DE4415194A1 - Methode der Reduktion der Quecksilberemissionen in Verbrennungsanlagen mit nassen Rauchgasreinigungsverfahren - Google Patents

Description

Ein nasses Rauchgasreinigungsverfahren besteht normalerweise aus zwei Stufen; einer sauren und einer alkalischen. Die Absorption von Quecksilberdämpfe erfolgt sehr gut in saurem Wäscher. Dort bleibt Quecksilber in Form der löslichen Hg²⁺-Ionen so lange bis das ganze Waschwasser voll umgetauscht wird. Die Anwesenheit von Quecksilber im sauren Waschwasser ist die Ursache der lange dauerten Quecksilberemissionen in die Atmosphäre, weil eine direkte Abhängigkeit der Quecksilberkonzentration im Waschwasser und im gereinigten Rauchgas besteht.

Zum Verbrennen in Müllverbrennungsanlagen gelingt Quecksilber hauptsächlich zufällig, die Mengen sind unterschiedlich. Das Quecksilber und dessen Verbindungen verdampfen im Ofen sehr schnell und mit dem Rauchgas gelingen zum Wäscher. Bei einer kleinen Portion von Quecksilber haben wir eine kleine Zeitspanne, in welcher die Quecksilberdämpfe im Wäscher erfaßt werden. In gleicher Zeitspanne fließt durch den Wäscher ein verhältnismäßig kleiner Waschwasseranteil. Dieser Anteil nennen wir einfach quecksilberhaltige Waschwasserfraktion. In bestehen­ den Rauchgasreinigungsverfahren wird dieser Fraktion keine Achtung gegeben, der Anteil vermischt sich mit dem Rest vom Rauchgaswaschwasser, bleibt stunden- oder tagelang im sauren Kreislauf, verursacht erhöhte Quecksilberemissionen in die Atmosphäre.

Die vorgestellte Methode verwirklicht eine Abtrennung der Rauchgaswaschwasserfraktionen vom Rest des sauren Kreislauf. Auf der beigefügter Abbildung wird die Methode schematisch darge­ stellt. Eine Einrichtung besteht aus einem Quecksilberfühler, drei Kreuzventile und einem Behälter für quecksilberhaltiges Waschwasser. Wenn sich im Rauchgas (Punkt M) Quecksilberdämpfe zeigen, schaltet sich automatisch S1 Ventil um, das Waschwasser fließt zum Behälter QB, ist der Quecksilberstrom am Punkt M vorbei, schaltet sich S1 wieder um, das Waschwasser fließt wieder in normalem Kreislauf. Inzwischen entleert sich der Behälter QB, quecksilberhaltiges Waschwasser wird zur Behandlung geleitet. Es kann passieren, daß die Zeitspanne ungewöhnlich lange dauert. In solchem Fall schaltet sich der Kreuzventil S2 um und schließt einen Ersatzkreislauf, der so lange im Umlauf bleibt bis am Punkt M keine Quecksilberdämpfe vorhanden sind. Die Umschaltung von S1 sollte sich in diesem Fall so lange verzögern bis zum Punkt S1 kein Quecksilber im Waschwasser vorhanden ist. Der Behälter QB sollte freie Kapazität für diese Verzögerung behalten Nach jeder Zurückstellung von S1 in die normale Position sollte Behälter QB entleert werden.

Diese Methode garantiert eine Minderung der Quecksilberinhalt im Rauchgaswaschwasser, was zu einer großen Verbesserung der Emissionswerten in Müllverbrennungsanlagen führen kann.

Claims (2)

1. Man behält sich vor, daß nach der Methode quecksilberhaltige Rauchgaswaschwasserfraktionen aus dem sauren Kreislauf der nassen Rauchgasreinigungsanlage abgetrennt werden.

2. Man behält sich vor, daß nach der Methode die quecksilberhal­ tigen Rauchgaswaschwasserfraktionen, die gewöhnliche Volumens überschreiten, zeitlich in einen Ersatzkreislauf eingezogen und abgetrennt werden können.