DE4416584A1 - Verfahren zum Betreiben einer Ballenpresse und Ballenpresse - Google Patents

Verfahren zum Betreiben einer Ballenpresse und Ballenpresse

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DE4416584A1
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Helmut Gonschorek
Nikolaus Holschbach
Karl Probst
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Metso Lindemann GmbH
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Lindemann Maschinenfabrik GmbH
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B65CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
    • B65BMACHINES, APPARATUS OR DEVICES FOR, OR METHODS OF, PACKAGING ARTICLES OR MATERIALS; UNPACKING
    • B65B27/00Bundling particular articles presenting special problems using string, wire, or narrow tape or band; Baling fibrous material, e.g. peat, not otherwise provided for
    • B65B27/12Baling or bundling compressible fibrous material, e.g. peat
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B30PRESSES
    • B30BPRESSES IN GENERAL
    • B30B9/00Presses specially adapted for particular purposes
    • B30B9/30Presses specially adapted for particular purposes for baling; Compression boxes therefor
    • B30B9/3003Details
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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Basic Packing Technique (AREA)
  • Auxiliary Devices For And Details Of Packaging Control (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Ballenpresse und eine Ballenpresse zum Herstellen von verschnürten Ballen, insbesondere aus Abfallmaterial mit Folien oder folienähnlichem Material, z. B. Polyäthylenfolien.
Derartige Verfahren verwenden bekannte Ballenpressen mit in einem Preßkasten betriebenen Preßstempel, einem in den Preßkasten mündenden Füllschacht, einem sich an den Preßkasten anschließenden Preßkanal und einer zugeordneten Vorrichtung zum Umschnüren der Ballen, vorzugsweise mit Draht, in der Verschnürposition.
Zum Herstellen von zu verschnürenden Ballen wird das Preßgut in den Preßkasten eingefüllt. Durch mehrere Hübe des Preßstempels, zwischen denen jeweils ein Nachfüllvorgang liegt, wird ein Ballen gepreßt, der nach dem letzten für seine Herstellung erforderlichen Hub bei vorgefahrenem Preßstempel umschnürt wird. Die Preßendstellung des Preßstempels - zugleich Verschnürposition während des Verschnürvorgangs - ist erforderlich, um den Ballen wäh­ renddessen an einer Expansion zu hindern, wobei der gepreßte Ballen andererseits gegen die im Preßkanal sich bereits befindlichen gepreßten verschnürten Ballen anliegt. Die an der Stirnfläche des Preßstempels verlaufenden Schnürnuten dienen dem Umschnürvorgang, nach dessen Beendigung der Preßstempel zurückgefahren wird, wobei der durch die Schnürnuten im Preßstempel geführte Draht am Ballen verbleibt und über die von den Schnürnuten ausge­ henden, in die Stirnfläche des Preßstempels mündenden Austrittsschlitze vom Preßstempel freigegeben wird.
Es ist bereits eine derartige Vorrichtung zum Umschnüren von Ballen nach der DE-PS 26 28 540 bekannt, die das Ziel verfolgt, ohne komplizierte technische Mittel Drahtbrüche am verschnürten Ballen zu vermeiden.
Es besteht jedoch das Problem, daß verpreßte Ballen aus Abfallmaterial mit Folien oder folienähnlichem Material, z. B. Polyäthylenfolien in starkem Maße Lufteinschlüsse beinhalten. Diese bewirken nach dem Verschnüren besondere Expansionskräfte in den Ballen, die trotz der bisher geschaffenen Maßnahmen zum Reißen der Drahtverschnürungen führen können.
Aus diesem Grund werden diese Ballen gegenwärtig nicht so hoch verdichtet, was einerseits zu komplizierten Regelungen im Drucksystem der Ballenpresse und andererseits zu einer für den Transport nachteiligen geringen Ballendichte führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und eine sichere Verschnürung der gepreßten Ballen zu gewährleisten.
Erfindungsgemäß wird dies durch ein Verfahren gelöst, bei dem die Preßhübe über das Maß der Verschnürposition hinaus zu einer Preßposition, in der die Lufteinschlüsse weitgehend beseitigt sind, gefahren werden, dabei entsprechend dem Überhub der Preßposition mehr Draht nachgezogen und in einer Drahtlose vorgehalten und fixiert wird, danach mit dem bis in die Verschnürposition zurückfahrenden Preßstempel der gepreßte Ballen in der Drahtlose expandiert und schließlich in der Verschnürposition die Verschnürung erfolgt.
Die Preßhübe werden soweit und sooft in die Preßposition gefahren, bis die Lufteinschlüsse z. B. durch zerplatzende Folien überwiegend beseitigt sind. In Ausbildung des erfindungsge­ mäßen Verfahrens erfolgt die Fixierung der Drahtlose in Abhängigkeit von der Expansion des gepreßten Ballens. Vorteilhaft ist es, die Preßposition in Abhängigkeit von einer bestimmten Dichte des Ballens einzustellen oder zu begrenzen. Somit wird verfahrensgemäß ein Ballen bereitgestellt, der die eingangs geschilderten Nachteile nicht mehr aufweist.
Für die zugehörige erfindungsgemäße Ballenpresse sind Mittel für einen über das Maß der Verschnürposition hinaus fahrbaren Überhub des Preßstempels in eine Preßposition vorgese­ hen, wird die entsprechend dem Überhub vorgeholte und fixierte Drahtlose realisiert und ist ein System von Steuerelementen für die Preßposition zur Auslösung des Rückhubes des Preßstempels in die Verschnürposition, zur Sicherung der Verschnürposition und zur Auslö­ sung der Verschnürung mittels der Verschnüreinrichtung vorgesehen.
Nach verschiedenen, möglichen Ausbildungen der Presse kann der Überhub durch den Antrieb für den Preßstempel, z. B. durch einen verlängerten Hub des Kolbens mit Kolben­ stange in einem Hydraulikzylinder, durch die Ausgestaltung der Preßplatte des Preßstempels, z. B. durch Verlängerung derselben, und/oder durch die Ausgestaltung des Preßkastens, z. B. Modifizierung desselben, einfach realisiert werden.
Zweckmäßig ist es, den Überhub des Preßstempels in der Preßposition in Abhängigkeit von der Dichte des Ballens zu begrenzen.
Weiterhin kann der Rückhub in Abhängigkeit von der Dichte des Ballens ausgelöst werden. Dafür können Steuermittel, wie Druckmesser vorgesehen werden, die den Überhub und Rückhub in Abhängigkeit von der Dichte des Ballens koppeln.
Mittels einer Steuereinrichtung zur Aufnahme, Verarbeitung und/oder Auslösung einer oder mehrerer der funktionellen Positionen Überhub/Preßposition, Rückhub, Verschnürung ist auch eine geeignete Software für den Programmablauf einsetzbar.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher erläutert werden.
Es zeigen
Fig. 1 den Längsschnitt einer Ballenpresse in der Verschnürposition,
Fig. 2 den Längsschnitt einer Ballenpresse in der Preßposition.
Gemäß Fig. 1 und 2 ist in einer Ballenpresse in einem Preßkasten 1 mit rechteckigem Quer­ schnitt ein Preßstempel 2 verschiebbar gelagert, der z. B. durch einen nicht näher bezeichneten Hydraulikzylinder angetrieben wird. Bei zurückgefahrenem Preßstempel 2 wird in Ballen 5 zu pressendes Abfallmaterial z. B. mit Polyäthylenfolien durch einen oben in den Preßkasten 1 einmündenden Füllschacht 3 eingebracht. Zum Herstellen jedes Ballens 5 sind mehrere Arbeitshübe des Preßstempels 2 erforderlich. Im Preßkanal 4 sind bereits drei gepreßte Ballen 5 dargestellt, von denen der rechte und der mittlere schon mit Draht 9 verschnürt sind (nicht näher dargestellt.
Die Hübe des Preßstempels 2 werden über das Maß der Verschnürposition A hinaus mit einem Überhub A-B in die Preßposition B (Fig. 2) gefahren. Dabei wird diese Preßposition B weitgehend bestimmt von dem Anteil der in den Ballen eingeschlossenen Polyäthylenfolien. Wenn die Preßposition (Fig. 2) erreicht ist, sind die Lufteinschlüsse aus den zerplatzenden Polyäthylenfolien überwiegend beseitigt. Dafür kann bereits ein Überhub von ca. 100 mm ausreichend sein. Dabei wird oben und unten entsprechend Draht 9 durch den Überhub des Preßstempels 2 nachgeholt und eine nicht näher dargestellte Drahtlose fixiert. Danach wird der Preßstempel 2 in die Verschnürposition A (Fig. 1) zurückgefahren, wobei der Ballen 5 innerhalb der Drahtlose entsprechend expandieren kann, und die Verschnüreinrichtung 6 wird wirksam, indem mittels der Schnürnadeln 7 die unteren Drähte 9 durch die Schnürnuten 8 hochgeholt werden und die nicht dargestellte Verdrillung und Durchtrennung der verdrillten Drähte 9 erfolgt.
Anschließend wird der Preßstempel zur Herstellung eines weiteren Ballens 5 zurückgefahren. Der so hergestellte Ballen gewährleistet eine reißfeste Verschnürung, da die Ursachen einer die Verschnürung zerstörenden Expansion beseitigt sind.
Zur Realisierung des Überhubs A-B für eine Preßposition sind auch andere Ausführungen, wie entsprechende Ausgestaltungen der Preßplatte des Preßstempels (2) oder des Preßkastens 1 möglich. Entscheidend ist die Gewährleistung eines Überhubes A-B.
Zur Rationalisierung der Funktionsabläufe ist es zweckmäßig, eine nicht dargestellte Steuer­ einrichtung zur Aufnahme, Verarbeitung und Auslösung der Positionen Überhub/Preßposi­ tion A-B/B, Rückhub B-A, Verschnürung mit einer geeigneten Software für den Programmab­ lauf einzusetzen, wobei die Endstellung der Preßposition B und die Auslösung des Rückhubes B-A in Abhängigkeit von der Dichte des Ballens mittels nicht dargestellter Druckmesser steu­ erbar ist. Es liegt im Sinn der Erfindung, daß spezielle konstruktive Ausführungsformen zur Realisierung des Erfindungsprinzips denkbar sind.

Claims (13)

1. Verfahren zum Betreiben einer Ballenpresse und Ballenpresse zum Herstellen von Ballen, insbesondere aus Abfallmaterial mit Folien oder folienähnlichem Material z. B. Polyäthylen­ folien, mit einem in einem Preßkasten betriebenen Preßstempel, einem in den Preßkasten mündenden Füllschacht, einem sich an den Preßkasten anschließenden Preßkanal und einer zugeordneten Vorrichtung zum Umschnüren der Ballen in einer Verschnürposition, vorzugs­ weise mit Draht, dadurch gekennzeichnet, daß
  • - die Preßhübe über das Maß der Verschnürposition (A) hinaus zu einer Preßposition (B) mit einem Überhub (A-B) gefahren werden,
  • - dabei entsprechend Draht (9) nachgezogen und in einer Drahtlose vorgehalten und fixiert wird,
  • - danach mit dem bis in die Verschnürposition (A) zurückfahrenden Preßstempel (2) der gepreßte Ballen in der Drahtlose expandiert und
  • - schließlich in der Verschnürposition (A) die Verschnürung erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Überhub (A-B) soweit in die Preßposition (B) gefahren wird, bis die Lufteinschlüsse im Ballen weitgehend beseitigt sind, die durch die Folien oder dem folienähnlichen Material entstehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixierung der Drahtlose in Abhängigkeit von der Expansion des gepreßten Ballens (5) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßposition (B) in Abhängigkeit von einer bestimmten Dichte des Ballens (5) eingestellt oder begrenzt wird.
5. Ballenpresse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einem Preßkasten, einem Preßstempel, einem in den Preßkasten mündenden Füllschacht, einem sich an den Preßkasten anschließenden Preßkanal und einer zugeordneten Vorrichtung zum Umschnüren der Ballen, gekennzeichnet durch
  • - Mittel für einen über das Maß der Verschnürposition (A) hinaus fahrbaren Überhub (A-B) des Preßstempels (2) in eine Preßposition (B),
  • - eine entsprechend dem Überhub (A-B) vorgeholte und fixierte Drahtlose und
  • - ein System von Steuerelementen für die Preßposition zur Auslösung des Rückhubes (B-A) des Preßstempels (2) in die Verschnürposition (A), zur Sicherung der Verschnürposi­ tion (A) und zur Auslösung der Verschnürung mittels der Verschnüreinrichtung (6).
6. Ballenpresse nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen den Überhub (A-B) bewir­ kenden Antrieb.
7. Ballenpresse nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine den Überhub (A-B) realisie­ rende Ausgestaltung der Preßplatte des Preßstempels (2).
8. Ballenpresse nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine den Überhub (A-B) realisie­ rende Ausgestaltung des Preßkastens (1).
9. Ballenpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Überhub (A-B) des Preßstempels (2) in der Preßposition in Abhängigkeit von der Dichte des Ballens (5) begrenz­ bar ist.
10. Ballenpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückhub (B-A) in Abhängigkeit von der Dichte des Ballens (5) auslösbar ist.
11. Ballenpresse nach Anspruch 9 und 10, gekennzeichnet durch Steuermittel zur Kopplung des Überhubes (A-B) und des Rückhubes (B-A) in Abhängigkeit von der Dichte des Ballens (5).
12. Ballenpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 5-11, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung zur Aufnahme, Verarbeitung und/oder Auslösung einer oder mehrerer der funktionellen Positionen
  • - Überhub (A-B)/Preßposition (B),
  • - Rückhub (B-A)
  • - Verschnürung.
13. Ballenpresse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb aus einem Hydraulikzylinder mit Kolben und Kolbenstange besteht.
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