DE4401076A1 - Vorrichtung zur Injektion von Flüssigkeiten in biologische Zellen - Google Patents
Vorrichtung zur Injektion von Flüssigkeiten in biologische ZellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des An
spruchs 1 genannten Art.
Für mikrobiologische Arbeiten an Zellen werden Vorrichtungen
benötigt, bei denen mit einem Aufbau, wie er beispielsweise in der
EP 0 332 864 B1 beschrieben ist, Kanülen in Zellen gestochen wer
den, um Flüssigkeiten zu injizieren, die beispielsweise DNA ent
halten.
Die Kanülen sind außerordentlich eng und die verwendeten Flüssig
keiten relativ hochviskos, so daß Injektionsdrücke im Bereich 1 bar
erforderlich sind.
Zum ordnungsgemäßen Betrieb der Kanüle sind in der Regel meh
rere Drücke erforderlich. Ein Injektionsdruck, der über eine ge
wisse Zeit einzustellen ist, sorgt für den Austritt von Flüssigkeit aus
der Kanüle in die Zelle. Zwischen den Injektionen kann ein gerin
gerer Ruhedruck erforderlich sein. Von Zeit zu Zeit kann ein we
sentlich höherer Reinigungsdruck erforderlich sein, um Verstop
fungen zu beseitigen.
In der DE 35 31 241 C2 ist ein Gasdruckerzeuger beschrieben, der
mit einem Drucksensor den Druck im Schlauch überwacht und
einen Kolben oder eine Membran in Regelung durch den Drucksen
sor mit zur Erzeugung des jeweils gewünschten Druckes benötigter
Kraft beaufschlagt. Mit dieser Konstruktion kann zwar jeder Druck
und jeder Druckverlauf in gewünschter Weise eingestellt werden.
Es ergeben sich bei dieser Konstruktion aber eine Reihe technologi
scher Probleme, die schwer beherrschbar sind.
Eine gattungsgemäße Konstruktion ist in der DE 32 04 040 C2 be
schrieben. In dieser Konstruktion ist der Schlauch über Schaltven
tile an unterschiedliche Drücke P₁, P₂ und P₃, die den vorerwähn
ten Zwecken dienen, anschließbar. Dafür sind drei separate Druck
quellen vorgesehen, die jeweils über ein Schaltventil an den
Schlauch anschließbar sind und die mit Druckregeleinrichtungen
den jeweils gewünschten Druck vorhalten.
Bei dieser bekannten Konstruktion sind für jede der benötigten
Druckquellen Druckregeleinrichtungen erforderlich, die zudem bei
der gewählten Konstruktionsweise für ordnungsgemäßen Betrieb
erhebliche Gasströme benötigen. Es sind daher Preßluftflaschen,
ein Preßlufthausanschluß oder größere Kompressoren erforderlich,
die schon aus Lärm- und Vibrationsgründen in der Nähe eines
Mikroskopzellarbeitsplatzes nicht zugelassen werden können. Zu
dem stehen die verbrauchten Gasmengen in kraßem Mißverhältnis
zu den injizierten Flüssigkeitsvolumina, die im Femtoliterbereich
liegen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vor
richtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei einfache
rem Aufbau störungsfrei in der Nähe des Arbeitsplatzes betreibbar
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Kennzeichnungsteils des Anspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist der Schlauch mit einem Einlaßventil an eine
Vordruckquelle und mit einem Auslaßventil an die Atmosphäre an
geschlossen. Der Druck im Schlauch wird mit einem Drucksensor
überwacht. Die Steuereinrichtung ist zur Erzeugung eines be
stimmten Solldruckes im Schlauch auf diesen Solldruck eingestellt
und vergleicht mit dem gemessenen Druck. Liegt der Druck zu
hoch, so wird abgeblasen. Liegt der Druck zu niedrig, wird Druck
gas von der Vordruckquelle zugelassen. Auf diese Weise werden
aus dem Schlauch jeweils nur geringe Gasmengen abgelassen bzw.
zur Druckerhöhung geringe Gasmengen dem Schlauch zugeführt,
die ausreichen, um in dem relativ geringen Schlauchvolumen, das
beispielsweise nur bei 1 ml liegt, die entsprechende Druckanpas
sung vorzunehmen. Die Vordruckquelle muß daher nur äußerst ge
ringe Gasmengen liefern, so daß zur Versorgung kleine Druck
gaspatronen oder kleine sehr ruhig und leise arbeitende Druckpum
pen ausreichen. Der Gaserzeuger kann daher sehr kostengünstig
und äußerst ruhig und leise arbeitend ausgebildet werden.
Da das gesamte zwischen der Kanüle und den Ventilen liegende
Volumen des Schlauches sehr klein ist, beispielsweise nur etwa
1 ml beträgt, wird beim Öffnen des jeweiligen Ventiles sehr schnell
der jeweilige Enddruck, also der Druck der Vordruckquelle oder
der Atmosphärendruck, erreicht. Die Ventile müssen daher sehr
präzise und äußerst schnell gesteuert werden, um genau bei Errei
chen des gewünschten Druckes wieder zu schließen. Mit den Merk
malen des Anspruches 2 läßt sich dieses Problem vermeiden. Durch
die Drosseln wird der bei geöffnetem Ventil in den Schlauch bzw.
aus dem Schlauch strömende Gasstrom gedrosselt, so daß sich der
Druck im Schlauch langsam ändert. Auch mit langsamer schal
tenden, wesentlich billigeren Schaltventilen läßt sich der Ist-Druck
präzise dem Soll-Druck anpassen.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen. Der
Drosselwiderstand in der Einlaßleitung und der Drosselwiderstand
in der Auslaßleitung bestimmen die Druckanstiegs- und die
Druckabfallgeschwindigkeit im Schlauch. Wird jeweils zwischen
durch zusätzlich geschaltet, also der Druck stufenweise erhöht bzw.
abgesenkt, so können auch langsamere Anstiegs- und Abfallge
schwindigkeiten erreicht werden. Die Drosselwiderstände bestim
men jedoch die maximal erreichbaren Druckänderungsgeschwindig
keiten, die jeweils bei ständig offengehaltenen Ventilen sich ein
stellen. Diese können durch entsprechende Wahl der Strömungswi
derstände der Drosseln in gewünschter Weise vorgegeben sein, um
beispielsweise einerseits möglichst rasche Druckeinstellungen zu
erlauben, andererseits aber Störungen zu vermeiden, beispielsweise
Schwingungsbeeinträchtigungen des Manipulators durch Druck
stöße.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 4 vorgesehen. Zwi
schen den Drosseln und den zugehörigen Ventilen bildet das dazwi
schen befindliche Leitungsstück ein Totvolumen, das jeweils nach
Betätigung des Ventiles unerwünschte Druckschwankungen erzeu
gen kann. Werden die Leitungsabstände zwischen den Drosseln und
den Ventilen soweit wie möglich verringert, so verringern sich die
durch die Totvolumina bedingten Störungen.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 5 vorgesehen. Auf
diese Weise werden die erwähnten Totvolumina vollständig vermie
den.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 6 vorgesehen. Auf
diese Weise läßt sich die Vordruckquelle besonders einfach und ko
stengünstig vorsehen. Der Vorratsbehälter kann in seinem Volumen
sehr groß gewählt werden. Beispielsweise ergibt bereits ein Volu
men des Vorratsbehälters von 100 ml einen sehr günstigen Faktor
von 100 : 1 gegenüber dem typischen Volumen von 1 ml des
Schlauches. Die erforderliche Druckpumpe zum Nachfüllen des
Vorratsbehälters kann sehr einfach und diskontinuierlich arbeitend,
beispielsweise als einfachst konstruierte Kolbenpumpe ausgebildet
sein.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 7 vorgesehen. Durch
das große Volumenverhältnis zwischen dem Volumen des Vorrats
behälters und dem Volumen des Schlauches läßt sich eine solche
Regeleinrichtung sehr einfach vorsehen, da die verbrauchsbedingten
Druckschwankungen im Vorratsbehälter sehr gering sind. Ein kon
stantgehaltener Druck im Vorratsbehälter ergibt den Vorteil, daß
die Drossel in der Einlaßleitung mit konstantem Vordruck beauf
schlagt wird, sich also stets dieselbe gewünschte Druckanstiegsge
schwindigkeit ergibt.
In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schema
tisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt durch eines der in Fig. 1 dargestellten
Ventile und
Fig. 3 ein Druck/Zeitdiagramm mit Darstellung eines typi
schen Druckverlaufes während einer Injektion.
Fig. 1 zeigt in zeichnerisch stark schematisiertem Überblick eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, bei der eine Kanüle 1
stark vergrößert im Schnitt dargestellt ist. Diese ist beispielsweise
als Glasrohr ausgebildet, dessen als Stichspitze ausgebildeter End
bereich auf einen Durchmesser von beispielsweise 1 µ ausgezogen
ist mit einem inneren Rohrquerschnitt von beispielsweise 0,5 µ. Es
ist eine Zelle 2 dargestellt, in die die Kanüle 1 mit ihrer Spitze ein
gestochen ist. Die Zelle befindet sich auf einem Objektträger 3. Zu
Einzelheiten des Aufbaus kann beispielsweise auf die EP 0 332 864
B1 verwiesen werden.
Die Kanüle 1 ist in einem Ring 4 gehalten, der an einem Arm 5 ei
nes nicht dargestellten Mikromanipulators befestigt ist. Damit kann
die Kanüle 1 unter Beobachtung durch ein Mikroskop bewegt wer
den.
Am hinteren offenen Ende der Kanüle 1 ist abgedichtet ein
Schlauch 6 angeschlossen, der in seinem kanülenseitigen Endbe
reich in stark vergrößertem Schnitt, an seinem anderen Ende, wie
alle übrigen Leitungen der Vorrichtung nur als Strich dargestellt ist.
Der Schlauch 6 ist über eine zu Auswechselzwecken vorgesehene
trennbare Kupplung 7 bis zu einem Verteiler 8 im Gehäuse 9 eines
Gasdruckerzeugers 10 geführt.
Eine geringe Menge einer zu injizierenden Flüssigkeit 11, die sich
in der Kanüle 1 befindet, wird mit von dem Gasdruckerzeuger 10
im Schlauch 6 erzeugtem Gasdruck an ihrer Trennfläche 12 beauf
schlagt und bei geeigneter Höhe des Druckes zum Austritt in die
angestochene Zelle vorgeschoben. Die austretende Flüssigkeits
menge ergibt sich aus der Viskosität der Flüssigkeit, den Abmes
sungen der Kanüle 1, dem eingestellten Injektionsdruck und der
Zeit, über die dieser anliegt.
Im Gasdruckerzeuger 10 ist an den Verteiler 8 ein Drucksensor 13
angeschlossen sowie ein Einlaßventil 14 und ein Auslaßventil 15.
Das Auslaßventil 15 führt über eine Auslaßleitung 16b in die freie
Atmosphäre. Das Einlaßventil 14 schließt über eine Einlaßleitung
17b an einen Vorratsbehälter 18 an.
Der Vorratsbehälter 18 wird über eine Leitung 19 von einer Pumpe
20 mit Gas, beispielsweise Luft, auf einem Druck von beispiels
weise 7 bar gehalten. Ein Sensor 21 überwacht den Druck im Vor
ratsbehälter 18 und steuert entsprechend über eine beispielsweise
elektronische Regeleinrichtung 22 die Pumpe 20. Über die darge
stellten gestrichelten Steuerleitungen 23 und 24 sind zu diesem
Zweck der Sensor 21 und die Pumpe 20 an die Regeleinrichtung 22
angeschlossen.
Der an den Schlauch 6 angeschlossene Drucksensor 13, das Einlaß
ventil 14 und das Auslaßventil 15 sind über Steuerleitungen 25, 26
und 27 (gestrichelt) an eine Steuereinrichtung 28 angeschlossen, die
beispielsweise als Computersteuerung ausgebildet ist und die über
weitere Steuerleitungen 29, 30 und 31 (gestrichelt) an zwei Dreh
knopfeinsteller 32 und 33 sowie eine Druckknopftastatur (in der
zeichnerischen Darstellung mit drei Druckknöpfen) 34 angeschlos
sen ist.
Über die Drehknopfeinstellung 32 und 33 können beispielsweise
Vorgabewerte für zwei unterschiedliche Drücke der Steuereinrich
tung 28 vorgegeben werden. Über die Tastatur 34 können die vor
eingestellten Drücke oder komplexe Steuerprogramme abgerufen
werden. Wird einer der voreingestellten Soll-Drücke abgerufen, so
vergleicht die Steuereinrichtung 28 den Soll-Druck mit dem von
dem Drucksensor 13 gemessenen Ist-Druck im Schlauch 6. Ist der
Ist-Druck zu hoch, so wird das Auslaßventil 15 geöffnet, bis der
Soll-Druck erreicht wird. Ist der Ist-Druck zu niedrig, so wird das
Einlaßventil 14 solange offengehalten, bis der Soll-Druck erreicht
ist.
Das Volumen des Schlauches 6 zwischen der Trennfläche 12 in der
Kanüle 1 und dem Gasdruckerzeuger, einschließlich der an den
Verteiler 8 anschließenden Leitungsstücke zum Drucksensor 13 und
zu den Ventilen 14 und 15, kann sehr klein gehalten werden und
beispielsweise in der Größenordnung 1 ml liegen. Selbst bei Ver
wendung kleiner Ventile 14 und 15 führt deren Öffnen zu extrem
schnellen Druckänderungen im Schlauch 6, die das Einstellen eines
gewünschten Druckes nur bei Verwendung von Hochgeschwindig
keitsventilen ermöglichen würde. Außerdem könnten sich störende
Druckstöße ergeben, die zu Schwingungen des Schlauches 16 füh
ren, die die Arbeitsweise der Kanüle 1 beeinträchtigen.
Es sind daher Drosseln 35 und 36 in der Auslaßleitung 16 und der
Einlaßleitung 17 vorgesehen, die den Luftstrom derart drosseln,
daß sich niedrigere, von der Steuereinrichtung 28 und den Ventilen
14 und 15 beherrschbare Druckänderungsgeschwindigkeiten im
Schlauch 6 ergeben. Außerdem werden dadurch Druckstöße ver
mieden.
Ein größeres Totvolumen zwischen dem Einlaßventil 14 und der
dazugehörigen Drossel 35 würde dazu führen, daß nach Öffnen des
Einlaßventiles 14 zunächst nur das Totvolumen auf höheren Druck
gebracht wird. Insbesondere aber würde nach Schließen des Einlaß
ventiles 14 der noch bestehende höhere Druck im Totvolumen zu
einem weiteren Anstieg des Druckes im Schlauch 6 führen.
Um dies zu vermeiden sind die Drosseln 35 und 36, wie in Fig. 1
dargestellt, mit kürzester Leitungsstrecke zwischen dem jeweiligen
Ventil und der jeweiligen Drossel angeordnet.
In besonders bevorzugter Ausführungsform sind die Drosseln in die
Ventilsitze integriert, wie Fig. 2 am Beispiel des Einlaßventiles 14
zeigt.
In einem Ventilgehäuse 37 ist eine Ventilstange 38 gelagert, die von
einer nicht dargestellten Betätigungseinrichtung, beispielsweise ei
nem Elektromagneten, angetrieben wird. Die Ventilstange 38 trägt
im Inneren des Gehäuses 37 eine Ventilplatte 39 mit Dichtung 40,
der gegenüber einem Ventilsitz 41 abdichtet. An eine Öffnung 42
des Gehäuses 37 ist das Zuleitungsstück 17a der Einlaßleitung 17
angeschlossen. Vom Ventilsitz 41 geht das zum Verteiler 8 füh
rende Ableitungsstück 17b der Einlaßleitung 17 ab. Innerhalb des
Ventilsitzes 41 in der zu der ableitenden Leitung 17b führenden
Öffnung des Ventilsitzes 41 ist ein Drosseleinsatz 43 vorgesehen,
der eine sehr enge Bohrung mit der gewünschten Drosselwirkung
aufweist. Das Totvolumen zwischen dem Drosseleinsatz 43 und
dem Ventil 40, 41 wird auf diese Weise auf null gebracht. Der
Drosseleinsatz 43 kann gegen solche mit anderem Kaliber aus
tauschbar oder integral mit dem Ventilsitz 41 ausgebildet sein.
Das Auslaßventil 15 mit der zugehörigen Drossel 36 kann entspre
chend Fig. 2 ausgebildet sein.
Fig. 3 zeigt in einem Diagramm den im Schlauch 6 herrschenden
Druck P, aufgetragen gegenüber der Zeit t. Es ist ein typischer
Druckverlauf für einen Injektionsvorgang dargestellt.
Zunächst herrscht im Schlauch 6 ein Ruhedruck Pr, der beispiels
weise 100 mbar beträgt. Der Ruhedruck Pr kann beispielsweise
über den Drehknopfeinsteller 32 vorgegeben sein und wird von der
Steuereinrichtung 28 konstant gehalten. Es wird zum Zeitpunkt t₁
ein Injektionsvorgang ausgelöst, und zwar beispielsweise durch
Betätigen eines der Druckknöpfe auf der Tastatur 34 oder eines
nicht dargestellten Fußschalters.
Die Steuereinrichtung 28 erhält nun einen Vorgabewert, der bei
spielsweise mit dem Drehknopfeinsteller 33 vorgewählt ist und der
beispielsweise 1 bar beträgt. Dies ist der gewünschte Injektions
druck Pi. Die Steuereinrichtung 28 stellt fest, daß der noch auf Pr
befindliche Druck im Schlauch 6 zu niedrig ist und öffnet das Ein
laßventil 14. Es strömt aus dem Vorratsbehälter 18, der bei
spielsweise auf einem Druck von 7 bar gehalten ist, Druckluft
durch die Drossel 35. Durch deren Drosselwirkung ergibt sich eine
Druckanstiegsgeschwindigkeit, die, wie in Fig. 3 dargestellt, bei
spielsweise bei 5 bar/sec. liegt. Bei t₂ ist der vorgewählte Druck Pi
erreicht. Die Steuereinrichtung 28 stellt Übereinstimmung von Soll-
Druck und Ist-Druck fest und schließt das Einlaßventil 14. Bis zur
Zeit t₃ wird der Injektionsdruck Pi konstant gehalten. Die Zeitdiffe
renz t₃-t₂ bestimmt die Injektionszeit.
Das Injektionsende bei t₃ kann von Hand eingegeben werden oder
automatisch eingestellt werden. Dann wird das Auslaßventil 15 ge
öffnet und der Druck im Schlauch 6 über die Drossel 36 abgebla
sen, bis wieder Pr erreicht ist, also bei t₄. Nun wird das Auslaß
ventil 15 wieder geschlossen.
Je nach verwendeter Flüssigkeit, also je nach deren Viskosität so
wie je nach den Abmessungen der Kanüle 1 können die erforderli
chen Drücke für Pr und Pi unterschiedlich sein. Wie erwähnt, kann
dies an den Drehknopfeinstellern 32 und 33 durch Verstellung der
Sollwertvorgaben eingestellt werden. Es können auch noch weitere
Drücke vorgegeben werden, beispielsweise ein dritter, wesentlich
höherer Druck, der zur Reinigung der Kanüle 1, also zum Ausbla
sen von Flüssigkeit unter hohem Druck, verwendet wird. Dafür
kann allerdings auch der Druck des Vorratsbehälters 18 verwendet
werden.
Es können auch völlig andere Druckprofile, als in Fig. 3 darge
stellt, gefahren werden. Außerdem ergeben sich andere als die in
Fig. 3 dargestellte Kurvendarstellung beispielsweise dann, wenn
der Druck von Pr auf Pi wesentlich langsamer erhöht werden soll,
als die Drossel 35 dies vorgibt. Dann kann das Einlaßventil 14
mehrfach zwischenzeitlich geschlossen werden, so daß sich ein stu
fenförmiger Anstieg ergibt.
Ist der Schlauch undicht, beispielsweise an der Kupplung 7, so hält
sich der Druck Pi im Schlauch 6 nicht von allein konstant, wenn die
Ventile 14 und 15 geschlossen sind. Es ergibt sich ein leichter
Druckabfall, der durch zwischenzeitliches Öffnen des
Einlaßventiles 14 korrigiert werden kann. Ergeben sich,
beispielsweise durch Temperaturerhöhung, ungewollte Druckerhö
hungen im Schlauch 6, so können diese durch zwischenzeitliches
kurzes Öffnen des Auslaßventiles 15 korrigiert werden.
Es kann unter Umständen auch für spezielle Anwendungen erfor
derlich sein, den Schlauch 6 mit Vakuum zu beaufschlagen. Dazu
kann über ein gesondertes, nicht dargestelltes Ventil, ähnlich den
Ventilen 14 und 15, eine Vakuumquelle angeschlossen werden, bei
spielsweise an den Verteiler 8. Mit dieser Vakuumquelle durch
Schalten des das Vakuum steuernden Ventiles und abwechselndes
Schalten des mit der Atmosphäre verbindenden Ventiles 15 kann
Vakuum gewünschten Unterdruckes im Schlauch 6 eingestellt wer
den, beispielsweise an Stelle des Ruhedruckes Pr oder auch zu an
deren erforderlichen Zwecken. Die Höhe des Vakuumunterdruckes
kann in der geschilderten Weise mittels des Drucksensors 13 und
der Steuereinrichtung 28 geregelt werden unter Voreinstellung über
einen Drehknopfeinsteller, ähnlich den Drehknopfeinstellern 32 und
33.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Injektion von Flüssigkeiten in biologische
Zellen (2) mit einer von einem Manipulator (5) gehaltenen,
die zu injizierende Flüssigkeit (11) aufnehmenden Kanüle
(1), deren rückwärtiges Ende über einen flexiblen, gasge
füllten Schlauch (6) an einen Gasdruckerzeuger (10) ange
schlossen ist, in welchem der Schlauch (6) über wahlweise
betätigbare Schaltventile (14, 15) an auf unterschiedlichem
Druck befindliche Druckquellen (18, 16b) anschließbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gasdruckerzeuger (10)
ein Einlaßventil (14) zur Verbindung des Schlauches (6) mit
einer wenigstens den maximal im Schlauch benötigten Druck
(Pi) vorhaltenden Vordruckquelle (18), ein den Schlauch (6)
mit der Atmosphäre (16b) verbindendes Auslaßventil (15)
sowie einen mit dem Schlauch (6) verbundenen Drucksensor
(13) aufweist, wobei der Drucksensor (13) sowie die Ventile
(14, 15) an eine Steuereinrichtung (28) angeschlossen sind,
welche durch Vergleich des vom Drucksensor (13) ermittel
ten Ist-Druckes mit Soll-Druckvorgaben Druckabweichungen
im Schlauch ermittelt und entsprechend die Ventile zur
Druckanpassung steuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in den von den Ventilen (14, 15) beherrschten Leitungen
(17, 16) Drosseln (35, 36) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Widerstände der Drosseln (35, 36) zur Einhaltung
gewünschter maximaler Druckänderungsgeschwindigkeiten
im Schlauch (6) gewählt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drosseln (35, 36) in geringst möglichem Leitungsab
stand zu den Ventilen (14, 15) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drosseln (Drosseleinsatz 43) in die Ventilsitze (41)
integriert sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vordruckquelle einen von einer Druckpumpe (20)
gespeisten Vorratsbehälter (18) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine den Druck im Vorratsbehälter (18) durch Steuerung
der Pumpe (20) konstant haltende Regeleinrichtung (22) vor
gesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944401076 DE4401076C2 (de) | 1994-01-15 | 1994-01-15 | Vorrichtung zur Injektion von Flüssigkeiten in biologische Zellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944401076 DE4401076C2 (de) | 1994-01-15 | 1994-01-15 | Vorrichtung zur Injektion von Flüssigkeiten in biologische Zellen |
Publications (2)
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DE4401076A1 true DE4401076A1 (de) | 1995-07-20 |
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Family
ID=6508007
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944401076 Expired - Lifetime DE4401076C2 (de) | 1994-01-15 | 1994-01-15 | Vorrichtung zur Injektion von Flüssigkeiten in biologische Zellen |
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