DE4343841C3 - Verfahren zum Herstellen eines Achslenkers - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Achs
lenkers nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Verbindungselemente mit beidseitig angeordneten Befestigungsau
gen, wie beispielsweise Achslenker, werden derzeit als Schmie
de-, Guß- oder Blechformteile ausgeführt. Da solche Teile auch
im Fahrzeugbau eingesetzt werden sollen, wo ein möglichst nied
riges Gewicht aller Bauteile zur Senkung des Kraftstoffver
brauchs und zur Erhöhung der maximal möglichen Nutzlast des
Fahrzeuges gefordert ist, steht dies im Widerspruch zu den
schweren geschmiedeten oder gegossenen Bauteilen, die zusätz
lich noch spanend nachbearbeitet werden müssen. Dies führt zu
insgesamt verhältnismäßig hohen Herstellungskosten.
Werden die Achslenker als Blechformteile ausgeführt, so ergibt
sich zwar ein geringes Gewicht, allerdings ist der Fertigungs
aufwand durch das Zuschneiden, Kanten und Verschweißen der Ble
che zu einer Kastenform ebenfalls sehr teuer.
In der DE 40 19 270 A1 ist ein Verbindungselement und ein Ver
fahren zu dessen Herstellung offenbart, bei dem das Verbin
dungselement aus einem Rohr durch übliche Umformprozesse in die
gewünschte Form gebracht wird und anschließend die Lageraugen
durch Fließbohren hergestellt werden. Über die Art und Weise,
wie das Rohr selbst plastisch verformt wird, macht die Druck
schrift jedoch keine Aussagen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Umformverfahren vorzusehen, mit dem Achslenker schnell und
kostengünstig in eine bestimmte Form gebracht werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden
Teil von Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
Durch den Vorgang des Hydroformens lassen sich nahezu beliebige
Formen und Geometrien aus einem Hohlkörper herstellen.
Unter Hydroformen ist ein Umformprozeß zu verstehen, bei dem
ein Rohling, beispielsweise ein Rohr, in ein Werkzeug eingelegt
wird, dessen innere Form und Ausgestaltung der endgültigen Form
des herzustellenden Werkstückes entspricht, d. h. die innere
Form des Werkzeuges entspricht im wesentlichen der Form, die
zum Gießen des Werkstückes notwendig wäre. Anschließend werden
die Öffnungen des Rohlings bis auf eine Einfüllöffnung für die
einzupressende Flüssigkeit verschlossen und Öl unter sehr hohem
Druck (bis zu 800 bis 1200 bar) in den Rohling gepumpt. Der
Werkstoff des Rohlings beginnt, da die Belastung durch den Öl
druck höher ist als die Streckgrenze Re des Werkstoffes, zu
fließen, und paßt sich an die den Rohling umgebende Innenform
des Werkzeuges an. Durch Schieber, die von außen gesteuert in
das Werkzeug eingefahren werden können, können Verengungen im
herzustellenden Werkstück, beispielsweise für Lageraugen, pro
blemlos gefertigt werden, oder der eingelegte Rohling wurde
schon vor dem Hydroformen durch andere Umformprozesse mit den
Verengungen im voraus versehen und wird dann mit diesen Veren
gungen in das Werkzeug zum Hydroformen eingelegt, so daß beim
anschließenden Hydroformen nur noch die exakte Außenkontur her
gestellt wird.
Der möglichen Form der Achslenker sind nur aufgrund des Verfor
mungsvermögens des verwendeten Werkstoffes und der Modellier
barkeit des verwendeten Werkzeuges Grenzen gesetzt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen. Die Erfindung wird nach
stehend anhand eines Ausführungsbeispiels beschriebenen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines Rohlings zur Fertigung eines
erfindungsgemäßen Achslenkers;
Fig. 2 eine Vorderansicht eines weiteren Rohlings, der durch
ein Umformverfahren bereits vorgeformt wurde;
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Rohling entlang der Linie III-
III von Fig. 1, der den Rohling in einem teilumgeformten Zu
stand zeigt; und
Fig. 4 einen Schnitt durch einen vollständig umgeformten Roh
ling.
Bezugnehmend auf Fig. 1 ist eine Vorderansicht eines Rohlings 1
dargestellt, der zu einem Achslenker mit einer Verengung an ei
nem Ende 2 und einem Lagerauge an einem Ende 3 des Rohlings um
geformt werden soll.
Fig. 2 zeigt eine ähnliche Ansicht wie Fig. 1, in der ein Roh
ling anderer Form durch bekannte Umformverfahren bereits vorge
formt wurde.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt entlang der Linie III-III von Fig.
1. In dieser Ansicht ist der Rohling 1 bereits in ein Werkzeug
4 eingelegt, und ein Ende 2 des Rohlings 1 wird durch geeignete
Einrichtungen dicht verschlossen, während durch das gegenüber
liegende Ende 3, das die einzige nicht abgedichtete Öffnung des
Rohlings 1 sein darf, Öl in Pfeilrichtung mit einem Druck von
bis zu 800 bis 1200 bar in das Innere des Rohlings 1 gepumpt
wird.
Diese hohen Drücke sind notwendig, damit die Spannungen im
Werkstoff die Streckgrenze Re überschreiten und der Werkstoff
plastisch verformt wird.
Aufgrund des hohen Öldrucks in seinem Inneren versucht der
Werkstoff nach außen auszuweichen. Dies ist allerdings nur so
lange möglich, bis der Werkstoff an der Wandung des Werkzeuges
4 anliegt und sich so nach und nach an die Innenform des Werk
zeuges 4 anpaßt. Der vorhandene Werkstoff kann hierdurch voll
ausgenutzt werden, d. h. es wird das volle Umformvermögen des
Werkstoffes ausgenützt, und somit kann eine zusätzliche Ge
wichtsreduzierung erreicht werden.
Da mit dem erfindungsgemäßen Verfahren keine Verengungen in dem
Achslenker hergestellt werden können, müssen derartige Veren
gungen entweder vor dem Einlegen des Rohlings mit bekannten Um
formverfahren ausgeführt oder während des Umformens durch Hy
droformen durch im Werkzeug 4 angeordnete Schieber 5, 6 ausge
bildet werden. Die Schieber 5, 6 werden in Richtung auf die
Mittelachse 7 des Rohlings 1 und senkrecht zu der Mittelachse 7
verschoben, so daß sich je nach Form der Schieber 5, 6 eine ge
wünschte Verengung herstellen läßt. Gleichzeitig mit dem Umfor
men der Außenkontur können die Lageraugen mit angeformt werden,
so daß ein zusätzlicher Fertigungsschritt eingespart wird.
Nach dem Umformvorgang wird das Öl aus dem Rohling 1 entfernt
und der Rohling 1 aus dem Werkzeug 4 entnommen.
Fig. 4 zeigt die endgültige Form des Rohlings 1 mit einer Ver
engung 9 und einem bereits hergestellten Lagerauge 8 (Darstel
lung rechts in der Zeichnung), wobei das Lagerauge 8 nicht
durch Hydroformen, sondern durch einen Stanzvorgang im Anschluß
an das Hydroformen, also nachdem das Öl aus dem Rohling 1 ent
fernt wurde, gefertigt wurde. Während dieses Stanzvorganges
kann zusätzlich auch die Außenkontur des Werkstückes spanlos
auf die gewünschte Form beschnitten werden. Anschließend oder
vorzugsweise gleichzeitig, um einen Arbeitsgang zu sparen, kön
nen die Lageraugen 8 auf das Sollmaß kalibriert werden, und das
Werkstück ist somit einbaufertig.
Als Werkstoffe zum Hydroformen können alle Werkstoffe verwendet
werden, die sich auch bei konventionellen Umformprozessen als
geeignet erwiesen haben, insbesondere aber Tiefziehstähle und
Aluminiumlegierungen.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen eines Achslenkers mit an seinen En
den angesetzten Lageraugen, wobei der Achslenker im Umformver
fahren aus einem Rohling hergestellt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umformung durch ein Hydroformen vorgenommen wird, wobei
mit dem Umformvorgang gleichzeitig die Außenkontur der Lagerau
gen (8) vorgeformt wird, und daß nach dem Hydroformen die Au
ßenkontur beschnitten und die Lageraugen (8) durchgestanzt oder
durch Bohren, Fräsen, Ausspindeln oder Laserstrahlschneiden
hergestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lageraugen (8) gleichzeitig mit dem Beschneiden der Au
ßenkontur durchstanzt und kalibriert werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Werkstoff für den Achslenker Aluminiumlegierungen ver
wendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4343841A DE4343841C3 (de) | 1993-12-22 | 1993-12-22 | Verfahren zum Herstellen eines Achslenkers |
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DE4343841A DE4343841C3 (de) | 1993-12-22 | 1993-12-22 | Verfahren zum Herstellen eines Achslenkers |
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DE4343841A1 DE4343841A1 (de) | 1995-06-29 |
DE4343841C2 DE4343841C2 (de) | 1995-12-21 |
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ID=6505774
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4343841A Expired - Fee Related DE4343841C3 (de) | 1993-12-22 | 1993-12-22 | Verfahren zum Herstellen eines Achslenkers |
Country Status (1)
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Families Citing this family (5)
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DE19843825A1 (de) * | 1998-09-24 | 2000-03-30 | Volkswagen Ag | Verfahren zur Herstellung eines Lenkerarms für das Fahrwerk eines Kraftfahrzeugs |
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1993
- 1993-12-22 DE DE4343841A patent/DE4343841C3/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
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8305 | Restricted maintenance of patent after opposition | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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