DE4337673A1 - Verfahren zum Füllen von Isolierglasscheiben mit einem von Luft unterschiedlichen Gas - Google Patents
Verfahren zum Füllen von Isolierglasscheiben mit einem von Luft unterschiedlichen GasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Füllen des Innenrau
mes von Isolierglasscheiben bzw. bei Mehrfachisolierglasschei
ben wenigstens eines Innenraumes derselben mit einem Füllgas,
bei dem das Füllgas in den Innenraum eingeleitet und Luft bzw.
Luft-Gas-Gemisch abgezogen wird und bei dem das aus der Iso
lierglasscheibe abströmende Luft-Gas-Gemisch analysiert wird.
Beim Füllen von Isolierglasscheiben mit einem von Luft unter
schiedlichen Gas (Füllgas), wie Schwefelhexafluorid oder einem
Edelgas, insbesondere Argon, kommt es darauf an, mit möglichst
geringen Gasverlusten den gewünschten Füllgrad (für Schall
schutz etwa 50%, für Vollwärmeschutz wenigstens 90% Füllgas)
zu erreichen. Hiezu sind unterschiedliche Arbeitsweisen vorge
schlagen worden. Eine Arbeitsweise besteht darin, das Volumen
des Innenraumes der Isolierglasscheibe zu ermitteln und dann
die entsprechende Menge an Füllgas einzublasen, wobei mit
einem Überschuß gearbeitet werden muß, um die unvermeidlichen
Verluste an Füllgas auszugleichen.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, das aus der Isolier
glasscheibe abströmende Gemisch aus Luft und Gas zu analysie
ren und den Sauerstoffgehalt dieses Gasgemisches zu ermitteln
und den Füllvorgang abzubrechen, sobald der Sauerstoffgehalt
unter den gewünschten Wert abgesunken ist (DE-OS 42 02 612).
Die bekannten Verfahren sind nachteilig, da das Bestimmen des
Sauerstoffgehaltes im ab strömenden Gas einerseits nicht zwin
gend die genaue Zusammensetzung des Gases, das in der Isolier
glasscheibe enthalten ist, wiedergibt und anderseits mit gro
ßer Zeitverzögerung arbeitet, so daß die gewünschten kurzen
Taktzeiten, wie sie für das Arbeiten auf modernen Linien zur
Herstellung von Isolierglasscheiben gefordert werden, nicht
eingehalten werden können.
Ein weiteres Problem bei der Analyse von aus der Isolierglas
scheibe beim Füllvorgang ab strömenden Luft-Gas-Gemisch besteht
darin, dieses mit vergleichsweise großer Geschwindigkeit ab
strömt, was zur Folge hat, daß ein der Abströmleitung zugeord
nete Gasanalysator nur ungenau arbeitet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein Verfahren der
eingangs genannten Gattung anzugeben, bei dem der gewünschte
Füllgrad über die Gaszusammensetzung rasch und zuverlässig
erfaßt werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese dadurch erreicht, daß man von dem
Luft-Gas-Gemisch-Strom, der aus der Isolierglasscheibe aus
tritt, einen Teilstrom abzweigt und die Zusammensetzung des
Luft-Gas-Gemisches in diesem Teilstrom feststellt.
Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungs
gemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
Nachstehend wird eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens beschrieben.
Während des Füllens einer Isolierglasscheibe mit einem Füllgas
(z. B. ein Edelgas oder Schwefelhexafluorid) wird aus dem aus
der Isolierglasscheibe abströmenden Gasstrom ein Teilstrom
abgezweigt, also beispielsweise im Bypass geführt, und gegebe
nenfalls wieder in den Hauptstrom zurückgeleitet. Die Zusam
mensetzung des aus der Isolierglasscheibe abströmenden Gases
wird in diesem Teilstrom ermittelt.
Ein Beispiel für einen Gasanalysator, der bei dem Verfahren
der Erfindung verwendet werden kann, ist in der DE-PS 30 46 081
beschrieben. Es handelt sich um einen akustischen Gasana
lysator, der kontinuierlich die Zusammensetzung des Gasgemi
sches, dessen Komponenten bekannt sind, erfaßt. Als Meßgröße
dient bei dem bekannten Gasanalysator die Schallgeschwindig
keit im zu untersuchenden Gasgemisch, die aus der dazu pro
portionalen Schwingfrequenz eines Oszillators ermittelt wird,
der beim Durchleiten dem Gasstromes die akustische Schwingung
erzeugt, die von der Schwingmembran eines Mikrofons aufgenom
men wird. Mit dem Gasanalysator gemäß der DE-PS 30 46 081 wird
anders als mit den bisher beim Füllen von Isolierglasscheiben
verwendeten Analysiergeräten nicht nur der Restsauerstoffge
halt des aus der Isolierglasscheibe ab strömenden Luft-Gas-
Gemisches erfaßt sondern die genaue Zusammensetzung des ab
strömenden Luft-Gas-Gemisches.
Anstelle des in der DE-PS 30 46 081 beschriebenen akustischen
Gasanalysators kann auch ein Analysegerät verwendet werden,
das die Zusammensetzung des abströmenden Luft-Gas-Gemisches
auf Grund unterschiedlicher thermischer Bewegungen der Gasmo
leküle ermittelt.
Der Gasanalysator gibt der Zusammensetzung des aus der Iso
lierglasscheibe abströmenden Luft-Gas-Gemisches an ein Aus
wertegerät weiter, das seinerseits den Füllvorgang in der
nachstehend beschriebenen Weise steuert.
Zunächst wird im Auswertegerät das Volumen des Innenraumes der
Isolierglasscheibe (berechnet aus der Länge, der Breite und
der Dicke des Luftzwischenraumes der Isolierglasscheibe) vor
gegeben. Diese Werte für das Berechnen des Volumens des In
nenraumes der Isolierglasscheibe können durch in der Gasfüll
vorrichtung vorgesehene oder dieser vorgeschaltete Meßgeräte
gewonnen werden. Auf der Isolierglasscheibe kann aber auch
Datenträger, z. B. ein Etikett, angebracht sein, das den ge
nannten Größen der Isolierglasscheibe entsprechende Informa
tionen, z. B. Zeichen in maschinenlesbarer Form (z. B. Strichco
de) trägt. Die im Datenträger enthaltenen Informationen werden
von einem Lesegerät erfaßt und an das Auswertegerät weiterge
geben.
Das Auswertegerät ermittelt unter Berücksichtigung des Volu
mens des Innenraumes der Isolierglasscheibe, die mit Füllgas
gefüllt werden soll, und unter Berücksichtigung des gewünsch
ten Füllgrades sowie unter Berücksichtigung der Strömungsge
schwindigkeit, mit der das Füllgas in den Innenraum der Iso
lierglasscheibe eingeleitet wird, die dem gewünschten Füllgrad
entsprechende Zeitdauer des Füllvorganges.
Wenn man den gesamten Füllvorgang, also die Zusammensetzung
des aus der Isolierglasscheibe abströmenden Luft-Gas-Gemisches
laufend erfassen und auf einem Anzeigegerät aufzeigen will,
so daß der Füllvorgang auch visuell verfolgt werden kann, wird
der Gasanalysator am Beginn des Füllvorganges angeschaltet. Im
Prinzip genügt es aber, den Gasanalysator erst gegen Ende der
vorberechneten Zeitdauer in Betrieb zu nehmen. Sobald der ge
wünschte Füllgrad, d. h. die diesem entsprechende Zusammenset
zung des aus der Isolierglasscheibe aus strömenden Luft-Gas-
Gemisches festgestellt wird, löst das Auswertegerät über eine
Folgesteuerung das Beenden des Füllvorganges aus.
So ferne vom Gasanalysator vor dem Ende der auf Grund des Volu
mens und der Strömungsgeschwindigkeit und des gewünschten Füll
grades errechneten Zeitdauer, d. h. vor dem Ende des zeitabhän
gigen Füllvorganges der gewünschte Füllgrad (beispielsweise 50
oder 90%) ermittelt wird, kann ein Signal abgegeben werden,
das anzeigt, daß der Füllvorgang abgebrochen werden kann.
Es ist auch möglich, daß das Auswertegerät, das vom Gasanaly
sator die entsprechenden Signale enthält, von sich aus (auto
matisch) den Füllvorgang abbricht und die Vorrichtung, in der
das Gasfüllen ausgeführt wird, ansteuert und den Befehl gibt,
die Isolierglasscheibe zur weiteren Bearbeitung (Versiegeln
der Randfuge) weiterzutransportieren, dies gegebenenfalls
nachdem die Isolierglasscheibe vorzugsweise in der gleichen
Vorrichtung in der sie mit Füllgas gefüllt worden ist, auf das
entsprechende Außenmaß (Dicke der Isolierglasscheibe) gepreßt
worden ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es auch möglich, den
Innenraum einer Isolierglasscheibe mit einem Mischfüllgas zu
füllen, wobei es sich als besonders vorteilhaft erweist, wenn
der Gasanalysator, der beim erfindungsgemäßen Verfahren ver
wendet wird, die Zusammensetzung des aus der Isolierglasschei
be abströmenden Luft-Gas-Gemisches und nicht nur dessen Sauer
stoffgehalt ermittelt. So ist es möglich, das Zuführen der
Komponenten des Mischfüllgases, mit dem der Innenraum der Iso
lierglasscheibe gefüllt werden soll, in Abhängigkeit von der
Zusammensetzung des aus der Isolierglasscheibe abströmenden
Luft-Gas-Gemisches zu ändern. Beispielsweise wird die Kompo
nente, die nicht im gewünschten Anteil vorliegt, entweder
verstärkt oder vermindert zugeführt.
Wenn beim Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens der Gas
analysator nach der vorberechneten Zeitdauer des Füllvorganges
den gewünschten Füllgrad noch nicht angezeigt hat, kann das
Füllen von Hand aus oder über das Auswertegerät gesteuert eine
zusätzliche, gegebenenfalls eine vorgegebene Zeitdauer lang,
fortgesetzt werden, oder es wird einfach das Füllen so lange
fortgesetzt, bis der Gasanalysator den gewünschten Füllgrad
bzw. beim Füllen mit Mischgas die gewünschte Zusammensetzung
des Gases im Inneren der Isolierglasscheibe ermittelt und
aufgezeigt hat.
Zusammenfassend kann die Erfindung beispielsweise wie folgt
dargestellt werden:
Beim Füllen von Isolierglasscheiben mit einem Füllgas, wie
Schwefelhexafluorid wird aus dem aus der Isolierglasscheibe
austretenden Gasstrom ein Teilstrom abgezweigt. Die Zusammen
setzung des aus der Isolierglasscheibe austretenden Gases wird
mit Hilfe eines Gas-Analysiergerätes in diesem Teilstrom be
stimmt. Der Füllvorgang wird so lange fortgesetzt, bis das aus
der Isolierglasscheibe austretende Gas die gewünschte Zusam
mensetzung hat.
Claims (12)
1. Verfahren zum Füllen des Innenraumes von Isolierglasschei
ben bzw. bei Mehrfachisolierglasscheiben wenigstens eines
Innenraumes derselben mit einem Füllgas, bei dem das Füll
gas in den Innenraum eingeleitet und Luft bzw. Luft-Gas-
Gemisch abgezogen wird und bei dem das aus der Isolier
glasscheibe abströmende Luft-Gas-Gemisch analysiert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß man von dem Luft-Gas-Gemisch-
Strom, der aus der Isolierglasscheibe austritt, einen
Teilstrom abzweigt und die Zusammensetzung des Luft-Gas-
Gemisches in diesem Teilstrom feststellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
einen vorgegebenen oder vorwählbaren Teilstrom, aus dem
Strom des aus der Isolierglasscheibe abströmenden Luft-
Gas-Gemisches abzweigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem man das Volumen
des Innenraumes der Isolierglasscheibe ermittelt und eine
auf Grund des Volumens und des gewünschten Füllgrades
ermittelte Zeit lang Füllgas in die Isolierglasscheibe
einleitet, dadurch gekennzeichnet, daß man den Füllvorgang
fortsetzt, wenn am Ende der berechneten Zeit auf Grund der
Analyse des aus der Isolierglasscheibe abströmenden Luft-
Gas-Gemisches festgestellt wird, daß das Gas im Innenraum
der Isolierglasscheibe noch nicht die gewünschte Zusammen
setzung hat.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Füllzeit in Abhängigkeit von der Strömungsgeschwindig
keit des in die Isolierglasscheibe eingeleiteten Füllgases
ermittelt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Zusammensetzung des aus der
Isolierglasscheibe abströmenden Gases, d. h. die Anteile
aller gasförmigen Komponenten des abströmenden Gases er
mittelt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß man in den Innenraum der Isolierglas
scheibe als Füllgas ein Gemisch aus wenigstens zwei Gasen
einleitet und daß man während des Füllvorganges den Rela
tivanteil der Komponente im zugeführten Füllgas erhöht
bzw. vermindert, die verglichen mit dem gewünschten Ver
hältnis im Überschuß oder im Unterschuß vorliegt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß man aus der Menge an in den Innenraum
der Isolierglasscheibe eingeleitetem Füllgas und der Ge
samtmenge der aus dem Inneren der Isolierglasscheibe ab
strömenden Luft unter Berücksichtigung des Volumens des
Innenraumes der Isolierglasscheibe den Anteil an Füllgas
im Innenraum der Isolierglasscheibe ermittelt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Menge an eingeführtem Gas aus der Strömungsgeschwin
digkeit und der Dauer des Füllvorganges ermittelt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Menge der aus dem Innenraum der Isolierglas
scheibe abgezogenen Luft aus der Strömungsgeschwindigkeit
des aus der Isolierglasscheibe abströmenden Gases und dem
Anteil an Luft in diesem Gas, der vom Gasanalysator be
stimmt worden ist, ermittelt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Zusammensetzung des aus der
Isolierglasscheibe abströmenden Gasgemisches kontinuier
lich analysiert und auf einem Anzeigegerät aufzeigt
und/oder aufzeichnet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Zusammensetzung des aus der
Isolierglasscheibe abströmenden Gasgemisches erst ab einer
vorgesehenen, gegebenenfalls einer vorwählbaren Zeitspanne
vor dem Ende der vorberechneten Fülldauer analysiert.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die zum Ableiten bzw. Abziehen von
Luft oder Luft-Gas-Gemisch vorgesehene Leitung dichtend an
die Isolierglasscheibe anlegt und den Eintritt von Umge
bungsluft in diese Leitung unterbindet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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