DE4416357C2 - Wundauflage - Google Patents
WundauflageInfo
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- DE4416357C2 DE4416357C2 DE19944416357 DE4416357A DE4416357C2 DE 4416357 C2 DE4416357 C2 DE 4416357C2 DE 19944416357 DE19944416357 DE 19944416357 DE 4416357 A DE4416357 A DE 4416357A DE 4416357 C2 DE4416357 C2 DE 4416357C2
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-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61L—METHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
- A61L15/00—Chemical aspects of, or use of materials for, bandages, dressings or absorbent pads
- A61L15/16—Bandages, dressings or absorbent pads for physiological fluids such as urine or blood, e.g. sanitary towels, tampons
- A61L15/22—Bandages, dressings or absorbent pads for physiological fluids such as urine or blood, e.g. sanitary towels, tampons containing macromolecular materials
- A61L15/26—Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds; Derivatives thereof
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Description
Die Wundauflage kann sowohl für Anwendungen in der Humanmedizin, als auch in
der Veterinärmedizin eingesetzt werden. Für medizinische Anwendungen sind Trä
germaterialien bekannt, die ein- oder mehrlagig auf Basis eines porigen Trägers mit
einem zur Filmbildung befähigten Polymermaterial, sog. Polymersuspensionen, be
schichtet oder imprägniert sind (DE 39 27 030 C2).
Solche Polymermaterialien werden in wäßriger Form durch Tränken oder Tauchen
aufgebracht und verleihen dem Trägermaterial erst seine erforderliche Steifigkeit,
soweit das Restwasser aus dem Tränkmaterial entzogen ist. Solche Polymerdisper
sionen sind gegebenenfalls mit weiteren Hilfsstoffen vernetzt, wie zum Beispiel
Weichmachern.
Der Nachteil dieser Wundauflagen besteht aufgrund der verwendeten Polymersus
pensionen darin, daß sie allergische Reaktionen bei Patienten hervorrufen können,
die einen Wundheilungsprozeß verzögern. Ebenfalls können durch Vorhandensein
von Hilfsstoffen toxische Probleme auftreten.
Auch sind Wundauflagen bekannt, die gemeinsam mit einem Verbandstoff Verwen
dung finden (DE 84 32 495 U1), wobei die Wundauflage aus einer äußeren mit ei
nem sterilen Kohlenwasserstoffgel getränktem Gittertüll, aus einer mittleren sterilen
Baumwollkompresse und einer inneren blutstillenden sterilen Gazekompresse be
steht. Dieser aufwendige Aufbau einer Wundauflage führt jedoch nicht zu der gege
benenfalls erforderlichen Steifigkeit. Bekannt sind ebenso verklebbare kollagene
Wundauflagen aus Kollagen und einem resorbierbaren Biopolymer (SH-Gruppen-modifizierte
Gelatine oder regenerierte Oxyzellulose), die zur Stillung von Blutungen
verwendet werden (DE 30 37 513 C2). Aus der Patentschrift DE 41 12 489 C2 ist
bekannt, ein Copolymeres aus einem racemischen Lactid und β-Hydroxybuttersäure
herzustellen, welches für eine topische Behandlung menschlicher oder tierischer
Haut sowie als Operationsfolie einsetzbar ist.
Es ist auch bekannt, Polyhydroxybuttersäure (PHB) in Form von Folien oder Lami
naten zur Herstellung von Windeln oder Ostomiebeuteln zu verwenden oder dieses
Polymer als chirurgisches Nahtmaterial einzusetzen (EP 0226439; GB 1034123).
Die Aufgabe der Erfindung ist es, die Eigensteifigkeit von Wundauflagen aus Trä
germaterialien zu erhöhen, ohne die für eine medizinische Anwendung erforderli
chen Eigenschaften wie Sterilisierbarkeit und Verträglichkeit nachteilig zu beeinflus
sen, sowie eine biologische Abbaubarkeit der Wundauflage zu ermöglichen, soweit
biologisch abbaubares Trägermaterial verwendet wird. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Wundauflage.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale der Pa
tenansprüche gelöst.
Die Trägermaterialien werden durch eine dünne Schicht von PHB überzogen. Da
durch werden die einzelnen Faserstränge teilweise oder vollständig umhüllt. Die
Umhüllung kann sowohl durch Beschichten mit einer PHB-Lösung als auch durch
Tauchen in eine PHB-Lösung erreicht werden. Das Lösungsmittel wird danach ab
gedampft. Je nach Menge und Einwirkzeit ergeben sich unterschiedliche Steifig
keiten des Ausgangsmaterials. Das Einbringen der PHB-Lösung geschieht über
bekannte Verfahren und kann mit Hilfe einer gesteuerten Lösungskonzentration bzw.
Viskosität in gewünschter Menge in den Faserverbund eingebracht werden.
Für die Herstellung des Trägermaterials eignen sich natürliche Fasern, wie bei
spielsweise Fasern pflanzlicher oder tierischer Herkunft. Es können aber auch zur
Herstellung des Trägermaterials Fasern aus Kunststoffen Anwendung finden. Sol
che Kunststoffasern können zum Beispiel aus Polyester, Polyolefin oder Polyamid
bestehen, aber auch Viskose oder Celluloseacetat sind einsetzbar. Es ist anderer
seits aber auch möglich, daß solche Fasern aus einem auf biologischem Wege her
gestellten Kunststoff gefertigt sind.
Es ist weiterhin möglich, die PHB nicht aus der Lösung oder Schmelze, sondern in
Form von Granulat bzw. Pulver in die Wundauflage einzubringen und durch Tempe
rierung ein Verschmelzen und damit ein Verfestigen zu erreichen.
Für die genannten Verarbeitungen werden PHB-Löser eingesetzt, die humanver
träglich sind und deren in der Wundauflage bzw. deren Ummantelung verbleibenden
sehr geringe Mengen keine nachteiligen Wirkungen aufweisen.
Die entstehenden Wundauflagen sind nach der Ummantelung weiterhin verformbar.
Steifigkeiten für Einsatzfälle als Stützmaterialien, wie z. B. Gipsverbände, sollen
nicht erreicht werden. Die entstandenen beschichteten Wundauflagen sind sterili
sierbar. Die mit PHB ummantelten Wundauflagematerialien sind besonders gut
wundverträglich.
Es sind Einsatzfälle denkbar, bei denen eine offene Wunde abgedeckt werden muß
und gleichzeitig eine geringfügige bis starke Versteifung der Wundauflage dem
Heilungsprozeß förderlich ist. Vorteilhaft ist, daß es dabei nicht zu einer völligen
Isolierung und Versteifung der geschädigten Partien, ähnlich dem Gipsverband,
kommt. PHB ist als bioverträgliches Material unstrittig im Einsatz in der Medizin.
Die PHB bietet darüber hinaus den Vorteil, bei der Entsorgung über alle konventio
nelle Verfahren zu keiner Gefährdung der Umwelt zu führen. Zur Entsorgung kann
die Wundauflage einem biologischen Abbauprozeß unterworfen werden.
Es lassen sich alle gängigen Wundauflagematerialien ein- oder mehrschichtig auf
diese Art versteifen.
Die Erfindung wird an folgenden Beispielen näher erläutert:
- 1. Ein Mullgewebe wird in eine 2,5%ige PHB-Chloroform-Lösung 10 Stunden ge
taucht. Das vollgesaugte Material wird anschließend unter Raumtemperatur (ca.
23°C) vollständig getrocknet, wobei das Lösungsmittel verdampft.
Das Gewebe nimmt um 1% an Gewicht zu. Die Fasern sind imprägniert und es tritt eine Versteifung auf. Die maximale Kraft beim Zugversuch (als Maß für die Versteifung) wird um 5% vergrößert. - 2. Ein Mullgewebe wird in eine 2,5%ige PHB-Chloroform-Lösung 36 Stunden ge
taucht. Anschließend wird das vollgesaugte Material unter Raumtemperatur (ca.
23°C) vollständig getrocknet, wobei das Lösungsmittel verdampft.
Das Gewebe nimmt um 50% an Gewicht zu. Die Fasern sind imprägniert und es tritt eine Versteifung auf. Die maximale Kraft beim Zugversuch (als Maß für die Versteifung) wird um 28% vergrößert. - 3. Zur Tauchung eines Zellstoffpräparates wird in eine 2,5%ige PHB-Chloroform-Lösung hergestellt und das Material 15 Stunden getaucht. Das vollgesaugte Prä parat trocknet bei ca. 23°C vollständig. Dabei verdampft das Lösungsmittel. Das Gewebe nimmt um 1% an Gewicht zu. Durch die Imprägnierung tritt eine Ver steifung auf. Beim Zugversuch wird die maximale Kraft, als Maß für die Steifig keit, um 7% vergrößert.
- 4. Zur Tauchung eines Zellstoffpräparates wird in eine 2,5%ige PHB-Chloroform-Lösung hergestellt und das Material 40 Stunden getaucht. Das vollgesaugte Prä parat trocknet bei ca. 23°C vollständig. Dabei verdampft das Lösungsmittel. Das Gewebe nimmt um 50% an Gewicht zu. Durch die Imprägnierung tritt eine Ver steifung auf. Beim Zugversuch wird die maximale Kraft, als Maß für die Steifig keit, um 45% vergrößert.
- 5. Ein Wundauflagepräparat wird durch eine PHB-Schmelze geführt, und es kommt zu einer Ummantelung der Gewebefäden mit PHB. Nach Abkühlung der Schmelze wird die Wundauflage um 1 bis 50% versteift. Die Versteifung verhält sich proportional zur Verarbeitungszeit.
- 6. Nach Pudern eines Wundauflagematerials mit PHB-Pulver wird ein Ummanteln der Fasern durch temperierte Pressen erreicht. Die Versteifung des Materials erfolgt nach Abkühlung und wird entsprechend der Einwirkzeit und Temperatur der Presse zwischen 1 und 50% variiert.
Claims (3)
1. Wundauflage für medizinische Anwendungen bestehend aus einem
Trägermaterial aus pflanzlichen und/oder tierischen Fasern
und/oder aus Fasern aus Polymerstoffen und einem die Fasern
im wesentlichen einhüllenden und/oder verstärkenden Polymer
material
dadurch gekennzeichnet, daß
das Polymermaterial aus einer Polyhydroxybuttersäure besteht
und diese zwischen 1 und 50 Masseprozent, bezogen auf die Ge
samtmasse der Wundauflage darstellt.
2. Verfahren zur Herstellung einer Wundauflage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Trägermaterial in eine Polyhydroxybuttersäure-Lösung ge
taucht oder mit einer Polyhydroxybuttersäure-Lösung getränkt wird.
3. Verfahren zur Herstellung einer Wundauflage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polyhydroxybuttersäure in das Trägermaterial eingeschmolzen
oder auf dieses aufgeschmolzen wird.
Priority Applications (1)
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DE19944416357 DE4416357C2 (de) | 1994-05-09 | 1994-05-09 | Wundauflage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944416357 DE4416357C2 (de) | 1994-05-09 | 1994-05-09 | Wundauflage |
Publications (2)
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DE4416357A1 DE4416357A1 (de) | 1995-11-16 |
DE4416357C2 true DE4416357C2 (de) | 1997-09-18 |
Family
ID=6517697
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944416357 Expired - Fee Related DE4416357C2 (de) | 1994-05-09 | 1994-05-09 | Wundauflage |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4416357C2 (de) |
Families Citing this family (2)
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TW201042103A (en) | 2008-12-23 | 2010-12-01 | Metabolix Inc | Production of non-woven materials from polyhydroxyalkanoate |
Family Cites Families (3)
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AU603076B2 (en) * | 1985-12-09 | 1990-11-08 | W.R. Grace & Co.-Conn. | Polymeric products and their manufacture |
DE4112489C2 (de) * | 1991-04-17 | 1994-06-09 | Christian Dr Med Juergens | Verwendung von resorbierbaren, physiologisch unbedenklichen Copolymeren für die topische Behandlung menschlicher oder tierischer Haut |
-
1994
- 1994-05-09 DE DE19944416357 patent/DE4416357C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4416357A1 (de) | 1995-11-16 |
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BUNA SOW LEUNA OLEFINVERBUND GMBH, 06258 SCHKOPAU, |
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