DE4403529A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Filzhüten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von FilzhütenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen von Filzhüten, insbesondere von Karnevals
hüten.
Filzhüte werden bisher üblicherweise in einer Reihe von
Arbeitsvorgängen aus Filzstumpen oder Tiefziehfilz von
Hand hergestellt. Als Tiefziehfilz wird meist Rollenfilz
verwendet, der in Rollen bestimmter Breite und Länge auf
dem Markt angeboten wird. Aus der Rollenware werden dann
Filzplatten geschnitten, um beim späteren Pressen der
Filzhüte möglichst wenig Abfall zu haben.
Das bekannte Verfahren zur Verarbeitung von Tiefziehfilz
beginnt mit der Befeuchtung bzw. Nässung der einzelnen
Filzstücke, was auf verschiedene Weisen geschehen kann.
Die einfachste Möglichkeit besteht darin, einen Filzplat
tenstapel in einem Wasserbottich vollständig zu wässern
und den nassen Filz anschließend bis auf eine Restfeuch
tigkeit zu zentrifugieren. Der Nachteil hierbei ist, daß
der Filz durch das Wässern Appretur und Farbstoffe ver
liert. Die Filzplatten können auch von Hand oder mecha
nisch einzeln eingesprüht werden. Dies ist arbeitsaufwen
dig und hat u. U. eine ungleichmäßige Befeuchtung der ein
zelnen Filzplatten zur Folge. Die einzelnen Filzplatten
können auch über mehrere Stunden in feuchte Tücher einge
legt werden, wodurch sich eine sehr günstige Befeuchtung
erzielen läßt. Nachteilig ist hierbei der hohe Ar
beitsaufwand.
Die befeuchteten Filzstücke werden anschließend auf heiße
Hutformen aufgezogen und erhalten während des Trocknungs
vorgangs ihre endgültige Form.
Nach dem Trocknungsvorgang wird der noch in der Form be
findliche Hut grob beschnitten, um den feuchten Filzrand
um den Hut herum zu entfernen. Danach wird der fertig ge
formte Hut von der Hutform abgenommen und die Krempe in
einem späteren Arbeitsvorgang von Hand beschnitten.
Aufgabe der Erfindung ist es, das beschriebene Herstel
lungsverfahren für Filzhüte hinsichtlich des Arbeitsauf
wandes erheblich zu verkürzen sowie die Qualität und Re
produzierbarkeit einzelner Verfahrensschritte, wie z. B.
das Beschneiden der Krempe, zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch 1 ge
löst.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Vorrich
tung zum Herstellen von Filzhüten zu schaffen, die insbe
sondere zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in
der Lage ist und unter Vermeidung der obengenannten Nach
teile eine Serienfertigung qualitativ hochwertiger und
preisgünstiger Filzhüte bei minimalem Arbeitsaufwand er
möglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch 3 ge
löst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezugnahme auf eine Zeichnung im einzelnen
beschrieben, in der
Fig. 1 eine Gesamtansicht einer Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung zeigt,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung eines ersten Teils der
Vorrichtung nach Fig. 1 ist,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines zweiten Teils
der Vorrichtung nach Fig. 1 ist,
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung eines dritten Teils
der Vorrichtung nach Fig. 1 ist,
Fig. 4a einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 4 zeigt,
Fig. 5 ein schematischer Querschnitt durch eine Führungs-
und Antriebsrollenanordnung in Fig. 2 entlang der Linie V-V
ist, und
Fig. 6 einen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der
Vorrichtung hergestellten fertigen Filzhut zeigt.
Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung, die zur vollautomatischen Aus
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Lage ist.
Die Vorrichtung besteht in diesem Beispiel aus einer Ab
rolleinrichtung 1, einer Befeuchtungseinrichtung 2, einer
Tiefzieheinrichtung 3 sowie einer Schneideeinrichtung 4,
wobei die Einrichtungen 2 bis 4 durch eine Transportein
richtung 5 miteinander verbunden sind. Die einzelnen Ein
richtungen 1 bis 4 und deren Funktion werden nachfolgend
unter Bezugnahme auf Fig. 2 bis 4 im einzelnen beschrie
ben.
Fig. 2 zeigt zunächst die im Ganzen mit 1 bezeichnete Ab
rolleinrichtung, die der Bevorratung und Nachlieferung von
Filzrollen sowie dem Abziehen einer Filzbahn von einer
Rolle dient und im wesentlichen aus einer schräg zur Ho
rizontalen angeordneten Rutsche 6 zur Aufnahme einer An
zahl von Filzrollen 7 sowie aus einer sich daran anschlie
ßenden Rinne 8 besteht, die zur Aufnahme der untersten
Filzrolle 7 dient, von der gerade Filz abgezogen wird.
Eine im unteren Bereich der Rinne 8 angeordnete und diese
durch einen Längsspalt teilweise durchsetzende Antriebs
walze 9 versetzt die in der Rille befindliche Filzrolle 7
in Drehung in Pfeilrichtung, so daß eine Filzbahn 10 über
das am Rand der Rinne angeordnete Abstreifblech 11 mit
einer bestimmten Geschwindigkeit abläuft und von einer
noch näher zu beschreibenden Transporteinrichtung 5 erfaßt
und weitertransportiert wird. Das Abstreifblech 11 dient
hauptsächlich dazu, den Anfang der Filzbahn 10 aufzufin
den, wenn eine neue Filzrolle 7 in die Rinne 8 gelangt
ist. Zur Erleichterung dieses Vorgangs kann des zweckmäßig
sein, wenn die Filzrollen, die sich oberhalb der Filzrolle
befinden, die gerade abgewickelt wird, in einem gewissen
Abstand zu dieser gehalten werden, um eine die Drehung
erschwerende Reibung zwischen den Rollen zu vermeiden.
Dies kann z. B. durch einen (nicht dargestellten) Freigabe
mechanismus erreicht werden, der immer dann ausgelöst wird
und eine neue Filzrolle freigibt, wenn eine Überwachungs
einrichtung das Ende der Filzbahn (10) feststellt.
Unmittelbar nach Verlassen des Abstreifblechs wird die
Filzbahn 10 von einer Transporteinrichtung 5 in Form zwei
er parallel laufender Nadelstreifen erfaßt. Es handelt
sich hierbei um eine in der Textilindustrie verschiedent
lich eingesetzte, förderbandartige Transporteinrichtung,
deren Wirkungsweise in Fig. 5 weiter erläutert ist. Zwi
schen zwei Antriebsrollen 12 und Umlenkrollen 13 läuft ein
endloser Gurt mit Obertrum 15a und Untertrum 15b um, der
in regelmäßigen Abständen in Laufrichtung hintereinander
mit Nadeln 15c ausgestattet ist und daher als Nadelstrei
fen bezeichnet wird (Fig. 2, Fig. 4, Fig. 5). Zwei derar
tige Transportbänder sind parallel zueinander mit Abstand
so angeordnet, daß sie die Filzbahn 10 an deren Ränder
erfassen. Die Andruckrollen 14 sorgen dafür, daß sich die
Nadeln 15c vollständig durch die Filzbahn 10 hindurchdrüc
ken und diese zuverlässig transportiert wird. Die Rollen
12, 13 und 14 sind in nicht dargestellten Lagerungen ge
halten bzw. werden von einem steuerbaren Antrieb in Dre
hung versetzt.
Zum Transportieren des Filzes kann alternativ selbstver
ständlich jede andere, geeignete Vorrichtung eingesetzt
werden, z. B. Greifer, die die Filzbahn durch Reib- und/
oder Formschluß erfassen, oder auch zyklisch hin- und her
bewegte Vorschubelemente, die in Vorschubrichtung jeweils
leicht angehoben werden.
Fig. 2 zeigt weiterhin die Befeuchtungseinrichtung 2, die
im wesentlichen aus einer Düsenanordnung 1, einer Loch
platte 18 und einer Abzugseinrichtung 19 besteht. Sobald
die Transporteinrichtung 5 einen (neuen) Filzbahnabschnitt
(10a) mit einer für die Herstellung eines Hutes entspre
chenden Länge über die Lochplatte 18 gezogen hat, wird der
Transport für die Dauer des Befeuchtungsvorgangs unter
brochen. Bereits hier sei darauf verwiesen, daß der Trans
port an allen Bearbeitungseinrichtungen 2, 3, 4 gleichzei
tig unterbrochen wird, um die jeweilige Bearbeitung takt
weise gleichzeitig vorzunehmen, was zu einer erheblichen
Zeiteinsparung führt. Der oberhalb der Lochplatte 18 be
findliche Abschnitt der Filzbahn 10 wird mit Hilfe von aus
der Düsenanordnung 17 austretenden Dampfstrahlen befeuch
tet, wobei der Dampfzutritt über ein Ventil 20 gesteuert
wird. Durch die Filzbahn 10 hindurchtretender, überschüs
siger Dampf kann durch die aus einer Abzugshaube und einem
Gebläse bestehenden Abzugseinrichtung 19 abgesaugt werden.
Die Düsenanordnung 17 weist bevorzugt eine flächige Anord
nung zahlreicher Düsen auf, es kann hingegen auch vorgese
hen sein, eine oder mehrere Dampfdüsen unterhalb der Loch
platte 18 hin- und herzubewegen und auf diese Weise den
oberhalb der Lochplatte befindlichen Filzbahnabschnitt zu
befeuchten.
In einer alternativen Ausführungsform kann die Filzbahn
durch Wasser befeuchtet werden, was durch Besprühen oder
dadurch erfolgen kann, daß die Filzbahn durch eine mit
Wasser gefüllte Wanne geführt und von einem Walzenpaar
ausgepreßt wird. Wenn relativ dicker oder undurchlässiger
Filz verarbeitet wird, kann es zweckmäßig sein, die Filz
bahn beidseitig mit Dampf oder Wasser zu besprühen, wobei
sich die Befeuchtungstemperatur nach den jeweiligen Gege
benheiten richtet.
Der befeuchtete Filzbahnabschnitt wird anschließend von
den Nadelstreifen zur Tiefzieheinrichtung 3 (Fig. 3) wei
terbefördert, an der die Formgebung des Hutes stattfindet.
Die Tiefzieheinrichtung besteht im wesentlichen aus einem
Paar zueinander komplementärer, beheizter Hutformen, der
Oberform 21 und der Unterform 22, die ober- und unterhalb
der Filzbahn 10 einander gegenüberstehend angeordnet sind.
Zur besseren Feuchtigkeitsabfuhr können die Formen porös
oder perforiert sein.
Die Hutformen 21 und 22 werden bevorzugt elektrisch be
heizt, da sich so eine gleichmäßige und leicht regelbare
Temperatur einstellen läßt, die je nach Farbe des Filzes
im Bereich von etwa 90°C bis etwa 160°C liegt. Die Hutfor
men 21 und 22 sind mit Hilfe von Parallelführungen 23, 24
und Hydraulikantrieben 26, 27 vertikal in Pfeilrichtung 25
verfahrbar. Um zu verhindern, daß die Randbereiche des
zwischen Ober- und Unterform befindlichen Filzbahnab
schnitts, also diejenigen Teile, die später die Krempe des
Huts bilden, beim Zusammenfahren der Formen übermäßig zur
Mitte gezogen werden und Falten bilden, ist ein die Ober
form umschließender Spannrahmen 28 vorgesehen, der vor
Beginn des Tiefziehvorgangs abgesenkt und gegen die Unter
form 22 angedrückt wird und den Filzbahnabschnitt am Rand
festhält. Alternativ könnte die Spannkraft auch von der
Transporteinrichtung selbst aufgebracht werden.
Sobald sich ein befeuchteter Filzbahnabschnitt 10a
zwischen Ober- und Unterform befindet, wird die Transport
einrichtung 5 (Nadelstreifen) angehalten und die Unterform
22 nach oben bewegt, bis sich ihre Oberseite unmittelbar
unterhalb der Filzbahn 10 befindet. Als nächstes wird der
Spannrahmen 28 so abgesenkt, daß er eine definierte Klemm
kraft auf die außerhalb der Umfangslinie der Oberform 21
befindliche Randzone der Filzbahn ausübt, wobei er diese
gegen die Unterform drückt. Der Spannrahmen kann dabei so
ausgeführt sein, daß er den Filzabschnitt bereits leicht
vorspannt. Anschließend wird die Oberform 21 abgesenkt,
wobei der Filzbahnabschnitt verformt und aufgrund der Be
heizung der Formen innerhalb kurzer Zeit (abhängig von
Größe, Farbe, Heiztechnik und Feuchtegrad zwischen etwa 30
Sekunden und 6 Minuten) getrocknet wird. Während des Tief
ziehvorgangs kann es vorkommen, daß das Dehnungsvermögen
des Filzes für die erforderliche Flächenzunahme nicht aus
reicht und die vom Spannrahmen 28 gehaltene Randzone des
Filzbahnabschnitts in Richtung zur Formmitte gezogen wird,
was insbesondere bei hohen Hüten der Fall ist. Dabei tritt
aufgrund der Filzstruktur lediglich ein Einziehen in Quer
richtung auf, in Längsrichtung (= Transportrichtung) je
doch praktisch nicht. Um dieser Breitenänderung des Filz
abschnitts Rechnung zu tragen, sind die Nadelstreifen 5 ab
dem Bereich der Hut formen in seitlicher Richtung elastisch
bzw. nachgiebig gehalten, z. B. durch an Federn gehaltene
Führungselemente. Bevor der verformte Filzbahnabschnitt
weitertransportiert wird, trennt ein quer verfahrbares,
rotierendes Messer 30 diesen von der übrigen Filzbahn ab.
Dieser Abtrennvorgang könnte selbstverständlich auch be
reits an der Befeuchtungseinrichtung stattfinden.
Um eine Verformung des aus der Form gelösten, noch heißen
Filzhutes aufgrund der Feuchtigkeit, des Gewichts und/oder
der Spannkraft des seitlich der Krempe überstehenden Rand
bereichs zu vermeiden, kann es zweckmäßig sein, diesen vor
dem Auseinanderfahren von Ober- und Unterform (grob) ab
zuschneiden. Hierzu kann z. B. eine in Fig. 3 nicht darge
stellte Stanzvorrichtung dienen. Wenn dies vorgesehen
wird, muß selbstverständlich der Weitertransport des Hutes
durch eine geeignete (andere) Transportiereinrichtung er
folgen.
Anschließend wird der abgetrennte Filzabschnitt bzw. Filz
hut zur Schneideeinrichtung 4 (Fig. 4) weiterbefördert,
welche die Aufgabe hat, den Rand der Hutkrempe sauber zu
beschneiden. Hierbei besteht das Hauptproblem in der Hand
habung bzw. dem Festhalten von Hut und Hutkrempe, ohne daß
der Hut dabei übermäßig verformt wird. Dieses Problem wird
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Hut erneut von
zwei (nicht beheizten) Hutformen 31 und 32 erfaßt wird,
die in einer Fig. 3 entsprechenden Weise gehalten und ge
führt sind, so daß der Hut einschließlich Krempe definiert
aufgenommen und gehalten wird. An der Oberform 31 ist ent
lang deren Umfangsrand ein Stanzmesser 33 befestigt, wel
ches in Fig. 4a als vergrößerter Ausschnitt des in Fig. 4
durch einen gestrichelten Kreis angedeuteten Bereichs dar
gestellt ist. Beim Zusammenfahren der Oberform 31 und der
(über die Oberform hinausragenden) Unterform 32 wird der
Hut relativ zu den Formen und zum Messer 33 selbsttätig
positioniert und im letzten Abschnitt des Verfahrbereichs
der Formen der verbleibende, über die Umfangslinie der
Oberform 31 überstehende Randabschnitt durch das Messer 33
abgetrennt. Um das selbsttätige Positionieren des Hutes
zwischen Ober- und Unterform zu erleichtern, kann es
zweckmäßig sein, die Unterform 32 soweit hochzufahren, daß
der Hut von den Nadelstreifen abgehoben wird und frei be
weglich ist.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Einspannung der Hut
krempe mit Hilfe zweier weiterer Formen werden besonders
deutlich, wenn ein Hut mit einer stark hochgezogenen bzw.
wannen- oder wulstförmigen Krempe beispielsweise gemäß
Fig. 6 beschnitten werden soll. Um eine (Rück-)Verformung
des Hutes zu vermeiden, ist es erforderlich bzw. wün
schenswert, die Hutkrempe beidseitig entlang ihrer kompli
ziert gebogenen Form einzuspannen, um sie maschinell be
schneiden zu können. Dies wird ersichtlich durch zwei den
Hut als Ganzes aufnehmende und selbsttätig positionierende
Formen, die den Hutformen 21 und 22 exakt entsprechen,
erheblich erleichtert bzw. überhaupt erst ermöglicht.
Selbstverständlich kann alternativ zum Stanzen des Randes
entlang der durch die Außenkante der Oberform 31 vorgege
benen Umfangslinie eine beliebige Vorrichtung vorgesehen
sein, die ein sauberes Entfernen des überstehenden Randes
ermöglicht, z. B. rotierende Messer oder Fräsen, und es
kann auch vorgesehen sein, daß die den Hut haltenden For
men gegenüber einer in Umfangsrichtung feststehenden
Schneidevorrichtung rotieren bzw. umgekehrt.
Die Entnahme der fertigen Hüte kann z. B. durch Greifer
oder eine Absaugvorrichtung oder auch dadurch erfolgen,
daß die Unterform 32 um 180° geschwenkt wird und der Hut
in ein Magazin fällt.
Wenn Karnevalshüte bzw. Hüte mit farbigen oder sonstigen
Applikationen hergestellt werden sollen, kann sich an die
Schneideeinrichtung 4 noch eine weitere Bearbeitungsein
richtung anschließen, an der der Hut zunächst in entspre
chender Weise in einer definierten Lage erfaßt und dann
mit Applikationen wie z. B. Ansteck- oder Anklebeelementen
versehen wird. Dies kann auch bereits an der Schneideein
richtung 4 erfolgen, nachdem der Rand entfernt worden ist.
Insbesondere kann vorgesehen sein, daß eine bewegliche
Heißklebepistole in einem ersten Schritt Klebstoffpunkte
auf eine vorbestimmte Stelle des Hutes aufbringt und in
einem zweiten Schritt ein rohrförmiges, an einem Ende of
fenes Magazin mit den auf zuklebenden Applikationen an den
Klebstoffpunkt angedrückt und wieder zurückgezogen wird,
wobei das anzubringende Teil aus dem Magazin gelöst wird
und am Hut festklebt.
Die beschriebenen Einzelvorgänge an den Bearbeitungsein
richtungen 1 bis 4 werden zur Gewährleistung einer taktge
rechten Zusammenarbeit von einer zentralen Steuereinheit
gesteuert. Die zahlreichen, hierzu erforderlichen Meß- und
Überwachungseinrichtungen sind z. B. in Form von Tempera
tur-, Druck- und Kraftaufnehmern, optischen Sensoren usw.
bekannt und werden daher nicht im einzelnen beschrieben.
Wie bereits eingangs erwähnt, führen die Einrichtungen 2
bis 4 die ihnen zugeordneten Arbeitsvorgänge jeweils
gleichzeitig aus, so daß mit jedem Arbeitstakt ein ferti
ger Hut entsteht.
Bezugszeichenliste
1 Abrolleinrichtung
2 Befeuchtungseinrichtung
3 Tiefzieheinrichtung
4 Schneideeinrichtung
5 Transporteinrichtung (Nadelstreifen)
6 Rutsche
7 Filzrolle
8 Rinne
9 Walze
10 Filzbahn
10a Filzbahnabschnitt
11 Abstreifblech
12 Antriebsrolle
12a Pfeil
13 Umlenkrolle
14 Andruckrolle
15a Nadelstreifen (Obertrum)
15b Nadelstreifen (Untertrum)
16 Nadel
17 Düsenanordnung
18 Lochplatte
19 Abzugseinrichtung
20 Ventil
21 Oberform
21a Verstellhalterung
22 Unterform
22a Verstellhalterung
23 Parallelführung
24 Parallelführung
25 Pfeil
26 Hydraulikantrieb
27 Hydraulikantrieb
28 Spannrahmen
28a Parallelführung
29 Pfeil
30 Messer
31 Oberform
32 Unterform
33 Stanzmesser
2 Befeuchtungseinrichtung
3 Tiefzieheinrichtung
4 Schneideeinrichtung
5 Transporteinrichtung (Nadelstreifen)
6 Rutsche
7 Filzrolle
8 Rinne
9 Walze
10 Filzbahn
10a Filzbahnabschnitt
11 Abstreifblech
12 Antriebsrolle
12a Pfeil
13 Umlenkrolle
14 Andruckrolle
15a Nadelstreifen (Obertrum)
15b Nadelstreifen (Untertrum)
16 Nadel
17 Düsenanordnung
18 Lochplatte
19 Abzugseinrichtung
20 Ventil
21 Oberform
21a Verstellhalterung
22 Unterform
22a Verstellhalterung
23 Parallelführung
24 Parallelführung
25 Pfeil
26 Hydraulikantrieb
27 Hydraulikantrieb
28 Spannrahmen
28a Parallelführung
29 Pfeil
30 Messer
31 Oberform
32 Unterform
33 Stanzmesser
Claims (29)
1. Verfahren zum Herstellen von Filzhüten, insbesondere
Karnevalshüten, wobei
- (a) eine Filzbahn (10) von einem Vorrat, insbesondere einer Filzrolle (7), abgezogen wird,
- (b) ein Filzabschnitt (10a) vorbestimmter Länge an ei ner Befeuchtungsstation mit Wasser und/oder Dampfbe feuchtet wird,
- (c) der Filzabschnitt (10a) an einer Tiefziehstation bis auf einen umlaufenden Randbereich unter Wärmezufuhr tiefziehartig verformt und getrocknet wird,
- (d) der verformte Filzabschnitt (10a) an einer Schnei destation entlang einer vorbestimmten Umfangslinie ein gespannt wird, wobei ein Rand nach außen übersteht, und der überstehende Rand unter Fertigstellung eines Filz hutes insbesondere durch Schneiden, Stanzen oder Fräsen entlang der Umfangslinie entfernt wird,
- (e) der Filzabschnitt (10a) nach einem der Schritte (a) bis (c) von der übrigen Filzbahn (10) abgetrennt wird,
- (f) die Filzbahn (10)/der Filzbahnabschnitt (10a) von einem Verfahrensschritt (a bis d) zum nächsten trans portiert wird, und
- (g) die Verfahrensschritte (b) bis (e) gleichzeitig und abwechselnd mit den Schritten (a) und (f) taktweise ausgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der nicht verformte Randabschnitt unmittelbar nach dem
tiefziehartigen Verformen bereits zum größten Teil grob
abgetrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Randbereich in Schritt (c) mit einer vorbe
stimmten Spannkraft festgehalten wird.
4. Vorrichtung zum Herstellen von Filzhüten, insbesondere
Karnevalshüten, insbesondere zur Durchführung des Verfah
rens nach Anspruch 1, 2 oder 3, mit
- (a) einer Einrichtung (1) zum Abziehen einer Filzbahn (10) von einem Vorrat, insbesondere von einer Filzrolle (7)
- (b) einer Einrichtung (2) zum Befeuchten eines Filzab schnitts (10a) vorbestimmter Länge mit Wasser und/oder Dampf,
- (c) einer Einrichtung mit zwei beheizbaren, komplemen tären Hutformen (21, 22) zum tiefziehartigen Verformen und Trocknen des Filzabschnitts (10a), wobei ein Rand bereich des Filzabschnitts (10a) allseitig über den Rand der Formen übersteht,
- (d) einer Einrichtung (31, 32) zum Einspannen des ver formten Filzabschnitts (10a) entlang einer vorbestimm ten Umfangslinie, wobei ein Rand über die Umfangslinie nach außen übersteht, und zum Entfernen des überstehen den Randes,
- (e) einer Einrichtung (33) zum Abtrennen des Filzab schnitts (10a) von der übrigen Filzbahn,
- (f) einer Einrichtung (5) zum selbsttätigen Transpor tieren der Filzbahn (10)/des Filzabschnitts (10a) von (a) bis (d),
wobei die Einrichtungen (a) bis (d) aufeinanderfolgend
angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine
Einrichtung (28) zum Festhalten eines umlaufenden Randbe
reichs des Filzabschnitts (10a) mit einer vorbestimmten
Haltekraft.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet
durch eine Einrichtung zum groben Abt rennen des größten
Teils des über die Hutformen (21, 22) überstehenden, un
verformten Randabschnitts.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch ein
umlaufendes Bandmesser.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Rand einer der Hutformen (21, 22) ein Schneid
kanal ausgebildet ist, in den eine Schneidklinge ein
greift.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine
Stanzvorrichtung um eine der Hutformen (21, 22) herum.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hutformen drehbar und die Abtrennvorrichtung in
Umfangsrichtung feststehend angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung (1) zum Abziehen als
schräge Rutsche (6) mit einer an deren unterem Ende quer
verlaufenden Aufnahmerinne (8) und einer zu der Aufnahme
rinne (8) parallelen Abstreiferkante (11) ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmerinne (8) einen Längsspalt aufweist, durch
den eine Walze (9) in die Aufnahmerinne (8) hinein vor
steht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befeuchtungseinrichtung (2) fest
stehende und/oder bewegliche Düsen (17) zum Versprühen von
Dampf und/oder Wasser ein- oder beidseitig des Filzab
schnitts (10a) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befeuchtungseinrichtung (2) einen
Wasserbehälter und ein Walzenpaar aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hutformen (21, 22) gleitfähig
und/oder gegen Anhaften beschichtet und/oder porös sind.
16. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hutform aus Kunststoff
besteht und mit einer (Metall-)Beschichtung versehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung gegossen ist und eine Heizspirale
darin eingebettet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hutformen (21, 22) hydraulisch
oder pneumatisch bewegt werden.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung (28) zum Festhalten
eines umlaufenden Randbereichs wenigstens einen Spannrah
men aufweist, der den Filzabschnitt um die Hutformen (21,
22) herum erfaßt und eine vorbestimmte Haltekraft ermög
licht.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung (31, 32) zum Einspan
nen des verformten Filzabschnitts (10a) aus zwei in Rich
tung zueinander bewegbaren Aufnahmeformen (31, 32) be
steht, deren gegenüberliegende Flächen wenigstens im Rand
bereich ebenso wie die Hutformen (21, 22) ausgebildet
sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einspanneinrichtung (31, 32) mit
einer feststehenden oder beweglichen Abtrenneinrichtung
(33) zusammenwirkt oder diese bildet.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einspanneinrichtung (31, 32) dreh
bar ist und mit einer in Umfangsrichtung feststehenden
Abtrenneinrichtung zusammenwirkt.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entnahmeeinrichtung für fertige
Hüte als Absaug- oder Greifeinrichtung ausgebildet ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung (5) zum selbsttätigen
Transportieren der Filzbahn (10)/des Filzabschnitts (10a)
als ein Paar mit Abstand parallel zueinander angeordneter,
gesteuert antreibbarer Nadelstreifenbänder (15) ausgebil
det ist, die die Filzbahn (10)/den Filzabschnitt (10a) in
unmittelbarer Nähe seiner Ränder erfassen.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 24, gekenn
zeichnet durch eine Einrichtung zum Anbringen von Applika
tionen an den fertigen Hut, während dieser von der Ein
spanneinrichtung (31, 32) gehalten wird.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet,
daß die Appliziereinrichtung eine Klebepistole zum Auf
bringen von Klebstoff und ein rohrförmiges, einseitig of
fenes Magazin mit Applikationsartikeln aufweist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 26, gekenn
zeichnet durch eine zentrale Steuerung für das taktgerech
te Zusammenwirken der einzelnen Einrichtungen.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 27, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Befeuchtungseinrichtung
(2), der Tiefzieheinrichtung (3) und der Schneideinrich
tung (4) jeweils ein von der Transporteinrichtung (5) zu
überbrückender Abstand besteht, der einem ganzzahligen
Vielfachen der Länge eines zur Herstellung eines Hutes
erforderlichen Filzabschnittes (10a) entspricht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944403529 DE4403529A1 (de) | 1994-02-04 | 1994-02-04 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Filzhüten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944403529 DE4403529A1 (de) | 1994-02-04 | 1994-02-04 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Filzhüten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4403529A1 true DE4403529A1 (de) | 1995-08-10 |
Family
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Cited By (2)
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-
1994
- 1994-02-04 DE DE19944403529 patent/DE4403529A1/de not_active Withdrawn
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