DE4409340C2 - Verfahren zur Herstellung einer Nut oder eines Kanals - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Nut oder eines KanalsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Nut
oder eines Kanals gemäß dem Oberbegriff des ersten Pa
tentanspruchs.
In der Mikrostrukturtechnik ergibt sich häufig die Aufgabe,
einen Gegenstand aus einem Feststoff herzustellen, der eine
Nut oder einen vollständig vom Feststoff umschlossenen Kanal
aufweist. Als Beispiele seien Teile mit Düsen, Diffusionskanä
len, rückdiffusionsgesicherten Flüssigkeitsausläufen z. B. für
Titrierautomaten, Mikrodurchflußkühler z. B. für Elektronik
chips und Katalysatorträger genannt.
In der Praxis können Nuten oder Kanäle in einem Gegenstand aus
einem Feststoff auf vielfältige Weise hergestellt werden. Nach
der klassischen Methode werden Kanäle in einem Gegenstand
durch Bohren hergestellt. Hierbei ist die Länge des Kanals
durch die handhabbare Bohrerlänge begrenzt. Im allgemeinen ist
die Länge eines in der Weise hergestellten Kanals um so klei
ner, je dünner die Bohrung ist.
Eine andere Methode stellen Ätzverfahren dar. Ätzverfahren
liefern jedoch häufig unbefriedigende Ergebnisse.
Aus der DE 37 09 278 A1 ist es bekannt, einen Gegenstand durch
spanabhebende Bearbeitung mit einem Formdiamanten mit Nuten zu
versehen. Die Nuten können im Querschnitt rund oder eckig sein
und im Durchmesser bis herunter zu 20 µm messen. Stellt der
Gegenstand eine Folie dar, können durch Stapelung der Folien
Gegenstände mit einer Vielzahl paralleler Kanäle gefertigt
werden. Durch abwechselndes Drehen der Folien um 90° bei der
Stapelung lassen sich Mikrokühler aus Metall herstellen, bei
denen die Kanäle lagenweise jeweils senkrecht zueinander lie
gen. Zur Herstellung der Mikrokühler müssen die mit Nuten ver
sehenen Folien exakt gegeneinander ausgerichtet werden.
Solche Gegenstände lassen sich prinzipiell, allerdings mit ei
nem größeren Aufwand, auch durch Lithographie- oder durch Ab
formverfahren herstellen.
Allen genannten Verfahren ist gemeinsam, daß sie verhältnis
mäßig aufwendig sind, wenn Nuten oder Kanäle mit hohem Aspekt
verhältnis hergestellt werden sollen. Das Aspektverhältnis ist
definiert als das Verhältnis von Länge zu Breite bzw. Durch
messer einer Nut oder eines Kanals.
Aus der CH-PS 482 027 ist ein Verfahren der eingangs genannten
Art bekannt. Das Verfahren dient zur galvanoplastischen Her
stellung von Metallgegenständen mit Löchern oder Kanälen mit
einem Durchmesser von höchstens 1 mm. Die Metallgegenstände
werden hergestellt, indem ein Metalldraht als Form galvano
plastisch mit einem anderen Metall umhüllt wird, wonach die
Form entfernt wird. Der Metalldraht soll einen hohen Wert der
bleibenden Dehnung aufweisen. Das Entfernen des Metalldrahts
geschieht in der Weise, daß er in Längsrichtung mit einer all
mählich zunehmenden Zugkraft belastet wird, wodurch er sich
bleibend dehnt und bei noch höherer Zugkraft schließlich
bricht. Die Bruchstücke lassen sich danach aus dem Gegenstand
herausziehen.
Aus der CH-PS 238 981 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Spinndüsen aus thermoplastischen Massen bekannt. Als thermo
plastische Massen kommen Glas, Quarzglas oder Kunststoffe in
Betracht. In die erweichte thermoplastische Masse wird minde
stens eine in einem Führungskörper geführte Stechnadel einge
preßt, die nach dem Erstarren der Masse vollständig herausge
zogen werden.
Schließlich ist aus der DE-OS 19 26 837 ein Verfahren zur Her
stellung von Kunstharzspinndüsen bekannt, bei dem synthetische
Fäden etwa aus Polyamid um einen Rahmen gespannt und durch
Gießen eines thermoplastischen oder hitzehärtbaren Kunststoffs
umhüllt werden, wonach der Kunststoff ausgehärtet und die Fä
den etwa durch Auflösen entfernt werden.
Aufgabe der Erfindung ist, ein weiteres Verfahren anzugeben,
mit dem Gegenstände aus einem Feststoff hergestellt werden
können, die mindestens eine Nut oder einen durchgehenden Kanal
aufweisen. Der Feststoff soll nicht auf ein zerspanbares Mate
rial beschränkt sein. Das Verfahren soll die Herstellung von
Gegenständen erlauben, die mit Nuten oder Kanälen mit hohem
Aspektverhältnis versehen sind. Es soll weiterhin ermöglichen,
Nuten oder Kanäle mit einem sehr kleinen Querschnitt, etwa bis
zu 10 Mikrometern, herzustellen, deren Länge nicht durch ver
fahrensbedingte Einschränkungen begrenzt ist. In einem Ar
beitsgang sollen sich ferner mehrere Nuten oder Kanäle mit be
liebigem Verlauf herstellen lassen.
Die Lösung der Aufgabe ist im Kennzeichen des ersten Pa
tentanspruchs angegeben. Die weiteren Ansprüche beschreiben
bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens.
Erfindungsgemäß wird wie beim bekannten Verfahren nicht nach
träglich in einen fertiggestellten Gegenstand eine Nut oder
ein Kanal eingebracht; vielmehr werden bereits bei der Her
stellung des Gegenstands Nuten oder Kanäle vorgesehen.
Während der Herstellung des Gegenstands wird ein reißfestes,
an dem Feststoff nicht festhaftendes faden- oder bandförmiges
Filament in den Gegenstand eingebettet. Nach Fertigstellung
des Gegenstands wird das Filament herausgezogen, so daß die
gewünschte Nut oder der gewünschte Kanal entsteht.
Das Filament kann im Prinzip einen beliebigen Querschnitt auf
weisen. Neben runden Querschnittsformen sind auch Filamente
mit dreieckigem und rechteckigem Querschnitt kommerziell er
hältlich. Die Dicke der Filamente kann für Fertigungszwecke in
der Mikrostrukturtechnik im Bereich von 10 bis 500 µm liegen.
Das Filament muß ausreichend reißfest sein und darf an dem
Feststoff während der Herstellung des Gegenstands nicht haf
ten. Es muß sich aus dem fertiggestellten Gegenstand wieder
herausziehen lassen, ohne daß es reißt.
Diese Bedingung wird durch Filamente erfüllt, die eine glatte,
im Feststoff des Gegenstands leicht gleitende Oberfläche auf
weisen. Falls das Filament nicht ohnehin eine solche Oberflä
che besitzt, kann es mit einem Gleitmittel wie Polytetra
fluorethylen (PTFE, Teflon®) oder Siliconen beschichtet wer
den. Optimal geeignet sind gleitfähige und gleichzeitig ela
stische Filamente.
Beide Anforderungen werden durch Nylon- und Perlon-Fasern gut
erfüllt. Solche Fasern haben außer guten Gleiteigenschaften in
den meisten Feststoffen den weiteren Vorzug, daß sich ihr
Querschnitt unter Zugbelastung vermindert. Diese Eigenschaften
ermöglichen es, auch lange Filamente aus dem fertiggestellten
Gegenstand wieder herauszuziehen, ohne daß die Zugbelastung
des Filaments übermäßig ansteigt, so daß sich mit diesen Fila
menten lange und sehr dünne Kanäle erzeugen lassen, die mit
anderen Methoden allenfalls unter großen Schwierigkeiten er
halten werden können.
Im Handel werden Nylon- und Perlonfasern mit einer Dicke von
10 µm bis zu 150 µm angeboten, die für die meisten Ausfüh
rungsformen der Erfindung gut geeignet sind. Falls für be
stimmte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens Fi
lamente mit elektrisch leitfähiger Oberfläche benötigt werden,
können solche Filamente durch Aufstäuben (Sputtern) von Metall
auf Nylon- oder Perlonfasern erzeugt werden. Geeignet sind
weiterhin PTFE-beschichtete Metalldrähte. Im Handel ist bei
spielsweise ein PTFE-beschichteter Silberdraht einer Dicke von
ca. 130 µm erhältlich, dessen Silberkern einen Durchmesser von
ca. 125 µm aufweist. Das Herausziehen des Filaments kann durch
Erwärmung des Gegenstands erleichtert werden.
Der Feststoff kann aus einem Metall oder einer Metallegierung
bestehen.
Ist der Gegenstand ein Metall oder eine Metallegierung, läßt
sich der Gegenstand durch stromlose oder galvanische Metallab
scheidung, durch Aufstäuben des Metalls oder der Metallegie
rung oder durch Bedampfen mit dem Metall oder der Me
tallegierung herstellen. Durch Aufstäuben oder Bedampfen eines
Filaments können Röhren mit einem Innendurchmesser z. B. zwi
schen 10 und 500 µm und einer Wandstärke z. B. im Bereich zwi
schen 50 und 500 µm hergestellt werden. In allen Fällen wird
das Filament zumindest teilweise mit dem Feststoff umhüllt,
bevor es aus dem fertiggestellten Gegenstand herausgezogen
wird.
Beispielsweise kann
das Filament über einem Substrat aufgespannt werden, so daß es
auf dem Substrat aufliegt. Danach kann das Substrat zusammen
mit dem Filament mit einer
Metallschicht überdeckt werden. Die Metallschicht läßt sich
durch Bedampfen des Substrats oder aber galvanisch in einem
Bad abscheiden, wenn das Substrat eine elektrisch leitende
Oberfläche aufweist. In diesen Fällen kann der Gegenstand aus
verschiedenen Feststoffen bestehen. Das Filament braucht auch
bei einer galvanischen Metallabscheidung nicht mit einer leit
fähigen Oberfläche versehen zu sein. Wird in diesem Fall das
Substrat nachträglich von der Metallschicht getrennt, ergibt
sich eine offene Nut.
Soll das Filament mit einem Metall oder einer Metallegierung
umgeben werden, wobei das Metall oder die Metallegierung durch
stromlose oder galvanische Abscheidung aufgebracht wird, ohne
daß ein oberflächlich elektrisch leitfähiges Substrat vorgese
hen wird, können Filamente mit elektrisch leitender Oberfläche
eingesetzt werden. Solche Filamente werden erhalten, wenn ela
stische Filamente, etwa aus Nylon oder Perlon, durch Aufstäu
ben (Sputtern) mit einer dünnen Metallschicht überzogen wer
den. Soll der Gegenstand beispielsweise aus Nickel bestehen,
kann ein mit Kupfer oder Gold dünn beschichtetes Filament ein
gesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit, elektrisch leitfä
hige Filamente herzustellen, besteht in der Beschichtung ela
stischer Filamente mit einem Leitlack. Das Filament wird bei
einer galvanischen Metallabscheidung als Kathode geschaltet.
Durch den Grad der Bedeckung des Filaments ergibt sich, ob Nu
ten oder geschlossene Kanäle im Gegenstand hergestellt werden.
Bleibt eine Längsseite des Filaments unbedeckt, werden offene
Nuten erhalten.
Die Länge der Nuten oder Kanäle kann ihren Durchmesser um
Größenordnungen übersteigen. Mit Filamenten, die einen Durch
messer von 100 bis 150 µm aufweisen, lassen sich Kanäle bis zu
10 cm Länge herstellen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich somit ohne
Schwierigkeiten Nuten oder Kanäle mit einem Aspektverhältnis
über 10 herstellen. Die mit der Erfindung verbundenen Vorteile
kommen insbesondere dann zum Tragen, wenn Nuten, vor allem je
doch Kanäle mit einem Aspektverhältnis über 100 hergestellt
werden sollen. Aspektverhältnisse von ca. 1000 konnten experi
mentell bereits erzielt werden. Ein Aspektverhältnis von mehr
als 5000 scheint erfindungsgemäß angesichts der Versuchsergeb
nisse erreichbar zu sein.
Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung eines einzigen Fi
laments beschränkt. Beispielsweise lassen sich die eingangs
erwähnten Mikrokühler erfindungsgemäß herstellen, indem über
einem Substrat mit elektrisch leitender Oberfläche schicht
weise Reihen von parallel verlaufenden Filamenten aufgespannt
werden, wobei jede parallele Anordnung einer Schicht gegenüber
der parallelen Anordnung der vorhergehenden Schicht um einen
Winkel von 90° gedreht ist. Danach kann das Substrat galva
nisch mit einem Metall überdeckt werden. Die Halterung der Fi
lamente kann zugleich als Form für die galvanische Abscheidung
dienen.
Ebensowenig brauchen die Kanäle gerade zu verlaufen. Wenn auf
ein gekrümmtes Substrat, z. B. in Form eines Zylindermantels,
ein Filament aufgelegt wird und das Filament durch einen Fest
stoff überdeckt wird, erhält man entsprechend gekrümmte
Kanäle. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Nuten
oder Kanäle mit praktisch unbeschränkter Geometrie herstellen.
Erfindungsgemäß können auch Gegenstände mit unterbrochenen,
jedoch auf einer gemeinsamen Verbindungslinie liegenden Kanä
len hergestellt werden. Beispielsweise kann über einem Sub
strat mit elektrisch leitender Oberfläche ein Filament aufge
spannt werden. Vorgegebene Stellen auf der Oberfläche des Sub
strats und des Filaments werden mit einem elektrisch isolie
renden Lack beschichtet, wobei der Lack zugleich als Form für
die galvanische Metallabscheidung dient. Danach wird auf den
Teilen des Substrats, an denen die elektrisch leitende Ober
fläche noch freiliegt, galvanisch ein Metall abgeschieden. An
schließend wird der Lack z. B. mit einem Lösungsmittel ent
fernt und das Filament herausgezogen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Durchführungsbei
spielen näher erläutert.
Ein 0,5 mm dickes Kupferplättchen mit einer Fläche von 2,5 cm
2,5 cm wurde bis auf einen freien, 2,5 cm langen und 4 mm
breiten Steg in der Mitte des Plättchens einseitig mit einem
Spezialklebeband von ca. 90 µm Dicke isoliert und mit einem
isolierten Draht zur Stromzufuhr für die nachfolgende galvani
sche Vernickelung elektrisch verbunden. Anschließend wurde ein
20 µm dicker Nylonfaden mehrfach in konstantem Abstand paral
lel zu den Schmalseiten des Stegs gewickelt, so daß die Faden
wicklungen senkrecht zur Längsseite des Stegs verliefen. Die
Fadenwicklungen waren damit in einem Abstand oberhalb des Kup
ferplättchens angeordnet, der durch die Dicke des Klebebands
gegeben war. Die Fadenenden wurden befestigt; hierdurch wurden
die Fadenwicklungen mechanisch stabilisiert. Auf die Klebe
bandschichten einschließlich der aufliegenden Teile der Faden
wicklungen wurden weitere Schichten aus dem Spezialklebeband
gelegt, so daß der Steg den Boden einer Rinne bildete, die
seitlich durch die Klebebandschichten begrenzt war. Hierdurch
wurde eine Form für die galvanische Nickelabscheidung geschaf
fen, die das Seitenwachstum der Nickelabscheidung verhindert.
Die nachfolgende galvanische Abscheidung von Nickel wurde in
einem Bad vorgenommen, das die folgende Zusammensetzung auf
wies: 300 g NiSO₄·6 H₂O/l; 50 g NiCl₂·6 H₂O/l; 30 g H₃BO₃/l;
0,5 g Na-Laurylsulfat/l als Netzmittel. Die Badtemperatur be
trug 45°C.
Bei einer Abscheidegeschwindigkeit von 0,4 µm Ni/min wurde so
lange Nickel abgeschieden, bis die über den Steg verlaufenden
Fadenwicklungen vollständig mit Nickel überdeckt waren. Danach
wurden die Klebebandlagen entfernt und die im galvanisch abge
schiedenen Nickel verlaufenden Fadenabschnitte von einer Seite
aus herausgezogen. Zur Herstellung von glatten Seitenwänden
wurde der galvanisch abgeformte Nickelsteg beidseitig erodiert
und die durch das Erodieren "verschmierten" Öffnungen der
Kanäle durch Ätzen wieder freigelegt.
Als Ergebnis wurde ein Nickelquader mit 4 mm Breite und 2,5 cm
Länge erhalten, durch den parallel zur Breitseite 4 mm lange
und 20 µm dicke Kanäle verliefen. Die Kanäle wiesen somit ein
Aspektverhältnis von 200 auf.
Als Substrat diente eine 1 mm dicke, 3 cm breite und 10 cm
lange Kupferplatte. Die Platte wurde in der Weise mit Spezial
klebeband einer Dicke von 90 µm abgeklebt, daß in der Mitte
der Platte ein ca. 8,0 cm langer und 1,5 cm breiter Streifen
aus Kupfer freiblieb. Danach wurde ein 150 µm dicker Perlonfa
den in gleichen seitlichen Abständen 20 mal in der Weise über
den freien Kupferstreifen gewickelt, daß die Fadenlagen paral
lel zur langen Seite des freien Kupferstreifens verliefen; die
Fadenenden wurden anschließend fixiert.
Anschließend wurden auf die beiden Klebebandschichten, die die
langen Seiten des freiliegenden Kupferstreifens begrenzten,
jeweils drei zusätzliche Lagen aus Spezialklebeband aufge
klebt, so daß eine zusätzliche Erhöhung von ca. 270 µm bewerkstel
ligt wurde. Danach wurde der Perlonfaden mehrfach und in glei
chen Abständen parallel zu den schmalen Seiten des frei liegen
den Kupferstreifens gewickelt. Diese Fadenwicklungen verliefen
damit senkrecht zu den ersten Fadenwicklungen; ihre gemeinsame
Ebene lag ca. 279 µm oberhalb der Ebene der ersten Fadenwick
lungen.
Anschließend wurde der freiliegende Kupferstreifen galvanisch
in einem schwefelsauren Kupferbad mit Kupfer überdeckt. Das
Kupferbad enthielt 50 g Cu2+/l, 50 g H₂SO₄/l, 100 mg Cl⁻/l und
ein nichtionisches Tensid.
Bei einer Abscheidegeschwindigkeit von 0,5 µm Cu/min wurden
die beiden Fadenlagen in Kupfer eingebettet. Nach Entfernung
der Klebestreifen wurden die Perlonfäden aus dem galvanisch
abgeschiedenen Kupfer herausgezogen, zur Begradigung der Sei
tenwände erodiert und die Öffnungen der gebildeten Kanäle
freigeätzt.
Damit wurde auf der Kupferplatte ein galvanisch abgeschiedener
Kupferblock einer Länge von 8,0 cm, einer Breite von 1,5 cm
und einer Höhe von rund 500 µm erhalten, der in einer ersten
Ebene ca. 90 µm oberhalb der Kupferplatte 8 cm lange, parallel
zur langen Seite verlaufende Kanäle und in einer zweiten Ebene
ca. 360 µm oberhalb der Kupferplatte 1,5 cm lange Kanäle, pa
rallel zur schmalen Seite verlaufende Kanäle aufwies. Die
Kanäle der beiden Ebenen standen somit senkrecht zueinander.
Das Aspektverhältnis der langen Kanäle betrug 533, das der
kurzen Kanäle 100.
Auf einem Glasplättchen (2,5 cm · 7 cm) wurden an den beiden
Enden auf einer Seite (Vorderseite) des Plättchens ca. 10 mm
breite Klebestreifen aufgeklebt, so daß der an die schmalen
Seiten angrenzende Bereich des Plättchens mit dem Klebestrei
fen überdeckt war. Anschließend wurde ein Nylonfaden mit einem
Durchmesser von 50 µm auf der Rückseite des Plättchens fixiert
und danach mehrere Male über die mit den Klebestreifen abge
deckten Bereiche gewickelt, so daß die Fadenwicklungen auf der
Vorderseite des Plättchens parallel zueinander und zur langen
Seite des Plättchens verliefen. Die Fadenwicklungen verliefen
in einem Abstand oberhalb der Vorderseite des Plättchens, die
durch die Dicke des Klebestreifens (ca. 90 µm) gegeben war.
Die Vorderseite des Glasplättchens einschließlich hierauf an
gebrachten Fadenwicklungen wurde nun in einer Sputtereinrich
tung durch Aufstäuben mit einer ca. 100 nm dicken Goldschicht
versehen. Anschließend wurde in einem galvanischen Nickelbad
so lange aufgalvanisiert, bis die Fäden mit einer ca. 200 µm
dicken Nickelschicht umhüllt waren. Danach wurden die Nylonfä
den herausgezogen.
Auf diese Weise wurden 50 mm lange Röhren mit einem Innen
durchmesser von 50 µm und einer Wandstärke von ca. 200 µm her
gestellt. Die Nylonfäden ließen sich in allen Fällen leicht
herausziehen. Die Röhren wiesen ein Aspektverhältnis von 1000
auf.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung einer Nut oder eines Kanals in
einem Gegenstand aus einem Feststoff, bei dem während der
Herstellung des Gegenstands ein faden- oder bandförmiges
Filament in den Feststoff eingebettet wird und das Filament
nach Fertigstellung des Gegenstands durch Herausziehen ent
fernt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) ein Filament mit einer an dem Feststoff nicht haftenden und als Gleitmittel wirkenden Oberfläche eingesetzt wird,
- b) als Feststoff ein Metall oder eine Metallegierung vorgesehen wird, wobei das Filament
- - entweder durch stromlose oder galvanische Me tallabscheidung
- - oder durch Bedampfen des Filaments mit dem Metall oder der Metallegierung
- - oder durch Aufstäuben des Metalls oder der Metalle gierung auf das Filament mit dem Feststoff umhüllt wird und
- c) das Herausziehen des Filaments aus dem Feststoff in der Weise erfolgt, daß das Filament nicht reißt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Filament aus Nylon oder Perlon eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Filament aus einem mit Polytetrafluorethylen (PTFE)
oder einem Silicon beschichteten Metalldraht besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944409340 DE4409340C2 (de) | 1994-03-18 | 1994-03-18 | Verfahren zur Herstellung einer Nut oder eines Kanals |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944409340 DE4409340C2 (de) | 1994-03-18 | 1994-03-18 | Verfahren zur Herstellung einer Nut oder eines Kanals |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4409340A1 DE4409340A1 (de) | 1995-09-21 |
DE4409340C2 true DE4409340C2 (de) | 1997-01-30 |
Family
ID=6513200
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944409340 Expired - Fee Related DE4409340C2 (de) | 1994-03-18 | 1994-03-18 | Verfahren zur Herstellung einer Nut oder eines Kanals |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4409340C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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NL6517056A (de) * | 1965-12-29 | 1967-06-30 | ||
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1994
- 1994-03-18 DE DE19944409340 patent/DE4409340C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE4409340A1 (de) | 1995-09-21 |
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Legal Events
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