DE4411264C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Fahrbahnmarkierungen und dergleichen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erzeugen von Fahrbahnmarkierungen und ähnlichen Hinweisen, beispielsweise von Warnhinweisen, für die Teilnehmer des flie­ ßenden Verkehrs.

Üblicherweise werden die Verkehrsteilnehmer mit Hilfe von fest angebrachten Fahrbahnmarkierungen und dergleichen Hinweisen informiert. Dies sind in der Regel auf der Fahrbahn fest ange­ brachte und in bestimmten Abständen vorgesehene Nägel oder auch weiße oder farbige Streifen. Damit ist aber der Nachteil verbunden, daß ein Anpassen der Hinweise (Markierungen) an sich ändernde Situationen nur sehr umständlich möglich ist und Zeit braucht. Die Nägel oder Farbstreifen müssen hierzu näm­ lich entfernt und durch anders angeordnete Nägel bzw. Farb­ streifen ersetzt werden. Dies ist aber nicht im Sinne eines optimalen Verkehrsflusses und auch nicht im Sinne optimaler Verkehrssicherheit.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung vorzuschlagen, mit denen derartige Hin­ weise oder Markierungen sehr schnell angebracht werden können, so daß sie den jeweiligen Erfordernissen des Verkehrs sehr schnell angepaßt werden können.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß die Hinweise mit Hilfe eines Projektors auf den betreffenden Verkehrsweg projiziert werden.

Dadurch ist es möglich, die betreffenden Hinweise sehr schnell den jeweiligen Anforderungen anzupassen, in der Regel inner­ halb von Bruchteilen einer Sekunde. Hierzu muß nämlich ledig­ lich das von dem oder den Projektoren projizierte Bild ent­ sprechend ausgewechselt werden.

Bevorzugt wird es, wenn der bzw. die Projektoren gesteuert werden, beispielsweise von der Schaltung einer Ampelanlage oder von Verkehrsteilnehmern. Werden die Projektoren von der Schaltung einer Ampelanlage gesteuert, so kann man mit Hilfe der projizierten Markierungen den Verkehrsfluß entsprechend steuern, wie dies weiter unten noch näher erläutert wird. Oder der oder die Projektoren werden von Verkehrsteilnehmern ge­ steuert, beispielsweise von einer Straßenbahn, die sich einer Haltestelle nähert, wobei dann die Verkehrsteilnehmer von dieser Tatsache durch einen zusätzlichen Warnhinweis infor­ miert werden, so daß sie zu einer besonders vorsichtigen Fahr­ weise angehalten werden.

In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, daß Warnhinweise beispielsweise an Haltestellen von Straßenbahnen zwar üblich sind, aber auch hier sind sie dauerhaft angebracht und warnen somit die Verkehrsteilnehmer ständig, d. h. nicht nur beim Ein- und Aussteigen der Verkehrsteilnehmer. Bedingt durch die ständige Warnfunktion beim Stand der Technik läßt aber deren Hinweis- und Warncharakter erfahrungsgemäß nach, weil ja die Warnung während der längsten Zeit unnötig ist, wenn sich näm­ lich keine Straßenbahn der Haltestelle nähert.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispie­ len näher erläutert, aus denen sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt:

Fig. 1 schematisch eine Draufsicht auf eine Kreuzung zur Darstellung der grundsätzlichen Situation;

Fig. 2 die Situation nach Fig. 1, wobei erfindungsgemäß zusätzliche Markierungen auf die Fahrbahn projiziert werden;

Fig. 3 die Situation nach Fig. 1 und 2 in einer demgegen­ über abgeänderten Verkehrssituation, wobei ebenfalls die Markierungen erfindungsgemäß auf die Fahrbahn projiziert werden;

Fig. 4 ebenfalls schematisch eine Situation, wobei ein Warnhinweis an einer Straßenbahnhaltestelle auf die Fahrbahn projiziert wird.

In Fig. 1 ist eine Kreuzung skizziert, die durch Ampeln A, B, C und D geregelt wird.

Auf den Verkehrswegen und insbesondere auf der Kreuzung sind Markierungen 1 angebracht, die etwa die beiden aus der Rich­ tung S kommenden Fahrstreifen an die beiden von der Kreuzung in Richtung N führenden Fahrstreifen anpassen.

Die Markierungen 1 sind entweder herkömmlich angebracht, d. h. beispielsweise mit Hilfe von fest verklebten Farbstreifen, oder auch erfindungsgemäß erzeugt, d. h. mittels eines oder mehrerer Projektoren, die vorzugsweise an den Ampeln A-D angebracht und in diese integriert sind. Bei den Projektoren handelt es sich beispielsweise um Grafik-Lichtwerfer.

Die schraffierten Pfeile in Fig. 1 stellen keine Markierungen dar, sondern sie sollen die jeweiligen Fahrtrichtungen anzei­ gen.

In Fig. 2 ist grundsätzlich dieselbe Kreuzungssituation wie in Fig. 1 dargestellt, wobei jetzt die Markierungen 1 proji­ ziert werden, die, verglichen mit Fig. 1, hier als durchgezo­ gene Linien ausgebildet sind. Damit wird also ein Wechsel zwischen den beiden von Süden nach Norden führenden Fahrspuren im Bereich der Kreuzung verboten.

In Fig. 2 zeigen also die Ampeln grün für die Verkehrsteil­ nehmer aus Richtung Süden und aus Richtung Norden an; ein Linksabbiegen für diese Nord-Südrichtung und umgekehrt ist nicht erlaubt.

Fig. 3 zeigt dieselbe Situation, wobei die Ampeln aber jetzt grün zeigen für die Verkehrsteilnehmer aus Richtung Westen und Osten. (Auch hier sind keine Linksabbieger vorgesehen.)

Insbesondere ein Vergleich der Fig. 2 und 3 zeigt somit, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sehr schnell die Fahrbahnmarkierungen an die jeweilige Verkehrssituation (Am­ pelschaltung) angepaßt werden kann, wodurch insbesondere die Sicherheit erhöht wird.

Es sei ergänzend erwähnt, daß auch in Fig. 3 keine Linksab­ bieger erlaubt sind.

In Fig. 4 ist eine Straßenbahnhaltestelle angedeutet, wobei auf die Fahrbahn ein Warnhinweis projiziert wird, mit dem die Verkehrsteilnehmer zu erhöhter Vorsicht angehalten werden, sobald sich eine Straßenbahn der Haltestelle nähert. (Dieser Warnhinweis befindet sich beispielsweise in Höhe des Autos in Fig. 4.)

Auch durch diese Zusatzinformation ergibt sich eine erhöhte Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer, verbunden mit einem fühlbar erhöhten Aufmerksamkeitswert, weil der Warnhinweis nur dann erscheint, wenn eine erhöhte Aufmerksamkeit von den Ver­ kehrsteilnehmern tatsächlich gefordert wird.

Verglichen mit den herkömmlichen, festen Markierungen haben die erfindungsgemäßen Markierungen auch den Vorteil, daß sie bei verschmutzter oder schneebedeckter Fahrbahn immer noch sichtbar sind.

Claims (7)

1. Verfahren zum Erzeugen von Fahrbahnmarkierungen und ähn­ lichen Hinweisen (1), beispielsweise von Warnhinweisen, für die Teilnehmer des fließenden Verkehrs, dadurch gekennzeichnet, daß die Hinweise (1) mit Hilfe eines Projektors auf den betreffenden Verkehrsweg projiziert werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Projektor gesteuert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Projektor von der Schaltung einer Ampelanlage gesteuert wird.

4. Verfahren nach Patentanspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Projektor von Verkehrsteilnehmern gesteuert wird.

5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Patentansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Projektor vorgesehen ist, mit dem die Hinweise (1) auf den Verkehrsweg proji­ ziert werden.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Projektor an die Steuerung einer Ampelschaltung angeschlossen ist.

7. Vorrichtung nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Projektor in die Ampelanlage integriert ist.