DE4341699A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Flugzeitspektrometrie - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur FlugzeitspektrometrieInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit dem technischen
Gebiet der Flugzeit-Massenspektrometer (TOS-Massenspektro
meter) und insbesondere mit einer Verbesserung des Lastzyk
lusverhaltens bei der Flugzeit-Massenspektrometrie.
In der Fachveröffentlichung "The Ideal Mass Analyzer: Fact
or Fiction?", International Journal of Mass Spectrometry and
Ion Prozesses, Band 76, Seiten 125-237 (1987), deren Of
fenbarungsgehalt durch Querverweis in die vorliegende Anmel
dung aufgenommen wird, diskutiert der Autor, Herr Brunee die
Anfänge der Flugzeit-Massenspektrometrie während der 50er
Jahre. Zunächst war die Flugzeit-Massenspektrometrie bei der
Untersuchung schneller Reaktionen führend. Da Flugzeit-Mas
senspektrometer bei sehr hohen Abtastgeschwindigkeiten ar
beiten, können Daten aufgrund von spontanen Reaktionen sehr
wirksam bei den sehr hohen Raten der Explosionen aufgezeich
net werden, beispielsweise mit einer Rate von 10 000 Massen
spektren pro Sekunde oder darüber. Obwohl Flugzeittechniken
bislang zum Studium schneller Reaktionen, wie beispielsweise
von Explosionen, eingesetzt wurden, waren andere Anwendungs
bereiche einer derartigen Technik weder verbreitet noch häu
fig.
Tatsächlich dauerte es bis zu den späten 70er Jahren, als
Plasmadesorptionstechniken auf die Flugzeit-Massenspektro
metrie angewendet wurden, wie dies durch Macfarlane be
schrieben wurde (vergleiche beispielsweise Brunee bei Seite
151) daß die Flugzeit-Massenspektrometrie bei der Analyse
von Molekülen mit hoher Masse aussichtsreich zu sein begann.
Insbesondere zeigte Macfarlane, daß Moleküle mit hoher Masse
ebenso wie solche mit niedriger Masse wirksam ionisiert und
erfaßt werden können.
Es ist zwischenzeitlich allgemein bekannt, daß bei der Flug
zeitmassenspektrometrie die Ionisation eines Probenkörpers
einen Startimpuls für die Zeitmessung liefert. Die sich er
gebenden Ionen werden durch ihre Flugzeiten getrennt und un
ter Verwendung von Pulszähltechniken aufgezeichnet. Das Aus
gangssignal eines Multi-Stoff-Zeit-Digital-Wandlers liefert
ein direktes Maß der entsprechenden Masse.
Bei idealen Bedingungen werden sämtliche Ionen während des
Betriebes der Flugzeit-Massenspektrometrie erfaßt, wodurch
Erfassungsverluste aufgrund einer Abtastung von Masse zu
Masse vermieden werden, wie dies bei Quad-Instrumenten und
bei Sektor-Instrumenten der Fall ist. Üblicherweise wird die
Plasmadesorptions-Flugzeittechnik mit einem Flüssigkeits
chromatographen für die Identifikation von Verbindungen mit
hoher Molekülmasse sowie für die Elementenspuranalyse von
Festkörpern kombiniert. Theoretisch gibt es keine Erfas
sungsgrenze bezüglich der Massenbereichsanalyse. Die Mas
sentrennung hängt lediglich von der Flugzeit ab, während die
Abtast- und Aufzeichnungs-Geschwindigkeiten lediglich von
der Zykluszeit und der Flugzeit abhängen.
Diese Variante der Flugzeit-Massenspektrometrie hat ledig
lich eine begrenzte Empfindlichkeit bei kleinen Probenmengen
gezeigt. Ferner fällt der Ionisationswirkungsgrad bei an
steigendem Molekulargewicht erheblich ab. Da schwere Molekü
le eine höhere Energiedichte für ihre Ablation benötigen als
diese durch Plasma-Desorption-Flugzeittechniken verfügbar
ist, sind der Massenbereich und die Auflösung begrenzt.
Die zur Erhöhung der Massenauflösung unternommenen Versuche
zeigten lediglich geringen Erfolg. In der Fachveröffentli
chung "The Renaissance of Time-Of-Flight Mass Spectrometry",
International Journal of Mass Spectrometry and Ion
Processes, Band 99, Seiten 1-39 (1990), deren Offenba
rungsgehalt durch Querbezugnahme in die vorliegende Anmel
dung aufgenommen wird, zeigen die Autoren Price und Milnes
viele Verfahren, die zur Verbesserung der Auflösung versucht
worden sind. Ein gängiges Verfahren zur Erhöhung der Massen
auflösung besteht gemäß Price und Milnes in der Verminderung
der Geschwindigkeitsstreuung der Ionen. Oftmals wird dies
durch Reflektron-Techniken bei Anwendung von verzögernden
und reflektierenden Feldern versucht. Bei dem Versuch der
Erzielung einer massen-unabhängigen Raum- und Energie-Fokus
sierung ist ein anderes vorgeschlagenes Verfahren die dyna
mische Beschleunigung hinter der Quelle. Kinsel und Johnston
schlagen eine Pulsfokussierung hinter der Quelle als Verfah
ren zur Verbesserung der Auflösung in der linearen Flug
zeit-Massenspektrometrie vor, während Muga das Prinzip der
Geschwindigkeitsverdichtung zur Verbesserung der Auflösung
innerhalb seines Werkes angewendet hat. Vergleiche: Analy
tical Instruments, Band 16, Seite 31 (1987).
Die oben erwähnten Verfahren nach dem Stand der Technik sind
bezüglich ihrer praktischen Anwendungsfälle ausgesprochen
begrenzt. Allgemein wird die Massenauflösung entweder durch
Ablenkung oder Reflektion oder durch Steuerung der Geschwin
digkeit der Teilchenstreuung erzielt. Bekannte Flugzeit-Mas
senspektrometrievorrichtungen verwenden durchweg ähnliche
Vorrichtungen als Stimulus bzw. Anregung. Beispielsweise be
wirken Einzel-Puls-Ionenquellen eine zeitliche Auflösung bei
dem Ionentransport zu dem Detektor. Bekannte Flugzeitspek
trometer vermeiden eine Überlappung der Flugzeiten am Detek
tor dadurch, daß die Abtastwiederholungsrate (Zykluszeit)
wenigstens so lang gewählt wird wie die Flugzeit des schwer
sten Masseions. Diese lange Zykluszeit verbunden mit der ge
pulsten Ionenerzeugungszeit führt zu einem sehr geringen
Lastzyklus und damit zu einer ausgesprochen beschränkten
Empfindlichkeit bezüglich des Ionenüberflusses.
Ferner sind Flugzeit-Massenspektrometer gegenwärtig nicht
vollständig kompatibel mit sämtlichen Arten von verfügbaren
Ionisierungsquellen. Beispielsweise kann eine einzige chemi
sche Ionisationsquelle nicht ausreichend schnell gepulst
werden, um eine hinreichende Auflösung bei dem normalen Be
trieb eines Flugzeitspektrometers zu erzielen. Gemäß einer
anderen Ionisationsalternative kann ein elektrostatischer
Energieanalysator zwischen die Ionenquelle und den linearen
Flugzeit-Massenanalysator (TOSMA = time-of-flight-mass ana
lyzer) eingefügt werden. Dies verbessert jedoch die Auflö
sung auf Kosten der Empfindlichkeit.
Flugzeitinstrumente werden auch in anderen technischen Ge
bieten als in der analytischen und physikalischen Chemie
eingesetzt. Große Forschungsinstrumente wurden für die Iden
tifizierung von hochenergetischen Teilchen bei nuklearen
physikalischen Experimenten eingesetzt. Diese Instrumente
setzen gleichfalls eine magnetische Ablenkung ein. Flugzeit
instrumente bei raumfahrtwissenschaftlichen Studien sind bei
der Analyse von Festkörperpartikeln insbesondere nützlich.
Bekannte Flugzeit-Massenspektrometer verwenden eine einzige
gepulste Ionenquelle, um die zeitliche Auflösung des Ionen
transportes zum Detektor zu bewirken. Das beste Lastverhält
nis, das bei derartigen Systemen erzielbar ist, liegt erheb
lich unterhalb von 50 Prozent. Einfach ausgedrückt ist nur
ein kleiner Anteil des Probenkörpers für die Analyse verfüg
bar. Bei Situationen, bei denen nur eine geringe Menge des
Probenmateriales verfügbar ist, werden daher unzureichende
Daten für eine ausreichende Studie der Ionen gewonnen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegen
den Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, ein Flugzeit-Mas
senspektrometer sowie ein Verfahren zur Flugzeit-Massenspek
trometrie zu schaffen, welche eine maximale Empfindlichkeit,
d. h. eine optimale Verwendung des Probenmateriales vor der
Analyse ermöglichen.
Die Vorrichtung und das Verfahren gemäß der Erfindung steu
ern und/oder veranlassen das Auftasten eines einzigen Teil
chenstrahles oder einer Mehrzahl von Teilchenstrahlen, um
eine im wesentlichen gleichförmige Datenerfassung oder Da
tenansammlung bei der Flugzeitmassenspektrometrie zu ermög
lichen. Eine Mehrzahl von Teilchenionisationsquellen treiben
eine entsprechende Mehrzahl von von einander unabhängigen
Ionenstrahlen oder, in Abweichung hiervon, adressieren elek
trostatisch geschaltete Strahlen mehrere getrennte Ionen
bildungsbereiche innerhalb der gleichen Probenstruktur oder
innerhalb unterschiedlicher Probenstrukturen und treiben
diese, um einen Lastzyklus oder Tastzyklus von 100 Prozent
zu erreichen. Insbesondere wird beim Gegenstand der Erfin
dung jeder von wenigstens zwei Ionenstrahlen oder Ionenströ
men auf einen entsprechenden Detektorkanal gerichtet, wo
durch ein Ausgangssignal erzeugt wird, das für jeden Kanal
die erfaßten Massen darstellt. Die Erzeugung und Erfassung
von mehreren Strahlen ermöglichen die laufende Analyse des
Massenspektrums von ausgewählten Proben, die während auf
einanderfolgender Teilzyklen des Strahles betrachtet werden,
welche insgesamt zu einem 100 Prozent-Lastzyklus auf laufen.
Die Verwendung mehrfacher Detektorkanäle liefert eine kon
tinuierliche Datenansammlung über ausgewählte Zeitdauern,
wodurch die Realisierung der Vorteile einer gemultiplexten
Quelle bei einer Flugzeit-Massenspektrometrie realisiert
wird.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Schnittdiagramm eines erfindungs
gemäßen Flugzeit-Massenspektrometers;
Fig. 2A eine erste vereinfachte Auftastsequenz bezüglich
der Zeit des Teilchenstrahles;
Fig. 2B eine zweite vereinfachte Auftastsequenz bezüglich
der Zeit des Teilchenstrahles;
Fig. 3A eine verteilte Elektronenquelle, die in aufgeteil
ter Weise zwei Ionenstrahlen erzeugt, welche mit
einander kombiniert einen wirksamen 100 Prozent-
Lastzyklus haben;
Fig. 3B eine verteilte Ionenquelle, bei der zwei Ionen
strahlen nacheinander aufgetastet werden, so daß
ein wirksamer 100 Prozent-Lastzyklus erzeugt wird;
Fig. 4A eine Einheitsionenquelle zum Erzeugen zweier Ionen
strahlen; und
Fig. 4B eine Einheitsionenquelle, in der zwei Ionenstrahlen
erzeugt werden.
Fig. 1 zeigt eine Anordnung für die Flugzeit-Massenspektro
metrie mit einer Flugzeit-Massenspektrometervorrichtung 12,
welche mit einer ersten und einer zweiten Elektronenionisa
tionsquelle 10, 10′ und einer Sammlerplatte 26. Zur Aufnahme
der inneren Elemente, die nachfolgend detailliert erörtert
werden, umfaßt die Flugzeit-Massenspektrometervorrichtung 12
eine Behälterstruktur mit einer Außenwand 12 (1) und ersten
und zweiten Scheibenelementen oder Endteilen 12 (2) und 12
(3). Die Flugzeit-Massenspektrometervorrichtung 12 ist innen
in Kammern unterteilt, wie nachfolgend erläutert werden
wird, welche durch jeweilige scheibenförmige Grenzwände 12
(4) und 12 (5) begrenzt sind. Wie erläutert werden wird, um
faßt eine erste der gezeigten Kammern eine Druckplatte 28,
welche die in der zugeordneten ersten Kammer erzeugten Ionen
in eine zugeordnete zweite Kammer aus nachfolgend erläuter
ten Gründen vorstößt.
Innerhalb eines Instrumentengehäuses 8 sind eine erste und
eine zweite Elektronenquelle 10, 10′ benachbart zu der Flug
zeit-Massenspektrometervorrichtung 12 angeordnet, um einen
Elektronenstrom zur Erzeugung von Ionen innerhalb der Flug
zeit-Massenspektrometervorrichtung 12 zu erzeugen. Insbeson
dere umfaßt die in Fig. 1 gezeigte Flugzeit-Massenspektrome
tervorrichtung 12 eine Kammeranordnung aus einer Ionisa
tionskammer 18, einem Driftbereich 32 und einem Detektor
bereich 36. Das Gehäuse der Flugzeit-Massenspektrometervor
richtung 12 wird in Querrichtung für einen Eintritt und
einen Austritt durch jeweilige Ein- und Auslaßröhren 16, 14
durchlaufen.
Während des Betriebes wird die Flugzeit-Massenspektrometer
vorrichtung 12 zunächst in geeigneter Weise durch die Aus
laßröhre 14 evakuiert, die sich in das Instrumentengehäuse 8
erstreckt, um die darin anfänglich enthaltenen Gase zu ent
nehmen. Die zu analysierende Probe wird in die Ionisations
kammer 18 durch die Einlaßröhre 16 eingeführt. Die Elektro
nenquellen 10, 10′ emittieren einen Elektronenstrahl 20A
bzw. 20B.
Die Elektronenstrahlen 20A, 20B kommen durch die Eintritts
öffnungen 22A, 22B in die Ionisationskammer 18 hinein. Die
Elektronenstrahlen treten aus der Ionisationskammer durch
die Ausgangsöffnungen 24A, 24B heraus, und enden an der
Sammlerplatte 26, die in dem Instrumentengehäuse 8 befestigt
ist und außerhalb der Flugzeit-Massenspektrometervorrichtung
12 liegt. Wenn die Elektronenstrahlen durch die Ionisations
kammer 18 hindurchtreten, wird der Probenkörper geladen. Die
Druckplatte 28 drückt die Ionen aus der Ionisationskammer
als Ionenstrahlen 30A, 30B. Die Ionenstrahlen 30A, 30B lau
fen von der Kammer 18 zu dem Driftbereich 32 über Ausgangs
öffnungen 34A, 34B. Die Ionenstrahlen laufen durch den
Driftbereich 32 und treten in den Erfassungsbereich 36 durch
Ausgangsöffnungen 34A, 34B ein. Die Ionenstrahlen treffen
auf die Detektoren 38A, 38B auf. Diese Detektoren 38A, 38B
sind mit Detektorkanälen 40A, 40B verbunden. Diese Verbin
dungen erstrecken sich zu einer äußeren Meßeinrichtung, wie
beispielsweise Pulszähler oder ein Computer (nicht darge
stellt).
Erfindungsgemäß bewirkt das Instrumentengehäuse 8 die Be
festigung (gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel) der
ersten und zweiten Elektronenquelle 10, 10′ sowie in Zusam
menwirkung hiermit die Befestigung der Flugzeit-Massenspek
trometervorrichtung 12. Insbesondere umfaßt die Flugzeit-
Massenspektrometrievorrichtung 12 ein äußeres Gehäuse 12
(1), welches vorzugsweise aus einem geeigneten Metallblech
material in zylindrischer oder einer anderen röhrenförmigen
Form hergestellt ist, und umfaßt ferner zwei scheibenartige
Endteile 12 (2) und 12 (3), die jeweils als Eingangsseite
und Ausgangsseite der Flugzeit-Massenspektrometervorrichtung
12 dienen. Die Flugzeit-Massenspektrometervorrichtung 12 ist
in drei Kammern unterteilt, nämlich die Ionisationskammer
18, den Driftbereich 22 und den Detektorbereich 36. Die
Ionisationskammer 18 wird durch ein äußeres Gehäuse 12 (2),
ein eingangsseitiges Endteil 12 (1) und eine Wand 12 (4) ge
bildet. Der Driftbereich 32 hat als Seitenwände das äußere
Gehäuse 12 (1) sowie die Wände 12 (4) und 12 (5).
Die gezeigte, bevorzugte Ausführungsform bewirkt die Erzeu
gung von vorcodierten Elektronen- und Ionenstrahlen 20 bzw.
30. Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform der Erfindung
stellt die Verwendung eines Paares von Elektronenstrahlen
20A, 20B dar, wobei die Codierung (oder "Vorcodierung")
durch abwechselndes Schalten der Elektronenstrahlquellen 10,
10′ in einen eingeschalteten oder ausgeschalteten Zustand
bewirkt wird. Andererseits wird bei einer erfindungsgemäßen
Ausführungsform mit einem einzigen Elektronenstrahl die Co
dierung des Elektronenstrahls nicht unmittelbar bei der Er
zeugung des Elektronenstrahls bewirkt, sondern wird anstel
ledessen in der Ionisationskammer 18 ausgeführt, in welche
die Probe eingeführt und in der diese ionisiert wird, wobei
aufgrunddessen getrennte, periodische Elektronenstrahlen in
einer nachfolgend im einzelnen erläuterten Art erzeugt wer
den. Kurz gesagt kann die Elektronenionisationsquelle 10 bei
der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine einzige
Quelle oder eine verteilte Quelle sein. Mit anderen Worten
verlangt ein abweichendes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
welches nachfolgend erläutert wird, die Verwendung einer
einzigen Quelle 10, wobei die Quelle 10′ gemäß Fig. 1 fort
gelassen wird.
Das Instrumentengehäuse 8 und die Flugzeit-Massenspektro
metervorrichtung 12 werden vor dem Einführen der Probe in
das System evakuiert. Die Flugzeit-Massenspektrometervor
richtung 12 wird durch die Evakuierungsröhre 14 evakuiert,
um ein Vakuum zu erzeugen. Eine Probe wird über ein Vakuum
system (nicht dargestellt) in die Ansaugröhre 16 eingeführt,
die mit der Ionisationskammer 18 verbunden ist. Die Probe
kann von einem Gaschromatographen oder einer anderen geeig
neten Quelle kommen. Die Probe wird beispielsweise durch ein
Edelgas, wie beispielsweise Helium, durch die Flugzeit-Mas
senspektrometervorrichtung 12 geführt. Ein anderes geeigne
tes Edelgas kann gleichfalls als zufriedenstellender Träger
verwendet werden. Ionen von dem Trägergas werden später vor
der Erfassung beseitigt, da diese zu einem erheblichen Rau
schen beitragen und damit die Empfindlichkeit des Spektro
meters erheblich begrenzen. Eine Art der Entfernung von Trä
gergasionen ist die Verwendung eines Magnetfeldes, um die
Elektronenstrahlen weiter zu bündeln, welches die zusätzli
che Funktion der Ablenkung der Trägergasionen von den Quel
lenauslaßschlitzen oder Detektoren hat. Die schwereren, in
teressierenden Ionen, welche den Strahl bilden, werden auf
grund ihrer Massen nicht so stark abgelenkt.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung er
zeugen die Quellen 10, 10′ zwei periodische Elektronenstrah
len 20A, 20B, die vorzugsweise in einem bestimmten Ausmaß
außer Phase sind (dies bedeutet, daß einer der Strahlen dem
anderen voraneilt oder diesem folgt). Bei einer Version der
Erfindung sind die jeweiligen Strahlen um 180 Grad außer
Phase. Jedoch ist es für die Zwecke der Erfindung ausrei
chend, daß diese Strahlen nur geringfügig phasenmäßig von
einander beabstandet sind, um trotz der teilweise gestaf
felten Ausgangsionenstrahlen gerade eine Überlappung zu er
zeugen. Als Ergebnis hiervon werden die Elektronenstrahlen
20A, 20B in geeigneter Weise aufgetastet, um einen wirksamen
100 Prozent-Lastzyklus zu erzeugen, wie nachfolgend erläu
tert werden wird. Insbesondere besteht die Wirkung eines
derartigen vollständigen 100 Prozent-Lastzyklus in der Er
zeugung eines kontinuierlichen Datenausgangssignales, um
eine optimierte Analyse der Daten von der Flugzeit-Massen
spektrometervorrichtung 12 zu bewerkstelligen.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden die Elektro
nenstrahlen 20A, 20B senkrecht auf die gewünschte Bewegungs
richtung der Ionen angewendet, welche in der Ionisations
kammer 18 erzeugt werden und durch die Wirkung der Druck
platte 28 in Richtung der Ausgangsöffnungen 24A, 24B gerich
tet werden. Die erzeugten Ionenstrahlen 30A, 30B treten
durch die Ausgangsöffnungen 24A, 24B hinaus. Fig. 1 zeigt
ferner Injektionskanäle und Einrichtungen zur Zuführung von
Probenmaterialien und zur getrennten Evakuierung der Ionisa
tionskammer 18 auf das gewünschte Druckniveau. Jedoch werden
viele andere Orientierungen der Strahlen 20A und 20B als
funktionsfähig angesehen.
Die Ionenstrahlen 30A und 30B werden vor dem Erregen der
Ionenkammer 18 gebündelt. Das Bündeln kann mittels an sich
bekannter Techniken geschehen, wie beispielsweise dadurch,
daß die Strahlen durch eine Reihe von geladenen Platten
(nicht dargestellt) mit festlegenden Öffnungen geführt wer
den, wodurch ein verengter Ausgang der Ionenstrahlen erzeugt
wird. Andere geeignete Ionen-Optik-Systeme zur Definition
des Ausganges gemäß an sich bekannter Techniken können ver
wendet werden, einschließlich Linsenwirkungen oder Ende-zu-
Ende-Zylinder.
Jeder der Ionenstrahlen 30A, 30B tritt durch entsprechende
Ausgangsöffnungen 24A, 24B in der Wand 12 (4) aus, wie dies
in den Fig. 3B und 4B gezeigt ist, und zwar an dem aus
gangsseitigen Ende der Ionisationskammer 18. Jeder der sich
ergebenden Ionenstrahlen 30A, 30B läuft dann längs eines
vorbestimmten Flugweges innerhalb des Driftbereiches 32, be
vor er einen entsprechenden Ionendetektor erreicht, welcher
gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
einen ersten und einen zweiten elektrisch isolierten, je
weils getrennten Detektorbereich 38A bzw. 38B hat. Nachdem
die Ionenstrahlen 30A, 30B durch die Detektoren 38A und 38B
erfaßt worden sind, werden spektrale Daten erhalten, um eine
Charakterisierung des Ionenstrahles als Darstellung des in
jizierten Probenstoffes zu ermöglichen, wobei diese Infor
mationen mittels an sich bekannter Datenanalyseausrüstungen
(nicht dargestellt) decodiert und verarbeitet werden, welche
an den Verbindungen 40A und 40B angeschlossen sind. Wie be
reits erwähnt, kann das Spektrum eines jeden Ionenstrahles
durch Decodieren der empfangenen Daten wirksam ermittelt
werden. Die auf diese Weise gewonnen Spektren können ferner
ausgewertet werden, um eine spezielle Masseninformation be
züglich des zu analysierenden Probenstoffes zu erhalten. Die
Ionenstrahlen 30A, 30B werden vor oder nach ihrer Entstehung
codiert. Dies liefert eine zeitliche Marke, welche den Meß
ausgangspunkt für die sich ergebenden Ionenstrahlen 30A, 30B
gemäß an sich bekannter Flugzeit-Massenspektrometrietechni
ken bildet.
Wie oben vorgeschlagen wurde, durchlaufen die Ionenstrahlen
30A, 30B die Öffnungen 24A, 24B, welche jeweils einen Durch
messer von ungefähr 1 bis 3 mm haben, bevor sie in den
Driftbereich 32 eintreten. Jeder Ionenstrahl 30A, 30B hat
einen einzigartigen Flugweg innerhalb des Driftbereiches 32.
Der Driftbereich 32 hat eine Länge von ungefähr 1 Meter. Ob
wohl der Driftbereich 32 als linear dargestellt ist, können
an sich bekannte Reflektionstechniken innerhalb eines kürze
ren Driftbereiches angewendet werden, um einen Flugweg von
äquivalenter Länge zu bilden. Obgleich die vorliegende Er
findung bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Strahlen
verwendet, kann das beschriebene Verfahren ohne weiteres
derart ausgedehnt werden, daß es zwei oder mehr Strahlen in
einer Strahlaustastsequenz enthält. Der Codierungsschritt
umfaßt die Techniken des Zerhackens, Bündelns oder Ausdeh
nens des Flugweges. Obgleich eine kombinierte Elektronen
strahlquelle mit Codierungseinheit als bevorzugt angesehen
wird, kann jede dieser Funktionen getrennt implementiert
werden. Obgleich in den Figuren ein zylindrisches Gehäuse
für die Flugzeit-Massenspektrometrievorrichtung 12 für das
Massenspektrometer vorgesehen ist, ist die Form lediglich
eine Frage der Einfachheit bei der Herstellung. Obgleich das
Material, das für die Flugzeit-Massenspektrometrievorrich
tung 12 verwendet worden ist, ein nicht-magnetischer Edel
stahl ist, kann die Flugzeit-Massenspektrometrievorrichtung
12 auch aus einem metallisiertem Glas, aus einem Gold-plat
tierten Aluminium oder Titan oder einem anderen, von seiner
Struktur her geeigneten leitfähigen Material aufgebaut wer
den, welches gute Eigenschaften bei der Vakuumbildung zeigt.
Die Platten, welche die Flugzeit-Massenspektrometrievorrich
tung 12 in Kammern unterteilen, bestehen aus Substanzen, die
gegenüber den in das Massenspektrometer über einen Gaschro
matographen eingeführten Gasen edel sind, welche nicht-mag
netisch sind und sich auf einfache Weise reinigen lassen. In
Abhängigkeit von den zu prüfenden Probenstoffmaterialien
kann Edelstahl oder ein anderes geeignetes Material gewählt
werden. Ferner können die Platten aus Keramik, Saphier, Glas
oder Quarz, welcher geeignet metallisiert worden ist, beste
hen, wobei, falls dies benötigt ist, isolierende Strukturen
aus Keramik, Saphier, Glas oder Polymer verwendet werden
können. Die gesamte Struktur wird vor der Verwendung evaku
iert, so daß das System in einem Vakuum arbeitet. Das Vakuum
liefert einen freien Weg für die Ionen, so daß sich diese
ohne Störungen oder Einwirkungen bewegen können.
Nach der Beschleunigung und dem Transport durch den Drift
bereich 32 des Flugzeit-Massenanalysators 12 schlagen die
Ionenstrahlen 30A, 30B vorzugsweise auf die Detektoren 38
auf, welche jeweils einen ersten und einen zweiten Detektor
abschnitt 38A, 38B haben. Die Detektoren können Elektronen
multiplizierer sein, wie beispielsweise eine Vielkanalplatte
(MCP). Im Falle des bevorzugten Ausführungsbeispieles sind
die Detektoren 38 vorzugsweise in zwei Segmente unterteilt,
wie dies beispielsweise bei Produkten der Fall ist, die im
Handel erhältlich sind von der Firma Galileo Electro-Optics.
Andere Detektoreinrichtungen machen von einer einzigen Me
tallplatte als einheitlicher Ionendetektor Gebrauch.
Während des Betriebes trifft ein Ionenstrahl 30A auf ein
Segment des unterteilten Detektors 38A in dem Detektorbe
reich 36 auf, während der andere Strahl 30B auf den zweiten
Bereich 38B auftrifft. Wenn die ionisierten Teilchen eine
Viel-Kanal-Platte treffen, schlägt das Teilchen eine quan
tifizierbare Elektronenzahl heraus. Damit arbeitet die Viel
kanalplatte als Elektronenverstärker. Jedes Detektorsegment
38A, 38B ist ,mit einem getrennten Datenverarbeitungskanal
40A, 40B verbunden, welcher schnelle Digitalisierungsvor
richtungen oder schnelle Vielkanal-Meßvorrichtungen zum
Pulszählen hat. Die Datenverarbeitungskanäle 40A, 40B senden
eine codierte Spektralinformation an die zentrale Verarbei
tungseinheit (nicht dargestellt), wie beispielsweise einen
Computer, zum Zwecke des Decodierens und der Analyse.
Jede Ionenart hat ein einzigartiges Spektrum oder eine ein
zigartige Signatur während des Hochlastzyklus oder während
des ständigen Betriebes. Ferner trägt jede Art zu einem Rau
schen bei Ankunft an dem Detektor proportional zu seiner
Häufigkeit auf. Ob ein Schritt erfaßt werden kann, hängt von
der Größe des Schrittes bezogen auf die Größe des gesamten
Ionensignales zum Zeitpunkt des Schrittes sowie von der Zeit
ab, die verfügbar ist, um eine Mittelung zwischen dem
Schritt und den beiden benachbarten Schritten (dem vorherge
henden und dem nachfolgenden) auszuführen.
Das Signal-Rausch-Verhältnis für ein gegebenes Ion hängt von
Details des gesamten Massenspektrums ab. Während des "Ein"-
Zyklus für jeden Strahl wird das Signal für ein gegebenes
Ion anfänglich von den Signalen von sämtlichen leichteren
Ionen überlagert, woraufhin es von denjenigen der schwereren
Ionen überlagert wird, während das Signal während des "Aus"-
Zyklus von denjenigen der schwereren Ionen überlagert wird,
bis es ausgeschaltet wird.
Ein Verfahren zum decodieren ist die Signalableitungsbewer
tung. Die Signalableitung eines jeden Detektorkanales ergibt
das Massenspektrum während eines jedes Halbzyklus beim Zer
hacken des Strahles. Die Masse des Ions entsprechend einem
Schritt innerhalb des Signales wird auf die Zeit T bezogen,
während der dieser Schritt nach dem Strahldurchgang auf
tritt, wobei für die Masse ungefähr folgende Gleichung gilt:
M = 2τ2qV/L2
hierbei gelten:
M = Masse des Ions;
q = Ladung des Ions;
V = Energie des Ions; und
L = Länge des Ionendriftweges.
M = 2τ2qV/L2
hierbei gelten:
M = Masse des Ions;
q = Ladung des Ions;
V = Energie des Ions; und
L = Länge des Ionendriftweges.
Falls eine hohe Genauigkeit gefordert ist, können Korrek
turen für den Ionenbeschleunigungsbereich berechnet werden.
In der Praxis werden Signalverarbeitungsalgorithmen ausge
wählt, um das Signal in geeigneter Weise zu mitteln, um die
Schrittgrößen und Positionen mit hinreichender Genauigkeit
und mit dem besten erzielbaren Signal-Rausch-Verhältnis zu
ermitteln. Andere anwendbare Verfahren umfassen das Verar
beiten mit der maximalen Entropie, der Bayesischen Interfe
renztechnik oder die pseudo-zufällige Codierung mit einer
Kreuzkorelationserfassung. Nach dem Decodieren der erfaßten
Ionenstrahlen können die sich ergebenden Spektren weiter
analysiert werden.
Die Ionenstrahlen 20A und 20B werden derart aufgetastet und
gesteuert, daß der "Ein"-Zeitintervall für jeden Strahl
gleich der Flugzeit des schwersten Ions von der Quelle zu
dem Detektor ist oder geringfügig größer als diese ist. Wie
dies in den Fig. 2A und 2B gezeigt ist, werden die Elektro
nenstrahlen 20A und 20B derart aufgetastet, daß der Elektro
nenstrahl A 20A eine rechteckförmige Signalform hat und daß
der Elektronenstrahl B 20B eine komplementäre Signalform
hat. Da es keinen Punkt innerhalb des Lastzyklus gibt, bei
dem beide Elektronenstrahlen A und B ausgeschaltet sind, ist
die Datenerfassung im wesentlichen kontinuierlich. Jeder der
beiden Elektronenstrahlen kann unabhängig von dem jeweils
anderen ein- und ausgetastet werden. Der Ein/Aus-Übergang
wird innerhalb von Nanosekunden durchgeführt. Es ist dann
möglich, die Zeitinformation in den Ionentransport ohne Ver
lust des Lastzyklus zu codieren.
Fig. 3A zeigt die Seitenansicht der Ionisationskammer 18 mit
Details der wesentlichen Merkmale einer Ausführungsform der
Erfindung. Insbesondere beruht diese Version auf zwei Elek
tronenquellen, wobei die Elektronenquellen abwechselnd unter
Verwendung einer D-Halteschaltung 42 aufgetastet werden.
Ein eingangsseitiges rechteckförmiges Taktsignal mit der ge
wünschten Periodendauer wird beispielsweise an den Eingang
der Halteschaltung 42 angelegt. Die ausgewählte Perioden
dauer entspricht der Masse des größten interessierenden
Teilchens, das zu untersuchen ist. Während des Betriebes
wird das Q-Ausgangssignal 42A der D-Halteschaltung 42 an die
erste Elektronenquelle 10 angelegt, während der "Nicht Q"-
Ausgang 42B der D-Halteschaltung 42 an die andere Elektro
nenquelle, nämlich die Quelle 10′, angelegt wird.
Daher werden zwei komplementäre Elektronenstrahlen 20A und
20B an eine eingangsseitige Ionenprobe angelegt, wodurch
tatsächlich zwei komplementäre Ionenstrahlen 30A und 30B
durch die gasartige Dispersion des injizierten Probengases
hindurchlaufen, welches in die Ionisationskammer 18 fließt.
Obwohl die Strahlen in den Fig. 2A und 2B als symmetrische
komplementäre Strahlen dargestellt sind, kann das Verfahren
ohne weiteres auf nicht-symmetrische Strahlen ausgedehnt
werden, die zueinander komplementär sind, wie beispielsweise
im Falle des pseudo-zufälligen Umschaltens.
Die Elektronenstrahlen 20, die zum Ionisieren des Proben
stoffes innerhalb der Ionisationskammer 18 dienen, werden
nicht vollständig innerhalb der Kammer verbraucht, sondern
durchlaufen aufgrund ihrer Energie die Kammer und laufen aus
dieser heraus durch die Öffnungen 12 (1)′ in der Kammerge
häusewand 12 (1). Insbesondere enden beide Elektronenstrah
len 20A und 20B an der Sammlerplatte 26, welche mittels be
kannter Techniken innerhalb des Instrumentengehäuses 8 be
festigt ist.
Das erfindungsgemäße Konzept kann auf die Steuerung von
mehrfachen, geeignet außer Phase synchronisierten Ionen
quellen ausgedehnt werden (im Gegensatz zu mehrfachen Elek
tronenquellen, welche wiederum mehrfache Ionenstrahlen er
zeugen), wie dies durch die nicht von einem Elektronenstrahl
verursachten Ionenstrahlen in Fig. 3B vorgeschlagen ist.
Ebenfalls ist es möglich, mehr als zwei Elektronenquellen zu
verwenden, wobei die D-Halteschaltung durch eine kombinato
rische Logik, einen Mikroprozessor oder auch durch ein Re
laissystem ersetzt wird, welche in geeigneter Weise die die
Ionenstrahlen erzeugende Vorrichtung ansteuert, welche bei
spielsweise ein Laser (nicht dargestellt) sein kann, der in
geeigneter Weise in dem Instrumentengehäuse 8 befestigt ist.
Andere Ansätze zum Erzeugen einer Mehrzahl von Ionenstrahlen
unabhängig von den speziellen Ausführungsformen, die oben
erläutert wurden, sind für Fachleute aufgrund der vorliegen
den Beschreibung offenkundig.
Fig. 4A zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei
der eine einzige Elektronenquelle zur Erzeugung von zwei
Elektronenstrahlen 30A, 30B verwendet wird, wobei die tat
sächliche Ionenerzeugung wiederum im wesentlichen kontinu
ierlich stattfindet. Bei einer bevorzugten Anordnung dieses
Ausführungsbeispiels kann die Wirkung von mehrfachen geta
steten verteilten Elektronenquellen durch eine einzige Quel
le simuliert werden, indem elektrostatisch oder mit anderen
Mitteln der Ausgangsstrahl der einzigen Elektronenquelle in
zwei unterschiedliche Flugwege abgelenkt wird und somit in
zwei Ionenerzeugungsbereiche. Der Elektronenstrahl läuft
zwischen zwei gering beabstandeten Elektroden 44A, 44B hin
durch, die aus leitfähigen Materialien, wie beispielsweise
Edelstahl, bestehen. Die Elektroden 44A und 44B sind in ge
eigneter Weise befestigt, elektrisch angesteuert und auch
ansonsten in einer an sich für Fachleute bekannten Art ange
ordnet. Die physikalische Länge der Elektroden 44A, 44B in
der axialen Richtung längs der Achse der Flugzeit-Massen
spektrometervorrichtung 12 entspricht dem eingeschalteten
Zeitintervall für jeden Strahl 30, so daß das Segment, das
zur Ablenkung dient, gleich oder geringfügig größer ist als
die Flugzeit des schwersten Ions von der Quelle zu dem De
tektor 38. Ein elektrisches Wechselfeld beispielsweise mit
rechteckförmigem Verlauf kann an die Elektroden 44 angelegt
werden, um die Polarität und Feldstärke des Feldes zwischen
den Elektroden 44 wechselnd zu steuern und anzupassen. Die
ses steuernde elektrische Feld bewirkt, daß der Elektronen
strahl 20 abwechselnd von unterschiedlichen Elektronen 44A,
44B angezogen wird. Wie bereits bemerkt wurde, führen die
abwechselnden Ionenstrahlen, die durch die Ionenprobe hin
durchlaufen, zu zwei komplementären Ionenstrahlen 30A, 30B.
Letztlich wird, wie dies in Fig. 4B dargestellt ist, ein
einziger Ionenstrahl 30, der durch jegliche Ionisationsquel
le erzeugt sein kann, anstelle des einzigen Elektronen
strahls von Fig. 4A verwendet, wobei jedoch dieser Ansatz
durch Kollimationsmaßnahmen oder Bündelungsmaßnahmen, die
eingangs erläutert wurden, verstärkt werden kann, welche
angewendet werden, bevor der Strahl das elektrische Wechsel
feld durchläuft. Beispielsweise tritt der Ionenstrahl 30
durch eine Reihe von (nicht dargestellten) Metallplatten,
die entweder innerhalb der Ionisationskammer 18 angeordnet
sind oder außerhalb derselben liegen. Die Potentiale dieser
Platten sind derart gewählt, daß geeignete ionenoptische
Charakteristika für eine geeignete Bündelung und Fokussie
rung des Ionenstrahls erreicht werden.
Wie dies an sich bekannt ist, beschränkt das gestaffelte
Spannungsdifferenzial dieser Platten die Teilchenstreuung
innerhalb des Ionenstrahls. Der Strahl wird 1 bis 5 cm ent
fernt vom Beginn des Kollimationsbereiches eingeführt. Der
beschränkte Ionenstrahl läuft zwischen zwei gering voneinan
der beabstandeten Elektroden 44A, 44B in der gleichen Art
wie bei der Elektronenstrahlausführungsform hindurch. Daher
führt das Zerhacken oder Ablenken eines kontinuierlichen
Ionenstrahles zu zwei komplementären Ionenstrahlen.
Es ist offenkundig, daß andere Auftastsequenzen verwendet
werden können, wie beispielsweise codierende/korrelierende
Schemata von mehrfachen Elektronenstrahlen, bevor deren
Eintritt in den Ionenbildungsbereich stattfindet. Andere
Schemata unter Verwendung eines Magnetfeldes zum Steuern
oder Ablenken eines einheitlichen Elektronen- oder Ionen-
Strahles können verwendet werden. Ferner können außer den
Ionenteilchen auch andere Teilchen, wie beispielsweise sub
atomare Teilchen erfaßt werden. Mögliche Elektronenstrahl
quellen umfassen einen heißen Draht kombiniert mit Kollima
tionsöffnungen und Laserdesorption. Mögliche Ionenquellen
umfassen chemische Ionisationssysteme, sind jedoch nicht auf
diese beschränkt.
Das Verfahren kann ohne weiteres auf andere Ionisationsquel
len ausgedehnt werden, wie beispielsweise auf Laserstrahlen,
auf die termische Erzeugung, auf die Plasmaextraktion, auf
die Photoionisation oder die Feldionisation als Mittel zum
Erzeugen von Ionenstrahlen. Wie dies in den Zeichnungen aus
Gründen der Anschaulichkeit dargestellt ist, wird die Erfin
dung in einer neuartigen Teilchenionisationsquelle verkör
pert, welche mehrfache getastete Ionenausgänge erzeugt. Es
bestand ein Bedarf an einer Ionisationsquelle, die mit einem
wirksamen 100 Prozent-Lastzyklus arbeitet.
Wie in den beispielshaften Zeichnungen dargestellt ist, lie
fert eine Teilchenionisationsquelle mehrfache Teilchenstrah
len, wie beispielsweise eine Elektronen- und Ionen-Quelle,
und wird in einem Flugzeit-Massenspektrometer angewendet.
Diese mehrfachen Strahlen werden der Reihe nach angesteuert,
um einen wirksamen 100 Prozent-Lastzyklus zu schaffen. Sche
mata zum Erzeugen mehrfacher Elektronenstrahlen umfassen die
Verwendung mehrfacher Elektronenstrahlquellen, einer einzi
gen Elektronenstrahlquelle, die abwechselnd zwischen mehre
ren Ionenerzeugungsbereichen geschaltet oder abgelenkt wird,
oder eine Kombination dieser Maßnahmen.
Die Ausgangsstrahlen werden der Reihe nach derart gesteuert,
daß ein tatsächlicher 100 Prozent-Lastzyklus erreicht wird.
Claims (14)
1. Flugzeitanordnung, gekennzeichnet durch folgende Merk
male:
eine Erregungseinrichtung (10, 10′) zum Erzeugen einer Mehrzahl von Teilchenstrahlen;
eine Codierungseinrichtung (41a, 41b, 42), die benach bart zu der Erregungseinrichtung angeordnet ist und die diese kalibriert;
eine Ionisationseinrichtung (28), die ihrerseits be nachbart zu der Codierungseinrichtung (41a, 41b, 42) angeordnet ist und dazu dient, eine gerichtete Mehrzahl von Ionenströmen (30A, 30B) zu erzeugen; und
eine Mehrzahl von Detektoren (38a, 38b), die jeweils wenigstens einem Paar von Ionenströmen (30A, 30B) zuge ordnet sind, wobei jeweils einer der Mehrzahl von De tektoren einen entsprechenden der Mehrzahl der Ionen ströme erfaßt.
eine Erregungseinrichtung (10, 10′) zum Erzeugen einer Mehrzahl von Teilchenstrahlen;
eine Codierungseinrichtung (41a, 41b, 42), die benach bart zu der Erregungseinrichtung angeordnet ist und die diese kalibriert;
eine Ionisationseinrichtung (28), die ihrerseits be nachbart zu der Codierungseinrichtung (41a, 41b, 42) angeordnet ist und dazu dient, eine gerichtete Mehrzahl von Ionenströmen (30A, 30B) zu erzeugen; und
eine Mehrzahl von Detektoren (38a, 38b), die jeweils wenigstens einem Paar von Ionenströmen (30A, 30B) zuge ordnet sind, wobei jeweils einer der Mehrzahl von De tektoren einen entsprechenden der Mehrzahl der Ionen ströme erfaßt.
2. Flugzeitanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net,
daß die Mehrzahl von Detektoren (38A, 38B) eine Anzeige
erzeugt, welche die Massen der in den Ionenströmen er
faßten Ionen darstellt.
3. Flugzeitanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet,
daß die Erregungseinrichtung eine Mehrzahl von Teil
chenquellen (10, 10′) umfaßt.
4. Flugzeitanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet,
daß die Erregungseinrichtung ihrerseits folgende Merk male umfaßt:
eine einzige Teilchenquelle (10); und
eine Einrichtung zum Umschalten (41a, 41b) der einzigen Teilchenquelle.
daß die Erregungseinrichtung ihrerseits folgende Merk male umfaßt:
eine einzige Teilchenquelle (10); und
eine Einrichtung zum Umschalten (41a, 41b) der einzigen Teilchenquelle.
5. Flugzeitanordnung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
eine Signalverarbeitungseinrichtung zum Analysieren der
Anzeige, die durch die Mehrzahl der Detektoren erzeugt
wird.
6. Flugzeitanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet,
daß die Anordnung ein Massenanalysator ist, und
daß sie eine Auftasteinrichtung (42) umfaßt, um die zeit liche Abfolge der Mehrzahl von Teilchenstrahlen zu steuern, die in der Erregungseinrichtung (10, 10′) er zeugt werden.
daß die Anordnung ein Massenanalysator ist, und
daß sie eine Auftasteinrichtung (42) umfaßt, um die zeit liche Abfolge der Mehrzahl von Teilchenstrahlen zu steuern, die in der Erregungseinrichtung (10, 10′) er zeugt werden.
7. Verfahren zur Datenerfassung unter Verwendung der Flug
zeitspektrometrie, gekennzeichnet durch folgende Ver
fahrensschritte:
- - sequentielles Auftasten einer Mehrzahl von Erre gungsstrahlen;
- - Codieren der Mehrzahl von Erregungsstrahlen;
- - Ionisieren mittels der Mehrzahl von Erregungsstrah len zum Erzeugen einer gerichteten Mehrzahl von Ionenströmen; und
- - individuelles Erfassen eines jeden der Mehrzahl von gerichteten Ionenströmen.
8. Verfahren zur Datenerfassung unter Verwendung der Flug
zeitspektrometrie nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net,
daß der Schritt des sequentiellen Auftastens den
Schritt des Aufteilens eines einzigen Teilchenstrahles
in eine Mehrzahl von Erregungszahlen umfaßt.
9. Verfahren zur Datenerfassung unter Verwendung der Flug
zeitspektrometrie nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net,
daß der Schritt des Aufteilens das Ablenken eines ein
zigen Teilchenstrahles in wenigstens zwei Ionenerzeu
gungsbereiche umfaßt.
10. Verfahren zur Datenerfassung unter Verwendung der Flug
zeitspektrometrie nach Anspruch 8 oder 9, dadurch ge
kennzeichnet,
daß der Schritt des Aufteilens das abwechselnde Ablen
ken eines einzigen Teilchenstrahles in wenigstens zwei
verschiedene Flugwege umfaßt.
11. Verfahren zur Datenerfassung unter Verwendung der Flug
zeitspektrometrie nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
gekennzeichnet durch
den Schritt des Beseitigens von nicht-erwünschten Spe
zien vor dem Schritt der Erfassung.
12. Verfahren zur Datenerfassung unter Verwendung der Flug
zeitspektrometrie nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet,
daß der Beseitigungsschritt das Anlegen eines Feldes
zum Ablenken von unerwünschten Spezien aus dem Erfas
sungsbereich umfaßt.
13. Verfahren zur Datenerfassung unter Verwendung der Flug
zeitspektrometrie nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Erfassungsschritt seinerseits folgende Teil schritte umfaßt:
Erzeugen von Anzeigen für einen jeden der Mehrzahl von gerichteten Ionenströmen; und
Bewerten der Anzeigen, um die Massen der in den Ionen strömen erfaßten Ionen zu ermitteln.
daß der Erfassungsschritt seinerseits folgende Teil schritte umfaßt:
Erzeugen von Anzeigen für einen jeden der Mehrzahl von gerichteten Ionenströmen; und
Bewerten der Anzeigen, um die Massen der in den Ionen strömen erfaßten Ionen zu ermitteln.
14. Verfahren zur Datenerfassung unter Verwendung der Flug
zeitspektrometrie, gekennzeichnet durch folgende Merk
male:
- - sequentielles Auftasten einer Mehrzahl von Erre gungsstrahlen;
- - Codieren der Mehrzahl von Erregungsstrahlen;
- - Ionisieren mittels der Mehrzahl von Ionenstrahlen zum Erzeugen einer Mehrzahl von gerichteten Ionen strömen;
- - Beseitigen von unerwünschten Spezies der Mehrzahl von Ionenströmen;
- - Erzeugen von Anzeigen für jeden der Mehrzahl von Ionenströmen, welche die Massen der Ionen in der Mehrzahl von Ionenströmen anzeigen;
- - Erfassen der Anzeigen; und
- - Bewerten der Anzeigen, um die Massen der Ionen in den erfaßten Ionenstrahlen zu ermitteln.
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