DE4344544A1 - Vorrichtung zur Beseitigung von toxischen, festen und/oder flüssigen Stoffen, insbesondere von Geschossen, die mit Kampfmitteln gefüllt sind - Google Patents
Vorrichtung zur Beseitigung von toxischen, festen und/oder flüssigen Stoffen, insbesondere von Geschossen, die mit Kampfmitteln gefüllt sindInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beseitigung
von toxischen, festen und/oder flüssigen Stoffen,
insbesondere von Geschossen, die mit chemischen
Kampfstoffen gefüllt sind, in einer
Sonderabfallverbrennungsanlage, bestehend aus einem
Drehrohrofen, einer Nachbrennkammer, einem
Abhitzekessel, einer Rauchgaswäsche, einem
Saugzuggebläse und einem Abgaskamin.
Die Vorrichtungsteile Drehrohrofen, Nachbrennkammer und
Abhitzekessel sind gemäß Hauptpatent (Patentanmeldung
P 43 33 780.5) als eine drehbare Einheit konstruiert und
halten einem Innendruck von 40 bar stand.
Gegenstand des Zusatzpatents (Patentanmeldung P . . . )
ist die konstruktive Ausbildung der Aufgabevorrichtung
für den Drehrohrofen. Eine derartige Vorrichtung muß so
konzipiert sein, daß die zur Verbrennung angelieferte
Munition ohne Gefährdung für die Umwelt dem
Drehrohrofen aufgegeben werden kann, d. h. vor allem,
daß versehentlich nicht entschärfte Geschosse nur
innerhalb der druckfest armierten, drehbaren
Vorrichtung explodieren können.
Nach dem Zusatzpatent (Patentanmeldung P . . . ) wird
diese Aufgabe in der Weise gelöst, daß der
Druckschleuse des Drehrohrofens ein sich mit dem
Drehrohrofen mitdrehender zylindrischer, druckfester
Schleusenbehälter vorgeordnet ist. Der
Schleusenbehälter enthält mindestens eine Kammer zur
Aufnahme von zu verbrennenden Geschossen. Jede Kammer
ist beidseitig mit Verschlußelementen versehen. Dem
Schleusenbehälter ist ein feststehendes, zylindrisches
Magazin vorgeschaltet, das den Schleusenbehälter
umgreift und aus einer Vielzahl von kreisförmig
angeordneten Kammern zum Aufgeben von zu verbrennenden
Geschossen gebildet ist.
An dem eintrittseitigen Verschlußelement jeder Kammer
des Schleusenbehälters ist eine Vorschubeinrichtung zum
Aufgeben von zu verbrennenden Geschossen angeordnet.
Diese Vorschubeinrichtung kann eine Schubplatte sein,
die mit Hilfe einer Feder die in der Kammer befindliche
Munition vorwärts schiebt. Der Vorschub kann jedoch
auch mit Hilfe eines Druckgases erfolgen.
Damit die in die Kammern des nicht mitdrehenden
Magazins aufgegebenen Geschosse in eine jeweils
geöffnete Kammer des Schleusenbehälters gelangen
können, wird den Kammern des Magazins eine solche
Neigung gegeben, daß die Geschosse aufgrund der
Schwerkraft in die Kammer des Schleusenbehälters
rutschen.
Gegebenenfalls kann auch für das Schieben der Munition
innerhalb der Kammern des Magazins und weiter in die
jeweils gegenüberstehende Kammer des Schleusenbehälters
eine Vorschubeinrichtung vorgesehen werden.
Sobald eine leere Kammer des sich drehenden
Schleusenbehälters einer Kammer des feststehenden
Magazins gegenübersteht, wird das eintrittseitige
Verschlußelement der betreffenden Kammer des
Schleusenbehälters geöffnet, während das
austrittseitige Verschlußelement dieser Kammer
geschlossen ist.
Sobald die besagte Kammer des Schleusenbehälters mit
Munition gefüllt ist, schließt das eintrittseitige
Verschlußelement. Dann kann das austrittseitige
Verschlußelement geöffnet werden und die Munition mit
Hilfe der Vorschubeinrichtung dem Drehrohrofen
zugeführt werden.
Die Öffnungs- und Schließimpulse für die
Verschlußelemente können beispielsweise automatisch
durch Annäherungsschalter erfolgen.
Die Kammern des Magazins und entsprechend auch die
Kammern des Schleusenbehälters lassen sich mit einem
Geschoß oder mehreren Geschossen beschicken, je nach
den Abmaßen der Munition. Sollen mehrere Geschosse
kleinerer Dimension in eine Kammer aufgegeben werden,
so wird man diese eventuell vorher bündeln oder
verpacken.
Sollte unbeabsichtigt scharfe Munition in die
Aufgabevorrichtung gelangen, so ist dies insofern
ungefährlich, weil der als Doppelschleuse ausgebildete
Schleusenbehälter einem Innendruck von 40 bar
widersteht.
Der Gegenstand der Zusatzanmeldung wird nachstehend an
Hand der schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die
Verbrennungsanlage,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die
Aufgabevorrichtung zur Verbrennungsanlage in
größerem Maßstab und
Fig. 3 einen Querschnitt entsprechend A-B nach
Fig. 2.
Fig. 1 entspricht weitgehend der Fig. 1 des Hauptpatents
(Patentanmeldung P 43 33 780.5). Zusätzlich enthält
diese Zeichnung die spezielle Aufgabevorrichtung mit
dem feststehenden Magazin und dem Schleusenbehälter,
der sich zusammen mit der Einheit
Drehrohrofen-Nachbrennkammer-Abhitzekessel dreht.
Hinsichtlich der Beschreibung der Gesamtvorrichtung
kann auf die entsprechenden Abschnitte im Hauptpatent
verwiesen werden.
Das feststehende Magazin und der sich mit der
Verbrennungs-Einheit drehende Schleusenbehälter
entsprechend der vorliegenden Erfindung sind zwar auch
in Fig. 1 angedeutet, jedoch wird zum besseren Erkennen
auf Fig. 2 verwiesen, die diese Aufgabevorrichtung in
vergrößertem Maßstab zeigt.
Die zu verbrennende Munition wird zunächst in die
Kammern 30 des Magazins 29 eingefüllt. Die Kammern 30
sind zum Schleusenbehälter hin geneigt angeordnet. Dies
ist im Querschnitt gemäß Fig. 3 angedeutet. Eine
Vielzahl von Kammern 30 ist am Umfang des Magazins 29
angeordnet. Die Kammern können an beiden Enden offen
sein.
An das Magazin 29 schließt sich der zusammen mit dem
Drehrohrofen 3 drehende, d. h. fest an den
Eingangsbereich des Drehrohrofens angebaute
Schleusenbehälter 24 an. Dieser Schleusenbehälter ragt
ein wenig in das Magazin 29 hinein.
Der Schleusenbehälter 24 besitzt mindestens eine Kammer
25, in die zu verbrennende Geschosse 31 aufgegeben
werden, sobald die Kammer 25 einer Kammer 30 des
Magazins 29 gegenübersteht. Zweckmäßigerweise sind am
Umfang des Schleusenbehälters auch mehrere Kammern 25
angeordnet. Jede Kammer 25 weist an ihrer Eintrittseite
ein Verschlußelement 26 auf, an das außen eine
Vorschubeinrichtung 28 angebaut ist. Auf der
Austrittseite jeder Kammer 25 ist ebenfalls ein
Verschlußelement 27 angeordnet, so daß jede Kammer 25
als Doppelschleuse ausgebildet ist.
Es versteht sich von selbst, daß der Schleusenbehälter
und die Verschlußelemente genau wie die drehbare
Einheit, bestehend aus Drehrohrofen 3, Nachbrennkammer
6 und Abhitzekessel 9, so konzipiert sind, daß sie
einem Innendruck von etwa 40 bar standhalten. Dies für
den Fall, daß unbeabsichtigt scharfe Munition in diesen
Hochtemperaturbereich gelangt.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Beseitigung von toxischen,
festen und/oder flüssigen Stoffen, insbesondere
von Geschossen, die mit chemischen Kampfstoffen
gefüllt sind, in einer Sonderabfallverbrennungs
anlage, bestehend aus einem Drehrohrofen, einer
Nachbrennkammer, einem Abhitzekessel, einer
Rauchgaswäsche, einem Saugzuggebläse und einem
Abgaskamin, wobei nach der Patentanmeldung
P 43 33 780.5 Drehrohrofen (3), Nachbrennkammer
(6) und Abhitzekessel (9) als eine drehbare
Einheit ausgebildet ist, daß diese Einheit so
konstruiert ist, daß sie einem Innendruck von
40 bar standhält, daß dem Drehrohrofen (3) eine
Druckschleuse (12) mit darin integrierter Aufgabe
vorrichtung (1) und ein Verdichter (20) zur
Erzeugung des erforderlichen Betriebsdruckes
vorgeschaltet ist und daß zwischen drehbarem
Abhitzekessel (9) und stationärem Rauchgassammel
behälter (15) ein Dichtungssystem (12.1)
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckschleuse (12) mit darin integrierter
Aufgabevorrichtung (1) ein sich mitdrehender
zylindrischer, druckfester Schleusenbehälter (24)
vorgeordnet ist, der mindestens eine Kammer (25)
zur Aufnahme von zu verbrennenden Geschossen (31)
enthält, daß jede Kammer (25) beidseitig mit
Verschlußelementen (26, 27) versehen ist, daß dem
Schleusenbehälter (24) ein feststehendes
zylindrisches Magazin (29) vorgeschaltet ist, das
den Schleusenbehälter (24) umgreift und aus einer
Vielzahl von kreisförmig angeordneten Kammern (30)
zum Aufgeben von zu verbrennenden Geschossen (31)
gebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem eintrittseitigen Verschlußelement (26)
jeder Kammer (25) des Schleusenbehälters (24) eine
Vorschubeinrichtung (28) für die in die Kammer
(25) aufgegebenen Geschosse (31) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammern (30) des Magazins (29) beidseitig
offen sind und die Kammern (30) in Längsrichtung
geneigt angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammern (30) des Magazins (29) mit einer
Vorschubeinrichtung für die in die Kammern (30)
aufgegebenen Geschosse (31) versehen sind.
5. Verfahren zur Aufgabe von Geschossen in einen
Drehrohrofen mit den Vorrichtungen nach den
Ansprüchen 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zu verbrennenden Geschosse (31) unverpackt
oder verpackt in die Kammern (30) des
feststehenden Magazins (29) aufgegeben werden,
daß, sobald sich die Austrittsöffnung einer Kammer
(30) des Magazins (29) einer Kammer (25) des sich
drehenden Schleusenbehälters (24) gegenübersteht,
die Geschosse (31) durch Schwerkraft in die geöff
nete Kammer (25) gleiten, daß nach Befüllung
dieser Kammer (25) das eintrittseitige Verschluß
element (26) die Kammer (25) druckfest schließt
und daß anschließend das austrittseitige
Verschlußelement (27) der befüllten Kammer (25)
geöffnet wird und die Geschosse (31) mit Hilfe der
Vorschubeinrichtung (28) in den Drehrohrofen (3)
befördert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934344544 DE4344544A1 (de) | 1993-10-04 | 1993-12-24 | Vorrichtung zur Beseitigung von toxischen, festen und/oder flüssigen Stoffen, insbesondere von Geschossen, die mit Kampfmitteln gefüllt sind |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4333780A DE4333780A1 (de) | 1993-10-04 | 1993-10-04 | Vorrichtung zur Beseitigung von toxischen, festen und/oder flüssigen Stoffen, insbesondere von Geschossen, die mit chemischen Kampfstoffen gefüllt sind |
DE19934344544 DE4344544A1 (de) | 1993-10-04 | 1993-12-24 | Vorrichtung zur Beseitigung von toxischen, festen und/oder flüssigen Stoffen, insbesondere von Geschossen, die mit Kampfmitteln gefüllt sind |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4344544A1 true DE4344544A1 (de) | 1995-06-29 |
Family
ID=25930142
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934344544 Withdrawn DE4344544A1 (de) | 1993-10-04 | 1993-12-24 | Vorrichtung zur Beseitigung von toxischen, festen und/oder flüssigen Stoffen, insbesondere von Geschossen, die mit Kampfmitteln gefüllt sind |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4344544A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2737416A1 (fr) * | 1995-08-03 | 1997-02-07 | France Etat | Procede de destruction thermique d'un agent toxique chimique contenu dans une enceinte etanche et application a la detoxification de l'ensemble |
US8178744B1 (en) * | 2008-01-22 | 2012-05-15 | U.S. Demil LLC | Method and apparatus to demilitarize small caliber ammunition |
US20120259149A1 (en) * | 2008-01-22 | 2012-10-11 | U.S. Demil, Llc | Method and apparatus to demilitarize munition energetics |
CN111928263A (zh) * | 2020-07-10 | 2020-11-13 | 山东东顺环保科技有限公司 | 一种利用回转窑焚烧炉处理危险废物的系统 |
-
1993
- 1993-12-24 DE DE19934344544 patent/DE4344544A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2737416A1 (fr) * | 1995-08-03 | 1997-02-07 | France Etat | Procede de destruction thermique d'un agent toxique chimique contenu dans une enceinte etanche et application a la detoxification de l'ensemble |
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US20120259149A1 (en) * | 2008-01-22 | 2012-10-11 | U.S. Demil, Llc | Method and apparatus to demilitarize munition energetics |
US9366517B2 (en) | 2008-01-22 | 2016-06-14 | Us Demil, Llc | Method and apparatus to demilitarize munition energetics |
CN111928263A (zh) * | 2020-07-10 | 2020-11-13 | 山东东顺环保科技有限公司 | 一种利用回转窑焚烧炉处理危险废物的系统 |
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