DE4339925A1 - Elektrischer Druckgasschalter - Google Patents
Elektrischer DruckgasschalterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Druckgasschalter
mit einer Kontaktanordnung, die ein feststehendes Kontakt
stück, ein Anschlußstück und ein von einem Antrieb bewegba
res Schaltstück enthält,
mit einer Kompressionseinrichtung zum Erzeugen einer Löschgasströmung mit einem Kompressionskolben und einem Kompressionszylinder, die beim Ausschaltvorgang von einer Einschaltstellung aus von dem Antrieb relativ zueinander verschiebbar sind, und
mit einem abschaltstromerregbaren Stator, dessen Magnetfeld eine antriebsunterstutzende Axialbewegung mindestens eines Ankers bewirkt.
mit einer Kompressionseinrichtung zum Erzeugen einer Löschgasströmung mit einem Kompressionskolben und einem Kompressionszylinder, die beim Ausschaltvorgang von einer Einschaltstellung aus von dem Antrieb relativ zueinander verschiebbar sind, und
mit einem abschaltstromerregbaren Stator, dessen Magnetfeld eine antriebsunterstutzende Axialbewegung mindestens eines Ankers bewirkt.
Ein derartiger Druckgasschalter ist aus der DE-A1-40 10 006
und der DE-A1-40 10 007 bekannt. Die Kontaktanordnung des
bekannten Druckgasschalters enthält ein von einem Antrieb
bewegbares Schaltstück, das im eingeschalteten Zustand
(Einschaltstellung) ein festes Kontaktstück mit einem
laststromdurchflossenen Anschlußstück verbindet. Die Kom
pressionseinrichtung umfaßt einen Kompressionskolben und
einen Kompressionszylinder, die einen Kompressionsraum be
grenzen. Beim Ausschaltvorgang werden Kolben und Zylinder
relativ zueinander bewegt. In dem Kompressionsraum
befindliches Löschgas wird dabei komprimiert und dient zur
Beblasung des beim Ablaufen des Schaltstücks von dem
Kontaktstück entstehenden Lichtbogens. Als Löschgas wird
beispielsweise SF₆ verwendet. Um die magnetische Wirkung
des Abschalt- oder Kurzschlußstroms zur Antriebsunter
stützung auszunutzen, ist die Kontaktanordnung teilweise
von einem aus ferromagnetischem Material bestehenden und
mindestens einen durchgehenden Schlitz aufweisenden Stator
umgeben. Der Kompressionszylinder (DE-A1-40 10 006) oder
der Kompressionskolben (DE-A1 40 10 007) weist zumindest
einen stabförmigen Anker auf. Erst nach einer Teilbewegung
des Kompressionszylinders während des Ausschaltvorgangs
gelangt der Anker in den Einflußbereich des Magnetfeldes
des abschaltstromerregten Stators, das den Anker antriebs
unterstützend in den Schlitz des Stators hineinzieht. Die
erst nach Beginn der Kompressionszylinderbewegung ein
setzende antriebsunterstützende Axialbewegung des Ankers
steht somit zur Anfangsbeschleunigung des Kompressionszy
linders nicht zur Verfügung.
Bei einem weiteren bekannten (DE-C2-31 41 324) Druckgas
schalter fließt der Nennstrom über den Kompressionszylin
der. Beim Ausschaltvorgang kommutiert der Abschaltstrom
nach einer bestimmten Bewegungsstrecke des Zylinders auf
eine Gradientenspule und bewirkt die Bewegung eines
Ringkolbens, der die Lichtbogen-Beblasung unmittelbar
unterstützt.
Die US-PS 4,438,308 beschreibt einen Druckgasschalter, bei
dem eine Hilfsblaswirkung durch sich infolge des Abschalt
stroms kontrahierende Federwindungen erst einsetzt, nachdem
der Kompressionszylinder von einem Antrieb erheblich bewegt
worden ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines
Druckgasschalters, bei dem insbesondere zu Beginn der
Ausschaltbewegung des Kompressionszylinders die magnetische
Wirkung des Abschaltstroms bereits annähernd vollständig
zur Verfügung steht und der bei vergleichsweise geringer
erforderlicher Antriebsleistung eine schnelle Schaltbewe
gung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei einem Druckgasschalter der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß gelöst, indem ein Energie
speicher in Form einer Kompressionskammer mit einem Kolben-
Zylinder-System vorgesehen ist, dessen verschiebbares Ele
ment mit dem Anker mechanisch verbunden ist, und indem An
ker und Stator derart angeordnet sind, daß das Magnetfeld
bereits in der Einschaltstellung die Ankerbewegung bewirkt.
Der beispielsweise bei Kurzschluß erheblich erhöhte
(Kurzschluß-)Strom bewirkt noch vor Auslösen des Druckgas
schalters und vor Bewegungsbeginn von Schaltstück und
Kompressionszylinder eine Ankerbewegung, die zu einer Vo
lumenverringerung der Kompressionskammer führt. Die
Kompressionskammer bildet so einen pneumatischen Energie
speicher. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht
darin, daß der Energiespeicher schon vor der Auslösung des
Schalters geladen ist, so daß die zum Auslösungszeitpunkt
gespeicherte Energie vollständig zur Antriebsunterstützung
zur Verfügung steht. Die bei Beginn des Ausschaltvorgangs
für die bewegten Schalterteile notwendige Beschleunigungs
energie kann vorteilhafterweise zu einem großen Teil von
dem Energiespeicher zur Verfügung gestellt werden, so daß
der Antrieb mit insgesamt vergleichsweise niedriger
Leistung kostengünstig dimensioniert werden kann. Der er
findungsgemäße Schalter kann vergleichsweise schnell
schalten.
Eine konstruktiv bevorzugte Weiterbildung der Erfindung
sieht vor, daß der Energiespeicher innerhalb des Kompres
sionszylinders angeordnet ist.
Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin,
daß der Energiespeicher innerhalb des Anschlußstücks
angeordnet ist und daß die der Kontaktanordnung abgewandte
Seite der Kompressionskammer von einem Abtriebskolben
gebildet ist, der mit dem Antrieb mechanisch verbunden ist.
Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung kann der Anker
unmittelbar als Antriebskolben der Kompressionskammer die
nen. Zur vorteilhaften Anpassung an den erforderlichen Hub-
und Kraftbedarf können der Antriebskolben und der Ab
triebskolben unterschiedliche Querschnitte aufweisen. Damit
bildet die Kompressionskammer in vorteilhafter Weise
zusätzlich einen Hub- und Kraftumsetzer.
Zur Erhöhung der Durchflutung und einer dadurch verbesser
ten Ausnutzung der magnetischen Wirkung des Abschaltstromes
sieht eine bevorzugte Fortbildung der Erfindung vor, daß
der Stator eine Spule ist. Eine diesbezüglich konstruktiv
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß
die Spule aus einem Abschnitt des Anschlußstücks besteht,
dessen Wandung von einem schraubenartig gewundenen
Radialschlitz durchzogen ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zeichnerisch darge
stellter Ausführungsbeispiele weiter erläutert; es zeigen:
Fig. 1 einen ersten erfindungsgemäßen Druckgasschalter in
Einschaltstellung,
Fig. 2 den Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1 und
Fig. 3 einen weiteren Druckgasschalter.
Gemäß Fig. 1 hat der Druckgasschalter eine Kontaktanord
nung 1 mit einem festen Kontaktstück 2, einem in festem Ab
stand koaxial gegenüberstehenden laststromdurchflossenen
Anschlußstück 3 und einem bewegbaren Schaltstück 5. Das
bewegbare Schaltstück 5 ist mit einem Kompressionszylinder
6 fest verbunden. Dieser bildet zusammen mit einem festste
henden Kompressionskolben 7 und einem Füllkörper 8 eine me
chanische Kompressionseinrichtung 10 für ein Löschgas 11.
Der Kompressionszylinder 6 ist über eine nur andeutungswei
se gezeigte Schaltstange 12 mit einem mechanischen Antrieb
13 verbunden, von dem mit einer Stange 14 und einer Gabel
15 nur Teile gezeigt sind. Das Anschlußstück 3, auf das
sich der Kompressionszylinder 6 bei einer Ausschaltbewegung
in Richtung des Pfeiles A zubewegt, ist an seinem dem
Lichtbogenraum 18 abgewandten Ende 19 von zwei etwa
halbmondförmigen ca. 90 mm hohen Jochen 20, 21 (Fig. 2)
umgeben. Zwischen ihren Polflächen 20a, 20b und 21a, 21b
sind Führungsschächte gebildet, die zwei Anker 23, 24
aufnehmen. Im Zentralbereich 26 der Joche 20, 21 sind zwei
gleichsinnig von dem Nennstrom bzw. Abschaltstrom durch
flossene Leiter 27, 28 angeordnet. Diese Anordnung bildet
zusammen mit den Jochen 20, 21 einen Stator 29 für die An
ker 23, 24.
Die Anker 23, 24 sind über Zugstangen 30, 31 mit einem
Ringkolben 32 verbunden. Der Kolben 32 begrenzt eine
Kompressionskammer 34, die außenseitig vom Kompressionszy
linder 6 und innen- und bodenseitig von einem Führungsteil
36 abgeschlossen ist. Das Kolben-Zylinder-System 32, 36, 6
bildet einen pneumatischen Energiespeicher 37. Fig. 1
zeigt die Verhältnisse in "Einschaltstellung" 38.
Bei Kurzschluß steigt der Laststrom (Kurzschlußstrom) vor
dem Auslösen des Schalters soweit an, daß sich ein so
starkes Magnetfeld des Stators 29 aufbaut, daß die Anker
23, 24 in dessen Wirkbereich gelangen und zwischen die
Polflächen 20a, 21a und 20b, 21b des Stators 29 gezogen
werden (in der Ansicht nach Fig. 2 sind die Anker in
dieser Position gezeigt und ihre Bezugszeichen in Klammern
gesetzt). Der über die Zugstangen 30, 31 starr mit den
Ankern 23, 24 verbundene Kolben 32 wird demzufolge unter
Komprimierung des in der Kompressionskammer 34 enthaltenen
Löschgases in Richtung des Pfeils A bewegt. Die Bewegung
des Kolbens 32 endet vor dem Auslösen des Schalters, d. h.
bevor der Kompressionszylinder 6 freigegeben und von dem
Antrieb 12 über die nur angedeutete Schaltstange 16 in
Pfeilrichtung A bewegt wird. Zu Beginn der
Ausschaltbewegung des Kompressionszylinders 6 steht damit
die in der Kompressionskammer 34 gespeicherte pneumatische
Energie sofort zur Verfügung. Der Bodenbereich des
Führungsteils 36 ist mit dem Kompressionskammerüberdruck
beaufschlagt, der während der Anfangsbewegung
(Beschleunigung) des Kompressionszylinders 6 und ggf. wei
terer Schalterteile stark antriebsunterstützend wirkt, so
daß eine schnelle Schaltung bei vergleichsweise geringer
Antriebsleistung möglich ist.
Um den Kolben 32 nach dem Ausschaltvorgang beim Wiederein
schalten in seine Ausgangsposition zurückzubringen, umgeben
Positionierdruckfedern 40a, 40b die Zugstangen 30, 31.
Fig. 3 zeigt eine hinsichtlich der Ankeranordnung und des
Stators modifizierte Ausführung eines Druckgasschalters in
Einschaltstellung 38. Der Fig. 1 entsprechende Teile sind
mit denselben Bezugszeichen versehen. Ein Anker 50 ist in
einem mit Isolierstoff 51 ausgekleideten Führungsrohr 52
entgegen der Kraft einer Positionierfeder 53 in Richtung
auf einen rückwärtigen Flansch 55 bewegbar. Der Anker 50
begrenzt mit seiner einen Stirnseite 56 eine Kompressions
kammer 58, deren Mantel von dem Isolierstoff 51 und einem
hinteren Teil 59 des Anschlußstücks 3 umgeben ist. Die
andere Stirnseite der Kompressionskammer 58 ist von einem
Abtriebskolben 60 begrenzt, der über ein Rohr 61 mechanisch
mit einer Gabel 62 verbunden ist. Ein Abschnitt 64 des An
schlußteils 59 bildet eine die Kompressionskammer 58
umgebende Spule 65, indem die Wandung des Abschnitts 64 von
einem schraubenartig gewundenen, durchgehenden Radial
schlitz 66 durchzogen ist. Die Windungen sind gegeneinander
elektrisch gut isoliert.
Ein durch die Spule 65 fließender Abschaltstrom erzeugt in
dem von der Spule 65 gebildeten Stator 67 ein Magnetfeld,
das den Anker 50 in Pfeilrichtung A zum Flansch 55 bewegt.
Dabei wird in der Kompressionskammer 58 enthaltenes
Löschgas komprimiert. Die Kompressionskammer 58 wirkt als
Energiespeicher und gibt die gespeicherte Energie über den
Abtriebskolben 60 an die Gabel 62 weiter. Durch entspre
chende Freigabe des Antriebs kann der Zeitpunkt der Ener
gieabgabe bestimmt und auf die von dem (nicht gezeigten)
Antrieb über die Gabel 62 und die Zugstangen 68 bewirkte
Bewegung des Kompressionszylinders 6 abgestimmt werden.
Eine Öffnung 69 dient zum Löschgasaustritt während der
Bewegung des Kompressionszylinders 6.
Die vorstehend genannte Ausgestaltung eines Druckgasschal
ters erlaubt neben einem steuerbaren Einsatz der aus dem
Abschaltstrom gewonnenen und gespeicherten Energie eine be
sonders kompakte Anordnung der Kompressionskammer, die sich
für die Verwendung einer Spule als Stator besonders eignet.
Durch die Gestaltung der druckbeaufschlagten Oberfläche 56
des Ankers 50 und der Fläche 70 des Abtriebskolbens 60 ist
eine optimale Anpassung der Antriebsunterstützung an den
Hub- und Kraftbedarf möglich. Ferner kann vorgesehen sein,
den Anker 50 derart zu verklinken, daß die Klinke erst in
der Einschaltstellung des Schalters wieder lösbar ist. Das
Lösen kann über eine Führungsstange 71 der Positionierfeder
53 erfolgen. Dadurch kann verhindert werden, daß die
Kompressionskammer 58 bei Einschaltung auf einen Kurzschluß
entgegen der Einschaltbewegung wirkt.
Claims (6)
1. Elektrischer Druckgasschalter
- - mit einer Kontaktanordnung (1), die ein feststehendes Kontaktstück (2), ein Anschlußstück (3) und ein von einem Antrieb (13) bewegbares Schaltstück (5) enthält,
- - mit einer Kompressionseinrichtung (10) zum Erzeugen einer Löschgasströmung mit einem Kompressionskolben (7) und einem Kompressionszylinder (6), die beim Ausschaltvorgang von einer Einschaltstellung (38) aus von dem Antrieb (13) relativ zueinander verschiebbar sind, und
- - mit einem abschaltstromerregbaren Stator (29), dessen Magnetfeld eine antriebsunterstützende Axialbewegung mindestens eines Ankers (23, 24) bewirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Energiespeicher (37) in Form einer Kompressionskammer
(34) mit einem Kolben-Zylinder-System (32; 6, 36) vorgesehen
ist, dessen verschiebbares Element (32) mit dem Anker
(23, 24) mechanisch verbunden ist, und daß Anker (23, 24) und
Stator (29) derart angeordnet sind, daß das Magnetfeld
bereits in der Einschaltstellung (38) die Ankerbewegung
bewirkt.
2. Druckgasschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Energiespeicher (37) innerhalb des
Kompressionszylinders (6) angeordnet ist.
3. Druckgasschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Energiespeicher innerhalb des Anschlußstücks (59)
angeordnet ist und daß die der Kontaktanordnung (1)
abgewandte Seite der Kompressionskammer (58) von einem
Abtriebskolben (60) gebildet ist, der mit dem Antrieb
mechanisch verbunden ist.
4. Druckgasschalter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stator (67) eine Spule (65) ist.
5. Druckgasschalter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Spule (65) aus einem Abschnitt (64) des Anschlußstücks
(59) besteht, dessen Wandung von einem schraubenartig
gewundenen Radialschlitz (66) durchzogen ist.
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