DE4343002A1 - Verfahren zum Herstellen von Hohlkörpern aus einem thermoplastischen Kunststoffpolymer sowie Hohlkörper aus einem derartigen Polymer - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Hohlkörpern aus einem thermoplastischen Kunststoffpolymer sowie Hohlkörper aus einem derartigen PolymerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Hohl
körpern aus einem thermoplastischen Kunststoffpolymer gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1 sowie einen Hohlkörper, insbeson
dere einen Kraftstofftank, aus einem derartigen Polymer.
Die üblicherweise aus Kostengründen und auch wegen ihrer mecha
nischen Eigenschaften für die Herstellung von Hohlkörpern, ins
besondere Behältern, verwendeten preiswerteren Kunststoffe,
beispielsweise die meisten Polyolefine, sind für viele Substan
zen mehr oder weniger permeabel mit der Folge, daß das Füllgut
oder Komponenten desselben durch die nur aus solchen Kunststof
fen bestehende Wandung eines Behälters nach außen diffundiert
bzw. diffundieren. Andererseits besteht auch die Möglichkeit,
daß Komponenten aus der den Behälter umgebenden Atmosphäre,
beispielsweise der Sauerstoff der Luft, durch die Wandung eines
solchen Behälters in diesen hinein diffundieren mit der Folge,
daß das im Behälter befindliche Füllgut Änderungen seiner
Eigenschaften erfährt, die eine Qualitätsminderung des Füll
gutes bewirken können. In vielen Fällen sind derartige
Diffusionserscheinungen unerwünscht, ggf. sogar unzulässig. Ein
typisches Beispiel stellen Kraftstofftanks aus Polyethylen
(HDPE) dar, deren Wandung ohne zusätzliche Behandlung für zu
mindest einige Kohlenwasserstoffe permeabel ist. Dabei besteht
- wie auch in anderen Fällen - die Möglichkeit, daß mehrere
Komponenten des Füllgutes, in diesem Fall also des Kraftstof
fes, zusammenwirkend andere Permeationswerte ergeben als jede
Komponente, wenn sie einzeln vorliegt. So können sich z. B. die
Permeationseigenschaften der Wandung von Polyethylentanks in
Abhängigkeit vom Alkoholgehalt des im Behälter befindlichen
Kraftstoffes ändern.
Es ist bereits bekannt, im Koextrusionsblasverfahren herge
stellte Hohlkörper aus thermoplastischem Kunststoff mit einer
mehrschichtigen Wandung zu versehen, wobei wenigstens eine der
Schichten des die Wandung bildenden Laminats die erforderliche
mechanische Stabilität des Behälters bewirkt, während wenig
stens eine andere Schicht aus einem Material besteht, welches
für das Füllgut oder wenigstens eine Komponente desselben nicht
oder nur wenig permeabel ist. Da die für diese Sperr- oder Bar
riereschichten verwendeten Materialien im allgemeinen mit dem
die Tragschicht(en) des Hohlkörpers bildenden Material keine
feste Verbindung eingehen, also mit diesem nicht verschweißbar
sind, besteht normalerweise die Notwendigkeit, eine Zwischen
schicht vorzusehen, die als Haftvermittlerschicht bezeichnet
wird und im wesentlichen dazu dient, die Barriereschicht mit
einer Schicht aus einem anderen Material zu verbinden. Es wird
dazu auf die US-PS 4,522,775 und die EP-OS 0,249,866 erwiesen,
in denen die vorstehend angeführten Probleme und Überlegungen
erörtert werden. Die Sperr- oder Barriereschicht kann auch für
die umgebende Atmosphäre oder Komponenten derselben nicht oder
nur wenig permeabel sein, also ein Diffundieren von Substanzen
in den Behälter hinein verhindern oder verringern, um bei
spielsweise das Eindringen von Sauerstoff in den Behälter zu
verhindern.
Ferner ist es bekannt, Behälter, insbesondere Kraftstofftanks,
deren Wandung aus einem Polyolefin besteht, vorzugsweise innen
seitig mit einem Fluor enthaltenden Gasgemisch zu behandeln, um
so die innere Oberfläche der Behälterwandung mit einer fluo
rierten Grenzschicht zu versehen, die nicht oder nur in gerin
gem Maße permeabel für das Füllgut, beispielsweise die üblichen
Kraftstoffe, ist.
Beiden bekannten vorbeschriebenen Verfahren sind bestimmte
Nachteile eigen.
So hat sich herausgestellt, daß bei Anwendung des Koextrusions
blasverfahrens die Sperrwirkung der Barriereschicht aus den
heute dafür allgemein verwendeten Materialien in manchen Fällen
nach einiger Zeit merklich nachläßt. Dies kann unter anderem
darin begründet sein, daß das die Barriereschicht des Laminats
bildende Material bei den überwiegend in Betracht kommenden
Temperaturen wesentlich spröder und damit weniger flexibel ist
als insbesondere Polyethylen oder ein anderes Polyolefin. Diese
Eigenschaft kann dazu führen, daß die Barriereschicht bei Vor
liegen ungünstiger Umstände so beschädigt wird, daß sie die ihr
zugedachte Funktion jedenfalls nicht mehr in dem erforderlichen
Ausmaß erfüllen kann. So kann die Barriereschicht eine nicht
unerhebliche mechanische Beanspruchung dadurch erfahren, daß
die an der Innenseite der Behälterwandung angeordnete Schicht
beispielsweise aus Polyethylen, die die innere Oberfläche des
Behälters bildet, unter der Einwirkung des Füllgut, also bei
einem Kfz.-Tank unter der Einwirkung des Kraftstoffes, quillt.
Dieses Quellen kann zu merklichen Dimensionsänderungen dieser
inneren Schicht parallel zum Verlauf der Wandung führen mit der
Folge, daß diese Schicht Bewegungen ausführt, die auf die Bar
riereschicht, beispielsweise über eine zwischengeschaltete
Haftvermittlerschicht, übertragen werden. Es kann dann der Fall
eintreten, daß die Barriereschicht erheblichen Spannungen un
terliegt, die zudem nach Art, Richtung und Größe nicht ohne
weiteres definierbar und damit nicht vorherbestimmbar sind. In
ungünstigen Fällen können die dadurch hervorgerufenen Beanspru
chungen zu Beschädigungen der Barriereschicht führen, da diese
normalerweise nicht ausreichend flexibel ist, um den durch das
Quellen bewirkten Bewegungen der inneren Schicht zu folgen bzw.
durch entsprechende Verformungen die daraus resultierenden
Spannungen abzubauen.
Die vorbeschriebene Art der Beanspruchung tritt im allgemeinen
als Dauerbeanspruchung auf, die über längere Zeiträume wirksam
ist. Bei vielen Anwendungsfällen von Behältern mit einer mehr
schichtigen Wandung, insbesondere Verpackungen, hat dies keine
große Bedeutung, da beispielsweise sehr viele der als
Verpackungen benutzten Kunststoffhohlkörper nur eine sehr kurze
Gebrauchsdauer haben. Hingegen kann die unter Umständen relativ
kurze Dauer der Wirksamkeit der Barriereschicht bei Hohlkörpern
mit längerer Gebrauchsdauer zu Schwierigkeiten führen. Als ty
pische Beispiele können in Kraftfahrzeuge einzubauende Kraft
stofftanks genannt werden, von denen im allgemeinen erwartet
wird, daß ihre Gebrauchsdauer nicht kürzer ist als die Lebens
dauer des Kraftfahrzeuges. Es sind aber auch andere Anwendungs
fälle, beispielsweise Großverpackungen, wie Fässer, stationäre
Tanks oder dgdl. denkbar, bei denen das vorgenannte Problem
ebenfalls vorhanden sein kann.
Aber auch die Beeinflussung der Permeationseigenschaften einer
aus einem Polyolefin oder einem anderen Polymer bestehenden
Wandung durch Fluorieren gibt keine Gewähr dafür, daß bestimmte
durch die Behandlung mit Fluor erzielte Permeationseigenschaf
ten über längere Zeiträume und unter allen bei der Benutzung in
Betracht kommenden Umständen wirksam bleiben. Dies ist nicht
zuletzt darauf zurückzuführen, daß die Permeationseigenschaften
der fluorierten Grenzschichten des Hohlkörpers in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung des Füllgutes Änderungen erfahren kön
nen. Es besteht zumindest bei fluorierten Polyolefinen eine
deutliche Abhängigkeit der Permeationseigenschaften vom Alko
holgehalt, insbesondere Methanolgehalt, des Füllgutes, also des
Kraftstoffes bei einem Kfz.-Tank. So nimmt die Durchlässigkeit
derartiger mit einer fluorierten Grenzschicht versehenen Wan
dungen bei Vorhandensein bestimmter Methanolanteile im Kraft
stoff zumindest innerhalb bestimmter Bereiche solcher Anteile
merklich zu mit dem Ergebnis, daß die in den meisten Ländern
vorgeschriebenen Grenzwerte bezüglich der Kraftstoffverdunstung
durch Permeation häufig nicht eingehalten werden können. Er
schwerend kommt hinzu, daß über längere Zeiträume mit schwan
kender Zuammensetzung des Kraftstoffes gerechnet werden muß,
beispielsweise derart, daß während der Lebensdauer eines übli
chen Kraftfahrzeuges und des darin eingebauten Tankes Kraft
stoffe mit unterschiedlichen Zusammensetzungen, auch bezüglich
des Alkoholgehaltes, in den Tank eingefüllt werden.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Verfahren
und Hohlkörper der einleitend beschriebenen Art so zu verbes
sern, daß die vorerwähnten Nachteile zumindest erheblich ver
ringert werden. Insbesondere wird angestrebt, auch bei alkohol
haltigen Kraftstoffen und bei unterschiedlichen Zusammensetzun
gen der auf dem Markt befindlichen Kraftstoffe, insbesondere
bezüglich des Alkoholanteils, so geringe Permeationswerte zu
erreichen, daß sie den geltenden bzw. zu erwartetenden Vor
schriften genügen und dabei über längere Zeiträume gewährlei
stet bleiben. Ferner wird angestrebt, diese Verbesserungen der
Barrierewirkung ohne ins Gewicht fallenden Mehraufwand zu er
möglichen. Dies soll unter Anwendung von Verfahren und Mitteln
erreichbar sein, die keine Besonderheit darstellen, wobei die
resultierenden Hohlkörper, abgesehen von ihren besseren Permea
tionseigenschaften über längere Zeiträume, sich von bekannten
Behältern, die für die genannten Zwecke verwendet werden, nicht
wesentlich unterscheiden.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß die
innenseitige Schicht der Wandung des Vorformlings und damit des
Hohlkörpers aus einem Polymer von Ethylen oder Propylen besteht
und der der Einwirkung eines Fluor enthaltenden Gasgemisches
ausgesetzt wird. Das Verfahren gemäß der Erfindung sieht somit
vor, daß zunächst unter Anwendung des Koextrusionsblasverfah
rens ein Hohlkörper, insbesondere ein Kraftstofftank, herge
stellt wird, dessen innere Oberfläche dann mit einem Fluor ent
haltenden Gasgemisch behandelt wird, um so eine fluorierte
Grenzschicht an der Oberfläche herzustellen, die andere
Permeationseigenschaften, insbesondere eine geringere Durchläs
sigkeit, aufweist als in unbehandeltem Zustand. Dabei kann so
verfahren werden, daß die fluorierende Behandlung der inneren
Oberfläche des Hohlkörpers noch innerhalb der Blasform durchge
führt wird. Dies ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn das
Fluorieren bei erhöhter Temperatur des Hohlkörpers, beispiels
weise bei einer Temperatur oberhalb der Kristallitschmelztempe
ratur der der Einwirkung des Fluors ausgesetzten Schicht durch
geführt wird.
Im allgemeinen wird es ausreichen, die übliche Behandlung mit
Fluor durchzuführen, bei welcher die innere Oberfläche des
Hohlkörpers für eine bestimmte Zeitdauer einem Fluor enthalten
den Gasgemisch ausgesetzt wird. Es ist aber auch möglich, zur
Erzielung einer verbesserten Wirkung die fluorierende Behand
lung in zwei Schritten durchzuführen, wobei es vorteilhaft ist,
so vorzugehen, daß in einem ersten Behandlungsschritt die in
nere Oberfläche des Hohlkörpers mit einem Gasgemisch behandelt
wird, welches Fluor und Sauerstoff enthält, während in einem
zweiten Behandlungsschritt die Oberfläche einem Gasgemisch aus
gesetzt wird, welches Fluor, jedoch keinen Sauerstoff enthält.
Es hat sich herausgestellt, daß eine derartige Vorgehensweise
zu besonders stabilen Permeationswerten in der fluorierten
Grenzschicht führt, und zwar insbesondere derart, daß bei wech
selnder Zusammensetzung des Kraftstoffes, insbesondere bezüg
lich des Alkoholgehaltes desselben, die Schwankungen der
Permationswerte innerhalb enger Grenzen liegen.
Eine andere Möglichkeit der Behandlung der innenseitigen
Schicht der Wandung des Hohlkörpers besteht darin, eine poly
mere Deckschicht auf der inneren Oberfläche der Wandung unter
Anwendung der Niederdruck-Plasmapolymerisation zu erzeugen. Da
bei können durch geeignete Auswahl der Ausgangssubstanzen die
Permeationseigenschaften der Deckschicht in gewünschter Weise
beeinflußt werden.
Verfahren zur Plasmapolymerisation zur Erzeugung einer
Barriereschicht werden beispielsweise in DE-PS 3,632,748 und
DE-OS 3,908,418 beschrieben.
Die Erfindung sieht weiterhin die Möglichkeit vor, daß das La
minat wenigstens zwei Schichten aus einem Barrierematerial auf
weist, zwischen denen wenigstens eine Schicht aus einem anderen
Material angeordnet ist, wobei die Dicke der einzelnen
Barriereschichten so gewählt ist, daß sie ohne Vorhandensein
wenigstens einer weiteren Barriereschicht keine ausreichende
Barrierewirkung erzielen würde. Eine derartige Anordnung trägt
der bereits erwähnten Tatsache Rechnung, daß sie heute für die
Barriereschicht verwendeten Materialien bei den im praktischen
Gebrauch in Betracht kommenden Temperaturen wesentlich spröder
und damit weniger flexibel sind als die für die wenigstens eine
Tragschicht verwendeten Materialien, insbesondere Polyolefin.
Durch Aufteilung des Barrierematerials auf wenigstens zwei
Schichten wird erreicht, daß die einzelnen Teilschichten eine
merklich geringere Sprödigkeit aufweisen als eine Schicht mit
der doppelten Schichtdicke, so daß eine höhere Flexibilität und
damit bessere elastische Verformbarkeit des die Barriereschicht
bildenden Materials erreicht werden kann. Im allgemeinen be
steht eine lineare Abhängigkeit zwischen der Dicke einer Bar
riereschicht und deren Permeabilität, so daß bei Aufteilung auf
zwei Schichten jede der beiden Teilschichten etwa 50% der Dicke
aufweist, die für die angestrebte Gesamtbarrierewirkung erfor
derlich ist.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer Wandung eines Behälters,
die aus einem fünfschichten Laminat besteht,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus der Wandung eines Behälters, die
aus einem achtschichtigen Laminat besteht.
In beiden Fällen kann es sich um die Wandung beispielsweise ei
nes im Koextrusions-Blasverfahren hergestellten Kraftstofftankes
für ein Kraftfahrzeug handeln. Für einander entsprechende
Schichten werden gleiche Bezugszeichen verwendet.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist die Wandung 10 als
Laminat mit fünf im wesentlichen parallelen Schichten ausgebil
det, von denen die beiden äußeren Schichten 12 und 14 aus einem
Polyolefin, beispielsweise HDPE, bestehen und der Wandung die
erforderliche mechanische Festigkeit und Eigensteifigkeit ver
leihen. Die Wandung 10 ist mit einer im wesentlichen symme
trisch zur Mittelebene 16 angeordneten Barriereschicht 18 ver
sehen. Ferner sind zwei Haftvermittlerschichten 24 und 26 vor
handen, von denen die Haftvermittlerschicht 24 die Verbindung
zwischen der Polyolefinschicht 12 und der Barriereschicht 18
und die Haftvermittlerschicht 26 die Verbindung zwischen der
Polyolefinschicht 14 und der Barriereschicht 18 herstellt.
Wenn die Polyolefinschicht 12 der Behälterwandung innen ange
ordnet ist, stellt die Oberfläche dieser Schicht die innere
Begrenzungsfläche des Behälters dar. Sie würde somit mit dem
Füllgut in Berührung und ggf. unter der Einwirkung des Füll
gutes eine Änderung ihrer Form durch Quellen oder sonstige Ein
flüsse erfahren. Dies würde die bereits erwähnten Beanspruchun
gen der Barriereschicht 18 zur Folge haben könne, die zu ver
meiden ein Ziel der Erfindung darstellt. Aus diesem Grunde ist
die Oberfläche der Polyolefinschicht 12 einer Behandlung mit
einem Fluor enthaltenden Gas unterzogen worden, so daß sich an
der Oberfläche eine fluorierte Grenzschicht 30 bildet, die die
Permeationseigenschaften der Oberfläche beeinflußt dahingehend,
daß sie sehr viel weniger durchlässig für das Füllgut, bei
spielsweise den im Behälter befindlichen Kraftstoff, wird. Da
bei kann in Abhängigkeit von den jeweiligen Erfordernissen die
bereits beschriebene zweistufige Behandlung durchgeführt wer
den. Selbstverständlich gilt, daß in der Zeichnung die Dicke
der fluorierten Grenzschicht 30 sowie der Barriereschicht 18
und der beiden Haftvermittlerschichten 24 und 26 stark überhöht
dargestellt sind. In Wirklichkeit liegt die Dicke der fluorier
ten Grenzschicht im Bereich von wenigen µm, ggf. im
Molekularbereich, wohingegen die Dicke der Barriereschicht und
der Haftvermittlerschichten beispielsweise zwischen 0,05 mm und
2 mm liegen kann.
Im Falle der Anwendung der Plasmapolymerisation würde die
Grenzschicht 30 von der durch Plasmapolymerisation hergestell
ten polymeren Deckschicht gebildet werden.
Die überhöhte Darstellung der vorgenannten Schichten gilt auch
für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2, die sich von dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 einmal dadurch unterscheidet,
daß die Wandung 10 mit zwei Barriereschichten 18 und 20 verse
hen ist, die durch eine zwischen ihnen angeordnete dünne
Schicht 22 z. B. aus Haftvermittlermaterial von z. B. 0,05 mm
bis 2 mm Dicke miteinander verbunden sind. Ferner sind auch
hier zwei Haftvermittlerschichten 24 und 26 vorhanden, von
denen die Haftvermittlerschicht 24 die Verbindung zwischen der
Polyolefinschicht 12 und der Barriereschicht 18 und die Haft
vermittlerschicht 26 die Verbindung zwischen der Barriere
schicht 20 und einer zusätzlichen Schicht 28 herstellt, die aus
rückgeführtem Material besteht. Bei diesem rückgeführten Mate
rial kann es sich um das Abfallmaterial handeln, welches bei
der Formgebung des Hohlkörpers vom Vorformling abgequetscht
worden war. Dieses Abfallmaterial setzte sich in diesem Fall
aus allen Komponenten des Wandungslaminats zusammen. Das Vor
handensein dieser zusätzlichen Schicht 28 zur Verwendung des
rückgeführten Materials stellt einen weiteren Unterschied
gegenüber dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 dar. Außenseitig
ist diese zusätzliche Schicht 28 mit einer Schicht 14 aus neuem
Material, beispielsweise einem Polyolefin abgedeckt. Da zwangs
läufig der größte Teil des die Schicht 28 bildenden Materials
aus Polyolefinen oder irgendeinem anderen, die tragenden
Schichten bildenden Material besteht, ist es ohne weiteres mög
lich, zwischen der Schicht 28 und der Schicht 14 eine Schweiß
verbindung ohne Zwischenschaltung eines Haftvermittlers herzu
stellen.
Die beiden Barriereschichten 18 und 20 des Laminats gemäß Fig.
2 weisen jeweils etwa die halbe Dicke auf, die erforderlich
ist, um den durch das Barrierematerial herbeizuführenden Sperr
effekt zu bewirken. Die Aufteilung des Barrierematerials auf
zwei Schichten hat den Vorteil, daß die einzelnen Schichten,
also beispielsweise jeder beiden Schichten 18 und 20, weniger
spröde und damit flexibler ist als dies der Fall wäre, wenn das
für die angestrebte Sperrwirkung erforderliche Barrierematerial
in einer einzigen Schichten angeordnet wäre.
Auch hier erfolgt eine Fluorierung der inneren Schicht 12 mit
der Folge der Bildung einer fluorierten Grenzschicht 30 bzw.
die Anwendung der Plasmapolymerisation zur Bildung einer poly
meren Deckschicht 30, die das Diffundieren von Füllgut in die
Schicht 12 hinein jedenfalls in einem solchen Maße reduziert,
daß ins Gewicht fallende Verformungen und Dimensionsänderungen
der Schicht 12 durch Quellen oder anderer Einflüsse vermieden
werden. Damit wird erreicht, daß innerhalb der Wandung keine
oder weniger Spannungen auftreten, die zu einer Beeinträchti
gung insbesondere der Funktionstüchtigkeit der Barriere
schicht(en) führen könnten.
Selbstverständlich sind auch andere Ausführungsformen und An
wendungen möglich. So kann das rückgeführte Material ebenfalls
auf zwei Schichten verteilt werden. Es ist auch möglich, daß
die vorzugsweise aus einem Polyolefin bestehenden Schichten so
anzuordnen, daß die Schicht 14 innen und die Schicht 12 außen
sich befindet. Schließlich wäre auch eine Ausführung denkbar,
bei welcher die Schicht aus rückgeführtem Material die innere
Schicht darstellt und somit fluoriert bzw. mittels Plasmapoly
merisatin behandelt werden würde. Im allgemeinen wird es jedoch
vorgezogen, die Schicht aus rückgeführtem Material nicht mit
dem Füllgut in Berührung zu bringen, so daß im Normalfall die
Schicht aus rückgeführtem Material durch eine ggf. dünne
Schicht aus neuem Material abgedeckt ist.
Claims (19)
1. Verfahren zum Herstellen von Hohlkörpern, die wenigstens
überwiegend aus einem thermoplastischen Kunststoffpolymer be
stehen, durch Blasformen eines vorzugsweise schlauchförmigen
Vorformlings, dessen Wandung zumindest in Teilbereichen als La
minat (10) ausgebildet ist und dessen Schichten (12, 14, 16,
18, 20, 22, 24, 26, 28) aus zumindest drei unterschiedlichen
Materialien bestehen, von denen wenigstens eine Schicht (18,
20) aus einem Material hergestellt wird, welches zumindest für
bestimmte Substanzen eine merklich geringere Permeabilität auf
weist als wenigstens eine andere Schicht (12, 14, 28) im Lami
nat (10), dadurch gekennzeichnet, daß die innenseitige Schicht
(12) der Wandung des Hohlkörpers aus einem Polymer von Ethylen
oder Propylen besteht und ihre Oberfläche der Einwirkung eines
Fluor enthaltenden Gasgemisches ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Aufweiten des Vorformlings innerhalb der Blasform bis zur An
lage an der Innenkontur der Blasform unter Verwendung eines
gasförmigen Druckmittels erfolgt, welches kein Fluor enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vorformling innerhalb der Blasform unter Verwendung eines iner
ten gasförmigen Druckmittels bis zur Anlage an der Innenkontur
der Blasform aufgeweitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behandlung der inneren Oberfläche des Hohlkörpers mit einem
Fluor enthaltenden Gasgemisch innerhalb der Blasform durchge
führt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Oberfläche des Hohlkörpers mit einem Gasgemisch behan
delt wird, welches Fluor, jedoch keinen Sauerstoff enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Oberfläche des Hohlkörpers mit einem Gasgemisch behan
delt wird, welches Fluor und Sauerstoff enthält.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeich
net, daß in einem ersten Behandlungsschritt die innere Oberflä
che des Hohlkörpers mit einem Gasgemisch behandelt wird, wel
ches Fluor und Sauerstoff enthält und danach in einem zweiten
Behandlungsschritt mit einem Gasgemisch behandelt wird, welches
Fluor, jedoch keinen Sauerstoff, enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Behandlungsschritte unmittelbar aufeinanderfolgend
durchgeführt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen dem ersten Behandlungsschritt und dem zweiten
Behandlungsschritt der Hohlkörper mit einem Inertgas zu Entfer
nen zumindest des Sauerstoffes aus dem Hohlkörper gespült wird.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Fluoranteil im Behandlungsgas während des zweiten Behandlungs
schrittes größer ist als während des ersten Behandlungsschrit
tes.
11. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einwirkungsdauer des Gasgemisches während des zweiten Behand
lungsschrittes länger ist als während des ersten Behandlungs
schrittes.
12. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung mit einem Fluor und Sauerstoff enthaltenden
Gasgemisch bei Temperaturen oberhalb der Kristallitschmelztem
peratur des die innere Schicht (12) bildenden Polymers durchge
führt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 5 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung mit einem Gasgemisch, welches Fluor, jedoch
keinen Sauerstoff enthält, bei Temperaturen unterhalb der
Kristallitschmelztemperatur des die innere Schicht (12) bil
denden Polymers durchgeführt wird.
14. Verfahren zum Herstellen von Hohlkörpern, die wenigstens
überwiegend aus einem thermoplastischen Kunststoffpolymer be
stehen, durch Blasformen eines vorzugsweise schlauchförmigen
Vorformlings, dessen Wandung zumindest in Teilbereichen als La
minat (10) ausgebildet ist und dessen Schichten (12, 14, 16,
18, 20, 22, 24, 26, 28) aus zumindest drei unterschiedlichen
Materialien bestehen, von denen wenigstens eine Schicht (18,
20) aus einem Material hergestellt wird, welches zumindest für
bestimmte Substanzen eine merklich geringere Permeabilität auf
weist als wenigstens eine andere Schicht (12, 14, 28) im Lami
nat (10), dadurch gekennzeichnet, daß die innenseitige Schicht
(12) der Wandung des Hohlkörpers aus einem Polymer vorzugsweise
von Ethylen oder Propylen besteht und ihre Oberfläche mit we
nigstens einer polymeren Deckschicht versehen ist, die durch
Plasmapolymerisation aus wenigstens einer unter den jeweiligen
Plasmabedingungen polymerisierbaren Ausgangssubstanz herge
stellt wird.
15. Im Koextrusions-Blasverfahren hergestellter Hohlkörper,
insbesondere Kraftstofftank, der wenigstens überwiegend aus ei
nem thermoplastischen Kunststoffpolymer besteht, wobei die Wan
dung (10) des Hohlkörpers zumindest in Teilbereichen als Lami
nat ausgebildet ist, dessen Schichten (12, 14, 16, 18, 20, 22,
24, 26, 28) aus zumindest drei unterschiedlichen Materialien
hergestellt sind, von denen wenigstens eine Schicht (18, 20)
aus einem Material besteht, welches zumindest für bestimmte
Substanzen eine merklich geringere Permeabilität aufweist als
wenigstens eine andere Schicht (12, 14, 28) im Laminat (10),
dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem Polymer von Ethylen
oder Propylen bestehende innere Schicht des Laminats eine Ober
fläche (30) aufweist, deren Beschaffenheit durch Behandlung mit
einem Fluor enthaltenden Gasgemisch entstanden ist.
16. Behälter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschaffenheit der Oberfläche (30) der inneren Schicht (12)
durch Behandlung mit einem Fluor enthaltenden Gasgemisch, wel
ches keinen Sauerstoff enthält, entstanden ist.
17. Behälter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschaffenheit der Oberfläche (30) der inneren Schicht durch
Behandlung mit einem neben Fluor auch Sauerstoff enthaltenden
Gasgemisch entstanden ist.
18. Behälter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschaffenheit der Oberfläche (30) der inneren Schicht (12)
durch Behandlung zunächst mit einem Gasgemisch, welches Fluor
und Sauerstoff enthält, und danach in einem zweiten
Behandlungsschritt mit einem Gasgemisch, welches Fluor enthält,
jedoch sauerstofffrei ist, entstanden ist.
19. In Koextrusions-Blasverfahren hergestellter Hohlkörper,
insbesondere Kraftstofftank, der wenigstens überwiegend aus ei
nem thermoplastischen Kunststoffpolymer besteht, wobei die Wan
dung (10) des Hohlkörpers zumindest in Teilbereichen als La
minat ausgebildet ist, dessen Schichten (12, 14, 16, 18, 20,
22, 24, 26, 28) aus zumindest drei unterschiedlichen Materia
lien hergestellt sind, von denen wenigstens eine Schicht (18,
20) aus einem Material besteht, welches zumindest für bestimmte
Substanzen eine merklich geringere Permeabilität aufweist als
wenigstens eine andere Schicht (12, 14, 28) im Laminat (10),
dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem Polymer vorzugsweise
von Ethylen oder Propylen bestehende innere Schicht des Lami
nats mit wenigstens einer polymeren Deckschicht versehen ist,
die mittels Niederdruck-Plasmapolymerisation aus wenigstens ei
ner unter den jeweiligen Plasmabedingungen polymerisierbaren
Ausgangssubstanz hergestellt ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4343002A DE4343002C2 (de) | 1993-12-16 | 1993-12-16 | Verfahren zum Herstellen von Hohlkörpern aus einem thermoplastischen Kunststoffpolymer |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE4343002A1 true DE4343002A1 (de) | 1995-06-22 |
DE4343002C2 DE4343002C2 (de) | 1998-02-19 |
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