DE4412768A1 - Verfahren zum Herstellen von Teilchen aus metallischer Schmelze - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Teilchen aus metallischer SchmelzeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
zerstäubter Pulverpartikel, in denen durch eine Gasreakti
onssynthese zwischen einer Schmelze, als einem Bestandteil,
und einem reaktionsfähigen Zerstäubungsgas,als einem weite
ren Bestandteil, in einer Zerstäubungssprühzone hitzebestän
dige oder intermetallische Verbindungen gebildet werden.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen
zerstäubter Pulverpartikel, in denen sich eine übersättigte
feste Lösung einer eine disperse Phase bildenden Spezies
befindet, sowie auf die Behandlung der Pulverpartikel, um
ein mittels Dispersion in situ verstärktes Material zu
schaffen. Die Erfindung bezieht sich auch auf Pulverpro
dukte, die mit diesen Verfahren erzeugt werden.
Seit einiger Zeit besteht Interesse an der Benutzung inter
metallischer Verbindungen (beispielsweise von Aluminiden,
Siliciden, Germaniden usw.) und hitzebeständigen Verbindun
gen (beispielsweise Nitriden, Boriden usw.) für technische
Verwendungszwecke. Viele dieser Verbindungen haben außerge
wöhnlich hohe Schmelzpunkte, chemische Trägheit und eine
erhöhte Festigkeit bei hohen Temperaturen. Solche Verbin
dungen bieten deshalb neue Möglichkeiten für die Weiterent
wicklung technischer Werkstoffe, was für die Energieerzeu
gung und den Energieerhalt ebenso wichtig ist wie für Hoch
geschwindigkeitsflugzeuge, militärische Systeme sowie für
die chemische Verfahrensindustrie.
Allerdings haben sich die Produktions- und Fabrikationsme
thoden für derartige Verbindungen als schwierig erwiesen.
So ist beispielsweise die Bildung vieler dieser Verbindun
gen mit extremer Wärmeabgabe verbunden, was die Eingrenzung
in Behältnissen während der Synthese zu einem ziemlichen
Problem macht. Darüber hinaus haben viele dieser Verbindun
gen hohe Schmelzpunkte und ein hohes Reaktionsvermögen in
flüssigem Zustand, was das herkömmliche Tiegelschmelzver
fahren kompliziert macht, welches man sonst zu deren Her
stellung anwenden könnte. Außerdem ist wegen der geringen
Geschmeidigkeit solcher Verbindungen, wie sie mit herkömm
lichen Gießtechniken gefertigt werden, ein anschließendes
Formgebungsverfahren praktisch unmöglich. Einige dieser
Verbindungen sind zwar mittels Verfahren der Pulvermetal
lurgie erzeugt worden, aber die Produktion geeigneter Pul
ver hat sich als zeitraubend und teuer erwiesen und wird
durch die Verschmutzung des Schmelztiegels und/oder auf
grund von Feinzerkleinerungsvorgängen behindert. Auch das
Plasmalichtbogenverfahren ist zum Herstellen einiger dieser
Verbindungen angewandt worden, erfordert aber eine hohe Ka
pitalinvestition, was die Kosten dieser Werkstoffe noch
mehr erhöht.
Es besteht folglich Bedarf an einem Verfahren, die genann
ten Verbindungen auf eine Weise herzustellen, mit der die
vorstehend erwähnten Schwierigkeiten bei der Erzeugung des
Rohmaterials wie auch bei der Fertigung der Komponenten,
die bisher mit diesen Stoffen einhergehen, umgangen werden
können.
Seit einiger Zeit besteht außerdem Interesse an metalli
schen Werkstoffen, die mittels Dispersion verstärkt sind,
bei denen der Werkstoff typischerweise eine Matrix aus Me
tall oder einer Legierung (nachfolgend als "metallisch" be
zeichnet) aufweist, in der Dispergentien gleichmäßig über
all verteilt sind, um die Stärke oder Festigkeit zu erhö
hen. Solche im Wege der Dispersion verstärkten Werkstoffe
hat man durch interne Oxidation der Matrix zur Schaffung
einer Metallmatrix mit einer darin enthaltenen Dispersion
feiner Oxidteilchen erzeugt. Ein weiteres Verfahren zum
Herstellen eines im Wege der Dispersion gestärkten Materi
als sieht die mechanische Verdichtung eines Gemisches aus
dem metallischen Pulver und den Pulvern der dispersen Phase
vor. Man hat auch versucht, eine Dispergentien enthaltende
metallische Schmelze in einer Form zu gießen, um die ge
nannten Werkstoffe zu erhalten.
Ein weiteres Verfahren zur Erzeugung von mittels Dispersion
verstärktem Material ist das sogenannte mechanische Legie
rungsverfahren der International Nickel Corporation, bei
dem ein Gemisch aus einem Matrixpulver und einem Pulver
dispergens langfristig einer mechanischen Schleifwirkung
ausgesetzt wird, um die Teilchengröße zu reduzieren und
eine innige Verbindung der beiden Phasen zu erzwingen, da
mit ein "zusammengesetzter" teilchenförmiger Stoff ent
steht. Gemäß noch einem weiteren Verfahren werden pulveri
sierte Komponenten miteinander gemischt und anschließend
gepreßt und gesintert.
Es besteht Bedarf an einem Verfahren zur Herstellung von
mittels Dispersion gestärkten Materialien aus einem Vorläu
fermaterial, welches ohne weiteres so behandelt werden
kann, daß die gewünschten Dispergentien in situ in der me
tallischen Matrix gebildet werden können.
Das von der Martin Marietta Corporation entwickelte, soge
nannte XD-Verfahren stellt einen Versuch dar, zu einem sol
chen Verfahren zu gelangen. Bei dem XD-Verfahren werden Di
spergentien der zweiten Phase (zum Beispiel Titandiborid,
Titancarbid usw.) in situ in einer metallischen Matrix (zum
Beispiel einer Aluminiummatrix) erzeugt, wie das beispiels
weise in den US-Patentschriften 4 710 348, 4 772 452,
4 751 048, 4 836 982, 4 915 905 und 4 915 908 beschrieben
ist.
Die Gaszerstäubung ist ein allgemein angewandtes Verfahren,
um auf wirtschaftliche Weise feines metallisches Pulver
herzustellen, indem man das Metall schmilzt und dann einen
Gasstrom auf die Schmelze aufprallen läßt, um sie zu fei
nen, geschmolzenen Tröpfchen zu zerstäuben, die dann zu ei
nem Pulver erhärten. Ein bestimmtes Gaszerstäubungsverfah
ren ist in der US-Patentschrift 4 619 845 beschrieben, bei
dem ein Schmelzstrom mit einem Überschallträgergas zer
stäubt wird, um ein feines metallisches Pulver zu erhalten,
beispielsweise in Teilchengrößen von 10 µm oder weniger. In
den US-Patenten 5 073 409 und 5 125 574 wird die Zerstäu
bung einer Schmelze mit Hochdruckgas beschrieben, bei dem
eine dünne, schützende, hitzebeständige Oberflächenschicht
oder ein Überzug aus Nitrid auf den zerstäubten Pulverpar
tikeln gebildet wird. Im Fall von US-PS 5 073 409 wird ein
Zerstäubergas, beispielsweise Stickstoff verwendet, der
wahlweise mit einem Legierungsbestandteil unter Schaffung
der Oberflächenschutzschicht umgesetzt wird. Im Fall von
US-PS 5 125 574 wird ein Schutzgas zum Zerstäuben verwendet
und ein reaktionsfähiges Gas an einer ausgewählten Stelle
stromabwärts von der Zerstäuberdüse mit den zerstäubten
Tröpfchen kontaktiert, um die Schutzschicht zu bilden. In
den genannten Patenten werden verschiedene bekannte Verfah
ren erläutert, mit denen durch Umsetzen einer Gasart mit
der Schmelze oder einem Bestandteil der Schmelze Schutz
schichten auf zerstäubtem Pulver geschaffen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen
zerstäubter Pulverpartikel zu schaffen, in denen eine hit
zebeständige oder intermetallische Verbindung durch Gaszer
stäubung einer metallischen Schmelze unter Bedingungen hin
sichtlich der Schmelztemperatur und der Zerstäubergasreak
tionsfähigkeit gebildet wird, welche die gewünschte Verbin
dung in den zerstäubten Teilchen durch und durch hervorru
fen.
Aufgabe der Erfindung ist auch die Schaffung eines Verfah
rens zur Herstellung zerstäubter Pulverpartikel mit einer
übersättigten, festen Lösung aus einer eine disperse Phase
bildenden Spezies im Innern durch Gaszerstäubung einer me
tallischen Schmelze unter Bedingungen hinsichtlich der
Schmelztemperatur und Zerstäubergasreaktionsfähigkeit, wel
che übergleichgewichtige Konzentrationen der Spezies in den
zerstäubten Teilchen hervorrufen.
Aufgabe der Erfindung ist es auch, ein Verfahren zum Schaf
fen eines mittels Dispersion verstärkten Materials zur Ver
fügung zu stellen, bei dem Metallpulverpartikel, die durch
Reaktionsgaszerstäubung mit einer eine disperse Phase bil
denden Spezies übersättigt sind, einer Wärmebehandlung un
terzogen werden, um die Spezies mit dem Wirtsmetall umzu
setzen, damit in dem metallischen Pulver in situ feine
Dispergentien entstehen.
Mit einem Verfahren gemäß der Erfindung werden Teilchen er
zeugt, in denen eine Übersättigung einer eine disperse
Phase bildenden Spezies in fester Lösung gelöst bis zu ei
ner Tiefe unterhalb einer Außenfläche der Teilchen, vor
zugsweise nach innen durch die Teilchen bis zu einer Tiefe
von mindestens etwa 0,1 µm, oder, was noch mehr bevorzugt
wird, im wesentlichen durch die gesamte seitliche Abmessung
des Teilchens, zum Beispiel den Teilchendurchmesser, ent
halten ist. Das Verfahren weist verschiedene Schritte auf,
gemäß denen zunächst eine überhitzte Schmelze gebildet
wird, die einen metallischen Stoff (das heißt ein Metall
oder eine Legierung) enthält und die Schmelze mit einer
Zerstäubergasmischung zerstäubt wird, welche ein Trägergas
und ein zweites, reaktionsfähiges Gas umfaßt, um die zer
stäubten Teilchen zu erzeugen. Die Temperatur der Schmelze
und das Verhältnis zwischen dem Trägergas und dem zweiten
Gas (zum Beispiel das Volumenverhältnis) wird so gewählt,
daß eine übergleichgewichtige Konzentration der atomaren
Spezies des zweiten Gases in fester Lösung in den Teilchen
als eine Dispergentien bildende Spezies hervorgerufen wird.
Das Trägergas ist vorzugsweise als Mehrheit (Vol.-%) des
Zerstäubergases vorhanden oder, während das zweite Gas vor
handen ist, als Minderheit (Vol.-%) des Zerstäubergases.
Das Zerstäubergas weist vorzugsweise ein Schutzgas auf (zum
Beispiel Ar) und ein reaktionsfähiges Gas, welches bei sei
ner Auflösung in einer übersättigten, festen Lösung im me
tallischen Matrixmaterial der Teilchen zu Dispergentien in
diesem Material umgesetzt wird.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfah
ren geschaffen, bei dem ein metallischer Werkstoff mittels
Dispersion verstärkt wird, wobei eine den metallischen
Werkstoff aufweisende, überhitzte Schmelze gebildet und mit
einem Zerstäubergas fein verteilt wird, um feinst zer
kleinerte Teilchen zu erzeugen. Das Zerstäubergas weist ein
Trägergas sowie ein Dispergentien bildendes Gas auf, wel
ches, aufgelöst in fester Lösung in dem metallischen Werk
stoff, reaktionsfähig ist, um in diesem Material Dispergen
tien zu bilden. Die Temperatur der Schmelze und das Ver
hältnis zwischen Trägergas und Reaktionsgas wird so ge
wählt, daß eine übergleichgewichtige Konzentration der
atomaren Spezies des die disperse Phase bildenden Gases in
fester Lösung mindestens in einem Oberflächenbereich der
Teilchen hervorgerufen wird.
Die Teilchen können auf solche Temperatur erhitzt werden,
daß die atomare Spezies des reaktionsfähigen Gases mit dem
metallischen Material unter Schaffung von Dispergentien in
demselben umgesetzt wird. Als Alternative können die zer
stäubten Teilchen, die eine übergleichgewichtige Konzentra
tion der die disperse Phase bildenden Spezies enthalten, zu
einem Gegenstand geformt werden, der dann auf solche Tempe
ratur erhitzt wird, daß die aufgelöste Spezies mit dem me
tallischen Material reagiert, um eine disperse Phase in dem
Gegenstand zu erzeugen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Ver
fahren zur Schaffung von Teilchen, die eine hitzebeständige
oder intermetallische Verbindung mit einer ersten, metalli
schen Komponente und einer zweiten, nichtmetallischen oder
metallischen Komponente aufweisen. Bei diesem Verfahren
wird unter einer Schutzgasatmosphäre eine überhitzte
Schmelze geschaffen, die die erste metallische Komponente
der Verbindung aufweist und die Schmelze mit einem Zerstäu
bergas zerstäubt, welches ein reaktionsfähiges Material
aufweist, das mit der Schmelze so umsetzbar ist, daß die
zweiten nichtmetallische oder metallische Komponente der
Verbindung erzeugt wird. Die Temperatur der Schmelze und
das Reaktionsvermögen des umsetzungsfähigen Materials wird
so gewählt, daß die hitzebeständige oder intermetallische
Verbindung in situ in den fein verteilten Partikeln in der
Zerstäubungssprühzone gebildet wird. Die hitzebeständige
oder intermetallische Verbindung wird bis zu einer Tiefe
unterhalb der Außenfläche der Teilchen, vorzugsweise nach
innen durch die Teilchen hindurch bis zu einer Tiefe von
mindestens etwa 0,1 µm, vorzugsweise im wesentlichen durch
die gesamte seitliche Dimension des Partikels (zum Beispiel
Partikeldurchmesser) erzeugt.
Die chemische Umsetzung zwischen der Schmelze und dem reak
tionsfähigen Material in der Zerstäubungssprühzone wird
durch die Reaktionswärme und Überhitzung der Schmelze ther
modynamisch angetrieben. Die zerstäubten Partikel werden
rasch hart und bilden zerstäubte Pulverpartikel, in denen
die hitzebeständige oder intermetallische Verbindung ent
halten ist.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Zer
stäubergas Stickstoff, Boran oder einen organometallischen,
umsetzungsfähigen Stoff auf, um zerstäubte Pulverpartikel
zu bilden, die eine Nitrid-, Borid- oder intermetallische
Verbindung aufweisen.
Die Schmelzzerstäubung in Kombination mit der Synthese der
hitzebeständigen oder intermetallischen Verbindung in der
Zerstäubungssprühzone umgeht die bisher auftretenden
Schwierigkeiten bei herkömmlichen Erhärtungsprozessen hit
zebeständiger oder intermetallischer Verbindungen, die aus
ihren hohen Schmelzpunkten und ihrem extremen chemischen
Reaktionsvermögen resultieren.
Mittels Gas zerstäubte Pulverteilchen gemäß einem weiteren
Aspekt der Erfindung weisen ein metallisches Matrixmaterial
und eine übergleichgewichtige Konzentration einer eine di
sperse Phase bildenden, in fester Lösung gelösten Spezies
in den Teilchen bis zu einer Tiefe von mindestens etwa
0,1 µm ab der Teilchenaußenfläche, vorzugsweise im wesent
lichen über den gesamten Teilchendurchmesser hinweg auf.
Die Dispergentien bildende Spezies ist mit dem metallischen
Matrixmaterial so umsetzbar, daß darin bei Erwärmung eine
disperse Phase gebildet wird.
Mittels Gas zerstäubte Pulverpartikel gemäß einem weiteren
Aspekt der Erfindung weisen eine hitzebeständige oder in
termetallische Verbindung auf, die darin während der Zer
stäubung gebildet wird.
Im folgenden ist die Erfindung mit weiteren vorteilhaften
Einzelheiten anhand schematisch dargestellter Ausführungs
beispiele näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Zerstäubungsvor
richtung zum Durchführen eines Ausführungsbei
spiels der Erfindung;
Fig. 2A und 2B graphische Darstellungen von Auger-Elektro
nen-Spektrometriedaten für gemäß einem Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung hergestellte, zer
stäubte Aluminiumpulverpartikel, welche eine uner
wartete Übersättigung der Aluminiumpulverpartikel
matrix mit Stickstoff bis zu einer Tiefe von min
destens 1000 Angström zeigen; wobei in Fig. 2A die
Elemente Al, C, N und O gemessen wurden, während
in Fig. 2B die Ergebnisse für N und O aus Fig. 2A
hervorgehoben sind;
Fig. 3A und 3B rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen
eines zerstäubten Pulverpartikels, welches 240 Mi
nuten bei 575°C behandelt wurde, um eine feine,
gleichmäßige Dispersion von Aluminiumnitriddisper
gentien in der gesamten Aluminiumpulverpartikelma
trix zu erzeugen;
Fig. 4 und 5 Mikrophotographien zerstäubter Pulverparti
kel, die als hitzebeständige Verbindung Nd-Nitrid
in einer Eisenmatrix aufweisen;
Fig. 6 und 7 Mikrophotographien zerstäubter Pulverparti
kel, die als hitzebeständige Verbindung Nd-Nitrid
in einer Eisenmatrix aufweisen und hier im Quer
schnitt und zur Bloßlegung der Mikrostruktur ge
ätzt dargestellt sind.
In Fig. 1 ist eine Gaszerstäubungsvorrichtung gezeigt, mit
der ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfah
rens durchgeführt werden kann. Zu der Vorrichtung gehört
eine Schmelzkammer 10, darunter ein Fallrohr 12, eine Pul
versammelkammer 14 sowie ein Abgasreinigungssystem 16. Die
Schmelzkammer 10 enthält als Ofen 18 einen Induktions
schmelzofen sowie eine senkrecht bewegbare Stopfenstange 20
zum Steuern der Strömung der Schmelze aus dem Ofen 18 zu
einer Zerstäuberdüse 22 für die Schmelze, die zwischen dem
Ofen und dem Fallrohr angeordnet ist. Die Zerstäuberdüse 22
ist vorzugsweise für Überschallgas ausgelegt und von der
Bauart, die im US-Patent 5 125 574 beschrieben ist, dessen
Lehre ausdrücklich hinsichtlich des Aufbaus der Düse hier
eingeschlossen wird. Der Zerstäuberdüse 22 wird Zerstäuber
gas in einer noch näher zu beschreibenden Weise durch eine
Leitung 25 und ein Auf/Zu-Ventil 43 zugeführt. Wie Fig. 1
zeigt, wird die Schmelze von der Zerstäuberdüse 22 zu einem
Sprühnebel aus insgesamt kugelförmigen, geschmolzenen
Tröpfchen D in das Fallrohr 12 hinein fein verteilt. So
entsteht unterhalb der Zerstäuberdüse 22 im Fallrohr 12
eine Zerstäubungssprühzone ZZ, die bis zu einem Krümmer 12d
des Fallrohres 12 reicht, der zu einem seitlichen Abschnitt
12b führt.
Schmelzkammer 10 und Fallrohr 12 sind über geeignete Öff
nungen 32 und Leitungen 33 an eine Entleerungsvorrichtung,
zum Beispiel eine Vakuumpumpe 30 angeschlossen. Vor dem
Schmelzen und Zerstäuben der Schmelze wird die Schmelzkam
mer 10 und das Fallrohr 12 auf einen Druckpegel von etwa
30×10-3 Torr leergepumpt, um im wesentlichen die Umge
bungsluft zu entfernen. Danach wird das Evakuierungssystem
mit Hilfe gezeigter Ventile 34 gegenüber der Schmelzkammer
10 und dem Fallrohr 12 abgeschlossen und die Schmelzkammer
10 sowie das Fallrohr 12 mit einem Schutzgas positiv druck
beaufschlagt, zum Beispiel mittels Argon auf ca. 1,1 Atmo
sphären, damit das Eindringen von Umgebungsluft an
schließend verhütet ist.
Das Fallrohr 12 weist einen senkrechten Abschnitt 12a und
einen seitlichen Abschnitt 12b auf, welcher mit dem Pulver
sammelbehälter 14 in Verbindung steht. Der senkrechte Ab
schnitt 12a des Fallrohres hat einen insgesamt kreisförmi
gen Querschnitt mit einem Durchmesser im Bereich von 1 bis
3 Fuß, wobei in den hier beschriebenen Beispielen ein
Durchmesser von 1 Fuß benutzt ist. Am Übergang oder Rohr
krümmer 12d vom senkrechten Abschnitt 12a zum seitlichen
Abschnitt 12b des Fallrohres ist mittels nicht gezeigter
Bolzen ein wegwerfbares Spritzblech 12c befestigt, bei
spielsweise aus rostfreiem Stahl, Typ 304 oder aus Ta-Me
tall.
Die Länge des senkrechten Abschnitts 12a des Fallrohres ist
typischerweise etwa 9 bis etwa 16 Fuß, wobei eine bevor
zugte Länge von 9 Fuß bei den hier beschriebenen Beispielen
gewählt ist, obwohl zur Durchführung der Erfindung auch an
dere Längen benutzt werden können.
Das Ansammeln des Pulvers erfolgt durch Trennen der Pulver
teilchen vom Abgasstrom in einem Zyklon-Staubabscheider/
Sammler, wobei die abgeschiedenen Pulverpartikel in dem mit
Ventilen versehenen Pulversammelbehälter 14 zurückbleiben,
siehe Fig. 1.
Am vertikalen Abschnitt 12a des Fallrohres können axial in
Abständen voneinander mehrere Temperaturmeßfühler 42, die
hier schematisch gezeigt sind, beispielsweise Strahlungs
messer oder Laser-Doppler-Geschwindigkeitsmeßgeräte ange
ordnet sein, um die Temperatur oder Geschwindigkeit der
zerstäubten Tröpfchen D auf ihrem Fall durch das Fallrohr
und bei ihrer Abkühlung zu messen.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung werden Pul
verpartikel gebildet, die eine metallische Matrix, das
heißt eine Matrix aus Metall oder einer Legierung sowie
eine übergleichgewichtige Konzentration einer atomaren Spe
zies eines Gases aufweisen, welches in fester Lösung in den
Pulverpartikeln bis zu einer beträchtlichen Tiefe unterhalb
der Außenfläche der Partikel enthalten ist. Im einzelnen
wird eine überhitzte Schmelze, welche das metallische Ma
trixmaterial aufweist, in einem hier nicht gezeigten
Schmelztiegel, vorzugsweise unter Schutzgasatmosphäre im
Schmelzofen 18 hergestellt und mittels der Zerstäuberdüse
22 zerstäubt, um feinverteilte Pulverpartikel zu erzeugen.
Das der Zerstäuberdüse 22 zugeführte Zerstäubergas weist
ein Gemisch aus einem Trägergas und einem zweiten, reakti
onsfähigen Gas oder einer Flüssigkeit auf, die dann umset
zungsfähig ist, wenn sie als atomare Spezies in fester Lö
sung in dem metallischen Matrixmaterial aufgelöst ist, um
darin in situ eine disperse Phase zu bilden.
Das Trägergas und das zweite Gas wird entweder von einem
Hochdruckgasgemischzylinder bereits vorgemischt oder aus
herkömmlichen Quellen, beispielsweise Hochdruckzylindern
oder druckbeaufschlagten Flaschen 40 und 44 zugeführt und
in der gemeinsamen Leitung 25 gemischt, die zur Zerstäuber
düse 22 führt. Das Trägergas weist typischerweise ein iner
tes Gas auf, vorzugsweise ultrahochreines Argon, obwohl die
Erfindung nicht auf die Verwendung von Schutzgas als Trä
gergas beschränkt ist. Wenn als reaktionsfähiges Material
eine Flüssigkeit benutzt wird, kann diese von einem druck
beaufschlagten Zylinder zugeführt und mit dem Trägergas in
einer vergaserartigen Kammer 45, die in Fig. 1 schematisch
dargestellt ist und sich an der Verbindungsstelle einzelner
Zufuhrleitungen 40a, 44a befindet, gemischt werden.
Das zweite, umsetzungsfähige Gas wird so gewählt, daß eine
gewünschte umsetzungsfähige, eine disperse Phase bildende
atomare Spezies in fester Lösung in das Pulvermatrixmate
rial eingeführt wird. So kann beispielsweise das zweite,
umsetzungsfähige Gas ultrahochreinen Stickstoff aufweisen,
wenn Pulverpartikel gebildet werden sollen, in denen atoma
rer Stickstoff in fester Lösung aufgelöst enthalten ist,
damit durch eine anschließende Wärmebehandlung in situ
darin Nitriddispergentien gebildet werden können. Das
zweite, reaktionsfähige Gas kann ultrahochreines Boran auf
weisen, wenn die Schaffung von Pulverpartikeln gewünscht
ist, die atomares Bor, gelöst in fester Lösung enthalten,
um durch anschließende Wärmebehandlung in situ darin Borid
dispergentien zu erzeugen. Zu den zur Verwendung mit dem
Trägergas geeigneten< reaktionsfähigen Flüssigkeiten gehö
ren, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, NH₃ oder Me
tallcarbonyl. Es können auch andere geeignete Trägergas/
umsetzungsfähige Gasgemische als Zerstäubergas benutzt wer
den, um Pulverpartikel zu erzeugen, die atomaren Sauer
stoff, Kohlenstoff, Silizium, Germanium usw., gelöst in fe
ster Lösung enthalten, um bei einer anschließenden Wärmebe
handlung Oxide, Carbide, Silizide, Germanide und ähnliche
disperse Phasen in situ darin zu erzeugen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung wurde festge
stellt, daß eine überraschend hohe übergleichgewichtige
Konzentration einer atomaren Spezies des zweiten, umset
zungsfähigen Gases oder der umsetzungsfähigen Flüssigkeit
in fester Lösung in den zerstäubten Pulverpartikeln bei
richtiger Wahl der Temperatur der Schmelze und des Verhält
nisses zwischen dem Trägergas und dem zweiten, reaktionsfä
higen Gas bzw. der reaktionsfähigen Flüssigkeit gelöst wer
den kann. Insbesondere kann eine überraschend hohe Konzen
tration der gelösten, atomaren Spezies des zweiten, umset
zungsfähigen Gases in den zerstäubten Pulverpartikeln über
die Vorhaltegleichgewichtskonzentration hinaus durch Zer
stäuben der Schmelze bei folgenden Bedingungen erzielt wer
den:
- 1.) bei einer Überhitzungstemperatur der Schmelze, die nicht so hoch ist, daß sie eine Verdampfung der zerstäubten Tröpfchen in der Zerstäubungssprühzone ZZ verursacht, aber doch hoch genug, um eine starke Fluidität und atomare Mobi lität innerhalb der flüssigen, zerstäubten Tröpfen zu ver ursachen, und
- 2.) bei einem Verhältnis zwischen dem Träger gas und dem zweiten Gas, welches so groß ist (ausreichend niedriger Partialdruck des zweiten Gases), daß die Reaktion des zweiten Gases mit der zerstäubten Schmelze in der Zer stäubungssprühzone ZZ in einer eine Verbindung oder Verbin dungen bildenden Weise im wesentlichen verhindert wird, und so niedrig (ausreichend hoher Partialdruck des zweiten Gases), daß eine wesentliche Auflösung der atomaren Spezies des zweiten Gases mindestens im Oberflächenbereich der zer stäubten Schmelzpartikel in der Zerstäubungssprühzone ZZ erzielt wird.
Vorzugsweise ist das Trägergas als Mehrheit (Vol.-%) des
Zerstäubergases oder, während das zweite Gas vorhanden
ist, als Minderheit (Vol.-%) des Zerstäubergases vorhan
den.
Die Abkühlungsgeschwindigkeit der Schmelztröpfchen in der
Zerstäubungssprühzone ZZ ist so rasch, daß die gelöste, ato
mare Spezies des zweiten, umsetzungsfähigen Gases in fester
Lösung mindestens auf eine wesentliche Tiefe unterhalb der
Außenfläche der zerstäubten Partikel (zum Beispiel in einem
Bereich bis zu einer Tiefe von mindestens etwa 0,1 µm ab
der äußeren Partikeloberfläche) bei ihrem raschen Hartwer
den in der Zerstäubungssprühzone ZZ eingefangen oder abge
schreckt wird. Die Teilchen werden in der Zerstäubungs
sprühzone ZZ ganz und gar hart, das heißt in ihrem ganzen
Querschnitt, um eine insgesamt kugelförmige Teilchengestalt
zu erzielen und die aufgelöste Spezies in der Matrix
einzufangen.
Die Zerstäubungsparameter, zum Beispiel die Gasstöchiome
trie, Überhitzung der Schmelze, Druck des Zerstäubergases,
Chemie der Gasspezies, können so eingestellt werden, daß
die vorstehend genannte, überraschend hohe Übersättigung an
Stickstoff im gesamten Teilchenquerschnitt statt nur in ei
nem Oberflächenbereich erzielt wird. So kann zum Beispiel
bei gegebenem Niveau der Reaktionskinetik ein erhöhter
Zerstäubungsenergiepegel kleinere zerstäubte Tröpfchen
hervorrufen,die im Durchschnitt das Eindringen der gelösten
atomaren Spezies im gesamten Partikeldurchmesser erfahren,
wenn der übersättigte Oberflächenbereich oder diese Zone
sich im Mittelpunkt des Tröpfchens einer Überlappung nä
hert. Die Zerstäubungsparameter können im Hinblick hierauf
eingestellt werden. Die Übersättigung an Stickstoff kann im
wesentlichen durch das gesamte Teilchen erzielt werden
statt nur in einem Oberflächenbereich, wie aus den in Fig. 2
veranschaulichten Daten hervorgeht.
Im Beispiel 1 sind Bedingungen für die Schmelztemperatur
und das Verhältnis zwischen Trägergas und zweitem
(Stickstoff) Gas angegeben, mit denen eine überraschend
hohe übergleichgewichtige Konzentration an gelöstem Stick
stoff über den ganzen Durchmesser feiner, sphärischer Alu
miniumpulverpartikel hinweg erzielt werden kann Fünf
Atom-% aufgelöster Stickstoff ist bis zu einer Tiefe von
1300 Angström ab der Oberfläche der Partikel vorhanden
(Größe 25 µm). Das läßt sich vergleichen mit einer gleich
gewichtigen Konzentration von 0,1 Atom-% Stickstoff in ku
bisch flächenzentriertem Aluminium bei 1400°C und 1×10-11
Atom-% Stickstoff in kubisch flächenzentriertem Aluminium
bei 660°C. Eine Stickstoffkonzentration von 1,0 Atom-%
(die ein ebenes Konzentrationsplateau bildet), ist nach 48minütigem
Sprühen vorhanden (Fig. 2A, 2B), was auf eine
Stickstoffübersättigung hinweist, die bis zu einer Tiefe
von 4000 Angström unterhalb der Teilchenoberfläche reicht.
Die Pulverpartikel mit der übergleichgewichtigen Konzentra
tion der atomaren Spezies des zweiten Gases, gelöst in fe
ster Lösung, können dann auf eine Temperatur erhitzt wer
den, die ausreicht, um die gelöste, atomare Spezies mit dem
metallischen Matrixmaterial der Pulverpartikel umzusetzen,
damit darin Dispergentien in situ gebildet werden. Die Tem
peratur und die Zeit bei der Temperatur, die erforderlich
sind, um eine disperse Phase in situ zu erzeugen, hängen
von der jeweiligen Zusammensetzung des Matrixmetalls oder
der Matrixlegierung sowie von der jeweils benutzten, gelö
sten, eine disperse Phase bildenden Spezies und deren Kon
zentration, gelöst in der Partikelmatrix ab. Geeignete Pa
rameter für die Temperatur und Dauer bei der Temperatur
lassen sich ohne weiteres auf empirischer Basis bestimmen.
So könnte zum Beispiel hinsichtlich der vorstehend genann
ten Aluminiumpulverteilchen, die 5 Atom-% Stickstoff gelöst
im Oberflächenbereich der Teilchen enthielten, bei einer
Temperatur von 575°C und einer Dauer von 240 Minuten bei
dieser Temperatur der gelöste Stickstoff und die Aluminium
matrix umgesetzt werden, um feine, hitzebeständige Disper
gentien aus Aluminiumnitrid (hitzebeständige Verbindungen)
in gleichmäßiger Verteilung über den gesamten Querschnitt
(Durchmesser) der Teilchen zu bilden, siehe Fig. 3. Es
wurde beobachtet, daß die Aluminiumnitriddispergentien sich
nur auf etwa 1,5 µm Durchmesser maximal nach einer vier
stündigen Erwärmung auf 575°C vergröberten.
Die wärmebehandelten Partikel können dann unter Anwendung
herkömmlicher Verfahren der Pulvermetallurgie zu einem Ge
genstand geformt werden. Bei diesen Verfahren werden die
Teilchen typischerweise in einer Form oder einem Behälter
kalt oder heiß zu einer gewünschten Gestalt verdichtet und
dann mittels Wärme und Druck unter Anwendung bekannter Sin
tertechniken oder isostatischer Warmpreßtechniken metallur
gisch miteinander verbunden.
Als Alternative können die erhaltenen, zerstäubten Pulver
partikel mit der übergleichgewichtigen Konzentration der
die disperse Phase bildenden Spezies unter Anwendung der
genannten, herkömmlichen Verfahren der Pulvermetallurgie
auch unmittelbar zu einem Fertigungsgegenstand geformt wer
den. Die bei der Verdichtung und/oder beim Sintern oder
isostatischen Warmpreßvorgang angewandte Temperatur würde
dann benutzt, um die Reaktion der gelösten Spezies mit dem
Metall oder der Legierung der Partikelmatrix hervorzurufen,
damit im gesamten Artikel Dispergentien in situ entstehen.
Der erzeugte pulvermetallurgische Gegenstand ist, gleich
gültig welche Verfahrensfolge angewandt wurde, durch das
Vorhandensein der gleichmäßigen Verteilung feiner Disper
gentien in seiner Mikrostruktur verstärkt. Was einen Gegen
stand betrifft, bei dem Aluminiumnitriddispergentien in ei
ner Aluminium- oder Aluminiumlegierungsmatrix verteilt
sind, sollten die Dispergentien bei erhöhten Temperaturen
erheblich oberhalb der auf herkömmliche Weise mittels Aus
fällung gehärteter Aluminiumlegierungen, wie den Legierun
gen der Serien 2000, 5000 und 7000 wärmestabil sein. Aller
dings ist die Erfindung nicht auf Matrices aus Aluminium
und Aluminiumlegierungen beschränkt, sondern kann auch für
andere Metalle und Legierungen angewandt werden, wozu Cu,
Fe, Ti, Ni, Zr, Co und Ag gehören, ohne jedoch hierauf be
schränkt zu sein.
Das folgende Beispiel dient zur weiteren Erläuterung, aber
nicht zur Einschränkung der oben genannten Ausführungsbei
spiele der Erfindung.
Der Schmelzofen wurde mit einer reinen Aluminiumcharge be
schickt (Sauerstoffgehalt 35 ppm nach Gewicht), die 250
Gramm wog. Die Charge wurde im Induktionsschmelzofen in ei
nem hochreinen, grobkörnigen Aluminiumdioxidtiegel ge
schmolzen (Alundum-An 229A, erhalten von der Firma Norton
Refractories). Es wurde ein Gießrohr und eine Stopfenstange
benutzt, die beide aus hochreinem Bornitrid bestanden
(Bornitrid, Typ A, von der Firma Carborundum Corp.). Die
Charge wurde im Induktionsschmelzofen nach dem Entleeren
der Schmelzkammer und des Fallrohres auf 3,4×10-5 Atmo
sphären und anschließender Druckbeaufschlagung mit Argon
auf 1,1 Atmosphären geschmolzen. Die Schmelze wurde auf
eine Temperatur von 1405°C erhitzt (was 745°C Überhitzung
oberhalb des Aluminiumschmelzpunktes brachte). Nach einer
Wartezeit von 2 Minuten zum Stabilisieren der Metalltempe
ratur wurde die Schmelze durch das Gießrohr nach dem Anhe
ben der Stopfenstange aus Bornitrid durch Schwerkraftströ
mung der Zerstäuberdüse zugeführt. Die Zerstäuberdüse ent
sprach in ihrem Aufbau der US-Patentschrift 5 125 574, wie
bereits erwähnt.
Das Zerstäubergas wies eine Mischung aus Argon und Stick
stoff in einem Verhältnis von 90 : 10 auf (das heißt 90
Vol.-% Ar und 10 Vol.-% Stickstoff). Das Gemisch aus Argon
gas und Stickstoffgas wurde der Zerstäuberdüse unter einem
am jeweiligen Gaszufuhrregler gemessenen Druck von 750 psig
zugeführt. Ultrahochreines (99,995%) Argongas und Stickgas
wurden der Zerstäuberdüse als fabrikmäßig geliefertes Ge
misch zugeführt. Der Strömungsdurchsatz des Zerstäubergas
gemisches zur Zerstäuberdüse betrug etwa 150 scfm (Stan
dardkubikfuß pro Minute).
Es wurden kugelförmige Aluminiumpulverteilchen in einem
Größenbereich von 100 bis 150 µm erzeugt. Um Daten über die
chemische Zusammensetzung der Pulverteilchen zu sammeln,
wurde die Auger-Elektronen-Spektroskopie (AES) bei Zimmer
temperatur angewandt. Die AES-Analyse (siehe Fig. 2A, 2B)
repräsentativer Pulverpartikel zeigte eine Konzentration an
gelöstem, atomarem Stickstoff von mindestens etwa 5 Atom-%
bis zu einer Tiefe von etwa 1300 Angström in den feinver
teilten Pulverpartikeln (Durchmesser 25 µm). Unterhalb die
ser Tiefe bis zu mindestens 4000 Angström unterhalb der
Teilchenoberfläche betrug die Stickstoffkonzentration etwa
1 Atom-%. Diese Werte gelösten Stickstoffs in fester Lösung
liegen weit oberhalb der anhand des Gleichgewichtsphasen
diagramms für Stickstofflöslichkeit in Aluminium zu er
wartenden Werte. So ist zum Beispiel bei 660 und 1400°C
die Gleichgewichtskonzentration von Stickstoff in Aluminium
im Phasendiagramm mit 1×10-11 Atom-% bzw. 0,1 Atom-% ange
geben.
Die Untersuchung rasterelektronenmikroskopischer Aufnahmen
zeigte außerdem, daß die Mikrostruktur der zerstäubten Alu
miniumpulverpartikel eine zellular/dendritische Struktur
ist. Diese bei der Zerstäubung erhaltene Mikrostruktur war
für reine Aluminiumpulverteilchen deshalb unerwartet, weil
das normale Fehlen von Verunreinigungen die Abstoßung einer
zweiten Phase an Zell- oder Dendriten-Grenzen eliminiert,
was zu großen, reinen Metalldendriten führt. Bei Pulver
teilchen dieser Größen wären keine mehrfachen Dendritenarme
oder Zellen zu beobachten.
Die zerstäubten Aluminiumpulverpartikel wurden einer Wärme
behandlung unterzogen und in einer isostatischen Warmpresse
(Druck 45 ksi) 240 Minuten lang bei 575°C teilweise konso
lidiert und dann metallographisch untersucht. Die Fig. 3A
und 3B sind rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen, wel
che repräsentativ sind für einen wärmebehandelten Partikel
kompakt, der offenkundig eine feine, gleichmäßige Dispersion
aus hitzebeständigen Aluminiumnitridpartikeln (Dispergen
tien) in der gesamten Aluminiummatrix aufweist. Die Disper
gentiengröße (Durchmesser) betrug etwa 1,5 bis 0,1 µm im
Durchmesser. Die sehr feine Größe und gleichmäßige Vertei
lung der Aluminiumnitriddispergentien sollte eine beträcht
liche Stärkung als Partikelverhärtungsphase bieten. Wie
schon erwähnt, sollten die hitzebeständigen Dispergentien
aus Aluminiumnitrid bei erhöhten Temperaturen mindestens
bis zu 575°C, weit oberhalb der herkömmlichen, mittels
Ausfällung gehärteten Legierungen der Serie 2000, 5000 und
7000 beständig sein, welche sich bei 300°C ernstlich ver
gröbern.
Die mit Stickstoff übersättigten, zerstäubten Pulverparti
kel können unmittelbar, das heißt ohne Wärmebehandlung mit
tels herkömmlicher Verfahren der Pulvermetallurgie, wie
vorstehend gesagt, zu einem Fertigungsgegenstand verarbei
tet werden, wobei die Verarbeitungsbedingungen die Bildung
der Aluminiumnitriddispergentien in situ in der Pulverpar
tikelmatrix bewirken und dadurch den Gegenstand verstärken.
Gemäß einer Alternative können die Pulverpartikel vor der
pulvermetallurgischen Behandlung zu einem Fertigungsgegen
stand einer Wärmebehandlung unterzogen werden.
Die Erfindung wurde vorstehend unter Hinweis auf die Her
stellung von mit einer gelösten, umsetzungsfähigen Spezies
übersättigten Pulverpartikeln in der Zerstäubungssprühzone
ZZ beschrieben. Danach werden die Pulverpartikel in einem
anschließenden Arbeitsgang erhitzt, um die gelöste Spezies
mit dem Material der Partikelmatrix umzusetzen, damit eine
Dispersion aus hitzebeständigen Verbindungen, zum Beispiel
Aluminiumnitride in situ in der gesamten Partikelmatrix
entsteht.
Die Erfindung betrifft gemäß einem weiteren Ausführungsbei
spiel aber auch das Steuern der Zerstäubungsbedingungen, um
eine Umsetzung der Schmelze und des Zerstäubergases zur
Schaffung von hitzebeständigen oder intermetallischen Ver
bindungen in den zerstäubten Pulverpartikeln während der
Zerstäubung zu bewirken. Bei diesem Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine hitzebeständige oder
intermetallische Verbindung mit einer ersten, metallischen
Komponente und einer zweiten, nichtmetallischen oder metal
lischen Komponente in der Zerstäubungssprühzone ZZ durch
chemische Reaktion zwischen der Schmelze und einem umset
zungsfähigen Material des Zerstäubergases während der Zer
stäubung der Schmelze gebildet.
Im einzelnen ist bei diesem Ausführungsbeispiel des Verfah
rens vorgesehen, daß eine die erste, metallische Komponente
der Verbindung aufweisende, überhitzte Schmelze in einer
Schutzgasatmosphäre im Schmelzofen 18 erzeugt und die
Schmelze mit einem Zerstäubergas feinverteilt wird, welches
einen reaktionsfähigen Stoff aufweist, dessen Reaktionsver
mögen mit der Schmelze so gewählt ist, daß die zweiten
nichtmetallische oder metallische Komponente der Verbindung
bereitgestellt wird. Die chemische Umsetzung zwischen der
Schmelze und dem reaktionsfähigen Material in der Zerstäu
bungssprühzone ZZ wird durch die Reaktionswärme sowie die
Überhitzung der Schmelze, und nicht von einer äußeren Wär
mequelle, wie beim Kalzinieren thermodynamisch angetrieben.
Die zerstäubten Teilchen werden rasch hart, um zerstäubte
Pulverpartikel zu bilden, welche die hitzebeständige oder
intermetallische Verbindung im Innern enthalten.
Das der Zerstäuberdüse 22 zugeführte Zerstäubergas kann bei
diesem Ausführungsbeispiel einzig und allein aus einem re
aktionsfähigen Gas bestehen. Alternativ kann das Zerstäu
bergas aber auch ein Gemisch aus einem Trägergas und einem
umsetzungsfähigen Stoff, wie einem umsetzungsfähigen Gas
oder einer umsetzungsfähigen Flüssigkeit aufweisen. In je
dem Fall ist der umsetzungsfähige Stoff mit der überhitzten
Schmelze in der Zerstäubungssprühzone ZZ chemisch umsetz
bar, um die hitzebeständige oder intermetallische Verbin
dung in den zerstäubten Pulverpartikeln zu bilden.
Das reaktionsfähige Gas wird von einer herkömmlichen
Quelle, beispielsweise einem Hochdruckgaszylinder oder ei
ner Flasche 42 zugeführt, wie in Fig. 1 gezeigt. Wenn ein
Trägergas und ein umsetzungsfähiges Gas als Zerstäubergas
benutzt wird, werden die Gase entweder vorgemischt von ei
nem Hochdruckgasgemischzylinder oder von Hochdruckzylindern
40, 44 zugeführt und in der Leitung 25 gemischt, welche mit
der Zerstäuberdüse 22 in Verbindung steht, wie in Fig. 1
gezeigt. Das Trägergas würde typischerweise ein Schutzgas
aufweisen, wie vorzugsweise ultrahochreines Argon, obwohl
die Erfindung nicht auf die Benutzung eines inerten Gases
als Trägergas beschränkt ist.
Wird ein Zerstäubergas und als umsetzungsfähiger Stoff eine
Flüssigkeit benutzt, so werden sie durch Zwischenwirkung in
einer vergaserartigen Kammer 45 an der Verbindungsstelle
der Zufuhrleitungen 40a, 44a in Fig. 1 gemischt.
Das reaktionsfähige Gas oder Material wird so gewählt, daß
die nichtmetallische oder metallische Komponente der hitze
beständigen oder intermetallischen Verbindung in der Zer
stäubungssprühzone ZZ gebildet wird. So kann das reaktions
fähige Gas oder Material beispielsweise ultrahochreinen
Stickstoff aufweisen, um zerstäubte Pulverpartikel zu er
halten, die eine Nitridverbindung, zum Beispiel Aluminium
nitrid aufweisen. Das reaktionsfähige Gas oder Material
kann auch ultrahochreines Boran aufweisen, um zerstäubte
Pulverpartikel zu erzeugen, die eine Boridverbindung, zum
Beispiel Aluminiumborid enthalten. Das reaktionsfähige Gas
oder Material kann auch eine ultrahochreine organometalli
sche Flüssigkeit aufweisen; um eine intermetallische Ver
bindung, zum Beispiel Titanaluminid, Nickelaluminid, Eisen
silizid, Eisengermanid usw. zu erzeugen. Die organometalli
sche Flüssigkeit kann ein Carbonyl, Aryl, Alken oder Allyl
des jeweils geeigneten Metalls aufweisen. Diese Flüssigkei
ten werden in der Zerstäubungssprühzone ZZ thermisch zer
setzt.
Wie schon gesagt, kann ein reaktionsfähiges Gas allein als
Zerstäubergas benutzt werden, ohne daß ein Trägergas nötig
ist, wie im Beispiel 2 beschrieben. Als Alternative kann
eine Mischung aus Trägergas und reaktionsfähigem Gas als
Zerstäubergas benutzt werden. In diesem Fall würde das re
aktionsfähige Gas eine Mehrheit (Vol.-%) des Gemisches aus
machen, während das Trägergas bei diesem Ausführungsbei
spiel der Erfindung eine Minderheit (Vol.-%) ausmacht, um
die nötige Reaktion der Schmelze und des Gases in der Zer
stäubungssprühzone ZZ zu bewirken, damit die gewünschten
hitzebeständigen oder intermetallischen Verbindungen in den
zerstäubten Pulverpartikeln entstehen.
Die Überhitzungstemperatur der Schmelze und das Reaktions
vermögen des umsetzungsfähigen Materials wird so gewählt,
daß die gewünschte Reaktion zwischen Schmelze und umset
zungsfähigem Gas in der Zerstäubungssprühzone stattfindet,
damit die hitzebeständige oder intermetallische Verbindung
in situ in den zerstäubten Schmelztröpfchen gebildet wird.
Sobald die Umsetzung zwischen Schmelze und reaktionsfähigem
Gas im zerstäubten Sprühnebel erfolgt, ist die Abkühlungs
geschwindigkeit der zerstäubten Schmelztröpfchen so rasch,
daß feine Pulverteilchen entstehen, in denen die hitzebe
ständige oder intermetallische Verbindung enthalten ist.
Die Pulverpartikel werden dann im Pulversammelbehälter 14
angesammelt, um anschließend mittels Pulververdichtungsver
fahren weiterverarbeitet zu werden.
Die für die Synthese der hitzebeständigen oder intermetal
lischen Verbindung in der Zerstäubungssprühzone ZZ erfor
derliche Überhitzungstemperatur der Schmelze und Zusammen
setzung des umsetzungsfähigen Gases hängt von den jeweils
zu erzeugenden Verbindungen ab. Geeignete Schmelztemperatu
ren und Zusammensetzungen des umsetzungsfähigen Gases las
sen sich ohne weiteres anhand von Normtabellen freier Ener
gien der Bildung von Verbindungen und/oder auf empirischer
Basis je nach der gewünschten hitzebeständigen oder inter
metallischen Verbindung bestimmen.
Das nachfolgende Beispiel dient der weiteren Erläuterung,
aber nicht der Einschränkung des vor stehend beschriebenen
Ausführungsbeispiels der Erfindung.
Der Schmelzofen wurde mit Hartgußstücken aus Nd₂, Fe₁₄B der
Firma Research Chemicals Corp., FeB-Stücken der Firma
Shieldalloy Corp. und Stücken aus Nd-16 Gew.-% Fe aus der
Thermitreduktion beschickt. Die Stücke wurden in entspre
chenden Mengen aufgegeben, um eine Schmelzzusammensetzung
zu erhalten, die Nd₂Fe₁₄B1.5 enthielt. Das Gewicht der Ge
samtcharge betrug 1000 Gramm. Die Charge wurde im Schmelz
ofen in einem hochreinen, grobkörnigen Aluminiumdioxidtie
gel geschmolzen. Es wurde ein Gießrohr und eine Stopfen
stange, beide aus Bornitrid benutzt. Die Charge wurde ge
schmolzen, nachdem die Schmelzkammer und das Fallrohr auf
30×10-3 Torr leergepumpt und dann mit ultrahochreinem Ar
gon auf 1,1 Atmosphären druckbeaufschlagt worden war. Die
Schmelze wurde auf eine Temperatur von 1600°C erhitzt (was
350°C Überhitzung über den Legierungsflüssigkeiten ergab).
Nach einer Wartezeit von 2 Minuten zum Stabilisieren der
Temperatur wurde die Schmelze nach dem Anheben der Stopfen
stange aus Bornitrid der Zerstäuberdüse durch Schwerkraft
strömung zugeführt. Die Zerstäuberdüse entsprach der be
reits genannten US PS 5 125 574.
Das Zerstäubergas wies allein ultrahochreinen Stickstoff
unter einem Druck von 1700 psig, gemessen am Gaszufuhrreg
ler auf. Der Durchsatz an Stickgas zur Zerstäuberdüse be
trug etwa 300 scfm.
Es wurden unregelmäßig, rosinenartig geformte Pulverparti
kel in einem Größenbereich von etwa 1 bis 300 µm erzeugt,
wobei 50% der Teilchen einen größeren Durchmesser als etwa
180 µm hatten. Fig. 4 ist eine Mikrophotographie der zer
stäubten Pulverpartikel, die mechanisch zu einem Korn
größenbereich von 63 µm bis weniger als 74 µm klassiert
worden waren. Fig. 5 zeigt eine ähnliche Mikrophotographie
der zerstäubten Pulverpartikel, hier nach einer mechani
schen Siebung auf einen Korngrößenbereich von 200 bis
300 µm. Fig. 6 und 7 sind Mikrophotographien repräsenta
tiver Pulverpartikel der jeweiligen Korngrößenbereiche aus
Fig. 4 und 5 die, um die Mikrostruktur des Partikels zu
zeigen, metallographisch angeordnet, poliert und geätzt
wurden (Nital-Ätzmittel). Die Mikrostrukturanalyse zeigte
Eisendentriten, in denen eine an Nd reiche, interdentri
sche Phase vorhanden war.
Bei der Röntgenbeugung der zerstäubten Teilchen zeigte
sich, daß die dominante Phase Eisen (bcc) war, wobei eine
zweite Phase aus Neodymnitrid vorhanden war. Es war nur
eine Spur von Nd₂Fe₁₄B vorhanden. Anhand der chemischen
Naßanalyse, Vakuumfusionsanalyse und Mikro-Kjeldahl-Analyse
zeigt sich, daß mindestens 95% des ursprünglich in der
Schmelze enthaltenen Neodyms in der Zerstäubungssprühzone
in die hitzebeständige Nitridverbindung umgewandelt wurde.
Dies Ausführungsbeispiel ist nicht auf die oben beschriebe
nen Nd-Fe-B-Legierungen beschränkt. Es können beispiels
weise auch andere Metalle und Legierungen einschließlich
Fe, Ni, Co, Cu, Ag, ohne jedoch hierauf beschränkt zu sein,
mit einem Zerstäubergas, welches einen umsetzungsfähigen
Stoff enthält, unter Bedingungen zerstäubt werden, die
feine Pulverpartikel produzieren, wobei eine hitzebestän
dige oder intermetallische Verbindung darin in der Zerstäu
bungssprühzone ZZ der Zerstäubungsvorrichtung in situ ge
bildet wird.
Die Kombination der Schmelzzerstäubung mit der Synthese der
hitzebeständigen oder intermetallischen Verbindung in der
Zerstäubungssprühzone vermeidet die Schwierigkeiten, denen
man sich bisher bei der herkömmlichen Verarbeitung zur Ver
festigung von hitzebeständigen oder intermetallischen Ver
bindungen ausgesetzt sah und die aus deren hohen Schmelz
punkten und dem extremen chemischen Reaktionsvermögen re
sultierten.
Claims (24)
1. Verfahren zum Herstellen von Teilchen, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Schmelze unter einer Schutzgas
atmosphäre geschaffen wird, die ein Metall oder eine
Legierung aufweist, daß die Schmelze mit einem Zer
stäubungsgasgemisch zerstäubt wird, welches ein
Trägergas und bin zweites Gas oder eine Flüssigkeit
zur Bildung zerstäubter Partikel aufweist, wobei die
Temperatur der Schmelze und das Verhältnis zwischen
dem Trägergas und dem zweiten Gas oder der Flüssigkeit
so gewählt wird, daß sich eine übergleichgewichtige
Konzentration einer atomaren Spezies des zweiten Gases
oder der Flüssigkeit in fester Lösung in den zer
stäubten Partikeln bis zu einer Tiefe unterhalb der
Oberfläche der zerstäubten Partikel einstellt, und daß
die zerstäubten Partikel erstarrt werden, wobei die
übergleichgewichtige Konzentration der atomaren
Spezies darin erhalten bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zerstäubungsgasgemisch ein inertes Gas und ein um
setzungsfähiges, eine disperse Phase bildendes Gas
aufweist, welches reagiert, wenn es in fester Lösung
in dem Metall oder der Legierung gelöst wird, um darin
Dispergentien zu bilden.
3. Verfahren zum Herstellen von Aluminiumteilchen, da
durch gekennzeichnet, daß eine Aluminium aufweisende
Schmelze unter einer Schutzgasatmosphäre gebildet
wird, daß die Schmelze zur Schaffung zerstäubter
Partikel mit einem Zerstäubungsgasgemisch, welches ein
inertes Gas und Stickstoff aufweist, zerstäubt wird,
wobei die Temperatur der Schmelze und das Verhältnis
zwischen dem inerten Gas und dem Stickstoff bewirkt,
daß eine übergleichgewichtige Konzentration atomaren
Stickstoffs in fester Lösung bis zu einer Tiefe unter
halb der Oberfläche der Teilchen hervorgerufen wird
und daß die zerstäubten Partikel erstarrt werden,
wobei die übergleichgewichtige Konzentration atomaren
Stickstoffs beibehalten wird.
4. Verfahren zur Stärkung eines metallischen Materials
mittels Dispersion, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Schmelze, die ein Metall oder eine Legierung aufweist,
unter einer Schutzgasatmosphäre gebildet wird, daß die
Schmelze mit einem Zerstäubungsgasgemisch zur
Schaffung zerstäubter Partikel zerstäubt wird, wobei
das Zerstäubungsgasgemisch ein Trägergas und ein um
setzungsfähiges Gas aufweist, welches reaktionsfähig
ist, wenn es in fester Lösung in dem metallischen
Material gelöst ist, um eine disperse Phase darin zu
bilden, wobei die Temperatur der Schmelze und das
Verhältnis zwischen dem Trägergas und dem umsetzungs
fähigen Gas so gewählt wird, daß eine übergleichge
wichtige Konzentration einer atomaren Spezies des
umsetzungsfähigen Gases in fester Lösung in den zer
stäubten Partikeln bis zu einer Tiefe unterhalb der
Oberfläche der zerstäubten Partikel bei Festigung der
selben entsteht,
daß die zerstäubten Partikel erstarrt werden, wobei die Übergleichgewichte Konzentration der atomaren Spezies beibehalten wird, und
daß die zerstäubten Partikel auf eine Temperatur er hitzt werden, bei der die atomare Spezies des umsetz ungsfähigen Gases in fester Lösung mit dem erstarrten Partikel unter Ausbildung von Dispergentien in dem selben reagiert.
daß die zerstäubten Partikel erstarrt werden, wobei die Übergleichgewichte Konzentration der atomaren Spezies beibehalten wird, und
daß die zerstäubten Partikel auf eine Temperatur er hitzt werden, bei der die atomare Spezies des umsetz ungsfähigen Gases in fester Lösung mit dem erstarrten Partikel unter Ausbildung von Dispergentien in dem selben reagiert.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zerstäubungsgas ein inertes Gas und das umsetz
ungsfähige Gas aufweist.
6. Verfahren zum Herstellen von mittels Dispersion ver
stärkten Aluminiumteilchen, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Aluminium aufweisende Schmelze unter einer
Schutzgasatmosphäre gebildet wird, daß die Schmelze
zur Erzeugung zerstäubter Partikel mit einem Zer
stäubungsgasgemisch, welches ein inertes Gas und
Stickstoff aufweist, zerstäubt wird, wobei die
Temperatur der Schmelze und das Verhältnis zwischen
dem inerten Gas und dem Stickstoff bewirkt, daß eine
übergleichgewichtige Konzentration atomaren Stick
stoffs in fester Lösung in den zerstäubten Partikeln
bis zu einer Tiefe unterhalb der Oberfläche der zer
stäubten Partikel bei Festigung derselben entsteht,
daß die zerstäubten Partikel erstarrt werden, wobei die übergleichgewichtige Konzentration atomaren Stick stoffs erhalten bleibt, und
daß die zerstäubten Partikel auf eine Temperatur er hitzt werden, bei der der atomare Stickstoff in fester Lösung mit dem Aluminium unter Ausbildung von Dis pergentien in demselben reagiert.
daß die zerstäubten Partikel erstarrt werden, wobei die übergleichgewichtige Konzentration atomaren Stick stoffs erhalten bleibt, und
daß die zerstäubten Partikel auf eine Temperatur er hitzt werden, bei der der atomare Stickstoff in fester Lösung mit dem Aluminium unter Ausbildung von Dis pergentien in demselben reagiert.
7. Verfahren zum Herstellen eines mittels Dispersion ver
stärkten Gegenstands, dadurch gekennzeichnet, daß eine
ein Metall oder eine Legierung aufweisende Schmelze
unter einer Schutzgasatmosphäre gebildet wird, daß die
Schmelze zur Schaffung zerstäubter Partikel mit einem
Zerstäubungsgasgemisch zerstäubt wird, daß das
Zerstäubungsgas ein Trägergas und ein umsetzungs
fähiges Gas aufweist, welches, gelöst in fester Lösung
in dem metallischen Material unter Ausbildung von
Dispergentien in demselben reagiert, wobei die
Temperatur der Schmelze und das Verhältnis zwischen
dem Trägergas und dem umsetzungsfähigen Gas so gewählt
wird, daß sich eine übergleichgewichtige Konzentration
einer atomaren Spezies des umsetzungsfähigen Gases in
fester Lösung in den zerstäubten Partikeln bis zu
einer Tiefe unterhalb der Oberfläche der zerstäubten
Partikel bei Festigung derselben einstellt,
daß die zerstäubten Partikel erstarrt werden, wobei die übergleichgewichtige Konzentration der atomaren Spezies beibehalten wird, und
daß aus den zerstäubten Partikeln ein Gegenstand geformt wird, und daß die erstarrten Partikel vor oder nach der Bildung des Gegenstands auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der die genannte Spezies mit dem metallischen Material unter Bildung einer dispersen Phase in demselben reagiert.
daß die zerstäubten Partikel erstarrt werden, wobei die übergleichgewichtige Konzentration der atomaren Spezies beibehalten wird, und
daß aus den zerstäubten Partikeln ein Gegenstand geformt wird, und daß die erstarrten Partikel vor oder nach der Bildung des Gegenstands auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der die genannte Spezies mit dem metallischen Material unter Bildung einer dispersen Phase in demselben reagiert.
8. Verfahren zum Herstellen eines mittels Dispersion ver
stärkten Aluminiumgegenstands, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Aluminium aufweisende Schmelze unter einer
Schutzgasatmosphäre gebildet wird, daß die Schmelze
zur Erzeugung zerstäubter Partikel mit einem ein
Trägergas und Stickstoff aufweisenden Zerstäubungs
gasgemisch zerstäubt wird, wobei die Temperatur der
Schmelze und das Verhältnis zwischen dem Trägergas und
Stickstoff so gewählt wird, daß eine übergleichge
wichtige Konzentration atomaren Stickstoffs in fester
Lösung in den zerstäubten Partikeln bis zu einer Tiefe
unterhalb der Oberfläche der zerstäubten Partikel bei
Festigung derselben entsteht,
daß die zerstäubten Partikel erstarrt werden, wobei die übergleichgewichtige Konzentration atomaren Stick stoffs beibehalten wird,
daß aus den zerstäubten Partikeln ein Gegenstand ge formt wird, und daß die erstarrten Partikel vor oder nach der Bildung des Gegenstands auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der der atomare Stickstoff mit dem Aluminium unter Ausbildung von Aluminiumnitriddis pergentien in dem Aluminium reagiert.
daß die zerstäubten Partikel erstarrt werden, wobei die übergleichgewichtige Konzentration atomaren Stick stoffs beibehalten wird,
daß aus den zerstäubten Partikeln ein Gegenstand ge formt wird, und daß die erstarrten Partikel vor oder nach der Bildung des Gegenstands auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der der atomare Stickstoff mit dem Aluminium unter Ausbildung von Aluminiumnitriddis pergentien in dem Aluminium reagiert.
9. Verfahren zum Herstellen von Teilchen, die eine hitze
beständige oder intermetallische Verbindung mit einer
ersten, metallischen Komponente und einer zweiten,
nichtmetallischen oder metallischen Komponente auf
weisen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelze, die
die erste, metallische Komponente der Verbindung auf
weist, in einer Schutzgasatmosphäre gebildet wird, daß
die Schmelze zur Schaffung der zweiten, nichtmetall
ischen oder metallischen Komponente der Verbindung mit
einem Zerstäubungsgas zerstäubt wird, welches ein
umsetzungsfähiges Material aufweist, das mit der
Schmelze umsetzbar ist, wobei die Temperatur der
Schmelze und die Menge des umsetzungsfähigen Materials
so gewählt wird, daß eine Umsetzung der Schmelze und
des umsetzungsfähigen Materials in einem Zerstäubungs
sprühnebel unter Bildung der Verbindung in den durch
Zerstäubung der Schmelze erzeugten feinverteilten
Partikeln bis zu einer Tiefe unterhalb der Oberfläche
der feinverteilten Partikel bewirkt wird, und daß die
zerstäubten Partikel verfestigt werden, um Partikel
bereitzustellen, in denen die genannte Verbindung
enthalten ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das umsetzungsfähige Material ein umsetzungsfähiges
Gas aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das umsetzungsfähige Gas allein als Zerstäubungsgas
benutzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das umsetzungsfähige Gas Stickstoff zur
Schaffung einer Nitridverbindung in dem Zerstäubungs
sprühnebel aufweist.
13. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das umsetzungsfähige Gas im wesentlichen
Boran zur Schaffung einer Boridverbindung in dem Zer
stäubungssprühnebel aufweist.
14. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das umsetzungsfähige Material ein metallorganisches
Gas oder Flüssigkeit zur Schaffung einer intermetall
ischen Verbindung in dem Zerstäubungssprühnebel
aufweist.
15. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmelze überhitzt wird, um die Reaktionswärme zum
Inganghalten der Reaktion in dem Zerstäubungssprüh
nebel zu ergänzen.
16. Verfahren zum Herstellen von Partikeln, die eine hit
zebeständige oder intermetallische Verbindung mit
einer ersten, metallischen Komponente und einer
zweiten, nichtmetallischen oder metallischen
Komponente aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß eine
die metallische Komponente der Verbindung aufweisende,
überhitzte Schmelze in einer Schutzgasatmosphäre
gebildet wird, daß die Schmelze mit einem Zerstäub
ungsgas zerstäubt wird, welches mit der Schmelze unter
Schaffung der nichtmetallischen oder metallischen
Komponente der Verbindung reagiert, wobei die
Temperatur der Schmelze und die Menge des umsetzungs
fähigen Zerstäubungsgases so gewählt wird, daß eine
Reaktion der Schmelze und des umsetzungsfähigen
Materials in einem Zerstäubungssprühnebel bewirkt
wird, um in den durch Zerstäubung der Schmelze
erzeugten, feinverteilten Partikeln durch und durch
die genannte Verbindung hervorzurufen, und daß die
zerstäubten Partikel verfestigt werden, um Partikel
bereitzustellen, in welchen die Verbindung enthalten
ist.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zerstaubungsgas Stickstoff aufweist, um eine
Nitridverbindung in dem Zerstäubungssprühnebel zu
erzeugen.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zerstäubungsgas Boran aufweist, um eine
Boridverbindung in dem Zerstäubungssprühnebel zu
erzeugen.
19. Mittels Gas zerstäubte Pulverpartikel, gekennzeichnet
durch ein metallisches Material und eine übergleichge
wichtige Konzentration einer atomaren Spezies, gelöst
in fester Lösung in dem Material bis zu einer Tiefe
unterhalb der Oberfläche der zerstäubten Partikel.
20. Pulverpartikel nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich
net, daß die atomare Spezies mit dem metallischen
Material bei Erwärmung unter Bildung einer dispersen
Phase in demselben umsetzungsfähig ist.
21. Mittels Gas zerstäubte Pulverpartikel, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie Aluminium mit einer übergleichge
wichtigen Konzentration an atomarem Stickstoff, gelöst
in fester Lösung bis zu einer Tiefe unterhalb der
Oberfläche der zerstäubten Partikel aufweisen.
22. Pulverpartikel nach Anspruch 21, dadurch gekennzeich
net, daß die atomare Stickstoffkonzentration
mindestens etwa 1 Atom-%, gemessen mittels Auger-
Spektroskopie beträgt.
23. Mittels Gas zerstäubte Pulverpartikel, die eine hitze
beständige Verbindung oder eine intermetallische Ver
bindung aufweisen, welche in situ bis zu einer Tiefe
unterhalb der Oberfläche der Partikel gebildet ist.
24. Pulverpartikel nach Anspruch 23, dadurch gekennzeich
net, daß die Verbindung in situ in den Partikeln durch
und durch gebildet ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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