DE4400831A1 - Verfahren zur Reduzierung von Schadgasemissionen bei der Verbrennung und Brenner dafür - Google Patents
Verfahren zur Reduzierung von Schadgasemissionen bei der Verbrennung und Brenner dafürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung
von Schadgasemissionen bei der Verbrennung nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1 und einen Brenner zur
Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des
Anspruches 11.
Verbrennungsprozesse, die mit Sauerstoff als Oxidations
mittel arbeiten, wurden in der Vergangenheit immer dann
angewendet, wenn die Leistungssteigerung einer Ofenan
lage, die Einsparung von Primärenergie oder die Redu
zierung des Volumens der Verbrennungsabgase gefordert
waren. Neben diesen hauptsächlichen Vorteilen einer
Sauerstoffanwendung wurden das Zündverhalten und die
Flammenstabilität verbessert und es können höhere Pro
zeßtemperaturen erreicht werden.
Die Verbrennungsprozesse wurden in der Vergangenheit
vorrangig hinsichtlich des Ausbrandes optimiert, indem
die entstehenden CO-Gase und CH-Verbindungen vollstän
dig verbrannt wurden.
Die um 800 bis 1000°C höheren adiabatischen Flammentem
peraturen bei Einsatz von technisch reinem Sauerstoff
gegenüber einer Brennstoff/Luft-Verbrennung führen zu
einer starken Stickstoff-Oxid (NOx)-Bildung.
Die als Nebenprodukte bei der Verbrennung anfallenden
Stickstoffoxide werden als Ursache für sauren Regen und
die verstärkte Ozonbildung (Schädigung der Wälder und
Menschen) angesehen.
Obwohl die Abhängigkeiten und qualitativen Anteile der
NOx-Bildungsmechanismen noch nicht vollständig geklärt
sind, gilt heute als sicher, daß die Flammentemperatur
< 1300°C, die Verweilzeit des Sauerstoffs bei hohen
Temperaturen und der Sauerstoffpartialdruck die haupt
sächlichsten Einflußgrößen der thermischen NOx-Bildung
sind.
Gleichzeitig wird NOx auf der Basis des im Brennstoff
organisch gebundenen Stickstoffs gebildet. Ferner kommt
es zur Promt-NO-Bildung, indem freier Sauerstoff während
des Verbrennungsablaufes reagiert.
Die Hauptanforderungen, die an eine schadstoffarme Ver
brennung gestellt werden, wie stabiles Zündverhalten,
Ermöglichung großer Regelbereiche ohne Flammeninstabili
täten und Gewährleistung eines vollständigen Ausbrandes
haben die Verbrennungskonzepte und die Gesichtspunkte
der notwendigen Brennerkonstruktionen maßgeblich beein
flußt.
Bei den bisher bekannten schadstoffarmen Verbrennungs
verfahren und den dazugehörigen Verbrennungseinrich
tungen handelt es sich um NOx-Minderungsmaßnahmen der
nahstöchiometrischen Verbrennung, Vermeidung von Flam
mentemperaturspitzen durch Rezirkulation von Verbren
nungsabgasen in die Verbrennungszone sowie eine mehr
stufige Verbrennung durch Aufteilung der benötigten
Sauerstoffmenge auf mindestens zwei Teilströme.
Durch wissenschaftliche Untersuchungen konnte im letz
ten Jahrzehnt bestätigt werden, daß die Flammentempera
turspitzen die Hauptursache für die thermische NOx-Bil
dung sind. Hieraus ergab sich die Forderung, eine wirk
same Flammenkühlung zu schaffen. Die Flammen können
durch Rezirkulation von Verbrennungsabgasen und Ein
mischung in die Verbrennungszone oder durch Einbauten
in der Verbrennungszone gekühlt werden. Die Einbauten
sind starken Hitzeeinwirkungen ausgesetzt, so daß sie
einem hohen Verschleiß unterliegen.
Bei einem bekannten Verbrennungskonzept zur schadgas
armen Verbrennung mit Sauerstoff wurde eine impulsreiche
Strömung des Hauptsauerstoffstromes zur Rezirkulation der
Verbrennungsabgase vorgesehen.
Zur Erzeugung der impulsreichen Strömung des Hauptsauer
stoffstromes wurden Lavaldüsen vorgeschlagen (US-Patent
5 104,310), bei denen die Druckenergie in Geschwindig
keit umgesetzt wird.
Als Nachteile ergeben sich die hohen Herstellungskosten
dieser Brenner sowie der ungenügende Regelbereich des
Brenners. Geringe Schadgasemissionen werden vorrangig
für den Auslegungszustand erreicht, da die Lavaldüsen
nur in einem engen Bereich optimal arbeiten.
Bei den bekannten Verbrennungsverfahren zur schadgas
armen Verbrennung werden zur Flammenstabilisierung min
destens 5 bis 10% des zur stöchiometrischen Verbren
nung erforderlichen Sauerstoffes benötigt. Durch diese
großen Sauerstoffmengen wird im Bereich der Flammenwur
zel zusätzlich NOx gebildet.
Der Einsatz von Brennersteinen zur Flammenstabilität
bei gleichzeitiger Reduzierung der Primärsauerstoff
mengen auf 1 bis 5% führt zu zusätzlichen Kosten, da
die Brennersteine aus hochwertigen Materialien bestehen
und aufgrund der hohen thermischen Belastungen einem
voreilenden Verschleiß ausgesetzt sind.
Die bisher bekannten Verfahren zur schadgasarmen Ver
brennung erfüllen die gestellten Forderungen in bezug
auf verminderte NOx-Schadgasemissionen bei gleichzei
tiger wirtschaftlicher Ausnutzung des Brennstoffes
(kein unverbrannter Brennstoff) nur zum Teil. Sie ar
beiten somit nur in einem begrenzten Bereich wirtschaft
lich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu schaffen, die eine Oxidation
von Brennstoff mit einem überwiegend sauerstoffhaltigen
Oxidationsmittel unter wirtschaftlichen Bedingungen bei
gleichzeitig geringerer Schadstoffbildung (NOx) über
einen großen Regelbereich ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem gattungs
gemäßen Verfahren durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 und bei einem Brenner zur Durchführung
des Verfahrens durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 11 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die Erzielung eines größtmöglichen zusätzlichen Gewinnes
an einer impulsreichen Strömung des Hauptsauerstoff
stromes, der zur Rezirkulation der Verbrennungsabgase
erforderlich ist, wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß das sauerstoffhaltige Oxidationsmittel mit einem
Mindestsauerstoffgehalt von 90% auf eine Temperatur
größer 100°C durch die Verbrennungsabgase oder durch
eine externe Einrichtung vorgewärmt wird. Damit kann ein
auf die Verbrennungsleistung bezogene impulsreiche Strö
mung von mindestens 23,6 N/MW erzeugt werden. Die für
die Einmischung der Verbrennungsabgase erforderliche
impulsreiche Strömung des Hauptsauerstoffstromes wird
bei Leistungsänderungen des Brenners (Verringerung der
Menge des Hauptsauerstoffstromes) durch Erhöhung der
Vorwärmtemperatur im Regelbereich von 1 : 8 nahezu aus
geglichen.
Damit wird die impulsreiche Strömung des Hauptsauer
stoffstromes auch bei Laständerungen des Brenners ge
sichert, so daß unabhängig vom Lastbereich die NOx-
und CO-Emissionen konstant gering bleiben.
Durch die konstruktive Ausbildung der Düsen für den
Hauptsauerstoffstrom mit einem auf die Verbrennungslei
stung bezogenen Austrittsquerschnitt von mindestens 350
mm²/MW wird gewährleistet, daß sich die Strömungsver
hältnisse den sich verändernden Leistungen des Brenners
anpassen und somit entscheidend die wirtschaftliche Aus
nutzung des Brennstoffes unter umwelttechnisch zufried
enstellenden Bedingungen ermöglichen, wobei über den
gesamten Regelbereich ein stabiles Flammensignal zur
sicherheitstechnischen Überwachung des Brenners gegeben
ist.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Hauptsauer
stoffdüsen sind günstige Voraussetzungen geschaffen
worden, daß der Außendurchmesser des Brenners klein
dimensioniert werden kann.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung und Dimensionie
rungen des Zuleitungskanals für den Primärsauerstoff
strom im wassergekühlten Zuleitungskanal für den Brenn
stoff sowie die vorgegebene Primärsauerstofftemperatur
von 30°C wird erreicht, daß eine stabile Zündflamme
mit kleinen Mengen an Primärsauerstoff garantiert wird,
die ein ausreichendes UV-Signal zur Überwachung des
Brenners liefert. Damit werden Temperaturspitzen in der
Flammenwurzel durch den geringen Primärsauerstoffstrom
bei weit unterstöchiometrischer Verbrennung vermieden.
Auf den Einsatz von Brennersteinen kann verzichtet wer
den.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des wassergekühlten Zu
leitungskanals für Brennstoff und der auf die Verbren
nungsleistung bezogene Brennstoff-Impulsstrom vermeiden
in Verbindung mit der Temperatur des Primärsauerstoff
stromes von 30°C sowie dem geringen Anteil des Primär
sauerstoffstromes von < 1% der stöchiometrisch benö
tigten Sauerstoffmenge Temperaturspitzen in der Flam
menwurzel und damit Schadstoffemissionen. Die Flamme
wird stabil am Austritt gehalten und brennt mit nied
riger Flammentemperatur.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäßen
Brenner reduzieren die Schadgasemissionen und eignen
sich besonders durch eine stabile und vollständige
Verbrennung zur Beheizung von Industrieöfen. Die ver
schärften Grenzwerte für Stickoxide und Kohlenmonoxid
werden weit unterschritten, so daß ein wirtschaftliches
Arbeiten der gesamten Ofenanlage unter umweltschonenden
Bedingungen erreicht wird.
Das neue Verfahren kann mit gasförmigem und/oder flüs
sigem zerstäubten Brennstoff durchgeführt werden.
Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Im folgenden sind Ausführungs
beispiele der erfindungsgemäßen Brenner in den Zeich
nungen schematisch dargestellt.
Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Brenner zur Durch
führung des Verfahrens;
Fig. 2 die Ansicht A des Brennstoffaustrittes des
Brenners nach Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Brenner zur Durch
führung des Verfahren mit indirekt, über die
Strahlungswärme des Ofens vorgewärmten Haupt
sauerstoffstrom in konzentrisch angeordneten
Zuleitungskanälen;
Fig. 4 einen Schnitt durch einen wassergekühlten
Brenner mit externer Sauerstoff (O₂)-Vor
wärmung für den Hauptsauerstoffstrom;
Fig. 5 ein Diagramm zur Veranschaulichung der auf
tretenden NOx-Bildung in Abhängigkeit von
der Erdgasqualität und der Prozeßtemperatur.
Bei den in Fig. 1, 3 und 4 dargestellten Brennern sind
gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern versehen wor
den. Der in Fig. 1 dargestellte Brenner besteht aus
einem zentralen Zuleitungskanal 14 für den Primärsauer
stoffstrom der auf der Mittelachse 10 des wassergekühl
ten Zuleitungskanals 16 für Brennstoffstrom angeordnet
ist und somit von dem Zuleitungskanal 16 konzentrisch
umgeben ist. Der Zuleitungskanal 14 ist entsprechend den
Pfeilen 21 im Zuleitungskanal 16 für den Brennstoffstrom
verschiebbar angeordnet und schließt bevorzugt auf ei
ner Ebene mit dem Austritt des Zuleitungskanals 16 für
Brennstoffstrom ab. Der Zuleitungskanal 16 für den
Brennstoffstrom ist von Zuleitungskanälen 17a, 17b für
ein Kühlmedium, vorzugsweise Wasser, konzentrisch um
geben. Das Kühlmedium strömt über Leitung 18 in den Zu
leitungskanal 17a, wird bis in unmittelbare Nähe des
Austritts 19 des Brennstoffstromes geführt, hier umge
lenkt und strömt über die Leitung 20 aus dem Zuleitungs
kanal 17b. Außerhalb des wassergekühlten Zuleitungska
nales 16 für den Brennstoffstrom sind Zuleitungskanäle
13 für Hauptsauerstoff angeordnet. Die Zuleitungskanäle
13 sind über einen Ringkanal 22 und Leitung 23 an eine
nicht näher dargestellte Versorgungsquelle für Sauer
stoff angeschlossen. Wie Fig. 1 und Fig. 2 zeigen sind
die Zuleitungskanäle 13 für den Hauptsauerstoffstrom
mit seitlichem Abstand zu den Zuleitungskanälen 17a,
17b für Kühlmittel angeordnet.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellten acht Zuleitungs
kanäle 13 bestehen aus separaten Rohren und verlaufen
ausgehend von dem Ringkanal 22 im wesentlichen parallel
zur Mittelachse 10 bis in die Nähe des Austritts 19 des
Brennstoffstromes, biegen hier ab und münden jeweils in
die in einem Düsenkörper 33 angeordneten acht Haupt
sauerstoffdüsen 24 bis 31. Vorteilhaft sind mindestens
zwei, vorzugsweise mindestens vier Hauptsauerstoffdüsen
auf einem Kreis 32 vorgesehen. Die Austrittskanäle 11,
12 (Fig. 1) der Hauptsauerstoffdüsen verlaufen parallel
zu dem Austrittskanal 9 des wassergekühlten Zuleitungs
kanals 16 für den Brennstoffstrom und haben einen Min
destachsabstand L voneinander der ein vielfaches, vor
zugsweise mindestens das 3-fache, des Düsendurchmessers
da der Hauptsauerstoffdüsen beträgt. Die Düsen 24 bis 31
für den Hauptsauerstoffstrom haben einen auf die Ver
brennungsleistung bezogenen Austrittsquerschnitt F von
mindestens 350 mm²/MW, wobei die vorzugsweise mindestens
vier im Kreis 32 um den wassergekühlten Zuleitungskanal
16 für den Brennstoffstrom angeordneten Austrittskanäle
11, 12 für den Hauptsauerstoffstrom einen Durchmesser da
haben, der größer als der durch die Formel
bestimmte Wert ist, wobei da in mm gemessen ist, F in
mm²/MW und η die Anzahl der Austrittskanäle der Haupt
sauerstoffdüsen ist. Der wassergekühlte Zuleitungskanal
16 hat am Austritt 19 des Brennstoffes einen Abstand A
zu den Austrittskanälen 11, 12 der Hauptsauerstoffdüsen
24 bis 31 der einen durch die Ungleichung
A < 3,9 da
bestimmten Wert hat, wobei da der Durchmesser der Aus
trittskanäle 11, 12 der Hauptsauerstoffdüsen ist.
Der Brenner ist in einem abgeschlossenen Verbrennungs
raum 35 angeordnet. Über Leitung 36 strömt ein Primär
sauerstoffstrom in den Zuleitungskanal 14 und über
Leitung 37 ein Brennstoffstrom in den wassergekühlten
Zuleitungskanal 16. Der Austrittskanal 9 für den Brenn
stoffstrom ist dabei nach einem nicht näher darge
stellten Ausführungsbeispiel als sich zum Austritt 19
hin verengende, den Brennstoffstrom einschnürende Düse
ausgebildet. Die Geschwindigkeit des Primärsauerstoff
stromes liegt zwischen 1,5 und 10 m/s und des gasför
migen Brennstoffstromes zwischen 15 und 75 m/s. Der An
teil des Primärsauerstoffes beträgt mindestens 0,4% der
stöchiometrisch benötigten Menge des Oxidationsgases.
Nach dem Zünden teilverbrennt Brennstoff mit dem Primär
sauerstoff. Es bildet sich eine stabile Zündflamme, die
ein ausreichendes Signal für einen vorzugsweise als
UV-Lichtempfänger 34 ausgebildeten Sensor abgibt, der zur
Überwachung des Brenners an eine Auswerteeinheit ange
schlossen ist. Der Primärsauerstoffstrom strömt mit
einer Temperatur < 30°C in den Zuleitungskanal 14. Der
Hauptsauerstoffstrom wird vor der Oxidation mit dem
Brennstoff auf eine Temperatur von mindestens 100°C vor
gewärmt. Die Vorwärmung erfolgt bei Brennern gemäß den
Ausführungsbeispielen in Fig. 1 und 3 über die Strah
lungswärme der Verbrennungsabgase. Hierzu sind die Zu
leitungskanäle 13 für den Hauptsauerstoff außenliegend
und wie beim Brenner gemäß Fig. 1 dargestellt, mit seit
lichem Abstand von den Zuleitungskanälen 17a, 17b für
Kühlmittel angeordnet, so daß sie von allen Seiten frei
von der Strahlungswärme beaufschlagt sind. Bei dem Bren
ner nach Fig. 3 strömt in den außenliegenden, von der
Strahlungswärme der Verbrennungsabgase beaufschlagten
Zuleitungskanal 13a über Leitung 23 der Hauptsauerstoff.
Über parallel zur Mittelachse 10 verlaufende Zuleitungs
kanäle 13b, 13c wird der Hauptsauerstoffstrom umgelenkt,
bevor er aus den Hauptsauerstoffdüsen 24 bis 31 aus
tritt.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Brenner ist über Lei
tung 23 für den Hauptsauerstoff eine Einrichtung 38 zur
Vorwärmung angeschlossen, mittels der der Hauptsauer
stoff auf mindestens 100°C vorgewärmt wird. Unterschied
lich zu den Brennern nach Fig. 1 und 3 ist der Zulei
tungskanal 13 für den Hauptsauerstoff von einem Zulei
tungskanal 39 für ein Kühlmedium umgeben, das über Lei
tung 40 in den Zuleitungskanal 39 strömt, im Bereich des
Austritts 19 des Brennstoffes umgelenkt wird und über
Leitung 41 aus dem Brenner geleitet wird. Dieser Bren
ner kann bei hohen Ofentemperaturen betrieben werden.
Der aus den Hauptsauerstoffdüsen 24 bis 31 der Fig. 1
bis 4 der Brenner austretende Hauptsauerstoffstrom
strömt mit einem auf die Verbrennungsleistung bezogenen
Impulsstrom bei stöchiometrischer Verbrennung von min
destens 23,6 N/MW und einer Geschwindigkeit von größer
310 m/s. Er bewirkt eine intensive Rezirkulation der
Verbrennungsabgase, die sich mit dem Hauptsauerstoff
strom und dem Brenngas- und Primärsauerstoffstrom
mischen. Der auf die Verbrennungsleistung bezogene
Brennstoff-Impulsstrom von mindestens 0,5 N/MW am Aus
tritt 19 liegt dabei in Abhängigkeit von der Brenn
stoffart zwischen 2% und 30%, vorzugsweise zwischen
2% und 18% des Impulsstromes des Oxidationsgases.
Es findet eine schadstoffarme, insbesondere NOx-arme
Oxidation statt, bedingt durch den Abbau von Temperatur
spitzen sowie durch ein gleichmäßiges Temperaturfeld -
der Flamme. Desweiteren werden durch die erfindungsge
mäße Ausbildung des wassergekühlten Zuleitungskanals 16
für Brennstoff und den auf die Verbrennungsleistung be
zogenen Brennstoff-Impulsstrom in Kombination mit der
Primärsauerstofftemperatur 30°C sowie den geringen An
teil des Primärsauerstoffes von < 1% der stöchiometrisch
benötigten Sauerstoffmenge Temperaturspitzen ∸ der Flam
menwurzel vermieden. Vorteilhaft beträgt der Sauerstoff
gehalt des Oxidationsgases mindestens 90%.
Die in den Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
den Fig. 1 bis 4 beschriebenen Brenner zur Durchführung
des Verfahrens zeichnen sich dadurch aus, daß die Stick
oxidemissionen drastisch reduziert werden. Im Diagramm
nach Fig. 5 ist der NOx-Anteil an trockenem Verbrennungs
abgas in Abhängigkeit von der Ofentemperatur dargestellt.
Der schraffiert dargestellte Bereich A veranschaulicht
die NOx-Emissionen bei konventionellen Erdgas/Sauer
stoff-Brennern, die ohne Maßnahmen zur NOx-Minderung ar
beiten. Im gesamten Temperaturbereich liegen die NOx-
Emissionen weit über den Grenzwert der TA-Luft von 500
mg/m³.
Die Ergebnisse der NOx-Emissionen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind im schraffierten Bereich B in Abhängig
keit von der Erdgasqualität und der Ofentemperatur dar
gestellt. Wie die Fig. 5 zeigt, ergeben sich bei dem
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden Bren
nern wesentlich günstigere Verhältnisse, wobei eine
deutliche Unterschreitung des TA-Luft-Grenzwertes er
reicht wird.
Noch deutlicher werden die Senkungsraten bei Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens für die Schadgase NOx
und CO, wenn die Emissionen auf die Enthalpie bezogen
werden. Die Grenzwerte nach TA-Luft betragen für NOx ca.
450 mg/kWh und für CO ca. 90 mg/kWh. Die Istwerte der
unteren Kurve des Bereiches B liegen für NOx zwischen
3,5 und 28 mg/kWh und für CO zwischen 6,0 und 18 mg/kWh.
Daraus ergibt sich, daß mit dem erfindungsgemäßen Ver
fahren niedrigste Schadgasemissionen bei gleichzeitig
wirtschaftlicher Energieausnutzung entstehen.
Claims (17)
1. Verfahren zur Reduzierung von Schadgasemissionen bei
der Verbrennung von Brennstoff in einem Verbren
nungsraum, bei dem der Brennstoff mit einem über
wiegend sauerstoffhaltigen Oxidationsmittel in Ge
genwart rezirkulierter Verbrennungsabgase oxidiert
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Oxidationsmittel in einen Hauptsauerstoffstrom und einen Primärsauerstoffstrom aufgeteilt wird;
- - der Hauptsauerstoffstrom, bevor er an der Oxidation des Brennstoffes teilnimmt, auf eine Temperatur von mindestens 100°C vorgewärmt und ein auf die Ver brennungsleistung bezogener Impulsstrom des Haupt sauerstoffstromes bei stöchiometrischer Verbrennung von mindestens 23,6 N/MW erzeugt wird;
- - der Brennstoff in einem vorzugsweise wassergekühlten Zuleitungskanal als Brennstoffstrom der Verbrennung zugeführt und ein auf die Verbrennungsleistung be zogener Brennstoff-Impulsstrom in N/MW am Austritt in Abhängigkeit von der Brennstoffart zwischen 2% bis 30%, vorzugsweise zwischen 2% bis 18%, des Brenner-Impulsstromes erzeugt wird;
- - der Primärsauerstoffstrom mit einer Temperatur 30°C zugeführt wird, wobei der Anteil < 1%, vor zugsweise 0,4%, der stöchiometrisch benötigten Sauerstoffmenge beträgt und der Primärsauerstoff strom mit dem austretenden Brennstoff teiloxidiert und anschließend mit dem Hauptsauerstoffstrom und rezirkulierten Verbrennungsabgasen vermischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hauptsauerstoffstrom vom Brennstoffstrom einen
Abstand A hat, der sich vom Außenrand des Brenn
stoffstromes zum Außenrand des Hauptsauerstoff
stromes am Austritt ergibt und den durch die Un
gleichung
A < 3,9 dabestimmten Wert hat, wobei da der Durchmesser des
Hauptsauerstoffstromes am Austritt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hauptsauerstoffstrom einen auf die Verbrennungs
leistung bezogenen Austrittsquerschnitt von min
destens 350 mm²/MW aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sauerstoffgehalt im Oxidationsmittel min
destens 90% beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hauptsauerstoffstrom mittels der Strahlungs
energie der Verbrennungsabgase vorgewärmt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hauptsauerstoffstrom mittels einer externen
Vorwärmeinrichtung vorgewärmt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschwindigkeit des Hauptsauerstoffstromes
größer als 310 m/s ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hauptsauerstoffstrom aus mindestens 2, vor
zugsweise mindestens 4, im Kreis um den wasserge
kühlten Zuleitungskanal für Brennstoff angeordneten
Düsen der Verbrennung zugeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschwindigkeit des Brennstoffstromes
zwischen 15 und 75 m/s liegt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschwindigkeit des Primärsauerstoffstromes
zwischen 1,5 und 10 m/s liegt.
11. Brenner zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorgenannten Ansprüche 1 bis 10, bei dem der
Brennstoff mit einem überwiegend sauerstoffhaltigen
Oxidationsmittel in Gegenwart rezirkulierter Ver
brennungsabgase in einem Verbrennungsraum oxidiert
wird, mit Düsen für einen Hauptsauerstoffstrom zur
Rezirkulation der Verbrennungsabgase und einen
Primärsauerstoffstrom,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Düsen (24 bis 31) für den Hauptsauerstoffstrom einen auf die Verbrennungsleistung bezogenen Impuls strom von mindestens 23,6 N/MW erzeugen;
- - die Düsen (24 bis 31) für den Hauptsauerstoffstrom einen auf die Verbrennungsleistung bezogenen Aus trittsquerschnitt F von mindestens 350 mm²/MW haben, wobei mindestens 2, vorzugsweise mindestens 4 Düsen, für den Hauptsauerstoffstrom im Kreis (32) um einen vorzugsweise wassergekühlten Zuleitungskanal (16) für Brennstoff angeordnet sind und einen Durchmesser da haben, der größer als der durch die Formel bestimmte Wert ist, wobei da in mm gemessen ist, F in mm²/MW und n die Anzahl der Düsen ist;
- - eine Einrichtung (13, 38) zur Vorwärmung des Haupt sauerstoffstromes vorgesehen ist, die den Haupt sauerstoffstrom auf mindestens 100°C aufheizt;
- - der Zuleitungskanal (16) für Brennstoff am Austritt (19) einen auf die Verbrennungsleistung bezogenen Impulsstrom von mindestens 0,5 N/MW erzeugt;
- - der Zuleitungskanal (14) für den Primärsauerstoff strom auf der Mittelachse (10) des Zuleitungskanals (16) für Brennstoff angeordnet ist und am Austritt (19) einen Querschnitt aufweist, der bei einem Oxi dationsverhältnis von < 0,01, vorzugsweise 0,004 der stöchiometrisch benötigten Sauerstoffmenge eine Geschwindigkeit von mindestens 1,5 m/s erzeugt, wo bei der Primärsauerstoffstrom am Austritt (19) mit dem austretenden Brennstoff teiloxidiert und sich anschließend mit dem Hauptsauerstoffstrom und re zirkuliertem Verbrennungsabgas vermischt.
12. Brenner nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnete daß
der wassergekühlte Zuleitungskanal (16) für Brenn
stoff am wassergekühlten Austritt (19) einen Ab
stand A zu den Düsen (24 bis 31) für den Hauptsauer
stoffstrom hat, wobei A vom Außendurchmesser des Zu
leitungskanals (16) für Brennstoff zum Außendurch
messer der Düsen (24 bis 31) am Austritt (19) gemes
sen ist und einen Wert hat, der kleiner als 3,9 da
ist.
13. Brenner nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Mindestachsabstand L benachbarter Düsen (24 bis
31) für den Hauptsauerstoffstrom ein vielfaches,
vorzugsweise mindestens das 3-fache des Düsendurch
messers da beträgt.
14. Brenner nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittskanäle (11, 12) der Düsen (24 bis
31) für den Hauptsauerstoffstrom parallel zu dem
Austrittskanal (9) des wassergekühlten Zuleitungs
kanals (16) für Brennstoff angeordnet sind.
15. Brenner nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuleitungskanal (14) für den Primärsauer
stoffstrom im wassergekühlten Zuleitungskanal (16)
für Brennstoff verschiebbar ausgebildet ist und der
Austritt des Zuleitungskanals (14) für den Primär
sauerstoffstrom, vorzugsweise mit dem Austritt des
wassergekühlten Zuleitungskanals (16) für Brennstoff
abschließt.
16. Brenner nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der wassergekühlte Zuleitungskanal (16) als zum
Austritt des Brennstoffes sich verengende und den
Brennstoffstrom einschnürende Düse ausgebildet ist.
17. Brenner nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuleitungskanal (14) für den Primärsauer
stoffstrom mit einem Sensor (34), vorzugsweise einem
UV-Lichtempfänger, zur Erfassung von Flammenzustän
den verbunden ist, der an eine Auswerteeinheit (8)
zur Flammenüberwachung angeschlossen ist.
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