DE4410914C2 - Vorrichtung zum Abführen von Wärme - Google Patents
Vorrichtung zum Abführen von WärmeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Vorrichtung zum Abführen von
thermischer Energie in einer thermisch hoch beanspruch
ten Struktur, bei der die anfallende Wärme in einer
endothermen chemischen Reaktion umgesetzt wird.
Beim Wiedereintritt von Raumflugkörpern in die Erd
atmosphäre sowie bei extrem schnell fliegenden Flug
zeugen, sogenannten Hyperschallflugzeugen, treten hohe
Wärmebeanspruchungen an Teilen der Außenhülle auf. So
werden bei einem Hyperschallflugzeug vor allem die
Flügelvorderkanten und die Flugzeugnase thermisch stark
belastet. Eine Möglichkeit, diese Problematik zu be
herrschen, besteht in der Verwendung sogenannter Ab
lationsmaterialien, die die an den kritischen Stellen
auftretenden großen Wärmemengen über größere Bereiche
verteilen und so temperatursenkend wirken. Andere
Lösungswege stellen die Verwendung eines aus Kacheln
bestehenden Hitzeschildes oder die punktuelle Kühlung
mit flüssigem Wasserstoff dar, der auch für den Antrieb
des Raumflugkörpers verwendet wird.
Ablatives Material hat den Nachteil, daß es in einer
vergleichsweise dicken Schicht aufgetragen werden muß,
um das Innere zuverlässig vor zu großer Hitzeeinwirkung
zu schützen. Zudem wird bei diesem Material die aero
dynamische Oberfläche verändert, so daß sie von der
vorausberechneten Form abweicht und sich eine veränder
te Aerodynamik ergibt. Kacheln, wie sie beispielsweise
beim Space-Shuttle verwendet werden, haben den Nach
teil, daß auch bei ihnen eine relativ große Schicht
dicke erforderlich ist und somit viel zusätzliches
Gewicht transportiert werden muß. Eine direkte Kühlung
der Flugkörperstruktur mit flüssigem Wasserstoff birgt
wiederum das Problem in sich, daß dies bei niedrigen
Temperaturen geschehen muß, da der verwendete Wasser
stoff in kryogener Form vorliegt. Zwangsläufige Folge
ist, daß durch eine Temperaturabsenkung an der Struktur
die Wärmeeinleitung erhöht wird, wodurch wiederum der
Bedarf an Kühlmittel steigt. Außerdem setzt dieses
Kühlverfahren eine sehr gute Wärmeisolierung der Außen
haut des Flugkörpers voraus, da die Temperaturen an den
von der Kühlflüssigkeit, d. h. dem Wasserstoff, durch
strömten Rohrleitungen nicht zu hoch sein dürfen.
Daneben ist aus der EP 01 33 066 B1 eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art bekanntgeworden, bei der ein
geschichteter Plattenaufbau als Schutz oder Wärmeab
leitschirm für den Bereich niedriger Temperaturen bis
etwa 100°C vorgesehen ist. Bei dieser bekannten Vor
richtung ist zwischen zwei Platten, von denen die eine
thermisch beaufschlagt wird, eine reaktive Substanz
angeordnet, die bei Erreichen einer bestimmten Tempera
tur ein nicht brennbares Gas oder Dampf freisetzt. Als
geeignete Substanz ist dabei Wasser vorgesehen und als
ein mögliches Material für die äußere Platte des
Schirmes ein solches, das mit dem Gas oder überhitzten
Dampf eine endotherme Reaktion eingeht. Unter anderem
wird für diesen Zweck in der EP 01 33 066 B1 Kohlen
stoff vorgeschlagen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Ab
führen thermischer Energie bereitzustellen, durch die
auf einem vergleichsweise hohen Temperaturniveau eine
möglichst große Wärmesenke geschaffen wird.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Vorrichtung
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentan
spruches 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungs
gemäßen Vorrichtung, die der Optimierung des Kühl
prozesses dienen, sind in den weiteren Ansprüchen
angegeben.
Die Vorrichtung nach der Erfindung weist den Vorteil
auf, daß die Kühlung bei nahezu konstanter Temperatur
auf hohem Temperaturniveau erfolgt. Dadurch vergrößert
die Kühlung nicht den Wärmestrom in die zu kühlende
Struktur. Die Kühlung kann direkt an der thermischen
Materialgrenze stattfinden, wodurch der Wärmestrom von
außen in die Struktur wesentlich minimiert wird.
Besonders geeignet für eine Verwendung in Zusammenhang
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die sogenann
te Wassergassynthese, die auf der Reduktion von Wasser
durch Kohlenstoff gemäß der Reaktionsgleichung
H₂O + C + 118,7 MJ → CO +H₂
basiert. Die angegebene Wärmemenge von 118,7 Mega-Joule
(MJ) bezieht sich auf ein kmol (= 18,015 kg) Wasser und
ein kmol (= 12,01 kg) Kohlenstoff. Bei der Reaktion,
die eines der ältesten Verfahren zur Darstellung von
Wasserstoff (H₂) ist, entsteht ein kmol (= 22,414 m³
oder 2,016 kg) molekularer Wasserstoff. Bei der bekann
ten Anwendung dieses Verfahrens, der Wassergassynthese
im Hochofenprozeß, wird die für die Reduktion des
Wassers erforderliche thermische Energie durch eine
teilweise Verbrennung der eingesetzten Kohle gewonnen.
Bei einer Realisierung dieser endothermen chemischen
Reaktion in der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung
ergibt sich der Vorteil, daß die aufgenommene Wärme
nicht wieder abgegeben wird, da sowohl die Ausgangs
als auch die Endprodukte dieses Prozesses stabil bzw.
metastabil sind. Das Endprodukt ist ein gasförmiger
Brennstoff, der bei einer Verwendung der Vorrichtung
nach der Erfindung, beispielsweise in einem Hyper
schallflugzeug als Treibstoff genutzt werden kann. Auf
diese Weise kann durch das mitgeführte Kühlmittel, in
diesem Fall Wasser, ein Teil des Treibstoffbedarfs
gedeckt werden.
Anstelle einer Verwendung als Treibstoff ist aber auch
eine Kühlung des entstehenden Reaktionsproduktes, z. B.
durch kryogenen Wasserstoff als Sekundärkühlmittel,
möglich. Bei geeigneter Abkühlgeschwindigkeit und even
tuellem Einsatz eines Katalysators ist dann eine
chemische Umwandlung dieses Reaktionsproduktes des
Primärkühlmittels möglich. Dadurch wird zweierlei er
reicht:
- - Die Umwandlung ist ein exothermer Vorgang; durch die Kühlung des Endproduktes mit kryogenem Wasser stoff, der in der Regel für den Hauptantrieb des Hyperschallflugzeuges benutzt wird, entsteht ein regenerativer Kühlkreislauf, der zu einer erheb lichen Treibstoffeinsparung führt.
- - Durch die Kühlung und chemische Umwandlung entsteht ein geschlossener Kühlkreislauf, da das Kühlmittel immer wieder regeneriert werden kann. Dadurch ist die spezifische Wärmeaufnahme theoretisch unend lich. Sie wird lediglich durch die Treibstoffmenge als Wärmesenke begrenzt.
Bei der Verwendung der Kombination von Wasser und Kohle
ergeben sich allerdings nicht nur die auf die Masse
bezogene höchste spezifische Wärmeaufnahme, die Nutzung
der hohen Wärmekapazität des Wassers und seine hohe
Verdampfungsenthalpie, die zusätzlich zu Kühlzwecken
genutzt werden kann, sondern als weiterer Vorteil die
Möglichkeit, mitgeführtes Brauchwasser und/oder das bei
der Verbrennung in den Brennstoffzellen entstandene
Wasser mit in den Kühlkreislauf einzubeziehen. Dieses
Wasser ist in Raumfahrzeugen, wie beispielsweise dem
Space-Shuttle, ohnehin vorhanden und kann auf diese
Weise sinnvoll für eine Steigerung der mitzuführenden
Nutzlast eingesetzt werden, die sich daraus ergibt, daß
durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung
ein Großteil der Masse des ansonsten erforderlichen
Hitzeschildes entfallen kann. Darüber hinaus ist die
Kühlvorrichtung nach der Erfindung auch besonders gut
für eine Verwendung in Wiedereintrittskapseln geeignet.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand von in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläu
tert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines
Hyperschallflugzeuges in Draufsicht und
Fig. 2 bis 5 Details der in Fig. 1 dargestellten Anordnung.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Flugkörper 1, einem
Hyperschallflugzeug, sind im Bereich der Vorderkanten
und der Flugzeugnase Rohrleitungen 2, 3 eines Kühl
systems verlegt, das nach dem Prinzip der Wassergas
synthese arbeitet. Die in der Figur ausgezogen
dargestellten Rohrleitungen 2 bilden einen Wasser
dampf-/Wassergaskreislauf, während die gestrichelt dar
gestellten Rohrleitungen 3 Bestandteile eines Wasser
kreislaufs sind.
Der innere Aufbau der Rohr des Rohrleitungssystems 2
ist in drei unterschiedlichen Varianten in den Fig.
2 bis 4 dargestellt. Die Rohrwandungen 20, 30, 40 be
stehen aus einem hochwarmfesten Material, beispiels
weise einer Nickel-Basislegierung, Molybdän, Wolfram
oder TZM (Titan-Zirkonstabilisiertes Molybdän). Der
letztgenannte Werkstoff ist dabei wegen seiner leichten
Bearbeitbarkeit und seiner guten Wärmeleitfähigkeit für
diesen Verwendungszweck besonders gut geeignet. Das
Innere der Rohre enthält eine Füllung 21, 31, 41 aus
Kohlenstoff, der in das Rohr eingepreßt ist. In den
Füllungen 21, 31, 41 sind Bohrungen 22, 32, 42 vorgesehen,
die als Gasraum dienen. Eine weitere, in der Zeichnung
nicht dargestellte Möglichkeit besteht darin, die Rohre
mit Kohlenstoff-Kugeln zu verfüllen, wobei die zwischen
den Kugeln vorhandenen Zwischenräumen als Gasraum
dienen.
Das für den Kühlprozeß benötigte Wasser wird in einem
Wassertank 4 mitgeführt. Von hier gelangt das Wasser in
einen Verdampfungswärmetauscher 5, der den Wasser
dampf-/Wassergaskreislauf mit einem separaten konven
tionellen Kühlwasserkreislauf kombiniert, der aus den
Rohrleitungen 3 besteht. Dieser Kühlkreislauf, der im
Detail in Fig. 5 dargestellt ist, dient beispielsweise
zur Kühlung von Bordgeräten mit hoher Wärmedissipation
und/oder des Cockpitbereichs. Die Kühlleistung wird
dabei über die isobare Wärmekapazität und Verdampfungs
enthalpie des Wassers erreicht. Das durch das Rohr
leitungssystem zirkulierende Wasser wird bei diesem
Kühlprozeß in Dampf überführt. Der so entstandene Dampf
kondensiert im Wärmetauscher 5 und führt dabei seiner
seits das aus dem Tank 4 in den Wärmetauscher 5 ge
langende Wasser in die Dampfphase über. Dadurch baut
sich ein Druck auf, der den Wasserdampf durch die Gas
räume 22, 32 bzw. 42 der Rohrleitungen 2 treibt. Sobald
die Temperatur im Rohrinneren aufgrund von Wärmeein
wirkung auf die Außenwand des Flugkörpers 1 den Wert
von etwa 1000°C überschreitet, beginnt die Wassergas
synthese gemäß der Reaktion
H₂O + C + 118,7 MJ → CO + H₂.
Die bei dieser endothermen Reaktion verbrauchte Wärme
verhindert, daß die Temperatur im Inneren der Rohre auf
Werte oberhalb von 1100°C ansteigt. Die Querschnitte
der Gasräume 22, 32 bzw. 42 sind dabei so bemessen, daß
die Strömungsgeschwindigkeit und Verweilzeit des
Wasserdampfes in den Rohren groß genug ist, um eine
möglichst vollständige Umsetzung des Wasserdampfes zu
erzielen. Gegebenenfalls kann dies auch über einen
mehrfachen Umlauf des Wasserdampfes erreicht werden.
Das bei dem Kühlprozeß entstehende Wassergas, ein
Gemisch aus Wasserstoffgas und Kohlenmonoxid, das in
einer Temperatur von ca. 1100°C vorliegt und im Auf
fangbehälter 6 zwischengespeichert wird, besitzt einen
hohen Brennwert. Es kann daher als Treibstoff für den
Hauptantrieb des Flugkörpers 1 oder für einen bord
internen Stromgeneratur verwendet werden. Eine optimale
Nutzung dieses Reaktionsproduktes ergibt sich, wenn
dieses Wassergas in die Nachexpansionsrampe des Haupt
antriebes des Flugkörpers 1 eingeleitet wird. Hier
führt es infolge der Nachexpansion zu einer zusätz
lichen Schuberhöhung, ohne daß spezielle Einrichtungen
oder Einstellungen des Hauptantriebssystems erforder
lich wären.
Sofern das entstandene Wassergas nicht verbrannt werden
soll, kann es durch den als Treibstoff für den Haupt
antrieb mitgeführten flüssigen Wasserstoff gekühlt
werden. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn das etwa
1100°C heiße Wassergas zunächst an einer thermisch
nicht so stark beanspruchten Stelle entlanggeführt
wird, wobei es einen Teil seiner Wärmeenergie durch
Strahlung abgibt und sich dadurch auf etwa 900°C ab
kühlt, wodurch es wesentlich einfacher zu handhaben
ist. Unterhalb dieser Temperatur beginnt das im Wasser
gas enthaltene Kohlenmonoxid sich gemäß dem Boudouard-
Gleichgewicht unter Wärmeabgabe in Kohlenstoff und
Kohlendioxid zu zersetzen. Dieser Prozeß kann gegebe
nenfalls durch einen Katalysator beschleunigt werden.
Bei dieser Umsetzung gemäß
CO + CO → C + CO₂ + 160 MJ
werden bei einem Einsatz von 2 kmol (= 28 kg) etwa
160 MJ frei, was einer spezifischen Energie von etwa
5,7 MJ/kg CO entspricht.
Die bei der Reaktion freiwerdende Energie kann über
eine Aufheizung des für den Hauptantrieb vorgesehenen
Wasserstoffs ebenfalls für eine Leistungssteigerung des
Hauptantriebes genutzt werden. Diese wird erzielt,
indem aufgrund der Treibstoffvorwärmung die erforder
liche Brennkammertemperatur mit einer geringeren Treib
stoffmenge erreicht wird.
Der bei der Umsetzung entstehende Kohlenstoff sowie das
Kohlendioxid können anschließend wieder für den Kühl
prozeß im Hochtemperaturbereich genutzt werden. Dabei
wird der Kohlenstoff, der bei der Reaktion als feiner
Staub entsteht, in dem aus Kohlendioxid und Wasserstoff
bestehenden Gasgemisch verwirbelt und so in diesem Gas
gemisch suspendiert.
Wird dieses Gas-Kohlenstoffgemisch wieder in die
heißen, mit Kohlenstoff gefüllten Rohre eingeleitet, so
setzt sich unter Umkehrung der obigen Reaktions
gleichung das in ihm enthaltene Kohlendioxid mit dem im
Gas suspendierten oder im Rohr vorhandenen Kohlenstoff
gemäß
C + CO₂ + 160 MJ → CO + CO
um, wobei sich die angegebene Energiemenge wieder auf
jeweils ein kmol C und CO₂ bezieht. Dieser Reaktions
ablauf kann gegebenenfalls mehrfach wiederholt werden.
Die in Fig. 4 dargestellte Möglichkeit der Bereitstel
lung der erforderlichen Förderleistung, um den Wasser
dampf durch die mit Kohlenstoff gefüllten Rohre zu
treiben, mittels eines Verdampfungswärmetauschers 5 ist
dabei insbesondere für Wiedereintrittskapseln, die über
kein eigenes Antriebssystem verfügen, von Vorteil. Die
für die Verdampfung notwendige Energie wird dabei durch
die Kühlung von Bordgeräten mit hoher Wärmedissipation
und durch die Kühlung von Bereichen der Kapselober
fläche gewonnen. Der sich aufbauende Druck im Wärme
tauscher dient als Antriebskraft für den Wasserdampf
transport. Erhöht sich z. B. beim Wiedereintritt der
Wärmestrom auf die Kapseloberfläche, so führt dies zu
einer erhöhten Verdampfungsrate und damit zu einer
erhöhten Förderleistung. Auf diese Weise wird der zur
Bereitstellung von Kühlleistung erforderliche Wasser
dampfdurchsatz durch die mit Kohlenstoff gefüllten
Rohre selbsttätig reguliert.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Abführen von thermischer Energie in
einer thermisch hoch beanspruchten Struktur, bei
der die anfallende Wärme in einer endothermen
chemischen Reaktion umgesetzt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den durch die Wärmeeinwirkung
beaufschlagten Bereichen der Struktur Rohrleitungen
(2) angeordnet sind, die mit einem Reduktionsmittel
gefüllt sind und durch die Wasserdampf leitbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bestehend aus einem
Flugkörper, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohr
leitungen (2) in den durch Reibungshitze beauf
schlagten Bereichen der Außenverkleidung der
Struktur angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Dampferzeugungseinheit (5) vor
gesehen ist, die dem System der Rohrleitungen (2)
vorgeschaltet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das Reduktionsmittel aus
Kohlenstoff (C) und die chemische Reaktion in einer
Wassergassynthese besteht, bei der Wasser (H₂O)
durch den Kohlenstoff gemäß der Reaktionsgleichung
H₂ O + C + Energie CO + H₂zu Wasserstoff (H₂) unter Bildung von Kohlenmonoxid
(CO) reduziert wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das Reduktionsmittel aus
wenigstens einem Metall bzw. Metalloxid und die
Reaktion in einer Reduzierung von Wasser durch
diese Metalle bzw. Metalloxide besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur
Verwendung in einem angetriebenen Raumflugkörper,
dadurch gekennzeichnet, daß Reaktionsprodukte als
Treibstoffverwendet werden.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Reaktionsprodukte in
einer nachfolgenden exothermen Reaktion wieder auf
bereitet werden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7 zur Verwendung in einem
angetriebenen Raumflugkörper, dadurch gekennzeich
net, daß die freiwerdende Energie zur Treibstoff
vorwärmung eingesetzt wird.
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