DE4416591C1 - Verfahren zur Sanierung kontaminierter Sedimente von Gewässerböden sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Sanierung kontaminierter Sedimente von Gewässerböden sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung kontaminierter
Gewässerböden stehender oder fließender Gewässer unter Hochförde
rung der auf dem Gewässerboden abgelagerten Sedimente mittels ei
nes auf einer vorzugsweise schwimmenden Vorrichtung angeordneten
druckluftbetriebenen Förderrohres und gleichzeitiger Behandlung
des Sediment-Materials; die Erfindung betrifft ferner eine Vor
richtung zur Ausübung des Verfahrens.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung werden unter kontaminierten
Sedimenten insbesondere natürliche oder künstlich erzeugte Abla
gerungen von Fest- und Schadstoffen am Gewässerboden von Flüssen,
Seen und küstennahen Meeresbereichen verstanden. Bei den Sedimen
ten handelt es sich vorwiegend um Feststoffe mineralischen Ur
sprungs mit kleinem Korndurchmesser. Die abgelagerten Schadstoffe
können organischer und/oder anorganischer Natur sein und durch
ihre toxischen oder sonstigen schädlichen Wirkungen unmittelbar
oder mittelbar zu einer kurz- oder langfristigen Schädigung der
Umwelt (Wasser, Boden, Luft, Fauna, Flora) und zur Gesundheitsge
fährdung beim Menschen führen.
Die Verfahren zur Sanierung von Gewässerböden lassen sich in drei
Gruppen unterscheiden: die off-site-Methode, die in-situ-Methode
und die on-site-Methode.
Nach der off-site-Methode wird der schadstoffhaltige Gewässer
grund mit mechanischen, hydraulischen oder pneumatischen Förder
mitteln hochgefördert, entwässert, abtransportiert und anschlie
ßend entweder unmittelbar auf landgestützten Deponien, gegebenen
falls Sonderdeponien, abgelagert, oder die Enddeponierung erfolgt
nach einer Zwischenbehandlung, z. B. Wäsche, mikrobiologische Rei
nigungsbehandlung, thermische Behandlung, des aus dem Gewässer
entnommenen Sediments. In die Kategorie der off-site-Methode
fällt auch die hochbedenkliche Beseitigung kontaminierter Gewäs
serböden-Restmengen durch Verklappung auf See, womit lediglich
der Ort der Schadstoffbelastung örtlich unkontrolliert verlagert
wird.
Gegenüber der off-site-Methode erfolgen bei der on-site-Methode
kein Transport des aus gehobenen Sediments in wesentlichem Umfange
und keine Deponierung auf Land, sondern das dem Gewässerboden
entnommene Sediment wird an Ort und Stelle der Reinigungs- bzw.
Sanierungsbehandlung unterzogen, worauf das behandelte Sediment
dem Gewässerboden wieder zugeführt wird.
Demgegenüber befaßt sich die in-situ-Methode mit der Sanierung
ohne Aushub des Kontaminationsbereiches durch Maßnahmen unmittel
bar an oder in dem Sediment am Gewässerboden, vorzugsweise durch
eine Behandlung des Sediments mit Luftsauerstoff, Bakterien und
Kohlenstoffquellen und/oder durch ein in-situ-Mischen von Sedi
menten, ohne diese von ihrem Ablagerungsort weiter fortzubewegen
als durch die Geometrie des Mischwerkzeuges vorgegeben wird. Im
Falle einer mikrobiologischen in-situ-Methode läßt sich der be
handelte Gewässerboden als überdimensionaler Reaktor verstehen.
Zum Umfang der Probleme im Zusammenhang mit der Gewässerbodensa
nierung seien einige aktuelle Beispiele bzw. Vorhaben zur noch
immer bevorzugten off-site-Methode geschildert:
Für eine deutsche Hafenstadt besteht ein Mehrstufenplan zur För
derung und Behandlung von jährlich ca. 2 Millionen Tonnen Bagger
gut aus dem Hafen, wobei mittels hydraulischer Verfahren das
Sandkorn von der Schluff- und Tonfraktion getrennt werden soll.
Da sich die Schadstoffe überwiegend in den Feinfraktionen akkumu
lieren, wird der Sand weitgehend wiederverwendbar sein, während
die Feinstofffraktionen mechanisch entwässert und danach abgela
gert werden sollen. Zur Ablagerung ist eine spezielle Hügeldepo
nie vorgesehen, die über geeignete Abdichtungseinrichtungen und
sonstige Ausbaustandards verfügt. Langfristig soll ein thermi
sches Reinigungskonzept zum Einsatz kommen, welches eine Verwer
tung der thermisch behandelten Feinstofffraktionen erlauben soll.
Dieses Verfahren ist jedoch großtechnisch noch nicht einsatzreif.
Damit die behandelten Sedimente ohne Stabilitätsprobleme abgela
gert werden können, wird erwogen, bekannte Verfestigungsmethoden
anzuwenden, bei denen alkalische oder sonstige Bindemittel dem
Schlamm untergemischt werden, damit zum einen der Wassergehalt
relativ herabgesetzt wird und zum anderen hydraulische bzw. puz
zolane Reaktionen zu einer Stabilitätszunahme führen.
In einem niederländischen Hafen werden Teilmengen der ca. 2 Mil
lionen Tonnen Baggerschlick, die aus dem Hafengebiet gebaggert
werden, je nach Schadstoffgehalt auf riesige Deponien verbracht,
die an der Küste künstlich angelegt wurden und die mit Basisab
dichtungen versehen sind. Bei der Ablagerung von Sedimenten oder
ähnlichen Materialien ist es jedoch nach derzeitigem Stand der
Technik äußerst schwierig, die absolute Undurchlässigkeit der Ab
dichtung zu gewährleisten.
Desweiteren wurde für eine deutsche, an einem Fluß gelegene Stadt
ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem kontaminierte Sedimente nach
dem Ausbaggern klassiert, entwässert, mit Ton vermischt und dann
in einem Drehrohrofen bei hohen Temperaturen zu einem verwen
dungsfähigen Leichtzuschlagsstoff umgewandelt werden sollen. Die
ses noch nicht zum Einsatz gelangte Verfahren soll zur Behandlung
cadmiumbelasteter Baggerschlämme (ca. 500.00 m³) aus dem Fluß ein
gesetzt werden.
Neben den bekannten Methoden der thermischen Behandlung, der
Wasch- und Extraktionsverfahren, der Verfestigungsverfahren und
der Deponierung der ausgebaggerten oder ausgespülten Sedimente
werden auch biologische off-site Verfahren angewendet, soweit die
Schadstoffe im Sediment biologisch abbaubar sind. In der Regel
werden oxidierende Prozesse erzeugt, wobei durch Sauerstoffanrei
cherung, Einstellung eines günstigen Nährstoffverhältnisses, Ho
mogenisierung bzw. Auflockerung des Sediments die Abbaufähigkeit
der Schadstoffe verbessert wird. Biologische Reinigungsprozesse
werden nach dem Aushub der Sedimente in Mieten, in Bioreaktoren
oder durch "landfarming" durchgeführt.
Zum druckschriftlichen Stand der Technik der in-situ-Verfahren
zur Reinigung bzw. Sanierung von Gewässerboden wird auf folgende
Veröffentlichungen hingewiesen:
Einen allgemeinen Kurzüberblick gibt der Aufsatz "Entschlammung
und Sanierung von Flachgewässern" in WLB Wasser, Luft und Boden,
1994, Seiten 28-29 (biologische Verbrennung des Schlamms, Umwand
lung von Ammoniak und Nitrit zu Nitrat, Umwandlung von Nitrat zu
Luftstickstoff, Festlegung des Phosphats in Bakterien, Hemmung
der Rücklösung von festgelegten Phosphaten, Animpfen mit speziel
len Bakterienkulturen). Es wird mit mobilen Belüftern und Verwir
belern Schlamm aufgewirbelt und Luft in das Gewässer eingetragen.
Gleichzeitiger Zusatz von gezüchteten Bakterien führt durch deren
Abbauleistung zur Entschlammung von Flachgewässern.
Ein Nachteil des Verfahrens ist, daß es nur in stehenden Flachge
wässern einsetzbar ist, weil hier keine Schichtung in Epi- Meta-
und Hypolimnion, wie sie in tiefen Gewässern auftritt, vorhanden
ist. Aufgrund der Sauerstoffarmut des Hypolimnions und des enor
men Sauerstoffbedarfs des Sediments für einen mikrobiellen Abbau
läßt sich das Verfahren in stehenden Tiefengewässern und in
Fließgewässern nicht einsetzen, da der notwendige Sauerstoffein
trag mit Hilfe der Belüfter nicht zu erreichen ist. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß die Reinigung auf abbaubare Substan
zen beschränkt bleibt.
Gemäß der ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reaktivierung
eutrophierter Oberflächengewässer betreffenden DE 41 24 779 A1
wird vorgeschlagen, zur Verhinderung der Abgabe von Nährstoffen
aus dem Sediment in das Gewässer eine die Nährstoffabgabe aus
tieferen Sedimentbereichen absperrenden Mineralisierungsschicht
im Sediment zu erzeugen. Es erfolgt eine Injektion von mit Sauer
stoff angereichertem Wasser in das Sediment zur Nitrifikation des
Sediments; anschließend wird das Sediment mit sauerstoffarmen
Wasser zur Einleitung einer Denitrifikation aufgewirbelt. Ferner
durch Zusatz von Fällungsmitteln beim erstgenannten Behandlungs
schritt wird insgesamt ein Abbau der stickstoffhaltigen Verbin
dungen in der behandelten Sedimentschicht und eine Ausfällung von
Phosphaten als abschirmender Mineralisierungsschicht erzeugt. Das
Verfahren wird unter Verwendung eines Tauchkörpers ausgeführt,
der die Behandlung von abgegrenzten Flächen des Gewässerbodens
zuläßt.
Gemäß der eine Vorrichtung zur Behandlung von Gewässerboden be
treffenden EP 0 256 317 A1 erfolgt eine Flächenbearbeitung von
Gewässerböden mit sauerstoffarmen, gegebenenfalls faulgasehalti
gen Sedimenten durch Aufwirbelung des Sediments durch Aufstrahlen
eines Wasser-Druckluftgemisches mittels eines Einleitungsrohres,
wobei das Rohr höhenverstellbar auf einem verfahrbaren Schwimm
körper installiert ist.
Dieser Vorrichtung haftet der Nachteil an, daß das mit ihr ausge
übte Verfahren zu einer ungesteuerten, unkontrollierbaren Resedi
mentierung des aufgewirbelten Sediments führt und außerdem nicht
zuläßt, die Sauerstoffzufuhr in Abstimmung auf den Sauerstoffbe
darf für die gewünschten mikrobiellen Umsetzungen zu steuern.
Schließlich sind nach dem Mammutpumpenprinzip arbeitende Pumpen
zur Förderung von sand- und schlammhaltigem Wasser bekannt, bei
denen in ein vertikales, in das Gewässer getauchtes Förderrohr am
unteren Ende durch Düsen Luft in das Förderrohr eingeblasen wird,
wobei die aufsteigenden Luftblasen das Wasser in dem Förderrohr
nach oben befördern und dadurch am Förderrohreingang einen Sog
erzeugen, der weitere Wassermengen, und bei entsprechend geringem
Abstand vom Untergrund, Feststoffe hochreißt und über die Wasser
oberfläche fördert.
Diesbezüglich ist gemäß der DE 28 20 024 A1 ein Druckluftbagger
zur Förderung von Kies, Sand und Schlamm beschrieben und nach der
DE 31 50 834 A1 eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Behandlung
von stehenden Gewässern bekannt, wobei im Falle der
DE 31 50 834 A1 die Pumpvorrichtung rein der Wasserumwälzung
zwecks einer Tiefenwasserbelüftung von stehenden Gewässern dient.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, sich für
die Gewässerböden-Sanierung der Vorteile der on-site- und der in-
situ-Methoden zu bedienen, deren Nachteile zu vermeiden und wei
tere Vorteile für die Gewässerböden-Sanierung zu schaffen. Insbe
sondere sollen die bei den bekannten in-situ-Verfahren erkannten
Nachteile abgestellt werden, wie der Umstand, daß die Behandlung
der Sedimente nur schwierig zu steuern und nicht vollständig kon
trollierbar ist, so daß Nester, Orte und Stellen ohne Behandlung
oder Zugänglichkeit verbleiben, und daß bei Fließgewässern und
großen stehenden Gewässern die mit dem Lufteintrag beabsichtigte
Anreicherung des Gewässers mit Sauerstoff nur mäßig und unvoll
kommen ist und nicht aufrechterhalten werden kann, so daß der
aerobe Schadstoffabbau im Sediment nicht im gewünschten Umfange
erfolgt. Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, bei der Zu
rückleitung des Sediments ins Gewässer für eine gezielte Resedi
mentierung zu sorgen, insbesondere durch Unterbindung einer late
ralen Ausbreitung von Sedimentwolken in außerhalb des Arbeitsbe
reiches gelegene Gebiete des Gewässers.
Anders ausgedrückt, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, zur
Sedimentsanierung das Sediment über die Wasseroberfläche hoch
zufördern, die Sedimentpartikel von anhaftenden flüchtigen Schad
stoffen möglichst zu befreien und die Schadstoffe zur Verhinde
rung einer Rückführung in die Umwelt zu isolieren, das hochgeför
derte Sediment für den gewünschten biologischen Schadstoffabbau
bzw. andere gewünschte biologische Vorgänge in der nach der Rück
gabe des Sediments zum Gewässergrund entstehenden Resediment
schicht zu konditionieren und insbesondere auch dafür zu sorgen,
daß sich die in das Gewässer zurückgeleiteten Sedimentpartikel
nicht als Sedimentwolke breit zur Seite hin verteilen können, al
so zu vermeiden, daß für den Fall noch nicht ausreichend gerei
nigten Sedimentmaterials entweder bereits behandelte Gebiete des
Gewässergrundes rekontaminiert werden oder daß von Anfang an
nicht kontaminierte Zonen des Gewässerbodens kontaminiert werden;
außerdem soll allgemein eine Trübung des Gewässers außerhalb des
sen Behandlungszone verhindert werden.
Ausgehend vom Prinzip der on-site-Methode wird die Aufgabe ver
fahrensmäßig gemäß der kennzeichnenden Merkmale des Patentan
spruchs 1 gelöst; eine zur Ausübung des Verfahrens geeignete Vor
richtung bezeichnet Patentanspruch 13; in den Unteransprüchen
finden sich Ausführungsformen des Verfahrens bzw. der Vorrichtung
angegeben.
Die Erfindung wird vorzugsweise von einer selbstschwimmenden Vor
richtung aus ausgeübt, jedoch ist es bei entsprechenden geogra
phischen bzw. baulichen Gegebenheiten, zum Beispiel für die Rei
nigung des Bodens künstlich angelegter Kanäle, ebenso möglich,
die Erfindung von uferseits verfahrbaren Vorrichtungen aus, die
die erfindungsgemäßen Einrichtungsdetails aufweisen, auszuüben.
Aus Gründen der vereinfachten Darstellung wird die Erfindung
nachfolgend für selbstschwimmende Vorrichtungen erläutert.
Das Verfahren gemäß der Erfindung umfaßt eine vollständige oder
jedenfalls teilweise Kombination folgender Verfahrensschritte:
Lösen und Fördern der Sedimente mittels eines druckluftbetriebe nen Steigrohres, wobei die Druckluft am unteren Ende des vorwie gend senkrecht positionierten Steigrohrs zugegeben wird, das in definiertem Abstand über den Sedimenten so bewegt wird, daß diese vom aufsteigenden Wasserstrom mitgerissen werden, und daß im In neren des Steigrohres während der Förderung eine Sauerstoffanrei cherung des Wassers durch die Druckluft erfolgt, wobei der zu gleich auftretende Stripeffekt (Ausgasung flüchtiger Bestandteile aus dem geförderten Sediment-Wasser-Gemisch) zur Unschädlichma chung von flüchtigen Schadstoffen infolge deren Isolierung ge nutzt wird;
Erzeugen großer Luftblasenoberflächen zur Verbesserung des Sauer stoffeintrages und zur Erhöhung des Stripeffektes durch geeignete Druckluftführung;
Erzeugen einer hohen Turbulenz im Steigrohr, die zusätzlich zu den genannten Effekten (Sauerstoffeintrag ins geförderte Wasser; Ausstrippen von flüchtigen Schadstoffen) den Wascheffekt an den Oberflächen der geförderten Feststoffe verbessert;
Sammeln und Reinigen der mit flüchtigen Schadstoffen und Aeroso len belasteten Stripluft;
Steuerung der Wiederabsetzvorgänge für das zum Gewässerboden rückzuführende Sediment; Wegführen von auf der Wasseroberfläche auftretenden Schwimmstoffen;
Bewegen des Steigrohres und der erforderlichen Nebeneinrichtungen auf einer schwimmenden Vorrichtung über die anstehenden Sedimente hinweg, und zwar so, daß eine Rezirkulation von aktivierten Sedi mentpartikeln auftritt, wobei in Abhängigkeit vom Säuberungsef fekt und -fortschritt das Verfahren am selben Ort gegebenenfalls zu wiederholen ist;
wahlweise Zugabe von elementarem oder chemisch gebundenem Sauer stoff, von Mikroorganismen, Nährstoffen etc. zur Verbesserung des biologischen Abbauverhaltens während und nach der Resedimentie rung.
Lösen und Fördern der Sedimente mittels eines druckluftbetriebe nen Steigrohres, wobei die Druckluft am unteren Ende des vorwie gend senkrecht positionierten Steigrohrs zugegeben wird, das in definiertem Abstand über den Sedimenten so bewegt wird, daß diese vom aufsteigenden Wasserstrom mitgerissen werden, und daß im In neren des Steigrohres während der Förderung eine Sauerstoffanrei cherung des Wassers durch die Druckluft erfolgt, wobei der zu gleich auftretende Stripeffekt (Ausgasung flüchtiger Bestandteile aus dem geförderten Sediment-Wasser-Gemisch) zur Unschädlichma chung von flüchtigen Schadstoffen infolge deren Isolierung ge nutzt wird;
Erzeugen großer Luftblasenoberflächen zur Verbesserung des Sauer stoffeintrages und zur Erhöhung des Stripeffektes durch geeignete Druckluftführung;
Erzeugen einer hohen Turbulenz im Steigrohr, die zusätzlich zu den genannten Effekten (Sauerstoffeintrag ins geförderte Wasser; Ausstrippen von flüchtigen Schadstoffen) den Wascheffekt an den Oberflächen der geförderten Feststoffe verbessert;
Sammeln und Reinigen der mit flüchtigen Schadstoffen und Aeroso len belasteten Stripluft;
Steuerung der Wiederabsetzvorgänge für das zum Gewässerboden rückzuführende Sediment; Wegführen von auf der Wasseroberfläche auftretenden Schwimmstoffen;
Bewegen des Steigrohres und der erforderlichen Nebeneinrichtungen auf einer schwimmenden Vorrichtung über die anstehenden Sedimente hinweg, und zwar so, daß eine Rezirkulation von aktivierten Sedi mentpartikeln auftritt, wobei in Abhängigkeit vom Säuberungsef fekt und -fortschritt das Verfahren am selben Ort gegebenenfalls zu wiederholen ist;
wahlweise Zugabe von elementarem oder chemisch gebundenem Sauer stoff, von Mikroorganismen, Nährstoffen etc. zur Verbesserung des biologischen Abbauverhaltens während und nach der Resedimentie rung.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeichnet sich dadurch aus, daß zur Förderung der Sedimente ein
vorwiegend senkrecht angeordnetes Steigrohr eingesetzt wird, wel
ches in vertikaler Richtung bewegbar und in der Neigung verstell
bar auf einer schwimmenden Vorrichtung befestigt ist. Das untere
Ende des Steigrohres wird so über die anstehenden Sedimente be
wegt, daß diese abgelöst und hochgefördert werden.
Die Förderung im Inneren des Steigrohres wird durch aufsteigende
Luftblasen aus am unteren Ende des Steigrohres durch Eintritts
öffnungen eingeblasener Druckluft bewirkt. Die Druckluft wird
vorwiegend ölfrei von einem Kompressor erzeugt, der auf einer se
paraten schwimmenden Vorrichtung angeordnet sein kann. Am oberen
Ende des Steigrohres befindet sich ein Überlauf für die geförder
te Sediment-Suspension und eine obere Trennkammer zum Auffangen
und Weiterleiten der austretenden Luftblasen und gasförmigen Sub
stanzen. Diese Luft und die Gase werden gemeinsam zu einer Abluf
treinigungsanlage gefördert, die, je nach Schadstoffart in den
Sedimenten, aus einer oder aus mehreren Systemgruppen besteht.
Bei Vorhandensein von z. B. organischen leichtflüchtigen Verbin
dungen, wie z. B. organische Lösungsmittel, Tri- und Perchlorethy
len, wird vorteilhafterweise eine Adsorption der gasförmigen
Schadstoffe an Aktivkohle vorgenommen und die belastete Aktivkoh
le mit Dampf unter Rückgewinnung des Adsorbierten abgereinigt.
Die schwimmende Vorrichtung umfaßt außerdem eine vorzugsweise im
Querschnitt kreisförmige, oben und unten offene Kammer
- nachfolgend als Ringwand bezeichnet - als Auffangraum für die
aus dem Steigrohr in das Gewässer zurückgeleitete Sediment-
Suspension. Diese Kammer endet vergleichsweise tief unter der
Wasseroberfläche und umgibt entweder das Steigrohr oder ist auf
einer separaten schwimmenden Einheit abseits des Steigrohres an
geordnet. Zusätzlich können sich nach unten trichterartig verjün
gende Leitwände an der Ringwand vorgesehen sein. Die Funktion
dieser Ringwand mit insbesondere sich konisch verjüngendem unte
ren Ende liegt also darin, bei der ins Gewässer zurückströmenden
Sediment-Suspension bereits eine Ausbreitung von Sedimentwolken
im oberen Gewässerbereich zu verhindern, und im tieferen Gewäs
serbereich die Sedimentabsetzung nach unten zu konzentrieren.
Ferner können die gesamte Vorrichtung in einem weiteren Abstande
von ihr umschließende, abwärtsreichende Trennwände, vorzugsweise
flexible Schürzen, vorgesehen sein, um einen möglichst vertikalen
und sich seitlich nicht ausbreitenden Absetzvorgang der ins Was
ser zurückgeleiteten Feststoffe zu veranlassen.
An der schwimmenden Vorrichtung sind Schwimmerkammern und/oder
Pontons angebracht, die den nötigen Auftrieb erzeugen. Steigrohr,
Kompressor, Kraftmaschinen Halte- und Bewegungseinrichtungen für
das Steigrohr und die Abluftreinigungseinrichtung können auf se
paraten Pontons angeordnet und mit der schwimmenden Vorrichtung
über Leitungen verbunden sein, oder alle Einrichtungen befinden
sich gemeinsam auf derselben schwimmenden Vorrichtung.
Weitere Nebeneinrichtungen, wie z. B. Dosierstationen zur Verbes
serung des biologischen Abbauverhaltens, Tanks für abgeschiedene
Leichtstoffe und für separiertes Sediment-Grobmaterial, Stromer
zeuger, Ankereinrichtungen, Antriebe, können ebenfalls sämtlich
auf derselben oder auf mehreren schwimmenden Einrichtungen unter
gebracht werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zur Durchfüh
rung des Verfahrens können ferner zur biologisch-chemischen
und/oder zur physikalischen Verbesserung der Sedimentstrukturen
eingesetzt werden. So lassen sich z. B. zur Minderung von Eutro
phierungseffekten anaerobe Sedimente in aerobe Sedimente umwan
deln, in denen dann für bestimmte Zeiträume oxidierende Prozeßab
läufe stattfinden.
Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung werden
nachfolgend anhand von Figuren näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 im Vertikalschnitt eine schwimmende Vorrichtung gemäß der
Erfindung zur Hochförderung von Sediment vom Gewässerbo
den bis über den Gewässerspiegel mittels eines Steigroh
res und zur Einleitung der an dem Steigrohr austretenden
Sediment-Suspension von oben her in eine das Steigrohr
umgebende, oben und unten offene Ringwand als Auffan
graum;
Fig. 2 eine der in Fig. 1 gezeigten Ringwand im wesentlichen
entsprechende Ringwand mit darin angeordnetem Steigrohr
und mit Einrichtungen zur Unterstützung eines geordneten
Absetzungsvorgangs für das zu resedimentierende Sediment;
Fig. 3 ein Schaltschema für die funktionellen Einrichtungen ei
ner von den Fig. 1 und 2 abweichenden Ausführungsform ei
ner Vorrichtung gemäß der Erfindung;
Fig. 4 unter anderem eine Ausführungsform für eine Halte- und
Verstelleinrichtung für das Steigrohr;
Fig. 5 und 6 eine selbstschwimmende Vorrichtung gemäß der Erfin
dung im Einsatz innerhalb eines Wasserkörpers, der mit
tels in den Gewässerboden eingelassener Spundwände oder
Schotten gegenüber dem übrigen, freien Gewässer vorüber
gehend isoliert ist;
Fig. 7 eine Draufsicht auf eine aus mehreren Schwimmkörpern zu
sammengesetzte Vorrichtung gemäß der Erfindung;
Fig. 8 eine Vorrichtung ähnlich der in Fig. 2 gezeigten, mit Be
dienungs- und Kontrollraum;
Fig. 9 eine ausführlicher dargestellte Ausführungsform für eine
Einrichtung zur Sammlung von Sedimentpartikeln vor deren
gezielten Resedimentierung;
Fig. 10 eine auf zwei Schwimmkörpern untergebrachte Vorrichtung
gemäß der Erfindung mit insbesondere einer Halte- und Be
wegungseinrichtung für das außerhalb der Ringwand posi
tionierte Steigrohr und mit Einrichtungen zur Separierung
und Sammlung von Sedimentpartikeln;
Fig. 11 im näheren eine von einem separaten Schwimmkörper getra
gene Ringwand mit Einleitung der aus dem abseits angeord
neten Steigrohr austretenden Sediment-Suspension von un
ten her.
Gemäß Fig. 1 wird das Steigrohr 27 der schwimmenden Vorrichtung
37 mit seinem unteren Ende dicht über das auf dem Gewässerboden 1
aufliegende und zu reinigende Sediment 2 bewegt. Mittels eines
Kompressors 9 wird Druckluft erzeugt und über eine Druckluftver
bindungsleitung 8 in eine Druckluftringleitung 7, die am unteren
Teil des Steigrohres 27 angeschlossen ist, gedrückt. Die an den
Drucklufteintrittsöffnungen 28 entweichende ruft strömt in Luft
blasen 31 nach oben und erzeugt einen Sog im Steigrohr 27 nach
oben. Bei Bedarf können aus einer Dosierstation 15 über eine Do
sierleitung 17 und einen Dosierstutzen 16 Konditionierungsstoffe,
wie Chemikalien oder Bakterien, in das Steigrohr 27 abgegeben
werden.
Aufgrund des Soges tritt zusammen mit Sediment 2 aus dem Ablöse
bereich 3 Wasser an der Ansaugöffnung 40 des Steigrohres 27 ein.
Die aufsteigende Wasser-Sediment-Suspension wird kurz nach Ein
tritt mit den Luftblasen 31 vermischt. Dadurch werden je nach
Luftdruck und -menge und Zahl und Größe der Lufteinlaßöffnungen
28 gegebenenfalls sehr hohe Turbulenzen innerhalb der Suspension
erzeugt, die die Reibung der Sedimentpartikel gegeneinander und
am Wasser verstärken. Der Flüssigkeitsspiegel innerhalb des Stei
grohrs 27 wird sich während des Betriebes der Vorrichtung 37
oberhalb des Wasserspiegels 19 des Gewässers befinden. Flüchtige
Stoffe in der aufsteigenden Suspension treten in einer oben am
Steigrohr 27 befindlichen Trennkammer 11 innerhalb des Steigroh
res 27 in die Gasphase über. Durch die nachströmende, gegebenen
falls durch einen Ventilator 110 geförderte Abluft wird eine
Luftströmung von der oberen Trennkammer 11 über den Abluftstutzen
12 und das Verbindungsrohr 46 in die Abluftreinigungsanlage 13
erzeugt. Die gereinigte Abluft entweicht über den Abluftkamin 14.
Die Suspension im oberen Bereich des Steigrohres 27 fließt über
Überläufe 10 in das Gewässer. Jedoch wird erfindungsgemäß und in
entscheidender Weise die Sediment-Suspension nicht einfach in das
Gewässer zurückgeleitet, sondern einem durch eine Ringwand 21 be
grenzten Gewässerbereich zugeführt. Dieser Ringwand 21 fällt die
Aufgabe zu, eine laterale Ausdehnung des absinkenden Sediments 26
zu begrenzen und ferner zu ermöglichen, auf der Gewässeroberflä
che 19 sich gemäß der Schwimmstoffströmungsrichtung 23 ansammeln
de Schwimmstoffe 24 einzusammeln. Diesbezüglich weist die Ring
wand 21 unten eine sich konisch verjüngende Leitwand 20 auf und
oben eine nach innen ragende Überlaufrinne 25 zur Aufnahme und
Wegleitung der Schwimmstoffe 24 in den Sammelraum 22.
Für die Schwimmfähigkeit der Vorrichtung 37 sorgen Schwimmkammern
18, die außen an der Ringwand 21 befestigt sind. Der Vortrieb 34
der Vorrichtung 37 wird durch einen Antrieb 35 erreicht, der an
einer der Schwimmkammern 18 angeordnet ist.
Die Suspension, die am Überlauf 10 das Steigrohr 27 verläßt,
sinkt als Suspensionswolke 26 zum Gewässerboden 1 ab. Die koni
sche Leitwand 20, die sich unten an die Ringwand 21 anschließt,
behindert die Ausbreitung der Suspension im Gewässer und unter
stützt einen geordneten Absetzvorgang. Flexible Schürzen 38, die
an Schürzenschwimmern 69 festgemacht sind, welche ihrerseits
ringsum an Abstandhaltern 121 mit der schwimmenden Vorrichtung 37
verbunden sind, verhindern die ungewollte laterale Ausbreitung
der Sedimentpartikel im Gewässer. Entsprechend der Bewegungsrich
tung 34 der schwimmenden Vorrichtung 37 wird ein Teil der sich
absetzenden Sedimentpartikel nochmals in das Steigrohr 27 gesaugt
und somit einer Rezirkulation 5 zugeführt. Der restliche Teil der
Sedimentpartikel setzt sich in Bewegungsrichtung 6 am Gewässerbo
den 1 ab. Es entsteht das Resediment 4.
Über eine auf der schwimmenden Vorrichtung 37 angeordnete Halte-
und Bewegungsvorrichtung 39, die mit dem Kopf 30 des Steigrohres
27 verbunden ist, ist die Höhen- und Neigungsverstellung des
Steigrohres 27 möglich.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 trifft die Sediment-
Suspension nach Verlassen des Steigrohrs 27 am Überlauf 10 auf
einen Siebrost 53. Grobes Material 54 rutscht über den Rost 53 in
einen Grobmaterialbehälter 55. Zusätzlich kann, wie in Fig. 3 ge
zeigt, Wasser aus dem Gewässer entnommen und mittels einer Was
serbrause 105 auf den Siebrost 53 gesprüht werden, um den Rost 53
freizuhalten. Kleinere Partikel der Suspension passieren ein
Tauchrohr 56, das in eine Schlammabsetzkammer 57 führt. Feste Be
standteile der Suspension setzten sich in der Schlammabsetzkammer
57 ab, während das Wasser über einen Überlauf 61 aus der Absetz
kammer 57 abfließt. Die Schlammabsetzkammer 57 besitzt einen
Schlammsammeltrichter 58 mit Schlammablaßventil 59 zum gezielten
vertikalen Ablassen des Schlammes. Die sich ablagernden Sediment
partikel werden teilweise einer Rezirkulation 5 und damit einer
nochmaligen Behandlung zugeführt. Eine äußere Plattform 33 der
Vorrichtung 37 weist einen auf den Schwimmkammern 18 montierten
umlaufenden Gitterrost 94 mit Geländer 52 auf.
Entsprechend der Bewegungsrichtung 34 der schwimmenden Vorrich
tung ist aus der auf dem Boden 1 ursprünglich abgelagerten
kontaminierten Sedimentschicht 2 nach deren Behandlung die Rese
dimentschicht 4 entstanden.
Gemäß Fig. 3 kann eine Dosierstation 15 mit mehreren Dosiermit
telbehälter 107 vorgesehen sein, die unterschiedliche Stoffe ent
halten können und diese Stoffe über Dosierpumpen 102.1, 102.2,
102.3 usw. in das Innere des Steigrohres 27 abgeben. Eine Dosier
leitung 17 mündet in einen Dosierstutzen 16 am Steigrohr 27 ein
und ist an ihrem anderen Ende mit einem Statikmischer 103 verbun
den, in dem die Dosierstoffe mit Wasser vermischt werden, bevor
sie in das Steigrohr 27 abgegeben werden.
Die vom Kompressor 9 erzeugte Druckluft kann mittels Verbindungs
leitungen 8 in die Druckluftringleitung 7 zur Erzeugung von Luft
blasen 31 im Innern des Steigrohres 27 und - gemäß der gezeigten
besonderen Ausführungsform - außerdem in eine Ringleitung 49 mit
Düsen 50 gedrückt werden, die nach unten gegen die auf dem Gewäs
serboden 1 aufliegende Sedimentschicht 2 blasen und festsitzende
Sedimentpartien ablösen und zur Ansaugöffnung 40 des Steigrohres
27 hochwirbeln. Zur Regelung der Druckluftabgabe dient ein Ventil
99 für die Steigrohrdruckluft und ein Ventil 101 für die Druck
luft zum Ablösen des Sediments. Außerdem kann Sauerstoff aus ei
nem Vorratsbehälter 96 über eine Sauerstoffleitung 97 und ein
Ventil 98 der Druckluft für das Steigrohr 27 zudosiert werden.
Die Abluft, die am Abluftstutzen 12 des Steigrohres 27 ausströmt,
wird über die Abluftverbindungsleitung 46 einem Wasserabscheider
111 zugeführt. Das abgeschiedene Wasser 112 wird in eine Suspen
sionsleitung 47 abgegeben, während die Abluft zwei hintereinan
dergeschaltete Aktivkohlefilter 108.1, 108.2 durchströmt. Ein
Ventilator 110 führt die gereinigte Abluft aus der Abluftreini
gungsanlage 13 dem Abluftkamin 14 zu.
Die hochgeförderte Sedimentsuspension verläßt das Steigrohr 27
durch dessen Überlauf 10 und trifft anschließlich auf einen
Siebrost 53, um etwa enthaltenes Grobmaterial 54 abzutrennen und
einem Behälter 55 zuzuführen. Eine Waschbrause 105 dient dazu,
den Siebrost 53 freizuhalten. Nach Passage des Siebrostes 53 wird
die Suspension in dem durch die konische Leitwand 20 abgegrenzten
Behandlungsraum oberhalb der Wasseroberfläche 19 abgegeben. Vor
handene Leichtstoffe bewegen sich in der Strömungsrichtung 23 und
gelangen über den Überlauf 25 in den Leichtstoffbehälter 104. Ein
Teil des behandelten Sediments setzt sich durch die Ablagerungs
bewegung 6 auf dem Gewässerboden 1 als Resediment 4 ab, während
ein Teil des behandelten Sediments einer Rezirkulation 5 unter
liegt.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 wird zum Ablösen von festem
Sediment 2 vom Gewässergrund wahlweise Druckluft oder Wasser ver
wendet. Das lösende Medium wird über eine Leitung 48 in den Ring
kanal 49 und von dort über die Düsen 50 ausgedrückt. Ein Meßgerät
115, das am Steigrohr 27 angeordnet ist, dient mittels Aussendung
von Meßstrahlen 116 und deren Auswertung zur Erkennung des Ab
standes des Steigrohres 27 vom Untergrund 2.
Im oberen Teil des Steigrohrs 27 ist eine Arretierungsplatte 45
in Höhe dort befindlicher Verstärkungsringe 42 angebracht. An die
Arretierungsplatte 45 ist ein Baggerausleger 43 montiert, der zu
sammen mit einem Hydraulikzylinder 44 und einer Verstelleinrich
tung 29 die Halte- und Bewegungsvorrichtung 39 darstellt. Dadurch
wird die Bewegbarkeit des Steigrohrs 27 für Auf- und Abbewegungen
119 und Schwenkbewegungen 120 ermöglicht.
Gemäß der Fig. 5 und 6 dient wenigstens eine ortsfeste Trennwand
oder Spundwand 51, die in den Boden 1 des Gewässers eingelassen
ist und über die Wasseroberfläche 19 hinausragt, zur vollständi
gen oder teilweisen Abgrenzung eines Wasserkörpers bestimmter
Größe von dem restlichen, freien Gewässer. Die schwimmende Vor
richtung 37 wird innerhalb des isolierten Wasserkörpers betrie
ben.
Die schwimmende Vorrichtung 37 gemäß Fig. 7 enthält eine Träger
plattform 33, die außen mit einem Geländer 52 versehen ist und
innen eine Sammelrinne 73 mit Überlauf 25 für die Schwimmstoffe
24 aufweist. Die Trägerplattform 33 besteht aus einem äußeren
Ring und vier damit verbundener, kreuzförmig angeordneter,
schwimmender Pontons 64 im Inneren eines äußeren Ringes. Die Pon
tons 64 sind über ein Verankerungssystem mit dem äußeren Ring
verbunden. Auf einem dieser Pontons 64 befindet sich ein Bagger
74, der über einen Baggerausleger 43 mit Halte- und Bewegungsvor
richtung 39 zur Höhen- und Neigungsverstellung des Steigrohrs 27
verbunden ist.
Die Sediment-Suspension, die das Steigrohr 27 am Überlauf 10 ver
läßt, trifft auf einen Siebrost 53, von dem Grobmaterial 54 über
eine Fördereinrichtung 95 in den Grobmaterialbehälter 55 beför
dert wird. Die genannten Einrichtungen (53, 54, 55) befinden sich
auf einem zweiten Ponton 64. Die Abluftreinigungsanlage 13 mit
Abluftkamin 14 ist mit dem Steigrohr 27 über die Verbindungslei
tung 46 verbunden und befindet sich auf einem dritten Ponton. Ei
ne Dosierstation 75 befindet sich ebenfalls auf diesem dritten
Ponton. Auf dem vierten Ponton 64 steht ein Kontrollraum 66. Im
Zentrum der schwimmenden Vorrichtung befindet sich ein rundes Ab
setzbecken mit vier gegeneinander um jeweils 90° versetzt angeord
neten Absetzkammerüberläufen 61. Die strahlenartige Ausgestaltung
der Absetzkammerüberläufe 61 bewirkt eine gute laterale Strömungs
verteilung 76 des Überlaufwassers. Die schwimmende Vorrichtung
ist mit zwei Antrieben 35, die an jeweils benachbarten Pontons 64
angeordnet sind, versehen.
Flexible Schürzen 38, die mit den Schürzenschwimmern 69 verbunden
sind, vermeiden die Verbreitung von behandelten Sedimentpartikeln
im Gewässer.
Die Suspension verläßt das Steigrohr 27 am Überlauf 10 und wird
über die Suspensionsleitung 47 auf einen Siebrost 53 geleitet.
Das Grobmaterial 54 rollt vom schräg gestellten Siebrost 53 über
eine Rutsche 95 in den Grobmaterialbehälter 55. Nach Passage des
Siebrostes 53 wird die Sediment-Suspension in den unter der mit
den Schwimmkammern 18 ausgestatteten Trägerplattform 33 gelegenen
und von einer konischen Leitwand 20 umschlossenen Wasserbereich
geleitet. Schwimmstoffe fließen über den Leichtstoffüberlauf 25
in einen Leichtstofftank 104.
Die in Fig. 8 gezeigten Schlammabsetzkammern 57 sind im unteren
Bereich zu Sammeltrichtern 58 ausgebildet. Mit den daran befind
lichen Schlammablaßventilen 59 kann der Schlammablaß 60 geregelt
werden. Zur Unterstützung des Absetzvorgangs in den Absetzkammern
57 wird die Suspension nach Passage des Siebrostes 53 durch ent
sprechende Strömungsführung in die Absetzkammer 57 hineingeführt.
Aus dem Absetzkammerüberlauf 61 werden die Schwimmstoffe 22 in
den Schwimmstofftank 65 abgeschieden. Grobmaterial 54 in der ge
förderten Suspension, das vom Siebrost 53 zurückgehalten wird,
fällt in den Grobmaterialbehälter 55. Flexible Schürzen 38 gren
zen einen Bereich des Gewässers, in dem sich die schwimmende Vor
richtung befindet, ab. Die flexiblen Schürzen 38 werden durch
Schürzengewichte 70 in ihrer Lage stabilisiert. Die Schürzen 38
sind vorzugsweise an Schwimmkörpern 69 festgemacht, welche ihrer
seits mittels distanzwahrender Halterungen, z. B. Taue oder Stre
ben 121, mit der die Leitwand 21 tragenden schwimmenden Vorrich
tungen 37 bzw. 64 verbunden sind. Das Gebäude des Kontrollraumes
66 ist mit Beleuchtungseinrichtungen 67 und Alarmhupe 68 ausge
stattet.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 9 trifft die Sediment-
Suspension nach Verlassen des Überlaufes 10 auf einen Siebrost
53. In der Suspension enthaltenes Grobmaterial 54 rollt über den
Siebrost 53 in einen Grobmaterialbehälter 55. Die restliche Sus
pension tritt nach Passage des Rostes 53 wieder in das Gewässer
ein. Dort verläuft die Strömungsrichtung 82 entlang von Schräg
plattenabscheidern 86, auf deren Wellplatten 81 sich Schlamm zu
nächst absetzt und dann entsprechend der Schlammströmungsrichtung
83 in einer Schlammabsetzereinheit 57 mit mehreren der Schlammab
setztrichtern 58 sammelt. Mittels der an den Absetztrichtern 58
vorhandenen Schlammablaßventile 59 kann der Schlamm dosiert nach
unten abgegeben werden. Die Partikel in der sich absetzenden Sus
pensionswolke 26 erfahren so eine Resedimentierung unter Bildung
der Sedimentschicht 4 oder unterliegen einer Rezirkulation 5
durch das Förderrohr 27 hindurch. Nach Passage der Schrägplatten
abscheider 86 wird das abfließende Wasser durch einen Koaleszenz
abscheider 84, bestehend aus parallel und horizontal angeordneten
Wellplatten 87 mit Öffnungen in den Wellenbergen, geleitet. Mit
solchen Abscheidern 84 werden Leichtstoffe, z. B. Öltröpfchen 85,
als Leichtstoffschicht 24 an der Gewässeroberfläche 19 abgeschie
den.
Gemäß der Ausführungsform nach Fig. 10 werden der Absetzvorgang
der Sedimentpartikel und die Schlammabgabe ebenfalls kontrolliert
durchgeführt und eine Verwirbelung der Sedimentpartikel in Berei
chen außerhalb des abgegrenzten Arbeitsbereiches vermieden. Nach
Passage des Überlaufs 10 am Steigrohr 27 trifft die Suspension
auf den Siebrost 53 und tritt in die Schlamm- und Leichtstoffab
scheidereinrichtungen ein. Der Suspensionsstrom verläuft an
Schrägplattenabscheidern 86 vorbei, die den Absetzvorgang der
Partikel unterstützen. In den einzelnen Schlammsammeltrichtern 58
setzt sich Schlamm mit jeweils unterschiedlicher Korngrößenzusam
mensetzung ab. Das abfließende Wasser durchfließt horizontale
Wellplatten 87 zur Abscheidung von Leichtstoffen und fließt an
schließend unterhalb der konischen Leitwand 20 ab, die an der
Ringwand 21 befestigt ist.
Auf einem zweiten schwimmenden Ponton 64 befindet sich ein Bagger
74, der über einen Baggerausleger 43 mit dem Steigrohr 27 verbun
den ist. Ebenfalls auf der Plattform des zweiten Pontons 64 be
finden sich die Abluftreinigungsanlage 13, die über die Abluft
verbindungsleitung 46 mit dem Abluftstutzen 12 des Steigrohres 27
verbunden ist, und der Abluftkamin 14. Weiterhin befindet sich
noch der Kompressor 9 auf dieser Plattform. Der Kompressor 9 ist
über die Abluftverbindungsleitung 8 mit der Druckluftringleitung
7 verbunden. Flexible Schürzen 38 an Schürzenschwimmern 69 be
grenzen den Arbeitsbereich der Vorrichtung, um die laterale Aus
breitung von Sedimentpartikeln ins freie Gewässer zu verhindern.
Zur sicheren Begehbarkeit ist das äußere Ende der Trägerplattform
33 mit einem Geländer 52 versehen.
Die Vorrichtung ist mit einer zusätzlichen Öffnung für das Steig
rohr 27 versehen, um die Erreichbarkeit von Randbereichen des
Sediments 2 zu verbessern.
Gemäß Fig. 11 wird das Steigrohr 27 vor dem Rand eines Pontons 64
betrieben und ist über einen Baggerausleger 43 mit Hydraulikzy
linder 44 mit einem Bagger 74 verbunden, der sich auf demselben
Ponton 64 befindet. Ein im Bagger 74 befindliches Auswertungsge
rät mit Monitor 118 verarbeitet die von einem am unteren Ende des
Steigrohres 27 angeordneten Meßgerät 115, das Meßstrahlen 116
aussendet, über ein Verbindungskabel 117 kommenden Signale für
den Abstand des Steigrohres 27 zum Sediment 2 zwecks Einstellung
der Höhen- und Neigungsstellung des Steigrohres 27. Alternativ
oder zusätzlich kann ein oben an der schwimmenden Vorrichtung 37
befindlicher Sender 113, der Impulse 114, z. B. Schallwellen, zum
Untergrund aussendet (vgl. Fig. 1), vorgesehen sein. Das hochge
förderte Sediment verläßt den Ablaufstutzen 10 am Steigrohr 27
und gelangt über die Suspensionsleitung 47 und das Zuleitungsrohr
91 in ein von einer getrennten, schwimmenden Einheit 100 getrage
nes Zentralrohr 89. Dieses Zentralrohr 89 befindet sich innerhalb
einer Ringwand 21 mit konischer Leitwand 20. Das Wasser der Sus
pension tritt am Überlauf 90 in den von der Ringwand 21 mit Leit
wand 20 gebildeten Trichter der zweiten schwimmenden Vorrichtung
100 von oben her ein. Demgegenüber setzt sich ein Sedimentanteil
der Suspension im unteren Teil des Zentralrohres 89 ab und wird
von Zeit zu Zeit durch das Schlammablaßventil 59 abgegeben. Der
am unteren Ende des Zentralrohres 89 durch den zwischen dem Zen
tralrohr 89 und der Leitwand 20 ausgebildeten Ringraum beschleu
nigt das nach unten abströmende Wasser. Dies unterstützt den Ab
setzvorgang für den Schlamm 58 unter Verringerung dessen latera
len Ausbreitung im Wasser. Leichtstoffe 24, die das Zentralrohr
89 zusammen mit dem Wasser verlassen, setzen sich an der Wasser
oberfläche 19 ab, und gelangen über den Leichtstoffüberlauf 25 in
eine Sammelrinne 73. Ein Teil der sich absetzenden Sedimentparti
kel erfährt eine Rezirkulation 5 und erneute Behandlung in der
Vorrichtung.
Claims (27)
1. Verfahren zur Sanierung kontaminierter Sedimente von Gewäs
serböden unter Hochförderung des Sediments, Behandlung des Sedi
ments an Ort und Stelle und Rückführung des Sediments zum Gewäs
serboden, gekennzeichnet durch folgende Maßnahmen:
- - Hochfördern das Sediments mittels eines über die Sediment schicht (2) am Gewässerboden (1) bewegbaren, in seiner Höhe und gegebenenfalls auch Neigung verstellbaren, nach dem Prinzip der Mammutpumpen arbeitenden, druckluftbetriebenen Steigrohres (27);
- - Isolieren aus der Förderluft der aus der hochgeförderten Sedi ment-Suspension in die Gasphase überführten Schadstoffe;
- - Rückleiten der hochgeförderten Sediment-Suspension in das Ge wässer durch Einleiten in eine bis auf ihren oberen Randbereich in das Gewässer eingelassene, oben und unten offene Kammer (21) als Auffangraum zur Bewirkung eines Absetzvorgangs mit begrenzter latera ler Ausbreitung für die sich aus dem von der Kammer (21) um schlossenen Gewässerbereich zum Gewässerboden (1) hin absetzen den Sedimentpartikel
- - und Wegleiten der innerhalb der Kammer (21) auf der Gewässer oberfläche (19) gebildeten Schicht (24) von festen und/oder flüssigen Leichtstoffen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
mittels vom unteren Ende des Steigrohres (27) nach unten gerich
teter Druckluft- und/oder Druckwasserstrahlen festsitzendes Sedi
ment (2) für die Einsaugung durch das Steigrohr (27) ablöst und
aufwirbelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man mittels der zum Betrieb des Steigrohres (27) verwendeten
Luftmenge und der Drucklufteinlässe (28) in das Steigrohr (27)
einen einerseits die Sauerstoffbeladung des hochgeförderten Was
sers und/oder den Ausstrip-Effekt und/oder die mechanisch ablö
sende oder flüssig lösende Abtrennung von Schadstoffen aus dem
Feststoffanteil bzw. andererseits die Ablösung von kleineren Se
dimentteilchen von den größeren Sedimentteilchen steigernden ho
hen Turbulenzzustand der hochgeförderten Sediment-Suspension er
zeugt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die Verwen
dung von Ultraschall zur Förderung der mechanisch oder flüssig
lösenden Ablösung von Schadstoffen aus dem Sediment bzw. von
kleineren Sedimentteilchen von den größeren Sedimentteilchen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man der Kammer (21) die Sediment-Suspension über
eine Trenneinrichtung zur Abtrennung und Sammlung der groben Par
tikel, vorzugsweise durch einen Siebrost (53) hindurch, zuleitet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die innerhalb der Kammer (21) auf der Wasser
oberfläche aufschwimmenden Leichtstoffe (24) mittels der Wasser
bewegungen in randseits der Kammer (21) angeordnete Überlauf- und
Sammelrinnen (25) treiben läßt und in Sammelbehältnissen (104)
sammelt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die zum Gewässer rückgeleitete Sediment-
Suspension wenigstens einer innerhalb der oben und unten offenen
Kammer (21) eingeordneten Schlammabsetzkammer (57) zuleitet und
daß man den in der Schlammabsetzkammer (57) abgesetzten Schlamm
satzweise nach unten abläßt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man
die in einer Schlammabsetzkammer (57) durch das einleiten der
rückgeführten Sediment-Suspension bedingte Wasserströmung wenig
stens teilweise an einem Schlammabscheider (86) und gegebenen
falls den die Schlammabsatzkammer (57) verlassenden Wasserstrom
an einem Koaleszenzabscheider (87) entlangströmen läßt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß man zur Begrenzung der lateralen Ausbreitung der
sich aus der Kammer (21) zum Gewässergrund (1) hin absetzenden
Sedimentpartikel Strömungsleiteinrichtungen (20) und/oder bis zum
Gewässergrund reichende mechanische Sperren, insbesondere eine
die Kammer (21) im Abstand von dieser umschließende, vorzugsweise
flexible, bis zum oder annähernd zum Untergrund reichende flexi
ble Schürze (38) verwendet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet
durch seine Ausübung innerhalb eines ganz oder teilweise durch in
den Untergrund eingelassene Trenn- oder Spundwände (51) vom übri
gen Gewässer abgegrenzten Wasserkörper.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß man der im Steigrohr (27) geförderten Sediment-
Suspension Substanzen als Konditionierungsmittel für die ge
wünschten biologischen Vorgänge bis zur Resedimentierung und/oder
im neu gebildeten Sediment (4) zusetzt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet
durch dessen Wiederholung in Abhängigkeit vom Sanierungserfolg
oder vom angestrebten Wechsel zwischen aerobem und anaerobem Sta
tus des neu gebildeten Sediments (4).
13. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens gemäß der Ansprüche
1 bis 11, gekennzeichnet durch eine entlang der Gewässeroberfläche (19) be
wegbare Vorrichtung (37; 100)
mit einem mit Druckluft aus einem Kompressor (9) betriebenen,
nach dem Prinzip der Mammutpumpen arbeitenden Steigrohr (27) zur
Hochförderung der Sedimentpartikel,
- - eine Trennkammer (11) am oberen Ende des Steigrohres (27) zur Separierung voneinander der Förderluft und der Sediment- Suspension,
- - eine Abluftreinigungseinheit (13) zur Abtrennung der beim Be trieb des Steigrohres (27) ausgestrippten Schadstoffe,
- - eine oben und unten offene, in das Gewässer eingelassene, oben aus dem Wasser herausragende Kammer (21) als Auffangraum für die aus dem Steigrohr (27) in das Gewässer zurückgeleitete Se diment-Suspension,
- - eine am oberen Rand der Kammer (21) nach innen ragende Über lauf- und Sammelrinne (25) zur Aufnahme und Ableitung der auf der umschlossenen Wasseroberfläche etwa gebildeten Leichtstoff schicht (24) aus festen und/oder flüssigen Stoffen,
- - eine Halte- und Bewegungseinrichtung (39) zur Höhen- und Nei gungsverstellbarkeit des Steigrohres (27) bei der Entlangfüh rung der Einlaßöffnung (40) des Steigrohres (27) über den Ge wässerboden (1, 2, 3, 4) in Anpassung an die Oberflächenform des zu behandelnden Sediments (2, 4) und
- - Mittel (7, 28) zum Eintritt der Druckluft im unteren Endbereich des Steigrohres (27).
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die oben und unten offene Kammer (21) als Ringwand ausgebildet
ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeich
net, daß sie bei insgesamt selbstschwimmender Ausführung entweder
als konstruktive Einheit (37) oder als Kombination miteinander
verbundener schwimmender Teileinheiten (64; 100) ausgeführt ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich das Steigrohr (27) im Zentrum der oben und
unten offenen Kammer oder Ringwand (21) befindet.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, gekennzeich
net durch die Anordnung der oben und unten offenen Kammer oder
Ringwand (21) abseits des Steigrohres (27).
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Abluftreinigungseinheit (13) wenigstens
ein Aktivkohlefilter (108) vorgesehen ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, gekennzeich
net durch eine am unteren Ende des Steigrohres (27) angeordnete
Druckleitung (49) zum Ausstoßen von Druckluft und/oder von Was
serstrahlen aus Düsen (50) nach unten zur mechanischen Ablösung
von festsitzendem Sediment (2).
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich die oben und unten offene Kammer oder
Ringwand (21) nach unten konisch verjüngt (20).
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 20, gekennzeich
net durch eine oberhalb der Gewässeroberfläche angeordnete
Trenneinrichtung, insbesondere einen Siebrost (53), zur Ausschei
dung und Abtrennung der Grobpartikel aus der zum Gewässer hin zu
rückgeleiteten Sediment-Suspension.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch ge
kennzeichnet, daß innerhalb des von der oben und unten offenen
Kammer oder Ringwand (21) mit gegebenenfalls sich unten anschlie
ßender, sich konisch verjüngender Leitwand (20) wenigstens ein
Schlammabscheider (86) und/oder Koaleszenzabscheider (87)
und/oder eine mit Auslaßventil oder -ventilen (59) versehene
Schlammabsetzkammer (57) eingeordnet ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 22, gekennzeich
net durch ein innerhalb der oben und unten offenen Kammer oder
Ringwand (21) angeordnetes, oben einen Wasserüberlauf (90) auf
weisendes Zentralrohr (89) zur Einleitung der aus dem Steigrohr
(27) stammenden Sediment-Suspension von unterhalb der Wasserober
fläche (19) her.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 22, gekennzeich
net durch eine die oben und unten offene Kammer oder Ringwand
(21) im Abstand von dieser umschließende, bis wenigstens annä
hernd zum Sediment (2) reichende, den Arbeitsbereich der Vorrich
tung gegen ein Austreten aufgewirbelter Sedimentpartikel in das
freie Gewässer abschirmenden Trennwand.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trennwand eine vorzugsweise unten mit Gewichten (70) versehe
ne flexible Schürze (38) ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 25, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schürze (38) an Schwimmkörpern (69) festge
macht ist, welche ihrerseits mittels distanzwahrender Halterungen
(121) mit der die oben und unten offene Kammer oder Ringwand (21)
tragenden schwimmenden Vorrichtung (37; 64) verbunden sind.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 26, gekennzeich
net durch wenigstens eine Meßeinrichtung (113; 115) mit auf der
Vorrichtung (37) angeordnetem Anzeigegerät (118) zur Messung und
Erkennung des Höhenabstandes des Einlasses (40) des Förderrohres
(27) vom Untergrund (1, 2, 3, 4).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944416591 DE4416591C1 (de) | 1994-05-11 | 1994-05-11 | Verfahren zur Sanierung kontaminierter Sedimente von Gewässerböden sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944416591 DE4416591C1 (de) | 1994-05-11 | 1994-05-11 | Verfahren zur Sanierung kontaminierter Sedimente von Gewässerböden sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4416591C1 true DE4416591C1 (de) | 1995-06-14 |
Family
ID=6517846
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944416591 Expired - Fee Related DE4416591C1 (de) | 1994-05-11 | 1994-05-11 | Verfahren zur Sanierung kontaminierter Sedimente von Gewässerböden sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4416591C1 (de) |
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