DE4334698A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Schlämmen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor
richtung für die kontinuierliche Aufbereitung und
Trocknung von Schlamm mit einem Walzwerk.
In vielen Verfahrensabläufen fallen Schlämme an,
die aus einem unterschiedlichen Feststoffanteil
von 10 bis 85 Gewichtsprozenten, meist mehreren
flüssigen Komponentengemischen von Wasser, Lös
ungsmitteln und anderen flüssigen Bestandteilen
bestehen.
Metallhydroxid-Schlämme, Lackschlämme, Klärschläm
me und vielen Gemischen ist gemeinsam, daß sie
außerordentlich schlecht hantierbar sind. Sie ver
seuchen mit Gerüchen und Bakterien die Umwelt.
Wegen des schwankenden Wassergehaltes und wegen
unkontrollierbarer Lösungsmittelgemische besteht
im Brandfall Explosionsgefahr.
Für diese vermischten Problemschlämme kommt als
umweltverträgliche Entsorgung und Endlösung eine
Überführung der Reststoffe in wasserunlösliche Sub
stanzen, wie z. B. Silikatasche usw., durch eine
kontrollierte Hochtemperaturverbrennung in Frage.
Hierfür ist es jedoch notwendig, daß die Schlämme
aufbereitet werden. Die Lösungsmittel müssen zur
Vermeidung von Explosionen entfernt werden. Der
Wassergehalt ist soweit zu reduzieren, daß die
Verbrennungstemperatur nicht durch unkontrol
lierte Wassereinwirkung im Ofen abstürzt und
keine Schwelvergasung bei niedrigen Temperaturen
zwischen 300 und 450°C mit Dioxinbildung eintritt.
Deshalb ist der Aufbereitungsprozeß der Schlämme
als Trocknungsvorgang in dem engen Temperaturbe
reich von ca. 140 bis 250°C auszuführen, damit
einerseits die Bakterien sicher abgetötet werden,
andererseits jede Art von Dioxin-Bildung mit Sich
erheit vermieden wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Schlämme
in einem offenen System mit einer Feststoffsubstanz
bin auf Restfeuchten von 2% oder weniger zu Ent
wässern und Aufzukonzentrieren, damit rieselfähige
granulier- und mahlfähige Trockensubstanzen ent
stehen, wobei die Nachteile der bisherigen Auf
bereitung von Schlämmen vermieden werden.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren und einer
Vorrichtung gelöst, wie in den Patentansprüchen
beschrieben. Dabei sind eine oder mehrere Walzen
paare so ausgebildet, daß beim Trocknen des Schlam
mes gefahrlos Lösungsmittel ausdampfen, die abge
saugt in Kondensatoren niedergeschlagen und zur
Restdestillation gesammelt werden. Auch werden
durch Erhitzen des Schlammes und Niederschlagen
der Geruchsstoffe in Wasservorlagen Faulprozesse
abgebrochen.
An Hand von Ausführungsbeispielen, die in einer
Zeichnung dargestellt sind, wird die Erfindung
und deren Wirkungen nachfolgend näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 die Ansicht eines Walzwerkes,
Fig. 2 eine schematische Darstellung
für die Behandlung der abgesaug
ten Gase,
Fig. 3 einen Schnitt durch ein Walzen
paar,
Fig. 4 eine Kaskadenanordnung mehrerer
Walzwerke.
Das Walzwerk 1 besteht aus zwei in einem Gestell 4
horizontal, parallel in Lagern 38 gelagerten Walzen
2 und 3, die einen engen Walzenspalt 5 bilden, der
an den beiden Ballenenden durch keilförmige Begrenz
ungsbacken 6 und 7 abgeschlossen ist. Die eine
Walze, die Arbeitswalze 2, ist fest gelagert, die
Gegenwalze 3 ist über Hydraulikzylinder 8 und 9
verschiebbar gelagert, so daß der Walzenspalt 5
einstellbar ist. Die Walzen 2, 3 sind mit einem
Verhältnis Durchmesser zu Ballenlänge größer als
1 zu 3 bis 1 zu 20 hergestellt, wobei die Drehge
schwindigkeit der Walzen 2, 3 bei 0,1 bis 2,0 m/sec
liegt.
Die Walzen 2, 3 werden einzeln mit unterschiedlichen
Drehzahlen V1 und V2 gegenläufig angetrieben. Die
höhere Oberflächengeschwindigkeit V1 der Arbeits
walze 2 bewirkt, daß das Produkt 10 auf der Walzen
oberfläche 11 mehr haftet als auf der Oberfläche 12
der langsameren Gegenwalze 3. Die Oberflächen 11, 12
der Walzen 2, 3 werden über Drehdurchführungen 13
mit Innenverteiler 14 von innen mit Dampf, Druck
wasser, umgepumptem Temperieröl, bzw. von innen
elektrisch oder mit Gasflammen beheizt. Die Ober
flächentemperaturen der Walzen 2, 3 sind zwischen
120 und 250°C oder höher einstellbar.
Abhängig vom Produkt werden die Walzenoberflächen
11, 12 bei stark gasenden Produkten mit nicht dar
gestellten Entlüftungs- und Transportnuten mit
gleichläufigen Steigungswinkeln von 30 bis 85°
ausgerüstet. In den meisten Fällen genügen unge
nutete Walzenoberflächen.
Bei der Beschickung wird das schlammförmige Pro
dukt 10 randvoll in den Bereich des oberen Walzen
spaltes 5 aufgegeben. Die heißen Walzenoberflächen
11, 12 bringen das im Schlamm enthaltene Wasser und
die Lösungsmittel in der Kontaktzone zum Verdampfen.
Dabei baut sich im Kontaktbereich des Metalls zum
Schlamm kontinuierlich zur engsten Stelle des
Walzenspaltes 5 hin eine wachsende Feststoffschicht
als Materialkuchen 15 auf. Er lagert sich im Be
reich des Walzenspaltes 5 auf beiden Walzenober
flächen 11, 12 an. Im Walzenspalt 5 entwickelt sich
ein hoher Druck, der je cm Spaltlänge zwischen
2.000 und 10.000 N beträgt. Der Materialkuchen 15
wird hierdurch intensiv zusammengepreßt. Er dichtet
den Walzenspalt 5 gegen Flüssigkeitsdurchtritt ab.
Da die Arbeitswalze 2 ca. 5% bis 50% schneller
angetrieben wird als die Gegenwalze 3, staut sich
der Materialkuchen 15 vor der engsten Stelle des
Walzenspaltes 5, faltet sich zusammen, löst sich
von den metallischen Walzenoberflächen 11, 12 ab
und strömt als Quellfluß im Materialvorrat 10 nach
oben und dann wieder zurück in den Materialkuchen
15, so wie es die Pfeile a und b zeigen.
Beim Passieren der engsten Stelle des Walzenspal
tes 5 unter hohem Druck, wird der feste Material
kuchen 15 von beiden Walzenoberflächen 11, 12 unter
schiedlich stark aufgeheizt. Dabei wird die Tem
peratur der materialfreien Gegenwalze 3 häufig
20 bis 60°C höher eingestellt als die Temperatur
der Arbeitswalze 2. Hierdurch entsteht in der
Grenzschicht zwischen der metallenen Oberfläche 12
und dem Materialkuchen 15 an der materialfreien
Gegenwalze 3 eine Dampfblasenschicht mit höherem
Druck als an der Arbeitswalze 2. Beim Verlassen
der engsten Stelle des Walzenspaltes 5 entspannen
sich diese Dampfblasen in der Grenzschicht der
materialfreien Gegenwalze 3, lösen das Produkt ab
und pressen es gegen die Oberfläche 11 der Arbeits
walze 2. Diese aufbrechenden Dampfblasen 16 ent
wickeln in der Außenschicht der Produktoberfläche
eine poröse, dampfdurchlässige Feststoffschicht 17,
welche an der schneller drehenden Arbeitswalze 2
haften bleibt.
Während des jetzt folgenden Trocknungsvorganges
wird dem Feststoff 17 vom Inneren der Arbeitswalze 2
her sehr viel Trocknungsenergie zugeführt. Die Fest
stoffschicht 17 wird auf der Walzenoberfläche 11
trocken-fest bis spröde und dann nach einer weite
ren halben Walzendrehung von einem vorgespannten
Abstreifermesser 18 abgeschabt. Das Material fällt
in Schuppenform 19 in eine Auffangwanne 20 und
dampft dort noch weiter aus. Die metallisch blanke
Walzenoberfläche 11 heizt sich sofort wieder auf
und schiebt sich in den im Walzenspalt 5 befindli
chen Schlammvorrat 10. Zu große Schuppenstücke
lassen sich durch eine mitlaufende, nicht darge
stellte Schneidwalze zerkleinern.
Die an sich materialfreie Gegenwalze 3 ist gleich
falls mit einem Abstreifermesser 21 ausgerüstet,
damit kontinuierlich feinste Feststoffanbackungen
an der Walzenoberfläche 12 abgetragen werden.
Der zu behandelnde Schlamm wird je nach Feststoff
gehalt aus einem Vorratsbehälter 22 mit Hilfe von
Membranpumpen oder einem Schneckenförderer 23 mit
Gehäuse 24 und Öffnungen 25 und 26 gleichmäßig
und kontinuierlich an verschiedenen Stellen über
einen Trichter 27 mit einstellbaren Öffnungen 28
dem Walzenspalt 5 zugeführt.
Schlammbrocken oder -pasten können bei kleinen
Mengen auch mit einer Schaufel aufgegeben werden.
Die Arbeitswalze 2 wird beispielsweise auf 120°
bis 160°C, die Gegenwalze 3 auf 180° bis 200°C
beheizt. Der Walzenspalt 5 wird im Beispiel auf
ca. 1,5 mm eingestellt, wobei je nach Produkt und
Feststoffgehalt auch mit Spaltbreiten von 0,5 bis
ca. 5,0 mm gearbeitet werden kann.
Durch die unterschiedlichen Drehzahlen V1 und V2
der beiden Walzen 2, 3 wird Scherung in den Fest
stoff im Walzenspalt 5 eingebracht. Die Scherung
bewirkt das Ablösen der Feststoffschicht von den
Walzenoberflächen 11, 12 und das Auffalten im Wal
zenspalt 5. Es entsteht eine Materialrotation im
Inneren des Materialknets 10 (siehe Pfeile a + b)
und hierdurch eine wirksame Entgasung. Beim Ver
lassen des Walzenspaltes 5 wird der Materialkuchen
15 mitgeschleppt. Er entgast lebhaft an der Ober
fläche 11 der schneller drehenden Arbeitswalze 2.
Die Oberflächengeschwindigkeit der Arbeitswalze 2
wird im praktischen Betrieb, abhängig vom Produkt
typ und -zustand, zwischen ca. 5 und 35% schneller
eingestellt als bei der Gegenwalze 3. Die prakti
sche Arbeitsgeschwindigkeit wird anlageabhängig
bestimmt durch die Durchmesser der beiden Walzen
2, 3 und die Leistungsfähigkeit der Wärmeübertrag
ung, sowie produktabhängig durch den Wasser- und
Lösungsmittelgehalt des Schlammes. Als Faustfor
mel kann angenommen werden, daß mit einem Energie
aufwand von 40 KW ca. 50 kg Wasser oder Lösungs
mittel in den Dampfzustand überführt und ausge
trieben werden. Bei 200 bis 400 mm Walzendurch
messer werden Arbeitsgeschwindigkeiten von ca.
0,1 bis 2,0 m/min eingestellt.
Der vom Schaber 18 abgenommene getrocknete Fest
stoff fällt in der Anlage in Form von Produkt
schuppen 19 direkt in den unterhalb der Walzen
2, 3 angeordneten Behälter 20, der als Transport
container ausgebildet sein kann. Die Produkt
schuppen 19 sind als Schüttgüter transportfähig
und können somit mit Förderbändern oder Förder
schnecken zur Lagerung in Vorratsbunkern diesen
zugeführt werden. Der an den Walzenoberflächen
11, 12 austretende Wasser- oder Lösungsmitteldampf
wird seitlich über Einrichtungen 29 mit Leitung
30 und Saugzug 31 abgesaugt und je nach Zusammen
setzung abgeführt und entsorgt, wobei z. B. lösungs
mittelhaltige Dämpfe über eine thermische Nachver
brennung 32 und toxische Dämpfe über entsprechende
Filteranlagen 33 zu entsorgen sind. Hierzu sind
Leitungen 34 und 35 sowie Ventile 36 und 37 vor
gesehen.
Während durchgeführter Versuche wurden Schlämme
unterschiedlicher Feststoffgehalte getrocknet.
Das erfindungsgemäße Walzwerk 1 verkraftete ohne
Probleme Schlämme mit sehr niedrigen Feststoffge
halten von ca. 10% Trockensubstanz TS, ebenso
mit hohen Feststoffgehalten von ca. 80% TS. Die
Anpassung des Walzwerkes an die verschiedenen Fest
stoffgehalte erfolgt über die einzeln regelbaren
Drehgeschwindigkeiten der Walzen 2, 3. Bei sehr
niedrigen Feststoffgehalten wird die Drehzahl re
duziert, um sicherzustellen, daß der Materialkuchen
15 den Walzenspalt 5 abdichtet. Bei höheren Fest
stoffgehalten wird die Arbeitsgeschwindigkeit der
Walzen 2, 3 entsprechend gesteigert. Die Arbeits
geschwindigkeit wird im wesentlichen durch die Ver
dampfungsleistung der Walzen 2, 3 bestimmt.
Der Walzenspaltdruck ist durch den Anpreßdruck der
hydraulischen Zuhaltezylinder 8, 9 begrenzt. Dadurch
wird eine mechanische Überlastung oder Zerstörung
der Walzen 2, 3 wirksam vermieden. Im Falle eines
sich entwickelnden höheren Spaltdruckes durch hö
here Feststoffgehalte oder durch Fremdkörper, wie
harte Materialklumpen, Holzstücke, Metallteile usw.,
öffnet sich der Walzenspalt 5 automatisch. Diese
Sicherungsmaßnahme ist eine Grundvoraussetzung da
für, daß das Walzwerk vollautomatisch, d. h. ohne
Personalaufsicht, betrieben werden kann. Ebenso
kann das Walzwerk schadlos weiterlaufen, wenn die
Produktzufuhr gestört ist oder der Materialvorrat
abgearbeitet ist.
Das erfindungsgemäße Arbeitssystem ist offen;
dadurch nicht explosionsgefährdet, leicht zu kon
trollieren, einfach zu reinigen und bildet mecha
nisch ein robustes Walzwerk. Die produktberührten
Walzenoberflächen 11, 12 und die mechanisch em
pfindlicheren Lager- und Dichtungsbereiche 38 der
drehenden Walzenenden sind räumlich vom Produkt
weit entfernt, so daß von dort keine Gefährdung
auf die Lagerung ausgehen kann.
Das Gehäuse 24 der Schnecke 23 ist mit einer zu
sätzlichen Zuführeinrichtung 39 versehen, zur
Dosierung von Verbrennungshilfsmitteln, Desinfek
tionsmitteln, Verglasungshilfsmitteln, Bindemitteln,
wie z. B. thermoplastische Kunststoffe, die beim
Trocknungsvorgang von den Walzen 2, 3 eingemischt
und eingebunden werden.
Die ausgedampften und abgesaugten Lösungsmittel 16
können nach einer Filtration im Filter 33 über eine
Leitung 49 einem Kondensator 49 zugeführt, dort
niedergeschlagen und einer Restdestillation zuge
führt werden. Auch können Dämpfe 16 über ein Ventil
37 mittels einer Leitung 51 einer Wasservorlage 52
zugeführt werden, um somit Faulprozesse zu unter
binden.
Gemäß Fig. 4 sind drei Walzenpaare 40 bis 42 in
Art einer Kaskade übereinander angeordnet. Das von
dem oberen Walzenpaar 40 abgestreifte, erst teil
weise entwässerte und verfestigte Produkt fällt über
eine Aufgabeschurre 43 automatisch in den Spalt des
darunter angeordneten Walzenpaares 41. Von dem Walzen
paar 41 gelangt das abgestreifte Produkt über eine
Aufgabeschurre 44 in den Spalt des Walzenpaares 42
und von dort über eine Schurre 45 in den Behälter 20.
Claims (24)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Entwässern und
Trocknen von Schlämmen, die randvoll einem (oder
mehreren) engen Arbeitsspalt(en) zugeführt werden,
der von zwei horizontalen parallelen gegenläufig
angetriebenen unterschiedlich temperierten Walzen
gebildet wird, deren Umfangsgeschwindigkeiten der
art eingestellt werden, daß sich im Kontaktbereich
zwischen den heißen gegenläufig rotierenden Walzen
oberflächen und dem Schlamm in einem Temperaturbe
reich von 100 bis 300°C durch Verdampfen der im
Schlamm enthaltenen Flüssigkeit kontinuierlich eine
zur engsten Stelle des Walzenspaltes hin wachsende
Feststoffschicht aufbaut, die durch einen hohen
Druck im Walzenspalt zu einem festen Materialku
chen zusammengepreßt wird, der den Walzenspalt
gegen einen Flüssigkeitsdurchtritt abdichtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Materialkuchen nach dem Verlassen
des Walzenspaltes durch Entspannen der Dampfbla
senschicht auf der Oberfläche der Arbeitswalze
als poröse Oberflächenschicht intensiv getrocknet
und nach mehr als einer halben Umdrehung der
Arbeitswalze von dieser abgeschabt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die aus der porösen Oberfläch
enschicht gebildeten Feuchtigkeitsdämpfe seitlich
abgesaugt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß im Walzenspalt der Druck auf
die Feststoffschicht auf Werte zwischen 2000 und
10 000 N je cm Spaltlänge durch Veränderung des
Walzenspaltes eingestellt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Walzen eine stu
fenlose Oberflächenfriktion von 1 bis 150%, vor
zugsweise 1 bis 15% eingestellt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Walzen auf Temperaturen
von 120 bis 250°C beheizt werden.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Temperaturen der Walzen
unterschiedlich eingestellt werden, wobei die Ar
beitswalze mit der Produktschicht 10 bis 90°C,
vorzugsweise 20 bis 60°C niedriger temperiert
wird als die produktfreie Gegenwalze.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Arbeitswalze auf eine Temperatur zwi
schen 120 und 160°C und die Gegenwalze auf eine
Temperatur zwischen 180 und 200°C beheizt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Walzen mit einzeln regelbaren Drehge
schwindigkeiten mit einer Umfangsgeschwindigkeit
zwischen 0,1 bis 2,0 m/min, vorzugsweise 0,3 bis
1,0 m/min bei Walzendurchmessern von 200 bis 400
mm rotieren, wobei die Arbeitswalze 5% bis 50%
schneller angetrieben wird als die Gegenwalze.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlamm dem Arbeitsspalt
an unterschiedlichen Stellen zugeführt wird.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß durch eine obere Druckbegrenz
ung des Walzenspaltdruckes eine Oberlastung oder
Zerstörung der Walzen verhindert wird.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet durch ein oder mehrere Walzwerke
(1, 46, 47), die jeweils aus zwei einen engen Spalt
(5) bildenden horizontalen, parallelen gegenläufig
angetriebenen unterschiedlich temperierten Walzen
(2, 3) bestehen, wobei der Walzenspalt (5) an bei
den Walzenenden jeweils durch eine keilförmige
Begrenzungsbacke (6, 7) abgeschlossen ist, sowie
die rotierende Arbeitswalze (2) fest und die
rotierende Gegenwalze (3) zur Verstellung des
Arbeitsspaltes (5) verschiebbar gelagert ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Walzen (2, 3) in einem Verhältnis
von Walzendurchmesser zu Walzen-Ballenlänge von
1 : 3 bis 1 : 20 ausgebildet sind.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 und 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenwalze (3)
über mechanische oder hydraulische Einrichtungen
verschiebbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gegenwalze (3) mit hydrauli
schen Zuhaltezylindern (8, 9) begrenzt ist, die
mit einem Überlastungsschutz versehen sind.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen (11,
12) der Walzen (2, 3) über Drehdurchführungen
(13) von innen beheizbar sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Beheizung der Walzen (2, 3)
mittels Dampf, Druckwasser, umpumpbarem Temperieröl
und/oder elektrisch und/oder mittels Gasflammen
erfolgt.
18. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenoberflächen
(11, 12) mit Entlüftungs- und Transportnuten ver
sehen sind, die unter gleichläufigen Steigungswin
keln von 30 bis 85° verlaufen.
19. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß den Walzen (2, 3) zur Ab
nahme des Materialkuchens (15) Schneidwalzen oder
abschwenkbare Abstreifermesser (18 bzw. 19) zuge
ordnet sind.
20. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß der Walzenspalt (5) mit
einer Breite zwischen 0,1 und 10,0 mm, vorzugsweise
zwischen 0,5 und 5,0 mm einstellbar ist.
21. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß eine mit einem Vorrats
behälter (22) versehene Materialaufgabe-Einrichtung
über die gesamte Länge des Walzenspaltes (5) ange
ordnet und mit mehreren einstellbaren Auslaßöff
nungen (28) versehen ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Materialaufgabe-Einrichtung aus
einer offenen Dosierschnecke (23, 24) oder aus
mehreren Dosierpumpen besteht.
23. Vorrichtung nach den Ansprüchen 21 und 22, da
durch gekennzeichnet, daß die Materialaufgabe-Ein
richtung mit einer zusätzlichen Zuführeinrichtung
versehen ist.
24. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 bis 23, da
durch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr Walzen
paare (40 bis 42) kaskadenförmig derart überein
ander angeordnet sind, daß der erst teilweise ver
festigte Schlamm aus dem oberen Walzenpaar (40)
über eine Aufgabeschurre (43) automatisch in den
Arbeitsspalt des unteren Walzenpaares (41) hinein
fällt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4334698A DE4334698A1 (de) | 1993-10-12 | 1993-10-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Schlämmen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4334698A DE4334698A1 (de) | 1993-10-12 | 1993-10-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Schlämmen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4334698A1 true DE4334698A1 (de) | 1995-04-13 |
Family
ID=6499933
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4334698A Withdrawn DE4334698A1 (de) | 1993-10-12 | 1993-10-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Schlämmen |
Country Status (1)
Country | Link |
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