DE4340177A1 - Meßwertgeber - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Meßwertgeber mit einem
zweiteiligen, insbesondere stabförmigen Gehäuse, dessen einer
Gehäuseteil als eine im wesentlichen zylindrische Schutzhülse
und dessen anderer Gehäuseteil als Kabelhalter oder
Steckersockel sowie als Träger der Funktionselemente des
Meßwertgebers ausgebildet ist, von denen der eigentliche Sensor
nach dem Zusammenfügen der Gehäuseteile in unmittelbarer Nähe
der Stirnwand der Schutzhülse angeordnet ist.
Bei Maschinen und Fahrzeugen werden für das Erkennen und
Erfassen von Drehbewegungen in der Regel stabförmige
Induktionsgeber oder Magnetfeldgeber verwendet, die zur
Signalerzeugung mit geeigneten, mit dem Meßobjekt verbundenen
ferro-magnetischen Taktscheiben oder Zahnrädern zusammenwirken.
Die Zuordnung der Meßwertgeber bzw. der sensierenden Elemente zu
den abzutastenden Taktscheiben oder Zahnrädern erfolgt durch
Einschrauben der Gebergehäuse in das betreffende Lager oder
Getriebegehäuse oder durch Einstecken und seitliches Anschrauben,
was zwingend erforderlich ist, wenn der Sensor des Meßwertgebers
in einer bestimmten Ausrichtung zur Laufrichtung des
abzutastenden Bauteils eingebaut sein muß, wie z. B. ein
Differential-Hall-Generator.
Das herrschende Einsatzmilieu mit aggressiven Medien, hoher
Schwingungsbelastung und einem Temperaturgang zwischen -40°C und
+150°C erfordern für derartige Meßwertgeber eine optimale
Anpassung nicht nur der Funktionselemente, sondern auch der
Anschlußtechnik und des Gehäuseaufbaus. Darüber hinaus stellen
derartige Meßwertgeber Massenprodukte dar, so daß deren Aufbau
auch für die Serienfertigung optimiert sein muß.
Bei bekannten Gehäusearchitekturen werden für die
verschiedenen Räume, in denen sich der Meßwertgeber befindet,
d. h. außerhalb und innerhalb eines Getriebegehäuses,
unterschiedliche Materialien verwendet, womit unterschiedliche
Temperaturdehnungen in Kauf genommen werden müssen. Insbesondere
an der Verbindungsstelle der Gehäuseteile ist demzufolge der
Aufwand für eine sichere Abdichtung eines derartigen Gebers
erheblich, d. h. der Bauteilebedarfist erhöht und die
Verbindungstechnik, beispielsweise ein Verbördeln der beiden
Gehäuseteile unter Zwischenlage eines O-Ringes, wenig
seriengerecht. Um das Dichtheitsrisiko auszuschalten, wird
vielfach der gesamte Geber mit einem Gießharz aufgefüllt, was
einen hohen Bedarf an der betreffenden ggf. teuren und nicht
recyclingfähigen Vergußmasse bedeutet. Vielfach werden
beispielsweise für das Festlegen des Kabels bzw. der
vereinzelten Leitungen und dem Vergießen des Geberkopfes
verschiedene und unterschiedlich aushärtende Vergußmassen
verwendet. Außerdem erfordern unterschiedliche Gehäuseteile, in
dem geschilderten Falle eine Schutzhülse aus Metall und einen
Kabelhalter bzw. Steckersockel aus Kunststoff, jeweils eine
unterschiedliche Herstelltechnik, was zusätzlich zur Verteuerung
eines derartigen Meßwertgebers beiträgt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es demnach,
einen Meßwertgeber gemäß dem Gattungsbegriff derart auszubilden,
daß er den Bedingungen der Großserienfertigung entspricht, ggf.
mechanisch montiert werden kann und gegenüber bekannten
Meßwertgebern bei zufriedenstellender Funktionalität mit
erheblich geringeren Kosten herstellbar ist.
Die Lösung der Aufgabe beschreiben insbesondere der
Sachanspruch 1 und der Verfahrensanspruch 2.
Einer der Vorteile, den die Erfindung bietet ist darin zu
sehen, daß beide Gehäuseteile, die Schutzhülse und der
Steckersockel bzw. der Kabelhalter aus ein und demselben
Kunststoff gefertigt sind und die dem Zusammenfügen der beiden
Gehäuseteile dienende zylindrische Schnappverbindung unmittelbar
an den Gehäuseteilen angeformt ist. Dadurch lassen sich die
Schutzhülse und der Steckersockel bzw. der Kabelhalter einfach,
letzten Endes werkzeuglos und schnell zusammenfügen,
andererseits aber auch mit einem Werkstoff, der eine gute
Kapillarwirkung zeigt, wirkungsvoll abdichten. Einen solchen
Werkstoff stellt eine Vergußmasse mit dem Handelsnamen Bectron
PK 4342, ein Polyurethan-Kunstharz dar.
Diese Vergußmasse und die Art und Weise ihrer Anwendung
bieten einen weiteren Vorteil insofern, als nur relativ wenig
Vergußmasse erforderlich ist, um einerseits die
Funktionselemente des Meßwertgebers in dessen Kopfbereich
schwingungssicher zu haltern, andererseits die zylindrische
Schnappverbindung und die Spalte, an den durch die Trennwand
des Kabelhalters oder Steckersockels geführten Leitungen bzw.
Kontakte abzudichten. Dieselbe Vergußmasse ist auch für das
Fixieren und das unzugänglich Abdecken der in dem Kabelhalter
vereinzelten Leitungen des zugeführten Kabels verwendbar. Das
heißt, es wird nur eine Vergußmasse verwendet, und es ist nur
ein Aushärtevorgang für verschiedene und in bezug auf den Geber
räumlich getrennte Abdichtungs- und Einbettungsstellen
erforderlich.
Die Erfindung ermöglicht somit eine besonders vorteilhafte
Herstellung des Meßwertgebers, indem als Gehäusebauteile
ausschließlich Spritzgußteile vorgesehen sind, die ohne
zusätzliche Bauteile durch Zusammenschnappen miteinander
verbunden werden. Für die nachfolgende Abdichtung der Spalte und
Fixierung der Funktionselemente ist gemäß dem vorgesehenen
Verfahren nur eine relativ kleine Menge einer einzigen
Vergußmasse erforderlich. Die Montage ist somit weitgehend
vereinfacht und der Werkstoffbedarf auf ein Minimum reduziert.
Im folgenden sei die Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnungen eines Meßwertgebers mit einem als Kabelhalter
ausgebildeten einen Gehäuseteil näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Ansicht des einbaufertig montierten
Meßwertgebers,
Fig. 2 Schnittdarstellungen der beiden Gehäuseteile des
Meßwertgebers im Augenblick des Zusammenfügens,
Fig. 3 eine Draufsicht des Meßwertgebers im einbaufertigen
Zustand.
Die als Übersichtsdarstellung gedachte Ansicht des
Meßwertgebers 1 gemäß Fig. 1 zeigt den Kabelhalter 2 und die
Schutzhülse 3 einbaufertig zusammengefügt. Bei dem
angeschlossenen Kabel handelt es sich um ein mittels eines
Wellrohres 4 gepanzertes Kabel 5. Eine mit dem Wellrohr 4
verquetschte Hülse 6 dient als Kupplungselement, welches mit dem
Kabelhalter 2 über eine Schnappverbindung verbunden ist. An der
Schutzhülse 3 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein
Arm 7 ausgebildet, in welchem eine mit einer Durchgangsbohrung
versehene Buchse 8 eingepreßt ist. Der Arm 7 dient der
Befestigung des Meßwertgebers 1 an beispielsweise einem
Getriebegehäuse, in welches die Schutzhülse 3 durch eine
geeignete Öffnung hineinragt. Dabei dient ein O-Ring 9 als
Abdichtung zwischen dem Getriebegehäuse und der Schutzhülse 3.
Eine Öse 10 ist für die Plombierung der Befestigungsschraube
vorgesehen.
Mit der Schnittdarstellung Fig. 2 ist ein Montageaugenblick
während des Zusammenfügens von Kabelhalter 2 und Schutzhülse 3
festgehalten. Zuvor wurde die Schutzhülse 3 in einer Vorrichtung,
im einfachsten Falle in einer Platte 11, aufgenommen mittels
eines in der Platte 11 eingepreßten Stiftes 12, dessen
Durchmesser dem Durchmesser der Durchgangsbohrung 13 (Fig. 3) in
der Buchse 8 entspricht, ausgerichtet und bis zu dem
erforderlichen Niveau mit Vergußmasse 14 aufgefüllt. Zum Zwecke
einer rationellen Montage ist die Vorrichtung für ein Haltern
einer Vielzahl von Schutzhülsen ausgebildet, wobei die
Unterbringung der an den Kabelhaltern 2 befestigten gepanzerten
Kabeln 4, 5 die Anzahl der Montageplätze in der Vorrichtung
begrenzt. Dieses Problem ist andererseits dann nicht gegeben,
wenn der Meßwertgeber 1 nicht fest verkabelt, sondern mit einem
Steckersockel ausgerüstet ist.
An dem Kabelhalter 2 und an der Schutzhülse 3, die beide
spritzgußtechnisch hergestellt sind, sind Mittel angeformt, die
eine zylindrische Schnappverbindung 15, 16 bilden und die, wie
aus der Fig. 2 ferner ersichtlich ist, durch Aufstecken des
Kabelhalters 2 auf die Schutzhülse 3 in Pfeilrichtung P in
Eingriff gebracht werden. Danach schließt eine an dem
Kabelhalter 2 ausgebildete Trennwand 17 den Innenraum 18 der
Schutzhülse 3 nach außen ab.
Im folgenden sei, bevor die Beschreibung des
Montageverfahrens des Meßwertgebers abgeschlossen wird, der
Aufbau des Kabelhalters 2 kurz skizziert. An der einen Seite der
Trennwand 17 ist ein Topf 19 angeformt, innerhalb dessen die
Leitungen des Kabels 5, von denen eine mit 20 bezeichnet ist,
auf Durchführungsöffnungen in der Trennwand 17 verteilt sind.
Die Leitungen 20, denen in die Trennwand 17 eingesetzte
Dichtungstüllen 21 zugeordnet sind, sind über Schneidkontakte 22
mit Leiterbahnen einer Leiterplatte 23 kontaktiert, die an dem
Kabelhalter 2 befestigt ist. Dabei dient ein Rahmen, dessen
einer Schenkel mit 24 bezeichnet ist, der Leiterplatte 23 als
Auflage, während eine Zunge 25 und Riegel 26 vorgesehen sind, um
die Leiterplatte 23 festzuhalten. Mit 27 ist ein Permanentmagnet
bezeichnet, welcher in einer nicht näher bezeichneten Fassung,
die ebenfalls an dem Rahmen angeformt ist, verschiebbar
gehaltert ist. An der Stirnseite des Permanentmagneten 27 ist
ein Hall-Generator 28 befestigt, dessen Leitungen 29 auf der
Leiterplatte 23 verlötet sind. Eine dem Topf 19 zugeordnete
Wand 30 bildet mit der Außenwand des Topfes 19 eine Tasche 31,
an deren Grund und somit in der Trennwand 17 eine mit einer
dünnen Membran 33 abgeschlossene Bohrung 32 ausgebildet ist.
Nachdem der eine funktionsfertig vormontierte Baueinheit
darstellende Kabelhalter 2 mit der Schutzhülse 3 verrastet ist,
wird die Vorrichtung 11 gewendet derart, daß die Vergußmasse 14
auch die Trennwand 17 benetzt und durch Kapillarwirkung in der
vorhandenen Spalte der Leitungsdurchführungen und in den
Ringspalt der Schnappverbindung 15, 16 eindringt. Nach
ca. 2 Minuten kann die Vorrichtung 11 wieder zurückgekippt werden.
Während sich die Vergußmasse 14 bzw. ein noch frei beweglicher
und nicht durch Adhäsion an der Trennwand 17 und an der Wand 30
der Schutzhülse 3 bzw. dem in die Schutzhülse 3 eingreifenden
Teil des Kabelhalters 2 haftender Teil der Vergußmasse 14 im
Kopf des Meßwertgebers 1 sammelt und einen Teil der
Leiterplatte 23, den Permanentmagneten 27 und den
Hall-Generator 28 einbettet, wird der Topf 19 ebenfalls und zwar
mit derselben Vergußmasse 34 gefüllt. Diese dichtet einerseits
die Leitungsdurchführungen durch die Trennwand 17 von außen her
ab und bietet gleichzeitig eine Zugentlastung für das Kabel 5
sowie eine Fixierung für die in dem Kabelhalter 2 eingeschnappte
Hülse 6 und somit für das Wellrohr 4. Ein Eindringen von
Vergußmasse in den Spalt zwischen dem Kabel 5 und der Hülse 6
bzw. dem Wellrohr 4 ist unschädlich, da die Vergußmasse 34 auch
nach dem Aushärten gummielastisch ist.
Das Aushärten der vorgesehenen Vergußmasse erfordert eine
Mindesttemperatur von 80°C und bei dieser Temperatur eine
Einwirkungsdauer von mindestens 60 Minuten. Bei der
nachfolgenden Dichtheitsprüfung wird die durch die Tasche 31
zugängliche Membran 33 durchstoßen und der Innenraum 18 der
Schutzhülse 3 mit einem erhöhten Druck beaufschlagt. Wird kein
Druckabfall festgestellt, ist der Geber dicht, und der
Durchstich wird durch Einpressen eines Stiftes 35 in die
Bohrung 32 verschlossen.
Claims (3)
1. Meßwertgeber mit einem zweiteiligen, insbesondere
stabförmigen Gehäuse, dessen einer Gehäuseteil als eine
im wesentlichen zylindrische Schutzhülse und dessen
anderer Gehäuseteil als Kabelhalter oder Steckersockel
sowie als Träger der Funktionselemente des Meßwertgebers
ausgebildet ist, von denen der eigentliche Sensor nach
dem Zusammenfügen der Gehäuseteile in unmittelbarer Nähe
der Stirnwand der Schutzhülse angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Gehäuseteile als Kunststoffspritzgußteile ausgebildet sind,
daß an den Gehäuseteilen Mittel einer zylindrischen Schnappverbindung (15, 16) angeformt sind,
daß an dem Steckersockel oder Kabelhalter (2) eine Trennwand (17) quer zur Geberachse mit Öffnungen zum Durchführen von Kontakten oder Leitungen (20) ausgebildet ist und
daß zum Fixieren der Funktionselemente (23, 27, 28), zum Abdichten der Leitungs- oder Kontaktdurchführungen und der Schnappverbindung (15, 16) eine einzige aushärtbare Vergußmasse (14, 34) Anwendung findet.
daß beide Gehäuseteile als Kunststoffspritzgußteile ausgebildet sind,
daß an den Gehäuseteilen Mittel einer zylindrischen Schnappverbindung (15, 16) angeformt sind,
daß an dem Steckersockel oder Kabelhalter (2) eine Trennwand (17) quer zur Geberachse mit Öffnungen zum Durchführen von Kontakten oder Leitungen (20) ausgebildet ist und
daß zum Fixieren der Funktionselemente (23, 27, 28), zum Abdichten der Leitungs- oder Kontaktdurchführungen und der Schnappverbindung (15, 16) eine einzige aushärtbare Vergußmasse (14, 34) Anwendung findet.
2. Verfahren zum Montieren eines stabförmigen Meßwertgebers
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in einer Vorrichtung (11, 12) aufgenommene Schutzhülse (3) teilweise mit der Vergußmasse (14) gefüllt wird,
daß der vormontierte Kabelhalter (2) bzw. Steckersockel in die Schutzhülse (3) eingeführt und die Schnappverbindungsmittel (15, 16) in Eingriff gebracht werden,
daß der Meßwertgeber (1) in Achsebene um 180° gewendet und nach einer gewissen Zeit zurückgekippt wird,
daß ein am Kabelhalter (2) bzw. Steckersockel ausgebildeter, dem Verteilen der Leitungen (20) bzw. dem Einführen eines Steckers dienender Raum (Topf 19) mehr oder weniger mit Vergußmasse (34) gefüllt wird und
daß der Meßwertgeber (1) zur Aushärtung der Vergußmasse (14, 34) einer Warmbehandlung zugeführt wird.
daß die in einer Vorrichtung (11, 12) aufgenommene Schutzhülse (3) teilweise mit der Vergußmasse (14) gefüllt wird,
daß der vormontierte Kabelhalter (2) bzw. Steckersockel in die Schutzhülse (3) eingeführt und die Schnappverbindungsmittel (15, 16) in Eingriff gebracht werden,
daß der Meßwertgeber (1) in Achsebene um 180° gewendet und nach einer gewissen Zeit zurückgekippt wird,
daß ein am Kabelhalter (2) bzw. Steckersockel ausgebildeter, dem Verteilen der Leitungen (20) bzw. dem Einführen eines Steckers dienender Raum (Topf 19) mehr oder weniger mit Vergußmasse (34) gefüllt wird und
daß der Meßwertgeber (1) zur Aushärtung der Vergußmasse (14, 34) einer Warmbehandlung zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Aushärtevorgang eine in der Trennwand (17)
ausgebildete Membran (33) durchstoßen wird,
daß der Raum (18) zwischen der Trennwand (17) und der Schutzhülse (3) unter Druck gesetzt und auf Dichtheit geprüft wird und
daß die Durchstoßstelle durch Verstiften abgedichtet wird.
daß der Raum (18) zwischen der Trennwand (17) und der Schutzhülse (3) unter Druck gesetzt und auf Dichtheit geprüft wird und
daß die Durchstoßstelle durch Verstiften abgedichtet wird.
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