DE434784C - Schwelverfahren, bei dem als Schwelmittel ein vorgewaermtes Dampfluftgemisch verwendet wird - Google Patents

Schwelverfahren, bei dem als Schwelmittel ein vorgewaermtes Dampfluftgemisch verwendet wird

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DE434784C
DE434784C DEM83444D DEM0083444D DE434784C DE 434784 C DE434784 C DE 434784C DE M83444 D DEM83444 D DE M83444D DE M0083444 D DEM0083444 D DE M0083444D DE 434784 C DE434784 C DE 434784C
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DEM83444D
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Merz & Mclellan Fa
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B1/00Retorts
    • C10B1/02Stationary retorts
    • C10B1/04Vertical retorts

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)

Description

  • Schwelverfahren, bei dem als Schwelmittel ein vorgewärmtes Dampfluftgemisch verwendet wird. Der Zweck der Erfindung ist die Beseiti-"ung gewisser Schwierigkeiten, die sich in der Tieftemperatur-Brennstoffdestillation bei gewissen Brennstoffen ergeben haben. Diese findet in der Regel durch überhitzten \ iederdruckclampf statt, der durch den in einer Retorte befindlichen Brennstoff geleitet wird, und hierbei hat sich gezeigt, daß bei gewissen Brennstoffarten, z. B. bituminöser Kohle, die Brennstoffteile oder Brennstoffklumpen leicht klebrig «-erden und aneinanderhaften. Dadurch wird verhindert, daß die Ladung gleichmäßig durch die Retorte geht, insbesondere bei senkrecht stehenden Retorten, und «-eiter wird der Durchgang des Dampfes und der gasförmigen Destillationsstoffe erschwert. In den meisten Fällen kann der Übelstand dadurch überwunden «-erden, daß matt die Temperatur des Dampfes erhöht. Indessen bringt die Benutzung von Dampf, der auf über 5oo° C überhitzt ist, andere Nachteile mit sich. Das Ergebnis ist daher, daß im Fall gewisser stark bituminöser Brennstoffe die unbequeme Klebwirkung zwischen den einzelnen Brennstoffklumpen durch die bloße Erhöhung der Dampftemperatur nicht beseitigt werden kann.
  • Genstand der Erfindung ist ein wirksameres Hilfsmittel, das die Verwendung von weniger Dampf und bei niedrigerer Temperatur als bisher ermöglicht: Es wird nämlich in der Retorte eine zusätzliche Wärme in einem gewissen Betrage erzeugt, und zwar in der Weise, daß dem heißen Dampf eine regelbare Menge von Luft zugesetzt wird, die eine bestimmte begrenzte Menge des Brennstoffes innerhalb der Retorte verbrennt. Die Erfindung umfaßt daher ein Tiefteniperatur-Brennstoffdestillationsverfahren, bei dein Dampf durch den in einer Retorte befindlichen Brennstoff geleitet wird und bei dein eine regelbare Luftmenge in den Brennstoff eingeleitet wird neben dem Dampf, wobei Dampf und Luft oder nur die Luft bis zu einem Grade vorerwärint wird, daß das Luftdanipfgemisch bis ungefähr auf die Entzündungstemperatur des Brennstoffes oder noch etwas darüber gebracht wird. An Stelle von Dampf können auch andere Heizmittel treten, z. B. ein neutrales »Gas«, und unter »Dampf« soll in der nachstellenden Beschreibung irgendein Erwärinungsinittel oder cin Wärmeträger geeigneter Art verstanden werden. Ebenso kann statt atmosphärischer Luft Sauerstoff oder ein sauerstoffhaltiges Medium verwendet werden; der Ausdruck »Luft« bedeutet also nachstehend ganz allgemein ein sauerstoffhaltiges - Medium, das die Verbrennung des zu behandelnden Brennstoffes zu bewirken vermag.
  • Die Luft wird vorzugsweise am unteren Ende einer senkrecht stehenden Retorte eingeführt, an einer Stelle, die über derjenigen liegt, an der sich der Koks vor der Entfernung aus der Retorte ablagert. Die Luft kommt dann dabei nicht in Berührung mit der heißen Koksmasse, so daß keine nennenswerte Möglichkeit der Koksentzündung entsteht.
  • Es ist bei dem Betrieb von Gaserzeugern bekannt, ein Gemisch von Luft und Dampf unter die Brennstoffsohle zu blasen. Hier handelt es sich aber stets darum, eine möglichst vollständige Vergasung des Brennstoffes durchzuführen, so daß nur Asche zurückbleibt, und zugleich eine möglichst große Menge von Gas von möglichst hohem Wärmewert zu gewinnen. Bei derartigen Betrieben schwankt der Gehalt von Liift im Dampf zwischen 5 : i bis 3 : 2,5, je nach der Art des Prozesses. In allen diesen Fällen wird die Verbrennung der Ladung der Retorte immer durch ein Feuer eingeleitet, das in dein Gaserzeuger entzündet wird, und alsdann wird Luft eingeblasen, um den Brennstoff seiner ganzen Länge nach zu erhitzen.
  • Nach der Erfindung handelt es sich keineswegs, wie es schon früher vorgeschlagen worden ist, um die Benutzung von derartigen Luftmengen und um eine Vorerwärmung der Luft oder des Darnpfluftgemisches bis zu solchem Grad, daß mehr als ein ganz geringer Anteil des in der Retorte enthaltenen Brennstoffes verbrannt würde. Vielmehr werden Luftmenge und Vorwärmung so gewählt, daß höchstens etwa 2 bis :4 Prozent der Brennstoffmenge verbrennen können. Würde, wie bei den früher vorgeschlagenen Verfahren, mehr Brennstoff verbrannt «-erden, so würde die Temperatur in der Retorte in unz-veckmäßiger Weise sich erhöhen und die Ausbeut-, sowie die Güte der Destillationsprodukte geschädigt werden. -Nlan mußte zunächst annehmen, daß die zur Verbrennung einer so geringen 'Menge von Brennstoff erforderliche Luftmenge nicht ausreichen würde, um die Verbrennung zu- unterhalten. Die Versuche haben aber ergeben, daß das doch der Fall ist, vorausgesetzt, daß der Dampf und die Luft oder nur die letztere vor der Einleitung in den Brennstoff bis auf den obenerwähnten Grad vorerliitzt werden.
  • Im allgemeinen läßt sich sagen, daß die Entzündungstemperatur von Kohle etwa zwischen 4oo° und .45o° C liegt, so daß es bei Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung erforderlich ist, den Dampf oder die Luft oder nur die letztere so weit vorzuwärmen, daß das Dampfluftgemisch wenigstens eine Temperatur von 4oo°, am besten eine solche von 45o° hat. Dann wird die gewünschte Verbrennung aufrechterhalten.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform zur Durchführung des Verfahrens in Anwendung auf eine senkrecht stehende Retorte sind Anordnungen vorgesehen, durch die Dampf und Luft in das Innere der Retorte eingeleitet werden, sowie Vorwärmungseinrichtungen für Dampf und Luft oder für die letztere. Bei einer derartigen Ausführungsform ist die Erfindung durch die beiliegende Zeichnung erläutert. Abb. i zeigt schematisch einen senkrechten Schnitt durch das untere Ende der Retorte, genommen nach der Linie i-i der Abb. 2, und Abb. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie 2-2 der Abb. i.
  • Der Dampf wird in der üblichen Weise durch die den Ofen quer durchziehenden Rohre io eingeleitet, aus denen der Dampf durch im Abstand stehende Löcher ausströmt. Unter den Rohren io hat die Retorte Kammern mit Auslaßöffnungen i i, in denen sich der Koks sammelt, bevor er durch Förderbänder oder auf andere geeignete Weise fortgeführt wird. Weiter sind Lufteinlaßrohre 12 und 13 vorgesehen, ebenfalls quer durch die Retorte laufend, die über den Dampfrohren io sich befinden und unterhalb der Vorrichtungen zum Herausbefördern des Kokses, wie sie hier durch die Sterne 14 vorgesehen sind. Gegebenenfalls könnten die Lufteinlaßrohre 12 und 13 auch über den Koksauswerfern sich befinden, damit die Verbrennungszone etwas über den letzteren zu liegen kommt und diese daher nicht unter der hohen Temperatur zti leiden haben. Die L ufteinlaßrohre sind paarweise ausgeführt; je ein Rohr 12 und ein Rohr 13 sind in der Zeichnung dargestellt. Alle diese Rohre werden von einem Hauptrohr 15 aus gespeist, mit dein sie unter Einschaltung von Regelungshähnen i 6 verbunden sind. Die Luftausströmungsöffnungen sind an den Rohren an beiden gegenüberliegenden Seiten im Abstand voneinander angebracht, aber für jedes Rohr an einem Teil der Länge. Wie aus Abb. 2 ersichtlich, sind die Rohre 1a auf der einen Hälfte und die Rohre 13 auf der anderen Hälfte mit solchen Ausströmöffnungen versehen. Demgemäß kann durch entsprechende Einstellung der Hähne die Luft an jeder beliebigen Stelle der Retorte eingeblasen werden, so daß die Verbrennung auf das genaueste geregelt werden kann. Im allgemeinen wird durch sämtliche Röhren 12 und 13 Luft eingeblasen werden, und die Regelungshähne werden nur erforderlich sein, um im einzelnen Fall Ungleichheiten in der Verbrennung zu beseitigen.
  • Vorzugsweise wird sowohl der Dampf als auch die Luft auf die erforderliche Temperatur vorerwärmt. In diesem Fall ist das Hauptrohr 15 von einem Lufterhitzer abgezweigt, so daß schon dieses Hauptrohr mit Heißluft gespeist wird. Ebenso strömt den Dampfrohren 1o der Dampf von einem Überhitzer aus zu. Diese Teile, die von beliebiger bekannter Ausführung sein können, sind nicht mit dargestellt.

Claims (2)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: i. Schwelverfahren, bei dem als Schwelmittel ein vorgewärmtes Dampfluftgemisch verwendet wird, für Brennstoffe, deren Teilchen zum Zusammenballen während des Schwelvorganges neigen, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf oder die Luft oder beide nur so weit vorerhitzt «-erden, daß das Gemisch gerade auf die Entzündungstemperatur des Brennstoffes oder nur etwas darüber gelangt, und daß die Menge der zugeführten Luft so beschränkt wird, daß nur ein geringer Teil des Brennstoffes, etwa 2 bis d. Prozent des Retorteninhalts, verbrennt.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, bei der die Retorte mit Vorrichtungen zum Einleiten von Dampf und Luft, zur Vorerhitzung des Dampfes oder der Luft oder beider und mit Koksauswerfern am unteren Ende versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftzuführungsrohre (12.13) in Grtippen paarweise nebeneinander verlegt sind und ihre Luftausströmungsöffnungen so gegeneinander versetzt sind, daß das eine Rohr eines Paares Öffnungen nur auf solchen Strecken hat, auf denen das andere Rohr des Paares ungelocht ist.
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