DE4411776A1 - Bandwaagensystem für Förderbandwaagen oder Dosierbandwaagen - Google Patents
Bandwaagensystem für Förderbandwaagen oder DosierbandwaagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bandwaagensystem für Förderbandwaa
gen oder Dosierbandwaagen gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Um den Gutstrom von Schüttgütern und dergleichen kontinuierlich
zu erfassen oder zu steuern, werden zu einem Großteil Bandwaa
gen oder Dosierbandwaagen eingesetzt. Dazu werden in ein Trans
portbandsystem Wägebrücken eingefügt, bei denen sich die Trag
rollen auf einer oder mehreren Wägezellen abstützen und ein
Signal erzeugen, das dem gewichtsmäßigen Gutstrom entspricht.
Dabei bestehen die Wägebrücken aus Ein- oder Mehrrollenstatio
nen, die den Schüttgutstrom erfassen. Da der relative Fehler
von Bandwaagen oder Dosierbandwaagen mit wachsender Brückenlast
sinkt und die Brückenlast das Produkt aus der wirksamen Brük
kenlänge und der Bandbeladung ist, sind hohe Genauigkeiten mit
langen Wägebrücken zu erzielen. Dazu werden die Wägebrücken aus
einer möglichst großen Anzahl von hintereinander angeordneten
Tragrollen, die sich auf Wägezellen abstützen, gebildet.
Derartige Ein- und Mehrrollenwägebrücken für Band- und Dosier
bandwaagen sind aus dem Kochsiek, Handbuch des Wägens, Braun
schweig-Wiesbanden, 1985, Seite 318 bis 332 bekannt. Dabei sind
die Wägebrücken immer als separater Teil der Bandwaagen erkenn
bar, der über ein spezielles Rahmensystem verfügt, das sich auf
einer oder mehreren Wägezellen abstützt. Derartige Wägebrücken
müssen für jede Bandwaagenbauart speziell konstruiert und her
gestellt werden. Es ist deshalb ein hoher konstruktiver und
apparativer Aufwand erforderlich, um veränderten Anforderungen
an dem Förderbandsystem oder dem Waagensystem gerecht zu wer
den.
Aus dem Schenck-Firmenprospekt F 9107, Ausgabe September 1992,
sind eine Einrollenbandwaage der Typenreihe BEP und eine Mehr
rollenbandwaage der Typenreihe BMC bekannt, die in Bandförder
systemen mit gebräuchlichen Bandbreiten integrierbar sind.
Dabei werden die vorrätig lieferbaren Wägebrücken in die Längs
traversen der gebräuchlichen Förderbandsysteme eingebaut. Diese
Wägebrücken verfügen ebenfalls über ein aufwendiges Rahmen- und
Abstützsystem, so daß sie sich jeweils auch nur für Förderband
systeme gebräuchlicher Bandbreiten eignen. Es muß daher für
jede Ein-, Zwei- oder Mehrrollenausführung ein spezieller Rah
men und Abstützsystem für jede gebräuchliche Förderbandbreite
vorgehalten werden.
Aus dem Schenck-Firmenprospekt F 9107 ist allerdings auch eine
Einrollenbandwaage der Typenreihe BEM bekannt, die aus zwei
gleichartigen Wägemodulen besteht, auf denen sich eine Tragrol
le abstützt. Dabei besteht jedes Wägemodul aus zwei Klemmplat
ten, die die Längstraverse des Förderbandes umgreifen und an
diesem befestigbar sind. An einer innenliegenden Klemmplatte
ist ein bewegliches Krafteinleitungsteil befestigt, auf das
sich die Tragrolle mit einem Ende abstützt. An der innenliegen
den Klemmplatte ist außerdem ein Gehäuseteil befestigt, das zur
Aufnahme und Befestigung der Wägezelle dient. Das Krafteinlei
tungsteil ragt dabei in das Gehäuseteil hinein und überträgt
die Gewichtskraft von der Tragrolle auf die Wägezelle. Für jede
Meßrollenstation sind zwei gleichartige Wägemodule notwendig,
die im Grunde in die meisten Förderbandsysteme ohne großen
Aufwand einsetzbar sind. Durch eine Hintereinanderreihung der
artiger Wägemodule und gemeinsamer Auswertung der erzeugbaren
Wägesignale können auf einfache Art und Weise auch Mehrrollen
bandwaagensysteme geschaffen werden, durch die die Wägegenauig
keit erheblich verbessert werden kann. Allerdings ist hierbei
für jede Meßrollenstation der Einsatz von zwei Wägezellen not
wendig. Da bei den heutigen Genauigkeitsanforderungen meist nur
genau messende DMS-Wägezellen verwendbar sind, ist diese Modul
bauweise vom meßtechnischen Aufwand her sehr groß.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Bandwaa
gensystem der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß es
für nahezu alle Bandfördersysteme verwendbar ist und dies bei
einfachstem meßtechnischen Aufwand, ohne daß dabei die Meßge
nauigkeit nennenswert verringert wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene
Erfindung gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungs
beispiele der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß der meßtechnische Aufwand
erheblich sinkt, weil durch die Messung des quer zur Förder
richtung wirkenden Moments der Meßrollenstation, der bei jeder
Meßrollenstation vorhandene Hebelarm ausgenutzt wird. Insbe
sondere bei quer zur Bandlaufrichtung gleichmäßiger Bandbela
dung sind auch mit nur einer derartigen Meßzelle weitgehend
gleiche Meßgenauigkeiten erzielbar, ohne daß es dafür mecha
nisch aufwendiger Krafteinleitungsgestelle bedürfte. Insbeson
dere bei quer zur Bandlautrichtung gleichmäßiger Bandbelastung
sind mit einer Momentenmessung mit einer Wägezelle gleiche
Meßgenauigkeiten erzielbar wie bei der Lösung mit zwei seitlich
angeordneten Wägezellenmodulen.
Bei einer besonderen Ausführungsform ist die Meßgenauigkeit
auch bei quer zur Bandlautrichtung ungleichmäßiger Bandbeladung
gegenüber der Modullösung, die die doppelte Anzahl von Wägezel
len benötigt, unverändert hoch. Dies wird dadurch erreicht, daß
bei einer Zwei- oder Mehrrollenausführung die Wägezellen sei
tenversetzt angeordnet werden, so daß sich die Fehler durch
eine mögliche seitliche Schwerpunktverlagerung ausgleichen.
Dies ist vor allem bei den Mehrrollenausführungen dadurch er
reichbar, daß man davon ausgehen kann, daß eine seitliche
Schwerpunktverschiebung des Gutstroms zwischen den benachbarten
Meßrollen weitgehend unverändert bleibt.
Bei einer anderen Ausführungsform, bei der das Lagermodul und
das Wägezellenmodul sich lediglich durch den Einbau einer Wäge
zelle unterscheiden, ergibt sich in vorteilhafter Weise eine
Vielzahl von Variationsmöglichkeiten der Wägebrücke nach der
nahezu jede meßtechnische und einbautechnische Aufgabe lösbar
ist. Hierzu ist es auch meist nicht notwendig, bei anderen
Lösungen der Meßaufgabe durch eine andere Bandwaagenzusammen
stellung konstruktive Veränderungen an der Wägebrücke vorzuneh
men, da dies-durch die Variation der Wägemodule und der Anzahl
der Meßrollenanordnung erreichbar ist. So ist durch eine belie
bige Aneinanderreihung von mehreren in Förderrichtung hinter
einander liegenden Meßrollen und den beliebigen Einbau von
Wägezellen in die gleichartigen Module, die Lösung von einer
Vielzahl meßtechnischer Aufgaben möglich. Ebenso kann durch die
Modulbauweise in nahezu jedes Bandsystem eine derartige Wäge
brücke integriert werden, ohne daß dabei nennenswerte Verände
rungen am Bandsystem vorgenommen werden müssen. Daher können in
vorteilhafter Weise derartige Wägebrücken auch in vorhandene
Förderbandsysteme nachgerüstet werden. Hierdurch ist auch eine
kostengünstige Serienproduktion möglich, die zumindest den
kostenmäßigen Aufwand auch für sehr genau messende Lösungen
erheblich verringert.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels, das in
der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine schematisch dargestellte
Meßrollenstation und
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine schematisch dargestellte
Zweirollenbandwaage.
Die Fig. 1 zeigt eine schematisch dargestellte Meßrollenstation
1, die in Ein- und Mehrrollenausführungen von Förderband- oder
Dosierbandwaagen eingesetzt werden kann. Die Meßrollenstation 1
besteht aus einem Tragrollenteil 7, der sich mit einem Quer
träger 6 auf einer Wägevorrichtung 9 und einer Lagervorrichtung
12 abstützt. Dabei ist die Wägevorrichtung 9 als Wägemodul und
die Lagervorrichtung 12 als Lagermodul ausgebildet.
Der Tragrollenteil 7 enthält drei Laufrollen 2, auf denen das
Förderband 3 aufliegt, das das Wägegut 5 transportiert. Es sind
aber auch Tragrollenteile mit zwei und mehr Laufrollen aus führ
bar. Dabei ist das Wägegut 5 quer zur Förderrichtung etwa
gleichmäßig verteilt, so daß sich der Schwerpunkt 4 in der
Mitte der Auflagerpunkte der Krafteinleitungsteile 8, 11 befin
det. Beim Wägegut 5 handelt es sich um Schüttgut, das sich
aufgrund seiner Körnung meist quer zur Förderrichtung
gleichmäßig verteilt.
Das auf dem Förderband 3 transportierte Wägegut 5 erzeugt eine
Gewichtskraft, die über den Querträger 6 auf das Lager- 12 und
Wägemodul 9 übertragen wird. Dabei sind die beiden Module 12, 9
jeweils seitlich unter den Querträgerenden angeordnet. Sie
bestehen aus einem Krafteinleitungsteil 8, 11, einem nicht
dargestellten Kraftübertragungsteil und einem Kraftaufnahmeteil
10, 13. Dabei stützt sich der Querträger 6 auf den Krafteinlei
tungsteil 8, 11 ab, während der Kraftaufnahmeteil 10, 13 seit
lich an einer nicht dargestellten Längstraverse des Förderband
systems befestigt ist. Beide Module 9, 12 sind gleichartig aus
geführt und unterscheiden sich lediglich dadurch, daß in dem
Wägemodul 9 eine Wägezelle eingebaut ist, in die der Kraftein
leitungsteil 8 die Gewichtskraft einleitet. Dabei sind die
Krafteinleitungsteile 8, 11 der Module 9, 12 so ausgebildet,
daß der Querträger 6 die Kraft drehbar um den Krafteinleitungs
teil 11 des Lagermoduls 12 in den Krafteinleitungsteil 8 des
Wägemoduls 9 überträgt. Hierdurch entsteht ein Hebelarm, der
ein Moment auf die Wägezelle ausübt.
Durch die Modulbauweise sind die Abstände zwischen den beiden
Längstraversen des Förderbandsystems variierbar, da dies auf
die konstruktive Ausgestaltung der Wägebrücke keinen Einfluß
hat. Dabei besteht die Wägebrücke bei einer Einrollenausführung
aus einer bauseitig vorhandenen Rollenstation 1 und den beiden
Modulen 9, 12.
Die Feststellung des Gewichtswerts ist bei der beschriebenen
Modulausführung lediglich von der Kenntnis der Breite zwischen
den Auflagerpunkten b und dem Abstand x zwischen dem Schwer
punkt 4 und der Drehachse abhängig. Die gemessene Kraft P·x/b,
wobei P die Nettolast der Wägebrücke darstellt. Bei einer
gleichmäßigen Bandbeladung bewirkt das in die Wägezelle einge
leitete Moment eine Gewichtskraft F, die der halben Nettolast
entspricht. Durch bekannte elektronische Auswerteeinrichtungen
kann bei Eingabe der erfaßbaren geometrischen Abmessungen und
der Fördergeschwindigkeit auf einfache Weise aus dem Wägesignal
die Förderrate, die Fördermenge und andere errechenbare Größen
ermittelt werden.
Die Fig. 2 der Zeichnung zeigt eine schematisch dargestellte
Bandwaage in Zweirollenausführung in Draufsicht. Derartige
Mehrrollenausführungen von Bandwaagen werden immer dann einge
setzt, wenn höhere Genauigkeitsanforderungen bestehen. Diese
Ausführungsart ist insbesondere hervorragend geeignet, wenn die
seitliche Wägegutverteilung ungleichmäßig ist und dadurch der
Abstand x nicht gleich b/2 ist.
Von dem Förderbandsystem sind lediglich die beiden Längstraver
sen 14, 20 dargestellt, an der die Module 16, 19, 21, 22 befe
stigt sind. Quer zu den Längstraversen 14, 20 sind zwei Meßrol
lenstationen 15, 18 angeordnet, die wie die vorstehend bereits
beschriebene Einrollenstation ausgebildet sind. Die beiden
Meßrollenstationen ergeben lediglich durch die benachbarte
Anordnung und gemeinsame Auswertung der Wägesignale eine Mehr
rollenausführung. Die Genauigkeit der Bandwaage könnte zusätz
lich noch dadurch erhöht werden, daß eine Ergänzung von weite
ren Meßrollenstationen eine Vier- oder Mehrrollenstation bilden
würde. Wesentliches Kennzeichen bei den Mehrrollenausführungen
ist, daß die Wägemodule 16, 22 bei den hintereinander liegenden
Meßrollenstationen 15, 18 seitenversetzt angeordnet werden. Das
bedeutet, daß bei der ersten Meßrollenstation 15 das Wägemodul
16 an der rechten Längstraverse 14 und bei der zweiten Meß
rollenstation 18 an der linken Längstraverse 20 angeordnet ist.
Diese versetzte Anordnung wird ebenfalls zwangsläufig bei den
Lagermodulen 21, 19 vorgenommen. Dadurch hebt sich ein Meßfeh
ler auf, der dadurch entsteht, daß eventuell der Schwerpunkt
des Schüttgutstromes 17 nicht in der Bandmitte verläuft. Ein
derartiger Fehlerausgleich ergibt sich allerdings nur dann
vollständig, wenn die Meßrollenstationen paarweise ergänzt
werden.
Claims (4)
1. Bandwaagensystem für Förderband- und Dosierbandwaagen, das
aus mindestens einem Tragrollenteil besteht, das sich auf
mindestens einer Wägezellenvorrichtung abstützt, deren
Signal zur Erfassung des gewichtsmäßigen Gutstroms dient,
dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Tragrollenteil (7)
seitlich je eine Lagervorrichtung (12) und eine Wägezellen
vorrichtung (9) vorgesehen sind, auf denen sich der Trag
rollenteil (7) quer zur Förderrichtung abstützt und aus
dem auf die Wägezelle der Wägezellenvorrichtung (9) ein
wirkenden Moment der Gutstrom ermittelt wird.
2. Bandwaagensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei oder mehr Meßrollenstationen (15, 18) vorgesehen
sind, wobei bei den in Förderrichtung hintereinander lie
genden Meßrollenstationen (15, 18) die Seite, an der je
weils die Wägezellenvorrichtung (16, 22) angeordnet ist,
wechselt.
3. Bandwaagensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wägezellenvorrichtung (9, 15, 18) und die
Lagervorrichtung (12, 21, 19) in Modulbauweise ausgebildet
sind, die über Anbau- und Ausrichtvorrichtungen verfügen,
die so ausgebildet sind, daß sie an einer Vielzahl von vor
bestimmten Stellen der Förder- oder Dosierbandwaage an
bringbar sind, und auf denen sich der Tragrollenteil (7)
seitlich abstützt.
4. Bandwaagensystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Module der Lagervorrichtung (12, 21, 19) und der
Wägezellenvorrichtung (9, 16, 22) weitgehend identisch
ausgebildet sind, wobei sich das Wägemodul (9, 16, 22) von
dem Lagermodul (12, 21, 19) nur dadurch unterscheidet, daß
eine Wägezelle einsetzbar ist.
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- 1994-04-06 DE DE19944411776 patent/DE4411776B4/de not_active Expired - Fee Related
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