DE4408087C2 - Verfahren zum Betrieb einer Wärmeaustauscheranlage, für rekuperativen Wärmeaustausch - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer Wärmeaustauscheranlage, für rekuperativen WärmeaustauschInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zum Betrieb einer Wärmeaustauscheranlage für rekuperativen
Wärmeaustausch
nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei Wärmeübertragungen zwischen flüssigen und gasförmigen
Medien im Gegenstromprinzip mit rekuperativen Wärmeaus
tauschern, bei denen aus dem gasförmigen Medium, z. B.
Gasgemisch aus Luft und Wasserdampf oder nur Dampf, durch
Abkühlen Flüssigkeit auskondensiert, ändert sich mit dem
Kondensationsbeginn (9) der Wärmekapazitätenstrom WG des
Gasstromes. Dies ist darauf zurückzuführen, daß durch das
Auskondensieren Kondensationswärme frei wird. Bei gleicher
Temperatur wird dann eine größere Wärmemenge übertragen.
Der Wärmekapazitätenstrom ist allgemein (VDI-Wärmeatlas, 4.
Auflage, 1984, CA2) definiert als W = (m * cp) und kann aus
den Bestimmungsgleichungen für den Wärmestrom bei rein
sensibler Kühlung ermittelt werden mit:
Qsens = cp,G * mG * dtG → Qsens = WG * dtG → WG = Qsens / dtG
Bei Wärmeaustausch mit Kondensation wird meist die folgende
Bestimmungsgleichung angewendet:
Qkond = dhkond * mG / 3600 mit dhkond = hG,ein - hG,aus
und mit hG = (cp,G * tG) + xG * (ro + (cp,D * tG))
Der Wärmekapazitätenstrom kann dann bestimmt werden durch:
WG,kond = (dhkond * mG) / (3600 * dtentf) mit dtentf = tG,ein - tG,aus
Die Bestimmungsgleichung für den Kondensationsfall kann auch
auf die sensible Kühlung übertragen werden:
WG,sens = (dhG,sens * mG) / (3600 * dtsens) mit dtsens = tG,ein - tG,aus
In einem Temperatur-Enthalpiedifferenz-Diagramm (Fig. 4)
geben diese Werte die Steigung der Temperaturverläufe an.
Beim Übergang (9) in die Kondensationsphase ändert sich der
Wärmekapazitätenstrom und damit auch der Temperaturverlauf.
Ebenso läßt sich der Temperaturverlauf des am Wärmeaustausch
teilnehmenden flüssigen Mediums darstellen und eintragen. Je
nach Größe des Massenstromes verläuft die Temperaturänderung
des flüssigen Mediums flacher oder steiler. Da es bei
flüssigen Medien nicht zu einer Kondensation kommen kann,
wird je nach Temperaturabhängigkeit der spezifischen
Wärmekapazität der Temperaturverlauf mehr oder weniger die
Form einer Geraden haben; durch die Temperaturabhängigkeit der
spezifischen Wärmekapazität entsteht eine leichte, jedoch
vernachlässigbare Krümmung.
Einen Knick im Temperaturverlauf kann bei der Erstarrung
auftreten, was jedoch faktisch das Ende des Wärmeaustauscher
betriebes darstellt und deshalb für die Betrachtung
unrelevant ist.
Fig. 4 zeigt den Temperaturverlauf eines Luftstromes mit
auskondensierender Luftfeuchtigkeit. Geraden, die innerhalb
der schraffierten Flächen (10, 11) liegen, können in den
bisherigen Wärmeaustauschverfahren vom flüssigen Medium als
Temperaturverläufe angenommen werden, um parallel an dem
einen oder anderen Temperaturverlauf des gasförmigen Mediums
oder als Kompromiß dazwischen zu liegen.
Darüberhinaus kann der flüssige Medienstrom (13) derart
gewählt werden, daß seine Austrittstemperatur an die
Lufteintrittstemperatur (19) angenähert wird oder daß die
Austrittstemperatur (16) der Luft an die Eintrittstemperatur
des flüssigen Mediums (12) angenähert wird.
Die Temperaturverläufe können je nach Verhältnis der
Wärmekapazitätenströme, Wärmedurchgangszahlen und Austausch
fläche stark aneinander angenähert werden, jedoch kann es
niemals zu einer Überschneidung der Temperaturverläufe der
teilnehmenden Medien kommen.
Eine beiderseitige starke Angleichung der Aus- an die
Eintrittstemperatur des jeweils entgegenströmenden Mediums wie
es bei sensibler Wärmeübertragung möglich und üblich ist,
kann dadurch nicht mehr erfolgen. Im Kondensationsfall wird
der Temperaturaustauschgrad gemindert, mit dem bekannten
Nachteil, daß das flüssige Medium keine hohe Austrittstem
peratur (zwischen 17 und 18) erreicht oder eine zu niedrige
Eintrittstemperatur (zwischen 14 und 15) hat.
Werden Wärmeaustauscher zur thermischen Luftbehandlung in
Lüftungs- und Klimaanlagen eingesetzt, kann es in zwei Fällen
zu einer Änderung des Wärmekapazitätenstromes des gasförmigen
Mediums, meist als Gemisch aus Luft und Wasserdampf,
innerhalb des Wärmeaustauschers kommen: im Sommer tritt dies
bei der Außenluftentfeuchtung und im Winter beim
Kondensatausfall durch entsprechende Auskühlung der Fortluft
auf.
Wird bei der Außenluftentfeuchtung im Sommer ein großer
Massenstrom und damit ein hoher Wärmekapazitätenstrom des
flüssigen Mediums eingesetzt, muß seine Eintrittstemperatur
(15) nur geringfügig unter der der gewünschten Luftaustritts
temperatur (16) liegen. Entsprechend liegt die Arbeits
temperatur (Verdampfertemperatur) der Kälteanlage höher
und damit energetisch günstiger. Die Austrittstemperatur (17)
des flüssigen Medienstromes liegt allerdings weit unter der
Temperatur (19) des Gaseintritts (32).
Bei Einsatz eines geringen Wärmekapazitätenstromes des
flüssigen Mediums muß seine Eintrittstemperatur (14) viel
niedriger liegen als die Temperatur (16) am Gasaustritt (33).
Entsprechend liegt die Arbeitstemperatur der Kälteanlage
tiefer und damit energetisch ungünstiger. Dafür erreicht
seine Austrittstemperatur (18) fast die der Temperatur am
Gaseintritt (32).
Erfolgt die Entfeuchtungskühlung über den Wärmeaustauscher
eines Kreislaufverbund-Systems zur Wärmerückgewinnung
(Fig. 1), kann diese hohe Temperatur (18) mittels indirekt
adiabatischer Befeuchtungskühlung (20) rückgekühlt werden.
Dies stellt eine effiziente Vorkühlung der Außenluft (21) dar
und mindert die Kälteanlagenleistung erheblich. Bei der
Variante mit hohem Massenstrom gelingt dies aufgrund
fehlender Temperaturdifferenz (zwischen 17 und 19) nicht und
trotz besseren Kälteanlagenbetriebs wird insgesamt eine
höhere Kälteanlagenleistung notwendig.
Bei den bisherigen kreislaufverbundenen Wärmerückgewinnungs
systemen konnte in den Vorlauf zum Fortluftwärmeaustauscher
Abfallwärme, z. B. von einer Kälteanlage, eingespeist werden,
die dann mit der Fortluft abtransportiert wurde (Fig. 1, 5c).
Der Vorteil liegt in der ohnehin transportierten Luft zu
Lüftungszwecken. Allerdings verschlechtert dies den Kühlprozeß
der indirekt adiabatischen Kühlung durch die zu hohe
Eintrittstemperatur des flüssigen Mediums (Fig. 5 und 6, 28).
Bei einem größeren flüssigen Massenstrom würde die
aufgeschaltete Abfallwärme eine geringere Temperaturerhöhung
induzieren, da aber durch den erhöhten Massenstrom eine
Verschiebung des Wärmekapazitätenstromverhältnisses gegeben
ist, würde das flüssige Medium nicht mehr ausreichend gekühlt
(29, 39), um im Außenluftwärmeaustauscher einen Kühleffekt zu
erzielen. Um die Funktion der Wärmeabfuhr und der indirekt
adiabatischen Kühlung gleichzeitig zu gewährleisten, müßte
auf der Luftaustrittsseite (27) mit einem hohen Massenstrom
und auf der Lufteintrittseite (30) mit einem niedrigen
Massenstrom des flüssigen Mediums betrieben werden, so daß
zwei unabhängige Flüssigkeitskreisläufe innerhalb des Wärme
austauschers existieren.
Im Winterbetrieb besteht für kreislaufverbundene Wärmerück
gewinnungssysteme mit hohem Temperaturaustauschgrad die
Gefahr der Kondensatvereisung im Fortluftwärmeaustauscher
(22). Durch die Kondensatvereisung wird der Lüftungsbetrieb
stark eingeschränkt oder sogar unmöglich.
Aufgrund einer zu kalten Eintrittstemperatur der Flüssigkeit
liegt der Vereisungspunkt auf der Gasseite des Wärmeaus
tauschers, so daß das anfallende Kondensat gefrieren kann. Um
dies abzuwenden, müßte die Flüssigkeitstemperatur erhöht
werden. Dies wurde bisher durch Mischen (23) mit dem durch
die warme Abluft (24) erwärmten Kreislaufwasser (25)
erreicht, wodurch allerdings zur optimalen Wärmerückgewinnung
im Außenluftwärmeaustauscher (26) dann der notwendige
Massenstrom fehlt.
Eine andere Möglichkeit sieht vor, den Fortluftstrom (27)
nicht stark auszukühlen, wodurch der Vereisungspunkt auf der
frostgeschützten Flüssigkeitsseite des Wärmeaustauschers
liegen würde. In beiden Fällen sinkt entsprechend die
Wärmerückgewinnungsleistung, welche dann mit herkömmlicher
Heiztechnik bereitzustellen und zu gewährleisten ist.
Die Qualität der Wärmeübertragung wird in jedem Falle durch
die Temperaturdifferenzen der teilnehmenden Medien jeweils am
Eintritt und am Austritt bestimmt; je geringer die
Temperaturdifferenzen, desto höher die Übertragungsqualität.
Da sich die Temperaturverläufe der teilnehmenden Medien nicht
überschneiden können, wird an der Stelle der Änderung des
Wärmekapazitätenstroms (9) des gasförmigen Mediums eine
physikalische Grenze gesetzt.
Ein weitere Annäherung ist nur durch das Parallellegen des
Temperaturverlaufs des flüssigen Mediums an dem des
gasförmigen Mediums möglich. Idealerweise müßte der
Temperaturverlauf des flüssigen Mediums dem Verlauf des
Linienzuges 15-8-18 entsprechen.
Damit werden die Temperaturänderungen der teilnehmenden
Medien gleich, ebenso werden die Temperaturdifferenzen
beidseitig gleich und gering.
Um parallele Temperaturverläufe zu erhalten, müssen auch die
Wärmekapazitätenströme in den einzelnen Abschnitten gleich
sein, denn:
QF = mF * cp,F * dtF = QG = mG * cp,G * dtG
mit dtF = dtG → mF * cp,F = mG * cp,G also WF = WG
Dann beträgt das Verhältnis der Wärmekapazitätenströme τ = 1.
Das Wärmekapazitätenstromverhältnis wird auch Wasserwertver
hältnis bezeichnet (Herbert Jüttemann, Wärmerückgewinnung in
lüftungstechnischen Anlagen, Verlag C.F.Müller, Ausg. 1997,
S. 62 ff.) Für den Fall der Kühlung bis unter den
Kondensationspunkt, im Sommer- wie im Winterfall, müssen zwei
verschiedene Wärmekapazitätenströme des flüssigen Mediums
bereitgestellt werden.
Dies ist mit den bisherigen Austauschverfahren nicht möglich,
es werden bisher immer zwei Wärmeaustauscher in Reihe
benötigt. Dies verursacht jeweils am Luftein- und -austritt
Strömungsdruckverluste, die mit hohem Ventilatorstrom auszu
gleichen sind und die Effizienz der Wärmeübertragung mindern.
Die bisherigen Wärmeaustauscher weisen hier keine Möglichkeit
auf, den Wärmekapazitätenstrom des flüssigen Mediums
innerhalb des Wärmeaustauschers zu verändern oder mehrere
unabhängige Flüssigkeitskreisläufe mit separater Ein- und
Ausspeisung zu betreiben. Bei den bisher bekannten
rekuperativen Wärmeaustauschern im Gegenstromprinzip wie z. B. in
der EP 0177751 A2 aufgezeigt, traten diese Probleme auf, was zu einer
eingeschränkten Funktion führte.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwickeln,
mit dem es möglich ist, den Massenstrom des flüssigen Mediums
und damit seinen Wärmekapazitätenstrom innerhalb des
Wärmeaustauschers zu verändern.
Damit soll der Temperaturverlauf des flüssigen Medienstromes
derart an den des gasförmigen Medienstromes angepaßt werden
können, daß es zu einer maximalen Angleichung bzw. Annäherung
der Temperaturen kommt, daß heißt, daß es zum Austausch der
Temperaturpotentiale kommt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im
Patentanspruch 1 vorgeschlagenen Maßnahmen gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
in den Unteransprüchen enthalten.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1-6
näher erläutert:
Werden an einem Wärmeaustauscher zur rekuperativen Wärmeüber
tragung zwischen flüssigen und gasförmigen Medien im Gegen
stromprinzip zusätzliche Sammler (1) oder Verteiler (2) oder
beides angebracht, so ergeben sich Entnahme- und Einspeise
stellen. Dadurch kann der Massenstrom bzw. der Wärmekapazitä
tenstrom des flüssigen Mediums verändert werden.
Durch Rückführung des entnommenen Massenstroms in den Vorlauf
(3) zum Wärmeaustauscher kann ein eigener unabhängiger
Kreislauf gebildet werden. Dabei kann der Massenstrom der
Flüssigkeit derart hoch gewählt werden, daß der Wärmekapazi
tätenstrom dem des kondensierenden gasförmigen Mediums
entspricht. Der weiterströmende Massenstrom kann dann so
gewählt werden, daß sein Wärmekapazitätenstrom dem des
sensibel abkühlenden Gasstromes entspricht. Dadurch liegen
die Temperaturverläufe des gasförmigen und des flüssigen
Mediums parallel gemäß dem Linienzug 15-8-18 in den einzelnen
Abschnitten des Wärmeaustauschvorganges und die Temperaturen
nähern sich weitgehend aneinander an.
Für den Sommerfall, in dem die Außenluft zu entfeuchten ist,
kommt es ab einem gewissen Punkt auf der Raektionslänge des
Wärmeaustauschers zur Kondensation der Luftfeuchte. Ab dem
Kondensationsbeginn (9) ändert sich der Wärmekapazitätenstrom
der Luft. Soll der Temperaturverlauf der Kühlflüssigkeit
annähernd parallel dem der Luft entsprechen, muß der
Massenstrom des flüssigen Mediums bis zum Kondensationsbeginn
hoch und ab Kondensationspunkt reduziert sein.
Da durch das Auskondensieren der Luftfeuchte eine erhöhte
Wärmemenge im Vergleich zur sensiblen Kühlung abzuführen ist
und auch der Temperaturverlauf flacher ist, muß ein hoher
Massenstrom eingesetzt werden, um einen parallelen Tempera
turverlauf zu erhalten.
Würde der volle Massenstrom den Wärmeaustauscher durch
strömen, wäre die Flüssigkeitsaustrittstemperatur (17) zu
gering um im Falle einer indirekt adiabatischen Kühlung Wärme
aus der Außenluft (21) an die Fortluft (27) zu übertragen.
Wird ab dem Kondensationspunkt (9) ein Teil des Flüssigkeit
stromes ausgekoppelt (1), so daß dadurch das Verhältnis der
Wärmekapazitätenströme wieder dem Wert 1 angeglichen wird,
nähert sich die Temperatur des flüssigen Mediums je nach
Austauschgrad an die Außenlufttemperatur an. Dann kann in
einem Kreisläufverbund-System (Fig. 1) im Fortluftwärmeaus
tauscher (22) die zuvor durch die adiabatische Befeuchtung
(20) erkaltete Fortluft (30) aufgrund der höheren Tempera
turdifferenz stärker erwärmt werden. Damit wird ein Teil der
Außenluftwärme über die Fortluft wieder abgeführt, was mit
einer Außenluftvorkühlung gleichzusetzen ist.
Der angepaßte Wärmekapazitätenstrom der Flüssigkeit führt
dann zu einer gleichen Temperaturänderung beider Medien
ströme; wie die Fortluft sich erwärmt, so kühlt sich die
Flüssigkeit entsprechend dem Temperatur-Austauschgrad des
Wärmeaustauschers bis fast auf die Temperatur der durch
adaiabatische Befeuchtung gekühlten Fortluft ab.
Wäre der Wärmekapazitätenstrom der Flüssigkeit im ganzen
Wärmeaustauscher genau so groß wie im Entfeuchtungsteil,
würde zwischen der adiabatisch gekühlten Fortluft und der
Flüssigkeitstemperatur keine oder nur eine geringe Tempera
turdifferenz aufgebaut werden. Dies hat zur Folge, daß die
Fortluft nur bis maximal der Flüssigkeitstemperatur erwärmt
werden könnte, zwar bis fast an diese Temperatur, aber keine
große Temperaturdifferenz, wodurch ein geringer Wärmestrom
durch die Fortluft abgeführt wird und dadurch der
Flüssigkeitsstrom nur gering gekühlt wird. Damit kann der
Kühleffekt der indirekt adiabatischen Kühlung nicht optimal
ausgeschöpft werden.
Da der Fortluftstrom ohnehin anfällt, kann dieser
gleichzeitig zum Abführen von nicht nutzbarer Wärme (5c),
z. B. zur Kältemaschinenrückkühlung, im Sommer genutzt werden.
Um die seitens der Kältemaschinen bestehende geringe
Temperaturdifferenz der Rückkühlung einzuhalten, müßte ein
hoher Massenstrom im Vorlauf zum Fortluftwärmeaustauscher
(22) gefahren werden. Dadurch weicht das Wärmekapazitäten
stromverhältnis von 1 ab und die Austrittstemperatur (29) des
flüssigen Mediums würde zur Kühlung der Außenluft zu hoch
liegen. Selbiges tritt auch auf, wenn eine zu hohe
Eintrittstemperatur des Flüssigkeitsstromes zugelassen werden
würde.
Durch Auskoppeln (1) eines Teilstromes (Fig. 5) mit der
Austrittstemperatur (39) oder Auskoppeln der gesamten
Flüssigkeitsmenge und Einspeisung (Fig. 6; 2), des von der
Außenluft (21) kommenden Flüssigkeitstromes (34) mit der
Eintrittstemperatur (40), kann die Temperatur (35, 37) des
zur Außenluft strömenden Flüssigkeitstromes (25) entsprechend
der kalten Lufteintrittstemperatur (36) im Fortluftwärmeaus
tauscher angenähert werden.
Diese Mehrfachnutzung des Fortluftwärmeaustauschers und des
Fortluftstromes verringern die Investitions- und Betriebs
kosten.
Für den Winterfall, daß aus der Fortluft Luftfeuchte auskon
densiert und bei hohen Austauschgraden die Gefahr der
Kondensatvereisung besteht, kann durch Erhöhen der Flüssig
keitsmenge im Kondensationsbereich des Wärmeaustauschers und
Auskoppelung (1) und Rückführung der zusätzlichen Flüssig
keitsmenge in den Vorlauf (3) des Wärmeaustauschers eine
mögliche Vereisung verhindert werden.
Als zusätzliche Flüssigkeitsmenge ist diejenige Menge zu
betrachten, die über der Menge liegt, die sich bei einem
Verhältnis der Wärmekapazitätenströme von 1 bei sensiblen
Wärmeaustausch ergeben würde.
Die noch im Wärmeaustauscher strömende Flüssigkeitsmenge
nimmt dann im Wasserwertverhältnis = 1 die Wärme der Fortluft
auf und seine Temperatur gleicht sich stark an die der
einströmenden Fortluft (30) an. Die dann im Außenluftwärme
austauscher (26) zu erwärmende Zuluft (38) hat dann eine
höhere Temperaturdifferenz zur Verfügung und gelangt auf eine
höhere Temperatur.
Bei entsprechender Mischung der kälteren Flüssigkeit (31),
kommend vom Außenluftwärmeaustauscher (26) mit der ausge
koppelten, wärmeren Flüssigkeitsmenge (32) wird der Fortluft
wärmeaustauscher (22) mit einer Temperatur auf der Flüssig
seite angeströmt, daß aufgrund des Wärmedurchgangs keine
Vereisungsgefahr mehr besteht.
Für den Sommer- und Winterfall kann auch aus einem anderen
Wärmeaustauschersystem ein flüssiger Mediemstrom (7)
eingespeist werden. Diese Wärmeaustauschersysteme können
andere Kühlkreisläufe sein, deren relativ hohe Temperatur zur
Vorerwärmung der Außenluft eingesetzt wird. Aber auch Grund-
und Oberflächenwasser zur Außenluftvorkühlung kann einge
speist werden.
Da der Massenstrom des flüssigen Mediums für das
Wasserwertverhältnis = 1 im Kondensationsfall sehr hoch ist
und in den Wärmeaustauscherrohren u. U. eine zu hohe
Geschwindigkeit erreicht wird, kann mittels eigenständiger
Strömungswege (Fig. 2) oder vergrößertem Rohrquerschnitt
(Fig. 3) die Strömungsgeschwindigkeit gemindert werden. Der
flüssigseitige Druckverlust und damit der notwendige
Pumpenstrom bleibt gering.
Bezugszeichenliste
Q Wärmemenge
m Massenstrom
dt Temperaturdifferenz
W Wärmekapazitätenstrom
dh Enthalpiedifferenz
x Wasserdampfgehalt der Luft
ro Verdampfungsenthalpie für Wasser
sens sensibel
p spez. Wärmekapazität bezüglich konstantem Druck
G Gas bzw. Luft
kond kondensierend, Kondensation
ein/aus bezüglich ein- und ausströmender Medien
D Dampf
entf bezüglich Entfeuchtung
dt Temperaturdifferenz
W Wärmekapazitätenstrom
dh Enthalpiedifferenz
x Wasserdampfgehalt der Luft
ro Verdampfungsenthalpie für Wasser
sens sensibel
p spez. Wärmekapazität bezüglich konstantem Druck
G Gas bzw. Luft
kond kondensierend, Kondensation
ein/aus bezüglich ein- und ausströmender Medien
D Dampf
entf bezüglich Entfeuchtung
Claims (6)
1. Verfahren zum Betrieb einer Wärmeaustauscheranlage für
rekuperativen Wärmeaustausch zwischen einem flüssigen und
einem teilweise kondensierenden, gasförmigen Medium im
Gegenstromprinzip, dadurch gekennzeichnet, daß an einer durch
Berechnung oder Messung festgelegten Stelle innerhalb der
Reaktionslänge des Wärmeaustauschers mindestens ein Teilstrom
des flüssigen Medienstromes derart ausgekoppelt und/oder
eingespeist wird, daß die Wärmekapazitätenstromverhältnisse τ
beeinflußt werden können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmekapazitätenstromverhältnisse vorzugsweise auf τ = 1
eingestellt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
ausgekoppelte flüssige Medienstrom (1) wieder in den Vorlauf
(3) des Wärmeaustauschers eingespeist wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der erhöhte flüssige Massenstrom gemäß dem vorgegebenen
Wärmekapazitätenstromverhältnis im Vorlauf (3) des Wärme
austauschers thermodynamisch (5a, 5b, 5c) behandelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der eingespeiste flüssige Medienstrom (2)
aus demselben Wärmeaustauschersystem (6) oder aber aus einem
anderen Wärmeaustauschersystem (7) entstammt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß im Reaktionsteil des Wärmeaustauschers
mit dem erhöhten Flüssigkeitsstrom die Strömungsgeschwindig
keit desselben mittels zusätzlicher, eigenständiger
Strömungswege oder vergrößertem Rohrquerschnitt an den
flüssigen Medienstrom angepaßt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4408087A DE4408087C2 (de) | 1994-03-10 | 1994-03-10 | Verfahren zum Betrieb einer Wärmeaustauscheranlage, für rekuperativen Wärmeaustausch |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4408087A DE4408087C2 (de) | 1994-03-10 | 1994-03-10 | Verfahren zum Betrieb einer Wärmeaustauscheranlage, für rekuperativen Wärmeaustausch |
Publications (2)
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DE4408087C2 true DE4408087C2 (de) | 1997-05-22 |
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ID=6512415
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4408087A Expired - Lifetime DE4408087C2 (de) | 1994-03-10 | 1994-03-10 | Verfahren zum Betrieb einer Wärmeaustauscheranlage, für rekuperativen Wärmeaustausch |
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DE202009003128U1 (de) | 2009-03-09 | 2009-07-16 | Hombücher, Heinz-Dieter | Vorrichtung zur Wärmerückgewinnung in einer Wärmeaustauscheranlage mit Energieeinkoppelung in Lüftungsgeräten |
DE102009011747A1 (de) | 2009-03-09 | 2010-09-16 | Hombücher, Heinz-Dieter | Vorrichtung zur Wärmerückgewinnung in einer Wärmeaustauscheranlage mit Energieeinkoppelung in Lüftungsgeräten |
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DE4408087A1 (de) | 1995-09-14 |
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