DE4338822A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Nutzungsdauer von Desinfektionsbädern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Nutzungsdauer von DesinfektionsbädernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung der
Nutzungsdauer von Desinfektionsbädern nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Desinfektionsbäder, z. B. für die Instrumenten-Desinfek
tion im Klinikbereich oder in Arztpraxen werden entwe
der gebrauchsfertig gekauft und angewendet oder sie
werden durch mengenproportionales Zumischen von Konzen
trat-Produkten in entsprechenden Dosiergeräten anwen
dungsfertig in Behälter oder Schalen abgefüllt. Übli
cherweise werden anwendungsfertige Lösungen in 5-pro
zentiger Konzentration für die Desinfektion von Instru
menten, Endoskopen u. dgl. angesetzt. Die Lösung befin
det sich in einer Wanne oder Schale, in die die Instru
mente hineingelegt werden. Nach einer gewissen Mindest
einwirkzeit im Bereich von Minuten bis zu Stunden sind
die biologischen Aktivitäten, welche die Desinfektions
wirkung hervorrufen abgelaufen und die eingebrachten
Instrumente gelten als desinfiziert. Üblicherweise wird
dann die Desinfektionslösung ausgegossen. Bei der In
strumentendesinfektion kann die Lösung hingegen mehr
fach benutzt werden, z. B. über mehrere Tage hinweg. Der
Zeitpunkt der Bestimmung des Badwechsels wird subjektiv
gewählt. Er hängt von der Beurteilung des Personals und
ggf. von hausinternen Hygiene-Vorschriften ab und wird
zudem vom Wunsch zur Sparsamkeit beeinflußt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Erfassung der Nutzungsdauer
von Desinfektionsbädern anzugeben, um durch Auswertung
meßbarer Kriterien eine ständige Überwachung der Bad
qualität zu ermöglichen und den Badwechsel nach objek
tiven Kriterien durchführen zu können.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei dem Verfahren
erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
und bei der Vorrichtung mit den Merkmalen des Patent
anspruchs 6.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung
wird die biologische Belastung des Desinfektionsbades
mit der Methode der Impedanzmessung ermittelt. Hierbei
wird eine Sonde, die mindestens einen elektromechani
schen Schwinger enthält, in das Bad getaucht. Als
Schwinger können Bauelemente verwendet werden, welche
durch entsprechende Ansteuerung Oberflächenwellen er
zeugen (sogenannte SAW) oder auch piezoelektrische
Schwinger. Durch Einkopplung der hochfrequenten mecha
nischen Schwingungen in das Bad wird die Impedanz der
Schwing-Anforderung bestehend aus Schwinger und Flüs
sigkeit ermittelt. Der Wert dieser Impedanz, bestehend
aus Realteil und Imaginärteil, wird in einer elektroni
schen Auswerteeinheit gespeichert. Der Impedanzwert der
Lösung ändert sich in Abhängigkeit von der biologischen
Belastung des Bades, welche durch verkeimte oder ver
schmutzte Instrumente hervorgerufen wird. Erreicht die
Impedanz einen kritischen Wert, so wird dieser zur An
zeige gebracht, um einen Badwechsel zu erreichen.
Die mit zunehmender Badverschmutzung erfolgende Imped
anzänderung ist abhängig von der Art des verwendeten
Desinfektionsmittels, von der Art der biologischen Be
lastung und von der Zeit. Entsprechende Kriterien kön
nen in der elektronischen Auswerteeinheit berücksich
tigt werden.
Vorzugsweise wird die Impedanz bei frischer Desinfek
tionslösung gemessen und in Abhängigkeit von diesem
Anfangs-Impedanzwert wird der Grenzwert bestimmt, bei
dem die Lösung unbrauchbar wird. Die Bestimmung dieses
Grenzwertes kann dadurch erfolgen, daß eine vorgegebene
Differenz zum Anfangs-Impedanzwert gebildet wird, oder
daß der Anfangs-Impedanzwert mit einem Faktor multipli
ziert wird, der kleiner ist als 1.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die einzige Fi
gur der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Erfassung der
Nutzungsdauer eines Desinfektionsbades schematisch als
Blockschaltbild dargestellt.
Das Desinfektionsbad 10 weist eine Wanne 11 auf, in der
sich die Desinfektionslösung 12 befindet, in die die
Instrumente hineingelegt werden. In die Desinfektions
lösung taucht eine Sonde 13 ein, die mindestens einen
elektromechanischen Schwinger 14 enthält. Der Schwinger
14 kann alternativ auch in dem Desinfektionsbad 10 fest
installiert sein. Vorzugsweise ist die Sonde 13 so aus
gebildet, daß sie in das Bad hineingehalten werden und
auch wieder herausgezogen werden kann.
Die Sonde 13 ist elektrisch mit einer Ansteuereinheit
15 verbunden. Die Ansteuereinheit erzeugt eine elektri
sche Wechselspannung hoher Frequenz, die dem Schwinger
14 zugeführt wird. Der Schwinger 14 steht in unmittel
barer Berührung mit der Desinfektionslösung 12. Er er
zeugt infolge der elektrischen Anregung mechanische
Schwingungen, die durch die Badflüssigkeit beeinflußt
werden.
Die Werte von Strom und Spannung der Erregung des
Schwingers 14 werden von der Ansteuereinheit 15 an eine
Meßeinrichtung 16 übertragen. Aus den Strom- und Span
nungswerten bildet die Meßeinrichtung 16 den Impedanz
wert, der aus einem Realteil und einem Imaginärteil
besteht. Diesen Impedanzwert liefert die Meßeinrichtung
16 an eine Auswerteeinheit 17.
Die Auswerteeinheit 17 ist ein Mikroprozessor, dem eine
Information 18 über die Art des verwendeten Desinfek
tionsmittels zugeführt wird und eine Information 19
über die maximal zulässige Impedanzänderung. Ferner
enthält die Auswerteeinheit 17 einen Zeitgeber, der die
maximal zulässige Nutzungsdauer der Desinfektionslösung
überwacht und Alarm gibt, wenn die Sonde 13 eine be
stimmte Zeit in die Desinfektionslösung eingetaucht
ist. Auf diese Weise wird die maximale Nutzungsdauer
der Desinfektionslösung zwangsweise begrenzt.
Nach dem Einbringen der frischen Desinfektionslösung 12
wird der Anfangs-Impedanzwert der Desinfektionslösung
gemessen und in der Auswerteeinheit 17 gespeichert.
Dadurch wird der Zustand des Desinfektionsbades, wel
cher die Eigenschaft zu Beginn der Anwendungszeit be
schreibt, festgelegt. Während der Benutzung verändert
sich das Desinfektionsbad. Diese Veränderung wird durch
sich laufend wiederholende Impedanzmessungen als Diffe
renz zum Anfangs-Impedanzwert festgestellt. Diese Dif
ferenz wird in der Anzeigeeinheit 20 angezeigt. Die
Anzeige erfolgt beispielsweise dadurch, daß die Rest-
Nutzbarkeit des Bades in Prozent oder in Zeiteinheiten
angezeigt wird.
Erreicht die Impedanz-Differenz einen bestimmten vor
gegebenen Grenzwert, so wird der Badwechsel einerseits
in der Anzeigevorrichtung 20 sichtbar und zum anderen
wird von einem Alarmgeber 21 akustischer oder optischer
Alarm gegeben. Die maximal zulässige Impedanzdifferenz
kann entsprechend der Art des verwendeten Desinfek
tionsmittels variieren.
Nach Ablauf einer bestimmten Maximalzeit der Badbenut
zung wird durch den in der Auswerteeinheit 17 enthalte
nen Zeitgeber Alarm erzeugt, unabhängig von dem gemes
senen Impedanzwert, weil nach Ablauf der Maximalzeit
das Bad in jedem Fall gewechselt werden muß.
Claims (7)
1. Verfahren zur Erfassung der Nutzungsdauer von Des
infektionsbädern,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Impedanz mindestens eines auf die Desin
fektionslösung (12) einwirkenden elektromechani
schen Schwingers (14) gemessen wird und daß die
Nutzungsdauer beendet wird, wenn die Impedanz ei
nen vorgegebenen Grenzwert erreicht hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Impedanz nach Realteil und Imaginärteil
ermittelt wird und daß für die Auswertung beide
Teile ausgewertet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Impedanz bei frischer Desinfek
tionslösung (12) gemessen und in Abhängigkeit von
diesem Anfangs-Impedanzwert der Grenzwert bestimmt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Anzeigeeinheit (20) die Differenz
zwischen der gemessenen Impedanz und dem Anfangs-
Impedanzwert in Prozent oder als Rest-Nutzungsdau
er angezeigt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Zeit der Nutzungs
dauer gemessen und die Nutzung beendet wird, wenn
eine vorgegebene Maximalzeit erreicht ist.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahren nach
einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß eine in das Desinfektionsbad (10) einge
tauchte Sonde (13) vorgesehen ist, die einen auf
die Desinfektionslösung (12) einwirkenden elektro
mechanischen Schwinger (14) enthält und daß eine
Meßeinrichtung (16) zur Bestimmung der Impedanz
des Schwingers (14) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß eine Auswerteeinheit (17) die Impedanz
des Schwingers (14) bei frischer Desinfektionslö
sung (12) mißt und in Abhängigkeit von diesem An
fangs-Impedanzwert den Grenzwert festlegt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934338822 DE4338822A1 (de) | 1993-11-13 | 1993-11-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Nutzungsdauer von Desinfektionsbädern |
PCT/EP1994/003637 WO1995014227A1 (de) | 1993-11-13 | 1994-11-05 | Verfahren und vorrichtung zur erfassung der nutzungsdauer von desinfektionsbädern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934338822 DE4338822A1 (de) | 1993-11-13 | 1993-11-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Nutzungsdauer von Desinfektionsbädern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4338822A1 true DE4338822A1 (de) | 1995-05-18 |
Family
ID=6502538
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934338822 Withdrawn DE4338822A1 (de) | 1993-11-13 | 1993-11-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Nutzungsdauer von Desinfektionsbädern |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4338822A1 (de) |
WO (1) | WO1995014227A1 (de) |
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- 1993-11-13 DE DE19934338822 patent/DE4338822A1/de not_active Withdrawn
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- 1994-11-05 WO PCT/EP1994/003637 patent/WO1995014227A1/de active Application Filing
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DE19919836C2 (de) * | 1999-04-30 | 2001-08-02 | Daimler Chrysler Ag | Verfahren zur Erkennung einer Vorwärts- und/oder einer Rückwärtsfahrt eines Kraftfahrzeugs |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1995014227A1 (de) | 1995-05-26 |
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