DE4410253C2 - Schaltungsanordnung zur Energieversorgung von Elektrolumineszenzfolien - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Energieversorgung von ElektrolumineszenzfolienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schattungsanordnung zur Energieversorgung (EL-Folien)
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
EL-Folien sind flache Leuchtmedien, die bei Anregung durch eine Wechselspan
nung bestimmter Frequenz, Kurvenform und Amplitude elektromagnetische Wellen
im sichtbaren Bereich emittieren. Standardwerte sind 115 VACRMS und 400 Hz.
Gleichspannungsanteile sind zu vermeiden, da sonst ein Abwandern der für die
Lichtemission zur Verfügung stehenden Moleküle zu erwarten ist, was eine kür
zere Lebenszeit des Materials zur Folge hat.
Die Lichtstärke nimmt im Laufe der Betriebsstunden kontinuierlich ab. Diese
Reduktion - aber auch generell der Wert der Lichtstärke - ist unter anderem
stark abhängig von den Parametern der Anregung.
Es sind unterschiedliche Bauformen bekannt (Aufbau siehe z. B. Patent
WO 89/12376). Je nach Aufbau der Leuchtpigmente können unterschiedliche Farb
töne erzielt werden.
EL-Folien sind als komplexe Bauelemente zu verstehen, die ihre Eigenschaften
wie Widerstand und Kapazität aber auch die Wellenlänge des emittierten Lich
tes in Abhängigkeit von vielen Parametern verändern und somit nicht konstant
sind. Zu diesen Parametern gehören unter anderem die Frequenz, die Amplitude
und die Kurvenform der angelegten Spannung, Alterungserscheinungen mit und
ohne angelegte Spannung, Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit oder Temperatur.
Die Impedanz ist außerdem abhängig von der Foliengröße und vom Farbton.
Selbst bei gleicher Foliengröße ist es daher fast unmöglich, daß zwei EL-
Folien derselben Bauform exakt gleiche Impedanz aufweisen.
Höhere Frequenzen bewirken eine größere Leuchtdichte, aber auch eine stärkere
Beanspruchung des Materials und damit eine Reduktion der potentiellen
Betriebsstunden.
Die Möglichkeit einen bestimmten Arbeitspunkt einstellen zu können, ist somit
ein wesentliches Kriterium für den optimalen Einsatz von EL-Folien.
Die derzeitigen Ansteuerungen für EL-Folien kleinerer räumlicher Ausdehnung
werden global als Inverter bezeichnet. Dabei handelt es sich um mit Gleich
spannung angeregte Schwingkreise, wobei die Impedanz der Elektrolumineszenz
folie einen integrativen Bestandteil dieser Schwingkreise bildet und somit
Frequenz, Amplitude und Kurvenform mitbeeinflußt.
Ebenso wird die Induktivität des für die Spannungstransformation benötigten
Übertragers auch zur Erzeugung der Schwingung benötigt (Prinzipschaltbild
siehe Fig. 3 und Fig. 4). Jede Veränderung eines einzelnen an der Schwingungs
erzeugung beteiligten Bauteils (inkludierend die als Last zu betrachtende
Elektrolumineszenzfolie) bewirkt somit ein Abweichen von der gewünschten Kur
venform, Frequenz und Amplitude.
Jeder dieser Inverter kann daher nur für eine einzige Kapazität, die unter
anderem als Funktion der Foliengröße zu sehen ist, optimal sein.
Durch die sich laufend verändernden Parameter ist es aber nahezu unmöglich,
daß sich der Schwingkreis auch bei ein und der selben angeschlossenen EL-
Folie über längere Zeit im optimalen Zustand befindet.
Es ist deshalb erstens notwendig, eine Vielzahl verschiedener Inverter
bereitzustellen, zweitens gibt es nicht für alle Foliengrößen und -formen
einen passenden Inverter. Deshalb werden in vielen Fällen Schwingkreise in
einem von den optimalen Bedingungen abweichenden Zustand betrieben.
Eine unangenehme Nebenerscheinung dieser Inverter ist die deutlich hörbare
Schwingfrequenz, vor allem bei größeren Leistungen, die im vom menschlichen
Ohr gut wahrnehmbaren Bereich von 300 Hz bis 3 kHz liegt.
Ein weiterer Nachteil dieser Technologie liegt darin, daß durch die Ein- und
Ausschwingvorgänge des Schwingkreises ein rasches Ein- und Ausschalten der
Folie unmöglich gemacht wird.
Für größere Leistungen sind Systeme wie in Fig. 5 beschrieben, bestehend aus
Oszillator (15), Analogverstärker (16), Transformator (17) und EL-Folie (5)
bekannt, deren Frequenz bedingt durch die Magnetisierungsverluste bzw. Sätti
gung des Transformators nur in einem geringen Bereich eingestellt werden kann
und die zum Teil durch einen schlechteren Wirkungsgrad und daher größere Ver
lustleistung sowie große Bauformen gekennzeichnet sind, da die von der kapa
zitiven Last geforderte Blindleistung zum überwiegenden Teil aus Wirkleistung
gewonnen wird, deren überschüssiger (weil von der Folie nicht benötigter)
Anteil in Form von thermischer Energie freigesetzt wird.
Des weiteren sind starre Netze mit 115 VAC und 400 Hz in der Flugzeugtechnik
bekannt.
Es ist möglich durch eine unterschiedliche Struktur der Farbpigmente EL-
Folien herzustellen, die bei Anregung mit verschiedenen Frequenzen die
gleiche Farbtemperatur aufweisen. Diese Eigenschaft kann für die Herstellung
von Anzeigen ausgenützt werden (US 3,496,410). Als Ansteuerung dient ein
variabler Frequenzgenerator, der weder eine Amplitudeneinstellung ermöglicht,
noch eine Regelung der Ausgangsgrößen aufweist und nur für eine bestimmte
Dimension der EL-Fläche verwendet werden kann.
Die Möglichkeit, die Parameter der an der EL-Folie anliegenden Spannung in
Abhängigkeit der emittierten Lichtstärke zu verändern, beschreibt die EP
0 208 120 A1. Eine voneinander unabhängige Einstellung von Frequenz und Spannung
ist hier nicht möglich. Die Anregung erfolgt mittels eines primären Gleich
spannungskreises und einem sekundären Schwingkreis, bestehend aus der Induk
tivität des Übertragers und den kapazitiven und Ohm′schen Anteilen der EL-
Folie und ist nur für eine Foliengröße geeignet. Eine stabile Arbeitspunk
teinstellung ist nicht möglich.
Der gegenständlichen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ansteuerung
von Elektrolumineszenzfolien zu schaffen, die für unterschiedlichste Folien
größen und -typen verwendet werden kann und eine von der komplexen Last unab
hängige, in Frequenz, Kurvenform und Amplitude wählbare aber konstante
Wechselspannung erzeugt, wobei die von der kapazitiven Last benötigte Blind
leistung mit einem möglichst geringen Anteil an Wirkleistung zu erzielen und
die interne Verlustleistung zu minimieren, sowie die Vielzahl von benötigten
Invertertypen zu vermindern und die Lagerhaltung zu vereinfachen ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten
Merkmale gelöst.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 2 angegeben.
Fig. 1 beschreibt den Aufbau der gegenständlichen Ansteuerung, bei der mittels
Schaltverstärkers, Spannungs- und Stromregelung und eines Oszillators Ampli
tude und Frequenz der Ausgangsspannung sowohl unabhängig voneinander als auch
lastunabhängig eingestellt werden können.
Fig. 2 beschreibt die Möglichkeit, die Anregung für eine bestimmte Anzahl von
Perioden ein- und für eine einstellbare Zeitdauer auszuschalten, um die
Lebensdauer von EL-Folien zu vergrößern.
Fig. 3 und Fig. 4 zeigen typische Schaltungen von Invertern.
Fig. 5 zeigt ein System bestehend aus Oszillator, Verstärker und Übertrager,
jedoch ohne Regelung.
Fig. 6 zeigt den Schaltplan einer möglichen Realisierung der gegenständlichen
Erfindung.
Die Funktionsweise der gegenständlichen Ansteuerung wird in Fig. 1 erläutert.
Die in Frequenz, Kurvenform und Amplitude wählbare Wechselspannung wird mit
einem Schaltverstärker, dessen Schaltspannungen sowie die notwendigen
Betriebsspannungen mit einem Netzteil (1) erzeugt werden, mit integrierter
Glättungsspule (2) erzeugt und durch einen Spannungsregler (7), dessen Aus
gangssignal mit einer zum Folienstrom proportionalen Spannung überlagert wird,
unabhängig von Veränderungen der Last (5), insbesondere von deren kapazitivem
Anteil, konstant gehalten.
Der Schaltverstärker wurde wegen der geringen internen Verlustleistung einge
setzt, die Glättungsspule ist erforderlich, um das rechteckförmige Ausgangs
signal des Schaltverstärkers zu glätten und bestimmt zusammen mit der Hyste
rese des Komparators (4) die Schaltfrequenz.
Spannungsregler, Schaltverstärker und Glättungsspule bilden somit gemeinsam
den Regler, die EL-Folie die Strecke des Regelkreises. Die Stellgröße ist der
Strom durch die Glättungsspule.
Das Verhalten dieses Reglers führt in Zusammenhang mit der nichtlinearen
Strecke zu einem instabilen Verhalten, das sich in der Serienschaltung von
Spule mit Innenwiderstand und Impedanz der EL-Folie begründet. Deshalb wurde
mittels eines Strommeßwiderstandes (6) eine funktionale Rückführung der
Stellgröße realisiert, um das System in einen stabilen Zustand überzuführen.
Es entsteht dadurch ein weiterer geschlossener Regelkreis, der sich aus
Schaltverstärker mit integrierter Glättungsdrossel und funktionaler Rückfüh
rung zusammensetzt.
Wählt man eine sinusförmige Spannungsform des Oszillators (3), so erhält man
auch an der Elektrolumineszenzfolie eine sinusförmige Spannung, wobei die
Oberwellen der Schaltfrequenz gedämpft werden, und somit wird sowohl die
Leistungsverteilung über die Periodendauer möglichst gleichmäßig als auch
wird der Spitzenwert des durch die Folie fließenden Stromes minimiert.
Der Netzteil (1) erzeugt einerseits die Versorgungsspannungen ± Uv VDC als
auch die Schaltspannungen ± Us VDC, die durch eine Phasenabschnittsteuerung
erzeugt werden, um einerseits die Schalttransistoren des Schaltverstärkers
(2) gegen Netzüberspannungen zu schützen, andererseits durch auf die jeweils
benötigte Ausgangsspitzenspannung einstellbare Schaltspannungen die Verlust
leistung in den Schalttransistoren und damit die internen Verluste der
gesamten Schaltung zu minimieren.
Die beiden Schaltspannungen ± Us VDC werden vom Schaltverstärker (2) über eine
darin integrierte Induktivität abwechselnd an die Folie gelegt.
Welche der beiden Spannungen angelegt wird, bestimmt ein Komparator (4), der
die am Strommeßwiderstand (6) gemessene Spannung, die dem durch die Folie
fließenden Strom proportional ist, mit der momentanen Ausgangsspannung des
Oszillators (3) vergleicht.
Die Frequenz des Oszillators (= Frequenz der Ausgangsspannung) ist unabhängig
von anderen Parametern einstellbar, die Amplitude wird durch den Spannungs
regler (7) bestimmt, der die Folienspannung mit einem vorgegebenen Sollwert
vergleicht.
Eine Realisierungsmöglichkeit des beschriebenen Systems ist im Schaltplan in
Fig. 6 ersichtlich.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin:
- a) Es können beliebige Größen, Formen und Farben von EL-Folien, die in einem spezifizierten Leistungsbereich liegen, mit ein und derselben Ansteue rung betrieben werden.
- b) Damit wird erreicht, die Vielzahl der Invertertypen zu reduzieren und die Lagerhaltung zu vereinfachen.
- c) Des weiteren ergibt sich ein höherer Flexibilitätsgrad, um den unter schiedlichen Anforderungen besser und schneller gerecht werden zu können.
- d) Mit der im Patentanspruch 1 angeführten Ansteuerung ist es möglich, die EL-Folien weitgehenst in ihrem optimalen Arbeitspunkt zu betreiben und somit die Lebensdauer zu optimieren.
- e) Wird die Ansteuerung im Leerlauf (keine Folie angeschlossen) betrieben, tritt keinerlei Beschädigung auf. Das bedeutet weiters, daß ohne Probleme ein Schalter in der zweipoligen Verbindung zwischen Folie und Steuergerät vorge sehen werden kann.
- f) Diese Art der Ansteuerung erlaubt es, die interdependenten Größen Licht stärke, Frequenz und Spannung zu beeinflussen und damit die Lebensdauer der Folie gemäß den gestellten Anforderungen zu optimieren.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Fig. 2 ersichtlich. Sie
bietet eine weitere Möglichkeit, die Lichtstärke und die Lebensdauer zu opti
mieren. Die Ausgangsspannung wird im Nulldurchgang für eine bestimmte Anzahl
von Perioden eingeschaltet, für eine darauffolgende einstellbare Zeitdauer
liegt danach keine Spannung an der Folie an. Bei Verwendung der gegenständ
lichen Erfindung erfolgt auch kein Ausschwingen des Systems wie bei der
Verwendung eines Inverters. Das so entstehende Taktverhältnis muß so gewählt
werden, daß sich eine Gesamtperiodendauer kleiner 33 ms bzw. eine Frequenz
größer 30 Hz ergibt. Da die Abnahme der Lichtstärke nur bei angelegter Span
nung erfolgt, wird dadurch die Lebensdauer der EL-Folie positiv beeinflußt.
Der Ausgang der Nulldurchgangserkennung (13) generiert einen Puls mit der
doppelten Frequenz der angelegten Spannung, der ein Inkrementieren des
Zählerstandes bei jedem aktiven Zähler bewirkt.
Zähler Ein (12) schließt den Kontakt. Nach Erreichen des programmierten
Zählerstandes wird der Kontakt geöffnet und Zähler Aus (11) aktiviert. Hat
Zähler Aus seinen programmierten Endwert erreicht, aktiviert dieser wiederum
Zähler Ein - der Kontakt wird geschlossen, der Vorgang wiederholt sich.
Es ist eine Grundlast (14) parallel zur EL-Folie (5) vorzusehen, da die Aus
gangsspannung ua(t), die im Rückführungszweig durch einen Spannungsteiler (8)
- entspricht einem Proportionalanteil mit v < 1 - auf den Wert ua(t)/v
reduziert wird, um eine mit dem Sollwert ue(t) vergleichbare Größe an der
Mischstelle (9) zu erhalten, den Wert Null annehmen kann. In diesem Fall
würde der Regler (10) versuchen, seine Stellgröße auf den maximalen Wert
anzuheben - der Regelkreis wird instabil.
Die dann im Einschaltzeitpunkt vorhandene überhöhte Spannung würde sofort zu
einer Zerstörung der EL-Folie führen.
Claims (2)
1. Schaltungsanordnung zur Energieversorgung von Elektrolumineszenzfolien (EL-Folien),
die durch eine höherfrequente Veränderung der Potentiale zweier eine
Leuchtschicht einschließenden Elektroden, wobei eine der beiden Elektroden
lichtdurchlässig ausgeführt ist, diese Leuchtschicht zur Emission von
Strahlung im sichtbaren Bereich anregt und die durch die
überwiegend kapazitiven Eigenschaften der EL-Folie die dafür benötigte Blind
leistung erzeugt,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine in Frequenz, Kurvenform und Amplitude wählbare Wechselspannung
für einen spezifizierten Leistungsbereich erzeugt wird, deren Amplitude
durch einen Schaltverstärker mit integrierter Glättungsspule (2) vorgegeben
und durch einen Spannungsregler (7), dessen Ausgangssignal mit einer zum
Folienstrom proportionalen Spannung überlagert wird, um die
Instabilität, hervorgerufen durch die Serienschaltung von Glättungsspule
mit Innenwiderstand und Impedanz der EL-Folie (5) zu beseitigen,
unabhängig von Veränderungen der Last, insbesondere von deren kapazitivem
Anteil konstant gehalten wird und deren Frequenz und Kurvenform durch
einen lastunabhängigen Oszillator (3) vorgegeben wird.
2. Schaltungsanordnung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein "Burst-Modus" der Wechselspannung, der die Wechselspannung im
Nulldurchgang für eine bestimmte Anzahl von Perioden ein- und für eine
einstellbare Zeitdauer ausschaltet, möglich ist, wobei die Einschaltdauer allein durch
die Ansteuerung und damit unabhängig von der Last bestimmt wird.
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