DE4416584A1 - Verfahren zum Betreiben einer Ballenpresse und Ballenpresse - Google Patents
Verfahren zum Betreiben einer Ballenpresse und BallenpresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Ballenpresse und eine Ballenpresse
zum Herstellen von verschnürten Ballen, insbesondere aus Abfallmaterial mit Folien oder
folienähnlichem Material, z. B. Polyäthylenfolien.
Derartige Verfahren verwenden bekannte Ballenpressen mit in einem Preßkasten betriebenen
Preßstempel, einem in den Preßkasten mündenden Füllschacht, einem sich an den Preßkasten
anschließenden Preßkanal und einer zugeordneten Vorrichtung zum Umschnüren der Ballen,
vorzugsweise mit Draht, in der Verschnürposition.
Zum Herstellen von zu verschnürenden Ballen wird das Preßgut in den Preßkasten eingefüllt.
Durch mehrere Hübe des Preßstempels, zwischen denen jeweils ein Nachfüllvorgang liegt,
wird ein Ballen gepreßt, der nach dem letzten für seine Herstellung erforderlichen Hub bei
vorgefahrenem Preßstempel umschnürt wird. Die Preßendstellung des Preßstempels - zugleich
Verschnürposition während des Verschnürvorgangs - ist erforderlich, um den Ballen wäh
renddessen an einer Expansion zu hindern, wobei der gepreßte Ballen andererseits gegen die
im Preßkanal sich bereits befindlichen gepreßten verschnürten Ballen anliegt. Die an der
Stirnfläche des Preßstempels verlaufenden Schnürnuten dienen dem Umschnürvorgang, nach
dessen Beendigung der Preßstempel zurückgefahren wird, wobei der durch die Schnürnuten
im Preßstempel geführte Draht am Ballen verbleibt und über die von den Schnürnuten ausge
henden, in die Stirnfläche des Preßstempels mündenden Austrittsschlitze vom Preßstempel
freigegeben wird.
Es ist bereits eine derartige Vorrichtung zum Umschnüren von Ballen nach der DE-PS 26 28
540 bekannt, die das Ziel verfolgt, ohne komplizierte technische Mittel Drahtbrüche am
verschnürten Ballen zu vermeiden.
Es besteht jedoch das Problem, daß verpreßte Ballen aus Abfallmaterial mit Folien oder
folienähnlichem Material, z. B. Polyäthylenfolien in starkem Maße Lufteinschlüsse beinhalten.
Diese bewirken nach dem Verschnüren besondere Expansionskräfte in den Ballen, die trotz
der bisher geschaffenen Maßnahmen zum Reißen der Drahtverschnürungen führen können.
Aus diesem Grund werden diese Ballen gegenwärtig nicht so hoch verdichtet, was einerseits
zu komplizierten Regelungen im Drucksystem der Ballenpresse und andererseits zu einer für
den Transport nachteiligen geringen Ballendichte führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und eine sichere
Verschnürung der gepreßten Ballen zu gewährleisten.
Erfindungsgemäß wird dies durch ein Verfahren gelöst, bei dem die Preßhübe über das Maß
der Verschnürposition hinaus zu einer Preßposition, in der die Lufteinschlüsse weitgehend
beseitigt sind, gefahren werden, dabei entsprechend dem Überhub der Preßposition mehr
Draht nachgezogen und in einer Drahtlose vorgehalten und fixiert wird, danach mit dem bis in
die Verschnürposition zurückfahrenden Preßstempel der gepreßte Ballen in der Drahtlose
expandiert und schließlich in der Verschnürposition die Verschnürung erfolgt.
Die Preßhübe werden soweit und sooft in die Preßposition gefahren, bis die Lufteinschlüsse
z. B. durch zerplatzende Folien überwiegend beseitigt sind. In Ausbildung des erfindungsge
mäßen Verfahrens erfolgt die Fixierung der Drahtlose in Abhängigkeit von der Expansion des
gepreßten Ballens. Vorteilhaft ist es, die Preßposition in Abhängigkeit von einer bestimmten
Dichte des Ballens einzustellen oder zu begrenzen. Somit wird verfahrensgemäß ein Ballen
bereitgestellt, der die eingangs geschilderten Nachteile nicht mehr aufweist.
Für die zugehörige erfindungsgemäße Ballenpresse sind Mittel für einen über das Maß der
Verschnürposition hinaus fahrbaren Überhub des Preßstempels in eine Preßposition vorgese
hen, wird die entsprechend dem Überhub vorgeholte und fixierte Drahtlose realisiert und ist
ein System von Steuerelementen für die Preßposition zur Auslösung des Rückhubes des
Preßstempels in die Verschnürposition, zur Sicherung der Verschnürposition und zur Auslö
sung der Verschnürung mittels der Verschnüreinrichtung vorgesehen.
Nach verschiedenen, möglichen Ausbildungen der Presse kann der Überhub durch den
Antrieb für den Preßstempel, z. B. durch einen verlängerten Hub des Kolbens mit Kolben
stange in einem Hydraulikzylinder, durch die Ausgestaltung der Preßplatte des Preßstempels,
z. B. durch Verlängerung derselben, und/oder durch die Ausgestaltung des Preßkastens, z. B.
Modifizierung desselben, einfach realisiert werden.
Zweckmäßig ist es, den Überhub des Preßstempels in der Preßposition in Abhängigkeit von
der Dichte des Ballens zu begrenzen.
Weiterhin kann der Rückhub in Abhängigkeit von der Dichte des Ballens ausgelöst werden.
Dafür können Steuermittel, wie Druckmesser vorgesehen werden, die den Überhub und
Rückhub in Abhängigkeit von der Dichte des Ballens koppeln.
Mittels einer Steuereinrichtung zur Aufnahme, Verarbeitung und/oder Auslösung einer oder
mehrerer der funktionellen Positionen Überhub/Preßposition, Rückhub, Verschnürung ist
auch eine geeignete Software für den Programmablauf einsetzbar.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher
erläutert werden.
Es zeigen
Fig. 1 den Längsschnitt einer Ballenpresse in der Verschnürposition,
Fig. 2 den Längsschnitt einer Ballenpresse in der Preßposition.
Gemäß Fig. 1 und 2 ist in einer Ballenpresse in einem Preßkasten 1 mit rechteckigem Quer
schnitt ein Preßstempel 2 verschiebbar gelagert, der z. B. durch einen nicht näher bezeichneten
Hydraulikzylinder angetrieben wird. Bei zurückgefahrenem Preßstempel 2 wird in Ballen 5 zu
pressendes Abfallmaterial z. B. mit Polyäthylenfolien durch einen oben in den Preßkasten 1
einmündenden Füllschacht 3 eingebracht. Zum Herstellen jedes Ballens 5 sind mehrere
Arbeitshübe des Preßstempels 2 erforderlich. Im Preßkanal 4 sind bereits drei gepreßte Ballen
5 dargestellt, von denen der rechte und der mittlere schon mit Draht 9 verschnürt sind (nicht
näher dargestellt.
Die Hübe des Preßstempels 2 werden über das Maß der Verschnürposition A hinaus mit
einem Überhub A-B in die Preßposition B (Fig. 2) gefahren. Dabei wird diese Preßposition B
weitgehend bestimmt von dem Anteil der in den Ballen eingeschlossenen Polyäthylenfolien.
Wenn die Preßposition (Fig. 2) erreicht ist, sind die Lufteinschlüsse aus den zerplatzenden
Polyäthylenfolien überwiegend beseitigt. Dafür kann bereits ein Überhub von ca. 100 mm
ausreichend sein. Dabei wird oben und unten entsprechend Draht 9 durch den Überhub des
Preßstempels 2 nachgeholt und eine nicht näher dargestellte Drahtlose fixiert. Danach wird
der Preßstempel 2 in die Verschnürposition A (Fig. 1) zurückgefahren, wobei der Ballen 5
innerhalb der Drahtlose entsprechend expandieren kann, und die Verschnüreinrichtung 6 wird
wirksam, indem mittels der Schnürnadeln 7 die unteren Drähte 9 durch die Schnürnuten 8
hochgeholt werden und die nicht dargestellte Verdrillung und Durchtrennung der verdrillten
Drähte 9 erfolgt.
Anschließend wird der Preßstempel zur Herstellung eines weiteren Ballens 5 zurückgefahren.
Der so hergestellte Ballen gewährleistet eine reißfeste Verschnürung, da die Ursachen einer
die Verschnürung zerstörenden Expansion beseitigt sind.
Zur Realisierung des Überhubs A-B für eine Preßposition sind auch andere Ausführungen,
wie entsprechende Ausgestaltungen der Preßplatte des Preßstempels (2) oder des Preßkastens
1 möglich. Entscheidend ist die Gewährleistung eines Überhubes A-B.
Zur Rationalisierung der Funktionsabläufe ist es zweckmäßig, eine nicht dargestellte Steuer
einrichtung zur Aufnahme, Verarbeitung und Auslösung der Positionen Überhub/Preßposi
tion A-B/B, Rückhub B-A, Verschnürung mit einer geeigneten Software für den Programmab
lauf einzusetzen, wobei die Endstellung der Preßposition B und die Auslösung des Rückhubes
B-A in Abhängigkeit von der Dichte des Ballens mittels nicht dargestellter Druckmesser steu
erbar ist. Es liegt im Sinn der Erfindung, daß spezielle konstruktive Ausführungsformen zur
Realisierung des Erfindungsprinzips denkbar sind.
Claims (13)
1. Verfahren zum Betreiben einer Ballenpresse und Ballenpresse zum Herstellen von Ballen,
insbesondere aus Abfallmaterial mit Folien oder folienähnlichem Material z. B. Polyäthylen
folien, mit einem in einem Preßkasten betriebenen Preßstempel, einem in den Preßkasten
mündenden Füllschacht, einem sich an den Preßkasten anschließenden Preßkanal und einer
zugeordneten Vorrichtung zum Umschnüren der Ballen in einer Verschnürposition, vorzugs
weise mit Draht, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Preßhübe über das Maß der Verschnürposition (A) hinaus zu einer Preßposition (B) mit einem Überhub (A-B) gefahren werden,
- - dabei entsprechend Draht (9) nachgezogen und in einer Drahtlose vorgehalten und fixiert wird,
- - danach mit dem bis in die Verschnürposition (A) zurückfahrenden Preßstempel (2) der gepreßte Ballen in der Drahtlose expandiert und
- - schließlich in der Verschnürposition (A) die Verschnürung erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Überhub (A-B) soweit in
die Preßposition (B) gefahren wird, bis die Lufteinschlüsse im Ballen weitgehend beseitigt
sind, die durch die Folien oder dem folienähnlichen Material entstehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixierung der Drahtlose in
Abhängigkeit von der Expansion des gepreßten Ballens (5) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßposition
(B) in Abhängigkeit von einer bestimmten Dichte des Ballens (5) eingestellt oder begrenzt
wird.
5. Ballenpresse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einem
Preßkasten, einem Preßstempel, einem in den Preßkasten mündenden Füllschacht, einem sich
an den Preßkasten anschließenden Preßkanal und einer zugeordneten Vorrichtung zum
Umschnüren der Ballen, gekennzeichnet durch
- - Mittel für einen über das Maß der Verschnürposition (A) hinaus fahrbaren Überhub (A-B) des Preßstempels (2) in eine Preßposition (B),
- - eine entsprechend dem Überhub (A-B) vorgeholte und fixierte Drahtlose und
- - ein System von Steuerelementen für die Preßposition zur Auslösung des Rückhubes (B-A) des Preßstempels (2) in die Verschnürposition (A), zur Sicherung der Verschnürposi tion (A) und zur Auslösung der Verschnürung mittels der Verschnüreinrichtung (6).
6. Ballenpresse nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen den Überhub (A-B) bewir
kenden Antrieb.
7. Ballenpresse nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine den Überhub (A-B) realisie
rende Ausgestaltung der Preßplatte des Preßstempels (2).
8. Ballenpresse nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine den Überhub (A-B) realisie
rende Ausgestaltung des Preßkastens (1).
9. Ballenpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Überhub (A-B) des
Preßstempels (2) in der Preßposition in Abhängigkeit von der Dichte des Ballens (5) begrenz
bar ist.
10. Ballenpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückhub (B-A) in
Abhängigkeit von der Dichte des Ballens (5) auslösbar ist.
11. Ballenpresse nach Anspruch 9 und 10, gekennzeichnet durch Steuermittel zur Kopplung
des Überhubes (A-B) und des Rückhubes (B-A) in Abhängigkeit von der Dichte des Ballens
(5).
12. Ballenpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 5-11, gekennzeichnet durch
eine Steuereinrichtung zur Aufnahme, Verarbeitung und/oder Auslösung einer oder mehrerer
der funktionellen Positionen
- - Überhub (A-B)/Preßposition (B),
- - Rückhub (B-A)
- - Verschnürung.
13. Ballenpresse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb aus einem
Hydraulikzylinder mit Kolben und Kolbenstange besteht.
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Legal Events
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SVEDALA LINDEMANN GMBH, 40231 DUESSELDORF, DE |
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