DE4334571C2 - Vorrichtung zur Schubabschaltung bei einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine - Google Patents
Vorrichtung zur Schubabschaltung bei einer Kraftfahrzeug-BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Schubabschal
tung bei einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine, bei der
mit Wiedereinsetzen der Verbrennung nach einer Schubab
schaltphase der Zündzeitpunkt von zunächst "spät" in
Richtung "früh" auf den Sollzündzeitpunkt verstellt wird.
Eine derartige Vorrichtung ist bereits in der als Motro
nic bezeichneten Motorsteuerung der Firma Bosch reali
siert. Bei der bisherigen Ausführung der Schubabschaltung
wird nach vollständigem Schließen der Drosselklappe im
Schubbetrieb die Kraftstoffzufuhr unterbrochen. Nach er
neutem öffnen der Drosselklappe der Brennkraftmaschine,
d. h. wenn die Schubabschaltphase abgeschlossen ist,
setzt die Kraftstoffzufuhr und damit die Verbrennung wie
der ein. Bei Einsetzen der Verbrennung ist der Zündzeit
punkt zunächst in Richtung "spät" verstellt. Innerhalb
einer vorgegebenen Anzahl von Arbeitsspielen wird der
Zündzeitpunkt dann in Richtung "früh" auf den Soll-Zünd
zeitpunkt aus dem Kennfeld verstellt.
Durch das Wiedereinsetzen der Verbrennung nach einer
Schubabschaltphase bei zunächst nach "spät" verstelltem
Zündzeitpunkt wird ein starker Anfahrruck des
Kraftfahrzeuges vermieden.
Mindestens ebenso wichtig ist die anfängliche Verstellung
des Zündzeitpunktes in Richtung "spät" für einen zunächst
verringerten Anteil von NOx-Bestandteilen im Abgas der
Brennkraftmaschine.
Da sich nach dem Abschalten der Kraftstoffzufuhr das Ab
gassystem mit Frischluft füllt, der Abgas-Katalysator
also kurzzeitig bei einem Luft-Kraftstoff-Verhältnis
Lambda deutlich größer als 1 betrieben wird, ist der Ab
gas-Katalysator unmittelbar nach Beendigung einer
Schubabschaltphase nicht in der Lage, NOx-Bestandteile im
Abgas der Brennkraftmaschine zu reduzieren. Es ist daher
von besonderer Bedeutung, daß die Brennkraftmaschine un
mittelbar nach einer Schubabschaltphase bei einem
zunächst nach "spät" verstellten Zündzeitpunkt betrieben
wird, bei dem im Verhältnis zum Soll-Zündzeitpunkt deut
lich geringere NOx-Bestandteile im Abgas der Brennkraft
maschine erzeugt werden.
Der Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht dabei
darin, daß die Verstellung des Zündzeitpunkts in Richtung
"spät" unabhängig von der Dauer der vorangegangenen
Schubabschaltphase jeweils für eine vorgegebene Zeit vor
genommen wird. Dies hat zur Folge, daß einerseits der
Zündzeitpunkt nach sehr kurzen Schubabschaltphasen zu
lange in Richtung "spät" verbleibt, und damit das Lei
stungsverhalten der Brennkraftmaschine beeeinträchtigt
wird, und daß andererseits der Zündzeitpunkt bei sehr
langen Schubabschaltphasen zu kurz in Richtung "spät"
verbleibt, was zu einer Verschlechterung des Abgaskonver
tierungsverhaltens des Abgaskatalysators und damit zu
verschlechterten Abgasen führt.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung ein
gangs genannter Art anzugeben, durch die bei Brennkraft
maschinen mit Schubabschaltung das Leistungsverhalten so
wie das Abgasverhalten in der Phase nach Beendigung der
Schubabschaltung deutlich verbessert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ab
Beginn der Schubabschaltung die pro Arbeitshub in das Ab
gassystem gelangenden Frischluftmengen zur Bestimmung der
Gesamtfrischluftmenge im Abgassystem aufsummiert bzw.
aufintegriert werden und daß die mit Wiedereinsetzen der
Verbrennung vorgesehene Zündzeitpunktverstellung von
zunächst "spät" auf den Sollzündzeitpunkt mit einer von
der Gesamtfrischluftmenge im Abgassystem abhängigen Ge
schwindigkeit erfolgt.
Damit wird erreicht, daß der Zündzeitpunkt nach einer
kurzen Schubabschaltphase zur Gewährleistung eines tadel
losen Leistungsverhaltens der Brennkraftmaschine so
schnell wie möglich wieder auf den Sollzündzeitpunkt aus
dem Kennfeld verstellt wird. Bei sehr langen Schubab
schaltphasen wird durch die Erfindung dagegen erreicht,
daß der Zündzeitpunkt so lange in Richtung "spät" ver
stellt bleibt, bis der Abgaskatalysator nach einer Mager
betriebsphase wieder in der Lage ist, die NOx-Bestand
teile des Abgases zu reduzieren. Da beim Betrieb der
Brennkraftmaschine mit in Richtung "spät" verstelltem
Zündzeitpunkt ein geringerer Anteil von NOx-Bestandteilen
im Abgas vorhanden ist, kann durch die Spätverstellung
der Zündung, während der Phase, während der der Abgaska
talysator nicht bzw. nur sehr eingeschränkt in der Lage
ist, NOx-Bestandteile im Abgas zu reduzieren, das Abgas
verhalten der Brennkraftmaschine insbesondere nach einer
Schubabschaltphase deutlich verbessert werden.
Da Frischluft in dem Teil des Abgassystems, der sich nach
dem Abgas-Katalysator befindet, das Konvertierungsverhal
ten des Abgaskatalysators nicht beeinflußt, wird die ma
ximal zu berücksichtigende Gesamtfrischluftmenge auf das
Volumen des Abgassystems von der Brennkraftmaschine bis
zum Abgaskatalysatorausgang begrenzt.
Um die zwischen zwei nahe beieinanderliegenden Schubab
schaltphasen zwischenzeitlich erfolgte Befeuerungsphase
der Brennkraftmaschine zu berücksichtigen, wird die Ge
samtfrischluftmenge ab Wiedereinsetzen der Verbrennung um
die pro Arbeitshub in das Abgassystem gelangende Abgas
menge zur Bestimmung der für den Beginn der nachfolgenden
Schubabschaltung zu berücksichtigenden Gesamtfrischluft
menge dekrementiert.
Vorteilhafterweise wird dabei beim Dekrementieren der pro
Arbeitshub in das Abgassystem gelangenden Abgasmenge ein
Sicherheitsfaktor berücksichtigt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispieles näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 die Anordnung eines Zylinders einer Brennkraft
maschine mit dem zugehörigen Abgassystem in
schematischer Darstellung und
Fig. 2 die Anordnung von Fig. 1, bei der das Abgas
system im Unterschied zur Fig. 1 teilweise mit
Abgas und teilweise mit Frischgas gefüllt ist.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung ist das gesamte
Abgassystem vom Zylinder 1 über den Abgaskrümmer 2 bis
über den Abgaskatalysator 3 hinaus mit Frischluft gefüllt.
Da jedoch die Frischluft, die nach dem Abgaskata
lysator im Abgassystem vorhanden ist, keinen Einfluß auf
das Konvertierungsverhalten des Abgaskatalysators 3 hat,
wird als die für das Konvertierungsverhalten des Abgaska
talysators 3 relevante Gesamtfrischluftmenge im Abgassy
stem das Volumen des Abgassystems vom Zylinder 1 bis zum
Ausgang 4 des Abgaskatalysators 3 berücksichtigt. Diese
maximal zu berücksichtigende Gesamtfrischluftmenge Qmax
setzt sich aus den pro Arbeitshub in das Abgassystem ge
langten Frischluftmengen Qi zusammen.
Da die Anordnung von Fig. 2 mit der Anordnung von Fig. 1
übereinstimmt, sind die entsprechenden Bestandteile der
beiden Anordnungen mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, wurde das Abgassystem
während einer Schubabschaltphase teilweise mit Frischluft
gefüllt, durch die die Reduktionsfähigkeit des Abgaskata
lysators 3 für NOx-Bestandteile im Abgas reduziert wird.
Zur Berücksichtigung der Dauer der Schubabschaltphase
wird ab Wiedereinsetzen der Verbrennung von der Gesamt
frischluftmenge ΣQiFrischgas die nachfolgenden pro Ab
gashub in das Abgassystem gelangenden Abgasmengen QiAbgas
subtrahiert. In Abhängigkeit von diesem Subtraktionser
gebnis, d. h. in Abhängigkeit von der Differenz aus der
in das Abgassystem gelangten Gesamtfrischgas
menge ΣQiFrischgas und der danach in das Abgassystem
gelangten Gesamtabgasmenge ΣQiAbgas wird die Geschwin
digkeit der mit Wiedereinsetzen der Verbrennung vorgese
henen Zündzeitpunktverstellung von zunächst "spät" auf
den Sollzündzeitpunkt aus dem Zündwinkelkennfeld be
stimmt.
Durch die Berücksichtigung des Frischluftdurchsatzes wäh
rend einer Schubabschaltphase und damit durch Berücksich
tigung der Zeitdauer der Schubabschaltphase ist es möglich,
einerseits bei einer sehr kurzen Schubabschaltphase
zur Gewährleistung eines optimalen Leistungsverhaltens
der Brennkraftmaschine den Zündzeitpunkt sehr schnell
wieder von zunächst "spät" auf den Sollzündzeitpunkt zu
verstellen, und andererseits bei sehr lang anhaltenden
Schubabschaltphasen den nachfolgenden NOx-Ausstoß durch
eine entsprechend lang anhaltende Zündzeitpunktverstel
lung in Richtung "spät" und damit durch eine verringerte
NOx-Abgabe der Brennkraftmaschine während dieser Zünd
zeitpunktverstellphase zu verringern.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Schubabschaltung bei einer Kraft
fahrzeug-Brennkraftmaschine bei der mit Wiederein
setzen der Verbrennung nach einer Schubabschaltphase
der Zündzeitpunkt von zunächst "spät" in Richtung
"früh" auf den Sollzündzeitpunkt verstellt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß ab Beginn der Schubab
schaltung die pro Arbeitshub in das Abgassystem ge
langenden Frischluftmengen (QiFrischgas) zur Be
stimmung der Gesamtfrischluftmenge im Abgassystem
(ΣQiFrischgas) aufsummiert bzw. aufintegriert wer
den und daß die mit Wiedereinsetzen der Verbrennung
vorgesehene Zündzeitpunktverstellung von zunächst
"spät" auf den Sollzündzeitpunkt mit einer von der
Gesamtfrischluftmenge (ΣQiFrischgas) im Abgas
system abhängigen Geschwindigkeit erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die maximal zu berück
sichtigende Gesamtfrischluftmenge (Qmax) im Abgassystem
dem Volumen des Abgassystems von der Brenn
kraftmaschine (1) bis zum Abgaskatalysatorausgang
(4) entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtfrischluft
menge (ΣQiFrischgas) ab Wiedereinsetzen der Ver
brennung um die pro Arbeitshub in das Abgassystem
gelangende Abgasmenge (QiAbgas) zur Bestimmung der
für den Beginn der nachfolgenden Schubabschaltung zu
berücksichtigenden Gesamtfrischluftmenge
(ΣQiFrischgas - ΣQiAbgas) dekrementiert wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Dekrementieren der
pro Arbeitshub in das Abgassystem gelangenden Abgas
menge (QiAbgas) ein Sicherheitsfaktor berücksichtigt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4334571A DE4334571C2 (de) | 1993-10-11 | 1993-10-11 | Vorrichtung zur Schubabschaltung bei einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4334571A DE4334571C2 (de) | 1993-10-11 | 1993-10-11 | Vorrichtung zur Schubabschaltung bei einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4334571A1 DE4334571A1 (de) | 1995-04-13 |
DE4334571C2 true DE4334571C2 (de) | 2003-05-15 |
Family
ID=6499856
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4334571A Expired - Lifetime DE4334571C2 (de) | 1993-10-11 | 1993-10-11 | Vorrichtung zur Schubabschaltung bei einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4334571C2 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP4466864B2 (ja) * | 2005-09-21 | 2010-05-26 | 三菱自動車工業株式会社 | 内燃機関の制御装置 |
JP4597156B2 (ja) * | 2007-03-19 | 2010-12-15 | トヨタ自動車株式会社 | トルクディマンド型の内燃機関の制御装置 |
JP5915173B2 (ja) * | 2011-12-28 | 2016-05-11 | スズキ株式会社 | 加速ショック低減制御装置、加速ショック低減制御方法およびプログラム |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2738886A1 (de) * | 1977-08-29 | 1979-03-15 | Bosch Gmbh Robert | Verfahren und einrichtung zur steuerung des betriebsverhaltens einer brennkraftmaschine mit fremdzuendung beim beginn, im und nach dem schubbetrieb |
DE2807499A1 (de) * | 1978-02-22 | 1979-08-23 | Bosch Gmbh Robert | Zuendanlage fuer brennkraftmaschinen |
DE2823711A1 (de) * | 1978-05-31 | 1979-12-06 | Volkswagenwerk Ag | Verfahren und anordnung zum betrieb einer fremdgezuendeten brennkraftmaschine |
-
1993
- 1993-10-11 DE DE4334571A patent/DE4334571C2/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE4334571A1 (de) | 1995-04-13 |
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