DE4413211A1 - Identifizierungs- und/oder Sensorsystem - Google Patents
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- G06K7/10009—Methods or arrangements for sensing record carriers, e.g. for reading patterns by electromagnetic radiation, e.g. optical sensing; by corpuscular radiation sensing by radiation using wavelengths larger than 0.1 mm, e.g. radio-waves or microwaves
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Identifizierungs-
und/oder Sensorsystem nach dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Es ist ein von der Anmelderin entwickeltes mit SICARID be
zeichnetes Mikrowellen-Abfragesystem bekannt geworden, bei
dem in einem Lesegerät ein Sender vorgesehen ist, der Mikro
wellen abstrahlt, welche von einem auf einem zu identifizie
renden Objekt vorgesehenen Antwortgerät reflektiert, vom
Empfänger im Lesegerät wieder aufgenommen und anschließend
weiter verarbeitet werden. Das Antwortgerät enthält auf
unterschiedliche Resonanzfrequenzen abgestimmte Koaxialreso
natoren. Der Sendefrequenzbereich liegt dabei im GHz-Gebiet.
Der Sendefrequenzbereich wird zeitlich durchgewobbelt, wobei
die Resonatoren der vom Antwortgerät empfangenen und reflek
tierten Welle immer dann Energie entziehen, wenn die augen
blickliche Sendefrequenz mit der Resonanzfrequenz eines der
Resonatoren übereinstimmt. Dadurch wird die im Antwortgerät
kodierte Information der reflektierten Welle aufmoduliert und
an das Lesegerät übertragen. Da ein derartiges System im GHz-
Bereich arbeitet und dabei speziell an diesen Frequenzbereich
angepaßte Resonatoren vorgesehen werden müssen, und eine
große Systembandbreite sowie lange Abfragezeiten notwendig
sind, so daß es für bestimmte Anwendungsfälle noch zu kom
plex, d. h. unter anderem teuer, unhandlich, langsam und groß
ist.
Es sind weiterhin beispielsweise aus der "Siemens-Zeit
schrift", Spezial FuE, Frühjahr 1993 Identifizierungssysteme
mit einem Sende/Empfangsgerät und mit von diesem abfragbaren
mit akustischen Oberflächenwellen arbeitenden Identifizie
rungsmarken - ID-Tags - bekannt geworden. Derartige ID-Tags
sind Bauelemente, in denen ein elektrisches Signal mittels
eines Wandlers in eine akustische Oberflächenwelle umgesetzt
wird, welche an einer Folge von Reflektor reflektiert wird,
wobei die reflektierte akustische Oberflächenwelle durch
einen Wandler, welcher gleich dem das elektrische Eingangs
signal umsetzenden Wandler sein kann, wieder in ein elektri
sches Signal umgesetzt wird. In Abhängigkeit von der Konfigu
ration der Reflektoren entsteht ein vorgegebener Code, wel
cher dieses ID-Tag repräsentiert. Das den Code repräsentie
rende elektrische Signal wird auf das Empfangsgerät zurückge
sendet, wodurch die Stelle identifizierbar ist, an der das
ID-Tag angeordnet ist. Derartige Identifizierungssysteme sind
in einer großen Vielzahl von Anwendungsfällen verwendbar.
Entsprechende Systeme sind auch als Funkabfragegeräte für mit
akustischen Oberflächenwellen arbeitende Sensoren - OFW-Sen
soren - verwendbar. Der OFW-Sensor definiert dabei mindestens
einen über Funk abfragenden Parameter.
Bei bisherigen ID-Tags und OFW-Sensoren findet die Codierung
der Information im Zeitbereich statt. Aufgrund der relativ
kurzen realisierbaren Laufstrecken muß die Information in
kurzer Zeit übertragen und ausgewertet werden. Dies erfordert
eine große Systembandbreite, was gegen die ständig steigende
Forderung der Frequenzökonomie verstößt und deshalb eine Rea
lisierung im unteren UHF-Bereich sehr erschwert.
Da die Systeme eine relativ große Bandbreite benötigen, kön
nen derartige Bandbreiten nur bei hohen Mittenfrequenzen von
den Fernmeldeverwaltungen zur Verfügung gestellt werden. Dies
führt zu technologischen Schwierigkeiten bei der Herstellung
von OFW-Bauteilen, aber auch zu einer unvermeidbar hohen
Dämpfung der OFW-Signale.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
System der in Rede stehenden Art anzugeben, daß mit geringe
rer Bandbreite arbeiten kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Identifizierungs- und/oder Sen
sorsystem der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch
die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1
gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteran
sprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Figuren der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläu
tert. Es zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellung ein Funkabfragesystem
mit einem Sende/Empfangsgerät und einem OFW-Bauele
ment als abzufragendes Element;
Fig. 2 eine Ausführungsform von OFW-Resonatoren für ein
über Funk abzufragendes OFW-Bauelement;
Fig. 3 eine abgewandelte der Ausführungsform nach Fig. 2
entsprechende Ausführungsform; und
Fig. 4 Ausführungsformen von Reflektoren für OFW-Resona
toren der erfindungsgemäßen Art.
Von der Beschreibung und Erläuterung des Ausführungsbeispiels
sei zunächst grundsätzlich auf folgendes hingewiesen.
Wie bereits oben ausgeführt, sind bei bekannten Systemen nach
Art des SICARID-Systems Resonatoren auf unterschiedliche
Frequenzen abgestimmt, wobei das Abfragesignal durch ein ent
sprechendes Frequenzband durchgestimmt wird. Jedes Mal, wenn
die Frequenz eines der Resonatoren erreicht wird, entzieht
dieser Resonator dem Abfragesignal Leistung, wodurch das Ab
fragegerät das Vorhandensein des Resonators "bemerkt".
Beim erfindungsgemäßen System ist der Kern darin zu sehen,
daß die Resonatoren eine so hohe Güte besitzen, daß sie Ener
gie zu speichern vermögen. Bei einem breitbandigen Abfrageim
puls speichern sie also Energie, die nach einer Zeitfunktion
abklingt, aber zum Empfangsgerät zurückgesendet wird.
Gemäß Fig. 1 der Zeichnung besteht ein an sich bekanntes
Sende/Empfangsgerät 1 für ein Funkabfragesystem aus einem
Sendegerät 2, einem Empfangsgerät 3 sowie eine daran ange
koppelte Antenne 4. Diese Antenne kann sowohl als Sendean
tenne für vom Sendegerät 2 ausgesendete Abfragesignale als
auch als Empfangsantenne für vom Empfangsgerät 3 zu empfan
gende Signale verwendet werden. Sende- und Empfangsgerät 2, 3
können entweder getrennte Geräte oder in einem einzigen Gerät
integriert sein. Da derartige Komponenten an sich bekannt
sind, brauchen sie hier nicht näher erläutert zu werden.
Ein durch das Sende/Empfangsgerät 1 abzufragendes OFW-Bau
element 5 besitzt eine Antenne 7, welche einen vom Sendegerät
2 des Sende/Empfangsgerätes 1 ausgesendeten Abfrageimpuls 8
mit einer Amplitude s(E) (t) aufnimmt.
Erfindungsgemäß sind auf dem OFW-Bauelement 5 - in Fig. 1
schematisch dargestellte - OFW-Resonatoren 6 vorgesehen. Wie
anhand der Fig. 2 und 3 noch näher erläutert wird, enthal
ten diese Resonatoren 6 jeweils einen elektrisch an die
Antenne 7 angekoppelten Interdigitalwandler, welcher das von
der Antenne 7 aufgenommene elektrische Signal in eine akusti
sche Oberflächenwelle umsetzt. Weiterhin enthalten die Reso
natoren 6 Reflektoren, in welche die akustische Oberflächen
welle einläuft und reflektiert wird. Die Welle wird dabei auf
den Interdigitalwandler rückreflektiert und in ein elektri
sches Signal rückübersetzt, das über die Antenne 7 abge
strahlt wird und über die Antenne 4 vom Empfangsgerät 3 im
Sende/Empfangsgerät 1 aufgenommen wird.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform einer über Funk abfragba
ren Identifizierungs- und/oder Sensoranordnung, die hier ein
OFW-Bauelement in Form eines ID-Tags 5 ist. An der Antenne 7
liegt parallel eine Anzahl von OFW-Resonatoren, die jeweils
durch einen elektrisch an der Antenne 7 liegenden Interdigi
talwandler 20 sowie Reflektoren 21 auf gegenüber liegenden
Seiten des Interdigitalwandler 20 gebildet werden. Die Anzahl
der Reflektoren ist dabei durch die für das ID-Tag vorgese
hene Codierung vorgegeben. Es ist darauf hinzuweisen, daß ein
OFW-Bauelement und OFW-Resonatoren lediglich ein Beispiel
darstellt. Es können auch Resonatoren anderer Art, beispiels
weise keramische Hochfrequenzresonatoren oder ähnliches ver
wendet werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt dabei die Idee zugrunde, daß
bei OFW-Bauelementen der in Rede stehenden Art eine akusti
sche Laufzeit realisiert ist, die ein Vielfaches der Länge
des (nicht dargestellten) piezoelektrischen Substrates ent
spricht, auf dem die Interdigitalwandler 20 und die Reflekto
ren 21 ausgebildet sind. Dabei ergibt sich eine Mehrfachaus
nutzung der zur Verfügung stehenden Substratlänge. Die so
erzielbaren langen Laufzeiten ermöglichen eine schmalbandige
Übertragung der Information. Daher kann in einem relativ
schmalbandigen Frequenzband eine große Anzahl von Informatio
nen untergebracht werden.
Anstelle der bisher bei ID-Tags zur Anwendung kommenden
Codierung im Zeitbereich erfolgt erfindungsgemäß eine Codie
rung im Frequenzbereich. Durch einen Frequenzversatz der
Resonatoren, was gemäß Fig. 2 durch unterschiedliche geome
trische Ausbildung der Reflektoren, z. B. einen unterschied
lichen Abstand von Elektrodenfingern in den Reflektoren für
die jeweiligen Resonatoren realisiert werden kann, kommt die
Codierung im Frequenzbereich zustande.
Bei Abfrage eines derartigen ID-Tag mit einem Impuls 8 gemäß
Fig. 1 ergibt sich ein auf das Empfangsgerät rückgesendetes
Signal, dessen Amplitude s(t) als Funktion der Zeit t gemäß
einer Kurve 10 zeitlich abklingt, wobei sich der Anzahl der
Resonatoren 6 im ID-Tag 5 entsprechende Resonanzen ergeben.
Im Empfangsgerät 3 des Sende-/Empfangsgerätes 1 ist eine an
sich bekannte Fourier-Transformationsanordnung vorgesehen,
welche die Zeitfunktion s(t) nach Fig. 1 in eine entspre
chende Frequenzfunktion s(f) gemäß einer unteren Kurve 11 in
Fig. 1 transformiert, in dem die Amplitude in Abhängigkeit
von der Frequenz f aufgetragen ist. Die Spitzen in dieser
Kurve 11 entsprechen den Resonanzfrequenzen der Resonatoren 6
im ID-Tag 5. Im unteren Diagramm nach Fig. 1 sind der Ein
fachheit halber lediglich drei Frequenzspitzen dargestellt,
wobei der mittlere Teil der Kurve 11 gestrichelt dargestellt
ist, um anzudeuten, daß in dieser Kurve noch mehrere Fre
quenzspitzen entsprechend der Anzahl der. Resonatoren 6 im
ID-Tag vorhanden sein können.
Eine Codierung eines ID-Tags der in Fig. 2 dargestellten Art
kann gemäß Fig. 3 beispielsweise dadurch erfolgen, daß eine
vorgegebene feste Anzahl von Resonatoren vorgesehen ist,
wobei bestimmte Resonatoren über Schalter 22 elektrisch in
den Kreis der Antenne 7 ein- und ausgeschaltet werden können.
Im übrigen sind in Fig. 3 gleiche Elemente wie in Fig. 2
mit gleichen Bezugszeichen versehen. Diese Art der Codierung
stellt eine Amplitudenmodulation dar.
In Weiterbildung der Erfindung kann auch eine Quadratur-Am
plitudenmodulation zur Anwendung kommen, bei der zusätzliche
Information durch die Phase bzw. die relative Phasenlage von
frequenzversetzten Resonatoren zueinander übertragen wird.
Eine derartige Ausführungsform ist schematisch in Fig. 4
dargestellt, welche lediglich Reflektoren 30 bis 32 von OFW-
Resonatoren zeigt. Dabei kommt die Phaseninformation durch
unterschiedliche geometrische Anordnung von Elektrodenfingern
in den einzelnen Reflektoren 30, 31 und 32 zustande.
In einem erfindungsgemäßen System ist die Bandbreite durch
die Zahl der voneinander unabhängigen Informationszustände
und die Güte der Resonatoren, die den frequenzmäßigen Abstand
der Informationszustände bestimmt, festgelegt. Wie bereits
ausgeführt, wird ein Abfrageimpuls in Form des Impulses 8 mit
relativ schmalbandigem Frequenzspektrum, das die benötigte
Systembandbreite überdeckt, verwendet. Gemäß den Diagrammen
nach Fig. 1 werden die überlagerten Impulsantworten aller
Resonatoren empfangen, wobei durch Fourier-Transformation aus
dem ursprünglich im Zeitbereich vorliegenden rückgesendeten
Signal die Information im Frequenzbereich gewonnen wird.
Ein erfindungsgemäßes System eignet sich nicht nur für eine
Abfrage von ID-Tags im oben beschriebenen Sinne, sondern auch
für sensorische Zwecke, wobei ein abzufragender Parameter in
Form einer äußeren physikalischen Größe die OFW-
Geschwindigkeit beeinflußt. Dadurch ändert sich die Mitten
frequenz und die relative Phase der Resonatoren.
Claims (8)
1. Identifizierungs- und/oder Sensorsystem mit einem Sende-
und Empfangsgerät (2, 3), das über Funk Abfragesignale zu
einer Identifizierungs- und/oder Sensoranordnung (5) aussen
det und von dieser rückgesendetet Antwortsignale empfängt und
auswertet, wobei in der Identifizierungs- und/oder Sen
soranordnung (5) zur Festlegung mindestens eines abzufragen
den Parameters Resonatoren (6) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sende- und
Empfangsgerät (2, 3) ein breitbandiges Gerät ist und daß die
Resonatoren (6) eine so große Güte besitzen, daß in ihnen
eine Energiespeicherung stattfindet.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sendegerät (2) zur Aussendung eines Abfrageimpulses
ausgebildet ist und daß das Empfangsgerät (3) eine Fourier-
Transformationsanordnung zur Transformierung eines von der
Identifizierungs- und/oder Sensoranordnung (5) rückgesendeten
im Amplituden/Zeitspektrum vorliegenden Signals in ein
Amplituden/Frequenzspektrum enthält.
3. System nach Anspruch 1 und 2 zur Abfrage von Identifizie
rungsmarken - ID-Tags -, dadurch gekennzeichnet,
daß die ID-Tag-Codierung durch frequenzversetzte OFW-
Resonatoren (20, 21) gebildet ist.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Codierung bei vor
gegebener Anzahl von OFW-Resonatoren (20, 21) durch Akti
vierung/Deaktivierung einzelner Resonatoren gebildet ist.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivierung/-
Deaktivierung der Resonatoren (20, 21) durch An-/Abschaltung
der Resonatoren an/von eine(r) ID-Tag-Empfangs-/Sendeantenne
(7) vorgenommen ist.
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch unterschiedliche Phasenlagen
der Resonatoren.
7. System nach Anspruch 1 zur Abfrage von Sensoranordnungen,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Detektierung minde
stens einer Größe mindestens ein OFW-Resonator vorgesehen
ist.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Vorhandensein mehrerer Resonatoren unterschiedliche
Mittenfrequenzen der Resonatoren vorgesehen sind.
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