DE4415488A1 - System zum Andocken eines Behälters an eine Übergabeöffnung in einem Gerät, Behälter und Gerät - Google Patents
System zum Andocken eines Behälters an eine Übergabeöffnung in einem Gerät, Behälter und GerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein System zum Andocken eines
Behälters, der eine mit einem Behälterverschlußstück
verschlossene Auslaßöffnung aufweist, an eine mit einem
Geräteverschlußstück verschlossene Übergabeöffnung in
einem Gerät, einen in dem System verwendbaren Behälter
und ein in dem System verwendbares Gerät.
Der Transport von pulverförmigen Schüttgütern erfolgt
vielfach in Behältern, die eine mit einem Behälterver
schlußstück verschlossene Auslaßöffnung aufweisen. Wenn
das Schüttgut in einer Verarbeitungsmaschine verarbei
tet oder in einem Tank gelagert werden soll, muß der
Behälter an die Maschine bzw. den Tank, die im folgen
den der Einfachheit halber zusammenfassend als "Gerät"
bezeichnet werden, angedockt werden. Die Auslaßöffnung
wird freigegeben und das Schüttgut kann den Behälter
verlassen.
In vielen Bereichen der Lebensmittelindustrie und vor
allem der pharmazeutischen Industrie muß das Schüttgut
allerdings keimarm oder sogar keimfrei, also steril,
sein, beispielsweise dann, wenn das Schüttgut als Roh
stoff zum Herstellen von Arzneimitteln, z. B. Tabletten,
dient. Während das Befüllen des Behälters vor dem
Transport noch unter entsprechend sauberen oder steri
len Bedingungen erfolgen kann, weil der Behälter vorher
gereinigt und in gereinigtem Zustand der Befüllstation
zugeführt werden kann, ist das Entleeren des Behälters
unter keimarmen oder sterilen Bedingungen vielfach
nicht oder nur mit erheblichem Aufwand möglich. Während
des Transportes, der auf der Straße oder auf der Schie
ne mit Hilfe von LKW′s oder Eisenbahnwaggons erfolgt,
ist der Behälter zwangsläufig der Umgebungsatmosphäre
ausgesetzt. Während des Transports lagert sich daher
Staub und Dreck an seiner Außenseite an und zwar auch
im Bereich seiner Auslaßöffnung. Selbst eine äußerliche
Reinigung kann in vielen Fällen die Keimzahl nicht im
notwendigen Maß reduzieren.
Man hat daher zum Entleeren derartiger Behälter ein
Rohr mit allseitigem Abstand in die Auslaßöffnung ein
geführt und dann das Behälterverschlußstück entfernt.
Das andere Ende des Rohres steckt in der Übergabeöff
nung. Das Schüttgut kann nun einerseits in das Rohr
hineinfallen. Andererseits fällt es durch den ringför
migen Spalt zwischen Rohr und Auslaßöffnung, d. h. das
Schüttgut, das mit kontaminierten Flächen in Berührung
kommt, gelangt nicht in das Gerät. Zum Abführen des so
entstehenden Verlust-Schüttguts und zum Verhindern ei
nes Kontaminierungseintrags durch den Ringspalt durch
einströmende Luft wird in der Umgebung der Auslaßöff
nung das Verlust-Schüttgut abgesaugt. Da hier aber im
mer für den Nachschub von frischer Luft gesorgt werden
muß und die nachgeführte Luft dabei nicht zu einer wei
teren Kontaminierung führen darf, muß die Luft mit ei
nem hohen Reinheitsgrad bereitgestellt werden. Dieser
Reinheitsgrad entspricht etwa demjenigen, der auch in
Operationssälen gefordert wird. Für das Entleeren der
Behälter ist also eine eigene Kammer mit einer relativ
aufwendigen Luftversorgung notwendig, was ein derarti
ges System außerordentlich teuer macht und zwar sowohl
beim Aufbau als auch im Betrieb.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Übergabe
des Schüttguts aus einem Behälter in ein Geräte ohne
Kontaminierung zu ermöglichen und dabei den Aufwand
relativ gering zu halten.
Diese Aufgabe wird bei einem System der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß Behälterverschlußstück
und Geräteverschlußstück mit ihren jeweiligen Außensei
ten aneinander zur Anlage bringbar und in aneinander
angelegtem Zustand aus einer Schließstellung, in der
sie einen durch Auslaßöffnung und Übergabeöffnung ge
bildeten Übergabekanal verschließen, in eine Öffnungs
stellung, in der sie zumindest einen Teil des Quer
schnitts des Übergabekanals freigeben, bewegbar sind.
Bei einer derartigen Ausgestaltung läßt man zwar eine
Verschmutzung oder Kontaminierung der Außenseite des
Behälterverschlußstücks bzw. des Geräteverschlußstücks
zu. Diese Verschmutzung ist aber unkritisch, weil sie
beim Aneinanderanliegen der beiden Verschlußstücke in
einem Bereich festgehalten wird, der von dem Schüttgut
beim Durchqueren des Übergabekanals nicht tangiert
wird. Das Schüttgut kommt hierbei vielmehr nur in Be
rührung mit solchen Abschnitten oder Teilen des Über
gabekanals, die von Anfang an, je nach Aufgabenstel
lung, in einem keimarmen oder sterilen Zustand waren.
Während des Transports bestand keine Gelegenheit, daß
diese Abschnitte oder Teile einer Verschmutzung ausge
setzt waren. Mit dieser Ausgestaltung muß die Ver
schmutzung nicht beseitigt werden. Sie wird vielmehr
während des Umfüllens festgehalten, wobei sie durchaus
an einem Ort verbleiben kann, der innerhalb des Schütt
gutstromes liegt. Selbstverständlich kann das System
auch dazu verwendet werden, Schüttgut aus der Auslaß
öffnung eines Geräts in die Einlaßöffnung eines Behäl
ters zu übergeben. In diesem Fall sind die Begriffe
"Behälter" und "Gerät" auszutauschen.
Vorteilhafterweise weist mindestens eines der Ver
schlußstücke auf seiner Außenseite eine Vertiefung auf.
Die Außenseite ist die Seite, die nach außen weist,
also der Umgebungsluft mit der entsprechenden Schmutz-
und Keimbeladung ausgesetzt ist. Durch die Vertiefung
läßt sich ein Aneinanderandrücken der beiden Verschluß
stücke auch dann realisieren, wenn auf einem oder sogar
auf beiden Verschlußstücken größere Schmutzpartikel
anhaften. Diese können von der Vertiefung aufgenommen
werden.
Auch ist von Vorteil, daß mindestens eines der Ver
schlußstücke mit einer auf der Außenseite mündenden
Saugleitung versehen ist. Durch die Saugleitung kann
ein Unterdruck zwischen den beiden Verschlußstücken
erzeugt werden. Dieser Unterdruck hat zwei Vorteile.
Zum einen kann bei seiner Erzeugung Schmutz abgesaugt
werden, so daß die Anlage der beiden Verschlußstücke
aneinander verbessert wird. Zum anderen erhöht der Un
terdruck die Anpreßkraft, mit der die beiden Verschluß
stücke aneinanderanliegen. Der Schmutz, der sich noch
zwischen den beiden Verschlußstücken befindet, wird
daher mit einer größeren Zuverlässigkeit festgehalten.
Bevorzugterweise ist mindestens eines der Verschluß
stücke mit einer Dichtung versehen, die auf der Außen
seite in der Nähe ihres Umfangsrandes angeordnet ist.
Insbesondere in Verbindung mit der Unterdruckerzeugung
durch die Saugleitung ist die Dichtung von Vorteil,
weil sie verhindert, daß Luft von außen nachgeführt
werden muß. Der Raum zwischen den Verschlußstücken wird
vielmehr weitgehend oder teilweise evakuiert, ohne daß
gereinigte Luft zugeführt werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
daß zumindest in der Auslaßöffnung eine das Verschluß
stück in Umfangsrichtung umgebende Kanaldichtung ange
ordnet ist. Diese Kanaldichtung ist so ausgebildet, daß
ein möglicherweise entstehender Spalt zwischen dem Ver
schlußstück und der Auslaßöffnung zuverlässig ver
schlossen wird. Es ist daher zweckmäßig, diese Kanal
dichtung mit einer gewissen Elastizität auszugestalten.
Die Anforderungen an die genaue Bearbeitung der Auslaß
öffnung und des Behälterverschlußstücks, d. h. das An
passen dieser beiden Konstruktionselemente aneinander,
kann mit einer etwas geringeren Präzision erfolgen,
ohne daß die Keimfreiheit oder Sterilität der Anordnung
leidet.
Vorteilhafterweise ist die Kanaldichtung im Querschnitt
U-förmig ausgebildet. Hierbei erstrecken sich die bei
den Schenkel des U im wesentlichen radial nach außen.
Die beiden Schenkel dienen dabei zum Halten der Kanal
dichtung an der vorgesehenen Position und zwar sowohl
gegen Kräfte, die von außen nach innen als auch gegen
Kräfte die von innen nach außen wirken. Darüber hinaus
kann die Außenseite des an der Außenseite befindlichen
Schenkels der Kanaldichtung auch die Anlagefläche des
Behälters am Gerät abdichten.
Auch ist bevorzugt, daß die beiden Verschlußstücke mit
den Rändern ihrer jeweiligen Öffnungen bündig abschlie
ßen. Dies steht zwar im Gegensatz zu den bisher verwen
deten Behältern, bei denen man versucht, die Verschluß
stücke möglichst tief in die Öffnungen hinein zu ver
setzen, um eine Verschmutzung zu erschweren. Wenn die
Verschlußstücke mit den Rändern ihrer jeweiligen Öff
nungen bündig abschließen, wird jedoch das Aneinander
anlegen der beiden Verschlußstücke ganz wesentlich ver
einfacht. Auch wird verhindert, daß eine Kontaminierung
beim Einführen von einem Teil in ein anderes dadurch
verursacht wird, daß dieses andere Teil Schmutzpartikel
oder ähnliches in die Auslaßöffnung oder die Übergabe
öffnung hineinschiebt.
Vorteilhafterweise sind die beiden Verschlußstücke um
eine gemeinsame Achse verschwenkbar. Die beiden Ver
schlußstücke bilden also in dem Zustand, in dem sie
aneinanderanliegen, eine einfache zweilagige Drehklap
pe, die, bei senkrechter Stellung, den Querschnitt des
Übergabekanals praktisch vollständig frei gibt. Hierbei
wird die Verschmutzung zwar vollständig im Übergabeka
nal gehalten. Da sich die Verschmutzung aber zwischen
den beiden Verschlußstücken befindet, kann sie beim
Entleeren des Behälters vom Schüttgutstrom nicht mit
gerissen werden. Es ist hierbei zu bemerken, daß die
Ränder der einzelnen Verschlußstücke im Schließzustand
der beiden Verschlußstücke immer innerhalb der jeweili
gen Öffnungen gelegen sind, so daß sie nicht verschmut
zen konnten. Der einzige Abschnitt des jeweiligen Ver
schlußstücks, der einer Kontaminierung ausgesetzt sein
kann, ist die Außenseite. Diese kommt aber zur Anlage
an die Außenseite des jeweils anderen Verschlußstücks.
Vorteilhafterweise ist mindestens eines der Verschluß
stücke an beiden Achsenenden mit einer Welle oder einem
Wellenstummel in einer die zugehörige Öffnung umgeben
den Wand gelagert, wobei beim Zusammentreffen von Wel
len und Wellenstummeln beider Verschlußstücke diese
entsprechend abgeflacht sind und aneinanderanliegen. In
den meisten Fällen reicht eine einseitige Lagerung der
Verschlußstücke zwar aus. Man kann die Wellen ausrei
chend stark dimensionieren, um auch bei einer nur ein
seitigen Lagerung das Verschlußstück so dichtend in der
jeweiligen Öffnung zu halten, daß keine Kontaminierung
nach innen in den Behälter oder das Gerät Vordringen
kann. Dies gilt auch dann, wenn das Verschlußstück be
wegt wird. Bei einer Vielzahl von Bewegungen, d. h. nach
einem längeren Einsatz der Behälter bzw. der Geräte
kann es jedoch vorkommen, daß die Genauigkeit der Lage
rung leidet. Für diesen Fall ist es von Vorteil, wenn
mindestens eines der beiden Verschlußstücke beidseitig
gelagert ist. In diesem Fall ist die Belastung bei der
Bewegung des Verschlußstücks stark verringert. Da die
beiden Wellen und Wellenstummel der jeweiligen Ver
schlußstücke abgeflacht sind und aneinanderanliegen,
bilden die beiden Teile der beiden Verschlußstücke dann
zusammen eine Welle mit einer entsprechenden Drehmo
mentangriffsfläche, so daß es ausreicht, eine der bei
den Wellen anzutreiben und dennoch mit großer Zuverläs
sigkeit beide Verschlußstücke gemeinsam und synchron zu
bewegen.
Hierbei ist von Vorteil, daß das Behälterverschlußstück
mit einer Behälterwelle und das Geräteverschlußstück
mit einer Gerätewelle verbunden sind, wobei sich beide
Wellen in entgegengesetzte Richtungen erstrecken. Diese
Lösung ist konstruktiv relativ einfach und erlaubt die
Bedienung von Behälterverschlußstück und Gerätever
schlußstück unabhängig voneinander, was beispielsweise
für Reinigungszwecke im nicht angedockten Zustand von
Vorteil ist. Beim Zusammenführen von Behälter und Ge
rät, also beim Andocken, geraten beide Teile ebenfalls
nicht in Kollision zueinander. Der Umfüllvorgang kann
daher sowohl durch eine Betätigung der Behälterwelle
als auch durch eine Betätigung der Gerätewelle einge
leitet werden.
Vorzugsweise sind die Behälterwelle mit einer manuell
betreibbaren Antriebseinrichtung und die Gerätewelle
mit einem motorischen Antrieb verbunden. Während es in
der Regel wünschenswert ist, den Umfüllvorgang vom Be
hälter in das Gerät durch einen Automatismus steuern zu
lassen, der vom Gerät ausgeht, ist es relativ aufwen
dig, jeden Behälter mit einem eigenen motorischen An
trieb zu versehen. Hier reicht in den vielen Fällen
eine manuell betreibbare Antriebseinrichtung, bei
spielsweise ein Handrad oder ein Hebel, aus. Der moto
rische Antrieb kann elektrisch, magnetisch, pneuma
tisch, hydraulisch oder anders ausgestaltet sein.
Vorteilhafterweise sind die Behälterwelle im Behälter
gehäuse und die Gerätewelle im Gerätegehäuse an minde
stens zwei axial voneinander entfernten Punkten gela
gert. Wenn die Wellen über eine ausreichende Biegestei
figkeit verfügen, wird mit dieser Maßnahme sicherge
stellt, daß die Auslaßöffnung bzw. die Geräteöffnung
auch nicht durch ein Kippen der jeweiligen Verschluß
stücke quer zu ihrer normalen Drehachse geöffnet werden
können. Die Gefahr, daß ein Spalt entsteht, durch den
eine Kontaminierung in die Auslaßöffnung eintreten oder
Schüttgut verloren gehen könnte, wird dadurch gering
gehalten.
Vorteilhafterweise ist eine Zentriereinrichtung vorge
sehen, die die Behälteröffnung und die Übergabeöffnung
in Bezug zueinander zentrieren. Die Anforderungen an
eine Bedienungsperson beim Andocken des Behälters an
das Gerät wird dadurch drastisch vermindert. Vielmehr
wird durch die Zentriereinrichtung sichergestellt, daß
der Behälter und das Gerät so zueinander positioniert
werden können, daß die beiden Verschlußstücke aneinan
der anliegen und zwar so, daß sie gemeinsam bewegbar
sind.
Vorteilhafterweise weist die Zentriereinrichtung
Schrägflächen auf, die bei einer Axialbewegung von Be
hälteröffnung und Übergabeöffnung aufeinander zu Quer
kräfte auf entsprechende Gegenflächen ausüben. Auch
wenn der Behälter mit seiner Auslaßöffnung zu Beginn
des Andockvorgangs noch nicht genau mit der Übergabe
öffnung ausgerichtet war, wird er durch die Schrägflä
chen, die an seine entsprechenden Gegenflächen ansto
ßen, soweit seitlich verschoben, daß spätestens in dem
Augenblick, wo Behälter und Gerät aneinanderanliegen,
die notwendige Ausrichtung erzielt worden ist. Selbst
verständlich können die Schrägflächen auch am Behälter
angeordnet sein.
Die Schrägflächen können beispielsweise durch einen
Konus gebildet sein, der in eine entsprechende konische
Gegenöffnung eingeführt wird. Eine einfachere Ausge
staltung ergibt sich jedoch dann, wenn die Zentrierein
richtung mindestens zwei Bolzen mit abgeschrägter Spit
ze aufweist. Man muß hierbei nur noch dafür sorgen, daß
entsprechende Öffnungen oder Bohrungen auf die Bolzen
aufgefädelt werden. Sobald der Behälter dann auf das
Gerät abgesenkt wird, ergibt sich die Zentrierung auto
matisch.
Die Erfindung betrifft ferner einen Behälter zur Ver
wendung in diesem System, bei dem bevorzugterweise das
Behälterverschlußstück bündig mit der Behälteröffnung
abschließt, und ein Gerät zur Verwendung in einem Sy
stem dieser Art.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf ein Andocksy
stem,
Fig. 2 einen Schnitt II-II nach Fig. 1 und
Fig. 3 einen Schnitt III-III nach Fig. 1.
Ein Andocksystem 1 weist einen Behälter 2 und ein Gerät
3 auf. Der Begriff "Gerät" soll alle Einrichtungen um
fassen, die zur Weiterverarbeitung oder zur Lagerung
eines Schüttgutes dienen, das im Behälter 2 transpor
tiert werden kann. Das Andocksystem kann auch zur Über
gabe von einer Auslaßöffnung eines Geräts in die Ein
laßöffnung eines Behälters verwendet werden. In diesem
Fall sind die Begriffe "Gerät" und "Behälter in der
folgenden Beschreibung auszutauschen.
Der Behälter 2 weist eine Auslaßöffnung 4 auf, die von
einem Behälterverschlußstück 5 verschlossen ist. Das
Behälterverschlußstück 5 schließt bündig mit einer die
Auslaßöffnung 4 umgebenden Wand des Behälters 2 ab. Der
Behälter 2 kann auch einstückig mit der Wand 6 ausge
bildet sein. In der Wand 6 ist eine Kanaldichtung 7
angeordnet, die im Querschnitt die Form eines "U" hat.
Die beiden Schenkel 8, 9 des U ragen radial nach außen
und sind in die Wand 6 eingeführt. Hierdurch hat die
Kanaldichtung 7 einen recht guten Halt in der Auslaß
öffnung 4. Die Kanaldichtung 7 dichtet zusammen mit dem
Behälterverschlußstück 5 in Schließstellung die Auslaß
öffnung 4 nach außen ab. Wenn nun der Behälter 2 vom
Gerät 3 abgehoben ist (die Trennungslinie zwischen bei
den verläuft entlang den Punkten A-B-C-D in Fig. 2 bzw.
den Punkten B-C in Fig. 3), ist lediglich die Außensei
te des Behälterverschlußstücks 5 der Umgebungsatmosphä
re ausgesetzt. Selbst die Umfangswand 11 ist durch die
Kanaldichtung 7 geschützt.
Das Gerät 3 weist eine Übergabeöffnung 12 auf, die von
einem Geräteverschlußstück 13 verschlossen ist. Die
Übergabeöffnung 12 ist ebenfalls mit einer Kanaldich
tung versehen, die im Querschnitt ebenfalls die Form
eines "U" aufweist und mit ihren beiden Schenkeln 15,
16 in eine Wand 17 hineinragt, die die Übergabeöffnung
12 umschließt. Das Gerät 3 kann auch einstückig mit der
Wand 17 ausgebildet sein. Auch hier ist lediglich die
Außenseite 18 des Geräteverschlußstücks 13 der Umge
bungsatmosphäre und damit einer Verschmutzungsgefahr
ausgesetzt, während die Innenseite und die Umfangswand
19 geschützt im Innern des Geräts 3 aufgenommen sind.
Wenn Behälter 2 und Gerät 3 aneinanderanliegen, dichten
die Schenkel 9 und 15 den Übergang ab, weil sie aufein
anderliegen.
Das Behälterverschlußstück 5 weist auf seiner Außensei
te eine Ausnehmung oder Vertiefung 20 auf. Ferner ist
eine Ringdichtung 21 auf der Außenseite 10 des Behäl
terverschlußstücks 5 angeordnet und zwar möglichst
dicht an deren Umfangsrand.
Das Geräteverschlußstück 13 weist eine Saugleitung 22
auf, deren Mündung 23 sich an der Außenseite des Gerä
teverschlußstücks 13 befindet und zwar in einem Be
reich, der sich bei aneinanderangelegten Verschluß
stücken unterhalb der Ausnehmung 20 befindet. Sobald
die beiden Verschlußstücke 5, 13 aneinander zur Anlage
gebracht worden sind und auch schon in einem kurzen
Zeitraum davor, kann durch Beaufschlagung der Sauglei
tung 22 mit Unterdruck dafür gesorgt werden, daß zum
einen Schmutzpartikel, die sich in diesem Bereich be
finden, abgesaugt werden. Zum anderen kann aber auch
dafür gesorgt werden, daß in der Ausnehmung 20 ein Un
terdruck entsteht, der durch die Ringdichtung 21 gehal
ten wird, ohne daß Luft von außen nachströmen kann. Die
beiden Verschlußstücke sind aneinander festgesaugt und
haften dadurch recht gut aneinander. Zum Lösen dieser
Verbindung kann der Druck in der Saugleitung 22 wieder
erhöht werden.
Im Gerät 3 sind in Umfangsrichtung zueinander versetzt
zwei Bolzen 24 mit abgeschrägten Spitzen 25 befestigt.
Der Behälter 2 weist eine entsprechende Anzahl von Zen
trieröffnungen 26 mit Zentrierfedern 27 auf. Wenn nun
der Behälter 2 auf das Gerät 3 abgesenkt wird, muß man
lediglich dafür sorgen, daß die Bolzen 24 in die Öff
nungen 26 eingefädelt werden. Bei einem weiteren Absen
ken ergibt sich dann die korrekte Ausrichtung von Be
hälterverschlußstück 5 und Geräteverschlußstück 13 zu
einander ganz automatisch. Die Bolzen 24 können auch im
Behälter 2 befestigt sein und in Öffnungen im Gerät 3
geführt werden.
Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist das
Behälterverschlußstück 5 mit einer Behälterwelle 28
verbunden, die mit Hilfe von zwei Lagern 29, 30, die
axial voneinander beabstandet sind, in einem zum Behäl
ter 2 gehörenden Gehäuse 31 gelagert ist. Das andere
Ende des Behälterverschlußstücks 5 ist mit Hilfe eines
Wellenstummels 32 ebenfalls im Gehäuse 31 gelagert. Die
Behälterwelle 28 ist mit einem Handrad 33 versehen.
In ähnlicher Weise ist das Geräteverschlußstück 13 mit
einer Gerätewelle 34 verbunden, die über Lager 35, 36
in einem Gehäuse 37, das zum Gerät 3 gehört, drehbar
gelagert ist. Auf der der Welle 34 abgewandten Seite
des Gehäuseverschlußstücks 13 ist das Gehäuseverschluß
stück 13 über einen Wellenstummel 38 ebenfalls im Ge
häuse 37 gelagert. Die Kanaldichtungen 7, 14 sind um
die Wellen 28, 34 bzw. die Wellenstummel 32, 38 herum
geführt und umschließen mit dem jeweiligen Schenkel 9,
15 die Wellen bzw. Wellenstummel dichtend.
In den axialen Bereichen, in denen ein Wellenstummel
32, 38 und eine Welle 28, 34 zusammen eine Drehachse
bilden, sind die Wellen 28, 34 und die Wellenstummel
32, 38 abgeflacht. Sie bilden im Querschnitt nur noch
einen Halbkreis, wobei die Sekante des Halbkreises eine
Drehmomentangriffsfläche bildet, mit der ein Drehmoment
von einer Welle auf den Wellenstummel oder umgekehrt
übertragen werden kann. Die Behälterwelle 34 ist mit
einem Antriebsmotor 40, der nur schematisch dargestellt
ist, verbunden. Die Saugleitung 22 ist durch die Behäl
terwelle hindurchgeführt.
Bei einer Drehung der Behälterwelle 28 oder der Geräte
welle 34 wird, wenn die beiden Verschlußstücke 5, 13
aneinanderanliegen, nicht nur das direkt mit der jewei
ligen Welle 28, 34 verbundene Verschlußstück 5, 13,
sondern entsprechend auch das andere Verschlußstück 13,
5 mitgedreht. Hierdurch wird ein durch die Auslaßöff
nung 4 und die Übergabeöffnung 12 gebildeter Übergabe
kanal frei gegeben.
Das Andocksystem arbeitet wie folgt: Der Behälter 2
wird soweit auf das Gerät 3 abgesenkt, daß die beiden
Gehäuse 31, 37 aneinanderanliegen. Da die Verschluß
stücke 5, 13 mit dem ihrer jeweiligen Öffnungen umge
benden Wänden bündig abschließen, liegen damit auch die
beiden Verschlußstücke 5, 13 aneinander an. Durch die
Bolzen 24 und die Zentrieröffnungen 26 sind die beiden
Verschlußstücke auch zueinander ausgerichtet. Kurz be
vor die endgültige Anlage aneinander erfolgt, wird die
Saugleitung 22 mit Unterdruck beaufschlagt. Hierdurch
werden zum einen Schmutzpartikel von den Außenseiten
10, 18 der Verschlußstücke 5, 13 entfernt und zum ande
ren ein Unterdruck in dem durch die Ausnehmung 20 ge
bildeten Hohlraum erzeugt, der die beiden Verschluß
stücke 5, 13 in Anlage aneinanderhält.
Sodann können die beiden Wellen 34, 28 verdreht werden,
wobei das Verdrehen vorzugsweise durch den Motor 40
erfolgt. Die jeweilige Drehstellung der Wellen 34, 28
kann durch Sensoren oder Endschalter ermittelt werden.
Die beiden Verschlußstücke 5, 13 verschwenken nun um
ihre gemeinsame Achse 39 und geben den Übergabekanal 4,
12 frei. Eine Kontaminierung von Teilen, die sich beim
Transport ergeben haben könnte, ist unschädlich, weil
diese Kontaminierung nur in solchen Bereichen stattge
funden hat, die nun sicher zwischen den beiden Ver
schlußstücken 5, 13 eingeschlossen sind. Die übrigen
Teile des Übergabekanals 4, 12 waren immer geschützt
durch die Dichtungen 7, 14 bzw. befanden sich im Innern
des Behälters 2 bzw. des Geräts 3. Auf diese Weise ist
ein keimarmer oder sogar keimfreier, d. h. steriler
Transport und eine dementsprechende Übergabe von
Schüttgut von einem Behälter 2 an ein Gerät 3 möglich.
Der konstruktive Aufwand und auch der Aufwand beim Be
treiben des Systems ist relativ gering.
Claims (18)
1. System zum Andocken eines Behälters, der eine mit
einem Behälterverschlußstück verschlossene Auslaß
öffnung aufweist, an eine mit einem Gerätever
schlußstück verschlossene Übergabeöffnung in einem
Gerät, dadurch gekennzeichnet, daß Behälterver
schlußstück (5) und Geräteverschlußstück (13) mit
ihren jeweiligen Außenseiten (10, 18) aneinander
zur Anlage bringbar und in aneinander angelegtem
Zustand aus einer Schließstellung, in der sie einen
durch Auslaßöffnung (4) und Übergabeöffnung (12)
gebildeten Übergabekanal verschließen, in eine Öff
nungsstellung, in der sie zumindest einen Teil des
Querschnitts des Übergabekanals (4, 12) freigeben,
bewegbar sind.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eines der Verschlußstücke (5, 13) auf
seiner Außenseite eine Vertiefung (20) aufweist.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens eines der Verschlußstücke (5,
13) mit einer auf der Außenseite (10, 18) mündenden
Saugleitung (22, 23) versehen ist.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eines der Verschluß
stücke (5, 13) mit einer Dichtung (21) versehen
ist, die auf der Außenseite (10) in der Nähe ihres
Umfangsrandes (11) angeordnet ist.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest in der Auslaßöffnung
(4) eine das Verschlußstück (5, 13) in Umfangsrich
tung umgebende Kanaldichtung (7, 14) angeordnet
ist.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kanaldichtung (7, 14) im Querschnitt U-förmig
ausgebildet ist.
7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Verschlußstücke (5,
13) mit den Rändern ihrer jeweiligen Öffnungen (4,
12) bündig abschließen.
8. System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Verschlußstücke (5,
13) um eine gemeinsame Achse (39) verschwenkbar
sind.
9. System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eines der Verschlußstücke (5, 13) an
beiden Achsenenden mit einer Welle (28, 34) oder
einem Wellenstummel (32, 38) in einer die zugehöri
ge Öffnung (4, 12) umgebenden Wand (32, 37) gela
gert ist, wobei beim Zusammentreffen von Wellen
(28, 34) und Wellenstummeln (32, 38) beider Ver
schlußstücke (5, 13) diese entsprechend abgeflacht
sind und aneinanderanliegen.
10. System nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß das Behälterverschlußstück (5) mit einer
Behälterwelle (28) und das Geräteverschlußstück
(13) mit einer Gerätewelle (34) verbunden sind,
wobei sich beide Wellen (28, 34) in entgegengesetz
te Richtungen erstrecken.
11. System nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behälterwelle (28) mit einer manuell be
treibbaren Antriebseinrichtung (33) und die Geräte
welle (34) mit einem motorischen Antrieb (40) ver
bunden sind.
12. System nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Behälterwelle (28) im Behälter
gehäuse (32) und die Gerätewelle (34) im Gerätege
häuse (37) an mindestens zwei axial voneinander
entfernten Punkten (29, 30; 35, 36) gelagert sind.
13. System nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Zentriereinrichtung (24,
26) vorgesehen ist, die die Behälteröffnung (4) und
die Übergabeöffnung (12) in Bezug zueinander zen
trieren.
14. System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentriereinrichtung (24, 26) Schrägflächen
(25) aufweist, die bei einer Axialbewegung von Be
hälteröffnung (4) und Übergabeöffnung (12) aufein
ander zu Querkräfte auf entsprechende Gegenflächen
(26) ausüben.
15. System nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentriereinrichtung (24, 26) mindestens
zwei Bolzen (24) mit abgeschrägter Spitze (25) auf
weist.
16. Behälter zur Verwendung in einem System nach einem
der Ansprüche 1 bis 15.
17. Behälter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das Behälterverschlußstück (5) bündig mit der
Behälteröffnung (4) abschließt.
18. Gerät zur Verwendung in einem System nach einem der
Ansprüche 1 bis 15.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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