DE4413736C2 - Verfahren zur Kontrolle der Abnutzung einer Druckform in einer Druckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kontrolle der Abnutzung einer Druckform in einer Druckmaschine, insbesondere beim Drucken mit hohen Auflagezahlen.

Jede Druckform unterliegt beim Drucken einem mechanischen Verschleiß, was sich durch eine ungenügende Färbung, insbesondere Farb- und/oder Helligkeitsänderungen, im Druckbild zeigt. Die meßtechnische Auswertung von mitgedruckten Meßfeldern ergibt dann zu niedrige Werte für die Rastertonwerte in Rastertonfeldern. Die Meßfelder werden am Rand des Bedruckstoffes im Druckkontrollstreifen erzeugt, wobei die Kontrolle der Abnutzung der Druckformen von der Aufmerksamkeit und der Erfahrung einer Bedienperson für die Druckmaschine abhängt.

In H. Teschner, Offsetdrucktechnik, Fachschriften-Verlag GmbH & Co. KG, 6. Auflage, 1989, wird auf Seite 560 ein Präzisionsmeßstreifen FOGRA PMS I beschrieben, der Felder mit feinen Linien gleicher Strichstärke enthält. Es sind mehrere Teilfelder mit von Teilfeld zu Teilfeld abgestuften Strichstärken vorgesehen. Zur Einschätzung der Qualität des Kopierprozesses beim Herstellen einer Druckform wird mit dem unbewaffneten Auge oder mit einer Lupe beurteilt, bei welcher Strichstärke ein Linienfeld gerade noch vorhanden ist.

Neben der vorhandenen Subjektivität bei der Kontrolle ist es von Nachteil, daß besagte Meßfelder nicht repräsentativ für die Abnutzung der gesamten Druckform sind.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, daß eine ständige, selbsttätige Kontrolle der Abnutzung von Druckformen ermöglicht.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gelöst, welches die Merkmale nach Anspruch 1 ausweist.

Aus den Bildsignalen von diesen Meßorten wird mit Hilfe einer Steuer- oder Regelvorrichtung mindestens ein Signal über die Abnutzung der Druckform abgeleitet und ausgegeben.

Zur Erhöhung der Zuverlässigkeit bei der Kontrolle der Abnutzung werden der Steuer- oder Regelvorrichtung Zusatzsignale über den Zählerstand eines Auflagenzählers zugeführt, die mit Hilfe eines Programmsystems mit den Signalen der Bildaufnahmeeinrichtung verknüpft werden. Weitere Zusatzsignale können Einrichtungen entnommen werden, die Signale zur Farb- und Feuchtmittelführung beim Offsetdruck und zur Pressung der beim Druck beteiligten Zylinder enthalten. Mit Hilfe dieser Zusatzsignale läßt sich überprüfen, ob das von der Steuer- oder Regelvorrichtung ausgegebene Signal tatsächlich signifikant für die Abnutzung einer Druckform ist. Mit Hilfe des Signals über die Abnutzung einer Druckform, können optische oder akustische Alarmmelder betätigt werden. Ebenso ist es möglich, den Abnutzungsgrad einer Druckform ständig numerisch oder graphisch anzuzeigen.

Die Meßorte für die Bildaufnahmeeinrichtung können aus Signalen, die das Druckbild wiedergeben, abgeleitet werden. Dazu können Signale verwendet werden, die direkt aus der Abtastung des Druckbildes innerhalb oder außerhalb der Druckmaschine gewonnen werden.

Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispieles mit einer Mehrfarbenoffsetmaschine noch näher erläutert werden:

Nach dem letzten Druckwerk der Mehrfarbenoffsetdruckmaschine ist eine Bildaufnahmeeinrichtung vorgesehen, die das mit der Druckmaschine erzeugte Druckbild vollflächig erfaßt. Bei Perfektordruckmaschinen können zwei Bildaufnahmeeinrichtungen vorgesehen sein, die simultan Vorder- und Rückseite eines Bedruckstoffes abtasten. Die Bildsignale werden einer Steuer- oder Regelvorrichtung zugefüllt, welche zum Steuern oder Regeln aller möglichen Betriebsvorgänge an der Druckmaschine vorgesehen ist. In der Steuer- oder Regelvorrichtung werden Signale von mindestens zwei verschiedenen Meßorten ausgewertet, die zuvor festgelegt wurden. Günstig ist es, wenn mindestens ein Meßort in Tönen oberhalb 50% Tonwert und ein weiterer Meßort in Tönen unterhalb 20% Tonwert festgelegt wurde. Aus den Meßsignalen an diesen Meßorten werden jeweils Meßwerte für die Färbung abgeleitet. Die Meßwerte für die Färbung werden in einem Programm verarbeitet, wobei überprüft wird, ob bei genügender Färbung in Tönen oberhalb 50% Tonwert eine zu geringe Färbung in leichten Tönen oberhalb 50% Tonwert vorliegt. Wenn dies der Fall ist, wird weiterhin die Zahl der Drucke ausgewertet, die mit den Druckformen erzeugt wurden. Wenn diese Zahl eine bestimmte Höhe erreicht hat, dann ist es wahrscheinlich, daß die Druckformen abgenutzt sind. Die Steuer- oder Regelvorrichtung gibt ein akustisches Signal aus, das dem Bediener der Druckmaschine anzeigt, daß die Druckformen gewechselt werden sollten.

Wenn die Steuer- oder Regelvorrichtung mit einer Anzeigevorrichtung ausgestattet ist, dann ist es möglich, den Abnutzungsgrad und dessen Veränderung der Druckformen für die einzelnen Druckwerke numerisch oder graphisch, z. B. permanent, auszugeben.

Claims (3)

1. Verfahren zur Kontrolle der Abnutzung einer Druckform in einer Druckmaschine, bei dem mit Hilfe einer optischen Anordnung Bildsignale von Rastertönen enthalten­ den Meßorten im Druckbild gewonnen werden, und die Bildsignale zwecks Feststel­ lung einer Abnutzung der Druckform ausgewertet werden, dadurch gekennzeichnet,

• - daß die Bildsignale mit einer Bildaufnahmeeinrichtung gewonnen werden,
• - daß ein erster Meßort mit einem Rastertonwert oberhalb eines vorgebenen oberen Wertes und mindestens ein zweiter Meßort mit einem Rastertonwert unterhalb eines vorgebenen unteren Wertes ausgewählt werden,
• - daß die Bedingung geprüft wird, ob der am ersten Meßort aufgenommene Rasterton genügende Färbung und dabei der am zweiten Meßort aufgenommene Rasterton zu geringe Färbung ausweist,
• - daß die Zahl der mit der Druckform erzeugten Drucke ausgewertet wird,
• - und daß bei Zutreffen der Bedingung und bei Erreichen einer bestimmten Zahl von Drucken ein Signal über die Abnutzung ausgegeben wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der Drucke von einem Auflagenzählmechanismus gewonnen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Wert mehr als 50% beträgt, und daß der untere Wert weniger als 20% beträgt.