DE4401318A1 - Vorrichtung zum Abdichten von Leckstellen in Rohren vom Rohrinnern her und Verfahren zum Abdichten der Leckstellen - Google Patents
Vorrichtung zum Abdichten von Leckstellen in Rohren vom Rohrinnern her und Verfahren zum Abdichten der LeckstellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdichten von Leckstellen in Roh
ren vom Rohrinnern her, mit einem an der Leckstelle in Umfangsrichtung auf
weitbaren Dichtungsmanschette und einem an die Leckstelle dirigierbaren Mon
tierwagen, wobei die Dichtungsmanschette die Form eines aus einem federelasti
schen Material ringförmig zusammengebogenen, aufweitbaren Bandes aufweist,
dessen beide Bandenden sich in Umfangsrichtung überlappen, von einem
Schlauch aus gummielastischem Material vollständig umgeben ist und eine Arre
tiereinrichtung trägt, welche sie in aufgeweitetem Zustand hält, und der Mon
tierwagen ein mit Rädern versehenes Fahrgestell aufweist. Die Erfindung bezieht
sich außerdem auf ein Verfahren zur Abdichtung von Leckstellen in Rohren un
ter Verwendung der Dichtungsmanschette und des Montierwagens.
Die Erfindung findet insbesondere Anwendung im Zusammenhang mit der Sa
nierung von Kanalisationen, und sie dient vorwiegend zur Reparatur von Un
dichtigkeitsstellen von unterirdisch verlegten Kanalrohren aus Beton oder einem
ähnlichen Werkstoff.
Es ist bekannt, Leckstellen von Rohren vom Rohrinnern her abzudichten. Hierzu
dienen spiralig zusammengebogene, gummiüberzogene Dichtungsmanschetten
aus federelastischem Material, welche von einem Wagen in das Rohr eingeführt
und an der Stelle der Undichtheit mittels eines von außen aufblasbaren Luftkis
sens so lange aufgeweitet werden, bis sie sich an die Rohrinnenwand angelegt
haben. Eine Arretiervorrichtung hält die Manschette in ihrer aufgeweiteten Stel
lung. Von Nachteil hierbei ist, daß die zum Anpressen der Dichtungsmanschette
erforderlichen hohen Kräfte mit dem Luftkissen nur schwer erreichbar sind und
ein vollständiges Abdichten des Lecks kaum erzielt wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Konzeption einer Dichtungsmanschet
te sowie einem zu deren Anbringen im Rohrinnern geeigneten Montierwagen,
mit deren Hilfe auf einfache, zeit- und kostensparende Weise ein sehr zuverlässi
ges Abdichten von Lecks in Rohren durchgeführt werden kann.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird von einer Vorrichtung der eingangs be
schriebenen Art ausgegangen, und gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß die
Dichtungsmanschette wenigstens eine vom Montierwagen betätigbare Aufweit
vorrichtung aufweist, mit der die Arretiereinrichtung in Verbindung steht, und
daß der Montierwagen eine Betätigungsvorrichtung für die Aufweitvorrichtung
aufweist und eine Heb- und Senkvorrichtung für die Betätigungsvorrichtung be
sitzt.
Die vorgeschlagene Anordnung einer Aufweitvorrichtung an der Dichtungsman
schette selbst in Verbindung mit dem Aufweiten der Manschette durch die heb- und
senkbare Betätigungsvorrichtung des Montierwagens gestattet nach erfolg
ter Positionierung ein schnelles "Setzen" der Dichtungsmanschette unter Anwen
dung hoher Aufweitkräfte, was eine sichere Abdichtung zur Folge hat.
In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Aufweitvorrichtung der Dichtungsman
schette wenigstens ein am innenliegenden Bandende in Umfangsrichtung ange
ordneter Schlitz, dessen eine Längsseite eine Zahnreihe trägt, und am außenlie
genden Bandende ist ein Ritzel drehbar gelagert, welches in die Zahnreihe ein
greift. Diese Ausbildung der Aufweitvorrichtung läßt nicht nur eine einfache Be
tätigung durch den Montierwagen zu, sondern erlaubt es auch, hohe Anpreß
kräfte auszuüben.
Als Arretiereinrichtung kann ein im Schlitz liegender Sperriegel dienen, der in
das Ritzel eingreift und unter Einwirkung eines Federelementes steht. Dieser
Sperriegel stellt eine kostengünstige, einfach montierbare sowie funktionssichere
Sperrvorrichtung dar.
Es ist zweckmäßig, wenn das innenliegende Bandende der Dichtungsmanschette
eine in Umfangsrichtung vorgesehene Führungsnut trägt, in die ein am außenlie
genden Bandende befestigter, in die Führungsnut eingreifender Niederhalter ein
greift. Diese Maßnahme hält die federelastische Dichtungsmanschette vor ihrem
Aufweiten ihrem vorgesehenen Montagezustand, in welchem der Durchmesser
der Dichtungsmanschette kleiner ist als die lichte Weite des abzudichtenden Roh
res. Darüber hinaus dient diese Führungsnut zur Führung der beiden sich über
lappenden Bandenden während des Aufweitvorganges.
Zur Verbesserung der Abdichtung, insbesondere von Rohren mit einer sehr rau
hen, zerklüfteten Innenoberfläche, kann die Dichtungsmanschette auf ihrem
Schlauch zwei ringsumlaufende Dichtungsbänder aus einem beim Kontakt mit
Wasser aufquellenden, gummiartigen Werkstoff tragen, die dicht neben den bei
den Umfangsrändern der Dichtungsmanschette angeordnet sind.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn in die Dichtungsbänder Streifen aus Kupfer
eingelegt sind. Dies verhindert zuverlässig das Durchwachsen von feinen Verä
stelungen von Pflanzenwurzeln, weil oxydierendes Kupfer für Pflanzen als Gift
wirksam ist.
Als Betätigungsvorrichtung für die Aufweitvorrichtung der Dichtungsmanschet
te trägt das Fahrgestell des Montierwagens wenigstens einen motorgetriebenen
Drehschrauber, dessen Schraubwerkzeug an seinem Kopf eine Steckaufnahme
für das Ritzel der Aufweitvorrichtung aufweist. Diese Ausgestaltung der Betäti
gungsvorrichtung kann durch preiswerte, handelsübliche Drehschrauber be
werkstelligt werden.
Ein sicheres Verfahren des Montierwagens ist dann gewährleistet, wenn sein
Fahrgestell vier Räder aufweist, von welchen jeweils zwei auf einer gemeinsa
men Achse drehbar befestigt sind.
Zweckmäßig ist zur Bildung der Heb- und Senkvorrichtung jede Achse der Räder
mittels eines Schwenkrahmens am Fahrgestell angelenkt, und an jedem Schwenk
rahmen greift ein Zylinder-Kolben-Aggregat an. Dabei können handelsübliche
Zylinder-Kolben-Aggregate eingesetzt werden.
Bei dem starken Anziehen der Aufweitvorrichtung kann es vorkommen, daß sich
aufgrund von Verspannungen die Schraubwerkzeuge der Drehschrauber nicht
von selbst von den Ritzeln lösen und der Montierwagen daher nicht auf die Sohle
des Rohres abgesetzt werden kann. Um die Trennung des Montierwagens von
der "gesetzten" Dichtungsmanschette zu bewirken, kann dieser wenigstens einen
mechanischen Druckstempel aufweisen, welcher senkrecht zur Verfahrrichtung
des Montierwagens wirksam ist.
Am Fahrgestell des Montierwagens wird zweckmäßig eine Kupplungsvorrich
tung zum Ankuppeln an einen ferngesteuerten Antriebswagen vorgesehen sein.
Zum Abdichten von Leckstellen in Rohren vom Rohrinnern her unter Verwen
dung eines Montierwagens sowie einer Dichtungsmanschette wie oben beschrie
ben, wobei der Montierwagen, welcher die Dichtungsmanschette trägt, zu einer
Leckstelle dirigiert wird, an der die Dichtungsmanschette in Umfangsrichtung
aufgeweitet wird, kann folgendermaßen vorgegangen werden: die Dichtungs
manschette wird zunächst so über den Montierwagen geschoben, daß sie dessen
Fahrgestell umgibt und seine Räder frei läßt, die Dichtungsmanschette wird nun
auf den Montierwagen aufgelegt, die Dichtungsmanschette wird sodann an den
Scheitel des Rohrinnern gehoben und dort angedrückt, anschließend wird die
Aufweitvorrichtung der Dichtungsmanschette von der Betätigungsvorrichtung
des Montierwagens ergriffen, in Tätigkeit gesetzt und die Dichtungsmanschette
so lange aufgeweitet, bis sie am Rohrinnern ringsum fest anliegt, und die Dich
tungsmanschette wird danach in aufgeweitetem Zustand durch die Arretierein
richtung in sich fixiert.
Es ist zweckmäßig, daß - soweit erforderlich - der Montierwagen zuletzt durch
Abstoßen mittels mechanischer Druckstempel von der "gesetzten" Dichtungs
manschette getrennt wird.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnah
me auf die beiden beigefügten Zeichnungsblätter näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 einen, eine Dichtungsmanschette tragenden Montierwagen, ange
kuppelt an einen ferngesteuerten, fahrbaren Antriebswagen, im
Innern eines Rohres, in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 eine Teilansicht einer Dichtungsmanschette mit Blick auf deren
Arretiereinrichtung, ebenfalls perspektivisch dargestellt.
Die zur Abdichtung von Leckstellen in Rohren dienende Vorrichtung besteht
(Fig. 1) aus einer Dichtungsmanschette 1 und einem Montierwagen 2. Der Mon
tierwagen 2 ist über eine Kupplungsvorrichtung 3 mit einem mehrachsigem An
triebswagen 4 verbunden. Dieser Antriebswagen 4 trägt eine Fernsehkamera 5
sowie vier Scheinwerfer 6 und dient dazu, den Montierwagen 2 an eine abzu
dichtende Leckstelle 7 eines Rohres 8, beispielsweise eines Betonrohres, zu diri
gieren. Hierzu ist der Antriebswagen 4 über eine flexible Leitung 9 mit einer
Steuer- und Energiezentrale (nicht dargestellt) verbunden, die sich außerhalb des
Rohres 8 befindet. Der Antriebswagen 4 und der Montierwagen 2 fahren in Ver
fahrrichtung 10 auf und entlang der Sohle des Rohres 8 im Rohrinnern.
Die im wesentlichen hohlzylindrische Dichtungsmanschette 1 besteht aus einem
federelastischen Material, beispielsweise einem Blech aus nichtrostendem Stahl,
und sie besitzt (Fig. 2) die Form eines ringförmig bzw. spiralig zusammengebo
genen Bandes, dessen eines, innenliegendes Bandende 11 vom anderen, außenlie
genden Bandende 12 in Umfangsrichtung 13 überlappt wird. Die Dichtungsman
schette 1 ist mit einem Schlauch 14 aus einem gummielastischen, korrosionsbe
ständigen Material vollständig überzogen, und sie trägt auf diesem Schlauch 14
an ihren beiden Enden je ein ringsum laufendes Dichtungsband 15 aus einem be
sonderen, bei Kontakt mit Wasser stark aufquellenden, gummiartigen Werkstoff.
Diese beiden Dichtungsbänder 15 sind jeweils in geringem Abstand neben den
Umfangsrändern 16 der Dichtungsmanschette 1 angeordnet. In die Dichtungs
bänder 15 ist ein Streifen 17 aus Kupfer in Gestalt eines Kupferdrahtes, Kupfer
bandes, eines Drahtgeflechts oder einer Kordel aus Kupferdraht eingelegt bzw.
eingeformt.
Die Dichtungsmanschette 1 trägt eine Aufweitvorrichtung 18, die vom Montier
wagen 2 betätigbar ist, sowie eine selbsttätig wirkende Arretiereinrichtung 19,
welche die Dichtungsmanschette 1 in in Umfangsrichtung 13 aufgeweitetem Zu
stand hält.
Die Aufweitvorrichtung 18 besteht aus einem am innenliegenden Bandende 11
nahe und parallel zum Umfangsrand 16 angeordneten Schlitz 20, dessen eine
Längsseite 21 eine Zahnreihe 22 trägt, sowie aus einem Ritzel 23. Dieses Ritzel 23,
dessen Durchmesser etwas kleiner ist als die lichte Weite des Schlitzes 20, sitzt in
diesem Schlitz 20 und ist gegenüber am außenliegenden Bandende 12 auf einem
angenieteten Achsstummel 24 drehbar gelagert. Das Ritzel 23 greift in die Zahn
reihe 22 ein, die Zähne des Ritzels 23 befinden sich in jeder Stellung der Banden
den 11, 12 gegeneinander mit den Zähnen der Zahnreihe 22 im Eingriff.
Als Arretiereinrichtung 19, welche die durch den Montierwagen 2 aufgeweitete
Dichtungsmanschette 1 in ihrem aufgeweiteten, gespannten Zustand irreversibel
festhält, dient ein kleiner Sperriegel 25, der in das Ritzel 23, nämlich in dessen
Zähne, eingreift. Dieser Sperriegel 25 ist am außenliegenden Bandende 12 der
Dichtungsmanschette 1 mittels eines Nietes 26, der in einen Längsschlitz des
Sperriegels 25 eingreift, verschiebbar befestigt. Der Sperriegel 25 steht unter der
Einwirkung eines Federelements 27 in Gestalt einer im Längsschlitz sitzenden
Druckfeder, welche die an die Form der Zähne des Ritzels 23 angepaßte Front
kante des Sperriegels 25 gegen diese Zähne drückt. Der Sperriegel 25 gestattet
dem Ritzel 24 eine Drehung lediglich im einen, beim Aufweiten sich einstellen
den Drehsinn des Ritzels 24 - er sperrt in Gegendrehrichtung und bewirkt damit,
daß die Dichtungsmanschette 1 in aufgeweitetem Zustand verbleibt.
Das innenliegende Bandende 11 weist eine in Umfangsrichtung 13 angeordnete,
schmale Führungsnut 28 auf, in welche ein Niederhalter 29 eingreift, der am au
ßenliegenden Bandende 12 befestigt ist. Bei dem Niederhalter 29 handelt es sich
um einen mit einem breiten, flachen und die Führungsnutz 28 überdeckenden
Kopf versehenen Niet.
Der Montierwagen 2, welcher zum Verfahren im Rohrinnern vorgesehen ist,
weist ein Fahrgestell 30 in Gestalt einer länglich-rechteckigen Bodenplatte auf.
Das Fahrgestell 30 trägt vier Räder 31, von welchen jeweils 2 auf einer gemeinsa
men Achse 32 drehbar angeordnet sind. Jede der beiden Achsen 32 ist mittels ei
nes im Grundriß rechteckigen und H-förmigen Schwenkrahmens 33 am Fahrge
stell 30 unter Verwendung einer Schwenkachse 34 angelenkt. An jedem
Schwenkrahmen 33 greift ein mit Druckluft betätigtes Zylinder-Kolben-Aggregat
35 an, welches mit seinem Zylinder am Fahrgestell 30 und mit seiner Kolbenstan
ge an einem verlängerten Hebel des Schwenkrahmens 33 angesetzt ist. Die
Schwenkrahmen 33 bilden zusammen mit den Zylinder-Kolben-Aggregaten 35
eine Heb- und Senkvorrichtung 36, welche es gestattet, den Montierwagen 2 in
abgesenkter Stellung in das Rohrinnere einzufahren und ihn an vorgesehener
Stelle anzuheben. Die Heb- und Senkvorgänge werden durch Verschwenken der
beiden Schwenkrahmen 33 in Richtung der beiden Pfeile 37 bewirkt.
Der Montierwagen 2 beträgt zwei Betätigungsvorrichtungen 38 für die Aufweit
vorrichtungen 28 der Dichtungsmanschette 1. Bei diesen Betätigungsvorrichtun
gen 38 handelt es sich um handelsübliche, unter Verwendung von Druckluft an
getriebene Drehschrauber 39, die mittels Halteböcken 40 auf dem Fahrgestell 30
befestigt sind. Am Ende jedes Drehschraubers 39 sitzt rechtwinklig angeordnet
ein einsteckbares, im wesentlichen zylinderförmiges Schraubwerkzeug 41 mit ei
nem Kopf 42, welcher eine Steckaufnahme 43 für das Ritzel 23 der Aufweitvor
richtung 18 der Dichtungsmanschette 1 aufweist. Das Ritzel 23 paßt in die ver
tiefte Steckaufnahme 43.
Neben der Heb- und Senkvorrichtung 36 und den beiden Betätigungsvorrichtun
gen 38 besitzt der Montierwagen 2 zwei mit Druckluft betätigte, mechanische
Druckstempel 44, die auf den beiden Halteböcken 40 der Drehschrauber 39 befe
stigt sind. Diese Druckstempel 44 weisen Stößel 45 auf, die senkrecht zur Ver
fahrrichtung 10 des Montierwagens 2 verschiebbar sind. Die Längsachsen der
beiden Schraubwerkzeuge 41 und diejenigen der Stößel 45 liegen allesamt in der
vertikalen Symmetrieebene des Montierwagens 2.
Die am Fahrgestell 30 des Montierwagens 2 vorgesehene Kupplungsvorrichtung
3 ist ein gerades Rohr, mit dessen Hilfe die Zylinder-Kolben-Aggregate 35, die
Drehschrauber 39 und die Druckstempel 44 vom Antriebswagen 4 her mit Druck
luft versorgt werden. Dieses Rohr ist flexibel mit dem Antriebswagen 4 und dem
Fahrgestell 30 verbunden. Die Kupplungsvorrichtung 3 beinhaltet auch die pneu
matischen Steuerleitungen zur Betätigung der Arbeitsmittel 35, 39 und 44 des
Montierwagens 2.
Zum Zwecke des Abdichtens einer Leckstelle 7 in einem Rohr 8 vom Rohrinnern
her wird zunächst das Rohrinnere gereinigt und, wenn nötig, glattgefräst. So
dann wird der Antriebswagen 4 in das Rohr 8 eingeführt, mit Hilfe der Fernseh
kamera 5 die Leckstelle 7 festgestellt und geortet und der Antriebswagen 4 wie
der zurückgezogen.
Nun wird eine passende Dichtungsmanschette 1, deren Durchmesser etwa 10%
kleiner als die lichte Weite des Rohres 8 gewählt wird, so über den Montierwa
gen 2 geschoben, daß sie dessen Fahrgestell 30 mit den Betätigungseinrichtungen
38, den Drehschraubern 39 und den Druckstempeln 44 umgibt, jedoch die Räder
31 freiläßt. Eine solche Lage der Dichtungsmanschette 1 ist in Fig. 1 mit Strichli
nien angedeutet. Anschließend wird die Dichtungsmanschette 1 auf den Montier
wagen 2 aufgelegt, indem sie auf die Betätigungsvorrichtung 38 aufgesetzt wird,
wobei die beiden Ritzel 23 der Aufweitvorrichtung 18 der Dichtungsmanschette
1 von oben her in die Steckaufnahmen 43 der Köpfe 42 der Schraubwerkzeuge 41
eingeführt werden. Dadurch wird eine formschlüssige Verbindung zwischen der
Betätigungsvorrichtung 38 und der Aufweitvorrichtung 18 hergestellt. Der Mon
tierwagen 2 wird mit dem Antriebswagen 4 verbunden, und der Antriebswagen
drückt unter Beobachtung mit der Fernsehkamera 5 die Vorrichtung an die Leck
stelle 7.
Nun tritt die Heb- und Senkvorrichtung 36 des Montierwagens 2 in Funktion: der
Montierwagen 2 hebt sich, und die Dichtungsmanschette 1 wird an den Scheitel
des Rohrinnern gehoben und dort angepreßt. Jetzt wird die Betätigungsvorrich
tung 38, nämlich die beiden Drehschrauber 39, in Tätigkeit gesetzt, welche auf
die Aufweitvorrichtungen 18 einwirken, wodurch die Dichtungsmanschette 1 so
lange aufgeweitet wird, bis sie am Rohrinnern ringsum fest anliegt und der die
Dichtungsmanschette 1 umgebende Schlauch 18 in Verbindung mit den beiden
endständigen Dichtungsbändern 15 die Leckstelle 7 von innen her abdichtet. Die
Elastizität der Dichtungsmanschette 1 in Verbindung mit der Nachgiebigkeit des
Schlauches 14 und den beiden quellfähigen Dichtungsbändern 15 gewährleistet
eine dauerhafte, vollständige Abdichtung der Leckstelle 7.
Die Arretiereinrichtung 19 hält die Dichtungsmanschette 1 in ihrem aufgewei
teten Zustand auf Dauer. Zuletzt wird der Montierwagen 2 nach erfolgter Betäti
gung der beiden Zylinder-Kolben-Aggregate 35 durch Ausfahren der beiden Stö
ßel 45 der Druckstempel 44 von der Dichtungsmanschette 1 gelöst, wobei er sich
in seine abgesenkte Stellung zurückbegibt, er kann nun vom Antriebswagen 4
zurückgezogen werden und der Abdichtvorgang ist damit beendet.
Alle Arbeitsmittel 35, 39 und 44 des Montierwagens sind durch Druckluftleitun
gen 46 untereinander und mit der Kupplungsvorrichtung 3 verbunden.
Bezugszeichenliste
1 Dichtungsmanschette
2 Montierwagen
3 Kupplungsvorrichtung
4 Antriebswagen
5 Fernsehkamera
6 Scheinwerfer
7 Leckstelle
8 Rohr
9 Leitung
10 Verfahrrichtung
11 Bandende (innenliegendes)
12 Bandende (außenliegendes)
13 Umfangsrichtung
14 Schlauch
15 Dichtungsband
16 Umfangsrand
17 Streifen
18 Aufweitvorrichtung
19 Arretiereinrichtung
20 Schlitz
21 Längsseite (von 20)
22 Zahnreihe
23 Ritzel
24 Achsstummel
25 Sperriegel
26 Niet
27 Federelement
28 Führungsnut
29 Niederhalter
30 Fahrgestell
31 Räder
32 Achse
33 Schwenkrahmen
34 Schwenkachse
35 Zylinder-Kolben-Aggregat
36 Heb- und Senkvorrichtung
37 Pfeile
38 Betätigungsvorrichtung
39 Drehschrauber
40 Haltebock
41 Schraubwerkzeug
42 Kopf
43 Steckaufnahme
44 Druckstempel
45 Stößel.
2 Montierwagen
3 Kupplungsvorrichtung
4 Antriebswagen
5 Fernsehkamera
6 Scheinwerfer
7 Leckstelle
8 Rohr
9 Leitung
10 Verfahrrichtung
11 Bandende (innenliegendes)
12 Bandende (außenliegendes)
13 Umfangsrichtung
14 Schlauch
15 Dichtungsband
16 Umfangsrand
17 Streifen
18 Aufweitvorrichtung
19 Arretiereinrichtung
20 Schlitz
21 Längsseite (von 20)
22 Zahnreihe
23 Ritzel
24 Achsstummel
25 Sperriegel
26 Niet
27 Federelement
28 Führungsnut
29 Niederhalter
30 Fahrgestell
31 Räder
32 Achse
33 Schwenkrahmen
34 Schwenkachse
35 Zylinder-Kolben-Aggregat
36 Heb- und Senkvorrichtung
37 Pfeile
38 Betätigungsvorrichtung
39 Drehschrauber
40 Haltebock
41 Schraubwerkzeug
42 Kopf
43 Steckaufnahme
44 Druckstempel
45 Stößel.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Abdichten von Leckstellen in Rohren vom Rohrinnern her,
mit einer an der Leckstelle in Umfangsrichtung aufweitbaren Dichtungsman
schette und einem an die Leckstelle dirigierbaren Montierwagen, wobei die Dich
tungsmanschette die Form eines aus einem federelastischen Material ringförmig
zusammengebogenen, aufweitbaren Bandes aufweist, dessen beide Bandenden
sich in Umfangsrichtung überlappen, die von einem Schlauch aus gummielasti
schem Material vollständig umgeben ist, und eine Arretiereinrichtung trägt, wel
che sie in aufgeweitetem Zustand hält, und der Montierwagen ein mit Rädern
versehenes Fahrgestell aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtungsmanschette (1) wenigstens eine vom Montierwagen (2) betätigbare
Aufweitvorrichtung (18) aufweist, mit der die Arretiereinrichtung (19) in Ver
bindung steht, und daß der Montierwagen (2) eine Betätigungsvorrichtung (38)
für die Aufweitvorrichtung (18) aufweist und eine Heb- und Senkvorrichtung
(36) für die Betätigungsvorrichtung (38) besitzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufweitvorrichtung (18) der Dichtungsmanschette (1) wenigstens ein am innen
liegenden Bandende (11) in Umfangsrichtung (13) angeordneter Schlitz (20) ist,
dessen eine Längsseite (21) eine Zahnreihe (22) trägt, und am außenliegenden
Bandende (12) ein Ritzel (23) drehbar gelagert ist, welches in die Zahnreihe (22)
eingreift.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Arretiereinrichtung (19) ein im Schlitz (20) liegender Sperriegel (25) dient, der in
das Ritzel (13) eingreift und unter der Einwirkung eines Federelementes (27)
steht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das innenliegende Bandende (11) der Dichtungsmanschette
(1) eine in Umfangsrichtung (13) vorgesehene Führungsnut (28) trägt, in die ein
am außenliegenden Bandende (12) befestigter, in die Führungsnut (28) eingrei
fender Niederhalter (29) eingreift.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungsmanschette (1) auf dem Schlauch (14) zwei ringsum
laufende Dichtungsbänder (15) aus einem bei Kontakt mit Wasser aufquellenden,
gummiartigen Werkstoff trägt, die neben den beiden Umfangsrändern (16) der
Dichtungsmanschette (1) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in die
Dichtungsbänder (15) Streifen (17) aus Kupfer eingelegt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrgestell (30) des Montierwagens (2) als Betätigungsvorrichtung
(38) für die Aufweitvorrichtung (18) der Dichtungsmanschette (1) wenigstens ei
nen motorgetriebenen Drehschrauber (39) trägt, dessen Schraubwerkzeug (41) an
seinem Kopf (42) eine Steckaufnahme (43) für das Ritzel (23) der Aufweitvorrich
tung (18) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrgestell (30) des Montierwagens (2) vier Räder (31) aufweist,
von welchen jeweils zwei auf einer gemeinsamen Achse (32) drehbar befestigt
sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bildung der Heb- und Senkvorrichtung (36) jede Achse (32) mit
tels eines Schwenkrahmens (33) am Fahrgestell (30) angelenkt ist und an jedem
Schwenkrahmen (33) ein Zylinder-Kolben-Aggregat (35) angreift.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Montierwagen (2) wenigstens einen mechanischen
Druckstempel (44) aufweist, welcher senkrecht zur Verfahrrichtung (10) des
Montierwagens (2) wirksam ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß am Fahrgestell (30) eine Kupplungsvorrichtung (3) zur Ver
bindung des Montierwagens (2) mit einem ferngesteuerten Antriebswagen (4)
vorgesehen ist.
12. Verfahren zum Abdichten von Leckstellen in Rohren vom Rohrinnern her,
unter Verwendung eines Montierwagens (2) und einer Dichtungsmanschette (1)
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, wobei der Montierwagen (2),
welcher die Dichtungsmanschette (1) trägt, zu einer Leckstelle (7) dirigiert wird,
an der die Dichtungsmanschette (1) in Umfangsrichtung (13) aufgeweitet wird,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- - die Dichtungsmanschette (1) wird zunächst so über den Montierwagen (2) ge schoben, daß sie dessen Fahrgestell (30) umgibt und seine Räder (31) frei läßt,
- - die Dichtungsmanschette (1) wird nun auf den Montierwagen (2) aufgesetzt,
- - die Dichtungsmanschette (1) wird sodann an den Scheitel des Rohrinnern ge hoben und dort angedrückt,
- - anschließend wird die Dichtungsmanschette (1) so lange aufgeweitet, bis sie am Rohrinnern ringsum fest anliegt,
- - die Dichtungsmanschette (1) wird danach in aufgeweitetem Zustand durch die Arretiereinrichtung (19) gehalten.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Montierwagen (2) zuletzt durch Abstoßen mittels mechanischer Druckstempel
(44) von der Dichtungsmanschette (1) getrennt wird.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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