DE4415589A1 - Wandungsformteil eines Behältnisses und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents

Wandungsformteil eines Behältnisses und Verfahren zu dessen Herstellung

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    • B65D25/00Details of other kinds or types of rigid or semi-rigid containers
    • B65D25/34Coverings or external coatings
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Wandungsformteil eines Behältnisses, bestehend aus einem flachen Schichtkörper, der als steifer Formkörper mit einem Oberflächenüberzug ausgebildet ist.
Ein derartiges Wandungsformteil ist von vielen Gebrauchsgegenständen des täglichen Lebens her bekannt. Beispielsweise bestehen bestimmte Ausführungsformen von Brillenetuis oder Etuis für Operngläser aus einer Kunststoff-Hartschale als Formkörper, die mit einem Leder überzogen ist. Etuis für Schreibgeräte oder Ferngläser können einen Formkörper aus Hartpapier aufweisen, der kunststoffbeschichtet ist. Manche Etuis für größere Geräte, wie beispielsweise Kameras oder Meßinstrumente, bestehen aus einem metallenen Formkörper mit einer Chrom- oder Nickelbeschichtung. Derartige Behältnisse sind in vielfältigen Kombinationen von Materialien und Formen bezüglich Formkörper und Oberflächenüberzug im Gebrauch, ohne daß es eines druckschriftlichen Nachweises bedarf. Sie werden verwendet, um empfindliche Gebrauchsgegenstände der unterschiedlichsten Art zu verwahren und zu schützen. Durch die häufige Handhabung solcher Etuis wird deren Oberflächenüberzug stark beansprucht. Aufgrund relativ geringer Härte kann er zerkratzen oder reißen. Mangelnde Korrosionsbeständigkeit kann zu einer Zerstörung des Oberflächenüberzuges oder sogar des gesamten Behältnisses führen. Auf bestimmte Oberflächenüberzüge, wie beispielsweise solche aus Nickel, können allergische Reaktionen entwickelt werden. Dies ist gerade nachteilig bei Gegenständen, die beim täglichen Gebrauch oft in den Händen des Benutzers liegen. Durch den Gebrauch kann die Oberfläche stark verschmutzen und beispielsweise bei Leder nur schwer zu reinigen sein. Die Aufbringung einiger Oberflächenüberzüge ist nur unter Zuhilfenahme von Klebstoffen möglich. Schließlich sind viele Oberflächen­ überzüge, die einigermaßen unempfindlich sind, optisch unansprechend.
Das der Erfindung zugrundeliegende Problem ist darin zu sehen, Behältnissen, die häufig mit bloßen Händen sowie mit anderen Gegenständen in Hand- oder Aktentaschen sowie mit Ablageflächen in Berührung kommen, ihre Wandungsformteile mit einem Oberflächenüberzug zu versehen, der insbesondere kratzfest, korrosionsbeständig und antiallergen ist. Weiterhin sollen derartige Gegenstände im täglichen Gebrauch gut zu handhaben und zu reinigen und auch ästhetisch ansprechend sein. Bezüglich des Oberflächen­ überzuges sind die Material- und Herstellungskosten sowie die Belastungen für die Umwelt möglichst gering zu halten.
Die genannten Probleme werden von der Erfindung gelöst durch einen glasartigen Oberflächenüberzug aus einer anorganischen Materialverbindung mit einer Schichtdicke von mindesten 20 nm. Ein solcher Überzug versiegelt die Oberfläche des Behältnisses und schützt es damit zuverlässig gegen die meisten äußeren Einflüsse, die ihm während des täglichen Gebrauchs im allgemeinen widerfahren können. Durch den glasartigen Charakter des Überzuges ist dieser besonders hart und korrosionsbeständig und unterliegt keinem natürlichen Alterungsprozeß durch Umwelteinflüsse. Der Oberflächenüberzug ist ein natürliches Material und wirkt antiallergen. Durch die Glasartigkeit des Oberflächenüberzuges bleiben auf den Formkörper beispielsweise durch Prägen, Gravieren oder Ätzen aufgebrachte Ornamente sichtbar. Die homogene, absolut glatte Oberfläche des Überzuges ist besonders einfach zu reinigen. Aufgrund von Lichtbrechungen in dem glasartigen Überzug entstehen außerdem veränderliche Farbeffekte, die zu einer ästhetisch sehr ansprechenden Optik der Oberfläche des Behältnisses führen. Durch den hohen Reflexionsanteil des glasartigen Oberflächenüberzuges für einfallendes Licht wird weiterhin ein Aufwärmeffekt des Behältnisses vermieden. Dies bewirkt einen zusätzlichen Schutz der zu verwahrenden Gegenstände.
Derartige Schichten aus einer anorganischen Material­ verbindung und deren Herstellung sind aus dem, von der Erfindung weitab liegenden technischen Gebiet der Mikrostrukturtechnik und der Halbleitertechnik bekannt. Hier werden jedoch tafelförmige, planare Schichten hergestellt, die ausschließlich aufgrund ihrer besonderen optischen und elektrischen Eigenschaften sowie ihrer guten Strukturierbarkeit zum Einsatz kommen. Eigenschaften wie Härte, Korrosionsfestigkeit und Antiallergenität sind auf diesem technischen Gebiet nicht gefordert. Auf einem weiteren technischen Gebiet, der Metallbedampfung von Gläsern, werden ausschließlich der erhöhte Reflexionsgrad und das Absorptionsverhalten beachtet. Eine Verbesserung der Kratzfestigkeit erfolgt nicht. Das Gegenteil ist eher die Folge. Bei Sonnenbrillen können nur die Gläser beschichtet werden, da die Bügel zu biegsam sind und der Überzug abplatzen würde. Eine antiallergene Ausrüstung im Bereich des Hautkontakts ist damit nicht gegeben. Beschichtungen von Lampenreflektoren, beispielsweise für Operationslampen, dienen der Verbesserung des Reflexionsgrades. Eine direkte Handhabung ist hier nicht gegeben. Emaillierungen schließlich können nur mit einer relativ großen Schichtdicke aufgebracht werden. Die Gefahr des Abplatzens von Teilstücken ist bekannt. Die Erfindung vereinigt Elemente aus dem Gebiet der Schichtkörper mit solchen aus dem Gebiet der Überzüge und überträgt die Kombination in das Gebiet des allgemeinen menschlichen Bedarfs.
Zur Erreichung der beschriebenen vorteilhaften Eigenschaften des Wandungsformteils nach der Erfindung ist es erforderlich, daß der glasartige Oberflächenüberzug eine Mindestdicke von 20 nm aufweist. Nach oben sind ihm in seiner Dicke die Grenzen nur durch seine Biegefestigkeit und den Kostenaufwand für Material und Herstellung gesetzt. Außerdem verringert sich mit zunehmender Dicke der Transparenzeffekt. Es ist daher vorteilhaft, wenn gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung die Schichtdicke des Oberflächenüberzuges zwischen 20 nm und 2000 nm, vorzugsweise zwischen 80 nm und 1000 nm liegt. Dadurch wird die Beziehung zwischen den vorteilhaften Eigenschaften und den Herstellungs- und Materialkosten optimal eingestellt.
Der Oberflächenüberzug kann homogen auf die Oberfläche des Formkörpers aufgebracht werden. Er weist damit an allen Stellen die gleichen Eigenschaften auf. Besitzt der Formkörper jedoch ausgeprägte Körperkanten, die einer besonderen Beanspruchung unterliegen, ist es nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wandungsformteils vorteilhaft, wenn der Oberflächenüberzug auf dem Formkörper eine unterschiedliche Schichtdicke aufweist. Eine größere Schichtdicke bedeutet beispielsweise eine größere Härte. Damit können entsprechende Bereiche des Formkörpers mit einem besonders wirksamen Schutz zum Beispiel gegen Verkratzen ausgerüstet werden.
Bei der Wahl der zu verwendenden anorganischen Materialverbindung für den glasartigen Oberflächenüberzug des Formkörpers führen Erkenntnisse aus der diese Materialien verarbeitenden Industrie dazu, daß, wie in einer nächsten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ausgeführt, Oberflächenüberzüge aus einem Metall- oder Halbmetall-Oxid, -Nitrid oder -Sulfid eingesetzt werden. Diese weisen die ihnen zugeschriebenen Eigenschaften in ausgezeichneter Weise auf. Es handelt sich dabei beispielsweise um Titanoxid (TiOx), Siliziumoxid (SiOx) oder Siliziumnitrid (SiNx), wobei der Konzentrations­ parameter x zwischen 1 und 2 liegen kann. Verviel­ fältigungen der Strukturparameter sind möglich (Ti₂O₃). Als weitere geeignete Verbindungen sind Bornitride (BNx) und Pyrite (FeSx, Schwefelkies) zu nennen. Dabei ist zu bemerken, daß die Farbeffekte, die den Oberflächenüberzug auch optisch besonders ansprechend erscheinen lassen und durch Brechung und Interferenzen entstehen, von der jeweiligen Zusammensetzung der gewählten Verbindung und deren Schichtdicke abhängt.
Gemäß den vorangehenden Ausführungen über die Eigenschaften des Oberflächenüberzuges aus einer anorganischen Verbindung der oben genannten Zusammensetzung in einer einschichtigen Ausbildung ist es darüberhinaus vorteilhaft, wenn nach einer weiteren Erfindungsausgestaltung der Oberflächen­ überzug zwei oder mehrere Schichten aus unterschiedlichen anorganischen Materialverbindungen aufweist. Eine Verbesserung - unter Umständen in eine bestimmte, zweck­ orientierte Richtung hin - der genannten Eigenschaften, insbesondere der Kratzfestigkeit und des Reflexions­ vermögens, kann so gezielt bewirkt werden. Die Materialien mit den jeweils günstigsten erforderlichen Eigenschaften können miteinander kombiniert werden. Eine mögliche Schichtenfolge ist beispielsweise eine Titanoxidschicht (Ti₂O₃) unter einer Siliziumoxidschicht (SiO₂). Dabei liegt die Dicke der Schichtenfolge vorzugsweise in einem Bereich zwischen 100 nm und 1500 nm.
Wenn nach einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wandungsformteils der Formkörper aus Metall oder Kunststoff besteht, ist die erforderliche Steifigkeit des Formkörpers, um ein Brechen oder Abplatzen des Oberflächenüberzuges durch zu starke Verformungen zu verhindern, sicher gegeben. Es kann sich bei den Metallen um Materialien wie Stahl - auch mit verchromter oder vernickelter Oberfläche - Aluminium oder Messing handeln. Bei den Kunststoffen sind Kunstgläser oder Polystyrole besonders günstig.
Bei Verwendung der oben genannten Materialien für den Formkörper ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung vorteilhaft, wenn der Formkörper ein vorgeformtes, gewölbt ausgebildetes Halbzeug ist. Besonders bei Behältnissen beispielsweise für Brillen, die sich in ihrer Form dem Verlauf einer Brille anpassen müssen, um diese sicher verwahren zu können, können gerundete und gewölbte Formen in einfacher Weise durch metalltreibende Verfahren aus tafelförmigen Platten oder Gießen bei Kunststoffen hergestellt werden.
Neben den individuell hergestellten Formkörpern für das erfindungsgemäße Behältnis ist es erfindungsgemäß auch möglich, daß der Formkörper ein schalenförmiges Natur­ produkt ist. Beispielsweise Muschelschalen eignen sich besonders gut als repräsentative Standetuis auf Schreib­ tischen. Auch hier sorgt der glasartige Oberflächenüberzug für die bereits genannten Vorteile.
Bei gewölbten Behältnissen braucht nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung der Oberflächen­ überzug nur auf der Außenseite der Wölbung aufgebracht zu sein. Diese ist dann auch die Außenseite des Behältnisses, die zu schützen ist. Aufgrund der starken Lichtbrechung an der Wölbung und Interferenzen treten Farbeffekte im Oberflächenüberzug hier besonders stark auf. Das Innere des Behältnisses kann mit einem weichen oder geformten Material ausgeschlagen sein, um den aufzunehmenden Gegenstand optimal festzuhalten und zu schützen.
Je nach Einsatzfall des Behältnisses kann nach einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung das Wandungs­ formteil mit dem glasartigen Oberflächenüberzug nur als Deckel ausgebildet sein. Eine derartige Ausbildung ist besonders geeignet für ortsfest stehende Behältnisse. Für ständig bewegte Behältnisse ist es vorteilhaft, wenn erfindungsgemäß das Wandungsformteil als einseitig offenens Behältnis ausgebildet ist. Es kann so in Kombination mit dem Wandungsformteil als Deckel ein rundum durch den Oberflächenüberzug geschütztes Behältnis gebildet werden. Weiterhin ist es für einzelne Anwendungsfälle, insbesondere wiederum für Brillen- oder Schreibetuis, von Vorteil, wenn nach einer weiteren Erfindungsausgestaltung das Wandungsformteil Taschenformatgröße aufweist. Bei einer derartigen Größe bekommen wegen der damit verbundenen häufigen Handhabung die genannten Vorteile des erfindungsgemäßen Wandungsformteils besondere Bedeutung. Auch der Materialeinsatz und der Kostenaufwand für die Herstellung bewegen sich in einem wirtschaftlich günstigen Rahmen.
Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird zur Herstellung eines Wandungsformteils eines Behältnisses als flacher Schichtkörper mit einem steifen Formkörper und einem Oberflächenüberzug vorteilhaft ein Verfahren eingesetzt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Oberflächenüberzug unmittelbar auf dem Formkörper durch Ablagern oder Aufdampfen von anorganischen, eine glasartige Schicht bildenden Materialien aus der Gasphase ausgebildet wird. Derartige Verfahren sind an sich bekannt und werden bei der Herstellung von Elementen in der Mikrostruktur­ technik und bei der Halbleiterherstellung eingesetzt. Es handelt sich zum einen um das Verfahren des Sputterns und zum anderen um das Verfahren des Bedampfens. Ein wesentlicher Vorteil dieser Verfahren ist die Möglichkeit des unmittelbaren Aufbringens des Überzuges auf die Oberfläche. Klebstoffe oder andere Haftvermittler sind nicht erforderlich. Außerdem können auch komplizierte Körperformen und -kanten einfach und zuverlässig überzogen werden. Eine Faltenbildung des Überzuges ist ausgeschlossen. Körperöffnungen, wie beispielsweise Sicht­ fenster, können ohne weiteres ausgespart werden. Aufwendige Vorbereitungen des Oberflächenüberzuges entfallen. Weiterhin ist die Aufbringung des Oberflächenüberzuges unabhängig von der Oberfläche des Formkörpers. Diese kann glatt, poliert oder auch rauh sein, was zu unterschiedlichen Effekten der fertigen Oberfläche führt. Auch strukturierte Oberflächen, die beispielsweise Ornamente durch Prägen, Gravieren oder Ätzen aufweisen, können zum Einsatz gelangen. Durch die Transparenz des glasartigen Überzuges bleiben derartige Strukturierungen sichtbar. Besonders die Möglichkeiten einer ansprechenden optischen Gestaltung sind deshalb zusammen mit den bereits genannten Farbeffekten praktisch unbegrenzt.
Im Zusammenhang mit der Biegeempfindlichkeit der Oberflächenüberzüge ist es nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahren besonders vorteilhaft, wenn der Oberflächenüberzug auf dem Formkörper in dessen endgültiger Gestalt erzeugt wird. So werden Beschädigungen des Überzuges durch eine nachträgliche Bearbeitung des Formkörpers sicher vermieden.
Die Härte des Oberflächenüberzuges ist abhängig von seinem Schichtenaufbau und seiner Schichtdicke. Deshalb ist es entsprechend einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung günstig, wenn durch veränderliche Positionierung des Formkörpers während des Aufbringens des Oberflächen­ überzuges dessen Schichtdicke selektiv beeinflußt werden kann. An Stellen hoher Beanspruchung für das Behältnis, beispielsweise an den Kanten oder Auflageflächen, können so für einen besseren Kratzschutz dickere Oberflächenüberzüge aufgebracht werden. Auch ein zusätzlicher Schutz mit einer selektiv aufgebrachten Schichten folge veränderlicher Dicke ist möglich.
Die Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Wandungsformteils eines Behältnisses mit seiner veredelten Oberfläche sind, wie bereits erwähnt, äußerst vielfältig. Eine Hauptanwendung liegt auf dem Gebiet der Etuis, insbesondere der Brillenetuis. Hierbei handelt es sich um Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens, die zusammen mit der zunehmenden Exklusivität der Brillen an Bedeutung in ihrer Gestaltung und Wertung gewinnen. Ausführungs­ varianten der Erfindung in Form eines Brillenetuis in Taschenformausführung und eines Brillenetuis als Standmodell für den Schreibtisch mit einer Muschelschale als Deckel werden auf der OPTICA ′94 in Köln, Ende April 1994, und auf der MIDO ′94 in Mailand, Anfang Mai 1994, ausgestellt. Diese Exponate sind vom Anmelder hergestellt und wurden in dessen Auftrag von der Firma VTD - Vakuumtechnik Dresden GmbH mit einem Oberflächenüberzug der beschriebenen Art versehen.
Im folgenden wird anhand von Erläuterungen von Figuren die Erfindung in ihrem wesentlichen Charakter noch verdeutlicht werden.
Es zeigt dabei schematisch
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Brillen­ etuis in Taschenformatgröße,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Deckel des Etuis nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Brillen­ etuis als Standmodell.
In der Fig. 1 sind zwei Wandungsformteile 1A, 1B eines Behältnisses für Brillen dargestellt. Diese Wandungs­ formteile 1A, 1B sind als steife Formkörper 2A, 2B aus vorgeformtem und vernickeltem Stahlhalbzeug ausgebildet, die einen gewölbten Deckel 3 und eine flache Schale 4 bilden. Der Deckel 3 und die Schale 4 sind über ein Scharnier 5 klappbar miteinander verbunden und über eine Lasche 6 gegeneinander verschließbar. Der gewölbte Deckel 3 und die flache Schale 4 sind auf ihren Außenflächen 7 und 8 mit einem glasartigen Oberflächenüberzug 9 versehen. Nähere Einzelheiten zum Aufbau dieses Oberflächenüberzuges 9 sind der Fig. 2 zu entnehmen.
Der Oberflächenüberzug 9 versiegelt die Nickeloberfläche des Deckels 3 wie auch der Schale 4 und bewirkt damit die bereits weiter oben genannten Vorteile der Erfindung. Insbesondere die hohe Kratzfestigkeit, Korrosions­ beständigkeit und Antiallergenität - insbesondere bei Nickeloberflächen - seien an dieser Stelle noch einmal erwähnt. Der glasartige Oberflächenüberzug 9 stellt damit eine Veredelung des Brillenetuis dar. In die Mitte des Deckels 3 ist noch im Halbzeugzustand ein Signet 10 eingeprägt worden. Dieses bleibt durch die Transparenz des glasartigen Oberflächenüberzuges 9 nach der Beschichtung sichtbar. In der Fig. 1 nicht darstellbar ist der durch den Oberflächenüberzug 9 bewirkte changierende Farbeffekt auf dem Deckel 3 und der Schale 4, der mit dem Schillern einer Seifenblase zu vergleichen und optisch sehr ansprechend ist. Farblich besonders hervorgehoben sind Deckelwölbungen 11 und das Signet 10. Auf der Innenseite sind der Deckel 3 und die Schale 4 mit einem Veloursamt 12 ausgeschlagen. Der Deckel 3 weist einen zusätzlichen Kantenschutz 13 auf.
Die Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch den Deckel 3 des Brillenetuis nach Fig. 1 parallel zu seiner Schmalseite 14 im Bereich der Deckelwölbung 11 in stark vergrößerter, schematisierter Darstellung vor seiner endgültigen Fertigstellung. Diese Figur zeigt den Aufbau des Schichtkörpers. Der steife Formkörper 2A ist ein in Form gedrücktes Stahlblech 15 mit einem Nickelüberzug 16. Der glasartige Oberflächenüberzug 9 auf der Außenfläche 7 der Deckelwölbung 11 ist zweilagig aufgebaut. Die untere Schicht 17 besteht aus einem Titanoxid, das für die besondere Härte des Oberflächenüberzuges 9 sorgt. Darauf befindet sich eine obere Schicht 18 aus einem Siliziumoxid, das die Korrosionsbeständigkeit des Deckels 3 erhöht. Deutlich ist zu erkennen, daß die Schichten 17 und 18 im Bereich der Deckelwölbung 11 dicker ausgeführt sind, was zu einem zusätzlichen Schutz gegen erhöhte Beanspruchungen führt. Gleiches gilt für den Schutz im Bereich der Deckelkanten 19 und 20, die von dem Oberflächenüberzug 9 sicher und zuverlässig überzogen sind.
Nicht weiter dargestellt ist, daß auch die Schale 4 gemäß Fig. 1 an ihrer Außenfläche 8 einen verdickten Oberflächenüberzug 9 zum Schutz gegen Verkratzen beim Ablegen aufweisen kann. Die Wahl der Schichtenfolge und der Dicke des Oberflächenüberzuges hängt jeweils vom individuellen Zweck des Etuis ab.
Die Fig. 3 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es handelt sich hierbei um ein Tischetui, beispielsweise für Schreibgeräte. Der steife Formkörper 21 eines Deckels wird hierbei von einem schalenförmigen Naturprodukt 22, einer Muschelschale gebildet. Der Oberflächenüberzug 9 auf der gewölbten Außenfläche 23 der Muschelschale 22, die in diesem Bereich schuppenartig rauh und auffällig konturiert ist, sorgt für einen sicheren Oberflächenschutz und unterstützt noch ihre Schönheit. Die Muschelschale 22 kann problemlos beim Auf- und Zuklappen berührt werden und ist gut zu reinigen. Eine Aufnahmeschale 24 braucht in diesem Fall nicht als erfindungsgemäßes Wandungsformteil ausgebildet zu sein, da sie als wenig bewegtes Ablageteil nur geringen Beanspruchungen unterliegt.
Bezugszeichenliste
1A Wandungsformteil (3)
1B Wandungsformteil (4)
2A Formkörper (3)
2B Formkörper (4)
3 Deckel
4 Schale 5 Scharnier
6 Lasche
7 Außenfläche (3)
8 Außenfläche (4)
9 Oberflächenüberzug
10 Signet
11 Deckelwölbung
12 Veloursamt
13 Kantenschutz
14
15 Stahlblech
16 Nickelüberzug
17 untere Schicht (9)
18 obere Schicht (9)
19 hintere Deckelkante
20 vordere Deckelkante
21 Formkörper
22 Muschelschale
23 Außenfläche (22)
24 Aufnahmeschale

Claims (15)

1. Wandungsformteil eines Behältnisses, bestehend aus einem flachen Schichtkörper, der als steifer Formkörper mit einem Oberflächenüberzug ausgebildet ist, gekennzeichnet durch einen glasartigen Oberflächenüberzug (9) aus einer anorganischen Materialverbindung mit einer Schichtdicke von mindestens 20 nm.
2. Wandungsformteil nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Schichtdicke des Oberflächen Überzuges (9) zwischen 20 nm und 2000 nm, vorzugsweise zwischen 80 nm und 1000 nm.
3. Wandungsformteil nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine unterschiedliche Schichtdicke des Oberflächenüberzuges (9) auf dem Formkörper (2A, 2B).
4. Wandungsformteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Oberflächenüberzug (9) aus einem Metall- oder Halbmetall-Oxid, -Nitrid oder -Sulfid.
5. Wandungsformteil nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen Oberflächenüberzug (9) mit zwei oder mehreren Schichten (17, 18) aus unterschiedlichen anorganischen Materialverbindungen.
6. Wandungsformteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen Formkörper (2A, 2B) aus Metall oder Kunststoff.
7. Wandungsformteil nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch ein vorgeformtes, gewölbt ausgebil­ detes Halbzeug als Formkörper (2A, 2B).
8. Wandungsformteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch ein schalenförmiges Naturprodukt (22) als Formkörper (21).
9. Wandungsformteil nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch einen Oberflächenüberzug (9) nur auf der Außenfläche (7, 8, 23) der Wölbung (11).
10. Wandungsformteil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine Ausbildung als Deckel (3, 22) des Behältnisses.
11. Wandungsformteil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine Ausbildung als einseitig offenes Behältnis (4).
12. Wandungsformteil nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch eine Ausbildung in Taschenformatgröße.
13. Verfahren zur Herstellung eines Wandungsformteils eines Behältnisses als flachen Schichtkörper mit einem steifen Formkörper und einem Oberflächenüberzug, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächenüberzug (9) unmittelbar auf dem Formkörper (2A, 2B) durch Ablagern oder Aufdampfen von anorganischen, eine glasartige Schicht bildenden Materialien aus der Gasphase ausgebildet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächenüberzug (9) auf dem Formkörper (2A, 2B) in dessen endgültiger Gestalt erzeugt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß durch veränderliche Positio­ nierung des Formkörpers (2A, 2B) während des Aufbringens des Oberflächenüberzuges (9) dessen Schichtdicke selektiv beeinflußt wird.
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