DE4403779A1 - Synthese von Farbstoff-Biomolekül-Konjugaten - Google Patents
Synthese von Farbstoff-Biomolekül-KonjugatenInfo
- Publication number
- DE4403779A1 DE4403779A1 DE19944403779 DE4403779A DE4403779A1 DE 4403779 A1 DE4403779 A1 DE 4403779A1 DE 19944403779 DE19944403779 DE 19944403779 DE 4403779 A DE4403779 A DE 4403779A DE 4403779 A1 DE4403779 A1 DE 4403779A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- dye
- carboxyl groups
- dyes
- groups
- coupling
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
- C07H21/00—Compounds containing two or more mononucleotide units having separate phosphate or polyphosphate groups linked by saccharide radicals of nucleoside groups, e.g. nucleic acids
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)
- Investigating Or Analysing Biological Materials (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren, mit dem man in der Lage ist,
auch solche Ankergruppen tragende Farbstoffe an Biomoleküle kovalent zu koppeln,
die in ihrer oxidierten Form nur in unzureichendem Maße oder überhaupt nicht dazu
befähigt sind.
Eine Vielzahl von Farbstoffen hat Einzug in biochemische, molekularbiologische
und medizinische Laboratorien gehalten, die in Verbindung mit Biomolekülen
(vorzugsweise Proteine, Nukleinsäuren und Kohlenhydrate) eine breite Anwendung
erfahren. Die Palette der Anwendungen reicht von der DNA-Sequenzierung, wo
insbesondere Fluorophore zum Einsatz kommen (Smith et al., Nature 321 (1986),
674; Prober et al., Science 238 (1987), 336) über verschiedene Hybridisierungs- und
Diagnosetechniken (Landegren et al., Science 242 (1988), 229; Schmitz et al., Anal.
Biochem. 192 (1991), 222) bis hin zu Untersuchungen von Kinetik und Mechanismen
in biologischen Systemen (Loke et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86 (1989), 3474;
Allen et al, Biochem. 28 (1989), 4601). Nicht nur in analytischer bzw. diagnostischer
Hinsicht sind Farbstoff-Biomolekül-Konjugate interessant, auch für therapeutische
Zwecke werden diese Konjugate zunehmend herangezogen. In diesem
Zusammenhang sei nur an das weite Feld der Photodynamischen Therapie von
Tumoren erinnert, wo solche Farbstoffe eine entscheidende Rolle spielen, die
Singulett-Sauerstoff generieren (Dougherty, Photochem. Photobiol. 45 (1987), 879;
Oseroff et al., Photochem. Photobiol. 46 (1987), 83).
Für die Anbindung von Farbstoffen an Biomoleküle sind kovalente und nicht
kovalente Varianten zu unterscheiden. Die nicht-kovalente Markierung verläuft
prinzipiell über die Bildung von Interkalationskomplexen. Als Beispiele seien
Ethidiumbromid bei Nukleinsäuren (Al-Hakeem und Sommer, Anal. Biochem. 163
(1987), 433) und Coomassieblau bzw. Amidoschwarz für Proteine (Fazekas de St.
Groth et al., Biochim. Biophys. Acta 71 (1963), 377) genannt.
Bei den zahlreichen Anwendungen von Farbstoff-Biomolekül-Konjugaten erweist
sich eine kovalente Kopplung des Chromophors als vorteilhaft. Infolgedessen sind
bis heute eine Reihe von Kopplungsstrategien entwickelt worden, die entweder auf
primär vorhandene reaktive Gruppen (sogenannte Ankergruppen), wie Amino-,
Hydroxyl- und Carboxyl-Gruppen oder auf nachträglich in die Biomoleküle
eingefügte, als Ankergruppen dienende, Modifizierungen zurückgreifen. Bei den
Proteinen sind primär Amino- (Lysin), Hydroxyl- (Serin) und Carboxyl-Gruppen
(Glutamin- und Asparaginsäure) vorhanden. Um zusätzliche Möglichkeiten der
Kopplung an Proteine zu schaffen, unterzieht man selbige einer Reduktion
(Freisetzung von Thiolgruppen) oder einer Oxidation (Generierung von
Aldehydfunktionen in Glykoproteinen). Im Falle der Nukleinsäuren müssen in der
Regel Komponenten der Nukleinsäurebausteine an der erforderlichen Position mit
der entsprechenden Gruppe modifiziert werden (Haralambidis et al., Nucleic Acids
Res. 15 (1987), 4857; Sproat et al., Nucleic Acids Res. 15 (1987), 6181).
Häufig werden bei der kovalenten Verknüpfung von Biomolekülen mit Farbstoffen,
die zunächst ungeeignet erscheinende Ankergruppen tragen, bifunktionelle
Kopplungsreagenzien verwendet, wo eine reaktive Funktionalität des Reagenz mit
der primär vorhandenen Ankergruppe der biologischen Substanz und die andere Seite
mit der Ankergruppe des Farbstoffes reagiert. Des weiteren finden zur Erhöhung der
Wirksamkeit der Farbstoffe (z. B. Fluoreszenzamplifikation) am Biomolekül
gekoppelte Polyalkohole oder Polyamine Anwendung, die die Anbindung einer
großen Anzahl von Chromophoren gewährleistet (Yamane et al., EP 0 251 283; Jiang
et al., J. Immunol. Methods 134 (1990), 139).
Als Farbstoffe verwendete man bisher nur in Gegenwart von Luftsauerstoff stabile
und unter diesen Bedingungen ausreichend reaktive Substanzen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, weitere geeignete Farbstoffe mit für die
beschriebenen Anwendungen notwendigen Eigenschaften zu erschließen. Vor allem
aminofunktionalisierte Chromophore, die in ihrer oxidierten Form durch die
Anwesenheit mesomer bzw. induktiv wirkender positiver Ladungen keine
ausreichende Nukleophilie der Aminogruppe für eine Kopplungsreaktion mit
Carboxyl-Gruppen oder anderen elektrophilen Reaktionspartnern (Aldehyde,
Halogenalkyl-Funktionen u. a.) aufbringen können, sind darin eingeschlossen.
Neben Amino-Gruppen können prinzipiell auch Thiol- und Hydroxyl-Gruppen auf
diese Weise in einen nukleophileren Zustand für entsprechende Kopplungsreaktionen
überführt werden.
Carboxyl-Gruppen, die primär vorhanden sind (Proteine) bzw. leicht in
Kohlenhydrate (Inman et al., J. Immunol. 114 (1975), 704) und Nukleinsäuren
(Kremsky et al., Nucleic Acids Res. 15 (1987), 2891) eingeführt werden können,
eignen sich bevorzugt für die Kopplung mit den genannten Farbstoffen. Um eine
große Anzahl von Farbstoffmolekülen an die Biopolymere zu koppeln, wird eine
vorherige Verknüpfung mit p-L-Glutaminsäure vorgeschlagen. Die Kopplung der
Farbstoffe ist in drei seperat bzw. nebeneinanderherlaufender Teilreaktionen
gegliedert. In einer ersten Reaktion wird die oxidierte Form des Farbstoffes mittels
eines geeigneten Reduktionssystems in dessen Leukoform überführt. Die Bildung der
Leukoform verläuft entweder vor der eigentlichen Kopplung mit dem Biomolekül in
einem eigenen Reaktionsgefäß oder unmittelbar ("in situ") im Kopplungsansatz
(vorzugsweise kurz vor Kopplung in einem separaten Reaktionsgefäß) und ist
zumeist verbunden mit einer Änderung der elektronischen Struktur der Farbstoffe,
was wiederum eine Erhöhung der Reaktivität der nukleophilen Substituenten nach
sich zieht. Aminogruppen zum Beispiel reagieren dann unter den üblichen
Kopplungsbedingungen mit den Carboxyl-Gruppen der Biopolymere. Ein
abschließender Oxidationsschritt überführt die Leukoform des Farbstoffes zurück in
dessen oxidierte Ausgangsform, wobei der Chromophor kovalent gebunden bleibt.
Ein Vorteil der Erfindung ist es, die Anwendung von bekannten und neuen
Farbstoffen durch die Verknüpfung mit verschiedenen Biomolekülen in
biochemischen, molekularbiologischen und medizinischen Bereichen zu ermöglichen
oder auszudehnen. Folgende Farbstoffklassen werden davon besonders positiv
betroffen:
- - Di- und Triarylmethanfarbstoffe (z. B. Malachitgrün-Derivate)
- - Acridinfarbstoffe
- - Phenoxazin-, Phenothiazin- und Phenazinfarbstoffe (z. B. Methylenblau-Derivate)
- - Xanthenfarbstoffe (z. B. Fluoresceine und Rhodamine)
- - Anthrachinonfarbstoffe
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die einfache Anbindung von p-
L-Glutaminsäure als Träger einer großen Zahl von Ankergruppen (Carboxyl-
Gruppen) die Option einer Amplifikation der Chromophor-Wirkung durch multiple
Farbstoffkopplung eröffnet.
Die einfache Handhabung der Erfindung wird an Hand der aufgeführten Beispiele
deutlich. Der genaue Syntheseablauf der Erfindung ist am Beispiel der Kopplung von
8-Aminomethylenblau mit einem monocarboxy- und einem p-L-Glutaminsäure
funktionalisierten Oligonukleotid beschrieben.
Synthese von Va: Aus den Verbindungen I und II, die im Handel erhältlich sind,
kann das Phosphoramidit III, wie in Schema 1 gezeigt, synthetisiert werden. Die
Darstellung der Verbindung III erfolgt analog der in McBride und Caruthers,
Tetrahedron Letters 24 (1983), 245 sowie Kremsky et al., Nucleic Acids Res. 15
(1987), 2891 offengelegten Strategie.
Die Anbindung des Phosphoramiditbausteins III an das 5′-Ende von
Oligonukleotiden ist unter den üblichen Bedingungen der automatischen
Oligonukleotidsynthese durchführbar, wobei das carboxymodifizierte DNA-
Fragment Va nach anschließender Aufarbeitung mit 0.1 N NaOH und Reinigung mit
Hochleistungs-Flüssigchromatographie (HPLC) an reverser Phase (C₁₈, VDS-Optilab
o. ä.) erhalten wird. Der Nachweis der Carboxyl-Gruppe am 5′-Ende der
Oligonukleotide gelingt mittels Polyacrylamid-Gelelektrophorese (PAGE), wie bei
Kremsky et al., Nucleic Acids Res. 15 (1987), 2891 beschrieben.
Synthese von Vb und Vc: Die Synthese der 5′-aminofunktionalisierten
Oligonukleotide VI und VII erfolgt mit den käuflichen Aminoalkyl-
Phosphoramiditbausteinen in der bekannten Weise.
Für die Carboxy-Funktionalisierung von aminomodifizierten Oligonukleotiden
besteht die Möglichkeit, sowohl unter wäßrigen als auch in organischen
Lösungsmitteln zu arbeiten. Beide Verfahren sollen im folgenden kurz beschrieben
werden.
100 nmol Oligonukleotid VII werden in 50 µl Wasser gelöst und mit 50 µl einer
Bernsteinsäureanhydridlösung in Wasser (50 mg/ml) versetzt. Nach dem Schütteln
des Reaktionsansatzes über den Zeitraum einer Stunde werden weitere 50 µl der
Bernsteinsäureanhydridlösung zugesetzt. Nach einer weiteren Stunde wird der
Ansatz auf 1 ml mit Wasser verdünnt und das Oligonukleotid über die
handelsüblichen Sephadex G-25-Säulen (Pharmacia LKB o. ä.) gereinigt. Das so
erhaltene Oligonukleotid wird im Vakuum zur Trockne eingeengt, danach mit 500 µl
konzentrierter Ammoniaklösung versetzt und eine halbe Stunde bei
Raumtemperatur stehengelassen. Eine abschließende Reinigung an Sephadex G-25
und mittels HPLC führt zu den Verbindungen Vb und Vc.
Die am polymeren Träger gebundenen und 5′-carboxymodifizierten Oligonukleotide
VIII werden durch Umsetzung von Verbindung VI mit Bernsteinsäureanhydrid in
Pyridin dargestellt (Schema 2). Dazu suspendiert man VI (0.2 µmol) in einer
Lösung von 1 mg (8 µmol) Dimethylaminopyridin in 500 µl trockenem Pyridin. Zu
dieser Suspension werden innerhalb von 30 min zweimal 250 µl einer
Bernsteinsäureanhydridlösung in trockenem Pyridin (2 mg/ml, 10 µmol) gegeben.
Den Reaktionsansatz läßt man 24 h unter Feuchtigkeitsausschluß schütteln. Der
polymere Träger wird anschließend mit Ethanol und Wasser gewaschen. Die
Abspaltung der Oligonukleotide vom Träger und deren gleichzeitige Deblockierung
mit konzentriertem Ammoniak ergibt Vb und Vc. Die Reinigung der Rohprodukte
und der Nachweis der Carboxyl-Gruppe erfolgte wie oben beschrieben.
Poly-L-Glutaminsäure-Oligonukleotid-Konjugat Xa-c: 10 nmol eines
monocarboxymodifizierten Oligonukleotids, wie z. B. Verbindung Va-c, werden in 2
µl Wasser gelöst und mit 20 µl aminfreiem Dimethylformamid verdünnt. Dazu gibt
man 9 µl (30 nmol) einer O-(N-Succinimidyl)-1,1,3,3-tetramethyluronium
tetrafluoroborat-Lösung in Dimethylformamid (10 µg/10 µl) und 10 µl (30 nmol)
einer Diisopropyl-ethylamin-Lösung in Dimethylformamid (5 · 10-3 µl/10 µl). Zur
Aktivierung der Carboxyl-Gruppe läßt man den Reaktionsansatz eine Stunde
schütteln. Ohne weitere Aufarbeitung werden 50 µl (100 nmol) einer Poly-L-
Glutaminsäure-Lösung in Wasser (19.4 mg/1 ml) und 8.6 µl (100 µmol) einer
Diisopropyl-ethylamin-Lösung in Dimethylformamid (20 · 10-3 µl/10 µl) zugegeben.
Nach 24 Stunden Schütteln engt man das Rohprodukt im Vakuum bis zur Trockne
ein. Die Isolierung der entsprechenden Konjugate erfolgt durch präparative
Polyacrylamid-Gelelektrophorese (PAGE).
In Abb. 1 ist der Nachweis der Konjugat-Bildung an Hand eines 20%iges
Polyacrylamid-Geles nachvollziehbar.
Die Darstellung der Leukoform soll am Beispiel von 8-Amino-methylenblau (XI)
und von 5′-Amino-fluorescein (XIII) aufgezeigt werden (Schema 4).
Das Verfahren verläuft nach der von Gnehm und Schröter, J. prakt. Chem. 73 (1906),
401 für 8-Amino-methylenblau beschriebenen Methodik.
In einem Reaktionsgefäß werden 46 µmol der oxidierten Form des Farbstoffes (XI
oder XIII) und 400 mg (6 mmol) Zinkpulver eingewogen. Das Gefäß wird mit Argon
gespült und verschlossen. Anschließend werden unter ständigem Rühren 2 ml einer 1
N HCl-Lösung mittels einer Spritze injiziert. Infolge der reduzierenden
Eigenschaften des entstehenden Wasserstoffs bildet sich die entsprechende farblose
Leukoform des Farbstoffs. Den Ansatz läßt man insgesamt 30 min rühren, was eine
fast vollständige Neutralisation der Salzsäure durch den dreifachen Überschuß an
Zink gewährleistet. Eine Aufarbeitung des Reaktionsansatzes erfolgt nicht, da die
erhaltene Lösung direkt in den folgenden Kopplungsreaktionen mit den Carboxyl-
Gruppen eingesetzt werden kann.
Das lyophilisierte 5′-carboxymodifizierte Oligonukleotid Va-c (24 nmol) wird in
einem geeigneten Reaktionsgefäß in 86 µl 0.1 M MES-Puffer pH 6 (2-
Morpholinoethansulfonsäure/Natriumhydroxid-Puffer) und 50 µl aminfreiem
Dimethylformamid gelöst. Zu der Oligonukleotidlösung gibt man jeweils 10 µl einer
Lösung von N-(3-Dimethylaminopropyl)-N′-ethylcarbodiimid-hydrochlorid in 0.1 M
MES-Puffer pH 6 (28 mg/ml, 1.5 µmol) und Imidazol in 0.1 M MES-Puffer pH 6
(136 mg/ml, 20 µmol). Aus dem Reaktionsgefäß mit der Leukoform des Farbstoffes
(XII), die in der Art synthetisiert wird, wie in Beispiel 3 beschrieben, entnimmt man
die entsprechende Menge der wäßrigen Lösung. Die farblose Lösung der Leukoform
gibt man dann in das Reaktionsgefäß mit dem in der Zwischenzeit aktivierten
Oligonukleotid und schüttelt 3 Stunden unter Argon bei Raumtemperatur. Im
Anschluß wird im Vakuum bis zur Trockne eingeengt. Die Oxidation des Farbstoffs
erfolgt an der Luft. Zur Trennung des überschüssigen Farbstoffs vom entstandenen
Konjugat (XVa-c) nutzt man Sephadex G-25-Säulen (NAP-10, Pharmacia LKB o. ä.).
Die Reinigung der Konjugate gelingt abschließend mittels HPLC an reverser Phase
(C18, VDS Optilab o. ä.) mit einem Acetonitril-Gradienten, wobei die Konjugate eine
wesentlich längere Retentionszeit zeigen als die Oligonukleotide ohne Farbstoff. An
Hand der integrierten Peakflächen kann abgeschätzt werden, wieviel der eingesetzten
DNA-Fragmente den Farbstoff kovalent binden konnten (in der Regel 50-70%).
Die UV-Vis-Spektren der gereinigten Konjugate XVa-c weisen sowohl die
Oligonukleotidbande bei 260 nm als auch das entsprechende Absorptionsmaximum
des Farbstoffes (XI, λmax = 668 nm) auf.
In einem Reaktionsgefäß werden 14.7 mg (46 µmol) 8-Amino-methylenblau (XI),
wie in Beispiel 3 gezeigt, zur Leukoform umgesetzt. In der Zwischenzeit werden in
ein zweites Reaktionsgefäß 62.6 mg (920 µmol) Imidazol eingewogen und 1 ml 0.1
M MES-Puffer sowie 1 ml aminfreies Dimethylformamid pipettiert. Nach Auflösen
des Imidazols setzt man 100 µl einer Polypeptidlösung (2.3 µmol bezogen auf
vorhandene Carboxyl-Gruppen) hinzu. Kurz vor der eigentlichen Kopplung gibt man
in das zweite Reaktionsgefäß zur Aktivierung der Carboxyl-Gruppen 500 µl eine
Lösung von N-(3-Dimethylaminopropyl)-N′-ethylcarbodiimid-hydrochlorid in 0.1 M
MES-Puffer pH 6 (26.4 mg/ml, 69 µmol). Unter Rühren werden nun die 2 ml des
Reduktionsansatzes aus dem ersten Gefäß in die Polypeptidlösung gegeben. Das
Kopplungsgemisch läßt man 18 Stunden bei Raumtemperatur in der Dunkelheit und
unter Argon rühren. Zur Oxidation des Farbstoffes spült man das Reaktionsgefäß 10
min mit Sauerstoff. Die nun dunkelblaue Lösung engt man im Vakuum auf 3 ml ein
und chromatographiert je ein Drittel an einer Sephadex G-25-Säule (NAP-10,
Pharmacia LKB o. ä.). Die blaugefärbten Fraktionen von 2-8 ml enthalten das
gewünschte Produkt. Das überschüssige 8-Aminomethylenblau verbleibt auf der
Sephadex-Säule.
Claims (9)
1. Verfahren zur Synthese von Farbstoffen-Biomolekül-Konjugaten, dadurch
gekennzeichnet, daß Leukofarbstoffe verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Biomo
leküle Carboxyl-Gruppen tragen.
3. Verfahren nach Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bio
moleküle vorzugsweise Nukleinsäuren, Proteine bzw. Polysaccharide und
Kombinationen zwischen diesen darstellen.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bio
moleküle in erster Linie Nukleinsäure-Fragmente oder Oligonukleotide mit
einem carboxymodifizierten 3′- oder 5′-Ende sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der An
teil der Carboxyl-Gruppen in den Biomolekülen durch Einführung von p-L-
Aminosäuren, vorzugsweise p-L-Glutaminsäure, erhöht werden kann.
6. Verfahren nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Farb
stoffe solche sind, die nukleophile Gruppen tragen und in ihrer oxidierten Form
keine ausreichende Nukleophilie für die Anbindung an Carboxyl-Gruppen be
sitzen.
7. Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Farb
stoffe vor oder während (vorzugsweise kurz vor) der Kopplung an die Carb
oxyl-Gruppen in ihre reduzierte Form (Leukoform) überführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die An
bindung der Farbstoffe in ihrer Leukoform über die Aktivierung der Carboxyl-
Gruppen verläuft.
9. Verfähren nach Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Akti
vierung der Carboxyl-Gruppen vorzugsweise mit Carbodiimiden, insbesondere
N′-(3-Dimethyl-aminopropyl)-N-ethylcarbodiimid Hydrochlorid, oder über
aktivierte Ester, insbesondere N-Hydroxysuccinimidester, erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944403779 DE4403779A1 (de) | 1994-02-03 | 1994-02-03 | Synthese von Farbstoff-Biomolekül-Konjugaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944403779 DE4403779A1 (de) | 1994-02-03 | 1994-02-03 | Synthese von Farbstoff-Biomolekül-Konjugaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4403779A1 true DE4403779A1 (de) | 1995-08-10 |
Family
ID=6509680
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944403779 Withdrawn DE4403779A1 (de) | 1994-02-03 | 1994-02-03 | Synthese von Farbstoff-Biomolekül-Konjugaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4403779A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US20110223677A1 (en) * | 2002-12-18 | 2011-09-15 | Atto-Tec Gmbh | Carboxamide-substituted dyes for analytical applications |
-
1994
- 1994-02-03 DE DE19944403779 patent/DE4403779A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US20110223677A1 (en) * | 2002-12-18 | 2011-09-15 | Atto-Tec Gmbh | Carboxamide-substituted dyes for analytical applications |
US8530660B2 (en) * | 2002-12-18 | 2013-09-10 | Atto-Tec Gmbh | Carboxamide-substituted dyes for analytical applications |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0371262B1 (de) | Neue Digoxigenin-Derivate und ihre Verwendung | |
DE19581489B4 (de) | Mit Energieübertragungs-gekuppelten Farbstoffen markierte Sonden | |
DE69433644T2 (de) | Chemisches verfahren zur vervielfältigung und detektion von nukleinsäuresequenzen | |
EP0618231B1 (de) | Immunologisch aktive Konjugate und ein Verfahren zu ihrer Herstellung | |
EP0209875B1 (de) | Resorufin-Derivate sowie Verfahren zu deren Herstellung | |
EP1386158B1 (de) | Gegenstand mit einer ungeladenen, funktionalisierten hydrogeloberfläche | |
EP0418355B1 (de) | Verfahren zum immobilisieren von proteinen, peptiden, coenzymen od.dgl. an einem träger | |
DE2808523A1 (de) | Neue pyridinverbindungen sowie deren verwendung | |
DE3856358T3 (de) | Für Tests verwendbare chemilumineszierende Ester, Thioester und Amide | |
EP1576059B1 (de) | Carboxamid-substituierte farbstoffe für analytische anwendungen | |
EP0120376A1 (de) | Verfahren zur Durchführung von Hybridisierungsreaktionen | |
CH651222A5 (de) | Adsorbens fuer die affinitaetsspezifische trennung von nukleinsaeuren. | |
EP0747447B1 (de) | Neue Oxazinfarbstoffe und ihre Verwendung als Fluoreszenzmarker | |
WO1990015798A1 (de) | Aminoalkylmaleimide und davon abgeleitete hapten- und antigenderivate sowie konjugate mit peptiden oder proteinen | |
DE3629194A1 (de) | Biotinylierungsreagentien | |
DE3000879C2 (de) | ||
DE2305775A1 (de) | Neue analytische verbindungen und deren verwendung | |
DE60028556T2 (de) | Fehlpaarungen erkennende moleküle | |
EP0410280A1 (de) | Heterobifunktionelle Verbindungen | |
WO2006072368A2 (de) | Sonde zum nachweis von nukleinsäuren | |
DE4403779A1 (de) | Synthese von Farbstoff-Biomolekül-Konjugaten | |
EP1308728A2 (de) | Verfahren und Verbindungen zur Fluoreszenzmarkierung von Biomolekülen und Polymerpartikeln | |
DE2924332C2 (de) | ||
DE4239531A1 (de) | Reagenz zur Kupplung verschiedener Substanzen an Nukleinsäuren sowie Verfahren zu dessen Herstellung | |
EP1049678A2 (de) | Cyclohexyl- und heterocyclyl-nukleosid derivate, die herstellung und verwendung dieser derivate, deren oligomere bzw. konjugate in paarungs- und/oder testsystemen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |