DE4342731A1 - Elektrochemischer Meßfühler mit einem potentialfrei angeordneten Sensorelement und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Elektrochemischer Meßfühler mit einem potentialfrei angeordneten Sensorelement und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem elektrochemischen Meßfühler nach
der Gattung des Anspruchs 1. Elektrochemische Meßfühler sind
beispielsweise in der sogenannten Fingerbauform ausgeführt, bei der
ein Festelektrolytkörper als geschlossenes Rohr in einem
metallischen Gehäuse dicht festgelegt ist. Bei den Fingersonden
unterscheidet man zwischen den potentialfreien und den
potentialgebundenen Meßfühlern. Bei den potentialgebundenen
Meßfühlern wird die Leiterbahn der äußeren Elektrode mittels eines
elektrisch leitenden Dichtringes mit dem Gehäuse kontaktiert. Bei
den potentialfreien Meßfühlern wird jeder Elektrodenanschluß direkt
einem Steuergerät zugeführt, so daß keine elektrische Kontaktierung
mit dem Gehäuse erlaubt ist. Eine Dichtung zwischen
Festelektrolytkörper und Gehäuse muß in beiden Fällen realisiert
sein.
Aus der DE-OS 25 04 206 ist ein potentialfreier Meßfühler bekannt,
bei dem mehrere elektrisch isolierende, keramische Dichtringe aus
Sinterkorund mit < 90% Al₂O₃ verwendet werden, die einen
hermetisch dichten, elektrisch isolierten Verbund zwischen
Festelektrolytkörper und dem metallischen Gehäuse schaffen. Eine
solche Abdichtung ist konstruktiv sehr aufwendig und wegen der
mehrfachen parallelen Abdichtung mit drei Dichtringen auch relativ
risikoreich.
Ferner ist aus der DE-OS 26 19 746 bereits bekannt, zur Vermeidung
korrosiver Angriffe, insbesondere in den Bereichen niedrigerer
Temperatur, die Leiterbahn auf dem Festelektrolytkörper mit einer
Glasur abzudecken.
Der erfindungsgemäße Meßfühler mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß zur Abdichtung des
Sensorelements im Gehäuse Dichtelemente einsetzbar sind, die
elektrisch leitend sind, wie beispielsweise ein Metalldichtring oder
ein Graphitdichtring bzw. ein Graphitpaket. Durch den Einsatz dieser
kompakten Dichtungen wird vermieden, daß Abgas, Wasser und/oder
Kraftstoff in das Innere des Sensorelements gelangen kann. Die
isolierende Schicht besitzt eine hohe mechanische Festigkeit gegen
Druckspitzen, die durch den Dichtring beim Fügeprozeß entstehen. Das
erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß es in den
Fertigungsprozeß von Sensorelementen integrierbar ist. Die
Auftragsverfahren der isolierenden Schicht sind in bewährter Technik
möglich, z. B. Aufrollen, Spritzen einer Suspension, Flammspritzen,
Plasmaspritzen, Drucken oder ähnlichem.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des
erfindungsgemäßen Meßfühlers und des erfindungsgemäßen Verfahrens
möglich. Eine besonders gute elektrische Isolation wird erreicht,
wenn die elektrisch isolierende Schicht aus einem oxidkeramischen
Material und einem Erdalkalisilikat gebildet wird. Mit einer
thermischen Nachbehandlung wird aus dem Gemisch eine keramisch
gefüllte Glasur erzeugt.
Um das Eindringen des glasbildenden Materials in das Material des
elektrisch leitenden Anschlusses zu vermeiden, ist es zweckmäßig,
unter der isolierenden Schicht zumindest im Bereich des elektrisch
leitenden Anschlusses eine Zwischenschicht anzuordnen, welche
vorzugsweise aus dem Material des Festelektrolytkörpers besteht. Die
Materialien der isolierenden Schicht bieten einen hohen
Isolationswiderstand bei hohen Anwendungstemperaturen im Vergleich
zu Schichten aus Festelektrolytmaterial. Die eingesetzten Rohstoffe
stehen kostengünstig zur Verfügung.
Zur Verhinderung beziehungsweise Abminderung von Druckspitzen eines
Dichtelements, zum Beispiel eines metallischen Dichtrings, auf die
isolierende Schicht ist es ferner besonders vorteilhaft, zumindest
im Bereich des Dichtrings die isolierende Schicht mit einer
Abdeckschicht zu versehen. Dadurch werden Rißbildungen in der
isolierenden Schicht vermieden, die sonst die Isolationswirkung und
Festigkeit der isolierenden Schicht negativ beeinflussen. Außerdem
wirkt die eingesetzte Abdeckschicht als Diffusionsbarriere für
störende Kationen, zum Beispiel Schwermetallkationen, wie Cu⁺,
Cu2+, Fe2+, die vom Dichtelement (zum Beispiel Cu-beschichteter
Stahldichtring) ausgehen und in der isolierenden Schicht eine
gewisse elektrische Leitfähigkeit hervorrufen können und somit die
Isolationswirkung zumindest bei hohen Temperaturen zunichte machen
können.
Durch Kosintern der isolierenden Schicht beziehungsweise der
weiteren aufgebrachten Schichten zusammen mit dem
Festelektrolytkörper läßt sich der Verfahrensablauf besonders
effizient in den Fertigungsprozeß integrieren. Die isolierende
Schicht besitzt außerdem eine hervorragende Haftung, welche
insbesondere durch die Kosinterung zustande kommt. Eine weitgehend
angepaßte thermische Ausdehnung der isolierenden Schicht an das
Material des Festelektrolytkörpers wirkt sich zusätzlich positiv auf
die Schichthaftung aus. Die dichte, isolierende Schicht schützt
ferner den Festelektrolytkörper vor hydrothermalen Angriffen,
insbesondere im Niedertemperaturbereich (150 bis 300°C). Dadurch
wird die Gefügestabilität des Festelektrolytkörpers verbessert.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den
abgasseitigen Teil eines Meßfühlers sowie die Fig. 2, 3 und 4
Ausführungsbeispiele einer vergrößerten Dichtzone X gemäß Fig. 1.
Der in Fig. 1 dargestellte elektrochemische Meßfühler 10 hat ein
metallisches Gehäuse 11, das an seiner Außenseite ein
Schlüsselsechskant 12 und ein Gewinde 13 als Befestigungsmittel für
den Einbau in ein nicht dargestelltes Meßgasrohr aufweist. Das
Gehäuse 11 hat eine Längsbohrung 18 mit einem Dichtsitz 19, welcher
einen Dichtring 20 trägt. Auf dem mit dem Dichtring 20 versehenen
Dichtsitz 19 liegt ein Sensorelement 14 mit einer an einem
wulstförmigen Kopf 15 ausgebildeten Schulter 16 auf. Am
wulstförmigen Kopf 15 des Sensorelements 14 bildet sich zwischen
Dichtring 20 und Sensorelement 14 eine sensorelementseitige
Dichtfläche 22 aus. Der Dichtsitz 19 bildet seinerseits eine
gehäuseseitige Dichtfläche. Die sich am Dichtring 20 ausbildende
Dichtzone X ist in den Fig. 2 bis 4 vergrößert dargestellt.
Das Sensorelement 14 ist im vorliegenden Beispiel eine an sich
bekannte Sauerstoffsonde, die bevorzugterweise für das Messen des
Sauerstoffpartialdrucks in Abgasen Verwendung findet. Das
Sensorelement 14 hat einen rohrförmigen Festelektrolytkörper 23,
dessen meßgasseitiger Endabschnitt mittels eines Bodens 24
verschlossen ist. Auf der dem Meßgas ausgesetzten Außenseite ist auf
dem Festelektrolytkörper 23 eine schichtförmige, gasdurchlässige
Meßelektrode 25 und auf der dem Innenraum zugewandten Seite eine
einem Referenzgas, z. B. Luft, ausgesetzte, gasdurchlässige und
schichtförmige Referenzelektrode 26 angeordnet. Die Meßelektrode 25
wird mit einer Meßelektroden-Leiterbahn 27 zu einem ersten
Elektrodenkontakt 33 und die Referenzelektrode 26 mit einer
Referenzelektroden-Leiterbahn 28 zu einem zweiten Elektrodenkontakt
34 geführt. Die Elektrodenkontakte 33, 34 befinden sich jeweils auf
einer vom offenen Ende des Festelektrolytkörpers 23 gebildeten
Stirnfläche 36. Über die Meßelektrode 25 und teilweise über die
Meßelektrodenleiterbahn 27 ist eine poröse Schutzschicht 29 gelegt.
Die Leiterbahnen 27, 28 sind vorteilhafterweise als Cermet-Schichten
aufgebaut und ko-gesintert.
Das meßgasseitig aus der Längsbohrung 18 des Gehäuses 11
herausragende Sensorelement 14 ist mit Abstand von einem Schutzrohr
44 umgeben, welches für den Ein- bzw. Austritt des Meßgases
Öffnungen 45 besitzt und am meßgasseitigen Ende des Gehäuses 11
gehalten ist. Der Innenraum des Sensorelements 14 ist beispielsweise
durch ein stabförmiges Heizelement 40 ausgefüllt, welches nicht
dargestellt meßgasfern arretiert und mit Leitungsanschlüssen
versehen ist.
Auf dem ersten Elektrodenkontakt 33 liegt ein erstes Kontaktteil 38
und auf dem zweiten Elektrodenkontakt 34 ein zweites Kontaktteil 39
auf. Die Kontaktteile 38, 39 sind so geformt, daß sie am
rohrförmigen Heizelement anliegen und mit einem
Meßelektroden-Anschluß 41 und einem Referenzelektroden-Anschluß 42
kontaktiert sind. Die Anschlüsse 41, 42 werden mit nicht
dargestellten Anschlußkabeln kontaktiert und nach außen zu einem
Meß- oder Steuergerät geführt.
In der Längsbohrung 18 des Gehäuses 11 ist ferner eine Isolierhülse
43 eingebracht, welche bevorzugt aus einem keramischen Material
besteht. Mit Hilfe eines nicht dargestellten mechanischen Mittels
wird die Isolierhülse 43 auf die Kontaktteile 38, 39 gedrückt,
wodurch die elektrische Verbindung zu den Elektrodenkontakten 33 und
34 erzeugt wird.
Zur Realisierung einer elektrisch isolierenden und gasdichten
Befestigung des Sensorelements 14 im Gehäuse 11 sitzt die am
wulstförmigen Kopf 15 ausgebildete Schulter 16 mittels des
Dichtrings 20 auf dem Gehäuse 11 auf. Um den Innenraum des
Sensorelements 14 abzudichten, eignet sich als Material für den
Dichtring 20 insbesondere Metall oder Graphit. Diese Materialien
sind wegen ihrer hohen Verdichtung besonders gas-, wasser- und
kraftstoffundurchlässig. Zweckmäßig ist ein Stahl-Dichtring mit
beispielsweise einer 10 Mikrometer Kupferbeschichtung oder mit einer
20 Mikrometer Nickelbeschichtung.
Eine deutlichere Darstellung der Dichtzone X zwischen dem
Sensorelement 23 und dem Gehäuse 11 geht jeweils aus den Fig. 2
bis 4 hervor. Voraussetzung für den Einsatz eines elektrisch
leitenden Dichtringes 20 ist jedoch, daß das Sensorelement 14
potentialfrei gegenüber dem metallischen Gehäuse 11 ist. Dazu wird
in einem ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 die Leiterbahn 27,
insbesondere im Bereich der sensorelementseitigen Dichtfläche 22 mit
einer elektrisch isolierenden Schicht 21 bedeckt. Die isolierende
Schicht 21 besitzt eine Schichtdicke von 20 bis 100 Mikrometer. Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die isolierende Schicht 21 über
den gesamten Bereich der Leiterbahn 27 und um den Umfang des
Festelektrolytkörpers 23 gezogen, der dem Gehäuse 11 benachbart ist.
Es ist aber genauso denkbar, die isolierende Schicht 21 nur auf den
Bereich der Dichtfläche 22 zu beschränken bzw. die isolierende
Schicht 21 meßgasseitig bis hin zur Schutzschicht 29 auszudehnen,
was vorteilhaft ist, da dadurch Nebenschlüsse durch Ruß- und/oder
andere leitfähige Ablagerungen aus dem Abgas vermeidbar sind, wenn
die Schutzschicht ausreichend elektrisch isolierend ist, wie zum
Beispiel plasmagespritzter Mg-Spinell.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 besteht darin, die
Leiterbahnen 27 mit einer Zwischenschicht 30, vorzugsweise aus dem
Material des Festelektrolytkörpers, zu überziehen und über die
Zwischenschicht 30 die isolierende Schicht 21 gemäß dem bereits
beschriebenen Ausführungsbeispiel zu legen, wobei die
Zwischenschicht 30 dabei zweckmäßigerweise ebenfalls ko-gesintert
ist. Die Zwischenschicht 30 hat hierbei die Funktion, daß das
glasbildende Material der isolierenden Schicht 21 nicht in das
Material der Leiterbahn 27 eindiffundiert und so die Leitfähigkeit
der Leiterbahn 27 beeinflußt.
Das Material der isolierenden Schicht 21 wird so gewählt, daß es den
Druckkräften des Dichtringes 20 standhält, die beim Fügen des
Sensorelements 14 im Gehäuse 11 auftreten, und daß es darüber hinaus
Anwendungstemperaturen im Bereich der Fügestelle mindestens bis zu
700°C verträgt. Dies wird dadurch erreicht, daß ein kristallines,
nichtmetallisches Material in homogener Verteilung ein tragendes
Stützgerüst in einer Glasurschicht bildet und die
Transformationstemperatur der Glasphase oberhalb der
Anwendungstemperatur liegt.
Der spezifische elektrische Widerstand des kristallinen,
nichtmetallischen Materials hat vorteilhaft mindestens den 10-fachen
Wert des spezifischen elektrischen Widerstands des
Festelektrolytkörpers. Als Material kommen in Frage: Al₂O₃,
Mg-Spinell, Forsterit, MgO-stabilisiertes ZrO₂, CaO- und/oder
Y₂O₃-stabilisiertes ZrO₂ mit geringen Stabilisator-Gehalten,
vorteilhaft mit maximal 2/3 des Stabilisatoroxids der
Vollstabilisierung, nichtstabilisiertes ZrO₂ oder HfO₂ oder ein
Gemisch dieser Stoffe.
Als glasbildendes Material wird ein Erdalkalisilikat, beispielsweise
Ba-Al-Silikat eingesetzt. Das Ba-Al-Silikat hat beispielsweise einen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten von 8.5×10-6 K-1. Das
Barium kann bis zu 30 Atom-% durch Strontium ersetzt werden.
Das Erdalkalisilikat kann als vorgeschmolzene Glasfritte oder als
Glasphase-Rohstoffmischung eingebracht werden, wobei letztere
vorteilhaft zum größeren Anteil in einem Kalzinationsprozeß von
Kristallwasser, Karbonat oder anderem Glühverlust befreit wird. Der
Glasfritte wird vorteilhaft ein geringer Anteil (< 10 Gew.-%) einer
glasbildenden Rohstoffmischung zugeführt. Das Materialgemisch darf
elektrisch leitende Verunreinigungen nur bis zu maximal 1 Gew.-%
enthalten. Dies betrifft besonders Na₂O, K₂O, Fe₂O₃, TiO₂,
Cu₂O o. ä. halbleitender Oxide. Vorzugsweise liegt der Gehalt an
elektrisch leitenden Verunreinigungen unter 0,2 Gew.-%.
Ein drittes Ausführungsbeispiel geht aus Fig. 4 hervor, bei dem
über der elektrisch isolierende Schicht 21 im Bereich der
sensorelementseitigen Dichtfläche 22 eine Abdeckschicht 31
angeordnet ist, so daß der Dichtring 20 sensorelementseitig an der
Abdeckschicht 31 anliegt. Die sich sensorelementseitig
anschließenden Schichten entsprechen dem Ausführungsbeispiel in
Fig. 1. Es ist aber genauso denkbar, die sensorelementseitigen
Schichten gemäß dem Ausführungsbeispiel in Fig. 3 auszuführen. Die
Abdeckschicht 31 ist eine dichte keramische Schicht, welche
vorzugsweise aus dem Material des Festelektrolytkörpers 23,
beispielsweise aus yttriumstabilisertem ZrO₂. Zur Erzeugung einer
dichten Schicht wird der Flußmittelanteil des keramischen
Ausgangsmaterials kleiner 10 Prozent gewählt, wobei keine
Flußmittelzugabe die dichteste Schicht erzeugt. Die Abdeckschicht 31
selbst muß keinen Isolationswiderstand haben, sondern kann vielmehr
eine merkliche Elektronen- und/oder Ionenleitfähigkeit aufweisen. Im
Falle einer elektrischen Leitfähigkeit darf die Abdeckschicht 31 die
isolierende Schicht 21 nicht überlappen. Die Schichtdicke der
Abdeckschicht 31 liegt zweckmäßigerweise zwischen 10 und 50
Mikrometer. Als vorteilhaft hat sich ferner herausgestellt, den
thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Abdeckschicht 31 auf
ungefähr ±2×10-6 K-1 an den thermischen Ausdehnungskoeffizienten
des Festelektrolyten anzupassen.
Nachfolgend werden verschiedene Beispiele für die Zusammensetzung
und die Herstellung der isolierenden Schicht 21 und der
Abdeckschicht 31 beschrieben:
Zusammensetzung der anorganischen Rohstoff-Mischung:
60 Gew.-% Tonerde (99,5 Gew.-% Al₂O₃, <0,1 Gew.-% Na₂O), spezifische Oberfläche 15 m²/g
40 Gew.-% Ba-Al-Silikat-Glaspulver (53 Gew.-% BaO, 5 Gew.-% Al₂O₃,
42 Gew.-% SiO₂, spezifische Oberfläche 5 m²/g).
60 Gew.-% Tonerde (99,5 Gew.-% Al₂O₃, <0,1 Gew.-% Na₂O), spezifische Oberfläche 15 m²/g
40 Gew.-% Ba-Al-Silikat-Glaspulver (53 Gew.-% BaO, 5 Gew.-% Al₂O₃,
42 Gew.-% SiO₂, spezifische Oberfläche 5 m²/g).
Die Rohstoffe werden in einer Kugelmühle mit 90%
Al₂O₃-Mahlkugeln zwei Stunden homogenisiert und aufgemahlen.
Danach wird ein wäßriger Schlicker angesetzt mit 500 g
Rohstoff-Mischung aus Tonerde und Ba-Al-Silikatglas, 500 ml
destilliertem Wasser und 25 ml 10%ige wäßriger
Polyvinylalkohol-Lösung. Der Schlicker wird in einer Kugelmühle mit
90% Al₂O₃-Mahlkugeln bei einer Mahldauer von 1,5 Stunden
gemahlen.
Auf den bei 1000°C vorgesinterten Festelektrolytkörper 23 aus
teilstabilisiertem ZrO₂ (5 Mol-% Y₂O₃) wird im Bereich der
isolierenden Schicht 21 gemäß Fig. 1 der Schlicker mittels
Aufpinseln aufgebracht. Danach wird der Schlicker zusammen mit dem
Festelektrolytkörper 23 ca. 3 Stunden bei 1450 bis 1500°C
ko-gesintert, so daß sich die isolierende Schicht gemäß Fig. 1
ausbildet. Zur Montage des Meßfühlers wird das Sensorelement 14 auf
den Dichtring 20 aufgesetzt. Der Isolationswiderstand bei einer
Dichtringtemperatur von 500°C liegt bei dieser Ausführungsform über
300 kOhm. Vergleichsweise liegt der Isolationswiderstand eines
Sensorelements 14, das nur mit einer Beschichtung aus einem mit
5 Mol-% Y₂O₃ partiell stabilisierten ZrO₂ im Bereich der
Dichtzone 22 versehen wurde, bei 500°C Dichtringtemperatur unter
5 kOhm.
Dieses Beispiel unterscheidet sich gegenüber der Rohstoffmischung in
Beispiel 1 dadurch, daß anstelle der 40 Gew.-%
Ba-Al-Silikat-Glaspulver folgende Zusammensetzung gewählt wird:
38 Gew.-% Ba-Al-Silikat-Glaspulver,
1 Gew.-% Kaolin,
1 Gew.-% Bariumkarbonat (BaCO₃, chemisch rein),
Isolationswiderstand <300 kOhm.
38 Gew.-% Ba-Al-Silikat-Glaspulver,
1 Gew.-% Kaolin,
1 Gew.-% Bariumkarbonat (BaCO₃, chemisch rein),
Isolationswiderstand <300 kOhm.
Die Zusammensetzung der Rohstoffmischung unterscheidet sich
gegenüber dem Beispiel 1 dadurch, daß anstelle des
Ba-Al-Silikat-Glaspulvers folgende Bestandteile eingesetzt werden:
40 Gew.-% eines Kalzinats aus:
11 Gew.-% Kaolin,
34 Gew.-% Quarz (99% SiO₂ und
55 Gew.-% BaCO₃ (chemisch rein) eingesetzt werden.
40 Gew.-% eines Kalzinats aus:
11 Gew.-% Kaolin,
34 Gew.-% Quarz (99% SiO₂ und
55 Gew.-% BaCO₃ (chemisch rein) eingesetzt werden.
Die Bestandteile werden in einer Kugelmühle mit 90%
Al₂O₃-Mahlkugeln zwei Stunden aufgemahlen und als Schüttgut in
Korundkapseln in oxidierender Atmosphäre bei 1000°C zwei Stunden
kalziniert und anschließend erneut wie erwähnt aufgemahlen.
Isolationswiderstand <300 kOhm.
Isolationswiderstand <300 kOhm.
Die Zusammensetzung der Rohstoffmischung unterscheidet sich
gegenüber Beispiel 1 und Beispiel 3 wie folgt:
70 Gew.-% Tonerde und 30 Gew.-% Kalzinat,
Isolationswiderstand <300 kOhm.
70 Gew.-% Tonerde und 30 Gew.-% Kalzinat,
Isolationswiderstand <300 kOhm.
Wie Beispiel 4, jedoch anstelle der Tonerde mit:
70 Gew.-% partiell stabilisiertes ZrO₂ mit 3,5 Gew.-% MgO (35% monoklin),
spezifische Oberfläche 7 m²/g,
Isolationswiderstand <20 kOhm.
70 Gew.-% partiell stabilisiertes ZrO₂ mit 3,5 Gew.-% MgO (35% monoklin),
spezifische Oberfläche 7 m²/g,
Isolationswiderstand <20 kOhm.
Wie Beispiel 3, jedoch mit:
50 Gew.-% Tonerde,
50 Gew.-% Kalzinat,
Isolationswiderstand <300 kOhm.
50 Gew.-% Tonerde,
50 Gew.-% Kalzinat,
Isolationswiderstand <300 kOhm.
Wie Beispiel 3, jedoch mit:
85 Gew.-% Tonerde,
15 Gew.-% Kalzinat,
Isolationswiderstand <200 kOhm.
85 Gew.-% Tonerde,
15 Gew.-% Kalzinat,
Isolationswiderstand <200 kOhm.
Die Zusammensetzung der Rohstoffmischung entspricht dem Beispiel 6.
Jedoch wird hierbei der Schlicker mittels einer Glasierpistole auf
den bei 1450 bis 1500°C fertig dicht gesintertem
Festelektrolytkörper aufgespritzt. Die isolierende Schicht wird
anschließend zwei Stunden bei 1300 bis 1350°C in oxidierender
Atmosphäre eingesintert.
Isolationswiderstand <100 kOhm.
Isolationswiderstand <100 kOhm.
Die Zusammensetzung entspricht Beispiel 7, wobei die Tonerde hierbei
folgende Bestandteile enthält:
99,3% Al₂O₃, 0,3% Na₂O,
spezifische Oberfläche 2,5 m²/g,
Isolationswiderstand <100 kOhm.
99,3% Al₂O₃, 0,3% Na₂O,
spezifische Oberfläche 2,5 m²/g,
Isolationswiderstand <100 kOhm.
Die Zusammensetzung entspricht dem Beispiel 6, jedoch anstelle der
Tonerde folgende Bestandteile:
50 Gew.-% moniklines Zirkonoxidpulver ohne Stabilisatorzusatz (99,5% ZrO₂ + HfO₂)
spezifische Oberfläche 8,5 m²/g,
Isolationswiderstand <100 kOhm.
50 Gew.-% moniklines Zirkonoxidpulver ohne Stabilisatorzusatz (99,5% ZrO₂ + HfO₂)
spezifische Oberfläche 8,5 m²/g,
Isolationswiderstand <100 kOhm.
Die Zusammensetzung entspricht dem Beispiel 3, jedoch anstelle der
Tonerde mit folgenden Bestandteilen:
60 Gew.-% Mg-Spinell-Pulver (MgOAl₂O₃) mit <0,5 Gew.-% freies MgO und <0,1 Gew.-% Na₂O,
spezifische Oberfläche 8 m²/g,
Isolationswiderstand <300 kOhm.
60 Gew.-% Mg-Spinell-Pulver (MgOAl₂O₃) mit <0,5 Gew.-% freies MgO und <0,1 Gew.-% Na₂O,
spezifische Oberfläche 8 m²/g,
Isolationswiderstand <300 kOhm.
Das Auftragen der isolierenden Schicht 21 auf den
Festelektrolytkörper 23 erfolgt wie in Beispiel 1 beschrieben. Die
isolierende Schicht 21 wird im Umluftofen bei beispielsweise 1200°C
etwa eine Stunde getrocknet. Danach wird die Abdeckschicht 31 aus
teilstabilisiertem Zirkonoxid mit 5 Mol-% Y₂O₃ aufgebracht. Zur
Herstellung der Abdeckschicht 31 werden im Stand der Technik an sich
bekannte Spritzsuspensionen oder Druckpasten verwendet, wobei die
Abdeckschicht 31 im vorliegenden Beispiel aufgepinselt wird.
Abschließend wird der Festelektrolytkörper 23 mit den Elektroden und
den Elektrodenleiterbahnen, der isolierenden Schicht 21 und der
Abdeckschicht 31 bei 1450° bis 1500°C drei Stunden ko-gesintert.
Die Herstellung der isolierenden Schicht 21 erfolgt wie in Beispiel
12, jedoch anstelle des Trocknungsprozesses wird ein Vorsintern des
Festelektrolytkörpers 23 und der Isolationsschicht 21 bei etwa
1000°C durchgeführt. Anschließend wird die Abdeckschicht 31
aufgetragen und eine Ko-Sinterung gemäß Beispiel 12 durchgeführt.
Die Herstellung erfolgt gemäß Beispiel 13, jedoch besteht hierbei
die isolierende Schicht 21 aus 50 Gewichtsteilen Tonerde und 50
Gewichtsteilen Ba-Al-Silikat-Pulver.
Die isolierende Schicht 21 besteht aus dem Material gemäß Beispiel
1. Nach dem Auftragen der isolierenden Schicht 21 wird eine
Co-Sinterung durchgeführt. Danach erfolgt das Auftragen der
Abdeckschicht 31 aus Fosterit-Pulver mittels eines
Flammspritzverfahrens. Anschließend wird eine Temperung von zwei
Stunden bei 1300°C durchgeführt.
Die Herstellung der isolierenden Schicht 21 erfolgt gemäß Beispiel
15. Die Abdeckschicht 31 besteht hierbei aus Magnesiumspinell und
wird im Plasmaspritzverfahren ohne anschließende Temperung
aufgebracht. Die Schichtstärke der Abdeckschicht 31 wird hierbei
zweckmäßigerweise mit 10 Mikrometer gewählt.
Die Zusammensetzung der Rohstoffmischung der isolierenden Schicht 21
entspricht hierbei dem Beispiel 6. Der Schlicker wird gemäß Beispiel
8 mittels einer Glasierpistole auf den bei 1450° bis 1500°C fertig
gesinterten Festelektrolytkörper 23 aufgespritzt. Die isolierende
Schicht 21 wird danach zwei Stunden bei 1300°C in oxidierende
Atmosphäre eingesintert. Anschließend erfolgt die Herstellung der
Abdeckschicht 31 gemäß Beispiel 16.
Claims (23)
1. Elektrochemischer Meßfühler zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes
von Gasen, insbesondere zur Bestimmung des Sauerstoffgehalts in
Abgasen von Verbrennungsmotoren, mit einem potentialfrei
angeordneten Sensorelement, welches einen sauerstoffionenleitenden
Festelektrolytkörper, vorzugsweise in Form eines einseitig
geschlossenen Rohres, und Elektroden mit elektrisch leitenden
Anschlüssen aufweist, wobei das Sensorelement mit einem Dichtring in
ein metallisches Gehäuse eingesetzt ist und zumindest ein dem
Gehäuse zugekehrter, elektrisch leitender Anschluß mittels einer
elektrisch isolierenden Schicht im Bereich des Dichtrings gegenüber
dem Gehäuse elektrisch isoliert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
isolierende Schicht (21) aus einem Gemisch eines kristallinen,
nichtmetallischen Materials und eines glasbildenden Materials
gebildet ist, derart, daß sich bei Erhitzung eine mit dem
kristallinen, nichtmetallischen Material gefüllte Glasur ausbildet.
2. Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eines der
beiden Materialien jeweils mindestens 10 Vol.-% des Gemischs ausmacht.
3. Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
kristalline, nichtmetallische Material aus Al₂O₃, Mg-Spinell,
Forsterit, MgO-stabilisiertem ZrO₂, CaO- und/oder
Y₂O₃-stabilisiertem ZrO₂, nichtstabilisiertem ZrO₂ oder
HfO₂ oder einem Gemisch dieser Stoffe besteht.
4. Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
isolierende Schicht (21) einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
aufweist, der zumindest annähernd an den thermischen
Ausdehnungskoeffizienten des Materials des Festelektrolytkörpers
(23) angepaßt ist.
5. Meßfühler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
kristalline, nichtleitende Material einen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten von <6×10-6 K-1, vorzugsweise
<7×10-6 K-1 aufweist.
6. Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
glasbildende Material ein Erdalkalisilikatglas ist.
7. Meßfühler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Erdalkalisilikatglas ein Barium-Aluminium-Silikatglas ist.
8. Meßfühler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bis zu
30 Atom-% Barium durch Strontium substituiert sind.
9. Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
im Bereich des elektrisch isolierenden Abschnitts (27) eine
Zwischenschicht (30) zwischen dem elektrisch leitenden Anschluß (27)
und der isolierenden Schicht (21) angeordnet ist.
10. Meßfühler nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zwischenschicht (30) aus dem Material des Festelektrolytkörpers (23)
besteht.
11. Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
elektrisch isolierende Schicht (21) zumindest im Bereich des
Dichtrings (20) um den Festelektrolytkörper (23) gelegt ist.
12. Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
isolierende Schicht (21) bis an eine die Meßelektrode (25)
bedeckende Schutzschicht (29) heranreicht.
13. Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schichtdicke der isolierenden Schicht (21) 10 bis 100 Mikrometer
beträgt.
14. Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
im Bereich des Dichtrings (20) über die isolierende Schicht (21)
eine Abdeckschicht (31) gelegt ist, die mechanische Druckkräfte des
Dichtrings (20) aufzunehmen vermag.
15. Meßfühler nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckschicht (31) eine dichte keramische Schicht ist, deren
Material vor dem Sintern ein Flußmittel von weniger als 10%
zugesetzt ist.
16. Meßfühler nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das
Material der Abdeckschicht (31) aus dem Material des
Festelektrolytkörpers (23) besteht.
17. Meßfühler nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dicke der Abdeckschicht (31) 10 bis 50 Mikrometer beträgt.
18. Verfahren zur Herstellung eines potentialfrei angeordneten
Sensorelements für einen Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das aus dem kristallinen, nichtleitenden
Material und dem glasbildenden Material bestehende Gemisch der
isolierenden Schicht einer thermischen Behandlung oberhalb der
Schmelztemperatur des glasbildenden Materials aus gesetzt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das
glasbildende Material als vorgeschmolzene Glasfritte in das Gemisch
eingebracht wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Glasfritte mit einem Zusatz einer glasbildenden Rohstoffmischung
<10% eingesetzt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das
glasbildende Material als Mischung von glasbildenden Rohstoffen in
das Gemisch eingebracht wird.
22. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
glasbildenden Rohstoffe zu einem Anteil von <90% in einem
Kalzinationsprozeß von Kristallwasser, Karbonat o. ä. Glühverlusten
befreit werden.
23. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
thermische Behandlung der isolierenden Schicht (29) durch Ko-Sintern
mit dem Festelektrolytkörper (23) erfolgt.
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