-
Die
Erfindung betrifft einen elektrochemischen Messfühler gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines elektrochemischen Messfühlers gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 14.
-
Die
Erfindung betrifft das Gebiet der elektrochemischen Gassensoren
mit sauerstoffionenleitenden Festelektrolyten. Insbesondere betrifft
sie Gassensoren mit einem Sensorelement, welches ein sauerstoffionenleitendes
Festelektrolytrohr und wenigstens eine dem zu messenden Gas ausgesetzte Messelektrode
und eine Referenzelektrode mit jeweils zugehörigen Anschlussleitern aufweisen,
wobei das Sensorelement mit einem Dichtring in ein metallisches
Gehäuse
eingesetzt ist. Üblicherweise
wird beim Einbau in das Gehäuse
das Sensorelement im Bereich des Dichtrings mit einem Druck gegen
eine entsprechende Sitzfläche
des Gehäuses
beaufschlagt, so dass durch Druckbeaufschlagung eine gasdichte Abdichtung
erfolgt.
-
Regelmäßig besteht
aus Gründen
der Vermeidung von Signalstörungen
die Notwendigkeit, das Sensorelement potentialfrei in das metallische
Gehäuse
einzubringen. Dazu ist es nötig,
dass im Bereich des – wegen
der hohen Arbeitstemperatur von gattungsgemäßen Sensoren in der Regel metallischen – Dichtringes
kein elektrischer Kontakt zwischen den Anschlussleitern und dem
Dichtring besteht. Bei der einfachsten Anordnung der Anschlussleiter
auf der Außenfläche des
Sensorelementes ist dies ohne aufwändige Zusatzmaßnahmen
nicht zu erreichen.
-
Eine
mögliche
Lösung
bei einem gattungsgemäßen Gassensor
ist in der
EP 0 701
125 A2 beschrieben. Dort sind die auf der Außenseite
des Festelektrolytrohres angeordneten Messelektroden mit Leiterbahnen
verbunden, die durch Bohrungen in der Rohrwand des Festelektrolytrohres
so in dessen Inneres geführt
sind, dass im Bereich des Dichtringes die Leiterbahn im Inneren
des Festelektrolytrohres verläuft.
-
Nachteilig
an dieser Lösung
ist es, dass die Bohrungen in der Rohrwand des Festelektrolyten, durch
die die Leiterbahnen ins Innere geführt werden, nur sehr schwer
wieder nachträglich
gasdicht und temperaturbeständig
abgedichtet werden können.
In der Herstellung eines solchen Sensors tritt dabei ein erhöhter Ausschuss
auf, so dass die Herstellung insgesamt schwierig, aufwändig, teuer
und nicht sehr zuverlässig
ist.
-
-
Bei
dem Sensor nach
DE 44 00 370 ist
die außenliegende
Leiterbahn, welche die außenliegende
Messelektrode elektrisch kontaktiert, im Bereich des Dichtringes
mit einer elektrisch isolierenden Schicht bedeckt. Diese wird nach
dem Vorsintern des Sensorelementes in einem nachgelagerten Arbeitsgang
auf das vorgesinterte Sensorelement aufgebracht und anschließend zusammen
mit dem Sensorelement fertiggesintert.
-
Dies
erfordert einen zusätzlichen,
nachgelagerten Schritt beim Herstellungsverfahren und führt eine
zusätzliche
Schichtung unterschiedlicher Materialien in den Sensoraufbau ein.
Beides zusammen macht die Herstellung der Sensoren aufwändig und kompliziert.
-
Auch
die
DE 43 42 731 A1 zeigt
einen Sensor, bei dem der Anschlussleiter im Bereich des Dichtrings
durch eine Isolationsschicht bedeckt ist. Die Leiterbahn wird auf
das Festelektrolytrohr aufgebracht und anschließend mit einer Isolationsschicht bedeckt.
Die isolierende Deckschicht kann dabei aus demselben Festelektrolytmaterial
wie das Festelektrolytrohr hergestellt sein.
-
Bei
dem in der
DE 196
15 866 A1 beschriebenen Sensor wird die Leiterbahn mit
einer glasartigen isolierenden Schicht bedeckt, die in zwei Bereiche
aufgeteilt ist, und die potentialfreie und gasdichte Einbringung
in das metallische Gehäuse
erfolgt über eine
Pulverdichtung.
-
Auch
hier ist ein zusätzlicher,
nachgelagerter Schritt beim Herstellungsverfahren notwendig und eine
zusätzliche
Schichtung unterschiedlicher Materialien in den Sensorauf bau eingeführt. Darüber hinaus
macht das Herstellen der Pulverdichtung den Sensor zusätzlich teuer.
-
Im
Lichte des vorbekannten Standes der Technik ist es daher die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein Sensorelement für einen gattungsgemäßen Gassensor
zu schaffen, bei dem der potentialfreie Einbau in ein metallisches
Gehäuse
in gasdichter Ausführung
einfach und zuverlässig
bewirkt werden kann.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
einen gattungsgemäßen Messfühler mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
-
Erfindungsgemäß also verläuft der
die Messelektrode kontaktierende Anschlussleiter wenigstens im Bereich
des Dichtringes in axialer Richtung im Inneren der Wand des Festelektrolytrohres
und in radialer Richtung von dem Dichtschalter entfernt.
-
Dadurch
ist weder eine zusätzliche
isolierende Schicht auf der Außenseite
des Sensorelementes erforderlich, und der Festelektrolyt-Rohrkörper bleibt unversehrt.
Die Außenfläche des
Sensorelementes bleibt unversehrt, so dass die Ausbeute an funktionsfähigen Sensorelementen
bei der Herstellung sehr groß ist.
Die Dichtfläche
an dem Sensorelement im Bereich des Dichtrings bleibt unberührt von
dem Anschlußleiter.
Sie bleibt insbesondere gleichmäßig und
glatt, ohne störende
Erhebungen. Somit kann der Dichtring sich gleichmäßig an das
Sensorelement andrücken,
es kommt zu keinen Lecks und ein hoher Anpressdruck kann aufgebracht
werden, ohne dass es zu mechanischen Spannungen und damit möglichen
Beschädigungen
des Sensorelementes kommt. Ein hoher Anpressdruck kann aufgebracht werden
und eine hohe Dichtigkeit wird erreicht. Der gasdichte und potentialfreie
Einbau des Sensorelementes in ein metallisches Gehäuse kann
somit auf einfache und zuverlässige
Weise durch eine im Stand der Technik bekannte, einfache druckbeaufschlagte
Dichtung im Kontaktbereich zwischen dem Festelektrolytrohr und dem
Gehäuse
bewirkt werden.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind zwei dem zu
messenden Gas ausgesetzten Messelektroden vorhanden, wobei die die Messelektroden
kontaktierenden Anschlussleiter wenigstens im Bereich des Dichtringes
in axialer Richtung im Inneren der Wand des Festelektrolytrohres verlaufen.
Die beiden Messelektroden können
auf im Prinzip bekannte Art und Weise mit unterschiedlichen Gasempfindlichkeiten
ver sehen werden. Wird beispielsweise die erste Messelektrode aus
Platin und die zweite Messelektrode aus einer Platin/Gold-Legierung
gefertigt, so hat die erste Messelektrode eine hohe Empfindlichkeit
für Sauerstoff,
die zweite Messelektrode eine hohe Empfindlichkeit für unverbrannte Gasbestandteile.
Eine Möglichkeit
zur Herstellung von Messelektroden aus Platin bzw. einer Platin/Gold-Legierung
und deren jeweilige sensorischen Eigenschaften sind in der bereits
erwähnten
EP 0 701 125 A2 beschrieben,
deren diesbezügliche
Offenbarung in die vorliegende Anmeldung einbezogen werden soll.
-
In
besonders vorteilhafter Weise kann das Sensorelement ein auf der
dem Messgas zugewandten Seite einseitig geschlossenes Rohr aus einem sauerstoffionenleitenden
Festelektrolyten sein. Bevorzugt besteht das Festelektrolytrohr
aus stabilisiertem Zirkondioxid.
-
Das
erfindungsgemäße Sensorelement
wird dabei auf vorteilhafte Weise durch eine elektrische Heizpatrone
im Inneren des Festelektrolytrohres auf die für die Funktion des Sensorelementes
erforderliche erhöhte
Arbeitstemperatur im Bereich zwischen etwa 400°C und 800°C gebracht. Es könnten allerdings
auch andere im Stand der Technik bekannte Vorrichtungen zur Erwärmung des
Sensorelementes verwendet werden, wie beispielsweise ein auf den Festelektrolytkörper aufgedruckter
Heizleiter.
-
Bezüglich der
Referenzelektrode sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, dass
diese von dem zu messenden Gas gasdicht isoliert angebracht ist. Das
ist insbesondere dadurch möglich,
dass die Referenzelektrode auf der dem Messgas abgewandten Innenseite
des Festelektrolytrohres angebracht ist und dort in Kontakt mit
der Umgebungsluft steht.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung ist die Referenzelektrode dem zu messenden
Gas ebenfalls ausgesetzt, und der die Referenzelektrode kontaktierende
Anschlussleiter verläuft
wenigstens im Bereich des Dichtringes in axialer Richtung im Inneren
der Wand des Festelektrolytrohres.
-
In
beiden Ausgestaltungsformen der Referenzelektrode kann diese vorteilhafterweise
aus Platin gefertigt sein. Bei einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sensorelementes,
mit dem sowohl Sauerstoff als auch unverbrannte Gasbestandteile
erfasst werden können,
besteht die erste Messelektrode aus Platin, die zweite Messelektrode aus einer
Platin/Gold-Legierung, und die beiden Messelektroden gemeinsame
Referenzelektrode ist auf der Innenseite des Festelektrolytrohres
angebracht und besteht ebenfalls aus Platin. Bei einer weiteren
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensors, bei
der nur unverbrannte Gasbestandteile erfasst werden sollen, besteht
die Messelektrode aus einer Platin/Gold-Legierung, und die Referenzelektrode besteht
aus Platin und ist auf der dem Messgas zugewandten Außenseite
des Festelektrolytrohres angebracht.
-
Eine
vorteilhafte Ausführungsvariante
bezüglich
der geometrischen Anordnung der Messelektroden auf dem Sensorelement
ist dadurch gekennzeichnet, dass die dem zu messenden Gas ausgesetzten
Messelektroden auf in axialer Richtung längserstreckten, in Umfangsrichtung
benachbarten Bereichen der äußeren Mantelfläche des
Festelektrolytrohres angebracht sind. Vorteilhaft ist daran, dass
beide Messelektroden demselben axialen Temperaturgradienten ausgesetzt
sind und dadurch eine gegenseitige Temperaturdrift minimiert wird.
-
Eine
weitere, insbesondere vorteilhafte Ausführungsvariante bezüglich der
geometrisehen Anordnung der Messelektroden auf dem Sensorelement
ist dadurch gekennzeichnet, dass die dem zu messenden Gas ausgesetzten
Messelektroden auf in axialer Richtung benachbarten Bereichen der äußeren Mantelfläche des
Festelektrolytrohres angebracht sind. Bei Verwendung einer innenliegenden elektrischen
Heizpatrone zur Erwärmung
des Festelektrolytrohres stellt sich in axialer Richtung über dem Sensorelement
ein Temperaturgradient ein, mit einem Maximalwert der Temperatur
in der Nähe
der Mitte und niedrigeren Temperaturwerten an den Rohrenden. Andererseits
ist die Empfindlichkeit der Messelektroden auch temperaturabhängig. Daher
kann durch geeignete Anordnung der Messelektroden der axiale Temperaturgradient über der
Sensorrohrwand zur gezielten Steuerung der Empfindlichkeit der Messelektroden
ausgenutzt werden.
-
Die
für unverbrannte
Gasbestandteile empfindliche Messelektrode wird beispielsweise in
einen Bereich niedrigerer Temperatur, etwa in der Nähe des geschlossenen
Endes des Festelektrolytrohres gelegt. Dadurch erhöht sich
deren Empfindlichkeit gegenüber
unverbrannten Gasbestandteilen. Die für die Sauerstoffmessung vorgesehene
Platinelektrode wird dagegen in einen Bereich höherer Temperatur, beispielsweise
im mittle ren Bereich des Sensorelementes, angebracht, wodurch sich
deren Empfindlichkeit für
Sauerstoff erhöht.
-
Die
Anschlussleiter an die Messelektroden können dabei in insbesonders
vorteilhafter Weise aus einer auf und im Kontaktbereich zwischen
dem Festelektrolytrohr und dem Gehäuse in den Pressling des Festelektrolytrohres
angebrachten und beim Sintern des Festelektrolytrohres auf und im
Kontaktbereich zwischen dem Festelektrolytrohr und dem Gehäuse in dieses
eingebrannten Platindickschicht bestehen.
-
Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Messelektroden auf der dem
Messgas zugewandten Seite mit einer porösen Schutzschicht bedeckt sind.
Weiterhin können
die Messelektroden auf der dem Messgas zugewandten Seite durch bereichsweises
Abdecken mit einer Funktionsschicht teilweise inaktiviert sein.
-
Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Sensorelementes für einen
elektrochemischen Messfühler
ist durch die Merkmale des Anspruchs 14 gekennzeichnet. Es umfasst
die Schritte
- a) Herstellen des Presslings eines
Sensorelementes aus sauerstoffionenleitendem Keramikpulver, in der
Form eines einseitig geschlossenen Rohres, wobei in dem für den Kontakt
mit dem Dichtring vorgesehenen Bereich die Rohrwandstärke kleiner
als ihre für
diesen Bereich vorgesehene Soll-Wandstärke ist.
- b) Aufbringen der dem Messgas zugewandten Messelektroden und
ihrer Anschlussleiter auf der außenliegenden Rohrmantelfläche des
Presslings.
- c) Aufbringen der Referenzelektrode auf der Rohrinnenseite des
Presslings.
- d) Vervollständigung
der Wandstärke
des Sensorelementes wenigstens in dem für den Kontakt mit dem Dichtring
vorgesehenen Bereich auf die für diesen
Bereich vorgesehene Soll-Wandstärke durch
Aufpressen von weiterem sauerstoffionenleitendem Keramikpulver.
- e) Sintern des Presslings mit den darauf auf- und im für den Kontakt
mit dem Dichtring vorgesehenen Bereich in den Pressling des Festelektrolytrohres
angebrachten Elektroden und Anschlussleiter.
-
Vorteilhafterweise
bestehen die Messelektroden dabei aus Platin oder einer Platin/Gold-Legierung, die Referenzelektrode
und die Anschlussleiter aus Platin und werden in Dickschichttechnik
aufgebracht.
-
Die
Messelektroden aus Platin oder einer Platin/Gold-Legierung und die
Referenzelektrode und die Anschlussleiter aus Platin können aber
auch in Dünnschichttechnik
aufgebracht werden.
-
An
dem Pressling kann insbesondere vorteilhafterweise durch mechanische,
abtragende Bearbeitung im Bereich des Dichtrings eine Schulter angeformt
und der Rohrwandbereich zwischen der Schulter und dem geschlossenen
Rohrende so gestaltet werden, dass er konisch in Richtung auf das geschlossenen
Rohrende hin zuläuft.
An der so gestalteten Schulter lässt
sich dann vorteilhafterweise ein Metallring als Dichtelement zur
einfachen, gasdichten Einbringung des Sensorelementes in das Gehäuse anpressen.
Dazu kann an dem fertiggesinterten Sensorelement mit den beim Sintern
eingebrannten Elektroden die Schulter so mechanisch nachbearbeitet
werden, dass ihre Oberfläche
so glatt und eben wird, dass bei Einbau in das Gehäuse durch
einen metallisehen Dichtring das Sensorelement dort gasdicht eingebracht
und gehalten werden kann.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung und
weitere Vorteile sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
-
Anhand
der Zeichnungen, in denen 3 Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt sind, sollen die Erfindung sowie weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung näher erläutert und
beschrieben werden.
-
Es
zeigen:
-
1a einen
schematischen Längsschnitt eines
erfindungsgemäßen Messfühlers, wobei
die dem zu messenden Gas ausgesetzten Messelektroden auf in a xialer
Richtung benachbarten Bereichen der äußeren Mantelfläche des
Festelektrolytrohres angebracht sind
-
1b eine
Aufsicht auf das messgasferne Ende des Sensorelementes aus 1a,
-
2 einen
schematischen Längsschnitt
einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes,
wobei die Messelektroden auf in axialer Richtung längserstreckten,
in Umfangsrichtung benachbarten Bereichen der äußeren Mantelfläche des
Festelektrolytrohres angebracht sind, sowie
-
3a, 3b im
schematischen Längsschnitt
verschiedene Zwischenstufen bei der Fertigung eines erfindungsgemäßen Sensorelementes.
-
Der
in 1a dargestellte Messfühler 1 hat ein Sensorelement 3 mit
einem rohrförmigen
Festelektrolytkörper 5,
dessen messgasseitiger Endabschnitt 6 verschlossen ist.
Am messgasfernen Ende 8 ist der Festelektrolytkörper 5 mit
einem wulstförmigen
Kopf 4 ausgeführt,
an dem eine Schulter 27 ausgebildet ist. Das Sensorelement 3 ist
mittels eines, an der Schulter 27 anliegenden metallischen Dichtrings 25 in
ein Gehäuse 17 festgelegt.
-
Beim
Einbau des Sensorelementes 3 in das Gehäuse 17 wird durch
eine (hier nicht dargestellte) Anpressvorrichtung, beispielsweise
eine Druckfeder, das Sensorelement 3 im Bereich der Schulter 27 mit einem
Druck gegen ein entsprechende Sitzfläche des Gehäuses 17 so beaufschlagt,
dass über
den zwischen der Schulter 27 und der Sitzfläche befindlichen
Dichtring 25 eine durch Druckbeaufschlagung gasdichte Abdichtung
erfolgt. Je höher
der aufgebrachte Druck, desto höher
auch die Dichtigkeit.
-
Der
weitere Rohrwandbereich zwischen der Schulter 27 und dem
messgasseitigen Endabschnitt 6 ist so ausgeführt, dass
er sich zur Rohrmitte hin in radialer Richtung konisch verjüngt, und
in der zweiten, dem Messgas zugewandten Hälfte des Festelektrolytrohres 5a eine
zylinderförmige
Außenkontur aufweist.
-
Um
eine gute Dichtwirkung zu erreichen, ist es wichtig, dass im Bereich
der Schulter 27 die Oberfläche des Festelektrolytkörpers 5 möglichst
gleichmäßig und
glatt ist. Dann kann beim Einbau des Sensorelementes 3 in
das Gehäuse 17,
wie oben beschrieben, der Dichtring 25 sich gleichmäßig an die Schulter
andrücken,
es kommt zu keinen Lecks und ein hoher Anpressdruck kann aufgebracht
werden, ohne dass es zu mechanischen Spannungen und damit möglichen
Beschädigungen
des Sensorelementes 3 kommt.
-
Das
Gehäuse 17 ist
an seinem messgasfernen Ende 17b als Schutzrohr ausgebildet,
welches zum Ein- bzw. Austritt des Messgases 7 eine Öffnung 17c besitzt.
Das Gehäuse 17 kann
an seiner messgasfernen Seite 17a ein – hier nicht dargestelltes – Gewinde
als Befestigungsmittel für
den Einbau in ein – hier
ebenfalls nicht dargestelltes – Messgasrohr aufweisen.
-
Das
Sensorelement 3 entspricht in seiner äußeren Erscheinung im vorliegenden
Beispiel einer an sich bekannten fingerförmigen Sonde zur Messung von
Sauerstoff oder unverbrannten Gasbestandteilen im Abgas von Verbrennungsanlagen,
wie beispielsweise Feuerungsanlagen oder Verbrennungsmotoren. Der
fingerförmige,
einseitig geschlossene Rohrkörper
des Sensorelements 3 besteht dazu im vorliegenden Beispiel
aus stabilisierter Zirkondioxidkeramik, die in an sich bekannter
Weise zunächst
aus Keramikpulver in einen Pressling gepresst und dieser anschließend in
einem Sinterofen bei Temperaturen bis zu 1450°C und unter Beachtung an sich
bekannter Temperatur-Zeit-Profile
fertig gesintert wurde. 1a zeigt
eine Aufsicht auf die messgasferne Seite 8 des Sensorelementes 3.
Die Wand des Festelektrolyt-Rohres 5 trennt die dem Messgas 7 ausgesetzte
Außenseite 10a von
dem dem Messgas nicht ausgesetzten Innenraum 10b.
-
Auf
der dem Messgas ausgesetzten Außenseite 10a ist
auf dem Festelektrolytkörper
eine erste, schichtförmige
Messelektrode 9 ringförmig
nahe dem messgasseitigen Endabschnitt 6 angebracht. Im
vorliegenden Beispiel ist die erste Messelektrode eine in Dickschichttechnik
aufgebrachte, beispielsweise aus einer Suspension aufgepinselte,
Dickschicht aus einer Platin-Gold Legierung. Von der ersten Messelektrode 9 ist
ein erster Anschlussleiter 13 zum messgasfernen Ende 8 des
Sensorelementes 3 geführt. Der
erste Anschlussleiter besteht aus einer als Dickschicht aufgebrachten
Platinschicht. An der messgasfernen Seite 8 ist der Anschlussleiter 13 kreissegmentförmig auf
die Grundfläche
der Rohrwand 5a herausgeführt. Dort kann er in Einbaulage
des Sensor elementes 3 beispielsweise durch eine Druckkontaktvorrichtung
von außen
kontaktiert werden.
-
Im
Bereich des Dichtringes 25 verläuft der Anschlussleiter 13 im
Inneren der Rohrwand 5a des Sensorelementes 3,
wie insbesondere aus 1b ersichtlich ist. In der Einbaulage
des Sensorelementes 3 im Gehäuse 17 kommt somit
der metallische Dichtring 25 nicht in Berührungskontakt
mit dem Anschlussleiter 13. Die Dichtfläche im Bereich der Schulter 27 bleibt
also unberührt
von dem Anschlußleiter.
Sie bleibt insbesondere gleichmäßig und
glatt, ohne störende
Erhebungen durch einen metallischen Anschlußleiter. Somit kann ein hoher
Anpressdruck aufgebracht werden und eine hohe Dichtigkeit wird erreicht.
-
In
axialer Richtung über
der ersten Messelektrode 9, im mittleren Bereich des Sensorelementes 3,
ist auf der dem Messgas ausgesetzten Außenseite 10a auf dem
Festelektrolytkörper 5 eine
zweite, schichtförmige
Messelektrode 19 in Form eines Ringsegmentes angebracht.
Die zweite Messelektrode 19 ist im vorliegenden Beispiel
eine in Dickschichttechnik aufgebrachte, beispielsweise aus einer
Suspension aufgepinselte, Platin-Dickschicht. Sie umschließt den ersten
Anschlussleiter 13, ohne ihn zu berühren, und ist mit einem zweiten
Anschlussleiter 23 verbunden, der ebenfalls zum messgasfernen
Ende 8 des Sensorelementes 3 geführt ist.
Der zweite Anschlussleiter 23 ist ebenso wie der erste
Anschlussleiter 13 als in Dickschichttechnik aufgebrachte
Platinschicht ausgeführt,
und ebenfalls kreissegmentförmig
auf die Grundfläche
der Rohrwand 5a herausgeführt, so dass er dort in Einbaulage
des Sensorelementes 3 beispielsweise durch eine Druckkontaktvorrichtung
von außen
kontaktiert werden kann.
-
Im
Bereich des Dichtringes 25 verläuft auch der zweite Anschlussleiter 23 im
Inneren der Rohrwand 5a des Sensorelementes 3,
wie insbesondere aus 1b ersichtlich ist, so dass
in der Einbaulage des Sensorelementes 3 im Gehäuse 17 der
metallische Dichtring 25 auch nicht in Berührungskontakt mit
dem zweiten Anschlussleiter 23 kommt. Bezüglich der
Vorteile für
die Dichtigkeit gilt das oben bereits beschriebene.
-
An
der Umfangsfläche
des Innenraumes 10b des Festelektrolytrohres 5 ist
in an sich bekannter Weise eine Referenzelektrode in Form einer
ringförmigen
Platindickschicht aufgebracht, die mit einem dritten Anschlussleiter 12 verbunden,
der ebenfalls zum messgasfernen Ende 8 des Sensorelementes 3 geführt und
ebenfalls kreissegmentför mig
auf die Grundfläche
der Rohrwand 5a herausgeführt, so dass er dort in Einbaulage
des Sensorelementes 3 beispielsweise durch eine Druckkontaktvorrichtung von
außen
zusammen mit den beiden Messelektroden kontaktiert werden kann.
-
Die
Außenseite
des Festelektrolytrohres kann noch – hier nicht dargestellt – in an
sich bekannter Weise mit einer porösen Schutzschicht bedeckt sein.
In ebenso bekannter Weise kann im Innenraum 10b des Festelektrolytrohres
eine – hier
aus Gründen der Übersichtlichkeit
ebenfalls nicht dargestellte – Heizpatrone
eingeführt
sein.
-
2 zeigt
eine alternative Ausführungsform
eines Sensorelementes 3'.
Es unterscheidet sich von dem in der 1a dargestellten
dadurch, dass die erste und zweite Messelektrode 9' und 19' als in axialer
Richtung längserstreckte,
in Umfangsrichtung benachbarte Halbschalen ausgeführt sind. Auf
diese Weise sind beide Messelektroden demselben axialen Temperaturgradienten
ausgesetzt, wodurch eine gegenseitige Temperaturdrift minimiert wird.
Im übrigen
tragen gleiche oder gleichwirkende Elemente in 2 dieselben
Bezugsziffern wie in 1a und 1b, erweitert
um einen Apostroph.
-
Ein
Beispiel für
eine einfache und wirtschaftliche Herstellungsweise eines Sensorelementes
wie in der 1a, 1b beschrieben
zeigen die 3a, 3b. Gleiche
oder gleichwirkende Elemente oder Baugruppen tragen in den 3a, 3b dieselben
Bezugsziffern wie in den 1a, 1b,
ergänzt
um zwei Apostrophe.
-
In
einem ersten Schritt (3a) wird hierzu ein Pressling 30 aus
stabilisiertem Zirkondioxid hergestellt, in der Form eines einseitig
geschlossenen Rohres mit gleichmäßig dicker
Rohrwandstärke.
Im messgasfernen Bereich 8'' entspricht
die Wandstärke
dabei noch nicht der erforderlichen Soll-Wandstärke. Darauf werden die beiden äußeren Messelektroden 9'', 19'' und
die Anschlussleiter 13'', 23'' aufgebracht und strukturiert (der
Anschlußleiter 13'' ist in der Ansicht nach 3a, 3b von
dem Pressling verborgen und nicht sichtbar), ebenso die innenliegende
Referenzelektrode 11'' mit dem Anschlussleiter 12''.
-
Die
Messelektroden bestehen aus Platin und einer Platin/Gold-Legierung,
die Referenzelektrode aus Platin. Sie werden aus einer Suspension
aufgepinselt oder aufgesprüht,
oder auch aufgedruckt. Anschließend
lässt man
sie eintrocknen. Auch andere im Stand der Technik bekannte Elektrodenmaterialien
können
Verwendung finden, das erfin dungsgemäße Sensorelement und dessen
hier beispielhaft gezeigte Herstellungsmethode ist nicht auf die
Applizierung von Platin- oder Platin/Gold-Elektroden beschränkt.
-
In
dem dem offenen Rohrende nahen Bereich 8'' wird
die Wandstärke
des Sensorelementes sodann auf ihren Sollwert ergänzt, indem
auf den ungesinterten Pressling in dem gewünschten Bereich, oberhalb der
in diesem Bereich befindlichen aufgetrockneten Elektroden und Leiterbahnen,
weiteres stabilisiertes Zirkondioxid aufgepresst wird (3b). Durch
mechanische, abtragende Bearbeitung, beispielsweise Drehen, wird
an dem ungesinterten Pressling 30 dann die endseitige Schulter 27'' hergestellt, und der Rohrwandbereich
zwischen der Schulter 27'' und dem geschlossenen
Rohrende wird so gestaltet, dass er konisch in Richtung auf das
geschlossenen Rohrende hin zuläuft.
-
Abschließend wird
der Pressling 30 mit den darauf- bzw. darin angebrachten
Metallelektroden 9'', 19'', 11'' und
Anschlussleitern 13'', 23'', 12'' durch Co-Sintern
zu einem fertigen Sensorelement 3'' fertiggesintert,
bei ca. 1450°C
maximaler Siniertemperatur und ca. 1–3 Stunden Verweildauer auf
dieser maximalen Sintertemperatur.
-
Als
abschließender
Arbeitsschritt erfolgt die mechanische, materialabtragend durchgeführte, mechanische
Nachbearbeitung des fertiggesinterten Sensorelements mit beim Sintern
eingebrannten Elektroden, die im messgasfernen Abschnitt des Sensorrohres
jetzt wenigstens teilweise im Innern der Messrohrwand, in axialer
Richtung, verlaufen. Bei der mechanischen Nachbearbeitung wird insbesondere
die Schulter bearbeitet und so geglättet, dass dort später im Einsatz
des Sensorelementes durch den metallischen Dichtring das Sensorelement gasdicht
in das Gehäuse
Sensoraufnahme eingebracht und gehalten werden kann.