DE4417181A1 - Verfahren zum Lokalisieren von beschädigten Filterschläuchen in Feinstaubfiltern - Google Patents
Verfahren zum Lokalisieren von beschädigten Filterschläuchen in FeinstaubfilternInfo
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- G01N21/47—Scattering, i.e. diffuse reflection
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Lokalisieren von
beschädigten Filterschläuchen in Feinstaubfiltern, welche
aus einer Staubkammer, die mit Rohgas beaufschlagt wird,
einer Reingaskammer, einer die Staubkammer von der Reingas
kammer trennenden Kopfplatte und einer Vielzahl von aus
einem Gewebe oder dergleichen bestehenden, unten geschlosse
nen Filterschläuchen, die in die Kopfplatte auswechselbar
eingesetzt sind, bestehen, wobei die geschlossenen Enden in
die Staubkammer und die offenen Enden in die Reingaskammer
weisen.
Zur Lokalisation von beschädigten Filterschläuchen in Fein
staubfiltern wurde bisher der Feinstaubfilter mit einem mit
einem fluoreszierenden Pulver versetzten Rohgas beaufschlagt
und dann die lokal über dem beschädigten Filterschlauch in
die Reingaskammer gelangenden fluoreszierenden Pulverteil
chen über deren Fluoreszenzstrahlung erfaßt. Dieses Verfah
ren hatte zum einen den gravierenden Nachteil, daß solche
fluoreszierenden Pulver sehr teuer sind, und zum anderen,
daß bei vielen Einsätzen von Feinstaubfiltern, insbesondere
in der chemischen Industrie, diese verschiedenen Reinheits
vorschriften unterliegen, die den Einsatz von fluoreszieren
den Pulver unmöglich machen. Insbesondere bei der Produktion
von Pharmazeutika würde eine Verwendung von fluoreszierenden
Pulvern zu einer ungewünschten Kontamination der gesamten
Feinstaubfilteranlage führen, die einen weiteren Betrieb in
der Pharmaproduktionsanlage ausschließen würde bzw. sehr
intensive und kostspielige Reinigungsmaßnahmen erfordern
würde.
In diesen Fällen wechselte man bisher nach dem Erkennen des
Auftretens einer Schadstelle innerhalb der Feinstaubfilter
anlage alle Filterschläuche gegen einen vollständigen neuen
Filterschlauchsatz aus, um den Schaden, der durch das länge
re Stillstehen der gesamten Produktionsanlage infolge der
zeitaufwendigen Suche entstehen würde, möglichst gering zu
halten. Danach erfolgte die Suche nach dem beschädigten
Filterschlauch von Hand, was sehr zeitraubend und mühselig
ist, da die auftretenden Beschädigungen in der Regel nur
Löcher im cm-Bereich sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Ver
fahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das mit ge
ringen wirtschaftlichen Mitteln sehr schnell zu einer Loka
lisation des oder der beschädigten Filterschläuche führt und
das keine unerwünschten Verunreinigungen durch Hilfsstoffe
in dem Feinstaubfilter hervorruft.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß in die
Reingaskammer über eine Lichtquelle zumindest ein parallel
gemachter Lichtstrahl eingebracht wird, daß mit diesem
Lichtstrahl der Raum oberhalb der offenen Enden der Filter
schläuche in der Reingaskammer abgetastet wird, und daß die
lokal über dem offenen Ende eines beschädigten Filterschlau
ches auftretende Streuung des Lichtstrahls an den infolge
der Beschädigung des Filterschlauchs vermehrt austretenden
Staubteilchen von zumindest einem Detektor oder dem mensch
lichen Auge qualitativ erfaßt wird, so daß der beschädigte
Filterschlauch lokalisiert werden kann.
Dieses Verfahren beruht auf einem Streuphänomen, das in der
Physik unter der Bezeichnung Mie-Effekt seit längerem be
kannt ist. Der Mie-Effekt tritt auf, wenn die Streuung von
Lichtstrahlen an Teilchen stattfindet, deren Abmessungen
vergleichbar mit der Wellenlänge der Lichtstrahlen oder
größer sind. Mit wachsendem Radius der streuenden Teilchen
findet man eine zunehmende Rückwärtsstreuung. Die von den
verschiedenen Bereichen der streuenden Teilchen ausgehenden
Streuwellen erfahren eine Phasenverschiebung und können sich
daher in bestimmten Richtungen durch Interferenz auslöschen,
in anderen dagegen verstärken. Der Effekt spielt z. B. eine
Rolle bei der Streuung von Licht an Dunstteilchen in der
Atmosphäre.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich insbesondere
dadurch aus, daß eine Lokalisation unmittelbar und sehr
wirkungsvoll erfolgen kann. Ferner besteht der Vorteil dar
in, daß es als rein physikalisches Verfahren keine chemi
schen Hilfsstoffe benötigt, die in der Feinstaubfilteranlage
zu unerwünschten Kontaminationen führen würden.
In bevorzugter Ausführung wird als Lichtquelle ein Laser
verwendet. Durch seine hohe Bündelungsfähigkeit, seine räum
liche und zeitliche Kohärenz und auch durch seine relativ
hohe Leistungsdichte im Vergleich zu herkömmlichen Licht
quellen eignet sich ein Laser besonders, eine effektive
Lichtstreuung an den Staubteilchen zu bewirken, wobei die
Streuintensität in einem Bereich liegt, der noch gut meß
technisch erfaßt werden kann.
Typischerweise wird zur Detektion ein optoelektronischer
Empfänger verwendet.
Dies kann ein Phototransistor, ein Photowiderstand oder
eventuell ein Charge-Coupled-Device (CCD-Element) sein.
In bevorzugter Ausführung wird die auftretende Streuung
durch die Messung der in Rückwärtsrichtung gestreuten Inten
sität erfaßt. Wie eingangs schon ausgeführt wurde, nimmt der
Anteil der Rückwärtsstreuung mit der Größe der streuenden
Teilchen zu. Die Größe der Staubpartikel, die infolge der
Beschädigung eines Filterschlauchs in die Reingaskammer
eintreten, liegt in einem Bereich, der wesentlich größer ist
als die Wellenlänge von dem zum Einsatz kommenden sichtbaren
oder infraroten Licht.
Es ist jedoch auch denkbar, in anderen Ausführungen die
Streuung durch die Messung der geschwächten Primärstrahl
intensität oder durch die Messung der in Vorwärtsrichtung
gestreuten Lichtintensität zu erfassen.
Zur Überwachung von größeren Schlauchfilteranlagen, bei
denen bis 700 Filterschläuche Feinstaubfilter zum Einsatz
kommen, ist es wünschenswert, die Lokalisation zu automati
sieren. Hierbei ergibt sich in einer Weiterführung des er
findungsgemäßen Verfahrens die Möglichkeit, daß der Raum
über jedem offenen Filterschlauch von zwei nicht kollinearen
Lichtstrahlen abgetastet und von zwei nicht kollinear lie
genden Detektoren überwacht wird, so daß eine automatische
eindeutige Lokalisation eines beschädigten Filterschlauchs
möglich ist. Die Automatisierung kann dabei über eine Meß
elektronik erfolgen, die in die Meßwarte des Betriebs inte
griert ist.
Zusätzlich ergibt sich noch die Möglichkeit, das erfindungs
gemäße Verfahren auch zum Regeln zu benutzen. Typischerweise
wird dann hier mit den Detektoren über einen Regler die mit
dem Feinstaubfilter verbundene Anlage heruntergefahren oder
das Rohgas auf einen Ersatzfeinstaubfilter umgeleitet, so
bald einer der Detektoren eine Intensität erfaßt, die einem
am Regler vorgegebenen Sollwert entspricht.
Die Erfindung wird nachstehend in einem Ausführungsbeispiel
anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht eines
Feinstaubfilters und
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt entlang der
Linien I-I aus Fig. 1.
Die in Fig. 1 dargestellte Staubkammer 1 ist unterseitig
durch einen Trichter 3 abgeschlossen, dem in Richtung des
Pfeiles 6 über ein seitlich einmündendes Rohr 5 das zu fil
ternde Rohgas zugeführt wird. Unterseitig ist der Trichter
3 durch eine Bodenplatte 4 verschlossen, die zum Entfernen
des angesammelten Staubes geöffnet werden kann.
Die Staubkammer 1 ist oberseitig durch eine Kopfplatte 11
abgeschlossen, die sich zwischen dem oberen Flansch des
Mantels 2 der Staubkammer 1 einerseits und dem unteren
Flansch der aufgesetzten Reinluftkammer 7 befindet, wobei in
bekannter Weise Dichtungsringe zwischengelegt sind.
Das gereinigte Gas verläßt die Reinluftkammer 7 in Richtung
des Pfeiles 8.
In die Kopfplatte 11 sind eine Vielzahl von Filterschläuchen
9 auswechselbar eingesetzt. Die Filterschläuche 9 bestehen
aus einem Gewebe oder dergleichen und sind an ihrem in der
Staubkammer 1 befindlichen Enden geschlossen. Der Filter
schlauch 9a weist eine Beschädigung 10 auf. Beschädigungen
an den Filterschläuchen sind in der Regel kleinere Risse
oder bis zu markstückgroße Löcher. Durch diese Beschädigung
10 tritt Rohgas über das Filterschlauchinnere in die Rein
gaskammer 7 ein. Die damit über dem offenen Ende des beschä
digten Filterschlauchs 9a in die Reingaskammer 7 aus treten
den Staubteilchen bilden eine Art Wolke 12 über dem offenen
Ende des beschädigten Filterschlauchs 9a. In die Reingaskam
mer 7 tritt aus einem Laser 13 ein scharf gebündelter und
paralleler Lichtstrahl ein. Dieser Lichtstrahl 14 tastet
dabei den Raum oberhalb sämtlicher offener Enden der Filter
schläuche 9 und auch des beschädigten Filterschlauchs 9a in
der Reingaskammer 7 ab.
Lokal über dem offenen Ende des beschädigten Filterschlauchs
9a tritt nun eine Streuung des Lichtstrahls an den vermehrt
austretenden Staubteilchen auf. Die in Rückwärtsrichtung
gestreute Intensität des Streustrahls 15 wird nun von einem
optoelektronischen Empfänger 16 erfaßt, der oberhalb des
Lasers 13 angeordnet ist. Hierbei ist es auch möglich, um
den Laser kreisförmig herum mehrere optoelektronische Emp
fänger anzuordnen, um die Erfassung von in Rückwärtsrichtung
gestreuter Intensität effektiver und statistisch gesicherter
zu erfassen.
Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, sind in dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel 80 Filterschläuche 9 in die Kopfplatte
11 eingesetzt. Der Raum über jedem offenen Filterschlauchen
de wird hier von zwei nicht kollinearen Lichtstrahlen abge
tastet und von zwei nicht kollinear liegenden Detektoren 16
überwacht. Hierbei sind zueinander senkrecht 11 Laser 13 mit
oberhalb angeordneten Detektoren 16 und weitere 9 Laser 13
mit ebenfalls oberhalb angeordneten Detektoren vorgesehen.
Bezugszeichenliste
1 Staubkammer
2 Mantel
3 Trichter
4 Bodenplatte
5 Rohgasleitung
6 Richtung Rohgas
7 Reingaskammer
8 Richtung Reingas
9 Filterschlauch
9a beschädigter Filterschlauch
10 Beschädigung
11 Kopfplatte
12 Staubteilchen
13 Lichtquelle
14 Lichtstrahl
15 Streustrahl
16 Detektor
2 Mantel
3 Trichter
4 Bodenplatte
5 Rohgasleitung
6 Richtung Rohgas
7 Reingaskammer
8 Richtung Reingas
9 Filterschlauch
9a beschädigter Filterschlauch
10 Beschädigung
11 Kopfplatte
12 Staubteilchen
13 Lichtquelle
14 Lichtstrahl
15 Streustrahl
16 Detektor
Claims (9)
1. Verfahren zum Lokalisieren von beschädigten Filter
schläuchen in Feinstaubfiltern, welche aus
- - einer Staubkammer, die mit Rohgas beaufschlagt wird,
- - einer Reingaskammer,
- - einer die Staubkammer von der Reingaskammer tren nenden Kopfplatte und
- - einer Vielzahl von aus einem Gewebe oder derglei chen bestehenden, unten geschlossenen Filter schläuchen, die in die Kopfplatte auswechselbar eingesetzt sind,
bestehen, wobei die geschlossenen Enden in die Staub
kammer und die offenen Enden in die Reingaskammer wei
sen, dadurch gekennzeichnet, daß
in die Reingaskammer (7) über zumindest eine Lichtquel
le (13) zumindest ein parallel gemachter Lichtstrahl
(14) eingebracht wird, daß mit diesem Lichtstrahl (14)
der Raum oberhalb der offenen Enden der Filterschläuche
(9) in der Reingaskammer (7) abgetastet wird, und daß
die lokal über dem offenen Ende eines beschädigten
Filterschlauchs (9a) auftretende Streuung des Licht
strahls an den infolge der Beschädigung (10) des Fil
terschlauchs (9a) vermehrt austretenden Staubteilchen
(12) von mindestens einem Detektor (16) oder dem men
schlichen Auge qualitativ erfaßt wird, so daß der be
schädigte Filterschlauch (9a) lokalisiert werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Lichtquelle (13) ein
Laser verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß als Detek
tor (16) ein optoelektronischer Empfänger verwendet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Streuung durch die
Messung der in Rückwärtsrichtung gestreuten Lichtinten
sität erfaßt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Streuung durch die
Messung der geschwächten Primärstrahlintensität erfaßt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Streuung durch die
Messung der in Vorwärtsrichtung gestreuten Lichtinten
sität erfaßt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4-6, da
durch gekennzeichnet, daß der Raum
über jedem offenen Filterschlauchende von zwei nicht
kollinearen Lichtstrahlen abgetastet und von zwei nicht
kollinear liegenden Detektoren überwacht wird, so daß
eine automatische eindeutige Lokalisation eines beschä
digten Filterschlauchs möglich ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3-7, da
durch gekennzeichnet, daß mit dem
oder den Detektoren über einen Regler die mit dem Fein
staubfilter verbundene Anlage heruntergefahren wird
oder das Rohgas auf einen Ersatzfeinstaubfilter umge
leitet wird, sobald der oder die Detektoren eine Inten
sität erfassen, die einem am Regler vorgegebenen Soll
wert entspricht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944417181 DE4417181A1 (de) | 1994-05-17 | 1994-05-17 | Verfahren zum Lokalisieren von beschädigten Filterschläuchen in Feinstaubfiltern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944417181 DE4417181A1 (de) | 1994-05-17 | 1994-05-17 | Verfahren zum Lokalisieren von beschädigten Filterschläuchen in Feinstaubfiltern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4417181A1 true DE4417181A1 (de) | 1995-11-23 |
Family
ID=6518239
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944417181 Withdrawn DE4417181A1 (de) | 1994-05-17 | 1994-05-17 | Verfahren zum Lokalisieren von beschädigten Filterschläuchen in Feinstaubfiltern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4417181A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102500550A (zh) * | 2011-11-30 | 2012-06-20 | 晶科电子(广州)有限公司 | 一种荧光粉筛选分级装置及其分级系统和分级方法 |
GB2522460A (en) * | 2014-01-25 | 2015-07-29 | Kenneth James Mollison | Particle counter, particle size estimator, solids mass flow estimator and failed filter detector for inlet air systems |
DE102006028542B4 (de) * | 2006-06-21 | 2016-09-01 | Condor-Ecology | Filter |
CN106563314A (zh) * | 2015-10-13 | 2017-04-19 | 厦门三维丝环保股份有限公司 | 一种评估滤袋泄漏性的质检装置及方法 |
-
1994
- 1994-05-17 DE DE19944417181 patent/DE4417181A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006028542B4 (de) * | 2006-06-21 | 2016-09-01 | Condor-Ecology | Filter |
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CN106563314A (zh) * | 2015-10-13 | 2017-04-19 | 厦门三维丝环保股份有限公司 | 一种评估滤袋泄漏性的质检装置及方法 |
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