DE4412301A1 - Motorische, insbesondere elektrische Zahnbürste - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine motorisch betriebe­ ne, insbesondere elektrische Zahnbürste, bestehend aus einem Antriebsteil und einem mit diesem insbesondere aus­ wechselbar verbundenen Bürstenteil mit einem mit Borsten ausgestatteten Putzkopf.

Bei bekannten Zahnbürsten der gattungsgemäßen Art wird in der Regel der Bürstenteil von dem Antriebsteil derart in Schwingungen bzw. in oszillierende Dreh- oder Schwenkbewe­ gungen versetzt, daß bei der Verwendung die Borsten in Zahnlängsrichtung über die zu putzenden Zahnflächen gezogen werden, d. h. die Borsten "wischen" lediglich über die Zähne, wodurch aber nur eine relativ geringe mechanische Reinigungswirkung erzielt wird. Dadurch werden die - für die Entstehung von Karies maßgeblich verantwortlichen - Zahnbeläge oftmals nur unzureichend entfernt. Zudem wird durch die in Zahnlängsrichtung durchgeführten Putzbewegun­ gen nachteiligerweise das Zahnfleisch sukzessive zurück­ geschoben, wodurch aber das Entstehen oder Fortschreiten von Parodontose begünstigt wird.

Entsprechendes gilt auch für solche Geräte, bei denen ein mit in kreisförmiger Flächenverteilung angeordneten Borsten ausgestatteter Putzkopf in Rotation versetzt wird. Denn hierbei kommen die Borsten auf ihrem Weg über die Bewe­ gungskreisbahn wiederholt in einen Bereich, in dem sie dann die Zähne in Richtung des Zahnfleisches beaufschlagen.

Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine motorische Zahnbürste der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die eine besonders gründliche Zahnreinigung bei gleichzeitig schonender Behandlung des Zahnfleisches ge­ währleistet, und die dadurch zur Karies- und Parodontose- Prophylaxe besonders geeignet ist.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Borsten im Putzkopf in einer derart schrägen Ausrichtung gehaltert sind, daß sie bei der Verwendung auch schräg zu der zu putzenden (Zahn-)Fläche angeordnet sind, und daß der An­ triebsteil den Bürstenteil in Richtung einer zur zu putzen­ den Fläche etwa senkrechten Bewegungsachse in derart oszil­ lierende Klopfbewegungen versetzt, daß die Borsten dadurch sowie aufgrund ihrer Schrägstellung mit ihren Enden oszil­ lierend über die zu putzenden Fläche geschoben und zurück­ gezogen werden. Hierbei sind die schräggestellten Borsten bevorzugt so ausgerichtet, daß sie bei der Anwendung in Ebenen liegen, die quer zu den Zähnen und damit etwa in Richtung des Zahnfleischrandes ausgerichtet sind.

Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung wird eine außeror­ dentlich gründliche Reinigung der Zähne erreicht, weil je­ weils in einer "Druckphase" der Klopfbewegung die Borsten mit ihren Enden über die Zahnfläche geschoben werden, und zwar aufgrund ihrer Schrägstellung, durch die sie - nach dem Prinzip der "schiefen Ebene" - auf der Zahnfläche weg­ rutschen. Hierdurch wird praktisch ein "Schabeffekt" reicht, der für eine sehr gründliche Reinigung und Entfer­ nung der schädlichen Zahnbeläge sorgt. Darüber hinaus wird erfindungsgemäß erreicht, daß die Enden der Borsten sich stets in Längsrichtung des Zahnfleischrandes bewegen, so daß ein schädliches Zurückschieben des Zahnfleisches vor­ teilhafterweise vermieden wird.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung enthalten.

Anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten, bevorzug­ ten Ausführungsbeispiels soll im folgenden die Erfindung näher erläutert werden. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Zahn­ bürste,

Fig. 2 eine vergrößerte Draufsicht auf den Putzkopf in Pfeilrichtung 11 gemäß Fig. 1,

Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Putzkopf in der Schnittebene III-III gemäß Fig. 2,

Fig. 4 einen Längsschnitt analog zu Fig. 3, jedoch in der Schnittebene IV-IV gemäß Fig. 2, und

Fig. 5 eine Ansicht der Oberkiefer-Zähne eines mensch­ lichen Gebisses zur Erläuterung der Putzwirkung der erfindungsgemäßen Zahnbürste.

Gemäß Fig. 1 besteht eine erfindungsgemäße Zahnbürste 1 aus einem Antriebsteil 2 und einem mit diesem insbesondere lös­ bar, d. h. auswechselbar verbundenen Bürstenteil 4. Der An­ triebsteil 2 ist bevorzugt als Handgriff ausgebildet und enthält nicht näher dargestellte und beschriebene Antriebs­ mittel, die den Bürstenteil 4 in bestimmte, noch zu erläu­ ternde Putzbewegungen versetzen. Zweckmäßigerweise ist der Bürstenteil 4 mit dem Antriebsteil 2 über eine Steckverbin­ dung, insbesondere eine schnappbare Rastverbindung, ver­ bunden.

Der Bürstenteil 4 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel analog zu einer üblichen Hand-Zahnbürste ausgebildet, d. h. er besteht aus einem länglichen, insbesondere streifenarti­ gen Halteteil 6, der an seinem Ende mit Borsten 8 ausge­ stattet ist und hier somit einen Putzkopf 10 bildet.

Erfindungsgemäß sind nun die Borsten 8 im Putzkopf 10 in einer derart schrägen Ausrichtung gehaltert, daß sie bei bestimmungsgemäßer Verwendung auch schräg zu einer zu putzenden Fläche bzw. Zahnfläche 12 angeordnet sind. Diese Fläche 12 ist in Fig. 3 und 4 jeweils durch eine Strich­ punktlinie angedeutet. In diesem Zusammenhang ist unter "bestimmungsgemäßer Verwendung" zu verstehen, daß der Putz­ kopf 10 beim Putzen der Zähne so gehalten und geführt wird, daß er bzw. seine die Borsten 8 aufweisende Oberfläche 13 stets im wesentlichen parallel zu der jeweils zu putzenden Fläche 12 angeordnet ist, wobei das längliche Halteteil 6 stets etwa parallel zum Zahnfleischrand, also quer zu den Zähnen, ausgerichtet wird. Dabei ist nun erfindungsgemäß der Antriebsteil 2 bzw. die darin enthaltene Antriebsein­ richtung derart ausgebildet, daß der Bürstenteil 4 in Rich­ tung einer zu der zu putzenden Fläche 12 bzw. zur Ober­ fläche 13 etwa senkrechten Bewegungsachse 14 (vgl. Fig. 1, 3 und 4) in derart oszillierende Klopfbewegungen (Doppel­ pfeile 16) versetzt wird, daß die Borsten 8 dadurch sowie aufgrund ihrer Schrägstellung mit ihren Enden oszillierend über die zu putzende Fläche 12 geschoben und zurückgezogen werden. Diese Bewegungen der Enden der Borsten 8 sind in Fig. 5 anhand von Doppelpfeilen 18 veranschaulicht.

Wie sich vor allem aus Fig. 2 bis 4 ergibt, sind die Bor­ sten 8 zweckmäßigerweise in mehreren einzelnen bündelarti­ gen Gruppen 20 zusammengefaßt, wobei diese Borsten-Gruppen 20 in mehreren zueinander insbesondere parallelen Reihen (s. insbesondere Fig. 2) angeordnet sind. Hierbei weisen die Borsten 8 bzw. die Borsten-Gruppen 20 vorzugsweise in­ nerhalb einer Reihe jeweils die gleiche Schrägstellung und von Reihe zur jeweils benachbarten Reihe entgegengesetzte Schrägstellungen auf. Dies läßt sich anhand der Fig. 2 bis 4 leicht nachvollziehen. Die Schrägstellung der Borsten 8 bzw. Gruppen 20 ist hierbei erfindungsgemäß so, daß sie je­ weils mit der ganzen Länge in Ebenen liegen, die in Längs­ richtung des Bürstenteils 4 bzw. des Halteteils 6 sowie zu­ mindest annähernd senkrecht zur Oberfläche 13 ausgerichtet sind (Fig. 2).

Es ist zweckmäßig, wenn vier bis sechs, insbesondere - wie dargestellt - fünf Reihen von Borsten-Gruppen 20 vorgesehen sind. Jede Reihe besteht aus vier bis zwölf Borsten-Gruppen 20; im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht jede Reihe allerdings aus lediglich fünf bzw. vier Gruppen 20. Auf diese Ausführungsform ist die Erfindung jedoch keineswegs beschränkt.

Die von der Oberfläche 13 des Halteteils 6 bzw. des Putz­ kopfes 10 ausgehenden Borsten 8 bzw. Borsten-Gruppen 20 schließen mit der Oberfläche 13 jeweils einen spitzen Win­ kel α zwischen 90° und 45°, insbesondere etwa 60° bis 70°, ein. Wenn dann der Putzkopf 10 beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der erfindungsgemäßen Zahnbürste 1 so gehalten und geführt wird, daß die Oberfläche 13 stets zumindest annä­ hernd parallel zu der zu putzenden Zahnfläche angeordnet ist, schließen die Borsten 8 auch mit der Zahnfläche je­ weils einen entsprechenden Winkel α ein. Durch die erfin­ dungsgemäßen Klopfbewegungen (Doppelpfeile 16) rutschen dann die Enden der Borsten 8 in Doppelpfeilrichtung 18 gemäß Fig. 5 über die Zahnflächen.

Darüber hinaus kann es vorteilhaft sein, den Antriebsteil 2 bzw. die darin enthaltene Antriebseinrichtung derart aus­ zubilden, daß den erfindungsgemäßen Klopfbewegungen des Putzkopfes 10 noch mindestens eine weitere Putzbewegung überlagert ist. Hierbei kann es sich um oszillierende Schwingungen um die Längsachse des Bürstenteils 4, d. h. um oszillierende Teil-Rotationen mit geringer Amplitude han­ deln. Zusätzlich oder alternativ kann eine überlagerte Putzbewegung auch als Hin- und Herbewegung des Putzkopfes 10 in Richtung der Längserstreckung des Halteteils 6 und/ oder quer dazu vorgesehen sein.

Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschrie­ benen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfaßt auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen. Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Anspruch 1 definierte Merkmalskombination beschränkt, son­ dern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzel­ merkmalen definiert sein. Dies bedeutet, daß grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann. Insofern ist der Anspruch 1 lediglich als ein erster Formulierungs­ versuch für eine Erfindung zu verstehen.

Claims (6)

1. Motorisch betriebene, insbesondere elektrische Zahn­ bürste (1), bestehend aus einem Antriebsteil (2) und einem mit diesem insbesondere auswechselbar verbunde­ nen Bürstenteil (4) mit einem mit Borsten (8) ausge­ statteten Putzkopf (10), dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (8) im Putzkopf (10) in einer derartigen Aus­ richtung gehaltert sind, daß sie bei Verwendung schräg zu einer zu putzenden Fläche (12) angeordnet sind, und daß der Antriebsteil (2) den Bürstenteil (4) in Rich­ tung einer zur zu putzenden Fläche (12) etwa senkrech­ ten Bewegungsachse (14) in derart oszillierende Klopf­ bewegungen (16) versetzt, daß die Borsten (8) dadurch und aufgrund ihrer Schrägstellung mit ihren Enden oszillierend über die zu putzende Fläche (12) gescho­ ben und zurückgezogen werden.

2. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (8) in mehreren einzelnen bündelartigen Grup­ pen (20) zusammengefaßt sind, wobei die Borsten- Gruppen (20) in mehreren zueinander insbesondere parallelen Reihen angeordnet sind, und vorzugsweise innerhalb einer Reihe die gleiche Schrägstellung und von Reihe zur jeweils benachbarten Reihe entgegen­ gesetzte Schrägstellungen aufweisen.

3. Zahnbürste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Putzkopf (10) ein längliches, streifenartiges Halte­ teil (6) aufweist, in dem die Borsten (8) insbesondere derart gehaltert sind, daß sie bezüglich ihrer Schräg­ stellung jeweils in Längsrichtung des Halteteils (6) ausgerichtet sind.

4. Zahnbürste nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß vier bis sechs, insbesondere fünf, Reihen von Borsten- Gruppen (20) vorgesehen sind, wobei jede Reihe aus vier bis zwölf Borsten-Gruppen (20) besteht.

5. Zahnbürste nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (8) von einer im wesentlichen ebenen Ober­ fläche (13) des Halteteils (6) ausgehen und mit dieser Oberfläche (13) jeweils einen Winkel (α) zwischen 90° und 45°, insbesondere etwa 60° bis 70°, einschließen.

6. Zahnbürste nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsteil (2) derart ausgebildet ist, daß den Klopfbewegungen (16) des Putzkopfes (10) noch minde­ stens eine weitere Putzbewegung überlagert ist.