DE4413838C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Umwickeln von Verpackungsgut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Umwickeln von VerpackungsgutInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Umwickeln von Verpackungsgut, beispiels
weise Verpackungsgutstapeln oder auf einer Palette be
findlichem einstückigem Verpackungsgut, mit einer
Stretchfolie und einer Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 38 20 048 ist ein
Umwickelverfahren bekannt, bei dem eine Folienbahn von
einer Vorratsrolle abgezogen und durch eine Relativdre
hung zwischen dem Verpackungsgut und der Vorratsrolle um
das Verpackungsgut gewickelt wird. Normalerweise bewegt
sich beim Umwickeln ein Wickelkopf um das ruhende
Verpackungsgut. Während des Umwickelns wird der Folien
bahn durch Recken innerhalb bestimmter Grenzen eine
Zugspannung aufgeprägt, um so zu gewährleisten, daß die
Folie das Verpackungsgut fest umschließt, ohne daß dafür
ein Wärmeschrumpfen der Folie erforderlich ist. Je nach
Empfindlichkeit des Verpackungsgutes kommt nämlich eine
zum Schrumpfen der Folie erforderliche Wärmebehandlung
nicht in Frage.
Um der Folie die für das feste Umschließen des
Verpackungsguts erforderliche Vor- bzw. Zugspannung auf
zuprägen, wird die von einer Vorratsrolle kommende Foli
enbahn zunächst über ein Stretchwalzenpaar, d. h. eine
Bremswalze und alsdann über eine Zugwalze geführt. Auf
grund der Tatsache, daß die Bremswalze mit geringerer Um
fangsgeschwindigkeit rotiert als die Zugwalze, ergibt
sich ein von der Geschwindigkeitsdifferenz abhängiger
Streckgrad. Die Geschwindigkeitsdifferenz wird einmal
festgelegt, so daß der Streckgrad während des Wickelns
konstant bleibt und sich die Folienbahn mit über ihre
Länge gleichbleibender Vorspannung um das Verpackungsgut
legt.
Das Stretchwalzenpaar besitzt einen gemeinsamen Antrieb
in Gestalt eines die Zugwalze antreibenden Drehstrommo
tors mit Frequenzumrichter oder eines Gleichstrommotors
mit 2-Quadranten-Regler. Die beiden Walzen sind über
einen Zahnradsatz mit einander verbunden, dessen festes
Übersetzungsverhältnis den Streckgrad der Folienbahn über
deren ganze Länge bestimmt. Verschiedentlich befindet
sich zwischen dem Zahnrad der Bremswalze und deren Welle
noch eine Kupplung oder auch eine Elektromagnetbremse, um
beim Anfahren ein Reißen der Folienbahn infolge einer
plötzlichen Überdehnung durch Entkoppeln zu vermeiden.
Die Bremswalze läuft dann lose oder gebremst mit und
wird erst dann über den Zahnradsatz voll angetrieben,
wenn eine oder zwei Windungen um das Verpackungsgut ge
legt sind. Alsdann geschieht das Umwickeln des
Verpackungsgutes mit stets gleichbleibendem, durch das
Übersetzungsverhältnis des die Stretchwalzen antriebsmä
ßig miteinander verbindenden Zahnradsatzes bestimmten
Streckgrad. Da die Umfangsgeschwindigkeit der Zugwalze
der Relativgeschwindigkeit zwischen dem Wickelkopf und
dem Verpackungsgut entsprechen muß, um die Folienbahn
nicht zu überdehnen oder schlaff um das Verpackungsgut zu
legen, bedarf der Antriebsmotor für die Zugwalze einer
besonderen Steuerung. Dazu wird die Folienbahn zwischen
der Zugwalze und dem Verpackungsgut über eine Tänzerwalze
geführt, die auf einen unterschiedlichen Folienbedarf
insbesondere an den Schmal- und Breitseiten bzw. Kanten
eines im Querschnitt rechteckigen Verpackungsguts oder
Verpackungsgutstapels reagiert und je nach dem Ausschlag
der an einem Tragarm angeordneten Tänzerwalze über ein
Potentiometer den 2-Quadranten-Reglers des Zugwalzenan
triebs ansteuert.
Das Verpackungsgut unterliegt während des Transports
sehr unterschiedlichen Belastungen, insbesondere auch
Stoßbelastungen, die zu über die Höhe des Stapels ein
schließlich einer Palette unterschiedlichen horizonta
len Kraftkomponenten führen können. Daraus resultiert
eine über die Höhe des Verpackungsgutstapels unter
schiedliche Belastung der Folienbahn, die zu einem
Reißen der Folie im Bereich der höchsten Belastung füh
ren kann. Dabei ist die Rißgefahr am Fuße eines Ver
packungsgutstapels und insbesondere im Übergangsbereich
Palette/Verpackungsgut besonders groß.
Um hier ein Reißen der Folie zu vermeiden, darf die Fo
lienbahn über ihre gesamte Länge mittels des Stretch-
Walzenpaars nur so stark gereckt werden, daß die bis
zum Reißen der Folie noch verbleibende Dehnung in der
Lage ist, die aus der größten horizontalen Kraftkompo
nente resultierende Stoßenergie aufzunehmen. Daraus
folgt, daß der Streckgrad der Folie im Bereich einer
geringeren Belastung, normalerweise im oberen Teil des
Verpackungsguts bzw. eines Verpackungsgutstapels unnö
tig hoch ist. Das bedingt einen Folienverbrauch, der im
Hinblick auf die über die Höhe des Verpackungsguts un
terschiedliche Rißgefahr unnötig hoch ist.
Aus der deutschen Patentschrift 31 50 627 ist eine Vor
richtung zum Umwickeln von Verpackungsgut bekannt, die
eine Vorspanneinrichtung für eine Folienbahn aufweist,
die um eine auf einem Drehtisch befindliche palettierte
Last gewickelt wird, mit einer Vorratsrolle für die Fo
lienbahn aus dehnbarem Einwickelmaterial, einer An
triebsrolle zum Abziehen der Folienbahn von der Vor
ratsrolle und einem mit der Antriebsrolle gekoppelten
Antriebsmotor mit veränderlicher Geschwindigkeit, einer
weiteren, schneller umlaufenden Antriebsrolle zum
Abziehen der Folienbahn von ihrer Antriebsrolle und
einem mit der weiteren Antriebsrolle gekoppelten An
triebsmotor mit veränderbarer Geschwindigkeit und einer
Steuerschaltung zum Steuern der Geschwindigkeit der
beiden Antriebsmotoren in Relation zueinander und zum
Wickelvorgang. Dabei ist mit der Vorratsrolle eine
Bremsvorrichtung zum selbsttätigen Aufrechterhalten
einer voreingestellten Bremskraft gekoppelt und dient
ein Sensor zum Erzeugen eines Analog-Signals propor
tional zur Drehgeschwindigkeit des Drehtischs, während
der Sensor zum Einstellen der Geschwindigkeiten der
beiden Antriebsmotoren in Abhängigkeit von seinem Ana
log-Signal mit der Steuerschaltung gekoppelt ist und
eine quer bezüglich der Bewegungsrichtung der Folien
bahn beweglich gelagerte Leerlaufrollenanordnung zwi
schen der weiteren Antriebsrolle und dem Drehtisch an
geordnet ist, die durch Federkraft gegen die Folienbahn
gedrückt und je nach Folienbahnspannung mehr oder weni
ger verstellt wird. Ein Sensor dient zum Erzeugen eines
Analog-Signals proportional zur Verstellung der Leer
laufrollenanordnung, wobei der Sensor zum Ändern der
Geschwindigkeit der beiden Antriebsmotoren in Abhängig
keit von seinem Analog-Signal mit der Steuerschaltung
gekoppelt ist und diese Änderung derart erfolgt, daß
eine im wesentlichen konstante Folienbahnspannung auf
rechterhalten bleibt.
Eine weitere Vorrichtung zum Umwickeln von Verpackungs
gut mit einer Stretchfolie ist aus der US-Patentschrift
5 195 297 bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird die Fo
lie durch eine am Umfang der Folienrolle angreifende
Bremsvorrichtung um einen konstanten Betrag gereckt,
unabhängig von der Abziehgeschwindigkeit der Folie von
der Rolle. Die Folie wird vor dem Umwickeln des Ver
packungsguts seilartig zusammengerollt, um in Bereichen
des Verpackungsguts, die einer größeren Radialkraft wi
derstehen können, eine verstärkte Haltekraft zu erzeu
gen, während diese Folie in ihrer ursprünglichen Breite
verbleibt, wenn die Bereiche des Verpackungsguts umwik
kelt werden, die eine geringere Widerstandsfähigkeit
gegen Radialkräfte aufweisen.
In der deutschen Patentschrift 31 00 371 ist ebenfalls
eine Vorrichtung zum Umwickeln eines Packgutstapels mit
Dehnfolie beschrieben, die einen Halter für eine Foli
enrolle, eine Vorrichtung zum Drehen des Stapels um ei
ne vertikale Achse relativ zu dem Halter für die Foli
enrolle, eine Bremse zum Abbremsen der von der Folien
rolle abrollenden Folie und eine Vorrichtung zum verzö
gerten Einschalten der Bremse aufweist, die zum allmäh
lichen Steigern der Bremswirkung eingerichtet ist. Die
ses allmähliche Steigern der Bremswirkung dient dazu,
ein Reißen der Folie beim plötzlichen Einsetzen der
vollen Bremskraft, wie dies z. B. aus der deutschen Of
fenlegungsschrift 24 13 807 bekannt ist, zu vermeiden.
Sobald die Bremswirkung innerhalb verhältnismäßig kur
zer Zeit auf den gewünschten Wert angestiegen ist,
bleiben die Bremswirkung und damit der Streckgrad der
Folie über die Höhe des Verpackungsguts konstant.
Auch bei diesen Vorrichtungen ist der Folienverbrauch
im Hinblick auf die über die Höhe des Verpackungsguts
unterschiedliche Reißgefahr unnötig hoch.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, den Folienbedarf beim Umwickeln von Ver
packungsgut zu verringern, ohne daß im Bereich der
höchsten Beanspruchung die Gefahr eines Reißens be
steht.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß erfin
dungsgemäß der Streckgrad der Folie variiert und der
lokal am Verpackungsgut zu erwartenden Belastung ange
paßt wird. Dazu bedarf es einer Steuerung der Geschwin
digkeitsdifferenz zwischen der Brems- und der Zugwalze
entsprechend dem für das betreffende Verpackungsgut
einschließlich einer etwaigen Palette zu erwartenden
Beanspruchungsprofil über die Höhe des Verpackungsguts
bzw. Stapels. Derartige Beanspruchungsprofile lassen
sich aufgrund von Erfahrungswerten, gegebenenfalls aber
auch durch entsprechende Versuche festlegen und
bedürfen als dann nur noch einer steuerungstechnischen
Umsetzung.
In der Mehrzahl aller Fälle ist die Belastung der Folie
am Stapelfuß und insbesondere im Bereich des Übergangs
zwischen einer Palette und den untersten Verpackungs
gutlagen am größten und nimmt zum Kopf des Stapels hin
ab. Dem entspricht bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein vom Stapelfuß zum Stapelkopf zunehmender Streck
grad.
Der erfindungsgemäß der Belastung angepaßte bzw. vari
ierende Streckgrad führt zu einer erheblichen Materi
alersparnis. Der Materialverbrauch sinkt nämlich pro
portional zum Streckgrad, der jedoch bei den herkömmli
chen Verfahren und Vorrichtungen stets durch die größte
zu erwartende Belastung bestimmt wird, während er bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren der zu erwartenden
lokalen Belastung angepaßt ist und ausgehend von der
höchsten zu erwartenden Belastung über die Stapelgut
höhe kontinuierlich oder auch stufenweise abnimmt. Auf
diese Weise erlaubt die Erfindung ein volles Ausschöp
fen des Streckgrades und eine maximale Materialerspar
nis, ohne die Gefahr eines Reißens der Folie infolge
der bei einer horizontalen Stoßbelastung freiwerdenden
Energie aufgrund einer zu sehr gestreckten Folienbahn
besteht.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens weist vorteilhafterweise eine Zug- und eine
Bremswalze mit jeweils eigenem Drehzahlregler, eine
Tänzerwalze zwischen der Zugwalze und dem Verpackungs
gut, einen Meßwertgeber der Tänzerwalze, der den Regler
für die Zugwalze und den Regler für die Bremswalze über
eine Funktionsbaugruppe ansteuert, auf.
Bei der Einzelsteuerung bzw. bei dem Einzelantrieb der
Stretchwalzen und deren individuellen Regelbarkeit er
gibt sich der doppelte Vorteil einer optimalen Haltbar
keit der Folie im Bereich der stärksten Beanspruchung
und gleichzeitig einer erheblichen Materialersparnis in
dem weitaus überwiegenden, weniger gefährdeten Bereich
des beispielsweise gestapelten Verpackungsguts.
Der erfindungsgemäße Einzelantrieb kann jeweils aus ei
nem Gleichstrommotor bestehen, dessen Drehzahl von ei
nem 4-Quadranten-Regler gesteuert wird. Als Einzelan
trieb eignen sich jedoch auch Wechselstrommotoren mit
Frequenzumrichtern, wenngleich dem Gleichstromantrieb
der Vorzug zu geben ist.
Die zwischen der Zugwalze und dem Verpackungsgutstapel
beispielsweise an einem Schwenkarm angeordnete Tänzer
walze erlaubt ein vom Folienbahnbedarf des Verpackungs
guts abhängiges Ansteuern des 4-Quadranten-Reglers der
Zugwalze und gewährleistet so, daß die Zugwalze stets
soviel an Folienbahn liefert, wie das Verpackungsgut
bzw. der Stapel bedarf, um ein sattes Anliegen der Fo
lienbahnwindungen am Verpackungsgut einschließlich ei
ner Palette zu gewährleisten. Das hat zur Vorausset
zung, daß die Wickelgeschwindigkeit der Umfangsge
schwindigkeit der Zugwalze entspricht. Das auf der
Schwenkwelle des die Tänzerwelle tragenden Schwenkarms
befindliche Potentiometer gewährleistet dementsprechend
ein bedarfsgerechtes Ansteuern des 4-Quadranten-Reglers
der Zugwalze.
Auch der 4-Quadranten-Regler der Bremswalze läßt sich
mit Hilfe von Potentiometern ansteuern, die jeweils be
stimmte, den Zonen unterschiedlicher Belastung entspre
chende Streckgrade der Folienbahn gewährleisten. Die
Zahl der Potentiometer hängt davon ab, wieviele unter
schiedliche Streckgrade über die Verpackungsguthöhe er
forderlich sind. Die einzelnen Potentiometer bedürfen
für ein bestimmtes Verpackungsgut jeweils nur eines
einmaligen Einstellens, da das Beanspruchungsprofil für
alle Gebinde gleich ist. Demgemäß ist eine Pro
grammsteuerung des Streckgrads über die Höhe des Ver
packungsgutstapels nicht erforderlich, wenngleich sie
eine weitere Vereinfachung mit sich bringt.
Beim Umwickeln von Verpackungsgut bzw. Verpackungsgut
stapeln mit unrundem, normalerweise viereckigem Quer
schnitt ergibt sich das Problem eines unterschiedlichen
Folienbedarfs an den Schmal- und den Breitseiten, das
aus der Tatsache resultiert, daß der Wickelkopf das
Verpackungsgut bzw. den Stapel auf einer Kreisbahn um
fährt, oder in kinematischer Umkehrung sich das Ver
packungsgut bzw. der Stapel bei einem stationären
Wickelkopf um seine vertikale Achse dreht. Das führt
beim Legen einer Wicklung bzw. einer 360°-Drehung zu
einem unterschiedlichen Folienbedarf, während die Zug
walze mit gleichbleibender Geschwindigkeit die Folien
bahn anliefert. Diesen unterschiedlichen Folienbedarf
gleicht der von der Tänzerwalze angesteuerte Einzelan
trieb mit einem 4-Quadranten-Regler an der Zugwalze im
Wege einer Änderung der Drehzahl bzw. der Umdrehungs
geschwindigkeit aus. Das führt jedoch notwendigerweise
zu einer Änderung der erfindungsgemäß vorgegebenen
Streckgradänderung über die Folienbahnlänge bzw. den
Folienbedarf eines Stapels und steht einer möglichst
genau auf das Beanspruchungsprofil abgestimmten Streck
gradverteilung über die Folienlänge bzw. die Stapelhöhe
entgegen.
Diesen Nachteil vermeidet die Erfindung mit Hilfe einer
Nachregelung für die Bremswalze mittelbar oder unmit
telbar in Abhängigkeit von der Drehzahländerung der
Zugwalze infolge schwankenden Folienbedarfs, die sich
dadurch besonders einfach ergibt, daß das auf der Welle
des Potentiometer-Hebelarms befindliche Potentiometer
über eine Funktionsbaugruppe auch den 4-Quadranten-
Regler der Bremswalze ansteuert. Dies gewährleistet
eine synchrone Regelung der beiden Stretchwalzen und
damit die Beibehaltung der vorgegebenen Streckgradstu
fung oder auch eines vorgegebenen Streckgradgradienten
über die Stapelhöhe,
und zwar unabhängig von dem durch den Verpackungsgut
bzw. Stapelquerschnitt bestimmten Folienbedarf. Demgemäß
folgt die Umfangsgeschwindigkeit der Bremswalze stets ei
ner sich ändernden Umfangsgeschwindigkeit der Zugwalze
ohne Einfluß auf den vorgegebenen Streckgrad.
Vorzugsweise steuert das auf der Welle des Potentiometer-
Hebelarms befindliche Potentiometer über die Funktions
baugruppe sowohl den 4-Quadranten-Regler der Bremswalze,
als auch den 4-Quadranten-Regler der Zugwalze an. Hierbei
wird der von dem Potentiometer kommende Reglerpfad in der
Funktionsbaugruppe in einen Reglerpfad für den 4-Qua
dranten-Regler der Bremswalze sowie den 4-Quadranten-Reg
ler der Zugwalze aufgesplittet. Bei einer derartigen Re
gelung kann auch der PI-(Proportional-Integral) und der
PID-(Proportional-Integral-Differenzial)Anteil der Regler
berücksichtigt und eine noch exaktere Regelung erzielt
werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren er
läutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die schematische Darstellung eines Ver
packungsgutstapels und eines Wickelkopfs,
Fig. 2 das Schaltbild einer Funktionsbaugruppe zum
zum Ansteuern eines 4-Quadranten-Reglers
der Bremswalze,
Fig. 3 das Funktionsschema zur Steuerung der
Brems- und der Zugwalze über ein Potentio
meter.
Von einer Vorratsrolle 1 wird die Folienbahn 2 über eine
ortsfeste Umlenkrolle 3 und eine federnd gelagerte Um
lenkrolle 4 zu einem Stretchwalzenpaar aus einer Brems
walze 5 und einer Zugwalze 6 geführt. Die federnd gela
gerte Umlenkrolle 4 dient dazu, die Folienbahn 2 dicht an
die Bremswalze 5 zuführen. Die Folienbahn 2 umschlingt
das Stretchwalzenpaar 5, 6 S-förmig und gelangt alsdann
über eine Tänzerwalze 7 und eine ortsfeste Umlenkrolle 8
zu einem Verpackungsgutstapel 9 auf einer Palette 10.
Die Tänzerwalze 7 ist am Ende eines Schwenkarms 11 ge
lagert, auf dessen Welle 12 ein Potentiometer 13 angeord
net ist. Das Potentiometer 13 steuert je nach dem Aus
schlag des Schwenkarms 11 den 4-Quadranten-Regler des
Gleichstrommotors 19 der Zugwalze 6 sowie über die Funk
tionsbaugruppe der Fig. 2 den 4-Quadranten-Regler des
Gleichstrommotors 20 der Bremswalze 5 an.
Die Funktionsbaugruppe besteht nach dem Blockschaltbild
der Fig. 2 aus einem hochstabilisierten Netzteil 15, ei
nem Impedanzwandler 16, einem bipolaren Sollwertintegra
tor 17, einem Regelverstärker 18, einem Inverter, einem
Summierverstärker, einem Komperator, einem Verzögerungs
glied und einem frei beschaltbaren Verstärker für überla
gerte Regelkreise; sie leitet das von dem Potentiometer
13 der Tänzerwalze 7 kommende Signal weiter zu dem 4-Qua
dranten-Regler des Gleichstrommotors 20 der Bremswalze 5.
Die Weiterleitung des Regelsignals vom Potentiometer 13
zu den Gleichstrommotoren 19, 20 der Walzen 5, 6 ist aus
Fig. 3 ersichtlich. Das vom Potentiometer 13 ausgehende
Signal wird an dessen Ausgang gesplittet. Jedes Teilsi
gnal wird den nachgeschalteten Bauteilen über einen sepa
raten Regler-Pfad zugeführt. Ein Teilsignal steuert di
rekt den 4-Quadranten-Regler für die Zugwalze 6 und über
diesen den Gleichstrommotor 19 an. Dem Gleichstrommotor
19 ist ein Tachometer 21 zugeordnet, der die Motorendreh
zahl erfaßt und die gemessenen Werte dem 4-Quadranten-
Regler für einen sollwert/Istwert-Vergleich zuführt. Das
zweite von dem Potentiometer 13 ausgehende Teilsignal
steuert über die Funktionsbaugruppe 14 den 4-Quadranten-
Regler für die Bremswalze 5 und damit den Gleichstrommo
tor 20 an. Dem Motor 20 ist ebenfalls ein Tachometer 22
zugeordnet, der die Motordrehzahl mißt und die Werte dem
4-Quadranten-Regler für die Bremswalze zur Durchführung
eines Sollwert/Istwert-Vergleichs zuführt.
Ändert sich das Verhältnis der von der Zugwalze 6 ange
lieferten Bahnmenge zum Bahnmengenbedarf des Verpackungs
gutstapels 9, dann kommt es zu einer Bewegung der Tänzer
walze 7 um die Schwenkwelle und demgemäß zu einem Aus
schlag am Potentiometer 13 sowie einem entsprechenden Si
gnal, das einerseits den 4-Quadranten-Regler der Zugwalze
und andererseits über die Funktionsbaugruppe der Fig. 2
den 4-Quadranten-Regler der Bremswalze 5 ansteuert. Die
ses Signal bewirkt zum einen, daß die von der Zugwalze 6
angelieferte Folienbahnmenge dem Folienbedarf des Ver
packungsgutstapels entspricht und andererseits, daß die
Bremswalze 5 im Hinblick auf die Drehzahländerung der
Zugwalze 6 eine Drehzahl annimmt, die dem vor der Ände
rung der Drehzahl bzw. Umfangsgeschwindigkeit der Zug
walze 6 mit Hilfe der Funktionsbaugruppe aktuellen einge
stellten Streckgrad entspricht. Dieser Streckgrad bleibt
so lange konstant, bis es zu einer vorgegebenen Streck
gradänderung kommt.
Claims (7)
1. Verfahren zum Umwickeln von Verpackungsgut mit ei
ner Stretchfolie, bei dem
- - eine Folienbahn zwischen einer Zug- und einer Bremswalze gestreckt und
- - der Streckgrad über die Höhe des Verpackungsguts dem Beanspruchungsprofil entsprechend eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Streckgrad von unten nach oben stufenförmig
oder stetig zunimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drehzahl der Bremswalze bei einer
Drehzahländerung der Zugwalze infolge schwankenden
Folienbedarfs änderungsabhängig nachgeregelt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 3 mit
- - einer Zug- und einer Bremswalze (6, 5) mit je weils eigenem Drehzahlregler,
- - einer Tänzerwalze (7) zwischen der Zugwalze (6) und dem Verpackungsgut (8),
- - einem Meßwertgeber (13) der Tänzerwalze (7), der
- - den Regler für die Zugwalze (6) und
- - den Regler für die Bremswalze (5) über eine Funk tionsbaugruppe (14) ansteuert.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Antrieb jeder Walze (5,6) aus einem
Gleichstrommotor mit einem 4-Quadranten-Regler be
steht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Potentiometer (13) die 4-Quadran
ten-Regler der Bremswalze (5) und der Zugwalze (6)
über eine Funktionsbaugruppe (14) ansteuert.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsbaugruppe
(14) ein Netzteil (15), einen Impedanzwandler (16),
einen Sollwertintegrator (17) sowie einen Re
gelverstärker (18) umfaßt.
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