DE4401756A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von Kühlschmiermittel - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von KühlschmiermittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen von
Kühlschmiermittel bei einer zerspanenden Innenbearbeitung
einer an beiden Enden offenen Bohrung. Ferner betrifft die
Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
sowie ein hierzu geeignetes Werkzeug.
Bei der zerspanenden Werkstückbearbeitung sind bei der
Mehrzahl der Bearbeitungsmaschinen in der Maschinenspin
del, die das zerspanende Werkzeug aufnimmt, Kanäle enthal
ten, um Kühlschmiermittel zu den Schneiden des Werkzeugs
zu führen. Damit entstehen im Inneren der Werkzeugmaschine
erhebliche Abdichtungsprobleme, wenn verhindert werden
soll, daß Kühlschmiermittel am Übergang von den stehenden
Teilen der Maschine zu der Maschinenspindel austritt.
Um diese Abdichtungsprobleme zu eliminieren, ist es aus
der PCT/EPB9/00275 bekannt, das Kühlschmiermittel von der
Stirnseite des Werkzeugs, also der der Maschinenspindel
abliegenden Seite her zuzuführen. Das Werkzeug enthält auf
seiner von der Maschinenspindel abliegenden Seite eine
Kammer, von der aus radial mehrere Bohrungen als Kühl
schmiermittelkanäle zu dem Außenumfang des Werkzeugs füh
ren. Der Innendurchmesser der Kammer in dem Werkzeug ist
größer als die Öffnung in einer an der Stirnseite des
Werkzeugs angeordneten Lochblende. Der Durchmesser der
Öffnung entspricht dem Durchmesser eines Kühlschmiermit
telstrahls, der als Vollstrahl aus einer Düse austritt,
deren Achse zu der Achse des Werkzeugs koaxial ist.
Mit Hilfe dieser Anordnung soll in der Kammer im Inneren
des Werkzeugs ein möglichst hoher Druck erzeugt werden,
der das Kühlschmiermittel durch die Bohrungen in dem Werk
zeug treibt.
Die bekannte Anordnung setzt das oben erläuterte, kompli
ziert gestaltete Werkzeug voraus. Es ist nicht einfach,
diese Bohrungen anzubringen und im Inneren es Werkzeugs
die Kammern unterzubringen. Insbesondere bei kleineren
Durchmessern kann es Schwierigkeiten bereiten, eine hin
reichend große Kammer unterzubringen. Außerdem begrenzt
der Strömungswiderstand der Bohrungen, die von der Kammer
zur Peripherie des Werkzeugs führen, die Menge an Kühl
schmiermittel, da der Druck in der Kammer, der mit Hilfe
der freistrahlenden Düse erzeugt werden kann, auf wenige
Millimeter Wassersäule beschränkt ist.
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, ein ver
einfachtes Verfahren zum Zuführen von Kühlschmiermittel zu
schaffen, wobei auf komplizierte Innengeometrien der Werk
zeuge verzichtet werden kann.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine Vorrichtung zum
Zuführen von Kühlschmiermittel zu schaffen, die mit ein
fachen Werkzeugen auskommt.
Schließlich ist es Aufgabe der Erfindung, ein Werkzeug zu
schaffen, das zur Durchführung des Verfahrens geeignet
ist.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch das Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruches 1, die Vorrichtung mit
den Merkmalen des Anspruches 5 und das Werkzeug mit den
Merkmalen des Anspruches 7 gelöst.
Obwohl bei dem neuen Verfahren das Kühlschmiermittel le
diglich auf die Stirnseite des Werkzeugs gespritzt wird
und das Werkzeug selbst keinerlei Bohrungen enthält, um
das Kühlschmiermittel in den Bereich zwischen der aktiven
Schneide und der Werkzeugspindel zu schaffen, reicht er
staunlicherweise die erfindungsgemäße Maßnahme aus, um
dennoch hinreichend Schmiermittel in den Schneidenbereich
zu schaffen. Ein besonders kritischer Bereich ist dabei
der Teil des Arbeitshubs, bei dem die Stirnseite des Werk
zeugs bereits aus der zu bearbeitenden Bohrung ausgetreten
ist, während die Schneide nach wie vor mit der Bohrungs
wand in Eingriff steht. Aber selbst hier gelangt ausrei
chend Kühlschmiermittel an die Schneide.
Während bei der spangebenden Bearbeitung im übrigen Be
reich der Bohrung das Kühlschmiermittel dadurch an die
Schneide gelangt, daß es an der Stirnseite des Werkzeugs
radial nach außen umgelenkt und der Bohrungswandung erneut
zumindest in einem ausreichenden Maße zu der Schneide ver
teilt wird, geschieht vermutlich die Kühlschmiermittelver
sorgung beim Austreten der Stirnseite des Werkzeugs durch
andere Effekte. Die Umlenkwirkung der Bohrung geht an sich
verloren und das Kühlschmiermittel würde hier radial weg
geschleudert werden. Es wird vermutet, daß durch die Adhä
sionswirkung des Kühlschmiermittels auf dem Werkzeug ein
mehr oder weniger dicker Film aus Kühlschmiermittel beste
hen bleibt, der infolge der Rotation des Werkzeugs zu der
Schneide fließt. Durch entsprechende Gestaltung der Span
raumnuten in dem Werkzeug kann der Effekt der gleichmäßi
gen Verteilung des Kühlschmiermittels noch verbessert wer
den.
Außerdem besteht die Möglichkeit, die zugeführte Kühl
schmiermittelmenge zu vergrößern, indem die Stirnseite des
Werkzeugs mit einer Kegelfläche versehen wird. Die Spitze
des Kegels zeigt zweckmäßigerweise in Richtung auf die
Austrittsdüse für das Kühlschmiermittel.
Um möglichst viel Kühlschmiermittel zu einer Schneide zu
bekommen, insbesondere wenn es sich um ein Feinbohrwerk
zeug mit lediglich einer Schneide handelt, ist es von Vor
teil, wenn in der Stirnseite des Werkzeugs eine zur Stirn
seite hin offene Rinne ausgebildet ist, die zweckmäßiger
weise auch zum Teil von der Spanraumnut gebildet ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegen
standes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Zuführen von Kühlschmier
mittel in einer schematisierten Seitenansicht,
Fig. 2 eine Ausführungsform des Werkzeugs in einer Sei
tenansicht,
Fig. 3 das Werkzeug nach Fig. 2 in einer Stirnansicht,
Fig. 4 eine andere Ausführungsform des Werkzeugs mit
einer abgestuften Stirnfront, in einer Seiten
ansicht, und
Fig. 5 das Werkzeug nach Fig. 4 in einer Stirnansicht.
Fig. 1 zeigt stark schematisiert die spangebende Bearbei
tung eines Werkstückes 1. Das Werkstück 1 ist in eine
Werkzeugmaschine eingespannt, von der lediglich die für
das Verständnis der Erfindung wesentlichen Teile veran
schaulicht sind.
Das Werkstück 1 weist eine vorgearbeitete oder sonstwie
vorgeformte Durchgangsbohrung 2 auf, die an ihren beiden
Stirnenden 4 und 5 offen ist. Beispiele für derartige
Bohrungen sind Zylinderbohrungen in Zylinderblöcken. In
die Bohrung 2 taucht eine Werkzeugspindel 6 ein, mit der
drehfest ein Feinbohrwerkzeug 7 gekuppelt ist, das an
seinem vorderen Ende mit einer über den Außenumfang des
Feinbohrwerkzeuges 7 überstehenden Wendeschneidplatte 8
bestückt ist.
Die Maschinenspindel 6 rotiert um eine Drehachse 9 und
ist, wie durch einen Doppelpfeil 11 angedeutet, längs ih
rer Rotationsachse 9 vorschiebbar und wieder zurückzuzie
hen, damit die Wendeschneidplatte 8 die Durchgangsbohrung
2 über ihre gesamte Länge bearbeiten kann.
Die Wendeschneidplatte 8 sitzt, wie dies bei derartigen
Werkzeugen üblich ist, in einer Spanraumnut 12, die in
einem Werkzeuggrundkörper 13 des Feinbohrwerkzeuges 7
enthalten ist. Der Grundkörper 13 geht in einen Aufnahme
schaft 14 über, der in bekannter Weise in einer entspre
chenden Bohrung 15 der Werkzeugspindel 6 befestigt ist.
Dem Aufnahmeschaft 14 gegenüber ist der Werkzeuggrundkör
per 13 mit einer im wesentlichen planen Stirnseite 16 ver
sehen, die rechtwinklig zu der Rotationsachse 9 verläuft.
Der Außendurchmesser dieser Stirnseite 16 entspricht dem
Außendurchmesser des im wesentlichen zylindrischen Werk
zeuggrundkörpers 13, der wiederum lediglich geringfügig
kleiner ist als der Durchmesser der fertigen Bohrung 2.
Wie bei der Bearbeitung Zylinderblöcken mit einer Reihe
von Zylindern üblich, taucht die Maschinenspindel 6 von
oben her in das Werkstück 1 ein, das so ausgerichtet ist,
daß die Achse der Durchgangsbohrung 2 senkrecht nach unten
zeigt. Damit entspricht die Darstellung in Fig. 1 insoweit
den häufigsten Bearbeitungsverhältnissen.
Von unten her ist gegen das Werkstück 1 eine Auslaßdüse
oder ein Strahlrohr 16 gerichtet, das in der Werkzeugma
schine befestigt ist. Mit Hilfe des Strahlrohrs 16 wird
ein Strahl 17 aus Kühlschmiermittel von unten her in die
Durchgangsbohrung 2 gerichtet. Der Strahl 17 tritt an ei
ner runden Auslaßöffnung 18 am oberen Ende des Strahlroh
res 16 als Vollstrahl aus. Das Kühlschmiermittel wird über
eine nicht weiter gezeigte Pumpe aus einem Vorrats- und
Sammelbehälter dem Strahlrohr 16 zugeführt, aus dem es mit
beträchtlichem Druck austritt. Der Strahl 17 trifft auf
die Stirnseite 16 des Feinbohrwerkzeugs 7 und verteilt
sich dort radial nach außen, wie dies durch Pfeile 19 an
gedeutet ist.
Die Arbeitsweise der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung ist
wie folgt:
Das Werkstück 1 wird in der Werkzeugmaschine so positio
niert, daß die Achse der vorbereiteten Durchgangsbohrung 2
mit der Rotationsachse 9 der Maschinenspindel 6 fluchtet.
Sodann wird die Pumpe für das Kühlschmiermittel einge
schaltet, was dazu führt, daß aus dem Strahlrohr 16 der
Vollstrahl 17 austritt, und zwar so, daß er in der Durch
gangsbohrung 2 fontänenartig nach oben gerichtet ist, wo
bei der Strahl ebenfalls koaxial zu der Rotationsachse 9
ist. Die Geschwindigkeit des Strahles 17 reicht aus, damit
er durch das obere Ende 5 der Durchgangsbohrung 2 austre
ten kann. Wenn nun zwecks Feinbohren der Durchgangsbohrung
2 die Werkzeugspindel 6 in Umdrehungen versetzt und längs
ihrer Rotationsachse 9 in Richtung auf das obere Ende 5
der Durchgangsbohrung 2 vorgeschoben wird, trifft, noch
ehe es zu einer Berührung des Werkstücks 1 durch die Wen
deschneidplatte 8 kommt, der Strahl 17 auf die Stirnseite
des Feinbohrwerkzeuges 7. Der Strahl wird dadurch nach
außen gegen die Wand der Durchgangsbohrung 2 abgelenkt.
Die aktive Schneidecke der Wendeschneidplatte 8 ist auf
diese Weise in einem mehr oder weniger dicken Flüssig
keitsfilm aus Kühlschmierstoffen eingehüllt, wenn sie mit
der Durchgangsbohrung 2 in Eingriff kommt. Ein Teil des
Kühlschmiermittels wird an der Innenseite der Durchgangs
bohrung 2 nach unten ablaufen und dabei einen Teil der bei
der spangebenden Bearbeitung auftretenden Späne nach unten
mitnehmen. Ein anderer Teil des Kühlschmiermittels wird
bei einer entsprechend nach oben gerichteten Komponente
mit dem anderen Teil der erzeugten Späne zur Oberseite hin
aus der Durchgangsbohrung 2 austreten. Hierbei wird die
nach oben gerichtete Förderwirkung für die Späne von der
Sog- oder Förderwirkung unterstützt, die von der Spanraum
nut 12 ausgeht, die dem Werkzeug 7 ein Art Impellerwirkung
verleiht, wenn die Spanraumnut 12 einen entsprechenden
Drall hat. Auch das Einsaugen von Kühlschmiermittel in den
Ringspalt zwischen dem Werkzeug 7 und der Durchgangsboh
rung 2 wird dadurch unterstützt.
Außerdem wird dem Kühlschmiermittel wegen der Rotation des
Feinbohrwerkzeugs 7 zusätzliche Energie zugeführt. Auf
grund der Netzeigenschaften des Kühlschmiermittels in
Verbindung mit den Kohäsionseigenschaften entsteht auf der
Stirnseite 16 ein Film von Kühlschmiermittel, der zufolge
der Rotation des Feinbohrwerkzeuges 7 aufgrund der ent
stehenden Zentrifugalkraft ständig radial nach außen
strömt. Dabei wird Energie auf das Kühlschmiermittel
übertragen.
Die gewünschte Kühl- und Schmierwirkung wird bei der ge
zeigten Anordnung auch dann nicht verlorengehen, wenn die
Schneide der Wendeschneidplatte 8 noch mit der Wand der
Durchgangsbohrung 2 in Eingriff steht, aber die Stirnseite
16 des Feinbohrwerkzeuges 7 bereits über das untere Ende 4
der Durchgangsbohrung 2 vorsteht. Zufolge des oben erläu
terten Effektes erstreckt sich der Film aus Kühlschmier
mittel auch über die Vorderseite der Wendeschneidplatte 8,
die die Spanflächen der aktiven Schneide bildet.
Jedenfalls reicht die auf diese Weise geförderte Menge an
Kühlschmiermittel aus, um die Bearbeitungsqualität sicher
zustellen. Das Wegschaffen der Späne durch das Kühl
schmiermittel spielt in dieser Relativstellung zwischen
dem Feinbohrwerkzeug 7 und dem Werkstück 1 ohnehin keine
Rolle mehr, da wenige Millimeter vor dem Ende der Durch
gangsbohrung 2 die Spanabfuhr durch die Durchgangsbohrung
2 ohnehin nicht mehr behindert werden kann.
Ersichtlicherweise benötigt das neue Verfahren der Zufuhr
von Kühlschmiermittel weder Kanäle in der Werkzeugspindel
noch Kanäle in dem Feinbohrwerkzeug 7 selbst. Es genügt
vollständig, wenn ein entsprechend bemessener Strahl 17
von Kühlschmiermittel von unten/vorne her gegen die Stirn
seite 16 gerichtet wird. Das aufprallende Kühlschmier
mittel verteilt sich an der Stirnfläche 16 in hinreichen
der Weise, so daß genügend Kühlschmiermittel zu der akti
ven Schneide des Feinbohrwerkzeugs 7 gelangt.
Nachdem das Feinbohrwerkzeug 7 mit seiner Schneide voll
ständig die Durchgangsbohrung 2 bearbeitet hat, läuft es
zusammen mit der Werkzeugspindel 6 wieder nach oben aus
der Durchgangsbohrung 2 heraus, während ständig von unten
her Kühlschmiermittel in dem Vollstrahl 17 gegen das Fein
bohrwerkzeug 7 gerichtet ist.
Das erläuterte Feinbohrwerkzeug 7 ist lediglich ein Bei
spiel für die Anwendbarkeit des neuen Verfahrens. Es ist
nicht auf die Kombination mit einem Feinbohrwerkzeug be
schränkt, sondern es kann bei allen spangebenden Bearbei
tungen mit umlaufenden Werkzeugen eingesetzt werden, bei
denen die Stirnseite des Werkzeugs mit dem Kühlschmiermit
telstrahl frei beaufschlagt werden kann. So auch bei
spielsweise bei Werkzeugen, deren Stirnfläche nicht kon
zentrisch zu der Rotationsachse 9 liegt, wie dies bei
Schieberwerkzeugen der Fall ist. Außerdem ist bei dem
neuen Verfahren keine Beweglichkeit des Strahlrohrs 16
erforderlich, das ortsfest in der Werkzeugmaschine ver
bleibt, unabhängig von dem Vorschub der Werkzeugspindel 6.
Die Erfahrungen mit dem neuen Verfahren haben gezeigt, daß
es auf die vertikale Anordnung, wie sie in Fig. 1 gezeigt
ist, nicht ankommt. Auch bei einer liegenden Bearbeitung,
d. h. die Rotationsachse 9 ist horizontal ausgerichtet,
erfolgt eine hinreichende Versorgung der Schneiden mit
Kühlschmiermittel und die nach hinten zu der Werkzeugma
schinenspindel austretenden Späne beschädigen nicht die
Wand der Durchgangsbohrung.
Die Fig. 2 und 3 zeigen eine abgewandelte Ausführung eines
rundlaufenden Schneidwerkzeugs, wobei wiederum als Bei
spiel ein Feinbohrwerkzeug 7 gewählt ist. Soweit hier Tei
le auftreten, die bereits im Zusammenhang mit Fig. 1 be
schrieben sind, werden dieselben Bezugszeichen verwendet
und es unterbleibt eine gesonderte Erläuterung.
Der wesentliche Unterschied des Ausführungsbeispiels nach
den Fig. 2 und 3 und dem Feinbohrwerkzeug 7 nach Fig. 1
besteht in der Gestaltung der Stirnpartie. Während die
Stirnfläche des Feinbohrwerkzeugs 7 nach Fig. 1 über die
gesamte Fläche plan ist, ist sie bei der Ausführungsform
nach den Fig. 2 und 3 kegelförmig konvex gestaltet, d. h.
aus der Werkzeugstirnseite erhebt sich ein flacher Kegel
21, der dem ankommenden Strahl aus Kühlschmiermittel
entgegengerichtet ist. Hierdurch soll erreicht werden, daß
das auf der Kegelmanteloberfläche fließende Kühlschmier
mittel mit einer deutlich nach oben gerichteten Komponente
auf die Innenwand der Durchgangsbohrung 2 auftrifft, damit
ein größerer Anteil nach oben strömt. Außerdem kann die
Menge des zu der Wendeschneidplatte 8 gelangenden Kühl
schmiermittels dadurch vergrößert werden, daß, ausgehend
von der Spitze des Kegels 21, ein zu der Stirnseite hin
offener Kanal 22 radial zu der Spanraumnut 12 führt. Der
zur Stirnseite hin offene Kanal 22 folgt in der Schräge
dem Kegelwinkel.
Die gezeigte Kegelmantelfläche kann auch von einer auf das
betreffenden Werkzeug nachträglich aufgesetzten kegelför
migen Kappe gebildet sein.
Schließlich ist es auch noch möglich, diesen Kanal 22, der
zur Stirnseite hin vollkommen offen ist, in einem umlau
fenden Werkzeug 7 unterzubringen, das, wie bei der Ausfüh
rung nach Fig. 1, mit einer planen Stirnfläche 16 versehen
ist. In jedem Falle ergibt sich eine wesentliche Verein
fachung für das Werkzeug, verglichen mit dem Stand der
Technik, weil, komplizierte Innenbohrungen entbehrlich
sind.
Die Fig. 4 und 5 zeigen ein als Schieberwerkzeug ausge
bildetes Feinbohrwerkzeug. In dem Grundkörper 13 ist ein
Führungskanal 25 enthalten, in dem ein die Wendeschneid
platte 8 halternder Schieber 26 spielfrei geführt ist. Die
Bewegungsrichtung des Schiebers 26 liegt schräg zu der
Rotationsachse 9 und er wird in bekannter Weise durch eine
Hebelmechanik vor und zurückbewegt.
Die Stirnpartie des Feinbohrwerkzeugs 7 ist abgestuft, in
der Weise, daß dort wo sich die Wendeschneidplatte 8 be
findet der Werkzeuggrundkörper 12 eine im wesentlichen
plane Ringschulter 27 aufweist, die zu der Rotationsfläche
konzentrisch ist. Aus der Ringschulter 27 erhebt sich ein
zylindrischer Zapfen 28, dessen von dem Werkzeuggrundkör
per 12 wegweisende Stirnseite 29 durchgehend glatt kegelig
ist. Die Orientierung des Kegels ist wie bei dem vorheri
gen Ausführungsbeispiel.
Mit dem Werkzeug 7 nach den Fig. 4 und 5 ist ebenfalls das
an Hand von Fig. 1 erläuterte Verfahren der Zufuhr von
Kühlschmiermittel in allen möglichen Gebrauchslagen durch
führbar, d. h. sowohl mit vertikaler als auch schräg lie
gender als auch horizontal liegender Rotationsachse 9 des
Werkzeugs. Die Stufung in der Stirnpartie stört die Zufuhr
des Kühlschmiermittels nicht.
Claims (15)
1. Verfahren zum Zuführen von Kühlschmiermittel bei ei
ner zerspanenden Innenbearbeitung einer an beiden
Enden (4, 5) offenen Bohrung (2), bei dem
eine Düse (16) auf ein Ende der Bohrung (2) gerichtet wird,
ein Strahl (17) Kühlschmiermittel aus der Düse (16) unter Druck in Richtung auf die Bohrung (2) austritt,
ein zerspanendes Ausbohr-/Ausdrehwerkzeug (7) in eine um eine Achse (9) rotierende Werkzeugmaschinenspindel (6) eingesetzt wird, die in Achsrichtung der zu be arbeitenden Bohrung (2) vor und zurück verfahrbar ist und vor oder an demjenigen Ende der Bohrung (2) an geordnet ist, die dem Ende der Bohrung (2) gegenüber liegt, auf das die Düse (16) gerichtet ist,
wobei das Ausbohr-/Ausdrehwerkzeug (7) einen Werk zeuggrundkörper (13) mit einer von der Maschinenspin del (6) abliegende Stirnseite (16) aufweist, die frei von einem Hohlraum ist, der mit Kanälen in dem Werk zeuggrundkörper (13) in Verbindung steht, und der Werkzeuggrundkörper (13) frei von rohrförmigen durch den Werkzeuggrundkörper (13) hindurchführenden Kanä len für Kühlschmiermittel ist, und bei dem
der Strahl (17) Kühlschmiermittel mittels der Stirn seite (16) des Werkzeugs (7) zu der Innenwand der Bohrung (2) abgelenkt wird.
eine Düse (16) auf ein Ende der Bohrung (2) gerichtet wird,
ein Strahl (17) Kühlschmiermittel aus der Düse (16) unter Druck in Richtung auf die Bohrung (2) austritt,
ein zerspanendes Ausbohr-/Ausdrehwerkzeug (7) in eine um eine Achse (9) rotierende Werkzeugmaschinenspindel (6) eingesetzt wird, die in Achsrichtung der zu be arbeitenden Bohrung (2) vor und zurück verfahrbar ist und vor oder an demjenigen Ende der Bohrung (2) an geordnet ist, die dem Ende der Bohrung (2) gegenüber liegt, auf das die Düse (16) gerichtet ist,
wobei das Ausbohr-/Ausdrehwerkzeug (7) einen Werk zeuggrundkörper (13) mit einer von der Maschinenspin del (6) abliegende Stirnseite (16) aufweist, die frei von einem Hohlraum ist, der mit Kanälen in dem Werk zeuggrundkörper (13) in Verbindung steht, und der Werkzeuggrundkörper (13) frei von rohrförmigen durch den Werkzeuggrundkörper (13) hindurchführenden Kanä len für Kühlschmiermittel ist, und bei dem
der Strahl (17) Kühlschmiermittel mittels der Stirn seite (16) des Werkzeugs (7) zu der Innenwand der Bohrung (2) abgelenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Strahl (17) ein Vollstrahl ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Strahl (17) ein Sprühstrahl ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Strahl (17) ein Bündel von Einzelstrahlen
ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das die Bohrung (2) derart ausgerichtet ist, daß
ihre Achse vertikal verläuft und der Strahl (17)
Kühlschmiermittel von unten her in die Bohrung (2)
gelangt.
6. Vorrichtung zur zerspanenden Innenbearbeitung einer
an beiden Enden (4,5) offenen Bohrung (2),
mit einer auf ein Ende (4) der Bohrung (2) gerichte ten Düse (16), aus der ein Strahl (17) Kühlschmier mittel unter Druck in Richtung auf die Bohrung (2) austritt,
mit einem die Schneiden (8) zur Innenbearbeitung tra genden Ausbohr-/Ausdrehwerkzeug (7), das in eine um eine Achse (9) rotierende Werkzeugmaschinenspindel (6) eingesetzt ist, die in Achsrichtung der zu bear beitenden Bohrung (2) vor und zurück verfahrbar ist und vor oder an demjenigen Ende (5) der Bohrung (2) angeordnet ist, die dem Ende (4) der Bohrung (2) ge genüber liegt, auf das die Düse (16) gerichtet ist,
wobei das Ausbohr-/Ausdrehwerkzeug (7) einen Werk zeuggrundkörper (13) mit einer von der Maschinenspin del (6) abliegende Stirnseite (16) aufweist, die frei von einem Hohlraum ist, der mit Kanälen in dem Werk zeuggrundkörper (13) in Verbindung steht, der Werk zeuggrundkörper (13) frei von rohrförmigen durch den Werkzeuggrundkörper (13) hindurchführenden Kanälen für Kühlschmiermittel ist und die von dem Werkzeug grundkörper (13) wegweisende Fläche der Stirnseite (16) dazu eingerichtet ist, den Strahl (17) Kühl schmiermittel zu der Innenwand der Bohrung (2) abzu lenken.
mit einer auf ein Ende (4) der Bohrung (2) gerichte ten Düse (16), aus der ein Strahl (17) Kühlschmier mittel unter Druck in Richtung auf die Bohrung (2) austritt,
mit einem die Schneiden (8) zur Innenbearbeitung tra genden Ausbohr-/Ausdrehwerkzeug (7), das in eine um eine Achse (9) rotierende Werkzeugmaschinenspindel (6) eingesetzt ist, die in Achsrichtung der zu bear beitenden Bohrung (2) vor und zurück verfahrbar ist und vor oder an demjenigen Ende (5) der Bohrung (2) angeordnet ist, die dem Ende (4) der Bohrung (2) ge genüber liegt, auf das die Düse (16) gerichtet ist,
wobei das Ausbohr-/Ausdrehwerkzeug (7) einen Werk zeuggrundkörper (13) mit einer von der Maschinenspin del (6) abliegende Stirnseite (16) aufweist, die frei von einem Hohlraum ist, der mit Kanälen in dem Werk zeuggrundkörper (13) in Verbindung steht, der Werk zeuggrundkörper (13) frei von rohrförmigen durch den Werkzeuggrundkörper (13) hindurchführenden Kanälen für Kühlschmiermittel ist und die von dem Werkzeug grundkörper (13) wegweisende Fläche der Stirnseite (16) dazu eingerichtet ist, den Strahl (17) Kühl schmiermittel zu der Innenwand der Bohrung (2) abzu lenken.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (16) in der Vorrichtung ortsfest ist.
8. Ausbohr-/Ausdrehwerkzeug zum Durchführen des Verfah
rens nach Anspruch 1 bzw. für die Vorrichtung nach
Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es einen
Werkzeuggrundkörper (13) mit einer von der Maschinen
spindel (6) abliegende Stirnseite (16) aufweist, die
frei von einem Hohlraum ist, der mit Kanälen in dem
Werkzeuggrundkörper (13) in Verbindung steht, der
Werkzeuggrundkörper (13) frei von rohrförmigen durch
den Werkzeuggrundkörper (13) hindurchführenden Kanä
len für Kühlschmiermittel ist und die von dem Werk
zeuggrundkörper (13) wegweisende Fläche der Stirnsei
te (16) dazu eingerichtet ist, den Strahl (17) Kühl
schmiermittel zu der Innenwand der Bohrung (2) abzu
lenken.
9. Werkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stirnseite (16) im wesentlichen glatt ist.
10. der Stirnseite (16) wenigstens ein von der Rotations
achse (9) radial nach außen führender rinnenförmiger
Kanal (22) enthalten ist.
11. Werkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stirnseite (21) zumindest in einem die Rota
tionsachse (9) enthaltenden Bereich kegelförmig ge
staltet ist.
12. Werkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stirnseite (16) im wesentlichen plan ist.
13. Werkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
es in seinem Außenumfang wenigstens eine Spanraumnut
(12) enthält.
14. Werkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spanraumnut (12) derart schraubenlinienförmig
verläuft, daß ein von dem Strahlrohr (16) weggerich
teter Sog entsteht.
15. Werkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stirnseite (21) von einer Kappe gebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4401756A DE4401756A1 (de) | 1994-01-21 | 1994-01-21 | Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von Kühlschmiermittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4401756A DE4401756A1 (de) | 1994-01-21 | 1994-01-21 | Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von Kühlschmiermittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4401756A1 true DE4401756A1 (de) | 1995-07-27 |
Family
ID=6508420
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4401756A Ceased DE4401756A1 (de) | 1994-01-21 | 1994-01-21 | Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von Kühlschmiermittel |
Country Status (1)
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