DE4409659A1 - Reinigungs- und Sterilisieranlage - Google Patents
Reinigungs- und SterilisieranlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage und ein Verfahren zum Rei
nigen und Sterilisieren kleinerer Gegenstände, wie z. B. Ver
schlußelemente.
Reinigung und Sterilisation spielen insbesondere bei der Her
stellung pharmazeutischer Produkte eine wichtige Rolle. Dies
gilt insbesondere für kleinere Verschlußelemente, die an ver
schiedenen, räumlich getrennten Stellen eines Produktionsab
laufs eingesetzt werden und hierbei keine nachträgliche Kon
tamination erfahren dürfen.
Reinigungs- und Sterilisiermaschinen sind für derartige Pro
dukte bekannt. So beschreibt DE-A-27 39 169 einen entspre
chenden Apparat mit einem von oben beladbaren Behälter, der
sich auch verschließen läßt. Zum Entladen besitzt dieser Be
hälter eine am Boden angeordnete Öffnung, durch die das Ste
rilgut entnehmbar ist. Ein solcher Behälter hat jedoch den
Nachteil, daß die Reinigung und Sterilisation nur mit einigem
technischen Aufwand durchgeführt werden kann und daß auch die
sterile Entnahme des Behandlungsguts problematisch ist.
Um den technischen Aufwand bei der Reinigung und Sterilisa
tion zu verringern und um die Be- und Entladung des Behand
lungsbehälters weiter zu verbessern, sieht EP-A-0 418 450
eine Reinigungs- und Sterilisiermaschine mit einem Behand
lungsbehälter und einem Be- und Entladecontainer vor. Der
Nachteil dieser Maschine besteht jedoch darin, daß der
Behandlungsbehälter ortsgebunden ist und ein zusätzlicher
Sterilbehälter zum Transport des Sterilguts erforderlich
wird.
Gemäß DE-A-41 38 751 wurde daher vorgeschlagen, einen Mehr
zweckbehälter einzusetzen, in dem Stopfen gereinigt werden
können. Die anschließende Sterilisation erfolgt dann in einem
gesonderten Dampfsterilisator, so daß der Mehrzweckbehälter
auch als Vorratsgefäß verwendet werden kann. Die Verwendung
eines zusätzlichen Sterilisators erschwert jedoch das gesamte
Verfahren und verzögert den Sterilisiervorgang insbesondere
bei der Verwendung großer Mehrzweckbehälter.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das Rei
nigungs- und Sterilisierverfahren weiter zu vereinfachen.
Gleichzeitig soll die Möglichkeit geschaffen werden, das
Behandlungsgut steril transportierbar und verteilbar zu
machen.
Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der gestellten Aufgabe
durch eine Anlage bestehend aus einer Behandlungsstation,
einem Behälter sowie einer Übergabestation, wobei der Behäl
ter Anschlußelemente besitzt, die eine lösbare Ankopplung des
Behälters sowohl an die Behandlungsstation als auch an die
Übergabestation ermöglichen, so daß der Behälter zugleich als
Sterilisations- und Transportbehälter verwendbar ist.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der
Behälter mit Kennelementen versehen, die eine Identifizierung
des Behälters ermöglichen. Über diese Kennelemente läßt sich
eine weitgehende Automatisierung des gesamten Prozeßablaufs
erreichen. Insbesondere werden hierdurch alle Befüll- und
Beladungszustände des Behälters erfaßbar, wodurch die einzel
nen Prozeßabläufe an der Behandlungsstation und an der Über
gabestation überprüfbar und steuerbar sind.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen beschrieben.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum Reini
gen und Stetilisieren kleinerer Gegenstände, wie z. B. Ver
schlußelemente, unter Verwendung einer Anlage mit einer
Behandlungsstation, einem Behälter und einer Übergabestation,
wobei der Behälter mit Behandlungsgut gefüllt, zur Behand
lungsstation geführt und mit dieser über die Anschlußelemente
verbunden wird, so daß im Behälter die Reinigung und Sterili
sation des Behandlungsguts erfolgen kann, wobei nach erfolg
ter Sterilisation der Behälter von der Behandlungsstation
wieder getrennt wird und steril verschlossen zu einer Überga
bestation gelangt, an der eine Entleerung des Behälters er
folgt, wobei das Behandlungsgut steril abfüllbar ist.
Die erfindungsgemäße Anlage macht es möglich, ein und densel
ben Behälter zur Reinigung und Sterilisation sowie zum an
schließenden Transport des sterilisierten Behandlungsguts zu
verwenden. Hierdurch wird nicht nur eine verfahrenstechnische
Vereinfachung des gesamten Reinigungs- und Sterilisationspro
zesses erreicht, sondern auch eine Möglichkeit zur problemlo
sen Verteilung des Sterilguts geschaffen. Darüber hinaus wird
das Kontaminationsrisiko verringert, indem auf eine Umfüllung
des Sterilguts von einem Behandlungsbehälter auf einen Trans
portbehälter verzichtet werden kann. Durch die vorgenommene
Verfahrensvereinfachung wird auch der Abrieb am Behandlungs
gut reduziert, so daß im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren
weniger Partikel entstehen, die bei späterer Verwendung des
Behandlungsguts stören können.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anlage besteht
darin, daß durch Verwendung nur eines Behälters der zu steri
lisierende Raum insgesamt verringert wird, wodurch nicht nur
das Kontaminationsrisiko weiter sinkt, sondern auch der mit
der Reinigung und Sterilisation verbundene Energieaufwand
minimiert wird.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 den Behälter, angeordnet auf einer Transportvor
richtung, in einer schematischen Seitenansicht,
Fig. 2 den Behälter in Verbindung mit der Behandlungs
station anhand eines vereinfachten Schemas,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Behälter im Bereich
des Bodens sowie
Fig. 4 den Behälter in Verbindung mit der Übergabestation
in einer schematischen Seitenansicht.
In Fig. 1 ist der Behälter 1 dargestellt, der ein trichter
förmiges Oberteil 2 aufweist, das eine Be- und Entladeöffnung
3 besitzt. An der Öffnung 3 ist ein Anschlußelement 5 ange
ordnet, beispielsweise mit einem Flansch 24, der zur Verbin
dung des Behälters 1 mit der Behandlungsstation 4 dient. Der
Flansch 24 oder der Anschlußflansch 18 kann ferner eine Dich
tung aufweisen, wie zum Beispiel eine pneumatisch betätigte
Silikondichtung. Zum sterilen Verschließen des Behälters 1
wurde ein Klappenventil 19 gewählt.
Ein weiteres Anschlußelement 6 ist an anderer Stelle des
Behälters 1 angeordnet, vorzugsweise am Unterteil 7 des
Behälters 1. Mit einem Klappenventil 20 läßt sich auch hier
der Behälter steril verschließen. Weitere Anschlußelemente
sind nicht dargestellt, können bei Bedarf aber vorgesehen
werden.
Nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung läßt sich
der Behälter 1 in eine Transportvorrichtung 17 einsetzen, die
auch ein Fahrgestell 21 aufweisen kann. Der Behälter 1 wird
hierbei an Halteelementen 15, 16 aufgenommen und fixiert. Auf
diese Weise läßt sich der Behälter problemlos transportieren,
so daß Sterilgut sicher zur Verwendungsstelle gelangt. Um die
Sterilität während des Transports sicherzustellen, können die
Anschlußelemente 5, 6 auch mit nicht näher dargestellten
Abdeckungen versehen sein.
Nach einem Merkmal der Erfindung läßt sich der Behälter 1 an
die Behandlungsstation 4 ankoppeln. Die Behandlung beginnt
danach in an sich bekannter Weise mit einem Spülvorgang mit
oder ohne Zugabe von Detergenzien, dem sich bei Bedarf ein
Silikonisierungsschritt anschließen kann. Fig. 2 zeigt hierzu
ein allgemeines Schema. Hierbei werden die zur Reinigung vor
gesehenen Medien bevorzugt über die Leitung 11 von unten in
den Behälter 1 eingeleitet. Verbrauchtes Spülmedium wird
anschließend über die Leitung 12 abgezogen. Anschließend
erfolgt die Sterilisation des gespülten Behandlungsguts,
vorzugsweise nach fraktioniertem Vakuumverfahren mit Reinst
dampf. Dabei wird der Behälter abwechselnd evakuiert und mit
Reinstdampf beaufschlagt, bevor die Temperatur bis auf die
Sterilisationstemperatur erhöht und auf dieser für eine ein
stellbare Zeit gehalten wird. In bevorzugter Weise wird Rein
dampf und Stickstoff über die Leitungen 8, 9 von oben in den
Behälter 1 geleitet. Im Anschluß an die Sterilisation wird
das behandelte Gut mittels Vakuum- und Heißluft getrocknet.
Hierzu wird Sterilluft von unten über die Leitung 10 in den
Behälter 1 eingespeist. Danach läßt sich der Behälter 1 eva
kuieren und auf mit Stickstoff auf Überdruck halten.
Die Verfahren zur Reinigung und Sterilisation des Behand
lungsguts sind im übrigen bekannt, so daß an dieser Stelle
auf weitere Ausführungen verzichtet wird.
Es hat sich allerdings gezeigt, daß eine gute Verteilung der
Behandlungsmedien wichtig sein kann, weshalb nach einer
besonderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anlage der
Behälter 1 mit einem Boden 30 versehen ist (Fig. 3). Dieser
Boden 30 befindet sich im Innenraum 29 des Behälters 1 und
weist einzelne Durchbrechungen 31, 32 auf. Darüber hinaus ist
dem Boden 30 ein Leitelement 22 zugeordnet, das auch mit dem
Boden 30 verbunden sein kann. Dieses Leitelement besitzt ei
nen trichterförmigen Zuschnitt und bildet eine im wesentli
chen zentrale Öffnung 23. In den Behälter 1 einströmende
Behandlungsmedien werden hierdurch über die Breite des Bodens
30 verteilt und gelangen somit besser an das Behandlungsgut.
Nach erfolgter Reinigung und Sterilisation werden die Ventile
19, 20 geschlossen, und der Behälter 1 wird von der Behand
lungsstation 4 gelöst. Es kann jetzt der Transport zur Über
gabestation 14 erfolgen, wozu wiederum die Transportvorrich
tung 17 geeignet ist. Zur Fixierung auf der Transportvorrich
tung 17 sowie zur anschließenden Positionierung an der Über
gabestation 14 dienen die Halteelemente 15, 16 am Behälter 1.
Fig. 4 zeigt den Behälter 1 an der Übergabestation 14. Dort
läßt sich der Behälter 1 beispielsweise mittels einer Hubsäu
le 25 anheben und so verschwenken, daß das Anschlußelement 5
mit dem Anschlußelement 13 der Übergabestation 14 verbindbar
ist. Auch diese Verbindung läßt sich in bekannter Weise rei
nigen, mit Dampf sterilisieren und trocknen. Hierdurch wird
eine sterile Entleerung des Behälters 1 ermöglicht, wobei das
sterilisierte Behandlungsgut nach Öffnen der Ventile 19, 26
über eine zuvor sterilisierte Übergabestrecke 33 beispiels
weise zu einem Vibratortopf 28 geleitet werden kann.
Die Übergabestation 14 kann prozeßbedingt sehr unterschied
lich ausgestaltet sein. Im einfachen Falle ist an der Überga
bestation 14 die Aufnahme des Sterilguts vorgesehen. Ebenso
kann das Sterilgut aber auch an eine Abfüllmaschine übergeben
werden, so daß die Übergabestation 14 vor allem der weiteren
Verteilung des Sterilguts dienen kann.
Alle Komponenten der erfindungsgemäßen Anlage sind bezüglich
ihrer Werkstoffqualität auf ihren Einsatzzweck abgestimmt.
Dabei werden auch Anforderungen an die Sterilisation von
pharmazeutischen Gütern, beispielsweise DIN-Normen (DIN
58950, Teil 2) berücksichtigt.
Eine weitgehende Automatisierung des gesamten Prozeßablaufs
läßt sich insbesondere dadurch erzielen, daß man den Behälter
1 mit Kennelementen versieht, die an der Behandlungs
und/oder Übergabestation 4, 14 identifizierbar sind. Derar
tige Kennelemente, die hier nicht näher dargestellt sind,
können beispielsweise an den Flanschen 24, 27 der Anschluß
elemente 5, 6 angebracht sein. Hierbei kann es sich um ein
zelne Wellenstücke handeln, deren Anzahl und Anordnung die
Kodierung ergibt.
Die Behälterkennung macht es möglich, daß gegebenenfalls die
Entleerung des Behälters 1 an der Übergabestation 14 recht
zeitig unterbunden wird, wenn sich beispielsweise heraus
stellt, daß der Behälter 1 nicht korrekt gefüllt wurde oder
die Behandlung unzureichend war. In derartigen Fällen kann
die vorgesehene Ankopplung des Behälters 1 an die Übergabe
station 14 abgebrochen und die Öffnung des Behälters 1 ver
hindert werden.
Mit der Behälterkennung lassen sich alle prozeßrelevanten
Daten verknüpfen, beispielsweise eine Chargenkennung oder
Daten über durchgeführte Teilprozesse, wodurch eine hohe Pro
zeßsicherheit ermöglicht wird.
Claims (11)
1. Anlage zum Reinigen und Sterilisieren kleinerer Gegen
stände, wie z. B. Verschlußelemente, bestehend aus einer
Behandlungsstation (4), einem Behälter (1) sowie einer
Übergabestation (14), wobei der Behälter (1) Anschlußele
mente (5, 6) besitzt, die eine lösbare Ankopplung des Be
hälters (1) sowohl an die Behandlungsstation (4) als auch
an die Übergabestation (14) ermöglichen, so daß der Be
hälter (1) zugleich als Sterilisations- und Transportbe
hälter verwendbar ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälter (1) mit Kennelementen versehen ist, die eine
Identifizierung des Behälters (1) sowohl an der Behand
lungsstation (4) als auch an der Übergabestation (14) er
möglichen.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Anschlußelement (5) an der Be- und Entladeöffnung
(3) des Behälters (1) angeordnet ist.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Anschlußelement (6) am Unterteil (7)
des Behälters (1) angeordnet ist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Behälter (1) steril verschließbar und
mit der Übergabestation (14) steril verbindbar ist.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Innenraum (29) des Behälters (1) ein
Boden (30) angeordnet ist, der Durchbrechungen (31, 32)
aufweist und dem ein Leitelement (22) zugeordnet ist.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Leitelement (22) einen trichterförmigen Zuschnitt auf
weist und eine im wesentlichen zentrale Öffnung (23) bil
det.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Behälter (1) Halteelemente (15, 16) be
sitzt, die zur Positionierung des Behälters (1) an der
Behandlungsstation (4), auf einer Transportvorrichtung
(17) und/oder an der Übergabestation (14) dienen.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Behandlungsstation (4) Leitungen (8-12)
aufweist, die mit den Anschlußelementen (5, 6) des Behäl
ters (1) verbindbar sind.
10. Verfahren zum Reinigen und Sterilisieren kleinerer Gegen
stände, wie z. B. Verschlußelemente, unter Verwendung ei
ner Anlage mit einer Behandlungsstation, einem Behälter
und einer Übergabestation, wobei der Behälter mit Behand
lungsgut gefüllt, zur Behandlungsstation geführt und mit
dieser über die Anschlußelemente verbunden wird, so daß
im Behälter die Reinigung und Sterilisation des Behand
lungsguts erfolgen kann, wobei nach erfolgter Sterilisa
tion der Behälter von der Behandlungsstation wieder ge
trennt wird und steril verschlossen zu einer Übergabesta
tion gelangt, an der eine Entleerung des Behälters er
folgt, wobei das Behandlungsgut steril abfüllbar ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
über die Versorgungs- und Übergabestation ein oder meh
rere Kennelemente am Behälter identifiziert werden,
wonach gegebenenfalls die Entleerung des Behälters unter
bunden wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: STERITEC GMBH, 35260 STADTALLENDORF, DE |
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8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ATEC PHARMATECHNIK GMBH, 24966 SöRUP, DE |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20131001 |