DE4411616C2 - Verfahren zum Betreiben einer Strömungsmaschine - Google Patents
Verfahren zum Betreiben einer StrömungsmaschineInfo
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- F01D5/02—Blade-carrying members, e.g. rotors
- F01D5/08—Heating, heat-insulating or cooling means
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F05—INDEXING SCHEMES RELATING TO ENGINES OR PUMPS IN VARIOUS SUBCLASSES OF CLASSES F01-F04
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäss Ober
begriff des Anspruchs 1.
Im Inneren der Wellen, insbesondere von grossen Turbomaschi
nen, befinden sich in der Regel aus Herstellungsgründen, bei
spielsweise bei geschweissten Rotoren, an sich grosse rota
tionssymmetrische Hohlräume, welche mit dem beim Schweissen
verwendeten Schutzgas, typischerweise Argon, gefüllt sind.
Solche Hohlräume wirken bei transienten Betriebsbereichen,
also beim An- und Abfahren der Turbomaschine thermisch iso
lierend. Kommt des weiteren hinzu, dass solche geschweisste
Turbomaschinenwellen durch ihre Konfiguration der kleinen
Oberfläche für den Wärmeaustausch und der unbeheizten Schei
benbauweise thermisch betrachtet sehr träge sind. Die wach
senden Anforderungen bezüglich kleiner Spiele in der Be
schaufelung stösst gerade bei solchen geschweissten Wellen an
Grenzen, denn beispielsweise bei einer Ausserbetriebsetzung
der Turbomaschine kühlt sich der Stator schneller als die
Welle ab, wodurch die Minimierung der Spiele in der Beschau
felung während dieses Vorganges illusorisch wird, denn hier
muss das Spiel in der Beschaufelung stets maximiert werden,
will man zwischen Stator und Welle eine Blockierung der ro
tierenden Teile vermeiden, die dann leicht sogar zu einer
Schrumpfverbindung derselben führen könnte, demnach zu einer
Havarie der Maschine. Beim Anfahren der Turbomaschine verhält
es sich umgekehrt: Der Stator dehnt sich schneller als die
Welle aus, wodurch bis zur Angleichung der Temperatur im Sy
stem zwar zu keiner Blockierung der rotierenden Teile kommt,
aber grosse Spaltverluste entstehen, welche den Wirkungsgrad
mindern.
Die Schrift DE-A1-39 09 577 offenbart eine Anordnung und ein Verfahren zum Steuern von
Spalten der Rotorschaufeln in einem Gasturbinetriebwerk, wobei die Anordnung Einrichtungen
zum Zuführen einer Wärmeübertragungsfluiddurchflussmenge zum Rotor, Einrichtungen zum
Variieren der Temperatur der Durchflussmenge und Einrichtungen zum Steuern der variieren
den Einrichtungen als Funktion der Wärmetransportkapazität des Fluids umfasst.
Eine Einrichtung zur Schaufel und Dichtspaltoptimierung für Verdichter von Gasturbinentrieb
werken ist aus EP-A2-0 235 641 bekannt.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung, wie
sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe
zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
Massnahmen vorzuschlagen, welche eine Ausschaltung der Spalt
verluste bewirken und welche ermöglichen, eine Minimierung
der Spaltspiele zwischen Rotor und Stator vorzusehen, ohne
auf die Temperaturdehnungen in den transienten Betriebsberei
chen der Anlage Rücksicht nehmen zu müssen.
Weil bei geschweisster Bauweise des Rotors der Stator sich
schneller als die Welle abkühlt, d. h. diese Welle sich ther
misch betrachtet träger als der Stator verhält, gehen die
Massnahmen dahin, auf die Welle einzuwirken. Dabei muss man
unterscheiden, ob die Welle gegenüber dem Stator im jeweili
gen Betriebszustand zu erwärmen oder zu kühlen ist. Je nach
dem, wird die Welle durch ein System von inneren Kanälen mit
heissen oder einem kühleren Medium konditioniert. Im Normal
fall wird es sich hier in einem Fall um Heissgase, im anderen
Fall um Kühlluft handeln. Auch eine Konditionierung anhand
von flüssigen Medien ist durchaus möglich.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist somit darin zu se
hen, dass die Welle dem Temperaturverlauf des Stators ange
passt werden kann. Insbesondere beim Abfahren der Turbogruppe
erübrigt es sich, die bis anhin üblichen langen Auslaufzeiten
zur Einpendelung der Temperatur zwischen Stator und Welle
einzuplanen, welche der eigentlichen Verfügbarkeit der Anlage
sehr abträglich sind.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu
sehen, dass die Spiele in der Beschaufelung nunmehr bedenken
los minimiert werden können, was auf den Wirkungsgrad der An
lage positiv auswirkt.
Ferner ist hervorzuheben, wie oben bereits kurz angetönt
wurde, dass es nunmehr ohne weiteres möglich ist, die Turbo
gruppe auch kurzfristig abzustellen, und sie dann wieder
ebensoschnell auf Betriebszustand zu bringen.
Vorteilhafte und zweckmässige Weiterbildungen der erfindungs
gemässen Aufgabenlösung sind in den weiteren abhängigen An
sprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden werden anhand der Zeichnungen Ausführungsbei
spiele der Erfindung näher erläutert. Alle für das unmittel
bare Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Elemente
sind fortgelassen. Gleiche Elemente sind in den verschiedenen
Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Strö
mungsrichtung der Medien ist mit Pfeilen angegeben.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Ausschnitt einer Strömungsmaschine, deren Welle
mit axialen Strömungskanälen versehen ist,
Fig. 2 einen Querschnitt der Welle entlang der Schnittebene
II-II und
Fig. 3 einen weiteren Ausschnitt einer Strömungsmaschine,
deren Welle mit einer ondulierten Kanalführung ver
sehen ist.
Die Fig. 1 zeigt eine aus dem Stand der Technik bekannte
Strömungsmaschine als Verdichter.
Diese besteht aus einem Stator 3 und einem Rotor. Der Rotor,
d. h. die Welle, in dieser Figur besteht aus zwei Wellenteilen
1, 2, die durch Schweissen miteinander verbunden sind. Die
Schweissnaht 4 erstreckt sich in Umfangsrichtung aus
schweisstechnischen Gründen nur über einen Bruchteil der
Stirnfläche. Die Wellenenden der Wellenteile 1, 2 weisen ro
tationssymmetrische Ausnehmungen auf, welche nach dem
Schweissen einen rotationssymmetrischen Hohlraum 10 bilden.
Anströmungsseitig und stromab des Hohlraumes 10 ist in Um
fangsrichtung zwischen Stator 3 und Welle 1, 2 ein Kranz von
Leitschaufeln 5 angeordnet, welche die Strömung des Arbeits
gases 13 zu den nachfolgenden Laufschaufeln 9 kanalisiert.
Die Leitschaufeln 5 sind jeweils mit einer Deckplatte verse
hen, wobei diese Deckplatte in der Welle eingelassen ist. Die
Leitschaufeln 5 sind des weiteren mit einem durchgehenden Ka
nal 7 versehen, der im Wellenteil 2 seine Fortsetzung findet,
wobei an diesem Uebergang eine Labyrinthdichtung 8 vorgesehen
ist. Dieser Fortsetzungskanal 11 erstreckt sich in axialer
Richtung und erfasst weitgehend die ganze Länge des entspre
chenden Wellenteils 1 der Strömungsmaschine. Minimal er
streckt er sich bis in Bereich des nachfolgenden nicht ge
zeigten Hohlraumes. In radialer Richtung ist der Fort
setzungskanal 11 etwa in der Mitte des Radius des jeweiligen
Wellenteils 1 angesetzt, wie dies aus der eingezeichneten
Achse 14 hervorgeht. Grundsätzlich hat die radiale Untertei
lung so zu erfolgen, dass die ganze Welle einer gleichmässi
gen Temperaturbeeinflussung unterworfen ist. Demnach ist zu
postulieren, dass der axiale Verlauf der Fortsetzungskanäle
11 näher der heisseren Oberfläche der Welle vorzusehen ist.
Je nach Temperatur-Konditionierung der Wellenteile 1, 2 ge
genüber dem Stator 3 strömt ein Konditionierungsmedium, vor
zugsweise ein Konditionierungsgas 6, mit einer entsprechender
Temperatur über den Kanal 7 der Leitschaufel 5 in den Fort
setzungskanal 11 ein. Nach axialer Durchströmung desselben
wird dieses zu Kühl- oder Aufwärmezwecken verbrauchte Gas 12
an geeigneter Stelle in die Strömung der Arbeitsgase 13 der
entsprechenden Strömungsmaschine entlassen. Grundsätzlich ist
es so, dass die beschriebene Temperatur-Konditionierung der
Welle gegenüber dem Stator bei den verschiedenen Betriebszu
ständen im vermehrten Masse auch für die Wellenteile im Be
reich der Turbine gilt. Hat man mit einer einwelligen Ma
schine zu tun, so ist besonders Augenmerk auf die Temperatur-
Konditionierung im Bereich des turbinenseitigen Wellenteils
gegenüber dem kälteren verdichterseitigen Wellenteil zu le
gen. Des weiteren soll bei dieser Temperatur-Konditionierung
der einzelnen Wellenteile berücksichtigen werden, dass bei
geschweisster Welle die strahlungsbedingte Wärmeübertragung
im Hohlraum 10 etwa 5% der metallischen Wärmeleistung aus
macht. Mehrheitlich wird die Temperatur-Konditionierung der
Welle auf Kühlung auszulegen sein, dies mit dem Ziel, die Ab
kühlung der Welle aus genannten Ueberlegungen schneller zu
erzielen.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Wellenteil 2. Darin sind
die Fortsetzungskanäle 11 gezeigt, welche in einem Abstand
zueinander eine gleichmässige Temperatur-Konditionierung der
Welle ermöglichen. Es ist dabei zu berücksichtigen, dass der
Abstand der Fortsetzungskanäle 11 zueinander aus den ver
schiedenen Kräfteeinwirkungen auf die Welle, um diese nicht
zu schwächen, nicht zu klein gewählt werden dürfen, d. h.,
dass unter Umständen nicht jede Leitschaufel 5 einen Kanal 6
aufweist, wobei dies auch davon abhängt, auf welchem Mittel
kreis die Fortsetzungskanäle 11 angeordnet sind. Aus herstel
lungstechnischen Gründen ist die Führung der einzelnen Fort
setzungskanäle 11 individuell gestaltet, wobei bei beispiels
weise gesinterten Wellenteilen ohne weiteres ein System von
kommunizierenden Kanälen mit einer Reduktion der Einlass- und
Auslassöffnungen für das eingesetzte Gas zur Anwendung gelan
gen kann. Hierzu wird auf Fig. 3 verwiesen.
Fig. 3 zeigt eine Strömungsmaschine ensprechend der vorliegenden Erfindung, welche als Tur
bine dargestellt ist. Die Problematik betreffend Angleichung
der Temperaturverlauf-Charakteristik zwischen Stator und Ro
tor ist indessen die gleiche. Gegenüber Fig. 1 wird hier ge
zeigt, dass die Zuführung des Konditionierungsgases 6 gegen
über der Heissgase 22 in beiden Richtungen disponiert werden
kann. Zu diesem Zweck ist am Ende des Wellenteils 2 auch eine
Leitschaufel-Konfiguration 17 vorgesehen, welche ebenfalls
mit einem Durchflusskanal 18 versehen ist. Eine solche Be
treibungsart bedingt für die beiden Durchflusskanäle 7, 18 je
ein steuerbares Ventil 19, 20. Zum besseren Verständnis ist
die Turbine mit zwei Laufschaufeln 21 und einer dazwischen
geschalteten einfachen Strömungsleitschaufel 16 ergänzt. Ge
genüber Fig. 1 sind die Fortsetzungskanäle 15 in den Wellen
teilen 1, 2 nicht mehr streng axial geführt, sondern sie be
schreiben eine ondulierte Führung, welche den Vorteil hat,
die ganze Materialstärke der Welle integraler zu erfassen.
Diese Fortsetzungskanäle 15 münden in den Hohlraum 10, und
strömen von dort weiter, womit auch dort diese thermisch be
einflusst werden. Ensprechend der vorliegenden Erfindung
wird das Konditionierungsmedium 6 in einem
geschlossenem Kreislauf zirkulieren.
1
Wellenteil
2
Wellenteil
3
Stator
4
Schweissnaht
5
Leitschaufel
6
Konditionierungsgas
7
Kanal
8
Labyrinthdichtung
9
Laufschaufel
10
Hohlraum
11
Fortsetzungskanal
12
Verbrauchtes Gas
13
Luftströmung
14
Achse der Wellenteile
15
Fortsetzungskanal
16
Strömungsleitschaufel
17
Leitschaufel
18
Durchflusskanal
19
Ventil
20
Ventil
21
Laufschaufel
22
Heissgase
Claims (6)
1. Verfahren zum Betreiben einer Strömungsmaschine, im wesentlichen bestehend aus
einem Stator (3) und einem Rotor, wobei letztgenannter aus mehreren zusammenge
schweissten Wellenteilen (1, 2) besteht, und wobei die einzelnen Wellenteile (1, 2) end
seitig einen rotationssymmetrischen Hohlraum (10) aufweisen, wobei die sich in transi
enten Betriebsbereichen einstellende Temperaturdifferenz zwischen Stator (3) und Ro
tor dergestalt ausgeglichen wird, dass der Rotor thermisch nach Massgabe der Tempe
raturverlauf-Charakteristik des Stators (3) beeinflusst wird und wobei ein Konditionie
rungsmedium (6) durch den Rotor und durch die Hohlräume (10) strömt,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Konditionierungsmedium (6) in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Konditionie
rungsmedium (6) durch innerhalb des Rotors angelegte Kanäle (11, 15) strömt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Temperaturerhöhung
des Rotors mit einer Menge Heissgase vorgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kühlung des Rotors
durch eine Menge Kühlluft vorgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Konditionierungsmedi
um (6) durch eine Leitschaufel (5) vom Stator (3) zum Rotor geleitet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Konditionierungsmedi
um (6) nach Durchströmen des Rotors und der Hohlräume (10) durch eine zweite Leit
schaufel (17) geleitet wird.
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