DE4417141A1 - Überzugs-Zusammensetzung und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf härtbare
Überzugs-Zusammensetzungen und ein Verfahren zum Herstellen
härtbarer gelfreier Überzugs-Zusammensetzungen. Mehr im be
sonderen bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine gel
freie härtbare Siliciumdioxid-Acrylat-Überzugs-Zusammenset
zung.
Härtbare Überzugs-Zusammensetzungen auf der Grund
lage von Siliciumdioxid-Acrylat-Harzen werden im allgemeinen
unter Verwendung kolloidalen Siliciumdioxids hergestellt. Es
ist erwünscht, einen gestrippten Überzug durch azeotropes
Entfernen von Wasser aus kolloidalem Siliciumdioxid unter
Einsatz eines verträglichen Lösungsmittels, z. B. Isopro
pylalkohol, zu produzieren und das behandelte Siliciumdioxid
in einem reaktionsfähigen Acrylat-Träger zu belassen. Es
wurde gezeigt, daß sich beim Ausführen dieser Reaktion unter
einer Stickstoffatmosphäre ein Gel an einem Punkt während
des Strippens bildet, wenn fast das gesamte verträgliche Lö
sungsmittel entfernt ist. Es ist bekannt, daß stark reakti
onsfähige Acrylate Sauerstoff benötigen, um die Gelierung zu
verhindern, folglich wurde dieses Strippen üblicherweise
unter zumindest etwas Sauerstoff ausgeführt. Wegen der Ent
flammbarkeit der verträglichen Lösungsmittel ist es sehr er
wünscht, diese Reaktionen ohne Zugabe von Sauerstoff auszu
führen. Außerdem ist es in den Stripp-Gefäßen, die üblicher
weise benutzt werden, schwierig, eine angemessene Sauerstoff
dispersion sicherzustellen. Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen gelfreier härtba
rer Überzugs-Zusammensetzungen, das die Zugabe von Sauerstoff
zum System nicht erfordert. Weiter wurde festgestellt, daß so
gestrippte Überzugs-Zusammensetzungen längere Lagerzeiten
aufweisen.
Der Begriff "gelfrei" bezieht sich auf Überzugs-
Zusammensetzungen, bei denen die Viskosität innerhalb brauch
barer Grenzen kontrolliert ist. Die Viskosität variiert na
türlich in Abhängigkeit von den spezifischen Polymeren, doch
bleibt, wenn die Zusammensetzung in einem geeigneten Lösungs
mittel verdünnt wird, im wesentlichen kein ungelöstes Materi
al zurück.
Die US-PS 4,486,504 und 4,455,205 beziehen sich
auf Formulierungen wetterbeständiger und nicht wetterbestän
diger UV-härtbarer harter Überzugs-Zusammensetzungen.
Die US-PS 4,973,612 bezieht sich auf Überzugs-Zu
sammensetzungen, die multifunktionelle Acrylate, ungesättigte
organische Verbindungen und wäßrige Dispersionen kolloidalen
Siliciumdioxds enthalten.
Die US-PS 4,644,077 bezieht sich auf ein Verfahren
zum Herstellen organophilen Siliciumdioxids.
Die US-PS 4,491,508 bezieht sich auf ein Verfahren
zum Herstellen einer lösungsmittelfreien harten Überzugs-Zu
sammensetzung, die in der vorliegenden Erfindung brauchbar
sein kann.
Die US-PS 4,478,876 bezieht sich auf ein Verfahren
zum Überziehen eines Substrates mit einer abriebsbeständigen
UV-härtbaren Zusammensetzung. Dieses Verfahren bezieht sich
auf das Bilden der Zusammensetzung unter einer nicht inerten
Atmosphäre, wie Luft.
Im allgemeinen beschreiben die obigen PS Überzüge,
die durch Anwendung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
verbessert werden können.
Die US-PS 5,120,811 bezieht sich auf einen orga
nisch/anorganischen (Epoxy/Glas) abriebsbeständigen Oberflä
chenüberzug über einer klaren Schutzschicht, der einen aus
gezeichneten Schutz gegen Fleckenbildung und des Glanzes
schafft. Es wird ein säurehydrolysiertes Silikat mit einem
säurehydrolysierten Silicon-Kupplungsmittel, einem Epoxy
monomer, einem Photoinitiator und Silkonöl als oberflächen
aktivem Mittel kombiniert, aber kein kolloidales Silicium
dioxid oder Acrylatmonomer benutzt.
Die US-PS 5,103,032 bezieht sich auf Zusammenset
zungen, die ein Acryloxysilan oder ein Methacryloxysilan und
ein N,N-Dialkylaminomethylenphenol in einer Menge enthalten,
die zumindest genügt, die Polymerisation des Silans während
seiner Bildung, Reinigung und Lagerung zu hemmen, doch wird
der Einsatz von kolloidalem Siliciumdioxid nicht erwähnt.
Die US-PS 4,831,093 bezieht sich auf die Polymeri
sation von Methylmethacrylat mit einem Initiator aus Per
estersalz von Maleinsäure unter Einsatz eines Bisulfidakti
vators in einer Wasser-in-Öl-Emulsion, die jedoch kein SiO₂
enthält.
Die US-PS 4,780,555 bezieht sich auf ein Verfahren
zum Herstellen acrylfunktioneller Halogensilane durch Umset
zen eines Halogensilans mit einer Acryloxy- oder Methacryl
oxy-funktionellen organischen Verbindung in Gegenwart eines
Platin-Hydrosilylierungskatalysators und einer stabilisieren
den Menge Phenothiazin, worin die Reaktionsmischung mit einem
sauerstoffhaltigen inerten Gas in Kontakt gebracht wird. Zum
Einsatz als eine Verbindung ist weder Salz noch oberflächen
aktives Mittel vorgeschlagen.
Die US-PS 4,709,067 bezieht sich auf ein verbesser
tes Verfahren zum Herstellen, Reinigen und/oder Lagern von
Methacryloxy- oder Acryloxy-haltigen Organosilicium-Verbin
dungen ohne die unerwünschte Polymerisation, die normaler
weise mit den Methacrylat-Bindungen verbunden ist. Es sind
keine Salze oder oberflächenaktiven Mittel vorgeschlagen, um
diese Polymerisation zu hemmen, und die Polymerisation steht
in Verbindung mit Methacrylat-Bindungen.
Die US-PS 4,021,310 bezieht sich auf ein Verfahren
zum Hemmen der Polymerisation von Acrylsäure oder Acrylestern
während der Destillation zur Trennung oder zum Reinigen der
Acrylsäure, die erhalten ist durch katalytische Dampfphasen
oxidation von Propylen oder Acrolein oder den aus der Acryl
säure erhaltenen Acrylestern. Es findet sich keine Erwähnung
von kolloidalem Siliciumdioxid, und die gehemmte Polymerisa
tion ist die von Acrylsäure oder Acrylestern.
Die US-PS 3,258,477 bezieht sich auf Alkoxysilane
und deren Zusammensetzungen, und sie offenbart nicht den
Einsatz von kolloidalem Siliciumdioxid.
Die vorliegende Erfindung ist auf eine härtbare
Überzugs-Zusammensetzung gerichtet, die eine Verbindung um
faßt, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus löslichen
Salzen, Seifen, Aminen, nicht-ionischen und anionischen ober
flächenaktiven Mitteln, Säuren und Basen und deren Mischun
gen, und sie bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
gelfreier härtbarer Siliciumdioxid-Acrylat-Überzugs-Zusam
mensetzungen, bei dem eine solche Verbindung vor dem Strippen
zu der Reaktionsmischung hinzugegeben wird.
Die härtbaren Überzugs-Zusammensetzungen der vor
liegenden Erfindung werden hergestellt aus einer gelfreien
härtbaren Siliciumdioxid-Acrylat-Überzugs-Zusammensetzung,
umfassend eine Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe beste
hend aus löslichen Salzen, Seifen, Aminen, nicht-ionischen
und anionischen oberflächenaktiven Mitteln, Säuren und Basen
oder deren Mischungen.
Siliciumdioxid-Acrylat-Harze sind im Stand der
Technik bekannt.
Das Silylacrylat der vorliegenden Erfindung kann
allgemein durch die folgende Formel wiedergegeben werden:
Acrylmonomer der Formel:
wird zu dem Silylacrylat hinzugegeben, um die in der vor
liegenden Erfindung benutzten Harze zu bilden.
Jedes R ist unabhängig ein einwertiger organischer
C1-13-Rest, jedes R¹ ist unabhängig ein C1-8-Alcylrest, R²
ist ausgewählt aus Wasserstoff, R oder deren Mischungen,
jedes R³ ist unabhängig ein C1-8-Alkylenrest, jedes R⁴ ist
unabhängig ein ein- oder mehrwertiger organischer Rest, a ist
eine ganze Zahl von 0 bis einschließlich 2, b ist eine ganze
Zahl von 1 bis 3, die Summe von a + b ist gleich 1 bis 3 und
n ist eine ganze Zahl von 1 bis einschließlich 6.
Wenn erwünscht, kann zu der resultierenden Mischung
aus dem Silylacrylat und dem Acrylmonomer ein UV-Photoiniti
ator hinzugegeben werden.
In Formel (1) ist jedes R spezieller ein C1-8-
Alkyl, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl usw.; ein Aryl- oder
halogenierter Arylrest, z. B. Phenyl, Tolyl, Xylyl, Naphthyl,
Chlorphenyl usw.; jedes R¹ ist mehr im besonderen z. B. irgend
einer der C1-8-Alkylreste, die von der Definition von R ein
geschlossen sind und die Reste innerhalb der Definition für
jedes R² sind Wasserstoff und jeder der Reste innerhalb der
Definition von R. R³ ist mehr im besonderen ein zweiwertiger
Alkylenrest, z. B. Methylen, Ethylen, Trimethylen, Tetrame
thylen usw. Zweiwertige organische Reste innerhalb der Defi
nition von R⁴ sind R³-Reste, verzweigte C2-8-Alkylenreste,
verzweigte halogenierte C2-8-Alkylenreste, verzweigte Hy
droxylgruppen aufweisende C2-8-Alkylenreste, verzweigte
Acrylatreste, C6-13-Arylenreste, z. B. Phenylen, Tolylen,
Naphthylen usw., halogenierte C6-13-Arylenreste usw.
Formel (2) schließt polyfunktionelle Acrylat
monomere, z. B. Diacrylate der folgenden Formeln
usw. sowie Triacrylate der Formeln:
usw. und Tetraacrylate der Formeln:
usw. ein.
Zu den Silylacrylaten der Formel (1) gehören
Verbindungen der Formeln:
CH₂=CCH₃CO₂-CH₂CH₂-Si(OCH₂CH₃)₃,
CH₂=CHCO₂-CH₂CH₂-Si(OCH₃)₃,
CH₂=CCH₃CO₂-CH₂CH₂CH₂-Si(OCH₂CH₃)₃,
CH₂=CHCO₂-CH₂CH₂-Si(OCH₂CH₃),
CH₂=CCH₃CO₂-CH₂CH₂CH₂-Si(OCH₃)₃,
CH₂=CHCO₂-CH₂CH₂CH₂-Si(OCH₃)₃,
CH₂=CCH₃CO₂-CH₂CH₂CH₂-Si(OCH₂CH₃)₃,
CH₂=CHCO ₂-CH₂CH₂CH₂-Si(OCH₂CH₃)₃,
CH₂=CCH₃CO₂-CH₂CH₂CH₂CH₂-Si(OOH₃)₃,
CH₂=CHCO₂-CH₂CH₂CH₂CH₂-Si(OCH₃)₃,
CH₂=CCH₃CO₂-CH₂CH₂CH₂CH₂-Si(OCH₂CH₃)₃,
CH₂=CHCO₂CH₂CH₂CH₂CH₂-Si(OOH₂CH₃)₃, usw.
CH₂=CCH₃CO₂-CH₂CH₂-Si(OCH₂CH₃)₃,
CH₂=CHCO₂-CH₂CH₂-Si(OCH₃)₃,
CH₂=CCH₃CO₂-CH₂CH₂CH₂-Si(OCH₂CH₃)₃,
CH₂=CHCO₂-CH₂CH₂-Si(OCH₂CH₃),
CH₂=CCH₃CO₂-CH₂CH₂CH₂-Si(OCH₃)₃,
CH₂=CHCO₂-CH₂CH₂CH₂-Si(OCH₃)₃,
CH₂=CCH₃CO₂-CH₂CH₂CH₂-Si(OCH₂CH₃)₃,
CH₂=CHCO ₂-CH₂CH₂CH₂-Si(OCH₂CH₃)₃,
CH₂=CCH₃CO₂-CH₂CH₂CH₂CH₂-Si(OOH₃)₃,
CH₂=CHCO₂-CH₂CH₂CH₂CH₂-Si(OCH₃)₃,
CH₂=CCH₃CO₂-CH₂CH₂CH₂CH₂-Si(OCH₂CH₃)₃,
CH₂=CHCO₂CH₂CH₂CH₂CH₂-Si(OOH₂CH₃)₃, usw.
Kolloidales Siliciumdioxid, ein anderer der Be
standteile der Hartüberzugs-Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung, ist eine Dispersion von Siliciumdioxid (SiO₂)-
Teilchen mit einer Größe von weniger als 1 µm in einem
wäßrigen oder anderen Lösungsmittelmedium. Das SiO₂ schafft
vierfunktionelle (Q) Siliciumatome und macht die Überzüge
hart. Vermischt mit trifunktionellen (T) siliciumhaltigen
Acrylaten bildet es TQ-Mischungen.
Dispersionen kolloidalen Siliciumdioxids sind von
Chemikalienherstellern wie DuPont und Nalco Chemical Company
erhältlich. Kolloidales Siliciumdioxid ist entweder in saurer
oder basischer Form erhältlich. Für die Zwecke der vorlie
genden Erfindung wird vorzugsweise diese saure Form benutzt.
Es wurde festgestellt, daß hervorragende Eigenschaften des
harten Überzuges mit saurem kolloidalem Siliciumdioxid (d. h.
Dispersionen mit geringem Natriumgehalt) erzielt werden kön
nen. Alkalisches kolloidales Siliziumdioxid kann auch durch
Zugabe von Säuren, wie HCl oder H₂SO₄, unter starkem Rühren
in saures kolloidales Siliciumdioxid umgewandelt werden.
Nalcoag 1034A® ist ein Beispiel eines befriedi
genden kolloidalen Siliciumdioxids zum Einsatz in diesen
Überzugs-Zusammensetzungen, und es ist von der Nalco Chemical
Company Chikago, Ill. erhältlich. Nalcoag 1034A® ist eine
hochreine saure wäßrige kolloidale Siliciumdioxid-Dispersion
mit einem geringen Na₂O-Gehalt, einem pH von etwa 3,1 und
einem SiO₂-Gehalt von etwa 34 Gew.-%. In den unten gegebenen
Beispielen schließt das Gewicht in Gramm oder in Teilen des
kolloidalen Siliciumdioxids sein wäßriges Medium ein. So
repräsentieren z. B. 520 g von kolloidalem Siliciumdioxid
Nalcoag 1034A® etwa 177 g SiO₂. Es sollte jedoch bemerkt
werden, daß das wäßrige Medium ein bequemer Weg der Hand
habung des kolloidalen Siliciumdioxids ist, und daß es keinen
notwendigen Teil der Hartüberzugs-Zusammensetzungen der vor
liegenden Erfindung bildet. Da Wasser für die SiOR-Hydrolyse
erforderlich ist, muß etwas Wasser zu nicht wäßrigen kolloi
dalem Siliciumdioxid hinzugegeben werden. Der Begriff "kol
loidales Siliciumdioxid" soll eine weite Vielfalt fein zer
teilter SiO₂-Formen repräsentieren, die zur Bildung der
Hartüberzugs-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
eingesetzt können, ohne daß ein unangemessenes Experimen
tieren erforderlich ist. Eine weitere Beschreibung kann in
der US-PS 4,027,073 gefunden werden, auf die hiermit aus
drücklich Bezug genommen wird.
Die Überzugs-Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können ohne irgendein zusätzliches Härtungsmittel
formuliert werden. Falls erwünscht, können die Überzugs-
Zusammensetzungen mittels Elektronenstrahl (EB) gehärtet
werden. Im Falle der Härtung mit EB ist es erwünscht, einen
dünnen Überzug zu haben. Vorzugsweise hat dieser Überzug eine
Dicke von weniger als 2,5 cm (1 Zoll), und vorzugsweise eine
Dicke von weniger als 25 µm (1000stel Zoll).
Dieses Material kann weiter so formuliert werden,
daß es Härtungsmittel enthält. Ein solches Härtungsmittel ist
ein Photoinitiator. Die Zusammensetzung kann dann durch Aus
setzen gegenüber einer UV-Lichtquelle gehärtet werden. Es ist
erwünscht, einen Überzug mit einer Dicke von etwa 2500 µm
(1/10 Zoll) und vorzugsweise von weniger als 25 µm (1/1000
Zoll) zu haben.
Obwohl die Überzugs-Zusammensetzungen nur eines der
polyfunktionellen Acrylatmonomere zu enthalten brauchen, ent
halten bevorzugte Überzugs-Zusammensetzungen eine Mischung
von 2 oder mehr polyfunktionellen Monomeren, vorzugsweise ein
Diacrylat und ein höher funktionelles Acrylat. Zusätzlich
können untergeordnete Mengen Monoacrylat in besonderen Fällen
eingesetzt werden. Weiter können die UV-härtbaren Zusammen
setzungen der vorliegenden Erfindung nicht acrylartige UV-
härtbare aliphatisch ungesättigte organische Monomere in
Mengen bis zu 50 Gew.-% der UV-härtbaren Hartüberzugs-Zusam
mensetzungen enthalten, die z. B. Materialien einschließen,
wie N-Vinylpyrrolidon, Styrol, Vinyläther/Maleat-Mischungen,
tri- und tetrafunktionelle Acrylate usw.
Überzugs-Zusammensetzungen, die eine Mischung von
Diacrylaten und höher funktionellen Acrylaten enthalten,
haben ein Verhältnis von Diacrylaten zu höher funktionellem
Acrylat allgemein von etwa 0,5 : 99 bis 99 : 0,5 und am bevor
zugtesten von etwa 1 : 99 bis etwa 99 : 1. Beispielhafte Mi
schungen von Diacrylat und höher funktionellen Acrylaten
schließen Mischungen von Hexandioldiacrylat mit Trimethy
lolpropandiacrylat, Hexandioldiacrylat mit Pentaerythrit-
Triacrylat, Hexandioldiacrylat mit Dipentaerythrit-Penta
acrylat, Diethylenglykoldiacrylat mit Pentaerythrit-Triacry
lat und Diethylenglykoldiacrylat mit Trimethylolpropantri
acrylat ein. Überzüge, die das Photoreaktionsprodukt von zwei
polyfunktionellen Acrylatmonomeren enthalten, sind bevorzugt.
Die Überzüge können gleicherweise das UV-Reakti
onsprodukt eines einzigen polyfunktionellen Acrylatmonomers
enthalten. Vorzugsweise werden sowohl ein Diacrylat als auch
ein höher funktionelles Acrylat benutzt.
Ein bevorzugtes höherfunktionelles Acrylat ist Tri
methylolpropantriacrylat. Zusammensetzungen, die zwischen 0,2
und 99 Gew.-Teilen Trimethylolpropantriacrylat vor oder nach
dem Härten umfassen, sind bevorzugt. Gehärtete Zusammenset
zungen, umfassend von etwa 2 bis etwa 99 Gew.-Teile sind auch
bevorzugt.
Die photohärtbaren Überzugs-Zusammensetzungen ent
halten auch eine photosensibilisierende Menge Photoinitiator,
d. h. eine Menge, die zur Photohärtung wirksam ist. Im allge
meinen liegt diese Menge von etwa 0,01 bis etwa 15 Gew.-Teile
und vorzugsweise von etwa 0,1 bis etwa 10 Gew.-Teile, bezogen
auf die Gesamtheit von kolloidalem Siliciumdioxid, Hydrolyse-
und Kondensations-Reaktionsprodukt eines Silylacrylats der
Formel (1) und eines Acrylatmonomers der Formel (2).
Wie in der US-PS 4,491,508 gezeigt, sind gewisse
Mischungen von von Keton- und gehinderten Amin-Materialien
wirksame Photoinitiatoren zum Vernetzen der oben beschrie
benen Überzugs-Zusammensetzungen in Luft zur Bildung geeig
neter harter Überzüge nach Aussetzen gegenüber UV-Strahlung.
Auf diese PS wird daher ausdrücklich Bezug genommen.
Ein eingesetzter ketonartiger Photoinitiator ist
α,α-Diethoxyacetophenon. Ein bevorzugter Photoinitiator ist
Methylbenzoylformiat mit einem Molekulargewicht von 164 und
in einer Menge von 5 Gew.-Teilen oder mehr. Bei 5,7 Gew.-Tei
len Methylbenzoylformiat sind 50 Mol-% mehr Photoinitiator in
den Formulierungen erhältlich, als wenn 5 Gew.-Teile des
höhermolekularen α,α-Diethoxyacetophenons eingesetzt werden.
Methylbenzoylformiat ist als Vicure 55® von der Akzo Chemi
cals, Inc., Chikago, Illinois, erhältlich. Gemäß einer Aus
führungsform der vorliegenden Erfindung werden 35 mmol Pho
toinitiator pro 100 g Überzug eingesetzt. Ein weiter Bereich
von Substraten kann unter Einsatz höherer Photoinitiator
anteile überzogen werden. Die Photoinitatoren bilden beim
Bestrahlen mit UV-Licht freie Radikale. Die freien Radikale
öffnen dann die Doppelbindungen zwischen Kohlenstoffatomen in
Acrylatgruppen.
Die zu den Zusammensetzungen hinzugegebene Menge an
Photoinitiator ist größer als 5 Gew.-Teile, bezogen auf 100
Gew.-Teile nichtflüchtiger Komponenten, kolloidalem Silizium
dioxid, Hydrolyse- und Kondensation-Reaktionsprodukt eines
Silylacrylats der Formel (1) und eines Acrylatmonomers der
Formel (2). Vorzugsweise werden zwischen 5 und etwa 12 Gew.-
Teile benutzt, wenn der Photoinitiator Methylbenzoylformiat
ist. Bevorzugter werden zwischen etwa 6 und etwa 7 Gew.-%
Methylbenzoylformiat hinzugegeben.
Der Einsatz größerer Mengen Photoinitiator erzeugt
harte Überzüge mit kürzeren Härtungszeiten. Diese harten
Überzuge sind besonders brauchbar und erwünscht für Überzugs
filme bei hohen Geschwindigkeiten. Die derzeitigen Filmauf
bringungs-Härtungsraten liegen im Bereich von etwa 9 bis etwa
30 m (30 bis 100 US-Fuß)/min. Gemäß der vorliegenden Erfin
dung sind jedoch höhere Härtungsraten erhältlich, da die
hohen Mengen an Photoinitiator eine raschere Härtung gestat
ten. Filmüberzüge, die die Hartüberzüge der vorliegenden
Erfindung umfassen, können gehärtet werden, indem sie unter
einer UV-Quelle mit Geschwindigkeiten von etwa 15 bis etwa
150 m (50 bis 500 US-Fuß)/min. hindurchführt, wenn genug
Lichtquellen benutzt werden. Bei solchen hohen Geschwindig
keiten und unter ähnlichen Bedingungen würden die Hartüber
züge des Standes der Technik weniger gehärtet bleiben, wie
sich anhand weicherer Überzüge zeigt.
Die Überzugs-Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können ggf. auch UV-Absorber oder -stabilisatoren,
wie Resorcinmonobenzoat, 2-Methylresorcindibenzoat und ähn
liche enthalten. Die Stabilisatoren können in einer Menge,
bezogen auf das Gewicht der Überzugs-Zusammensetzungen ohne
ggf. behandelndes zusätzliches Lösungsmittel, von etwa 0,1
bis 25 Gew.-Teile, vorzugsweise von etwa 3 bis 18 Gew.-Teile,
bezogen auf kolloidales Siliciumdioxid, Hydrolyse- und
Kondensations-Reaktionsprodukt eines Silylacrylats der Formel
(1) und eines Acrylatmonomers der Formel (2), vorhanden sein.
Die UV-härtbare Überzugs-Zusammensetzung kann von etwa 1 bis
etwa 25 Gew.-Teile Stabilisatoren enthalten, bezogen auf
kolloidales Siliciumdioxid, Hydrolyse- und Kondensations-
Reaktionsprodukt eines Silylacrylats der Formel (1) und eines
Acrylatmonomers der Formel (2).
Geeignete Lösungsmittel schließen irgendwelchen mit
Wasser mischbaren Alkohol oder Wasser-Lösungsmittel-Azeotrop
ein. Beispiele von Lösungsmittel schließen Isopropylalkohol
(IPA), 4-Methoxypropanol, n-Butanol, 2-Butanol, Ethanol und
ähnliche ein.
Geeignete Verbindungen, die zu den härtbaren Zu
sammensetzungen hinzugegeben werden können, schließen lös
liche Salze, Seifen, Amine, nicht-ionische und anionische
oberflächenaktive Mittel, Säuren, Basen und ähnliche ein.
Verbindungen zum Einsatz in der vorliegenden Erfindung
schließen irgendeine Verbindung ein, die die Bildung von Gel
in den Überzugs-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
verhindert. Der Fachmann wird erkennen, daß irgendeine solche
Verbindung eingesetzt werden kann, so lange sie das kolloi
dale Siliciumdioxid nicht ausfällt und so lange Eigenschaf
ten, wie Härtungsgeschwindigkeit, Härte, Wetterstabilität und
Substratschutz bei geeigneten Niveaus gehalten werden. Eine
bevorzugte Verbindung ist Natriumacetat.
Beispiele löslicher Salze schließen Zinn(2)chlorid,
Natriumacetat, Natriumbicarbonat, Tetrabutylammoniumacetat,
Tetrabutylammoniumbromid und ähnliche ein. Beispiele von Sei
fen, die zum Einsatz in der vorliegenden Erfindung vorgesehen
sind, schließen Kalziumneodecanoat, Zinn(2)octoat, Zinkoctoat
und ähnliche ein. Amine, die zum Einsatz in der vorliegenden
Erfindung vorgesehen sind, schließen Triethylamin ein. Bei
spiele nicht-ionischer und anionischer oberflächenaktiver
Mittel schließen lineare sekundäre Alkohole mit etwa C₁₁ bis
etwa C₁₈ ein, umgesetzt mit Polyethylenoxidpropylenoxid
(EOPO)z, worin z einen Wert von 8-10 hat; Nonylphenol, Octyl
phenole mit etwa 3 bis etwa 10 EO; Alkylphenol (EO)₇₀H; se
kundäre Alkohole mit etwa C₁₁ bis etwa C₁₈ mit (EO)xH, worin
x einen Wert von etwa 2 bis etwa 10 hat; HO(EO)x(PO)y(EO)xOH,
worin x einen Wert von etwa 2 bis etwa 100 und y einen Wert
von etwa 2 bis etwa 100 hat; Ammoniumlaurylsulfonat und ähn
liche ein. Beispiele von Säuren, die zum Einsatz in der vor
liegenden Erfindung vorgesehen sind, schließen Chlorwasser
stoffsäure und ähnliche ein. Spezifische Basen können Tri
ethylamin und ähnliche einschließen. Der Fachmann wird er
kennen, daß diese nur repräsentative Beispiele sind und an
dere Verbindungen sowie Kombinationen der oben aufgeführten
benutzt werden können.
Verbindungen zum Einsatz in der vorliegenden Er
findung schließen irgendeine Verbindung ein, die die Gel
bildung in den Überzugs-Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung verhindert.
Die Menge der Verbindung, die in den Zusammenset
zungen der vorliegenden Erfindung vorhanden ist, ist eine
Menge, die zum Aufrechterhalten der Viskosität der Mischung
bei einem Niveau ausreicht, daß beim Verdünnen in einem ge
eigneten Lösungsmittel kein ungelöstes Material zurückbleibt.
Die Überzugs-Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können ggf. verschiedene Gleitmittel, oberflächen
aktive Mittel, thixotrope Mittel, UV-Licht-Stabilisatoren,
Lichtstabilisatoren aus gehindertem Amin (HALS) und Farb
stoffe enthalten. Alle diese Zusätze sind im Stand der Tech
nik bekannt und erfordern keine ausgiebigen Erläuterungen. Es
wird daher nur auf eine beschränkte Anzahl Bezug genommen,
wobei davon ausgegangen wird, daß irgendeine dieser Verbin
dungen eingesetzt werden kann, so lange sie das Photohärten
der Überzugs-Zusammensetzungen und den nicht opaken Charakter
des Überzuges nicht beeinträchtigen.
Die verschiedenen oberflächenaktiven Mittel, ein
schließlich anionischer, kationischer und nicht ionischer
oberflächenaktiver Mittel, sind in der Kirk-Othmer Encyclo
pedia of Chemical Technology, Band 19, Interscience Publi
shers, New York, 1969, Seiten 507-593 und in der Encyclopedia
of Polymer Science and Technology, Band 13, Seiten 477-486,
Interscience Publishers, New York, 1970, beschrieben, auf die
beide ausdrücklich Bezug genommen wird. Auch das Fließen re
gelnde und Verlaufmittel, wie BYK300® und BYK310®, von der
BYK Chemie, Wallingford, CT, können in Mengen von 0,01 bis 6
Gew.-Teilen, bezogen auf kolloidales Siliciumdioxid, Hydro
lyse- und Kondensationsprodukt eines Silylacrylats der Formel
(1) und eines Acrylatmonomers der Formel (2) hinzugegeben
werden.
Allgemein wird das Verfahren der vorliegenden Er
findung in einer Atmosphäre ausgeführt, die im wesentlichen
sauerstofffrei ist. Unter im wesentlich sauerstofffrei wird
verstanden, daß die Atmosphäre allgemein weniger als 15%
Sauerstoff und vorzugsweise weniger als 10% enthält. Noch
bevorzugter enthält die Atmosphäre weniger als 6% Sauer
stoff.
Die Verbindungen können zu der härtbaren Silicium
dioxid-Acrylat-Überzugs-Zusammensetzung zu irgendeinem Zeit
punkt während des Verfahrens der vorliegenden Erfindung hin
zugegeben werden. Die Verbindungen können vor und nach der
Herstellung der T/Q-Harzmischung hinzugegeben werden. Der
Fachmann erkennt, daß weitere Formulierungen der obigen
Mischungen notwendig oder erwünscht sein können.
Es wurde ein Hydrolysat-Masterbatch folgendermaßen
hergestellt:
Methacryloxypropyltrimethoxysilan (13, 0 Teile)
wurden in saurem kolloidalem Siliciumdioxid (Nalco 1034A,
86,9 Teile), p-Methoxyphenol (0,07 Teile) und Isopropyl
alkohol (IPA, 464 Teile) hydrolysiert und zur Entfernung von
etwa 73% des Wassers und von IPA wurde gestrippt. Dieses
Material hatte 24,2 Gew.-% nicht-flüchtige Anteile und es
diente als der Silikonteil für alle in Tabelle 1 beschrie
benen Reaktionen.
Wie in Tabelle 1 ersichtlich, wurden verschiedene
Verbindungen in verschiedenen Mengen zu dem Hydrolysat von
Beispiel 1 hinzugegeben. Sowohl die Art der Verbindung als
auch die zugegebene Menge beeinflußt die Viskosität des Pro
duktes. Dies demonstriert die synergistische Kombination von
Silylacrylat und kolloidalem Siliciumdioxid mit den ausge
wählten Verbindungen.
Natriumacetat wurde in verschiedenen Mengen zu dem
gemäß Beispiel 1 hergestellten Hydrolysat hinzugegeben. Das
Natriumacetat wurde zu verschiedenen Zeitpunkten während der
Bildung des Produktes hinzugegeben, was demonstriert, daß die
Reihenfolge der Zugabe nicht kritisch ist. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 ersichtlich.
Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter
Ausführungsformen beschrieben wurde, wird es für den Fachmann
klar sein, daß andere Ausführungsformen und Beispiele im Rah
men der vorliegenden Erfindung liegen und ohne Verlassen des
Geistes und Umfanges der Erfindung, wie in den beigefügten
Ansprüchen definiert, ausgeführt werden können.
Claims (10)
1. Gelfreie härtbare Siliciumdioxid-Acrylat-Über
zugs-Zusammensetzung, umfassend eine Verbindung, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus löslichen Salzen, Seifen, Amin
en, nicht-ionischen und anionischen oberflächenaktiven Mit
teln, Säuren, Basen und deren Mischungen.
2. Verfahren zum Härten der Überzugs-Zusammensetz
ung nach Anspruch 1, umfassend das Aufbringen der härtbaren
Zusammensetzung auf ein Substrat und
Aussetzen des Substrates gegenüber einer Energiequelle, die
zum Bewirken der Härtung genügt.
3. Härtbare Überzugs-Zusammensetzung nach Anspruch
1, worin die Verbindung Natriumacetat ist.
4. Verfahren zum Herstellen einer gelfreien
härtbaren Siliciumdioxid-Acrylat-Überzugs-Zusammensetzung,
umfassend:
Hinzugeben einer Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe be
stehend aus löslichen Salzen, Seifen, Aminen, nicht-ionischen
und anionischen oberflächenaktiven Mitteln, Säuren, Basen und
deren Mischungen, zu einer härtbaren Siliciumdioxid-Acrylat-
Überzugs-Zusammensetzung.
5. Verfahren nach Anspruch 2, worin die Überzugs-
Zusammensetzung weiter einen Photoinitiator umfaßt und das
Substrat einer UV-Lichtquelle ausgesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, worin der Photoini
tiator Methylbenzoylformiat umfaßt.
7. Verfahren nach Anspruch 4, worin die Überzugs-
Zusammensetzung eine Mischung aus Diacrylaten und höher
funktionellen Acrylaten mit einem Verhältnis von Diacrylat zu
höher funktionellem Acrylat von 0,5 : 99 bis etwa 99 : 0,5 ent
hält.
8. Gelfreie härtbare Siliciumdioxid-Acrylat-Über
zugs-Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin das Silicium
dioxid-Acrylat ein Silylacrylat der Formel:
Acrylmonomer der Formel:
und kolloidales Siliciumdioxid umfaßt,
worin jedes R unabhängig ein einwertiger organischer C1-13- Rest, jedes R¹ unabhängig ein C1-8-Alkylrest ist, R² ausge wählt ist aus Wasserstoff, R oder deren Mischungen, jedes R³ unabhängig ein C1-8-Alkylenrest, jedes R⁴ unabhängig ein ein- oder mehrwertiger organischer Rest ist, a eine ganze Zahl von 0 bis einschließlich 2, b eine ganze Zahl von 1-3 ist, die Summe von a + b gleich 1-3 ist und n eine ganze Zahl von 1 einschließlich 6 ist.
worin jedes R unabhängig ein einwertiger organischer C1-13- Rest, jedes R¹ unabhängig ein C1-8-Alkylrest ist, R² ausge wählt ist aus Wasserstoff, R oder deren Mischungen, jedes R³ unabhängig ein C1-8-Alkylenrest, jedes R⁴ unabhängig ein ein- oder mehrwertiger organischer Rest ist, a eine ganze Zahl von 0 bis einschließlich 2, b eine ganze Zahl von 1-3 ist, die Summe von a + b gleich 1-3 ist und n eine ganze Zahl von 1 einschließlich 6 ist.
9. Überzugs-Zusammensetzung nach Anspruch 8, worin
die Überzugs-Zusammensetzung eine Mischung von Diacrylaten
und höher funktionellen Acrylaten mit einem Verhältnis von
Diacrylat zu höher funktionellem Acrylat von 0,5 : 99 bis etwa
99 : 0,5 enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 7, worin die Verbindung
Natriumacetat ist.
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