DE4035194A1 - Verfahren zum angusslosen spritzgiessen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum angusslosen spritzgiessen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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- B29C2045/2754—Plurality of independent heating or cooling means, e.g. independently controlling the heating of several zones of the nozzle
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum anguß
losen Spritzgießen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
und einer Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfah
rens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
Beim angußlosen Spritzgießen von Kunstharzen oder
ähnlichen Massen ist es bekannt, während der Spritz
gießtakte die Angußöffnung dadurch zu öffnen, daß
diese intermittierend erwärmt wird. Eine entsprechende
unter der Bezeichnung "Spear System" bekannte Vor
richtung verfügt daher über einen intermittierend,
also taktweise arbeitenden Heizmechanismus, der in
der Lage ist, die Düse auf den Ablauf des Spritzpro
zesses bezogen im Bereich der Angußöffnung zu erhit
zen. Beim angußlosen Spritzgießen wird ein geschmolze
nes Kunstharz kontinuierlich mit Hilfe eines Einspritz
mechanismus zu Spritzgußstücken verarbeitet, wobei
die intermittierend arbeitende Heizvorrichtung während
jedes Spritzvorgangs die Angußöffnung erhitzt, so
daß das Harz, das unter Verschluß der Angußöffnung
abgekühlt und verfestigt ist, intermittierend aufge
schmolzen wird. Hierdurch wird die Angußöffnung geöffnet
und das geschmolzene Harz kann in den Formhohlraum
eingespritzt werden. Bei diesem bekannten System
beendet die intermittierend arbeitende Heizvorrichtung
die Erhitzung unmittelbar nach dem Einspritzen des
Kunstharzes, um eine Verfestigung einer geringeren
Harzmenge in der Angußöffnung durch Abkühlen zu ermög
lichen (Einfrieren), wodurch die Angußöffnung ver
schlossen wird. Hierdurch können sich daran anschlie
ßende Schritte beim Spritzgießen durchgeführt werden,
nämlich Öffnen der Form und die Entfernung des geform
ten Produkts, ohne daß es zu einem Austritt von ge
schmolzenem Harz kommt. Es gelingt so, im wesentli
chen von Angußstellen freie Spritzgußerzeugnisse
herzustellen.
In diesem Zusammenhang wird auf die in der DE-PS
36 31 850 beschriebene sogenannte thermodynamische
Punktangußdüse verwiesen, wobei in dieser Veröffentli
chung zu der als Torpedo bezeichneten Einspritzvor
richtung festgestellt wird, daß die zyklische Behei
zung der Torpedospitze deshalb relativ unwirksam
ist, weil diese von schlecht wärmeleitender Thermo
plastschmelze umgeben ist und andererseits eine
gute metallische Wärmeleitung zwischen dem oberen
Torpedoteil, welches eine permanente Heizung aufweist,
und der Torpedospitze mit zyklischer Heizung besteht.
Daher kann auch noch beim Entformen des Spritzgußteils
die thermoplastische Schmelze im Punktanguß heiß
und damit plastisch sein, was insbesondere bei Klein
teilen den Entformungsvorgang stört. Allgemein ist
zu dem getakteten, auf den Einspritzvorgang bezogenen
Heizen der Düsenkörper- oder Torpedospitze noch
zu bemerken, daß wegen der im Spitzenbereich nur
sehr beengten Platzverhältnisse naturgemäß auch die
einbringbare Wärmeleistung gering ist, andererseits
aber wegen der starken bestehenden Wärmekopplung
die Synchronisierung auf den Einspritzvorgang proble
matisch ist, gegebenenfalls mit längeren Taktzeiten
gerechnet werden muß bzw. überhaupt eine schlechte
Abstimmung der einzelnen Vorgänge aufeinander möglich
ist.
Diese Probleme können sich bei bestimmten Kunststoffar
ten noch erheblich erhöhen, beispielsweise bei sogenann
ten teilkristallinen Kunststoffen, die besondere Übergänge zwi
schen den Phasenzuständen wie fest, teigig oder flüssig
aufweisen und bei denen schon in einem Temperaturbe
reich von 10° so erhebliche Strukturänderungen auftre
ten können, daß sich immer wieder kritische Bedingun
gen beim Einspritzvorgang ergeben.
Allgemein sind in diesem Zusammenhang noch eine Viel
zahl weiterer Veröffentlichungen bekannt, wobei die
soeben schon erwähnte DE-PS 36 31 850 diesen Problemen
dadurch beizukommen versucht, daß eine zusätzliche
Innendüse mit geringer Masse vorgesehen ist, die
aus einem gut wärme- und stromleitenden Werkstoff
hoher Verschleißfestigkeit besteht und von zwei Kon
taktstiften elektrisch aufgeheizt wird, die aufgrund
ihres Querschnitts den Ohm′schen Widerstand und damit
die aufgenommene Heizleistung bestimmen.
Das zusätzliche Anordnen einer Innendüse im Bereich
einer Punktangußdüse ist aber umständlich, wobei
sich auch hier wieder das Problem der thermischen
Trägheit nicht hinreichend ausräumen läßt, so daß
die erforderliche Feinfühligkeit und Abstimmung der
getakteten Heizungssteuerung auf den Spritzvorgang
zu wünschen übrig läßt.
In diesem Zusammenhang sind noch eine Vielzahl weite
rer Veröffentlichungen bekannt, beispielsweise die
in den Bereich der Innendüsengestaltung gehörende
DE-OS 38 09 283, wozu auch das DE-GM G 86 18 067.3
gehört.
Andere Veröffentlichungen betreffen eine Abwandlung
des bekannten Spear-Systems, wobei in der DE-OS
38 09 643 statt des taktenden Heizens im Bereich
der Angußöffnung ein taktendes Kühlen unter Zufuhr
eines Kühlmediums vorgenommen wird. Eine solche,
auf einen reinen getakteten Kühlvorgang abgestellte
Beaufschlagung der Einspritzdüse könnte Probleme
bei Beginn eines jeweiligen Heizvorgangs auslösen,
beispielsweise wenn sich der jeweilige "Gefrierpfrop
fen" an Kunstharz in der Angußöffnung nicht oder
nur schwierig durch eine entsprechende Druckerhöhung
herauspressen läßt.
Verwiesen wird in diesem Zusammenhang ferner noch
auf die DE-PS 36 42 271, die DE-OS′en 37 29 974,
35 31 127, 34 03 303. Die DE-OS 35 31 127 betrifft
das Spear-Prinzip, mit einer Besonderheit dieses
Prinzips in der DE-PS 36 42 271, die darin besteht,
daß eine separate Niedervolt-Spitzenheizung vorgese
hen ist bei spezieller Heizelementgestaltung konisch/parallel
zur Spitzenoberfläche.
Auch bei der DE-OS 37 29 974 handelt es sich um eine
Variante des Spear-Systems, wobei durch Änderung
der Spitzengeometrie eine schnellere Regelstrecke
erzeugt werden soll, indem die äußere Form der Heiz
spitzen so verengt ist, daß der Abstand zwischen
dem eingebauten Heizelement und der Außenfläche ver
ringert und die Wärmeübertragung entsprechend gestei
gert ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer
Einspritzvorrichtung zum angußlosen Spritzgießen
von thermoplastischen Massen eine verbesserte Flexi
bilität hinsichtlich des Einfrierverhaltens und dessen
Abstimmung auf den Verlauf des Spritzprozesses zu
erzielen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnen
den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. des Unteran
spruchs 3 und hat den Vorteil, daß eine wirkungsvolle
thermische Trennung des einstückigen und daher kosten
günstig und problemlos herzustellenden Düsenkörpers
dafür sorgt, daß das für sich gesehen bekannte getak
tete Heizverhalten im Bereich der Düsenspitze besonders
wirkungsvoll an den Spritzverlauf und insbesondere
auch an die verschiedensten Arten von Kunststoffen,
Schmelzen, Herstellungstechniken, Art und Struktur
der Kunststoffteile, deren Wanddicke u. dgl. angepaßt
werden kann, mit anderen Worten, man gelangt zu weite
ren Freiheitsgraden, die sich günstig auf den gesamten
Spritzgußvorgang auswirken.
Es ist daher möglich, den oberen Teil des Düsenkörpers
kontinuierlich zur Erzielung einer gleichmäßigen
homogenen Temperaturverteilung zu heizen, mit einem
ersten Heizkörper, wenn gewünscht mit geeigneter
Temperaturüberwachung durch ein Thermoelement, während
die thermische Entkopplung sowohl das schnelle und
gezielt synchronisierte Aufheizen der Düsenspitze
bei Beginn eines Spritzvorgangs oder kurz vorher bewirkt als auch
einen schnellen Abkühlvorgang über die sich berühren
den Flächen und eine entsprechende Spritzwerkzeugküh
lung ermöglicht,so daß sich nach entsprechendem Nachdrücken
und bei abgeschalteter Düsenspitzenheizung ein sehr schnelles Einfrieren
mit einer Abbruchstelle sehr nahe am Formteil erzielen läßt. Daher ist ein
schnelles Entformen unter Bildung eines glatten Bruchs
ohne Zapfen- oder Fadenziehen möglich. Andererseits
ist der eingefrorene Materialpfropfen aufgrund des
schnellen Aufheizvorgangs bei entsprechender Druckstei
gerung bei Beginn eines Einspritzvorgangs problemlos
aus dem Angußkanal zu entfernen.
Die Erfindung stellt daher auch sicher, daß die erfor
derlichen Schubspannungen in der Schmelze zur Entfer
nung des eingefrorenen Pfropfens gering sind bei
Beginn eines Spritzvorgangs, so daß sich die Erfindung
insofern selbst begünstigt, indem nämlich der die
thermische Trennung sicherstellende Materialeinschnitt
zwar zu einer gewissen Materialschwächung führt,
diese aber, natürlich bis zu einem gewissen Grade,
deshalb hingenommen werden kann, weil es eben gerade
die durch diesen Einschnitt bewirkte thermische Tren
nung ist, die ein schnelles Anschmelzen des eingefrore
nen Pfropfens bewirkt, so daß der erforderliche Ein
spritzdruck bei Spritzbeginn gering sein kann bzw.
sich nicht bis zu solchen Werten aufbauen kann, daß
diese der durch die Querschnittsverengung bewirkten
Materialverdünnung des Düsenkörpers gefährlich werden
könnten.
Vorteilhaft ist ferner, daß eine Abstimmung der ver
schiedenen Wirkungseingriffe im Ablauf des Spritzvor
gangs, also der kühlenden Wirkung durch die im Spritz
werkzeug vorhandenen Kühlkanäle, der kontinuierlichen
Heizwirkung im oberen Düsenkörperbereich sowie der
getakteten Heizwirkung in der Düsenkörperspitze problem
los mittels eines geeigneten elektrischen oder elektro
nischen Steuerteils, vorzugsweise auch Mikroprozessor
o. dgl., möglich ist, wobei hier auch ergänzend auf
die jeweiligen herzustellenden Formteile und verwen
deten Kunstharze Rücksicht genommen und deren Daten
mit eingegeben werden können. Diese finden dann Be
rücksichtigung in der Zeitsteuerung speziell der
Heizenergietaktung im Bereich der Düsenkörperspitze.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
der Erfindung möglich. Besonders vorteilhaft ist
die Zuordnung von entsprechend geeigneten Thermoele
menten sowohl zum oberen, den Düsenkörperschaft behei
zenden ersten Heizkörper als auch zum mit getakteter
elektrischer Energie beaufschlagten zweiten Heizkörper
im Bereich der Düsenkörperspitze, wobei der gesamte,
torpedoartige Düsenkörper ein einteiliges Materialteil
und daher kostengünstig, beispielsweise durch einen
Drehvorgang, herstellbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt
im Querschnitt stark schematisiert einen innerhalb
eines Spritzwerkzeugs angeordneten einteiligen Düsen
körper.
Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin,
bei einem einteiligen Düsenkörper durch eine Quer
schnittsverengung eine thermische Trennung zwischen
dem oberen Hauptschaftteil des Düsenkörpers und der
Düsenkörperspitze herbeizuführen, so daß es möglich
ist, die Spitze und nur diese durch einen für sich
gesehen bekannten, auf den Ablauf des Spritzprozesses
bezogenen getakteten Heizvorgang den jeweiligen äußeren
Bedingungen entsprechend optimal anzupassen, wodurch
man den Anschnitt-Durchmesser sehr klein halten kann
- man bekommt ihn durch die Beheizung bei thermischer
Trennung gut wieder auf -, so daß auch die Abbruch
stelle klein bleibt und, was aus kosmetischen Gründen
häufig erwünscht ist, sehr nahe am Formteil zu liegen
kommt, so daß ein glatter Bruch erzielt wird.
In der Zeichnung ist das lediglich teilweise darge
stellte, hier im wesentlichen als Halterung in Erschei
nung tretende Spritzwerkzeug mit 10 bezeichnet; es
nimmt in einer der Außenkontur eines Düsenkörpers
11 folgenden, abgetreppten und im unteren Teil gegebe
nenfalls auch mit einem Innenkonus versehenen Aufnahme
bohrung 12 den Düsenkörper 11 auf, der zu der ihn
umgebenden Bohrungswandung des Einspritzwerkzeugs
10 allseitig auf Abstand gehalten ist, so daß durch
die so gebildeten Luftfreiräume der Düsenkörper
von dem Werkzeug 10 weitgehend thermisch entkoppelt
ist.
Der Düsenkörper 11 selbst besteht aus einem einstücki
gen Materialteil, welches eine markante Zweiteiligkeit
aufweist, und umfaßt daher einen oberen Düsenkörper
schaft 11a und eine untere Düsenkörperspitze 11b
- zwischen beiden Teilen befindet sich eine Quer
schnittsverengung 13, die als Einschnitt zwischen
diesen beiden Teilen so ausgebildet ist, daß ein
eventueller Wärmeübergang zwischen dem Düsenkörper
schaft 11a und der Düsenkörperspitze 11b nicht oder
nur noch in so geringen Maßen über die verbleibende
und diese beiden Teile im einstückigen Übergang verbindende
Ringwandung 14 zwischen den beiden Düsenkörperteilen
möglich ist, daß diese praktisch vollständig thermisch
entkoppelt sind, jedenfalls bezogen auf die hier
ablaufenden zyklischen Erwärmungs- und Abkühlungsphasen
während der einzelnen Spritzvorgänge.
Der Düsenkörper 11 kann in seinem oberen Teil einen
nach außen vorspringenden Ringflansch 14 aufweisen,
mit welchem er auf einer Abschulterung 15 des Einspritz
werkzeugs 10 aufliegt; ansonsten besteht eine direkte
Materialverbindung zwischen dem Düsenkörper 11 einer
seits und dem diesen umgebenden Einspritzwerkzeug
10 lediglich noch im auf die Zeichenebene bezogen
untersten Teil der Düsenkörperspitze, wo ein nach
innen vorspringender Ringflansch 16 die hier auf
einen kurzen Abschnitt in der äußeren Kontur zylindrisch
verlaufende Düsenkörperspitze aufnimmt. Die Abmessungen
in diesem Bereich, also zwischen dem zylindrischen
Teil 17 der Düsenkörperspitze 11b und dem Spritzwerk
zeug-Ringflansch 16 sind deshalb kritisch, müssen
also empirisch ermittelt und festgelegt werden, weil
hier ein gewisser Wärme-, aber auch Kühlenergieübergang gewollt
stattfindet, der in Verbindung mit der noch zu erläu
ternden Heizung der Düsenkörperspitze das auf den
Einspritzvorgang bezogene Einfrieren und Aufschmelzen
des Verschlußpfropfens der Angußöffnung im untersten Be
reich des Einspritzkanals bestimmt.
Dieser Einspritzkanal 18 erstreckt sich durch den
gesamten Düsenkörper 11 und geht im Bereich der Düsen
körperspitze in die verkleinerte Angußöffnung 19
mittels eines konusförmigen Zwischenteils 20 über,
wobei, falls gewünscht, im unmittelbaren Austrittsbe
reich, also in der Anschnittöffnung des Austrittskanals
18 noch ein kurzer zylindrischer Übergangsteil vorgese
hen sein kann, was aber nicht erforderlich ist.
Der Düsenkörper 11 trägt oberhalb der die thermische
Trennung bewirkenden Querschnittverengung 13 einen
ersten Heizkörper 21, der, beispielsweise mittels
eines Thermoelements den Heizkörperschaft 11a konti
nuierlich bei angepaßter Leistungsverteilung
zur Erzeugung einer homogenen Temperatur bis kurz
vor den Endbereich des Düsenkörpers heizt.
Ein zweiter Heizkörper 22 befindet sich auf dem unteren
Düsenkörperteil, also um das die Angußöffnung bildenden
Düsenende, welches in seiner Masse, bezogen auf den
oberen Düsenkörperschaft erheblich verringert ist,
so daß schnelle thermische Reaktionen aufgrund der
getakteten Heizung möglich sind, die durch die thermi
sche Trennung aufgrund der Querschnittverengung in
entscheidendem Maße begünstigt werden, da die Wärme
übergänge gezielt so positioniert und bemessen sind,
daß sich die weiter vorn schon erwähnte Flexibilität
in der Ablaufsteuerung des Spritzvorgangs erzielen
läßt.
Tritt also während der Abschaltphase der Düsenkörper-
Spitzenbeheizung ein gewünschter Wärmeverlust haupt
sächlich über die untere Ringöffnung im Düsenspitzenbereich
16 zum Einspritzwerkzeug 10 auf, unterstützt durch
im Werkstück verlaufende, bei 23a, 23b verlaufende
Kühlkanäle, so ergibt sich während einer Heizphase
ein nur sehr geringer Wärmeverlust zum Einspritzwerk
zeug hin, während über den verbleibenden Wandbereich
14 der Querschnittsverengung fließende Wärmeenergie
mengen vernachlässigbar bleiben können. Es versteht
sich, daß bei der Bemessung der Taktung, der Zeitsteue
rung, der zuzuführenden Heizleistung speziell zum
unteren Heizkörper 22, der Auslegung des ringförmigen
Übergangs im Spitzenbereich der Angußöffnung zum
umgebenden Werkzeug auch die Bedingungen des fließenden
oder stehenden Kunststoffs einzubeziehen sind, also
beispielsweise die sich entwickelnde Friktionswärme
während des Einspritzvorgangs oder auch die speziellen
Materialeigenschaften des jeweils verwendeten Kunst
stoffs.
Ein durch einen Spritzvorgang hergestelltes Formteil
ist noch bei 24 angedeutet; eine zentrale, vorzugsweise
elektronische Steuereinheit zur Beaufschlagung der
Heizkörper 21 und 22 ist in der Zeichnung mit 25
bezeichnet und erhält auch über entsprechende Thermo
elemente im Bereich des Düsenkörperschafts 11a bzw.
Düsenkörperspitze 11b Istwertdaten über den jeweiligen
Wärmezustand. Die Heizleistungssteuerung 25 arbeitet
abgestimmt auf den zeitlichen Verlauf der konti
nuierlich aufeinander folgenden Einspritzvorgänge,
wobei es sich versteht, daß die Beheizung über den
Heizkörper 22 jedenfalls dann, oder diesem Zeitpunkt
vorlaufend, abgeschaltet wird, wenn nach dem Nachdrücken,
um eventuell ein Schwinden der thermoplastischen
Masse auszugleichen, deren weitere Zufuhr zum Erliegen
kommt bzw. kommen soll. Sobald dann die Siegelzeit erreicht ist, wird
der Druck abgeschaltet. Man erkennt, daß durch die
thermische Trennung und durch eine entsprechend intelli
gent ausgelegte Zeit-, Heizleistung- und hierauf bezogen
Abkühlungssteuerung eine entsprechend feinfühlig
beeinflußter Ablauf des Einspritzverfahrens erreicht
werden kann.
Abschließend wird darauf hingewiesen, daß die Ansprü
che und insbesondere der Hauptanspruch Formulierungs
versuche der Erfindung ohne umfassende Kenntnis des
Stands der Technik und daher ohne einschränkende
Präjudiz sind. Daher bleibt es vorbehalten, alle
in der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung
dargestellten Merkmale sowohl einzeln für sich als
auch in beliebiger Kombination miteinander als erfindungs
wesentlich anzusehen und in den Ansprüchen niederzu
legen sowie den Hauptanspruch in seinem Merkmalsge
halt zu reduzieren.
Claims (11)
1. Verfahren zum angußlosen Spritzgießen von thermo
plastischen Stoffen, Kunstharzen u. dgl., bei
dem die geschmolzene Masse bei geschlossener Form
unter Verwendung eines Einspritzwerkzeugs aus
einem Einspritzkanal durch eine Angußöffnung in
den Formhohlraum eingespritzt und das geformte
Produkt nach seiner Abkühlung und Verfestigung
in einem Formtrennschritt entfernt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der die einzuspritzende Masse
zuführende, einstückig ausgebildete Düsenkörper
(11) oberhalb einer eine thermische Trennung bewir
kenden markanten Querschnittsverengung (13) konti
nuierlich zur Bildung einer homogenen Temperatur
verteilung beheizt und unterhalb der Querschnitts
verengung separat einem an sich bekannten, auf
den Ablauf des Spritzprozesses bezogenen getakte
ten Heizen unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das den Düsenkörper umgebende und an der Düsen
körperspitze in deren unterem Bereich anliegende
Einspritzwerkzeug (10) gekühlt wird.
3. Vorrichtung zum angußlosen Spritzgießen von Kunsthar
zen, mit einem einen Einspritzkanal (18) bildenden
Düsenkörper (11), mindestens einem, dem Düsenkörper
(11) zugeordneten Heizkörper (21, 22) sowie einer
Zeitsteuerung für die Heizung, dadurch gekennzeich
net, daß der den Einspritzkanal (18) bis zur Anguß
öffnung als Innenbohrung aufweisende Düsenkörper
(11) einstückig ausgebildet ist und durch eine
Querschnittsverengung (13) in einen oberen Düsen
körperschaft (11a) und eine untere von diesem
thermisch getrennte Düsenkörperspitze (11b) unter
teilt ist und daß Düsenkörperschaft (11a) und
Düsenkörperspitze (11b) getrennt beaufschlagbare
Heizkörper (21, 22) aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Heizsteuerung für die Heizkörper (21,
22) vorgesehen ist, die den Heizkörper (21) des
Düsenkörperschafts (11a) unter der Istwertbildung
eines Thermoelements zur Erzielung einer homogenen
Temperatur ständig heizt, während dem unteren,
der Düsenkörperspitze (11b) zugeordneten Heizkör
per (22) Heizenergie getaktet auf den Ablauf des
Einspritzvorgangs zugeführt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Düsenkörper jedenfalls im Be
reich seiner auf Düsenkörperschaft und Düsenkörper
spitze aufgebrachten Heizkörper (21, 22) im wärme
isolierenden Abstand zu dem ihn umgebenden und
lagernden Einspritzwerkzeug (10) gehalten ist
und eine thermisch wirksame Anlageverbindung ledig
lich zwischen dem die Angußöffnung bildenden unteren
Bereich (17) der Heizkörperspitze (11a) und einem
(Ring)Vorsprung (16) des Einspritzwerkzeugs (10)
gebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsveren
gung (13) im einstückigen Düsenkörpermaterial
gebildet ist, mit einer eingeschnürten Übergangs
restwandung (14), die den mechanischen Anforderun
gen des Einspritzvorgangs genügt und in derem
Inneren der Einspritzkanal (18) verläuft.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Einspritzwerkzeug
(10) angrenzend zum unteren Bereich des Düsenkör
pers durch Kühlkanäle (23a, 23b) gekühlt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenkörperspitze
(11b) hinter der Querschnittsverengung (13) einen
bezogen auf den Düsenkörperschaft verringerten
Durchmesser aufweist und sich zur Angußöffnung
im Übergang konisch verjüngt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß sich an den konischen Verlauf der Düsen
körperspitze nach unten ein kurzes zylindrisches
Teilstück (17) anschließt, welches in der von
dem Ringvorsprung (16) des Einspritzwerkzeugs (10)
gebildeten Bohrung sitzt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Einspritzkanal (18) im
Bereich der Düsenkörperspitze unterhalb der Quer
schnittsverengung (13) zur Angußöffnung konisch
verjüngt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß sich an die konische Verjüngung des Ein
spritzkanals (18) ein die Angußöffnung bildendes
kurzes zylindrisches Übergangsstück (19) anschließt.
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DE19904035194 DE4035194A1 (de) | 1990-11-06 | 1990-11-06 | Verfahren zum angusslosen spritzgiessen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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DE19904035194 DE4035194A1 (de) | 1990-11-06 | 1990-11-06 | Verfahren zum angusslosen spritzgiessen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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DE4035194C2 (de) | 1993-02-11 |
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