DE4341062C2 - Endoskopisches Instrument - Google Patents
Endoskopisches InstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein endoskopisches Instrument mit den im Ober
begriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Ein solches endoskopisches
Instrument ist aus der DE 28 14 236 A1 bekannt.
Endoskopische Instrumente werden heutzutage in vielen medizinischen Bereichen,
aber auch in der Technik, dort bezeichnet als sogenannte Technoskope, eingesetzt.
Eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten der letzten Jahre ist erst dadurch
möglich geworden, dass erhebliche Fortschritte in der Endoskoptechnik erreicht
worden sind. So gibt es heute bereits Endoskope, deren Durchmesser nur noch
wenige Millimeter beträgt, um auch durch kleinste Zwischenräume mit dem
Instrument eindringen zu können. In derartigen langgestreckten und dünnen
Endoskopen sind häufig Stablinsen eingesetzt. Solche Stablinsen können bei
spielsweise einen Durchmesser von 2,78 mm bei einer Gesamtlänge von 28 mm
aufweisen. Sie sitzen innerhalb des rohrförmigen Schaftes, wobei natürlich auch
der Schaft in seiner Wandstärke so dünn wie möglich und so dick wie nötig gehal
ten wird, um die Querschnittsabmessungen insgesamt klein zu halten.
Bei solchen Endoskopen ist es kaum noch vermeidbar, dass trotz geschützter Lage
der Stablinsen innerhalb des Schaftes bei Biegebeanspruchung des Schaftes auch
Kräfte auf diese Stablinsen wirken. In der Praxis lässt es sich also nicht vermeiden,
dass die innerhalb des Schaftes liegende Optik, insbesondere eine Stablinse, durch
äußere Biegebelastungen beansprucht und damit möglicherweise beschädigt wird.
Ein Bruch einer solchen Stablinse zerstört das gesamte Endoskop. Der Entwick
lung von Endoskopoptiken mit möglichst kleinen Außenabmessungen sind daher
aus diesem Grunde in der Praxis Grenzen gesetzt.
Um die innerhalb des Schaftes liegende Optik, insbesondere Stablinse im Hinblick
auf Biegebelastungen des Endoskops zu verstärken, ist es bereits bekannt, die
Stablinse über einen Abschnitt oder die gesamte Länge des Umfangs mit einer
Verstärkung zu versehen. In DE 28 14 236 A1 wird zur Verstärkung einer Stablin
se diese in eine Hülse aus Stahl oder jedem anderen geeigneten Material eingeglie
dert, welche den Linsenkörper axial überragt. Aus der älteren Anmeldung DE 44 38 511 A1
ist es bekannt, eine Stablinse an ihrer Umfangsfläche mit einem Ver
stärkungsglied, z. B. aus Metall oder Keramik, zu versehen, das die Spannungs
festigkeit erhöhen soll und mit dem Außenumfang der Stablinse z. B. mittels eines
Klebemittels verbunden ist.
Derartige, die Bruchfestigkeit erhöhende Mittel haben den Nachteil, dass sie in
erheblichem Maße radial auftragen, so dass sie zu einer deutlichen und spürbaren
Durchmesservergrößerung des Endoskops führen. Darüber hinaus sind diese
hülsenartigen Verstärkungen fertigungstechnisch recht aufwendig, da sie passgenau
zur Stablinse hergestellt und um diese gefügt werden müssen.
Beschichtungen für Linsen sind aus DE 34 28 645 A1 bekannt. Bei diesen Be
schichtungen handelt es sich um Vergütungen, die üblicherweise an den optisch
wirksamen Flächen der Linsen aufgebracht werden. Neben der Beeinflussung der
optischen Eigenschaften bewirken sie häufig auch eine Erhöhung der Abriebfestig
keit, also eine bessere Oberflächenhärte. Das gezielte Vorsehen einer umfangseiti
gen Beschichtung zur Erhöhung der Bruchfestigkeit von Linsen, insbesondere der
Bruchfestigkeit bei Stablinsen ist diesen Druckschriften jedoch nicht entnehmbar.
Die aus Applied Optics, Vol. 24, No. 4, 15.2.85, S.n 508-512 bekannte Be
schichtung ist eine Beschichtung aus Kohlenstoff. Vor dem Beschichten wird das
Substrat geätzt.
Ausgehend von einem endoskopischen Instrument gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Endoskop so auszubilden, dass einerseits die Bruchfestigkeit der darin befindlichen
Stablinse bzw. Stablinsen erhöht und somit die Stabilität des endoskopischen
Instruments verbessert wird, andererseits aber die Baugröße hinsichtlich der
Querschnittsabmessungen im Wesentlichen beibehalten oder sogar verringert
werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die in Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Die Stablinse wird bzw. die Stablinsen werden an ihrer Umfangsfläche mit einer
die Bruchfestigkeit erhöhenden Beschichtung versehen. Eine solche Beschichtung
erhöht den Durchmesser der Stablinse unwesentlich, hingegen die Bruchfestigkeit
erheblich.
Um einerseits eine gute Haftung der Beschichtung auf der Stablinse zu gewähr
leisten und andererseits die Bruchfestigkeit derselben noch weiter zu erhöhen, wird
die Linse oder werden die Linsen vor der Beschichtung einer Ätzbehandlung
unterzogen. Die Ätzbehandlung wird in der Regel durch eine den Linsenwerkstoff
angreifende Chemikalie erfolgen. Dies kann z. B. bei Glas oder glasartigem Werk
stoff durch Flusssäure erfolgen.
In den Unteransprüchen ist angegeben, welche Beschichtungen besonders geeignet
sind. Sie können zuverlässig und kostengünstig aufgebracht werden.
Es versteht sich, dass sämtliche im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
erfolgenden Behandlungen der Linse mindestens im Bereich der Umfangsfläche
derselben erfolgen müssen und, sofern dies zweckmäßig oder zumindest nicht
hinderlich ist, gegebenenfalls auch im Bereich der Stirnflächen erfolgen können.
Eine besonders einfache und damit kostengünstige Beschichtung stellt die Polyi
midbeschichtung dar. Eine derartige Kunststoffbeschichtung der Stablinse kann
durch einfaches Eintauchen oder auch Aufsprühen erfolgen, wobei die Schicht
dicke durch Wiederholen des Vorgangs nahezu beliebig eingestellt werden kann.
Eine besonders harte Beschichtung kann durch das Aufbringen einer amorphen
Kohlenstoffschicht (Diamantschicht) hergestellt werden. Derartige Schichten
können im CVD-Verfahren (chemical vapour deposition) in an sich bekannter
Weise aufgebracht werden.
Soll die Schicht zusätzlich thermisch hoch belastbar sein, so empfiehlt sich eine
Silizium-Oxidkarbidbeschichtung, die ebenfalls im CVD-Verfahren aufgebracht
werden kann. Alternativ können auch PVD-Schichten (physical vapour deposition)
vorgesehen sein, je nachdem welche zusätzlichen Eigenschaften sie neben der
erhöhten Bruchfestigkeit die Stablinse aufweisen sollen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Aus
führungsbeispiels näher erläutert. Die Figur zeigt ein Endoskop in Seitenansicht
mit im vergrößerten Längsschnitt dargestellten Schaft.
Das dargestellte Endoskop weist einen proximalseitigen Teil 1 mit Okular 2 sowie
einen seitlich herausgeführten Lichtleiteranschluss 3 auf. Der zylindrische lang
gestreckte Schaft 5, der sich bis zum distalen Ende 4 erstreckt, ist durch ein Metall
rohr gebildet. Innerhalb dieses Schaftes sitzen zentrisch insgesamt fünf Stablinsen
6, ein
Linsenpaar 7 sowie eine als distales Abschlußfenster ausgebildete
Linse 8. Die Linsen 6 bis 8 sind innerhalb des Schaftes von Licht
leitern 9 umgeben, die Teil der Beleuchtungsoptik sind und über den
Lichtleiteranschluß 3 gespeist werden. Sie enden am distalen Schaft
ende 4 bündig mit dem Schaft und dem distalen Abschlußfenster 8.
Die Stablinsen 6 weisen an ihren Umfangsflächen 10 die eingangs
beschriebene Beschichtung auf, durch welche die Bruchfestigkeit der
Linsen 10 erheblich erhöht wird. Beim Ausführungsbeispiel sind die
Stablinsen 4 umfangsseitig mit Polyimid beschichtet. Auf diese Weise
wird die Bruchfestigkeit im kritischen Bereich, quer zur Längsachse
der Linsen 6, erheblich erhöht, so daß bei der im endoskopischen
Einsatz üblichen Biegebelastung des Schaftes 5 trotz nur geringen
Durchmessers der Stablinsen 7 mit einer Beschädigung oder einem
Bruch derselben nicht zu rechnen ist.
Claims (4)
1. Endoskopisches Instrument mit einem langgestreckten Schaft (5) und
mindestens einer darin angeordneten stabförmigen Linse (6), die an ihrer Umfangs
fläche (10) mit einem die Bruchfestigkeit erhöhenden Mittel versehen ist, dadurch
gekennzeichnet, dass das die Bruchfestigkeit erhöhende Mittel eine Beschichtung
ist, und dass die Linse (6) vor dem Beschichten zumindest an ihrer Umfangsfläche
einer Ätzbehandlung unterworfen worden ist.
2. Endoskopisches Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtung aus Polyimid besteht.
3. Endoskopisches Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtung aus amorphem Kohlenstoff besteht.
4. Endoskopisches Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtung aus Silicium-Oxidcarbid besteht.
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