DE437450C - Verfahren zum Chlorieren von Methan - Google Patents

Verfahren zum Chlorieren von Methan

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DE437450C
DE437450C DEH89342D DEH0089342D DE437450C DE 437450 C DE437450 C DE 437450C DE H89342 D DEH89342 D DE H89342D DE H0089342 D DEH0089342 D DE H0089342D DE 437450 C DE437450 C DE 437450C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/093Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
    • C07C17/10Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zum Chlorieren von Methan. Die bekannten Verfahren zum Chlorieren von Methan durch Einwirkung von Chlor bei höheren Temperaturen bedürfen zur Vermeidung von Explosionen@der Anwendung von Verdünnungsmitteln, wie Kohlensäure, Stickstoff öder ein LJberschuß einer der Reaktionsbestandteile. Das Arbeiten mit derartigen Verdünnungsmitteln bietet den \Tachteil, daß eine höhere Reaktionstemperatur notwendig ist, welche, abgesehen von dem erhöhten Wärmeverbrauch, auch Veranlassung zur Bildung größerer Mengen der weniger wertvollen höher chlorierten Produkte bietet. Ein weiterer -Nachteil dieser bekannten Verfahren besteht darin, daß die Abtrennung der Chlorierungsprodukte, insbesondere des wertvollen Chlormethyls, aus den Reaktionsgasen nur schwierig und mit Verlusten zu bewerkstelligen ist.
  • Nach der Erfindung wird das Chlorieren von Methan unter Verzicht auf die Zuführung von freiem Chlor dadurch vorgenommen, daß das Methan mit Antimonpentachlorid bei höheren Temperaturen in Reaktion gebracht wird. Gegenüber den mit freiem Chlor arbeitenden bekannten Chlorierungsverfahren muß zwar der Nachteil verminderter Ausnutzung des Chlorierungsmittels in Kauf genommen werden, dagegen werden Vorteile nach verschiedenen anderen Richtungen hin erzielt. Ein sehr wesentlicher Vorzug des neuen Verfahrens besteht z. B. darin, daß es ein völlig gefahrloses explosionssicheres Arbeiten gewährleistet. Während selbst bei den mit Verdünnungsmitteln, wie Kohlensäure, Stickstoff, arbeitenden Verfahren infolge unachtsamer Bedienung oder Störungen in den Vorrichtungen, z. B. Verstopfungen von Ventilen, Explosionen entstehen können, sind solche beim Arbeiten nach der Erfindung völlig ausgeschlossen, da bei der Chlorierung des Methans mit Hilfe von Antimonpentachlorid stets zwangläufig Antimontrichlorid gebildet wird, und zwar in solchen Mengen, daß sie unter allen Umständen explosionshindernd wirken und auch sonstige unerwünschte Nebenerscheinungen, wie z. B. Bußbildung, mit Sicherheit ausschließen. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht- darin, daß Methan und Chlorierungsmittel infolge der Schutzwirkung des sich zwangläufig bildenden Antimontrichlorids in jedem beliebigen Mischungsverhältnis in den Vorgang eingeführt werden können, so daß also die Mengenverhältnisse ohne Rücksichtnahme auf Explosionsgefahr oder störende Nebenerscheinungen im Hinblick auf die erwünschten Chlorierungsprodukte geregelt werden können. Schließlich bietet das Verfahren im Vergleich mit den erwähnten bekannten Chlorierungsverfahren noch den Vorteil der Anwendbarkeit niedrigerer Temperaturen.
  • Der Vorgang kann ohne Zuhilfenahme von Katalysatoren durchgeführt «-erden. In manchen Fällen hat es sich aber als vorteilhaft erwiesen, in Gegenwart von für die Durchführung derartiger Chlorierungsreaktionen geeigneter Katalysatoren, z. B. Kupferchlorid, zu arbeiten, welche eine noch weitere Herabsetzung derReaktionstemperatur ermöglichen. Es ist bereits bekannt, Methan mit freiem Chlor unter Verwendung von Antimonpentachlorid als Katalysator zu chlorieren, z. B. in der Weise, daß das Chlor vor Eintritt in das Reaktionsrohr eine mit wenig Antimonpentachlorid gefüllte Waschflasche durchströmt. Weiterhin sind die Antimonchloride bekannte wirksamere Chlorübertrager als Jod. Da indessen nach älteren Veröffentlichungen Antimonpentachlorid auf Methan überhaupt nicht einwirken soll, so konnte aus der bekannten Verwendung von Antimonpentachlorid als Katalysator nicht der Schluß gezogen werden, daß dieser Stoff an sich ein ausgezeichnetes Mittel für die Chlorierung von Methan bei höheren Temperaturen darstellt und gegenüber anderen bekannten Chlorierungsverfahren die Erzielung technischer Vorteile nach verschiedenen Richtungen hin ermöglicht.
  • Man hat auch bereits gewisse substituierende Chlorierungen, z. B. von Verbindungen wie Chloräthyl, Propylchlorid, Isopropylchlorid, mit Hilfe von Antimonpentachlorid ausgeführt (vgl. Journal für praktische Chemie [2], Bd.46, S. z73ff.). Da aber bekanntlich Kohlenwasserstoffe gegen chemische Eingriffe viel widerstandsfähiger sind als ihre Derivate, so konnte aus dieser Veröffentlichung ein Schluß auf die ausgezeichnete Verwendbarkeit von Antimonpentachlorid für die Methanchlorierung nicht gezogen werden. Im übrigen wurde bei dem bekannten Verfahren in der flüssigen Phase gearbeitet, während das vorliegende Verfahren in der Gasphase durchgeführt wird.
  • Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, Phosgen als Methanchlorierungsmittel zu verwenden. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß das aus dem Phosgen entstehende gasförmige Kohlenoxyd den Abgasen beigemischt ist, wodurch die Trennung der gebildeten Cnlorierungsprodukte, von überschüssigem Methan noch erschwert wird und daß die Regenerierung des Phosgens erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Das vorliegende Verfahren gestattet demgegenüber die leichte Abtrennung der Reaktionsprodukte und die leichte Überführung des entstellenden Trichlorids in Pentachlorid, welches dann immer wieder zur Chlorierung neuer Methaninengen verwendet werden kann.
  • In Ausübung des Verfahrens kann man z. B. derartig verfahren, daß man dem init Verteilungskörpern, z. B. Schamotte oder Bimsstein, beschickten Reaktionsgefäß Antimonpentachlorid in regelbaren Mengen zuführt und gleichzeitg Methan einleitet unter Erhitzung auf die erforderliche Reaktionstemperatur, z. B. 300°. Das im Laufe des Vorgangs sich bildende Antimonchlorid wird zweckmäßig in einer Vorlage kondensiert, durch Chlorierung wieder in Pentachlorid übergeführt und als solches in den Vorgang zurückgeleitet. Die Methanchlorierungsprodukte werden in bekannter Weise gewonnen. Beispiele.
  • i. Einem mit S.chamottestücken lose gefüllten Quarzrohr wurden bei einer Temperatur von 30o° 1Zethan und Antimonpentachlorid zugeführt. Die Methanzufuhr wurde durch einen Gasstr ömungsmesser geregelt; das Antimonpentachlorid floß aus einer Bürette durch einen geeichten Tropfenzähler in das Reaktionsrohr ein.
  • Aus o,546 Mol. Methan und o,2 Mol. Antiinonpentachlorid wurden als Reaktionsprodukte erhalten: 0,0948 M01: Chlormethyl, 0,0073 MOI. Methylenchlorid und o,oo26 Mol. Chloroform. Auf die - zugeführte Methanmenge berechnet, sind das 17,4 Prozent CH3C1, 1.3 Prozent CH_,C12, o,5 Prozent CHCl3, oder von der tatsächlich in Reaktion getretenen Methanmenge 90,5 Prozent CH,Cl, 7 Prozent CH_C12, 2,5 Prozent CHC4.
  • 2. Aus o,169 Mol. Methan und 0,176 Mol. Antimonpentachlorid wurden erhalten: 0,038.4 Mol. CH,C1, o,oz7 Mol. CHZC12, o,oo6 Mol. CHCI3 und etwas CO, Auf die zugeführte Methanmnenge berechnet, sind das 22,8 Prozent CH.CI, 1o Prozent CHZC12, 3,5 Prozent CHC13, oder von der tatsächlich in Reaktion getretenen Methanmenge 62,4 Prozent CH..Cl, 27,7 Prozent CHZCIZ und 9,7 Prozent CHCh.
  • 3. Bei Gegenwart von CuC12 als Katalysator wurden bei einer Reaktionstemperatur von 2,85' aus 0,41 Mol. Methan und 0,124 Mol. Antimonpentachlorid erhalten: 0,o682 Mol. CH.,CI, 0,0013 Mol. CHZC12 und 0,0005 Mol. CHCI" Auf die zugeführte Methanmenge berechnet sind das 16,7 Prozent CH..C1, 0,3 Prozent CH_,C12 und o, i Prozent CHCl3, oder von der tatsächlich in Reaktion getretenen Methanmenge 97,4 Prozent CH.CI, 1,9 Prozent CHZC12 und 0,7 Prozent CHCh.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Chlorieren von Methan, dadurch gekennzeichnet, daß Methan bei höheren Temperaturen ohne Zuführung freien Chlors mit dampfförmigen Antimonpentächlorid bei Ab- oder Anwesenheit von Katalysatoren in Reaktion gebracht wird.
DEH89342D 1922-03-28 1922-03-28 Verfahren zum Chlorieren von Methan Expired DE437450C (de)

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