DE4408683A1 - Anspritzdüse für Spritzgießwerkzeuge - Google Patents
Anspritzdüse für SpritzgießwerkzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anspritzdüse für
Spritzgießwerkzeuge zum Spritzen von Kunststoffschmelze in
ein Formwerkzeug, mit einem einen Schmelzekanal
umschließenden, beheizbaren Düsenkörper, der mit einer die
Mündung des Schmelzekanals bildenden Düsenspitze über
einen wärmedämmabschnitt verbunden ist.
Beim Spritzen von thermoplastischer Kunststoffschmelze ist
es erforderlich, den die Kunststoffschmelze führenden
Schmelzekanal auf einer Temperatur zu halten, die oberhalb
der Erstarrungstemperatur der Kunststoffschmelze liegt.
Dadurch wird ein Erstarren ("Abfrieren") der
Kunststoffschmelze vor dem Eintritt in das Formwerkzeug
verhindert. Die hierfür verwenden Anspritzdüsen weisen
deshalb einen beheizbaren Düsenkörper auf, der
beispielsweise als Hohlzylinder ausgeführt ist und eine
Heizmanschette trägt.
Das Formwerkzeug muß auf einer unterhalb der
Erstarrungstemperatur der Kunststoffschmelze liegenden
Temperatur gehalten werden, damit die Kunststoffschmelze
nach dem Eintritt in das Formwerkzeug erstarrt. Im
Düsenanschnittbereich, in dem die Düsenspitze an das
Formwerkzeug angeschlossen ist, muß eine thermische
Trennung zwischen dem beheizten Düsenkörper und der
Düsenspitze durchgeführt werden, die die niedrigere
Temperatur des Formwerkzeugs hat.
Bei einer bekannten Anspritzdüse der eingangs genannten
Gattung wird eine thermische Trennung im
Düsenanschnittbereich durch einen wärmedämmabschnitt
zwischen dem Düsenkörper und der Düsenspitze angestrebt.
Der wärmedämmabschnitt wird dort durch einen nach außen
offenen, umlaufenden Einstich gebildet, der sich radial
nach innen bis zu einem verhältnismäßig schmalen
Restquerschnitt am Umfang des Schmelzekanals erstreckt.
Dieser verbleibende Restquerschnitt bildet jedoch noch
eine so große Wärmebrücke, daß eine verhältnismäßig große
Wärmemischzone entsteht. Die erwünschte, möglichst scharfe
Trennung der Bereiche höherer Temperatur und niedrigerer
Temperatur wird hierbei wegen des Wärmeflusses im Bereich
des Restquerschnitts nicht zufriedenstellend erreicht. Der
unvermeidbare Wärmeabfluß im Bereich des Restquerschnitts
zwischen dem Düsenkörper und der Düsenspitze führt
entweder zu einer vorzeitigen Kühlung und teilweisen
Erstarren der Kunststoffschmelze im Schmelzekanal des
Düsenkörpers oder zu einer nicht ausreichenden Kühlwirkung
im Bereich der Düsenspitze, wodurch sogenannte Wärmespots
auf dem Spritzteil entstehen können. Weitere Auswirkungen
sind ein verlangsamter Produktionszyklus und bei vielen
thermoplastischen Kunststoffen das Ziehen von Fäden an der
Anspritzstelle.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Anspritzdüse der
eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß eine
schärfere thermische Trennung im wärmedämmabschnitt
zwischen dem Düsenkörper und der Düsenspitze erreicht
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Wärmedämmabschnitt einen zum Schmelzekanal offenen
umlaufenden Trennspalt aufweist, der sich radial nach
außen bis zu einem die Düsenspitze mit dem Düsenkörper
verbindenden, ringförmigen Verbindungsabschnitt erstreckt.
Der als Isolierspalt wirkende Trennspalt zwischen dem
Düsenkörper und der Düsenspitze füllt sich beim
Spritzvorgang mit Kunststoffschmelze und führt daher zu
einer wirksamen thermischen Isolierung zwischen dem
Düsenkörper und der Düsenspitze, insbesondere im Bereich
des Schmelzekanals. In dem in der Düsenspitze liegenden
Abschnitt des Schmelzekanals entsteht ein mit dem
Spritzteil verbundener Angußkegel. Da der Trennspalt sehr
schmal, beispielsweise nur mit wenigen zehntel Millimeter
Breite ausgeführt werden kann, ist beim Entformen eine
saubere Trennung der im Angußkegel gebildeten Angußstange
von der im Schmelzekanal verbleibenden Kunststoffschmelze
möglich.
Durch die scharfe thermische Trennung zwischen dem
Düsenkörper und der Düsenspitze ist sichergestellt, daß
beim Entformvorgang die Phasengrenze zwischen flüssiger
Kunststoffschmelze und erstarrter Angußstange genau in
Höhe des Trennspalts liegt. Dadurch wird ein sauberes
Entformen ermöglicht. Zum einen wird verhindert, daß Teile
der Kunststoffschmelze im Schmelzekanal des Düsenkörpers
erstarren können; zum anderen wird auch bei schwierig zu
verarbeitenden thermoplastischen Kunststoffen verhindert,
daß im Bereich des Angußkegels beim Entformen ein Faden
gezogen wird.
Der zur mechanischen Verbindung des Düsenkörpers mit der
Düsenspitze erforderliche Verbindungsabschnitt liegt am
äußeren Rand der Düsenspitze und somit in einem Bereich,
in dem ein durch die mechanische Verbindung unvermeidbarer
Wärmeübergang ohne Einfluß auf die Vorgänge im
Schmelzekanal bleibt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind
Gegenstand von Unteransprüchen.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es
zeigt
Fig. 1 einen vereinfachten Längsschnitt durch eine
Anspritzdüse für ein Spritzgießwerkzeug,
Fig. 2 einen vergrößerten Teilschnitt im Bereich der
Düsenspitze der Anspritzdüse nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine andere Ausführungsform einer Anspritzdüse in
einem vergrößertem Teilschnitt.
Eine Anspritzdüse 1 (Fig. 1) ist in ein Formwerkzeug 2
eingesetzt, in dessen Formhohlraum 3 ein Spritzteil 4 aus
thermoplastischem Kunststoff gespritzt werden soll. Die
hierzu verwendete Kunststoffschmelze wird über einen
(nicht dargestellten) Verteiler zu einem Schmelzekanal 5
geleitet, der sich zentrisch durch einen Düsenkörper 6 der
Anspritzdüse 1 erstreckt. Der Düsenkörper 6 wird durch
eine äußere Heizmanschette 7 beheizt, um den Schmelzekanal
5 auf eine Temperatur oberhalb der Erstarrungstemperatur
der Kunststoffschmelze zu halten.
An seinem dem Formhohlraum 7 zugekehrten Ende ist der
Düsenkörper 6 mit einer Düsenspitze 8 verbunden, durch die
sich ein Abschnitt 5a des Schmelzekanals 5 erstreckt, der
sich nach außen hin erweitert. Das Formwerkzeug 2 wird
gekühlt, beispielsweise durch Kühlkanäle 9, um es auf
einer Temperatur unterhalb der Erstarrungstemperatur der
Kunststoffschmelze zu halten.
Im Bereich zwischen dem Düsenkörper 7 und der die Mündung
des Schmelzekanals 5 bildenden Düsenspitze 8 ist ein
Wärmedämmabschnitt vorgesehen, der eine scharfe thermische
Trennung zwischen dem Düsenkörper 7 und der Düsenspitze 8
bewirkt. Der Wärmedämmabschnitt wird durch einen zum
Schmelzekanal 5 bzw. 5a hin offenen, umlaufenden
Trennspalt 10 gebildet, der an seinem zum Schmelzekanal 5a
hin offenen Rand nur wenige zehntel Millimeter breit ist.
Der Trennspalt 10 erstreckt sich radial nach außen bis zu
einem ringförmigen Verbindungsabschnitt 11, an dem die
Düsenspitze 8 mit dem Düsenkörper 7 verbunden ist. Bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel wird diese Verbindung
durch eine Schweißnaht 12 gebildet. Statt dessen kann auch
eine Lötverbindung oder eine Schraubverbindung gewählt
werden, bei der die Düsenspitze 8 auf das Ende des
Düsenkörpers 7 aufgeschraubt ist.
Wie man aus Fig. 2 erkennt, erweitert sich der Trennspalt
10 mindestens an seinem äußeren Umfang zum
Verbindungsabschnitt 11 hin.
Zu Beginn des Spritzvorgangs füllt sich der Trennspalt 10
mit Kunststoffschmelze. Wegen des verhältnismäßig geringen
Wärmeleitvermögens der ggf. teilweise erstarrten
Kunststoffschmelze im Trennspalt 10 entsteht eine scharfe
thermische Trennung zwischen dem Düsenkörper 7 und der
Düsenspitze 8. Dadurch ist sichergestellt, daß nach dem
Erstarren des Spritzteils 4 die Phasentrennfläche zwischen
erstarrtem Kunststoff und flüssiger Kunststoffschmelze
genau in Höhe des Trennspaltes 10 verläuft. Beim Entformen
verbleibt die im unteren Abschnitt 5a des Schmelzekanals 5
gebildete Angußstange am Spritzteil 4, und die flüssige
Kunststoffschmelze verbleibt im Schmelzekanal 5 jenseits
des Trennspaltes 10.
Für die erwünschte scharfe thermische Trennung im Bereich
des Trennspaltes 10 ist es ohne Bedeutung, ob die in den
Trennspalt 10 eingedrungene Kunststoffschmelze dort ganz
oder teilweise erstarrt oder ob sie vollständig flüssig
bleibt.
Fig. 3 zeigt in einer Schnittdarstellung entsprechend der
Fig. 2 eine abgewandelte Ausführungsform. Dabei sind
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen wie vorher
beschrieben. Die Ausführungsform nach Fig. 3 unterscheidet
sich von der vorher beschriebenen Ausführungsform im
wesentlichen dadurch, daß die Düsenspitze 8 nicht
unmittelbar mit dem Düsenkörper verbunden ist. In den
Düsenkörper 6 ist eine Schraubhülse 13 auswechselbar
eingeschraubt, durch die sich der Schmelzekanal 5
erstreckt. Diese Schraubhülse 13 ist in der schon
beschriebenen Weise am äußeren Umfang über den
ringförmigen Verbindungsabschnitt 11, beispielsweise eine
Schweißnaht 12, mit der Düsenspitze 8 verbunden. Auch
hierbei geht vom Schmelzekanal 5a der Düsenspitze 8 der
Trennspalt 10 aus, der sich nach außen zum
Verbindungsabschnitt 11 hin erweitert. Der Trennspalt 10
bewirkt die thermische Trennung zwischen der Düsenspitze 8
und der in den Düsenkörper 6 eingeschraubten Schraubhülse
13.
Claims (5)
1. Anspritzdüse für Spritzgießwerkzeuge zum Spritzen von
Kunststoffschmelze in ein Formwerkzeug, mit einem einen
Schmelzekanal umschließenden, beheizbaren Düsenkörper, der
mit einer die Mündung des Schmelzekanals bildenden
Düsenspitze über einen Wärmedämmabschnitt verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmedämmabschnitt einen
zum Schmelzekanal (5 bzw. 5a) offenen umlaufenden
Trennspalt (10) aufweist, der sich radial nach außen bis
zu einem die Düsenspitze (8) mit dem Düsenkörper (6)
verbindenden, ringförmigen Verbindungsabschnitt (11)
erstreckt.
2. Anspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Trennspalt (10) zum Verbindungsabschnitt (11)
hin erweitert.
3. Anspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbindungsabschnitt (11) durch eine Schweiß- oder
Lötverbindung gebildet wird.
4. Anspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbindungsabschnitt (11) durch eine
Schraubverbindung gebildet wird.
5. Anspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsenspitze (8) über den ringförmigen
Verbindungsabschnitt (11) mit einer in den Düsenkörper
(6) auswechselbar eingeschraubten Schraubhülse (13)
verbunden ist.
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1994
- 1994-03-15 DE DE19944408683 patent/DE4408683C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE4408683C2 (de) | 2003-07-24 |
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