DE4342162C2 - Waschturm für Rauchgasentschwefelungsanlagen und Verfahren zur Rauchgaswäsche - Google Patents
Waschturm für Rauchgasentschwefelungsanlagen und Verfahren zur RauchgaswäscheInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Waschturm für Rauch
gasentschwefelungsanlagen, mit Waschflüssigkeits
sumpf, Absorptionszone mit unterem Rauchgaseintritt
und oberem Rauchgasaustritt, einer Mehrzahl von
Sprühdüsen für die Zuführung von Waschflüssigkeit
und Tropfenabscheider vor dem Rauchgasaustritt, wobei die Sprühdüsen in mehreren Düsenebenen angeordnet sind und wo
bei die Sprühdüsen im oberen Bereich der Absorptions
zone angeordnet sind.
Ein solcher Waschturm ist beispielsweise aus
DE 32 18 470 A1 bekannt. Der von unten nach oben den
Waschturm durchströmende Rauchgasstrom wird im
Gegenstrom mit Waschflüssigkeit beaufschlagt. Die
Sprühdüsen für die Zerstäubung der Waschflüssigkeit
sind unterhalb des Tropfenabscheiders in zumeist
mehreren Düsenebenen angeordnet und sprühen gegen
die Strömungsrichtung des Rauchgases nach unten. Ei
nerseits wird eine möglichst große Strömungsgeschwin
digkeit des Rauchgases im Waschturm angestrebt, denn
generell gilt, daß mit zunehmender Strömungsge
schwindigkeit des Rauchgases der Materialaufwand für
den Waschturm abnimmt. Andererseits nimmt mit zu
nehmender Strömungsgeschwindigkeit des Rauchgas
stromes der Druckverlust bei der Durchströmung der
Absorptionszone beachtlich zu. Im Rahmen der bekann
ten Maßnahmen werden Waschtürme für Rauchgasent
schwefelungsanlagen mit einer Rauchgasgeschwindig
keit von weniger als 3,5 m/sec betrieben.
Aus DE 36 03 366 C2 ist ein Waschturm mit oberem
Rauchgaseintritt und unterem Rauchgasaustritt be
kannt, wobei im oberen Bereich der Absorptionszone
im Gegenstrom nach oben sprühende Sprühdüsen ange
ordnet sind. Der Strömungsdruckverlust ist auch hier
groß.
Es ist ferner bekannt, die Waschflüssigkeit im Gleich
strom mit dem Rauchgas in dieses einzudüsen. Dabei ist
der Rauchgaseintritt stets im oberen Bereich des
Waschturms vorgesehen und der Rauchgasaustritt im
unteren Bereich angeordnet (US 4 618 482). Der Wasch
turm arbeitet hier als Gleichstromwäscher.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den
Druckverlust des Rauchgases bei der Durchströmung
eines Waschturmes der eingangs beschriebenen Art zu
reduzieren. Im Ergebnis soll auch erreicht werden, daß
der Waschturm mit höherer Gasströmungsgeschwin
digkeit betrieben werden kann und aufgrund eines gu
ten Stoffaustausches in der Absorptionszone weiterhin
eine wirksame Schadstoffauswaschung ermöglicht.
Die Aufgabe wird bei einem Waschturm mit den ein
gangs beschriebenen Merkmalen erfindungsgemäß da
durch gelöst, daß alle Sprühdüsen in den mehreren Düsenebenen ausschließlich nach oben sprühend
derart angeordnet sind, daß die aus den in Strömungs
richtung des Rauchgases ausgerichteten Sprühstrahlen er
zeugten Flüssigkeitstropfen vor Erreichen des Tropfen
abscheiders ihre Bewegungsrichtung umkehren. - Die
Bewegungsenergie der mit hoher Geschwindigkeit aus
den Sprühdüsen austretenden Sprühstrahlen überträgt
sich auf das Rauchgas, welches infolge einer Schlepp
wirkung durch innere Reibung mitgerissen wird. Die
Sprühstrahlen tragen als Treibmittel zur Förderung des
Rauchgases bei, wodurch der zwischen Rauchgaseintritt
und Rauchgasaustritt gemessene Druckverlust redu
ziert wird. Gleichzeitig nimmt die Verweilzeit der Flüs
sigkeitstropfen in der Absorptionszone zu, da die Flüs
sigkeitstropfen zunächst in Richtung auf den Rauchgas
austritt bewegt werden, bevor sie aufgrund innerer Rei
bung im Rauchgas abgebremst werden, ihre Bewe
gungsrichtung umkehren und mit stationärer Sinkge
schwindigkeit im Gegenstrom die Absorptionszone
durchwandern.
Die beschriebene Wirkung der Sprühstrahlen als
Treibmittel ist besonders ausgeprägt, wenn die Sprüh
düsen gleichmäßig über den Waschturmquerschnitt ver
teilt angeordnet sind. Nach bevorzugter Ausführung der
Erfindung sind die Sprühdüsen oberseitig an einem den
Waschturmquerschnitt durchsetzenden horizontalen
Rost aus waschflüssigkeitsführenden Rohren angeord
net.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur
Rauchgaswäsche in einem Waschturm, der einen
Waschflüssigkeitssumpf, eine Absorptionszone mit un
terem Rauchgaseintritt und oberem Rauchgasaustritt,
eine Mehrzahl von Sprühdüsen für die Zuführung von
Waschflüssigkeit im oberen Bereich der Absorptionszo
ne und Tropfenabscheider vor dem Rauchgasaustritt
aufweist, wobei das Rauchgas die Absorptionszone mit
einer Strömungsgeschwindigkeit von mehr als 4 m/sec
von unten nach oben durchströmt und wobei die
Waschflüssigkeit in Strömungsrichtung des Rauchgases
in den Rauchgasstrom derart eingesprüht wird, daß die
Flüssigkeitstropfen im Rauchgasstrom abgebremst wer
den, vor Erreichung des Tropfenabscheiders ihre Bewe
gungsrichtung umkehren und im Gegenstrom zu dem
Rauchgas durch die Absorptionszone in den Waschflüs
sigkeitssumpf gelangen. Durch die hohe Gasströmungs
geschwindigkeit resultiert in der Absorptionszone ein
guter Stoffaustausch, und zwar bei großer Verweilzeit
der Flüssigkeitstropfen, die zunächst in Strömungsrich
tung des Rauchgasstromes und anschließend im Gegen
strom dazu durch die Absorptionszone bewegt werden.
Die bereits erläuterte Treibmittelwirkung der Sprüh
strahlen wirkt sich druckverlustmindernd aus. Im Ergeb
nis schafft das erfindungsgemäße Verfahren die strö
mungstechnischen Voraussetzungen für eine sehr wirk
same Schadstoffauswaschung aus dem Rauchgas.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ledig
lich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 den Längsschnitt durch einen Waschturm für
eine Rauchgasentschwefelungsanlage,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Waschturm ent
lang der Schnittebene A-B in Fig. 1,
Fig. 3 den Längsschnitt C-D in Fig. 2.
Der in den Figuren dargestellte Waschturm ist für
Rauchgasentschwefelungsanlagen bestimmt und weist
in an sich bekannter Weise einen Waschflüssigkeits
sumpf 1, eine Absorptionszone 2 mit unterem Rauch
gaseintritt 3 und oberem Rauchgasaustritt 4, eine Mehr
zahl von Sprühdüsen 5 für die Zuführung von Wasch
flüssigkeit und Tropfenabscheider 6 vor dem Rauchgas
austritt 4 auf. Eine Rückführleitung 7 mit Umwälzpum
pe 8 verbindet den Waschflüssigkeitssumpf 1 mit den in
mehreren Düsenebenen angeordneten Sprühdüsen 5.
Der Waschflüssigkeitssumpf 1 wird in an sich bekannter
Weise mit Luft/Sauerstoff begast, wobei die Sauerstoff
zuführeinrichtungen 8 eine obere Oxidationszone 10
und eine untere Reaktionszone 11 trennen. Der Reak
tionszone 11 werden Reaktionsmittel, z. B. in Form von
Kalkmilch, zugeführt. Aus der Reaktionszone wird fer
ner ein Teilstrom abgezogen und eingedickt.
Die Sprühdüsen 5 sind im oberen Bereich der Ab
sorptionszone 2 angeordnet. Alle Sprühdüsen sprühen
ausschließlich nach oben und erzeugen in Strömungs
richtung des Rauchgases gerichtete Sprühstrahlen 12
aus Flüssigkeitstropfen (Fig. 1 und 3). Die mit hoher
Strömungsgeschwindigkeit aus den Sprühdüsen 5 aus
tretenden Flüssigkeitstropfen werden im Rauchgas
strom abgebremst und kehren vor Erreichen des Trop
fenabscheiders ihre Bewegungsrichtung um. Im Gegen
strom zu dem Rauchgas wandern die Flüssigkeitstrop
fen durch die Absorptionszone 2 und gelangen in den
Waschflüssigkeitssumpf 1.
Einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 2 und 3
entnimmt man, daß die Sprühdüsen 5 oberseitig an ei
nem den Waschturmquerschnitt durchsetzenden hori
zontalen Rost 13 aus waschflüssigkeitsführenden Roh
ren 14 angeordnet sind. Die Rohre 14 mit ihren zugeord
neten Sprühdüsen 5 bilden mehrere Düsenebenen.
Das Rauchgas durchströmt die Absorptionszone 2
von unten nach oben mit einer Strömungsgeschwindig
keit von mindestens 4 m/sec. Vorzugsweise wird mit
einer Strömungsgeschwindigkeit von mehr als 4,5 m/sec
gearbeitet.
Claims (3)
1. Waschturm für Rauchgasentschwefelungsanlagen, - mit
Waschflüssigkeitssumpf,
Absorptionszone mit unterem Rauchgaseintritt und oberem Rauchgasaustritt,
einer Mehrzahl von Sprühdüsen für die Zuführung von Waschflüssigkeit und
Tropfenabscheider vor dem Rauchgasaustritt,
wobei die Sprühdüsen in mehreren Düsenebenen angeordnet sind und wobei die Sprühdüsen im oberen Bereich der Absorp tionszone angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß alle Sprühdüsen (5) in den mehreren Düsenebenen ausschließlich nach oben sprühend der art angeordnet sind, daß die aus den in Strömungsrichtung des Rauchgases ausgerichteten Sprühstrahlen (12) erzeugten Flüssigkeitstropfen vor Erreichen des Tropfenabscheiders (6) ihre Bewegungsrichtung umkehren.
Waschflüssigkeitssumpf,
Absorptionszone mit unterem Rauchgaseintritt und oberem Rauchgasaustritt,
einer Mehrzahl von Sprühdüsen für die Zuführung von Waschflüssigkeit und
Tropfenabscheider vor dem Rauchgasaustritt,
wobei die Sprühdüsen in mehreren Düsenebenen angeordnet sind und wobei die Sprühdüsen im oberen Bereich der Absorp tionszone angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß alle Sprühdüsen (5) in den mehreren Düsenebenen ausschließlich nach oben sprühend der art angeordnet sind, daß die aus den in Strömungsrichtung des Rauchgases ausgerichteten Sprühstrahlen (12) erzeugten Flüssigkeitstropfen vor Erreichen des Tropfenabscheiders (6) ihre Bewegungsrichtung umkehren.
2. Waschturm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sprühdüsen (5) oberseitig an einem den Waschturmquer
schnitt durchsetzenden horizontalen Rost (13) aus waschflüssig
keitsführenden Rohren (14) angeordnet sind.
3. Verfahren zur Rauchgaswäsche in einem Waschturm, der
einen Waschflüssigkeitssumpf (1), eine Absorptionszone (2)
mit unterem Rauchgaseintritt (3) und oberem Rauchgasaus
tritt (4), eine Mehrzahl von Sprühdüsen (5) für die Zufüh
rung von Waschflüssigkeit im oberen Bereich der Absorp
tionszone (2) und Tropfenabscheider (6) vor dem Rauchgas
austritt (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rauchgas die Absorptionszone mit einer Strömungsgeschwin
digkeit von mehr als 4 m/sec von unten nach oben durch
strömt und daß die Waschflüssigkeit in Strömungsrichtung
des Rauchgases in den Rauchgasstrom derart eingesprüht
wird, daß die Flüssigkeitstropfen im Rauchgasstrom abge
bremst werden, vor Erreichen des Tropfenabscheiders ihre
Bewegungsrichtung umkehren und im Gegenstrom zu dem Rauch
gas durch die Absorptionszone in den Waschflüssigkeitssumpf
gelangen.
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- 1993-12-10 DE DE19934342162 patent/DE4342162C2/de not_active Expired - Fee Related
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