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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Behandeln von Behältern, insbesondere in einer Getränkeabfüllanlage.
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Stand der Technik
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Auf dem Gebiet der Getränkeabfüllanlagen ist es bekannt, die Behälter wie etwa Flaschen oder Dosen vor dem Befüllen mit einem Füllprodukt zu reinigen. So werden die Behälter in einem Rinser, welcher der eigentlichen Füllvorrichtung unmittelbar vorgelagert ist, ausgespült, um Fremdpartikel wie Staub, Verunreinigungen, Rückstände usw. zu entfernen. Ein Rinser zum Reinigen von Behältern geht beispielsweise aus der
EP 2 676 743 A1 hervor.
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Bestimmte Füllprodukte fordern eine im Wesentlichen sterile Abfüllung, um die Produktsicherheit zu gewährleisten und die Haltbarkeit des abgefüllten Füllprodukts sicherzustellen. Eine solche sterile bzw. keimarme oder keimfreie Abfüllung und die damit verbundenen Abfüllanlagen werden auch als „aseptische Abfüllung“ beziehungsweise als „aseptische Abfüllanlage“ bezeichnet. Um die aseptische Abfüllung zu ermöglichen, erfolgt die Behandlung der Behälter zumindest teilweise in Reinräumen, die auch als „Isolatoren“ bezeichnet werden. In den Reinräumen wird - beispielsweise über Filter und/oder das Zuführen eines Gases - eine kontrollierte Atmosphäre bereitgestellt, um entsprechend der jeweiligen produktspezifischen Vorgaben eine keimfreie oder zumindest ausreichend keimarme Umgebung zu schaffen.
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Beim Rinsen findet in der Regel eine rein mechanische Reinigung statt, zumeist mit Wasser. Eine aktive Desinfektion erfolgt nicht, so dass der Füllvorrichtung Behälter in einem mikrobiologisch undefinierten Zustand zugeführt werden, was zu einer Produktschädigung führen kann. Alternativ müssen die Behälter vor dem Befüllen in einer gesonderten Vorrichtung entkeimt werden.
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Darstellung der Erfindung
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte Vorrichtung und ein verbessertes Verfahren zum Behandeln von Behältern, vorzugsweise in einer Getränkeabfüllanlage, bereitzustellen, insbesondere die Produktsicherheit auf maschinenbaulich kompakte Weise zu verbessern.
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Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des nebengeordneten Verfahrensanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen folgen aus den Unteransprüchen, der folgenden Darstellung der Erfindung sowie der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung dient zum Behandeln von Behältern, umfassend insbesondere das Befüllen der Behälter mit einem Füllprodukt. Besonders bevorzugt kommt die Vorrichtung in einer Getränkeabfüllanlage zur Anwendung, beispielsweise zum Abfüllen von Wasser (still oder karbonisiert), Bier, Saft, Softdrinks, Smoothies, Milchprodukten und dergleichen.
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Die zu behandelnden Behälter weisen auf übliche Weise eine Behälteröffnung bzw. Behältermündung auf, über welche die Behälter befüllt werden. Besonders bevorzugt handelt es sich bei den hierin thematisierten Behältern um Dosen, insbesondere mit einem metallischen Anteil.
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Die Vorrichtung umfasst eine Transporteinrichtung, die eingerichtet ist, um die Behälter entlang einer Förderrichtung zu transportieren, und einen Rinser mit einem Rinsergehäuse, durch das die Behälter mittels der Transporteinrichtung entlang der Förderrichtung transportierbar sind. Der Rinser ist eingerichtet, um die von der Transporteinrichtung entlang der Förderrichtung transportierten Behälter mit einem Desinfektionsmittel zu desinfizieren. Ferner weist der Rinser ein Druck-/Klimasystem auf, das eingerichtet ist, um eine kontrollierte, vorzugsweise aseptische, Atmosphäre im Rinsergehäuse zu erzeugen und während der Desinfektion der Behälter aufrechtzuerhalten.
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Die Begriffe „Desinfizieren“, „Desinfektion“ usw. umfassen hierin eine teilweise Entkeimung sowie eine Sterilisation, bei der im Wesentlichen eine vollständige Entkeimung angestrebt wird.
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Indem der Rinser eine Desinfektion der Behälter in einer kontrollierten, insbesondere aseptischen Atmosphäre durchführt, werden die Behälter nicht nur mechanisch von Partikeln befreit, sondern es findet eine aktive Packmittelentkeimung statt. Durch die Integration der Desinfektion in den Rinser kann auf zusätzliche Stationen diesbezüglich verzichtet werden, wodurch die Produktsicherheit auf maschinenbaulich besonders kompakte Weise verbessert wird.
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Vorzugsweise ist die Transporteinrichtung eingerichtet, um die Behälter entlang einer linearen Trajektorie durch den Rinser zu transportieren. In anderen Worten, der Rinser ist vorzugsweise ein Linearrinser. Ein Linearrinser ermöglicht eine optimale, schnelle Reinigung sowie erfindungsgemäße Desinfektion der Behälter.
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Vorzugsweise weist die Vorrichtung einen Isolator auf, der in Förderrichtung gesehen unmittelbar hinter dem Rinser, d.h. stromabwärts des Rinsergehäuses, angeordnet und/oder mit diesem verblockt ist. Der Rinser fungiert in diesem Fall als Schleuse, über welche die Behälter in den Isolator einschleusbar sind. Der Isolator ist besonders bevorzugt Teil einer Füllvorrichtung zum Befüllen der Behälter mit einem Füllprodukt. In anderen Worten, die Füllvorrichtung weist einen Isolator mit Isolatorwänden auf. Der Isolator, auch als „Reinraum“ bezeichnet, stellt einen gegenüber der Umgebung im Wesentlichen abgeschlossenen Raum bereit, um eine hygienische, sterile und/oder aseptische Behälterbehandlung, insbesondere Befüllen und Verschließen, geschützt vor äußeren Einflüssen zu ermöglichen. In dem Isolator sind beispielsweise ein Füllerkarussell zum kontinuierlichen Befüllen der Behälter und/oder Transportsterne zum Transportieren der zu befüllenden und der befüllten Behälter und/oder ein Verschließer zum Verschließen der befüllten Behälter mit je einem Behälterverschluss und dergleichen vorgesehen.
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Indem der Rinser dem Isolator unmittelbar vorgelagert oder mit diesem verblockt ist, fungiert der Rinser synergetisch als desinfizierende Schleuseneinrichtung zum Einschleusen der Behälter in den Isolator, ohne dass es zu einer Kontamination der im Isolator befindlichen, kontrollierten Atmosphäre kommt.
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Zu diesem Zweck ist das Druck-/Klimasystem vorzugsweise eingerichtet, um zumindest abschnittsweise einen zumindest leichten Überdruck im Rinsergehäuse gegenüber dem Umgebungsdruck zu erzeugen und aufrechtzuerhalten. Auf diese Weise wird ein etwaiges Eindringen unreiner Luft von außen durch eine Druckbarriere unterbunden.
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Vorzugsweise ist der Isolator eingerichtet, um einen zumindest leichten Überdruck gegenüber dem Druck im Rinsergehäuse zu erzeugen und aufrechtzuerhalten, wodurch ein Druckgefälle ausgehend vom Isolator, über den Rinser zur äußeren Umgebung geschaffen wird. Auf diese Weise ist unter Einbeziehung des Rinsers als Schleuse eine wirksame Trennung zwischen der aseptischen Atmosphäre im Isolator und der unsterilen äußeren Umgebung gewährleistet.
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Vorzugsweise weist das Druck-/Klimasystem zumindest eine Sterilluftzufuhr zum Einbringen von Sterilluft in das Rinsergehäuse und zumindest eine Absaugung zum Absaugen der Atmosphäre aus dem Rinsergehäuse auf, wodurch ein kontinuierlicher Austausch von Sterilluft im Rinser bewerkstelligt wird. Die Absaugung dient in erster Linie als Sterilluftabsaugung, sie kann jedoch zusätzlich oder alternativ als Dampf- und/oder Kondensatabsaugung fungieren.
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Der Rinser ist ferner vorzugsweise mit einer Absaugung versehen, um ein etwaiges Austreten von Desinfektionsmittel in die Umgebung zu vermeiden.
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Vorzugsweise weist der Rinser mehrere Bereiche auf, umfassend: einen Desinfektionsbereich, der eingerichtet ist, um die Behälter, insbesondere deren Innenflächen, mit dem Desinfektionsmittel, vorzugsweise Wasserstoffperoxid oder Peressigsäure, zu beaufschlagen, und einen in Förderrichtung gesehen hinter dem Desinfektionsbereich angeordneten Spülbereich, der eingerichtet ist, um die Behälter mit einem Spülmittel, vorzugsweise Sterilwasser, auszuspülen.
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Der Desinfektionsbereich sorgt für eine vollständige oder zumindest teilweise Entkeimung der Behälter, während der Spülbereich dafür sorgt, dass das Desinfektionsmittel rückstandslos aus den Behältern entfernt wird. Darüber hinaus führt der Spülbereich eine mechanische Reinigung der Behälter durch und übernimmt so auch die Funktion eines herkömmlichen Rinsers. Das Desinfektionsmittel im Desinfektionsbereich sowie das Spülmittel im Spülbereich werden über entsprechende Düsen appliziert, wobei insbesondere die Innenflächen des Behälters der jeweiligen Behandlung unterzogen werden.
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Vorzugsweise ist zwischen dem Desinfektionsbereich und dem Spülbereich ein Austropf- und Einwirkbereich angeordnet, in dem das Desinfektionsmittel eine bestimmte Zeit einwirken und zumindest teilweise aus den Behältern austropfen kann.
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Die Implementierung der Druckbarriere durch den Rinser kann differenziert erfolgen. So ist das Druck-/Klimasystem vorzugsweise eingerichtet, um im Desinfektionsbereich einen leichten Unterdruck gegenüber der Umgebung zu erzeugen. Dadurch wird sichergestellt, dass das Desinfektionsmittel nicht in die Umgebung entweichen kann. Gemäß einem Ausführungsbeispiel liegt im Spülbereich und/oder Austropf- und Einwirkbereich ein Überdruck und im Desinfektionsbereich ein Unterdruck gegenüber der Umgebung vor.
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Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung einen ersten Behälterwender, der eingerichtet ist, um die Behälter auf den Kopf zu drehen, so dass die jeweilige Behältermündung für die Behandlung mit dem Desinfektionsmittel nach unten orientiert ist, und einen zweiten Behälterwender, der eingerichtet ist, um die Behälter nach der Behandlung mit dem Desinfektionsmittel in die Ausgangslage, in der die jeweilige Behältermündung nach oben orientiert ist, zurückzudrehen. Der zweite Behälterwender ist vorzugsweise im Rinsergehäuse angeordnet, um eine etwaige Schleusenfunktion des Rinsers nicht zu beeinträchtigen. Der erste Behälterwender kann im Eingangsbereich des Rinsergehäuses oder vor dem Rinsergehäuse, d.h. stromaufwärts des Rinsergehäuses in Förderrichtung gesehen, angeordnet sein. Die Behälterwender sind in der Lage, die Behälter im kontinuierlichen Zufluss um 180° zu drehen, so dass sie für die jeweilige Behandlung die optimale Position und Lage haben.
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Die oben genannte Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum Behandeln von Behältern, vorzugsweise Dosen, vorzugsweise in einer Getränkeabfüllanlage, gelöst, wobei das Verfahren umfasst: Transportieren der Behälter entlang einer Förderrichtung, vorzugsweise entlang einer linearen Trajektorie, mittels einer Transporteinrichtung; Desinfizieren der Behälter mit einem Desinfektionsmittel während des Transports entlang der Förderrichtung durch ein Rinsergehäuse eines Rinsers, wobei durch ein Druck-/Klimasystem eine kontrollierte, vorzugsweise aseptische, Atmosphäre im Rinsergehäuse erzeugt und während der Desinfektion der Behälter aufrechterhalten wird.
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Die Merkmale, technischen Wirkungen, Vorteile sowie Ausführungsbeispiele, die in Bezug auf die Vorrichtung beschrieben wurden, gelten analog für das Verfahren.
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So werden die Behälter aus den oben genannten Gründen im Anschluss an die Desinfektion im Rinser vorzugsweise mittels der Transporteinrichtung in einen Isolator, der vorzugsweise Teil einer Füllvorrichtung zum Befüllen der Behälter mit einem Füllprodukt ist, eingefahren, so dass der Rinser als Schleuse für den Isolator fungiert.
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Vorzugsweise erzeugt das Druck-/Klimasystem aus den oben genannten Gründen einen zumindest leichten Überdruck im Rinsergehäuse gegenüber dem Umgebungsdruck und hält diesen während der Desinfektion aufrecht.
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Vorzugsweise wird aus den oben genannten Gründen im Isolator zumindest abschnittsweise ein zumindest leichter Überdruck gegenüber dem Druck im Rinsergehäuse erzeugt und aufrechterhalten.
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Vorzugsweise führt das Druck-/Klimasystem aus den oben genannten Gründen mittels zumindest einer Sterilluftzufuhr zum Einbringen von Sterilluft in das Rinsergehäuse und zumindest einer Absaugung zum Absaugen der Atmosphäre aus dem Rinsergehäuse einen kontinuierlichen Austausch von Sterilluft im Rinsergehäuse durch.
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Vorzugsweise weist der Rinser aus den oben genannten Gründen mehrere Bereiche auf, umfassend: einen Desinfektionsbereich, in dem die Behälter, insbesondere deren Innenflächen, mit dem Desinfektionsmittel, vorzugsweise Wasserstoffperoxid oder Peressigsäure, beaufschlagt werden, und einen in Förderrichtung gesehen hinter dem Desinfektionsbereich angeordneten Spülbereich, in dem die Behälter mit einem Spülmittel, vorzugsweise Sterilwasser, ausgespült werden. Vorzugsweise ist einen Austropf- und Einwirkbereich zwischen dem Desinfektionsbereich und dem Spülbereich angeordnet, in dem das Desinfektionsmittel eine bestimmte Zeit einwirkt und zumindest teilweise aus den Behältern austropft.
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Vorzugsweise herrscht im Desinfektionsbereich ein leichter Unterdruck gegenüber der Umgebung. Dadurch wird sichergestellt, dass das Desinfektionsmittel nicht in die Umgebung entweichen kann. Gemäß einem Ausführungsbeispiel liegt im Spülbereich und/oder Austropf- und Einwirkbereich ein Überdruck und im Desinfektionsbereich ein Unterdruck gegenüber der Umgebung vor.
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Vorzugsweise werden die Behälter vor der Desinfektion mittels eines ersten Behälterwenders auf den Kopf gedreht, so dass die jeweilige Behältermündung für die Behandlung mit dem Desinfektionsmittel nach unten orientiert ist, wobei die Behälter nach der Behandlung mit dem Desinfektionsmittel vorzugsweise mittels eines zweiten Behälterwenders in die Ausgangslage, in der die jeweilige Behältermündung nach oben orientiert ist, zurückgedreht werden.
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Die räumlichen Bezeichnungen „oben“, „unten“ usw. beziehen sich auf die Schwerkraftrichtung im bestimmungsgemäßen Gebrauch und Einbauzustand der Vorrichtung. Bezeichnungen wie „vor“, „hinter“, „stromaufwärts“, „stromabwärts“, „zwischen“ usw. beziehen sich auf die Förderrichtung der Behälter durch die Transporteinrichtung.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele ersichtlich. Die darin beschriebenen Merkmale können alleinstehend oder in Kombination mit einem oder mehreren der oben dargelegten Merkmale umgesetzt werden, insofern sich die Merkmale nicht widersprechen. Die folgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele erfolgt dabei mit Bezug auf die begleitende Zeichnung.
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Kurze Beschreibung der Figur
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Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung werden durch die nachfolgende Beschreibung der Figur näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 schematisch eine Vorrichtung zum Behandeln von Behältern, umfassend eine Füllvorrichtung mit Isolator und einen Rinser.
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Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der 1 beschrieben, die schematisch eine Vorrichtung 1 zum Behandeln von Behältern 2 zeigt.
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Die Vorrichtung 1 findet insbesondere bei der Lebensmittelverarbeitung Anwendung, sie ist oder bildet vorzugsweise einen Teil einer Getränkeabfüllanlage, beispielsweise zum Abfüllen von Wasser (still oder karbonisiert), Softdrinks, Saft, Bier, Mischgetränken und dergleichen. Die Vorrichtung 1 weist zu diesem Zweck eine Füllvorrichtung 10 auf, die eingerichtet ist, um die Behälter 2 mit einem Füllprodukt zu befüllen.
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Besonders bevorzugt handelt es sich bei den hierin thematisierten Behältern 2 um Dosen, insbesondere mit einem metallischen Anteil.
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Die Füllvorrichtung 10 ist beispielsweise in Rundläuferbauweise ausgeführt, bei der die zu befüllenden Behälter 2 einem Füllerkarussell mit einer Mehrzahl an Füllorganen zugeführt und während des Transports entlang eines Teilkreises mit dem Füllprodukt befüllt werden. Details der Füllvorrichtung 10, wie etwa das Füllerkarussell, Füllorgane, Produkt- und Medienleitungen usw. sind in der 1 nicht gezeigt.
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Das Abfüllen des Füllprodukts findet in einer kontrollierten, vorzugsweise aseptischen Atmosphäre statt. Zu diesem Zweck weist die Füllvorrichtung 10 einen Isolator 11 mit Isolatorwänden auf. Der Isolator 11 stellt einen gegenüber der Umgebung im Wesentlichen abgeschlossenen Raum bereit, um eine hygienische, sterile und/oder aseptische Behälterbehandlung, geschützt vor äußeren Einflüssen zu ermöglichen. In dem Isolator 11 sind Komponenten zur Behandlung der Behälter 2 aufgenommen. Im Isolator 11 sind beispielsweise das Füllerkarussell zum kontinuierlichen Befüllen der Behälter 2 und/oder Transportsterne zum Transportieren der zu befüllenden und der befüllten Behälter 2 und/oder ein Verschließer zum Verschließen der befüllten Behälter 2 mit je einem Behälterverschluss usw. vorgesehen.
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Der Füllvorrichtung 10 unmittelbar vorgelagert, in einer Förderrichtung F der Behälter 2 gesehen, befindet sich ein Rinser 20, über den die zu befüllenden Behälter 2 der Füllvorrichtung 10 zugeführt werden. Vorzugsweise ist der Rinser 20 als eine Schleuseneinrichtung konzipiert, die eingerichtet ist, um die Behälter 2 in den Isolator 11 einzuschleusen, ohne dass es zu einer Kontamination der im Isolator 11 befindlichen, kontrollierten Atmosphäre kommt.
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Die Behälter 2 werden von einer Behälterzufuhr 3 der Vorrichtung 1 zugeführt und von einer Transporteinrichtung 4 in Förderrichtung F entlang vorzugsweise einer linearen Trajektorie transportiert. Allerdings ist ein linearer Transport nicht unbedingt erforderlich. Die Behälter 2 können etwa entlang einer gekrümmten, insbesondere kreisförmigen Trajektorie transportiert werden. Die Transporteinrichtung 4 kann ein Transportband, Transportsterne und/oder andere geeignete Mittel umfassen, um die Behälter 2 entlang der Förderrichtung F zu transportieren. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden die Behälter 2 aufrechtstehend, d.h. mit der Behältermündung 2a nach oben orientiert, von der Behälterzufuhr 3 bereitgestellt und zugeführt.
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Die Behälter 2 werden anschließend von einem ersten Behälterwender 5 auf den Kopf gedreht, so dass die jeweilige Behältermündung 2a nach unten orientiert ist. Der erste Behälterwender 5 kann Bestandteil des Rinsers 20 oder wie im gezeigten Ausführungsbeispiel außerhalb des Rinsers 20 angeordnet sein.
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Die um 180° gedrehten Behälter 2 werden anschließend in den Rinser 20 eingefahren, entsprechend behandelt und der Füllvorrichtung 10 übergeben. Bevor die Behälter 2 in den Isolator 11 einlaufen, werden diese mittels eines zweiten Behälterwenders 21, der Bestandteil des Rinsers 20 bzw. darin angeordnet ist, in die aufrechte Position zurückgedreht, so dass die Behälter 2 in der Füllvorrichtung 10 mit dem Füllprodukt befüllt und anschließend verschlossen werden können.
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Der Rinser 20 weist ein Rinsergehäuse 20a auf, das physisch oder konzeptionell in mehrere Bereiche oder Kammern unterteilt ist.
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In einem Desinfektionsbereich 22 des Rinsers 20 werden die Behälter 2, insbesondere die Innenflächen derselben, mit einem Desinfektionsmittel, beispielsweise Wasserstoffperoxid oder Peressigsäure, beaufschlagt, wodurch die Behälter 2 vollständig oder zumindest teilweise entkeimt werden. Zu diesem Zweck sind im Desinfektionsbereich 22 Desinfektionsdüsen 22a installiert, die über ein entsprechendes Leitungssystem an eine Desinfektionsmittelzufuhr22b, umfassend beispielsweise ein Reservoir zum Vorhalten von Desinfektionsmittel, angeschlossen sind. Die Desinfektionsdüsen 22a sind so positioniert und ausgerichtet, dass das Desinfektionsmittel in die zu desinfizierenden Behälter 2 eingespritzt wird.
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Im Anschluss an den Desinfektionsbereich 22 treten die Behälter 2 in einen Austropf- und Einwirkbereich 23 des Rinsers 20 ein, in dem das Desinfektionsmittel eine bestimmte Zeit einwirken und zumindest teilweise aus den Behältern 2 austropfen kann.
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Im Anschluss an den Austropf- und Einwirkbereich 23 treten die Behälter 2 in einen Spülbereich 24 des Rinsers 20 ein, in dem die Behälter 2 mit einem Spülmittel, beispielsweise Sterilwasser, ausgespült werden, um das Desinfektionsmittel rückstandslos aus den Behältern 2 zu entfernen. Zu diesem Zweck sind im Spülbereich 24 Spüldüsen 24a installiert, die über ein entsprechendes Leitungssystem an eine Spülmittelzufuhr24b, umfassend beispielsweise ein Reservoir zum Vorhalten von Spülmittel, angeschlossen sind. Die Spüldüsen 24a sind so positioniert und ausgerichtet, dass das Spülmittel in die zu spülenden Behälter 2 eingespritzt wird.
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Im Anschluss an das Spülen im Spülbereich 24 werden die Behälter 2 vom zweiten Behälterwender 21 um 180° zurück in die Ausgangslage, d.h. mit der jeweiligen Behältermündung 2a nach oben orientiert, gedreht.
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Der Rinser 20 ist mit einer nicht näher bezeichneten Absaugung versehen, um ein etwaiges Austreten von Desinfektionsmittel in die Umgebung zu vermeiden.
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Ferner ist der Rinser 20 mit einem Druck-/Klimasystem 25 ausgestattet, das eingerichtet ist, um im Rinsergehäuse 20a eine definierte Atmosphäre, umfassend beispielsweise Temperatur und/oder Druck und/oder Reinluftqualität usw., zu erzeugen und aufrechtzuerhalten. Das Druck-/Klimasystem 25 verfügt über zumindest eine Sterilluftzufuhr 25a, die Sterilluft in den Rinser 20 einbringt, und zumindest eine Absaugung 25b, über welche die Atmosphäre im Rinsergehäuse 20a abgesaugt wird. Auf diese Weise findet ein kontinuierlicher Austausch der Sterilluft im Rinser 20 statt. Die Absaugung 25 dient in erster Linie als Sterilluftabsaugung, sie kann jedoch zusätzlich oder alternativ als Dampf- und/oder Kondensatabsaugung fungieren.
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Vorzugsweise ist das Druck-/Klimasystem 25 eingerichtet, um im Rinser 20 eine aseptische Atmosphäre zu erzeugen und aufrechtzuerhalten.
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Das Druck-/Klimasystem 25 ist besonders bevorzugt eingerichtet, um einen zumindest leichten Überdruck im Rinser 20 gegenüber dem Umgebungsdruck zu erzeugen, so dass ein etwaiges Eindringen unreiner Luft von außen durch eine solche Druckbarriere unterbunden wird. Analog weist der Isolator 11 vorzugsweise einen zumindest leichten Überdruck gegenüber dem Rinser 20 auf. Auf diese Weise wird ein Druckgefälle ausgehend vom Isolator 11, über den Rinser 20 zur äußeren Umgebung geschaffen, wodurch eine wirksame Trennung zwischen der aseptischen Atmosphäre im Isolator 11 und der unsterilen äußeren Umgebung gewährleistet ist.
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Die Implementierung der Druckbarriere durch den Rinser 20 kann differenziert erfolgen. So ist das Druck-/Klimasystem 25 vorzugsweise eingerichtet, um im Desinfektionsbereich 22 einen leichten Unterdruck gegenüber der Umgebung zu erzeugen. Dadurch wird sichergestellt, dass das Desinfektionsmittel nicht in die Umgebung entweichen kann. Gemäß einem Ausführungsbeispiel liegt im Spülbereich 24 und/oder Austropf- und Einwirkbereich 23 ein Überdruck und im Desinfektionsbereich ein Unterdruck gegenüber der Umgebung vor.
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Der Rinser 20 in Funktion einer Schleuseneinrichtung fungiert hier als „Graubereich“, der synergetisch für die Desinfektion der Behälter 2 genutzt wird. Die Behälter 2 werden nicht nur (mechanisch) von Partikeln befreit, sondern auch (chemisch) desinfiziert, wodurch eine aktive Packmittelentkeimung erzielt wird.
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Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung zum Behandeln von Behältern
- 2
- Behälter
- 2a
- Behältermündung
- 3
- Behälterzufuhr
- 4
- Transporteinrichtung
- 5
- Erster Behälterwender
- 10
- Füllvorrichtung
- 11
- Isolator
- 20
- Rinser
- 20a
- Rinsergehäuse
- 21
- Zweiter Behälterwender
- 22
- Desinfektionsbereich
- 22a
- Desinfektionsdüse
- 22b
- Desinfektionsmittelzufuhr
- 23
- Austropf- und Einwirkbereich
- 24
- Spülbereich
- 24a
- Spüldüse
- 24b
- Spülmittelzufuhr
- 25
- Druck-/Klimasystem
- 25a
- Sterilluftzufuhr
- 25b
- Absaugung
- F
- Förderrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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