DE4339771C2 - Elektronisches Auswertegerät - Google Patents
Elektronisches AuswertegerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektronisches Auswerte
gerät zur Erfassung der ein Rohr durchströmenden
Flüssigkeitsmenge nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Für die Erfassung von Flüssigkeitsmengen, die ein
Rohr durchsetzen, stehen unterschiedliche Meß
wertaufnehmer zur Verfügung. Insbesondere in der
Trinkwasseraufbereitung werden induktive Meßwert
nehmer verwendet, die von dem Wasser durchströmt
sind. Für die Mengenerfassung werden auch Turbinen
verwendet, deren Umdrehungszahl elektrisch erfaßt
und in ein Meßsignal umgesetzt wird. Die Meßsignale
der verschiedenen Meßwertaufnehmer werden ins
besondere dazu verwendet, die erzeugte Wassermenge
zu erfassen. Eine wesentliche Aufgabe besteht
jedoch auch darin, die richtige Dosierung eines
Zusatzstoffes, wie z. B. Chlor, mengenabhängig
zu dosieren.
Die bekannten Meßwertaufnehmer liefern sehr exakte
Meßwerte, insbesondere bei höheren Strömungsge
schwindigkeiten über 0,5 m/Sek. Unterschreitet
die Strömungsgeschwindigkeit in einem gegebenen
Rohrsystem diesen Wert, so ergeben sich beim
induktiven Meßwertaufnehmer rauschartige Schwankun
gen des Ausgangssignals, die nicht mehr für eine
exakte Dosierung in einem Regelkreis geeignet sind.
Gerade bei kleinen Strömungsgeschwindigkeiten, die
insbesondere zu Zeiten kleiner Wasserabnahme, d. h.
nachts, auftreten, versagt daher die exakte Dosierung,
in diesem Falle mit Chlor. Dies ist deshalb von be
sonderem Nachteil, weil die Verweildauer des Wassers
bei solchen kleinen Strömungsgeschwindigkeiten
sehr hoch ist und daher auch die für eine bakterielle
Entwicklung zur Verfügung stehende Zeit besonders
lang ist.
Auch bei der Mengenerfassung von Gasen treten vergleichbare
Anforderungen auf, die z. B. in den Schriften GB 2212277A,
GB 2085597 A, GB 2102995 A, EP 0569837 A2 oder DE 32 03 781 A1
aufgezeichnet sind. In diesen Schriften werden technische
Lösungen beschrieben, in denen mindestens zwei Meßverfahren
benutzt werden, um den Volumenstrom eines Gases präzise zu
erfassen. Das technische Problem besteht bei diesen Anwen
dungen darin, daß es für die Bestimmung des Volumenstromes
bei Gasen nicht ausreichend ist, die Strömungsgeschwindig
keit allein zu bestimmen, sondern es muß bei der unbekannten
Größe Geschwindigkeit, auch mindestens die Dichte, die Tempe
ratur oder der Druck des Gases erfaßt werden. In der Schrift
GB 2212277 A, wird mit einem wärmeleitenden Meßprinzip bei
kleiner Strömungsgeschwindigkeit des Mediums die Gasdichte
aus dem Massenfluß bestimmt und dieser Meßwert als Kalku
lationsbasis für höhere Strömungsgeschwindigkeiten benutzt.
Alle genannten Schriften geben jedoch keine technischen
Lösungen an, in welcher Weise ein großer Bereich der Strö
mungsgeschwindigkeit erfaßt werden kann. Insbesondere gibt
es keine Lösungen dafür, in welcher Weise die verschiedenen
Kennlinien der sensorischen Aufnehmer miteinander zu kombi
nieren sind und wie vorgegangen werden muß, wenn Signal
schwankungen des Meßwertaufnehmers für den höheren Ge
schwindigkeitsbereich im unteren Bereich Störungen verur
sachen.
In der DE 41 19 732 wird ein Strömungsmesser beschrieben, der
aus zwei Meßwertaufnehmern besteht, deren Ausgangssignale
von einem Mikrocomputer ausgewertet, aber nicht zu einer ge
meinsamen Kennlinie zusammengesetzt werden.
In der Schrift EP 0306193 A1 werden mindestens drei
Sensoren verwendet um ein Fehlersignal zu erzeugen,
das eine wiederholte Kalibrierung des Meßsystems ermöglicht.
Auch in dieser Schrift werden die unterschiedlichen Signal
ausgänge der Sensoren nicht zu einer gemeinsamen Ausgangs
kennlinie zusammengesetzt.
Aufgabe der Erfindung war es daher, eine Vorrichtung
anzugeben, die es erlaubt, insbesondere in einem
Trinkwassersystem die Schleichmengen zu erfassen
und gleichzeitig die bekannten Vorteile üblicher
Meßwertaufnehmer mit zu nutzen.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1
genannten Merkmale gelöst.
Bei dieser Lösung wird von der Erkenntnis Gebrauch
gemacht, daß Meßwertaufnehmer, die auf einem wärme
ableitenden Meßprinzip beruhen, sog. kalorimetrische
Strömungswächter, auch dazu geeignet sind, Mengen
zu erfassen, wenn solche Meßwertaufnehmer mit einem
analogen Signalausgang versehen und in einem kleinen
Bereich der Strömungsgeschwindigkeit betrieben
werden. Diese kalorimetrischen Strömungswächter
haben ihre besondere Leistungsfähigkeit in einem
Geschwindigkeitsbereich von 20 cm/Sek. gerade da,
wo die induktiven Meßwertaufnehmer bereits an ihrem
unteren Bereich der Strömungsgeschwindigkeits
erfassung angelangt sind. Erfindungsgemäß werden
nun zwei Meßwertaufnehmer in einen Rohrkreislauf
eingebracht in der Weise, daß in Strömungsrichtung
gesehen zuerst der induktive Meßwertaufnehmer ange
ordnet ist und dann benachbart zu diesem ein kalo
rimetrisches Strömungsmeßgerät in die Rohrleitung
eingeschraubt ist. Beide Meßwertaufnehmer weisen
in der Regel einen Stromausgang von 4-20 mA auf,
der auf den gesamten Strömungsmeßbereich bezogen ist.
Eine einfache Addition dieser beiden Signale ist
nicht möglich, weil sich die Signalschwankungen
des induktiven Meßwertaufnehmers im Bereich
kleiner Strömungsgeschwindigkeiten zu dem Signal
des kalorimetrischen Strömungswächters addieren
würden. Erfindungsgemäß ist daher eine Vorrichtung
vorgesehen, die die verschiedenen Ausgangssignale
in der Weise kombiniert, daß das Ausgangssignal
des ersten Meßwertaufnehmers, der die kleinen
Strömungsgeschwindigkeiten erfaßt, auf das Ausgangs
signal des zweiten Meßwertaufnehmers, der die
höheren Strömungsgeschwindigkeiten erfaßt, umge
schaltet wird. Diese Umschaltung kann jedoch nur
dann erfolgen, wenn die Kennlinien der beiden
Meßwertaufnehmer in der richtigen Zuordnung zu den
Strömungsgeschwindigkeiten stehen und kombiniert
werden. Diese Kombination geschieht in der Weise,
daß dem Ausgangssignal der Auswerteeinheit der ge
samte Strömungsgeschwindigkeitsbereich, der zu erfassen
ist, in einem Ausgangssignal von 0 (4 . . . 20) mA
zugeordnet ist. Aufgrund dieser Zuordnung wird das
Ausgangssignal des zweiten Meßwertaufnehmers im
Verhältnis 1:1 an das Auswertungssignal des Aus
wertegerätes weitergegeben, während das Ausgangs
signal des ersten Meßwertaufnehmers nach Lineari
sierung in den Anfangsteilbereich des Ausgangs
signals umgesetzt ist. Gleichzeitig ist der Signal
bereich des ersten Meßwertaufnehmers in diesem
Bereich unterdrückt, so daß keine Addition von
Rauschspitzen erfolgt.
In Weiterbildung der Erfindung ist innerhalb der
elektronischen Auswerteeinheit ein Zähler vorgesehen,
der von dem Ausgangssignal des summierenden Verstärkers
angesteuert ist, und unter Berücksichtigung des jeweils
verwendeten Rohrquerschnittes an seinem Ausgang vor
zugsweise einen Impuls pro Kubikmeter Wasser liefert.
Durch einfache Umstellung des Zählertaktes können
verschiedene Rohrquerschnitte erfaßt werden, so daß
immer die Eichung ein Impuls pro Kubikmeter erhalten
ist. Es ist offensichtlich, daß auch andere Impuls
eichungen möglich sind.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
näher erläutert.
In eine Rohrleitung (1) ist ein induktuver Meßwert
aufnehmer (2) eingebaut. Benachbart zu diesem ist ein
kalorimetrischer Strömungssensor (3) in die Rohr
leitung eingeschraubt. Das Ausgangssignal des kalorime
trischen Strömungssensors ist nach Fig. 2 einer Lineari
sierungseinheit (4) zugeführt. Dieses linearisierte
Signal wird nach geeigneter Herabsetzung bzw. Teilung
einem Additionsverstärker (5) zugeführt. Das Meßsignal
des induktiven Meßwertaufnehmers (2) ist einem Ent
koppelverstärker (6) zugeführt, der seinerseits sein
Signal dem Additionsverstärker (5) weiterleitet.
In diesem Additionsverstärker werden die Signale der
beiden Meßwertaufnehmer so miteinander kombiniert,
daß an seinem Ausgang ein Ausgangssignal von (0 4 . . . 20 mA)
zur Verfügung steht, das den gesamten Strömungsbereich,
insbesondere auch die Schleichmengen, mit erfaßt.
Das Ausgangssignal des Additionsverstärkers ist zu
sätzlich noch einem Stromfrequenzwandler zugeführt,
der nach entsprechender Teilung der umgesetzten Fre
quenz einen Impuls pro Kubikmeter an seinem Ausgang
liefert. Der Teiler wird seinerseits mit einem Takt
generator betrieben, dessen Taktfrequenz in Abhängig
keit von dem jeweils vorliegenden Rohrquerschnitt
einstellbar ist.
In Fig. 3 ist eine elektronische Schaltungsausführung dar
gestellt. Der kalorimetrische Strömungssensor (3) weist
ein analoges Ausgangssignal von 4 . . . 20 mA auf und ist
an ein Linearisierungsmodul (4) angeschlossen, das ein
Ausgangssignal von 0 . . . 20 mA liefert. In einem nach
folgenden Stromspannungswandler (9) wird das Stromsignal
in ein Spannungssignal von 0 . . . 1 V gewandelt, wobei
ein linearer Zusammenhang zwischen der Strömungsge
schwindigkeit 0-1 m/Sek. und 0-1 V Ausgangs
spannung besteht. Der induktive Meßwertaufnehmer (2)
hat ein Ausgangssignal von 4 . . . 20 mA, und wird einem
Stromwandlungsmodul (8) mit einem Ausgangssignal von
0 . . . 20 mA zugeführt. In einem Strom-Spannungswandler (10)
wird dieses Ausgangssignal in eine Ausgangsspannung
von 0 . . . 5 V umgesetzt, so daß auch hier ein linearer
Zusammenhang zwischen dem Strömungserfassungsbereich
des induktiven Meßwertaufnehmers von 0-5 m/Sek. und
einer Ausgangsspannung von 0-5 V hergestellt ist.
Die Spannungen der Meßwertaufnehmer werden je dem
invertierenden Eingang eines Verstärkers zugeführt.
Die nicht invertierenden Eingänge sind parallel ge
schaltet und an eine einstellbare Referenzspannung
angeschlossen. Die Verstärker arbeiten als aktive
Gleichrichter, mit dem Unterschied, daß bezogen auf
die Referenzspannung der Verstärker (17) nur ein
Ausgangssignal liefert, solange die Signalspannung
des Stromspannungswandlers (9) unterhalb der
Referenzspannung liegt, während der Verstärker (18)
nur ein Signal liefert, wenn das Ausgangssignal des
Stromspannungswandlers (10) oberhalb der Referenz
spannung (20) liegt. Diese unterschiedliche Verhaltens
weise der Gleichrichter wird dadurch realisiert, daß
an den invertierenden Eingang des Verstärkers (17)
eine Diode mit ihrer Anode angeschlossen ist,
deren Kathode an den Ausgang des Verstärkers (17)
angeschlossen ist. Bei dem Verstärker (18) ist die
Diode genau umgekehrt angeschlossen, d. h. an den
invertierenden Eingang ist die Kathode der Diode
(15) angeschlossen, während ihre Anode mit dem
Ausgang des Verstärkers (18) verbunden ist. Jeweils
eine zweite Diode ist bei dem Verstärker (17) mit
ihrer Anode an den Verstärkerausgang angeschlossen,
während bei dem Verstärker (18) eine Diode mit ihrer
Kathode an den Verstärkerausgang angeschlossen ist.
Beide Ausgangssignale der Gleichrichter werden über
Widerstände an einen Additionsverstärker (21) ange
schlossen. An dem Ausgang dieses Verstärkers steht
nun eine Gesamtspannung von z. B. 0-5 V zur Verfügung,
die genau einem Strömungsgeschwindigkeitsbereich von
0-5 m/Sek. entspricht. Ein Verstärker (19) sorgt
dafür, daß die Spannungen in der gewünschten Polari
tät addiert werden können.
Claims (7)
1. Elektronisches Auswertegerät zur Erfassung der ein
Rohr durchströmenden Flüssigkeit,
mit mindestens zwei Meßwertaufnehmern, die von einer
Flüssigkeit durch- oder umströmt sind, mit einzelnen
Meßausgängen der Meßwertaufnehmer, die ein auf ihren
Meßwert bezogenes Ausgangssignal der Strömungsgeschwin
digkeit von max. 20 mA oder 10 Volt liefern, mit einem
ersten auf einem wärmeableitenden und
einem zweiten auf einem induktiven Meßprinzip beruhenden
Meßwertaufnehmer, wobei die Ausgangssignale der Meßwert
aufnehmer einer elektronischen Auswerteeinheit zugeführt
sind, die die Ausgangssignale der einzelnen Meßwertauf
nehmer zu einem gemeinsamen Ausgangssignal zusammensetzt,
dadurch gekennzeichnet, daß das gemeinsame Ausgangssignal
in der Weise zusammengesetzt ist, daß der Signalbereich
des zweiten Meßwertaufnehmers in dem Bereich des ersten
Meßwertaufnehmers unterdrückt ist und daß ein elektrisch
einstellbarer Meßbereichübergabepunkt vorgesehen ist, bei
dem der Übergang des Ausgangssignals des ersten Meßwert
aufnehmers auf das Ausgangssignal des zweiten Meßwertauf
nehmers erfolgt.
2. Elektronisches Auswertegerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Auswerteeinheit mindestens einen Linearisierungs
baustein für ein Eingangssignal aufweist.
3. Elektronisches Auswertegerät nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Meßwert
aufnehmer insbesondere für kleine Strömungsge
schwindigkeiten bis 1 m/sek. ausgelegt ist
und der zweite Meßwertaufnehmer insbesondere
für höhere Strömungsgeschwindigkeiten ab 0,5 m/sek.
aufgelegt ist.
4. Elektronisches Auswertegerät nach einem der
Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgangsspannungen der Meßwertaufnehmer
je dem invertierenden Eingang eines Verstärkers
zugeführt sind und die nicht invertierenden
Eingänge parallel geschaltet und an eine ein
stellbare Referenzspannung angeschlossen sind.
5. Elektronisches Auswertegerät nach einem der
Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verstärker (17) nur ein Ausgangssignal
liefert, solange die Signalspannung des Strom
spannungswandlers (9) unterhalb der Referenz
spannung liegt, während der Verstärker (18)
nur ein Signal liefert, wenn das Ausgangs
signal des Stromspannungswandlers (10) ober
halb der Referenzspannung (20) liegt.
6. Elektronisches Auswertegerät nach einem
der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet,
daß an den invertierenden Eingang des Ver
stärkers (17) eine Diode mit ihrer Anode ange
schlossen ist, deren Kathode dem Ausgang
des Verstärkers (17) angeschlossen ist und
daß eine zweite Diode bei dem Verstärker (17)
mit ihrer Anode dem Verstärkerausgang ange
schlossen ist und daß bei dem Verstärker (18)
die Dioden invers zu Verstärker (17) geschaltet
sind.
7. Elektronisches Auswertegerät nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1-6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die elektronische Auswerteeinheit
einen Strom- oder Spannungsfrequenzwandler
aufweist, der die auf das Ausgangssignal der
Auswerteeinheit bezogene Strömungsgeschwindig
keit nach Multiplikation mit dem Innenquer
schnitt des Rohres in Impulse pro Kubikmeter
umsetzt.
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