DE4334839A1

DE4334839A1 - Schwimmsattel-Scheibenbremse

Info

Publication number: DE4334839A1
Application number: DE19934334839
Authority: DE
Inventors: Karl-Heinz Hennemann; Wolfgang Dipl Ing Schiel
Original assignee: ITT Automotive Europe GmbH; Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 1993-10-13
Filing date: 1993-10-13
Publication date: 1995-04-20

Description

Die Erfindung betrifft eine Schwimmsattel-Scheibenbremse gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Eine solche gattungsgemäße Scheibenbremse ist aus der DE 28 04 808 C3 bekannt. Bei dieser bekannten Scheibenbrem se sind die Bremsbeläge an Trägerarmen des Bremsträgers axial verschiebbar geführt und in radialer Richtung sowie in beiden Umfangsrichtungen der Bremsscheibe abgestützt. Die Trägerarme nehmen die beim Bremsen aufgrund der Reibung erzeugten Umfangskräfte der Bremsbeläge auf. Ein Schwimm sattel umgreift die Bremsbeläge und den äußeren Rand der Bremsscheibe. Der Schwimmsattel ist nur zur Erzeugung der Zuspannkraft für den Andruck der Bremsbeläge an die Brems scheibe bestimmt. Er nimmt keine Umfangskräfte auf. Der Schwimmsattel ist mittels zweier Bolzenführungen, die je weils mit einer Gummihülse versehen sind, axial verschieb bar am Bremsträger geführt, wobei die Elastizität der Gum mihülsen eine geringfügige Auslenkung des Schwimmsattels in radialer und in Umfangsrichtung zuläßt. Zur Fixierung des Schwimmsattels auf der äußeren Axialseite ist dieser auf der Schmalseite der Rückenplatte des äußeren Bremsbelags abgestützt. Der Bremsbelag besitzt zwei in Umfangsrichtung abstehende, hammerkopfförmige Vorsprünge, an denen sich der Schwimmsattel sowohl radial als auch in beiden Umfangs richtungen abstützen kann. Der zunächst roh gegossene Schwimmsattel ist an den zur Abstützung vorgesehenen Flächen nachbearbeitet, um auf der äußeren Axialseite eine exakte Auflage an den hammerkopfförmigen Vorsprüngen zu ge währleisten.

Aufgrund konstruktionsbedingten Spiels an den Auflageflä chen und in den Bolzenführungen kommt es, insbesondere we gen der einseitigen Belastung durch die bei Vorwärtsfahrt des Fahrzeugs stets in Hauptdrehrichtung sich drehende Bremsscheibe, zu einer Schrägstellung des Schwimmsattels mit der Folge, daß sich die Bremsbeläge schräg abnutzen. Dieser Schrägstellung versuchte man entgegenzuwirken, indem man die Auflageflächen des Schwimmsattels auf der äußeren Axialseite unsymmetrisch nachbearbeitete. Dadurch wurde eine gewisse Vorspannung bzw. Schrägstellung des Schwimm sattels entgegen der Hauptdrehrichtung der Bremsscheibe vorgegeben, so daß sich der Schwimmsattel unter den beim Fahrbetrieb auftretenden Belastungen geradestellte. Diese unsymmetrische Ausbildung des Schwimmsattels hat jedoch den Nachteil, daß zusätzliche Kosten für Werkzeuge und Zwi schenlager auftreten.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schwimmsattel-Scheiben bremse anzugeben, die ohne wesentliche Zusatzkosten einen Schrägverschleiß der Bremsbeläge vermeidet.

Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1. Im Prinzip besteht die erfin dungsgemäße Lösung darin, ein separates Distanzelement vor zusehen, das zwischen dem Schwimmsattel und der Abstütz fläche am Bremsbelag angeordnet ist und das die äußere Axialseite des Schwimmsattels in Umfangsrichtung entgegen der Hauptdrehrichtung der Bremsscheibe versetzt hält. Mit Vorteil kann der Schwimmsattel symmetrisch nachbearbeitet werden, wobei Kosten für Werkzeuge und Zwischenlagerung eingespart werden. Das Distanzelement selbst kann gemäß An spruch 2 an der Rückenplatte des äußeren Bremsbelags oder gemäß Anspruch 6 an der im Bremsscheibenauslauf befind lichen Schmalseite des Schwimmsattels befestigt sein. In einer einfachen Ausführungsform besteht das Distanzelement aus Blech und ist gemäß Anspruch 3 auf die Rückenplatte oder gemäß Anspruch 7 auf die Schmalseite des Schwimmsat tels aufgesteckt. Wenn das Distanzelement für die Rücken platte des Bremsbelags bestimmt ist, empfiehlt sich eine Ausgestaltungsform gemäß Anspruch 4, nach der ein Blech schuh einen in Umfangsrichtung abstehenden Vorsprung der Rückenplatte umgreift. In einer Weiterbildung gemäß An spruch 5 ist dieser Blechschuh zur Sicherung gegen Abrut schen von der Rückenplatte gemäß Anspruch 5 mit zumindest einer Noppe versehen, die in eine Bohrung oder eine Vertie fung des Vorsprungs des Bremsbelags einrastet. In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform gemäß Anspruch 8 wird für den Fall der Befestigung am Schwimmsattel vorgeschlagen, die Blechklammer mit vier paarweise gegenüberliegenden Fe derzungen auszustatten. Zur axialen Sicherung der Blech klammer gegen Verschieben und Abrutschen vom Schwimmsattel ist gemäß Anspruch 9 eine fünfte mittlere Federzunge vor teilhaft, die auf der radial äußeren Seite angeordnet ist und in eine Ausnehmung des Schwimmsattels eingreift.

Zwei Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine gattungsgemäße Schwimm sattel-Scheibenbremse,

Fig. 2 einen Schnitt gemäß Linie A-A von Fig. 1 durch eine erfindungsgemäße Schwimmsattel-Scheibenbremse mit einem Blechschuh,

Fig. 3 eine Seitenansicht des Blechschuhs von Fig. 2,

Fig. 4 eine andere Seitenansicht des Blechschuhs,

Fig. 5 einen Schnitt gemäß Linie A-A von Fig. 1 durch eine erfindungsgemäße Schwimmsattel-Scheibenbremse in einer zweiten Ausführungsform mit einer Blech klammer,

Fig. 6 die Blechklammer von Fig. 5 in einer Seitenan sicht,

Fig. 7 eine andere Seitenansicht der Blechklammer,

Fig. 8 einen Ausschnitt der Schwimmsattel-Scheibenbremse von Fig. 5 in einer Draufsicht.

Wie man am besten in Fig. 1 erkennt, besitzt eine gat tungsgemäße Schwimmsattel-Scheibenbremse einen festen Bremsträger 1 mit zwei über den Rand einer Bremsscheibe 2 ragenden Trägerarmen 3, 4, an denen zwei Bremsbeläge 5, 6 axial verschiebbar geführt und in radialer sowie in Um fangsrichtung der Bremsscheibe 2 abgestützt sind. Ein Schwimmsattel 7 umgreift die Bremsbeläge 5, 6 und den äuße ren Rand der Bremsscheibe 2. Der Schwimmsattel 7 ist auf der inneren Axialseite mittels zweier Bolzenführungen 8, 9 axial verschiebbar am Bremsträger 1 gelagert. Auf der äuße ren Axialseite liegt der Schwimmsattel 7 auf der Schmalsei te des äußeren Bremsbelags 6 auf, wobei er sowohl in radia ler Richtung als auch in beide Umfangsrichtungen abgestützt wird.

Die Bremsbeläge 5, 6 bestehen jeweils aus einer Rückenplatte 10 und einem auf der Rückenplatte 10 befestigten Reibbelag 11. Die Rückenplatte 10 ist mit zwei hammerkopfförmigen Vorsprüngen 12, 13 versehen, die in Umfangsrichtung über den Reibbelag 11 hinausragen und zur Abstützung der Bremsbeläge 5, 6 an Führungsflächen der Trägerarme 3, 4 anliegen.

Wie man am besten in den Fig. 2 oder 5 erkennt, ist, be zogen auf die Hauptdrehrichtung 14 der Bremsscheibe 2 bei Vorwärtsfahrt des Fahrzeugs auf der Auslaufseite der Brems scheibe 12 ein Distanzelement in Form eines Blechschuhs 15 bzw. einer Blechklammer 16 angeordnet, durch welches der Schwimmsattel 7 auf der äußeren Axialseite in Umfangsrich tung entgegen der Hauptdrehrichtung 14 versetzt gehalten wird. Der Blechschuh 15 besteht aus zwei Blechlappen 17, 18, die einstückig über einen Verbindungssteg 19 miteinander verbunden sind. Weiterhin sind die Blechlappen 17, 18 mit Noppen 20 versehen, die nach innen vorspringen und gegen überliegend angeordnet sind. Der auslaufseitige Vorsprung 12 der Rückenplatte 10 des äußeren Bremsbelags 6 ist mit einem durchgestanzten Loch 21 versehen, in welches die Nop pen 20 des Blechschuhs 15 einrasten, wenn der Blechschuh auf den Vorsprung 12 gesteckt wird.

In einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist eine in Umfangsrichtung auslaufseitig angeordnete Schmalseite 22 des Schwimmsattels 7 von einer Blechklammer 16 umklammert, die auf die Schmalseite 22 aufgesteckt ist. Die Blechklam mer 16 besitzt vier Federzungen 23, 24, 25, 26, die in radia ler Richtung paarweise gegenüberliegend und in axialer Richtung nebeneinander angeordnet sind. Eine fünfte Feder zunge 27 ist auf der radial äußeren Seite zwischen den bei den Federzungen 23 und 25 in der Mitte angeordnet und dient zur axialen Sicherung der Blechklammer 16, indem die fünfte Federzunge 27 in eine Ausnehmung 28 des Schwimmsattels 7 eingreift. Die Federzungen 23 bis 27 gehen sämtlich von ei nem Verbindungssteg 29 aus, mit dem sie einstückig aus Fe derblech gebildet sind.

Sowohl der Verbindungssteg 19 des Blechschuhs 15 als auch der Verbindungssteg 29 der Blechklammer 16 dienen als ei gentliches Distanzelement, das zwischen einer Auflagefläche 30 des Schwimmsattels 7 und einer Abstützfläche 31 des Vorsprungs 12 des Bremsbelags 6 angeordnet ist, um den Schwimmsattel 7 entgegen der Hauptdrehrichtung 14 zu drücken und so versetzt zu halten.

Claims

1. Schwimmsattel-Scheibenbremse mit einem festen Bremsträ ger (1) mit zwei über den Rand einer Bremsscheibe (2) ragenden Trägerarmen (3, 4), an denen zwei beiderseits der Bremsscheibe (2) angeordnete Bremsbeläge (5, 6) ver schiebbar geführt und abgestützt sind, und mit einem die Bremsbeläge (5, 6) umgreifenden Schwimmsattel (7), der auf der inneren Axialseite der Bremsscheibe (2) mittels Bolzenführungen (8, 9) axial verschiebbar geführt und auf der Außenseite durch Auflage auf einer Schmalseite des äußeren Bremsbelags (6) in radialer und in Umfangsrich tung abgestützt ist, dadurch gekennzeich net, daß bezogen auf die Hauptdrehrichtung (14) der Bremsscheibe (2) auslaufseitig ein Distanzelement (15, 16) zwischen einer Auflagefläche (30) des Schwimm sattels (7) und einer Abstützfläche (31) des Bremsbelags (6) angeordnet ist, durch welches der Schwimmsattel (7) auf der äußeren Axialseite in Umfangsrichtung entgegen der Hauptdrehrichtung (14) der Bremsscheibe (2) versetzt gehalten wird.

2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß das Distanzelement (15) an der Rückenplatte (10) des äußeren Bremsbelags (6) befestigt ist.

3. Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, daß das Distanzelement als Blechschuh (15) ausgebildet und auf die Rückenplatte (10) aufge steckt ist.

4. Scheibenbremse nach Anspruch 3, dadurch gekenn zeichnet, daß der Blechschuh (15) einen in Um fangsrichtung abstehenden Vorsprung (12) der Rückenplat te (10) umgreift.

5. Scheibenbremse nach Anspruch 4, dadurch gekenn zeichnet, daß der Vorsprung (12) mit einem Loch (21) oder einer Vertiefung versehen ist, in die zumin dest eine Noppe (20) des Blechschuhs (15) einrastet.

6. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß das Distanzelement (16) an der im Bremsscheibenauslauf befindlichen Schmalseite (22) des Schwimmsattels (7) befestigt ist.

7. Scheibenbremse nach Anspruch 6, dadurch gekenn zeichnet, daß das Distanzelement als Blechklammer (16) ausgebildet und auf die Schmalseite (22) des Schwimmsattels (7) aufgesteckt ist.

8. Scheibenbremse nach Anspruch 7, dadurch gekenn zeichnet, daß die Blechklammer (16) vier Feder zungen (23, 24, 25, 26) aufweist, die in radialer Richtung paarweise gegenüberliegend und in axialer Richtung ne beneinander angeordnet sind.

9. Scheibenbremse nach Anspruch 8, dadurch gekenn zeichnet, daß eine fünfte mittlere Federzunge (27) auf der radial äußeren Seite angeordnet ist und daß zur axialen Sicherung der Blechklammer (16) eine Ausneh mung (28) im Schwimmsattel (7) vorgesehen ist, in die die fünfte Federzunge (27) eingreift.