DE4340484A1 - Mittel mit Wirksamkeit im Bereich der Magen- und Darmschleimhaut - Google Patents

Mittel mit Wirksamkeit im Bereich der Magen- und Darmschleimhaut

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DE4340484A1
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huminates
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water
oxidation
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Withdrawn
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DE19934340484
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Manfred Prof Kuehnert
Anton F Dr Haase
Hans Werner Dr Kleffner
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Ruetgers AG
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Ruetgerswerke AG
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/33Heterocyclic compounds
    • A61K31/335Heterocyclic compounds having oxygen as the only ring hetero atom, e.g. fungichromin
    • A61K31/35Heterocyclic compounds having oxygen as the only ring hetero atom, e.g. fungichromin having six-membered rings with one oxygen as the only ring hetero atom
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/74Synthetic polymeric materials
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Description

Die Erfindung betrifft oral aufzunehmende Mittel, die eine pharmakologische Wirkung im Bereich der Magen- und Darmschleimhaut entfalten. Diese Mittel können sowohl beim Menschen als auch bei Tieren eingesetzt werden und zwar sowohl in Form von oral einzunehmenden Arzneimitteln, als Fütterungsarzneimittel oder als Nahrungs- bzw. Futterzusatzstoff.
Es ist bekannt, daß natürliche Huminstoffe im Darmbereich eine entzündungshemmende und entgiftende Wirkung haben. Unter den Bezeichnungen Dystikum, Sulumin und Humocarb werden daher Tierarznei- und Fütterungsarzneimittel vertrieben, die ein Gemisch verschiedener natürlicher Huminate mit Molekulargewichten bis zu 100 000 als wirksame Komponente enthalten. Diese Mittel sind bei oraler Aufnahme nicht toxisch und zeigen auch nach lang andauernder Verabreichung keine unerwünschten Nebenwirkungen.
Desweiteren entstehen keine toxischen Abbauprodukte und auch die wieder ausgeschiedenen Mittel sind als natürliche Produkte anzusehen, die keine Belastung der Umwelt darstellen.
Es ist aber ein gravierender Nachteil dieser Huminstoffe, daß die Wirkung nur ein Passageeffekt ist, d. h., daß sie nur bei langer regelmäßiger und konstanter Verabreichung wirken.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Mittel mit mindestens gleich guter Wirksamkeit im Magen- und Darmbereich wie die bekannten natürlichen Huminstoffe bereitzustellen, die auch hinsichtlich ihrer Toxizität, Nebenwirkungen und Umweltbelastung den natürlichen Huminstoffen entsprechen, deren Wirksamkeitsdauer aber wesentlich verlängert ist, so daß sowohl während ihrer Zufuhr aber auch später im Magen-Darm-Trakt eine entsprechende pharmakologische Wirksamkeit vorhanden ist.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch Mittel gemäß der Ansprüche 1 bis 6, sowie durch die Verwendung von synthetisch durch Oxidation mehrwertiger phenolischer Verbindungen hergestellten, wasserlöslichen Alkali- oder Ammoniumhuminate mit einem Molekulargewicht bis zu 50 000 D als Human- und Tierarzneimittel sowie als Fütterungsarzneimittel bzw. zur Herstellung von oral aufzunehmenden Mitteln mit Wirksamkeit im Bereich der Magen- und Darmschleimhaut gemäß der Ansprüche 7 und 8.
Es wurde gefunden, daß diese synthetischen, relativ niedermolekularen, wasserlöslichen Alkali- oder Ammoniumhuminate bei oraler Verabreichung ebenfalls im Magen- und Darmbereich eine entzündungshemmende und entgiftende Wirkung haben. Im Gegensatz zu den bislang in Fütterungsarzneimitteln bzw. als Nahrungs- bzw. Futterzusatzstoffen eingesetzten Huminaten werden sie jedoch im Bereich der Darmschleimhaut absorbiert und eingelagert und bewirken dort über einen verlängerten Zeitraum eine etwa gleichbleibende Wirkung, auch wenn der sie enthaltende Nahrungsbrei den Darm längst passiert hat, d. h., diese erfindungsgemäß eingesetzten Huminate zeigen einen deutlichen Retard-Effekt.
Entzündete Magen- und Darmschleimhaut schwillt schneller ab. Viren und bakterielle Keime werden verstärkt inaktiviert. Dadurch kann die zur gewünschten Wirkung verabreichte Dosis reduziert werden.
Obwohl die Huminate an der Darmschleimhaut absorbiert werden, werden sie nicht vom Körper aufgenommen. D. h. einerseits, daß diese Huminate lokal wirken. Andererseits aber bedeutet dies auch, daß Tiere bis zur Schlachtung mit diesen Huminaten oral behandelt werden können, ohne daß die Gefahr besteht, daß Spuren der Huminate oder ihrer Abbauprodukte in das Fleisch gelangen (keine Rückstandsbildungsprobleme).
Darüberhinaus aber zeigen die erfindungsgemäß eingesetzten Huminate überraschenderweise einen starken vermifugen Effekt. Nach etwa achttägiger regelmäßiger Verabreichung dieser Huminate sind die behandelten Tiere durchweg wurmfrei.
Diese Huminate eignen sich daher zur Verwendung als Nahrungs- oder Futtermittelzusatzstoffe, zur Herstellung von oral aufzunehmenden Arzneimitteln mit Wirksamkeit im Bereich der Magen- und Darmschleimhaut zur Verwendung in der Human- und Veterinärmedizin, sowie zur Herstellung von Fütterungsarzneimitteln.
Ein weiterer praktischer Vorteil der erfindungsgemäß eingesetzten Huminate besteht darin, daß sie vollständig wasserlöslich sind und somit in anderer Zubereitung eingesetzt werden können als die bislang verwendeten Huminstoffe, die immer in Kombination mit Zusatzstoffen formuliert werden mußten.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Huminate können im einfachsten Fall dem Trinkwasser der Tiere zugesetzt werden oder eine wäßrige Lösung der Huminate kann auf das Futter aufgesprüht oder mit ihm vermischt werden.
Bevorzugt jedoch wird ein Fütterungsarzneimittel oder ein Futtermittelzusatzstoff hergestellt, der aus 1 bis 60 Gew.-% Huminat und 99 bis 40 Gew.-% eines Füllstoffes besteht. Derartige Füllstoffe können entweder inerte anorganische Materialien, wie z. B. Silikate oder Schwerspat sein oder natürliches organisches Material, insbesondere cellulosehaltiges Material, wie z. B. Weizennachmehl, Johannisbrotkernmehl oder gemahlene Spelzen.
Erfindungsgemäß einsetzbare und wirksame Huminate sind synthetisch durch Oxidation und dadurch bewirkte Polykondensation von mehrwertigen Phenolen in schwach alkalischem wäßrigem Medium entsprechend EP-A 0 281 678 hergestellte niedermolekulare Ammonium- oder Alkalihuminate. Es sind dunkelbraune, wasserlösliche Produkte mit einem mittleren Molekulargewicht von 1000, bei einem Streubereich von 250 bis 1500.
Ihre wäßrigen Lösungen zeigen keinen Tyndall-Effekt und fluoreszieren nicht.
Weiterhin wirksam sind aber auch synthetische Huminate mit Molekulargewichten bis zu 50 000 D, sofern sie den folgenden Merkmalen entsprechen:
Sie sind physiologisch positiv wirksam, d. h., sie haben heilende Eigenschaften, sind sehr gering toxisch und weder mutagen, embryotoxisch noch teratogen, bzw. auch nicht cancerogen.
Ihre wäßrigen Lösungen zeigen keinen Tyndall-Effekt und fluoreszieren nicht. Entsprechende Prüfungen dieser Eigenschaften werden zweckmäßigerweise mit wäßrigen Lösungen in einer Konzentration durchgeführt, daß sie noch etwa 50% der Transmission des eingestrahlten Lichtes haben.
Beispiele für entsprechende, synthetische Huminate sind die gemäß EP-A 0 537 427 hergestellen Produkte.
Ebenso erfindungsgemäß einsetzbar sind modifizierte Ammonium- oder Alkalihuminate, wie sie aus EP-A 0 537 429 bekannt sind. Sie werden hergestellt durch Oxidation der Verbindungen der allgemeinen Formeln
und/oder
wobei R₁, R₃ und R₄ gleich oder verschieden sind und eine OH-Gruppe oder Wasserstoff darstellt, R₂ eine CO- oder CH₂-Gruppe bedeutet und R₅ und R₆ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff sind, in alkalischer wäßriger Lösung (pH 9).
Dabei können die Verbindungen gemäß der Formeln I und II als einzelne Reinsubstanzen sowie auch im beliebigen Gemisch miteinander eingesetzt werden. Sie können im Reaktionsgemisch auch mit mehrwertigen Phenolen eingesetzt werden, was aus wirtschaftlichen Gründen durchaus angebracht sein kann.
Die Huminate werden den Nahrungs- oder Futtermitteln in einer Menge von 0,01 bis 2 Gew.-% zugesetzt, wobei sie entweder als pulverisierte Feststoffe oder in Form einer wäßrigen Lösung zu den Nahrungs- oder Futtermitteln oder zum Trinkwasser oder anderen Getränken zugegeben werden. Entsprechende Arzneimittel können ebenfalls entweder als wäßrige Lösung oder in pastöser oder fester Form vorliegen. Zur Herstellung fester oder pastöser Applikationsformen werden in an sich bekannter Weise wäßrige Lösungen der Huminate oder pulverisierte Huminate entweder mit einem Füllstoff ergänzt und/oder mit einem Öl oder Fett emulgiert bzw. suspendiert und ggf. kompaktiert.
Die Dosierung der erfindungsgemäß eingesetzten Huminate soll so erfolgen, daß pro kg Körpergewicht pro Tag eine Menge von 0,005 bis 0,5 g Huminat verabreicht werden.

Claims (8)

1. Huminstoffe enthaltende, oral aufzunehmende Mittel mit Wirksamkeit im Bereich der Magen- und Darmschleimhaut, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Huminstoffe synthetisch durch Oxidation mehrwertiger phenolischer Verbindungen hergestellte, wasserlösliche Alkali- oder Ammoniumhuminate mit einem Molekulargewicht bis zu 50 000 D enthalten.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Huminate niedermolekulare Huminate mit einem mittleren Molekulargewicht von 1000 D bei einem Streubereich von 250 bis 1500 D sind.
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, enthaltend 1 bis 60 Gew.-% Huminat oder Huminatlösung und 99 bis 40 Gew.-% Füllstoff.
4. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es oral aufzunehmende Human- oder Tierarzneimittel sind.
5. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es Fütterungsarzneimittel sind.
6. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es Futtermittelzusatzstoffe sind.
7. Verwendung von synthetisch durch Oxidation mehrwertiger phenolischer Verbindungen hergestellten, wasserlöslichen Alkali- oder Ammoniumhuminate mit einem Molekulargewicht bis zu 50 000 D zur Herstellung von oral aufzunehmenden Mitteln mit Wirksamkeit im Bereich der Magen- und Darmschleimhaut.
8. Verwendung von synthetisch durch Oxidation mehrwertiger phenolischer Verbindungen hergestellten, wasserlöslichen Alkali- oder Ammoniumhuminate mit einem Molekulargewicht bis zu 50 000 D als Futtermittelzusatzstoff.
DE19934340484 1993-11-27 1993-11-27 Mittel mit Wirksamkeit im Bereich der Magen- und Darmschleimhaut Withdrawn DE4340484A1 (de)

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EP94113498A EP0656208A3 (de) 1993-11-27 1994-08-30 Verwendung von synthetischen Huminaten zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Schleimhauterkrankungen.
JP6291804A JPH07215853A (ja) 1993-11-27 1994-11-25 薬学的に有効な剤を製造するためにフミナートを使用する方法

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