DE4404552A1 - Vorrichtung zum Anheben einer Person - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Anheben einer Person von einer sitzenden in eine im wesentlichen stehende Stellung, vorzugsweise Aufstehhilfe, umfassend eine Säule mit zumindest einem von dieser ausgehenden und zu dieser verschiebbaren Haltearm, der Befestigungen für eine den Patienten haltende Schlinge wie Rückenschlinge aufweist.

Eine entsprechende Vorrichtung ist z. B. der DE 34 20 342 C2 zu entnehmen. Dabei weist die Vorrichtung eine Hubarmanordnung auf, die ihrerseits an seitlich versetzten Hebelarmen angebrachte Oberkörper-Abstützeinrichtungen aufweist, die entlang einem Schwenkbogen verschwenkbar gelagert sind.

Um einen Patienten anzuheben, muß zunächst die Hubanordnung entlang der Säule in eine gewünschte Position verschoben werden. Anschließend werden bei festgestellter Hubarm­ anordnung die Hebelarme verschwenkt. Die Länge der Hebelarme und die Höhe der Schwenkachse müssen dabei auf die anzuhebende Person ausgerichtet werden. Dabei müssen die Oberschenkelknochen des Patienten und die Hebelarme stets parallel zueinander verlaufen.

Ein entsprechende Vorrichtung ist erkennbar konstruktiv aufwendig aufgebaut. Zudem zeigt sich der Nachteil, daß hohe Drehmomente aufgebracht werden müssen, um die Hebelarme um eine horizontal verlaufende Achse zu verschwenken. Hierdurch bedingt kann es insbesondere beim Anheben schwerer Personen zu Überlastungen des Antriebes kommen. Auch ist es nachteilig, daß dann, wenn mit ein und derselben Vorrichtung Personen unterschiedlicher Größe angehoben werden sollen, die Hebelarme in ihrer Länge verändert werden müssen.

Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß mit konstruktiv einfachen Maßnahmen ein sicheres Anheben einer Person unabhängig von ihrer Größe oder ihres Gewichtes möglich ist, ohne daß Veränderungen an der Vorrichtung selbst vorgenommen werden müssen.

Das Problem wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß die Säule einen vertikal oder im wesentlichen vertikal verlaufenden Bodenabschnitt und einen von der Person weggerichteten Endabschnitt umfaßt und daß entlang sowohl des Boden- als auch des Endabschnitts zumindest abschnittsweise ein Schlitten verschiebbar ist, von dem der Tragarm starr ausgeht.

Erfindungsgemäß ist es nicht mehr erforderlich, daß einerseits zum Anheben der Person ein im Stand der Technik als Hebelarme bezeichneter Haltearm um eine stationäre Schwenkachse verschwenkt wird und andererseits die Länge des Haltearms selbst auf die anzuhebende Person eingestellt werden muß. Vielmehr ist es nur erforderlich, daß die von dem Haltearm ausgehende Schlinge die anzuhebende Person erfaßt, um anschließend durch Verfahren des Schlittens entlang der Säule das gewünschte Anheben der Person zu bewirken. Aufgrund des von der Person weggerichteten bzw. abgewinkelten Endabschnitts ist dabei sichergestellt, daß die Person sowohl unabhängig von deren Größe in die gewünschte stehende Stellung gelangt als auch die Person in ihrer Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt wird, ein imanenter Nachteil des Standes der Technik, soweit um eine Schwenkachse verschwenkbare Hebelarme zum Einsatz gelangen.

Die vorzugsweise stetig ineinander übergehenden Boden- und Endabschnitte umschließen einen Winkel α, der zwischen 30 und 60°, vorzugsweise bei 45° liegt.

Der Schlitten selbst weist Führungsrollen auf, die in Profilabschnitten der Säule abgestützt sind. Hierzu weist die Säule vorzugsweise C-Profile auf, innerhalb der die Führungsrollen verfahrbar sind.

Um ein sicheres Verfahren des Schlittens und damit des Tragarms entlang der Säule sicherzu­ stellen, ohne daß der Antrieb unnötige Leistungen aufnehmen muß - ebenfalls ein Nachteil bei der dem Stand der Technik zu entnehmenden Aufstehhilfe, soweit verschwenkbare Hebelarme benutzt werden -, sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, daß von dem Schlitten ein Gurtband oder eine Transportkette oder ein gleichwirkendes Zugmittel ausgeht, welches über in den Endbereichen der Säule angeordnete Umlenkrollen geführt ist. Dabei wird das Zugmittel selbst vorzugsweise von einem Niederspannungselektromotor angetrieben, so daß die erfindungsgemäße Vorrichtung auch in Feuchträumen zum Einsatz gelangen kann.

Alternativ besteht die Möglichkeit, das Zugmittel handbetätigt zu betreiben. Hierzu kann von dem Haltearm eine Kurbel ausgehen, die von der Person selbst betätigt werden kann, um über Umlenken den Schlitten entlang der Säule zu verfahren. Der Antrieb kann dabei über kämmende Zahnräder bzw. -stangen erfolgen.

Bevorzugterweise wird jedoch erwähntermaßen ein Elektromotor benutzt, der in einem Gehäuse angeordnet sein kann, das seinerseits von der Säule ausgeht, und zwar von einem Bereich, der in bezug auf die Person fernliegend ist.

Der Haltearm selbst weist vorzugsweise eine Gabelform auf, wobei ein in die Befestigungen für die Schlinge aufweisende Befestigungsschenkel übergehender Mittelschenkel von dem Schlitten selbst ausgeht. Dabei kann der Mittelschenkel, der mit dem Schlitten starr ver­ bunden ist, also mit diesem quasi eine Einheit bildet, parallel zur Bewegungsrichtung des Schlittens oder senkrecht zu dieser verlaufen.

Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination -, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispielen.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Aufstehhilfe und

Fig. 2 eine Prinzipdarstellung einer zweiten Ausführungsform einer Aufstehhilfe.

In den Figuren, in denen gleiche Elemente vorzugsweise mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, sind Prinzipdarstellungen von Aufstehhilfen (10) und (12) dargestellt, um eine Person (13) wie einen Kranken oder Behinderten aus einer sitzenden in eine im wesentlichen stehende Stellung anzuheben. Jede Aufstehhilfe (10) bzw. (12) besteht aus einem Bodengestell (14) bekannter Konstruktion, welches über Räder (16) und (18) verfahrbar ist.

Von dem Bodengestell (14) geht eine Säule (19) aus, die erfindungsgemäß aus einem vertikal oder im wesentlichen vertikal verlaufenden, also senkrecht zur von dem Bodengestell (14) aufgespannten Ebene verlaufenden Bodenabschnitt (20) und einem Endabschnitt (22) zu­ sammengesetzt ist, die stetig ineinander übergehen.

Der Endabschnitt (22), dessen Längsachse zu der des Bodenabschnitts (22) einen Winkel α mit α vorzugsweise zwischen 30 und 60° einschließt, ist - wie die Fig. 2 verdeutlicht - von der anzuhebenden Person (13) weggerichtet. Auf einem Gestell (14) kann des weiteren eine Fußabstützung (24) angeordnet sein. Auch kann von dem Bodenabschnitt (20) der Säule (19) eine Unterbeinabstützung bekannter Konstruktion ausgehen.

Um die Person (13) anzuheben, ist der Säule (19) ein Schlitten (28) verfahrbar, von dem gegebenenfalls verstellbar ein Tragarm (30) ausgeht, der sich aus einem Basis- oder Mittel­ schenkel (32) und von diesem ausgehenden und zueinander beabstandet verlaufenden Schenkeln (34) zusammengesetzt. Im Bereich der freien Enden der Schenkel (34) sind Befestigungen (36) vorgesehen, um eine Rückenschlinge (38) zu befestigen, um die Person (13) zu erfassen und somit anheben zu können.

Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 verläuft der Mittelschenkel (32) parallel zur Bewegungs­ richtung des Schlittens (28). Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ragt ein entsprechender Mittelschenkel (40) senkrecht von dem Schlitten und damit seiner Bewegungsrichtung ab.

Um den Schlitten (28) entlang der Säule (19) verfahren zu können, geht von diesem ein über im Bereich der Enden der Säule (19) vorhandene Umlenkrollen (42) geführter Gurt (44) aus, der über einen in einem Gehäuse (46) vorhandenen Elektromotor angetrieben werden kann. Dabei geht das Gehäuse (16) vom Bodenabschnitt (20) der Säule (19) aus (Fig. 2).

Auch wenn die Abschnitte (20) und (22) der Säule (19) entlang von Geraden verlaufen, besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit, die Abschnitte einem gewünschten Kurven­ verlauf folgen zu lassen.

Claims (9)

1. Vorrichtung (10, 12) zum Anheben einer Person (13) von einer sitzenden in eine im wesentlichen stehende Stellung, vorzugsweise Aufstehhilfe, umfassend eine Säule (19) mit zumindest einem von dieser ausgehenden und zu dieser verschiebbaren Haltearm (30), der Befestigungen (36) für eine die Person haltende Schlinge (38) wie Rüc­ kenschlinge aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Säule (19) einen vertikal oder im wesentlichen vertikal verlaufenden Boden­ abschnitt (20) und einen von der Person (13) weggerichteten Endabschnitt (22) umfaßt und daß entlang sowohl des Boden- als auch des Endabschnitts zumindest abschnitts­ weise ein Schlitten (28) verschiebbar ist, von dem der Tragarm (30) starr ausgeht.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bodenabschnitt (20) stetig in den Endabschnitt (32) übergeht, wobei deren Längsachsen einen Winkel α mit 30° < α < 60°, vorzugsweise α = 45° einschließen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (28) über ein innerhalb der Säule (19) geführtes Förderelement bzw. Zugmittel wie Gurtband (44) verfahrbar ist.

4. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (44) in Säulenendbereichen über Umlenkrollen (42) geführt ist.

5. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (44) wie Gurtband von einem Elektromotor antreibbar ist.

6. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (28) an Profilabschnitten der Säule (19) abgestützte Führungsrollen aufweist.

7. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltearm (30) eine Gabelform aufweist, wobei ein in die Befestigung (36) für die Schlinge (38) aufweisende Befestigungsschenkel (34) übergehender und mit dem Schlitten (28) mittelbar oder unmittelbar verbundener Mittelschenkel (32, 40) parallel zur Bewegungsrichtung des Schlittens oder senkrecht zu dieser verläuft.

8. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den Endbereichen der Säule (19) Endschalter zur Unterbrechung der Bewegung angeordnet sind.

9. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten handbetätigbar entlang der Säule (19) verschiebbar ist.